Lena Strothmann Mitglied des Deutschen Bundestages Bundeshaushalt 2016 – ohne neue Schulden Mit dem Bundeshaushalt 2016 schreiben wir die "schwarze Null" fort. Das zweite Jahr in Folge haben wir in der vergangenen Sitzungswoche einen Haushalt ohne neue Schulden beschlossen. Das Anwachsen des Schuldenbergs ist damit gestoppt, was in der Vergangenheit selbst in konjunkturellen guten Zeiten nicht gelungen ist. Wir nutzen auch den nach der Schuldenbremse möglichen Verschuldungsspielraum nicht. Die maximal erlaubte Nettokreditaufnahme beträgt für 2016 rund 9,9 Mrd. Euro. Das ist ein sehr wichtiges innerstaatliches Signal, aber auch ein Signal an Europa! Trotz der zusätzlichen Ausgaben für Flüchtlinge und Asylbewerber halten wir den Wachstums- und Stabilitätspakt ein! Wesentliche Kennziffern (Angaben in Mrd. Euro) Finanzplan Ausgaben Veränderung ggü. Vorjahr in % Einnahmen Davon: Steuereinnahmen Neuverschuldung Strukturelles Defizit in % des BIP (-=Überschuss) Nachrichtlich: Investitionen (2015 inkl. Zuführung SV Kommunalinvestitionsförderungsfonds 2016 316,9 2017 318,8 2018 326,3 2019 333,1 3,3 2,2 2,4 2,1 316,9 318,8 326,3 333,1 288,0 299,1 312,2 323,8 0 0 0 0 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 31,4 31,2 31,8 30,5 3,5 Mrd. Euro) Gegenüber dem Regierungsentwurf gibt es eine Ausgabensteigerung in Höhe von 4,9 Mrd. Euro. Diese ist vorrangig auf folgende Etats zurückzuführen: Bundeministerium für Arbeit und Soziales: + 2,6 Mrd. Euro (u.a. zusätzliche Flüchtlingskosten) 01.12.2016 Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Telefon: +49 30 227-72467, Fax: +49 30 227-76467, [email protected] Bundeshaushalt 2016 – ohne neue Schulden Bundesministerium des Innern: + 1 Mrd. Euro (BAMF, Bundespolizei, Bundeskriminalamt, Verfassungsschutz, THW) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: + 470 Mio Euro (sozialer Wohnungsbau) Auswärtiges Amt: + 410 Mio Euro (humanitäre Hilfen, Krisenprävention) Hier ein Überblick über die Ausgaben nach Einzelplänen: Quelle: Bundesministerium der Finanzen Seite 2 Bundeshaushalt 2016 – ohne neue Schulden Seite 3 Fakten zum Bundeshaushalt 2016: Mehr Investitionen, keine neuen Schulden: Die Investitionen werden gegenüber 2015 um rund 1,6 Mrd. Euro auf 31,5 Mrd Euro erhöht. Die Investitionsquote liegt damit bei 10%! Und das, obwohl wir ein 10 Mrd Euro – Investitionspaket für Investitionen in öffentliche Infrastruktur und Energieeffizienz aufgelegt haben. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt und ist ausfinanziert (2016 – 2018). wir Steuermindereinnahmen haben, weil wir mit dem Gesetz zur Anhebung des Grundfreibetrags, des Kinderfreibetrags, des Kindergeldes und des Kinderzuschlags sowie den Abbau der kalten Progression für Entlastungen gesorgt haben. Damit sind vor allen Dingen Entlastungen der Bürgerinnen und Bürger verbunden. Auf den Bund entfallen 2,5 Mrd. Steuermindereinnahmen, die schon im Regierungsentwurf 2016 eingeplant waren. wir aufgrund Steuerrechtsurteilen weitere Mindereinnahmen von 1,7 Mrd. Euro verzeichnen. wir durch die wachsende Anzahl von Flüchtlingen eine Mehrbelastung von gut 7,8 Mrd. Euro haben. Die zusätzliche Belastung von ca. 9,5 Mrd. Euro finanzieren wir aus Rücklagen, die sich aus dem Überschuss aus 2015 (6,1 Mrd. Euro) ergibt. Motto: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Fazit: Für uns hat weiterhin ein Haushalt ohne neue Schulden absolute Priorität. Wir haben das trotz der erheblichen finanziellen Belastungen aus der Flüchtlingssituation geschafft. Wir haben nach wie vor eine positive wirtschaftliche Entwicklung und daher können wir davon ausgehen, dass wir auch eine noch größere Herausforderung durch die Flüchtlingssituation ohne neue Schulden meistern werden. Fakt ist aber auch, dass der Bundesrechnungshof Recht hat: "Die Handlungsspielräume im Bundeshaushalt für zusätzliche finanzielle Zugeständnisse an die anderen Gebietskörperschaften sind weitgehend ausgereizt."
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