Wir fühlten uns nach Opole eingeladen

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Wir fühlten uns nach Opole eingeladen
Opole, May 2015. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Opole mit der Zeit zu unserer
osteuropäischen Zentrale wird und das nicht nur für Polen, sondern auch für Tschechien,
Slowakei und Ukraine – behauptet Peter Pölzing, Geschäftsführer von PAARI Wagi i
Urządzenia Przemysłowe Sp. z o.o., im Gespräch mit Maciej Nowak.
Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen, in Opole die Schwestergesellschaft der PAARI
Group, die in der Wägetechnik für diverse Industriezweige tätig ist, zu gründen?
Unsere Gruppe ist seit fast 22 Jahren im Geschäft, unseren Hauptsitz haben wir in Erfurt,
Deutschland. In den letzten 6 -7 Jahren hatten wir eine gute Konjunktur in Deutschland, was
unsere Entwicklung zu einer sehr positive Richtung verhalf. Im Zuge dieser Entwicklung
entstand die Idee einer Auslandsexpansion. Im ersten Schritt haben wir Tschechien oder
Frankreich in Erwägung gezogen. In Polen bin ich früher geschäftlich einmal gewesen und habe
aber damals keine günstigen Rahmenbedingungen für uns finden können. Als Unternehmer
ist es mir sehr wichtig, mich in bestimmten Rahmen bewegen zu können und Polen war zu
meinem Besuch damals noch nicht in der EU und einige Kriterien entsprachen deshalb nicht
unseren Erwartungen.
Und wieso ausgerechnet unsere Stadt?
Um diese Frage zu beantworten, muss ich erst mal schildern, wie ich als Unternehmer bei
meiner Markterkundung in Frankreich aufgenommen worden bin. Ich habe mich dort
überhaupt nicht wohl gefühlt. Man hat uns nicht mit offenen Armen und ohne Enthusiasmus
empfangen. Der französische Markt reagiert ziemlich geschlossen auf ausländische
Unternehmen. Aus diesem Grund haben wir das Thema momentan aufgeschoben.
Vor einiger Zeit habe ich Dr. Przemysław Łebzuch, der im Namen des
Marschallamts der Woiwodschaft Oppeln, die südpolnische Region in
Deutschland vertritt, kennengelernt. Er hat damals einen Ausflug für
deutsche Unternehmer in die oppelner Region vorbereitet. Was sehr
positiv umgesetzt wurde. Während des Aufenthalts in Opole konnte
ich feststellen, dass sich die wirtschaftlichen Strukturen und
PAARI hat ihren Sitz in der Armii Krajowej 7
Rahmenbedingungen für ein Geschäft in Polen, innerhalb der letzten Zeit deutlich geändert
haben und bereits meinen Erwartungen entsprechen. Viele Normen und gesetzlicher
Regelungen waren bereits den europäischen gleich.
Dr. Łebzuch empfahl mir das Oppelner Zentrum für Wirtschaftsentwicklung, als eine
Institution, die uns bei dem Markteintritt unterstützen könnte. Und eben die Mitarbeiter des
Zentrums, Frau Dr. Iwona Święch-Olender und Herr Piotr Regeńczuk haben eine fantastische
Arbeit geleistet und uns geholfen in Opole Fuß zu fassen. Wir sind mit Geschäftspartnern in
Kontakt getreten, die uns bei den ersten Schritten in Polen begleitet haben.
Wurden alle Versprechen auch eingehalten?
Ja, zu 150 Prozent.
Haben Sie, bei der Entschlussfassung, mit anderen deutschen Firmen gesprochen, die bereits
auf dem polnischen Markt tätig sind?
Während des erwähnten Ausflugs hatte ich die Möglichkeit, mich mit vielen Unternehmern zu
unterhalten, die seit Jahren in Polen geschäftlich vertreten sind. Ich habe viele realistische
Meinungen gehört, die im Endeffekt sehr positiv die Situation auf dem polnischen Markt
geschildert haben.
Wird sich PAARI, zu Beginn seiner Tätigkeit, nur mit Verkauf von Produkten beschäftigen?
Aktuell wird es nur Verkauf sein, so war auch der erste Schritt gedacht. In weiteren Etappen
jedoch, möchten wir uns auch der Produktentwicklung und Produktion widmen. Das größte
Unternehmen aus dem Bereich der Wägetechnik in Deutschland beschäftigt 60 Mitarbeiter.
Bei uns in der Gruppe sind 43 Personen eingestellt und unsere Arbeitsweise erinnert sehr an
die in einem Automobilbetrieb. D.h. wir produzieren eigene Module, für die, die Komponente
in der ganzen Welt eingekauft werden. Wir kümmern uns um das Endprodukt – und bauen
alles zusammen. Es gibt in unserer Firma wenige Leute, die mit einem Schraubenzieher
rumlaufen. Sehr wichtig bei unserer Arbeit ist die Anpassung der Endprodukte an die
individuellen Bedürfnisse des Kunden. Die Bauteile müssen so zusammengestellt werden,
dass sie den konkreten Anforderungen gewachsen sind.
Wer gehört zu Ihren Hauptkunden?
Es gibt ein paar Sektoren, wo wir besonders aktiv sind. Unter anderem in den Bereichen
Schüttgut, Landwirtschaft, Holzverarbeitung und Logistik.
Sind es Bereiche, in denen sie auch in Polen tätig sein wollen?
Ja.
Bei uns assoziiert man die Straßenfahrzeugwaagen vor allem mit der Inspektion für
Straßenverkehr?
Das ist nicht unsere Zielbranche.
Haben Sie schon erste Aufträge?
Es wäre schon überraschend, wenn es so wäre. Wir sind in Polen erst seit Oktober letzten
Jahres und in den ersten Monaten haben wir viel Zeit für organisatorische Angelegenheiten
widmen müssen. Sogar in Deutschland mussten wir etwa ein Jahr auf die ersten größere
Aufträge warten.
Wie viel Zeit geben Sie sich für die Erreichung der Deckungsauflage?
Unser erstes Geld möchten wir im zweiten Tätigkeitsjahr erzielen. Beim Verkauf unserer
Produkte ist die individuelle Einstellung sehr wichtig. Ein Beispiel: Ein Kunde kommt zu uns
mit einer Vorstellung, was er in seinem Unternehmen umsetzen möchte und wir sprechen
dabei nicht nur von Waagen, denn unsere Produktpalette ist viel breiter. Außer Waagen bieten
wir alles an, was rund um die Waagen wichtig ist: eine breite Vielfalt an Wägeelektronik und
individuelle Software. Der Kunde möchte in seinem Werk etwas modernisieren oder
automatisieren, dann überprüfen und planen wir die Lösung, was etwas Zeit in Anspruch
nimmt. Auch die Einbauteile müssen so zusammengebaut werden, dass der Kunde zufrieden
ist und seine Erwartungen erfüllt werden.
Wie ich verstehe, werden Sie dafür auch ein Research & Development Zentrum brauchen?
Wir haben vor, auch so ein Zentrum zu gründen.
Hatte die Tatsache, dass wir in Opole eine technische Hochschule haben, Einfluss auf Ihre
Wahl des Standortes in Polen?
Es war nicht ohne Bedeutung, denn es ist uns sehr wichtig hoch qualifiziertes Personal zu
beschäftigen. Direkt nach der Gründung der Gesellschaft, haben wir ein Kooperationsvertrag
mit der Hochschule unterschrieben. Erst danach haben wir
Leute eingestellt. Innerhalb von 6 Monaten haben wir
unsere Angestelltenzahl verdoppelt und planen weitere
Mitarbeiter einzustellen.
Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit der TH in
Opole http://wu.po.opole.pl/wazny-partner-politechniki/
Unsere
bisherigen
Kundengespräche
verliefen
vielversprechend. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir
bald Spezialisten einstellen, die sich mit der Entwicklung neuer Produkte beschäftigen. Wir
bieten Ingenieurleistungen an und gut ausgebildete Fachleute sind uns sehr wichtig. Die
ersten Monate erfüllen uns mit Optimismus. Alles verläuft nach Plan. Vor kurzem haben wir
einen Mitarbeiter in Warschau eingestellt, der dort für eine Regionalvertretung sorgt. Sicher
ist, dass der Hauptsitz in Opole bleibt und es ist sehr wahrscheinlich, dass ihre Stadt mit der
Zeit, zur Zentrale nicht nur für Polen, aber auch für solche Länder wie Tschechien, Slowakei
oder Ukraine wird.
Eine sehr gute Idee. Und wann wollt ihr die erste Million verdienen?
Ich hoffe, dass wir innerhalb von zwei Jahren so eine Einnahme erreichen. Es fällt mir aber
schwer zu sagen, wann wir die erste Million Gewinn erzielen. In Zloty natürlich.
Vielen Dank für das Gespräch.
Maciej Nowak
K150 maj 2015
Magazyn Klubu K150
Polen
PAARI GmbH & Co. KG
Bahnhofsplatz 4
99095 Erfurt
Tel: 036204 569-0
[email protected]
www.paari.de
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: Melanie Eppler
[email protected]
Wir bitten Sie um Quellenangaben und Belegexemplare.