Bodenanalysen: Nähr- und Schadstoffe

Praktikums-Woche „Schweizer Jugend forscht“
Bodenanalysen: Nähr- und Schadstoffe
von Ueli Amstad
Am Montag Morgen machte ich mich mit einer gewissen Unsicherheit auf den Weg zur FAL
Reckenholz. Was erwartete mich? Nach der Ankunft wurde ich zu Hans Stünzi ins Labor gebracht. Er erklärte mir, was ich in dieser Woche machen werde. Es tönte interessant. Zuerst
wurde mir gezeigt, was wo ist und schon durfte ich eine Arbeit übernehmen: Das Abwägen von
immer 30,00 g Bodenerde. Diese gab ich in Gefässe. Wir wollten herausfinden, ob es in 30 g
Bodenerde gleich viel pflanzenverfügbaren Phosphor hat wie in 15 g oder ob es die Hälfte sei.
So wog ich dann auch noch 15 g derselben Bodenprobe ab und gab diese in ein anderes Gefäss. Ich war gespannt, wie das Resultat ausfallen würde.
Am Dienstag hatten wir das Ziel, den Kalium- und Phosphorgehalt zu messen. Dazu machten
wir eine Extraktion mit CO2-gesättigtem Wasser. Wir gaben zu den Bodenproben 75 ml CO2gesättigtes Wasser und anschliessend schüttelte eine Maschine die Bodenproben während
einer Stunde. Dann extrahierten wir die Lösungen mittels Faltenfilter. Am Nachmittag massen
wir den Kaliumgehalt mit einem Atom Absorber. Um den Phosphor zu bestimmen mussten wir
10 ml Extraktionslösung in ein Reagenzglas pipettieren und dazu noch 2 ml Amidoschwefelsäure-Ammonmolybdat gemischt mit Ascorbinsäure mischen. Danach gaben wir die Lösungen für
15 Minuten in ein 95°C Heiss-Wasserbad. Nachdem die Lösungen warm waren, konnten wir mit
dem Photometer den Phosphorgehalt messen. Wir wussten nun, wie viel Phosphor im Boden
war und somit wie viel Dünger man dazu geben müsste. Überraschenderweise massen wir
denselben Phosphorgehalt in der Lösung mit 15 g wie auch in der Lösung mit 30 g. Wir wollten
zudem herausfinden, wie sich der Phosphorgehalt ändert, wenn wir die Extraktionslösung und
die Farblösung stehen lassen. So massen wir am Mittwoch nochmals den Phosphorgehalt und
die Zahlen änderten sich nicht wesentlich.
Am Mittwochabend hatten wir 5 g Bodenprobe eingewogen, damit wir die Proben über Nacht
bei 500°C veraschen lassen konnten. Am Donnerstag gaben wir zu den veraschten Bodenproben 20 ml Salzsäure hinzu und liessen diese im Wasserbad bei 95°C verdampfen. Dann gaben
wir wieder 1 ml Chlorwasserstoff und 10 ml demineralisiertes Wasser dazu und erhitzten die
Bodenproben nochmals kurz. Wir spülten diese Lösung in einen 200 ml Kolben und, nachdem
sie abgekühlt war, schüttelten wir die 200 ml. Somit waren die Lösungen bereit für den Freitag.
Am Freitag pippetierten wir zuerst 1 ml der Lösung in ein Reagenzglas und gaben 9 ml Wasser
dazu. Danach gaben wir wieder Amidoschwefelsäure-Ammonmolybdat gemischt mit Ascorbinsäure hinzu und stellten die Lösung in das Wasserbad. Nachdem die Präparate abgekühlt waren, schüttelten wir sie maschinell und massen den Phosphorgehalt; diesmal allerdings den
Phosphorgehalt im Boden und nicht nur den, der die Pflanze aufnehmen kann.
Diese Woche war für mich sehr lehrreich und spannend, weil ich einmal sehen konnte, wie in
einem Labor gearbeitet wird.