Kompetenzorientierte Jahresplanung Ernährung Küchenführung Service PTS Bildungstag Veränderte Lernkultur durch Kompetenzorientierung FI Andrea Ladstätter Jeder von uns hat Fähigkeiten und Kompetenzen Das was wir TUN, was wir DENKEN und SPRECHEN, entscheidet sehr stark darüber, was überhaupt an Fähigkeiten und Kompetenzen sichtbar wird und gesehen werden kann. 2 Kompetenzbegriff Das Konzept der österreichischen Bildungsstandards setzt einen besonderen Schwerpunkt auf den Erwerb grundlegender fachlicher Kompetenzen als Voraussetzung nachhaltigen und lebenslangen Lernens. Ein gut verankertes Konzept, das klärt, was Kompetenz bedeutet und wie sie entsteht, ist Grundbedingung dafür, dass das Prinzip der Kompetenzorientierung im Unterricht handlungsleitend wird. Bezugspunkt der österreichischen Bildungsstandards ist der von Franz E. Weinert entwickelte Kompetenzbegriff. 3 Der Begriff „Kompetenz“: „Ihm zufolge sind Kompetenzen die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können (Weinert, 2001). Kompetenzen sind das Ergebnis von Lernprozessen. Kompetenzen ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, in variablen Situationen zu handeln und ihr Wissen zielgerichtet einsetzen zu können. Sie schaffen die Basis für den Erwerb und die Anwendung spezifischer Fähigkeiten und Fertigkeiten und verkörpern damit ein weitgehend stabiles Werkzeug, das zur Bewältigung wechselnder Herausforderungen befähigen soll. 4 Fachunterricht EKS • Junge Menschen stehen in der Polytechnischen Schule an der Nahtstelle zwischen Schulpflicht und Berufsausbildung. • Im Fachunterricht EKS können die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen für das einschlägige Berufsfeld Tourismus erwerben und entdecken 5 Kompetenzorientiertes UNTERRICHTEN ZIEL: Förderung eines Kompetenzerwerbs, der unsere Schüler/innen bestmöglich auf die Berufswelt und weiterführende Ausbildungen vorbereitet! 6 Orientierung des Unterrichts an den Lernenden Lehrerzentrierter Unterricht: „Was werde ich als Lehrer/in tun? Was zeige ich ihnen, gebe ich ihnen, sage ich ihnen?“ Lernerorientierter Unterricht: – was wissen die Lernenden schon und wie (mit welcher Aufgabe, welchem Lernprodukt) kann ich als Lehrerin/Lehrer dies herausfinden? – Welche Fragen stellen sie sich und welche Thesen entwickeln sie aus ihrer jugendlichen Welt heraus und wie (mit welcher Aufgabe, welchem Lernprodukt) kann ich dies herausfinden? – Welche Lernstrategien entwickeln meine Lernenden, wie gelingt Zusammenarbeit, worin sehen sie den Gewinn ihrer Arbeit, womit haben sie Schwierigkeiten? Und wie (mit welcher Aufgabe, welchem Lernprodukt) kann ich dies herausfinden? 7 Von der Input- zur Outputorientierung Bisherige Jahresplanung: Stofforientierung Input durch die Lehrkraft „Was habe ich schon gemacht, was muss ich noch durchnehmen ?“ Kompetenzorientierte Jahresplanung Output auf Schülerseite „Was können die Schüler/innen, über welche erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltung verfügen sie.“ 8 experimentieren/ forschen kommunizieren/ präsentieren Schüler/innen sollen in der selbsttätigen Auseinandersetzung mit Themen aus den inhaltlichen Schwerpunkten des Lehrplanes Erkenntnisse gewinnen und Freude am Forschen und Experimentieren Entwickeln können. Schüler/innen sollen verschiedene Sachverhalte in Ernährung, Küchenführung und Service verbalisieren, begründen und darstellen können. Dabei soll eine bedarfsorientierte Verwendung von Fachbegriffen eingesetzt werden. entwerfen/ planen Schüler/innen sollen Aufgabenstellungen erkennen, Lösungswege finden und Arbeitsschritte festlegen können. handeln/ gestalten reflektieren/ transferieren Schüler/innen sollen Rezepte und Gebrauchsanleitungen sinnerfassend lesen, Lebensmittel nährstoffschonend verarbeiten und die Speisen unter Einhaltung von Tischund Esskultur genießen können. Schüler/innen sollen den eigenen Lernprozess reflektieren, eigene Leistungen einschätzen bzw. bewerten und die gewonnenen Erkenntnisse bei neuen Aufgabenstellungen anwenden/einsetzen können. Neudefinition des Rollenverständnisses von Lehrenden und Lernenden 9 Planung im Fachunterricht Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen) Hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationsarbeiten; ) Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge) Inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung) 10 Kompetenz = Wissen + Können Eingeübte Fähigkeiten und Fertigkeiten Ziel Aufgaben zu lösen 11 Kompetenzerwerb Welche Bedeutung hat das Thema im Leben der Schülerinnen und Schüler heute ? Worin liegt die mögliche Zukunftsbedeutung des Themas für die Schülerinnen und Schüler ? Welche exemplarische Bedeutung hat das Thema und welchen größeren Sinn- und Sachzusammenhang erschließt es ? 12 Kompetenzerwerb Deshalb gehören zu Kompetenzen auch • Motivation • Wille • soziale Bereitschaft und die Fähigkeit, Problemlösungen in verschiedenen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu nutzen. 13 Kompetenzen im Fachunterricht Erfahrungsaustausch und Diskussion 14 Ziel einer kompetenzorientierten Jahresplanung Jahresplanung sichtbar, nachvollziehbar und diskutierbar machen! Auseinandersetzung mit Kompetenzen führt zu besserem und reflektiertem Wissen über Schlüsselkompetenzen Jahresplanung bisher: Zeit- Inhalt – Zuordnung – Individualisierung/Differenzierung Jahresplanung kompetenzorientiert: Zeit – Kompetenzen - Individualisierung/Differenzierung 15 Beispiel einer kompetenzorientierten Jahresplanung der NMS Schulstufe: 6 Wochenstunden: 1 – geblockt zu 3 Stunden insgesamt: 12 Einheiten erstellt von: Thema: Nahrung bestimmt unser Leben Langfristiges Ziel: Die Schülerinnen und Schüler erwerben im ersten Jahr grundlegende Einsichten in die gesunde Ernährung und gewinnen ein tiefer gehendes Verständnis für die Auswirkungen der Nahrung auf den Körper. Sie erlernen entscheidende Kenntnisse im Umgang mit Nahrungsmitteln. Sie werden sich bewusst, dass Hygienemaßnahmen und richtige Lagerung von Lebensmitteln, wie auch deren Weiterverarbeitung, dazu beitragen Lebensmittelinfektionen und -vergiftungen weitgehend zu vermeiden. Sie erlernen Regeln, um unfallfrei im Haushalt zu sein. Weiters werden sie lernen die Qualität der Nahrung eigenständig zu beurteilen, ihr Essverhalten gezielt zu steuern, Rezepte und Gebrauchsanleitungen sinnerfassend zu lesen und ihr Essen selbst zu kochen Damit werden sie (in den zwei Jahren EH - Unterricht an der NMS) Kompetenzen erlangen, um im Alltag, Entscheidungen für eine bedarfsgerechte persönliche Ernährung und Versorgung treffen zu können. Dabei werden ihnen Basiskompetenzen zur alltäglichen Lebensgestaltung, Gesundheitsvorsorge und zur Bewältigung des täglichen Lebens vermittelt, die einen nachhaltigen und der Gesundheit förderlichen Lebensstil ermöglichen. Unterrichtsmaterial: frei gewählt oder nach „ Ernährung und Haushalt“ (Astrid Haidinger, Trauner Verlag) 16 Beispiel einer kompetenzorientierten Jahresplanung der NMS Kernideen: • • • • • • • • • Hygiene trägt zur Gesundheitserhaltung des Körpers bei. Müllberge + Müllchaos Gefahren lauern in der Küche. Sachgemäße Verwendung von Geräten und Bestecken erleichtern die Arbeit. Bei Tisch schmatzt man nicht laut! Auch das Auge isst mit! Ein schön gedeckter Tisch wirkt einladend. Nahrung ist lebensnotwendig. Ausgewogene Ernährung hat Einfluss auf eine gesundheitsfördernde Lebensweise. Fachgemäß gegart ist gesund. 17 Beispiel einer kompetenzorientierten Jahresplanung der NMS Kernfragen: (Welche Fragen sind relevant?) • • • • • • • • • • Wie vermeide ich Unfälle im Haushalt? Wohin mit all dem Müll? Warum macht gutes Benehmen Eindruck? Wozu deckt man den Tisch schön? Wieso benötigt man verschiedene Bestecke bei Tisch und wie handhabt man diese? Warum servieren? Warum ist Hygiene in allen Bereichen des Lebens, insbesondere im Haushalt sehr wichtig? Was mache ich mit / aus rohen Lebensmitteln? Woraus besteht unsere Nahrung? Braucht unser Körper alle Nährstoffe? 18 Offene Fragen 19 Ein herzliches für die engagierte Arbeit! 20
© Copyright 2024 ExpyDoc