Badge feat. Blind Dog Mayer / Absolutely Live! Spielzeit: 56:00

Badge feat. Blind Dog Mayer / Absolutely Live!
Spielzeit: 56:00
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Blues Rock, Blues
Review vom 07.11.2015
Joachim 'Joe' Brookes
Am 06. März 2015 lief in St. Ingbert/Saar beim Blues Meets Jazz das Band mit und Badge feat. Blind
Dog Mayer veröffentlichten ihren Auftritt unter dem Albumtitel "Absolutely Live!". Special Guest
war George Dusemond am Schlagzeug. Er trommelte für den etatmäßigen Drummer Guido Stachel.
Die zwölf Songs spannen ein musikalisches Dach von den Beatles ("Get Back") über
Elmore James ("The Sky Is Crying"), natürlich bestens bekannt von Stevie Ray Vaughan, bis hin zu
ZZ Top ("Jesus Just Left Chicago").
Wer den Songtitel "Going Up The Country" liest oder hört, denkt natürlich direkt an Canned Heat.
Wenn auch nicht so berühmt, darf man jetzt aber auch die Version von Badge feat. Blind Dog Mayer
zu den sehr gelungenen Interpretationen, die sich vom Original absetzen, in der Liste ergänzen.
So ist es auch mit weiteren Coversongs, die sich auf "Absolutely Live!" befinden.
An jeder Fremdkomposition hängt ein Fähnchen mit der Band-Plakette drauf. Nach dem Einheizer
kommt man nur vom Tempo her etwas zur Ruhe, denn was Jörg 'Reverend' Metzinger den sechs
Saiten seiner E-Gitarre entlockt, macht Geschmack auf mehr davon.
Ohne Zweifel, nicht nur bei ihm oder Fritz Schröder (Gitarre) gibt es eine Standleitung zwischen
Blues-Seele und Fingerspitzen. Blind Dog Mayer hat dann gleich zwei davon, eine für die Harp und
eine, die an seinen Stimmbändern endet.
Mit "Simple Man" von Lynyrd Skynyrd geht es in die verkehrsberuhigte Zone. Eine Ballade mit
Badge feat. Blind Dog Mayer-Southern-Flair. Selbst bei gebremstem Tempo ist die Combo voll in die
Dynamik der Saiten-Virtuosität vertieft.
Der Kenny Wayne Shepherd-Hit "Blue On Black", übrigens mitkomponiert von Mark Selby und Tia
Sillers, fasziniert unter anderem durch den tollen Gesang des Frontmanns, auch im Verbund mit den
Backing Vocals von Jörg 'Reverend' Metzinger. Die Nummer wird in einer feinen Schwebe gehalten
und Erdung erfährt das Lied durch die Gitarren-Läufe sowie Christian Webers gleitende
Bassbegleitung. Toll!
In der Eigenkomposition "Way Past Midnight" wird der Funk an die Verstärker angeschlossen und
"After Dark" lebt von einer herrlichen Latin-Stimmung und klasse Sechssaiter-Riffs. Das Wah WahPedal wird aktiviert und so kreiert man schöne Gitarren-Farbspiele bis hin zu psychedelischen
Klängen.
Das The Doors-Stück "Roadhouse Blues" avanciert zum längsten Lied der vorliegenden Platte. Blind
Dog Mayer ist mit seiner Harp am Start, um die Session zu eröffnen. Die eigene Note der Band bringt
Freude und dann ist es wieder Jörg 'Reverend' Metzinger, der ein furioses Solo vom Stapel lässt. Dann
übernimmt der Harper direkt den Staffelstab, bei dem sich Tiefton-Zupfer Christian Weber schon
einmal für seinen Alleingang warm spielt. Der Improvisationsteil ist, wie der gesamte Track, einfach
klasse.
»[...] Gonna have a real good-time [...]
Let it roll, baby, roll
Let it roll all night long«
Dieses Song-Zitat hat als Überschrift auch Gültigkeit für "Absolutely Live!" von Badge feat. Blind
Dog Mayer.