dave Duisburg ausgabe N˚3 — 2015/2016 immobilienmarktbericht des deutschen anlage-immobilien verbunds Nicht steil, aber ____ stetig Positive Entwicklung am Duisburger Immobilienmarkt berlin • kiel • dresden • hannover • münchen • stuttgart • bonn bremen • frankfurt • hamburg • leipzig • nürnberg • chemnitz essen • köln • Duisburg • pforzheim • baden-baden • karlsruhe bruchsal • heidelberg • Düsseldorf • Münster anlagemarkt Duisburg Nicht steil, aber stetig ____ Positive Entwicklung am Duisburger Immobilienmarkt 1. Günstige Zinslandschaft mit positiver Wirkung Die Stadt Duisburg profitiert am Immobilienmarkt auch im Jahr 2015 von den anhaltend günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere den niedrigen Finanzierungszinsen. Der die Stimmung belastende Stillstand im Bereich Neuprojekte, insbesondere in der Duisburger Innenstadt scheint sich langsam aufzulösen. Rund um den Hauptbahnhof entstehen zwei neue Hotels und das Verwaltungsgebäude einer Landesbehörde. Viele verkündete Investitionen bleiben dennoch in der Warteschleife, angefangen von zwei Möbelhäu- sern, ein Factory-Outlet-Center, das Mercatorquartier, das „ewige“ Eurogate und eine Baugrube an der Steinsche Gasse. Der Umsatz bei den Bestandsimmobilien ist im Investmentmarkt wie auch im Vorjahr überdurchschnittlich hoch. Insgesamt wurden Renditeimmobilien im Wert von rund 227 Millionen Euro umgesetzt. Nicht enthalten in dieser Summe sind Sharedeals. Im Gesamtumsatz enthalten sind zwei größere Mehrfamilienhauspakete, die 2014 den Besitzer gewechselt haben. Die Erhöhung der Grunderwerbsteuer von 5 % auf 6,5 % zu dave Duisburg Jahresbeginn 2015 hat den Markt zunächst nicht belastet, die Umsätze sind nicht eingebrochen, eine Auswirkung auf die erzielten Kaufpreise in den ersten Monaten ist, nicht zu beobachten. Über die Gefahren und Nachteile der Grunderwerbsteuererhöhung wurde ausführlich diskutiert, die Argumente unseres Berufsverbandes IVD wurden im Landtag angehört, aber nicht berücksichtigt. Die erhöhte Grunderwerbsteuer wird dann den Markt zusätzlich belasten, wenn die augenblicklich positive Stimmung am Markt nachlässt. 2. Investoren risikobewusster Für sicherheitsbedürftige Anleger ist der Markt eng. Modernisierte Mehrfamilienhäuser in mittleren und guten Lagen ohne Leerstand sind ebenso wenig zu finden wie reine Gewerbeimmobilien mit bonitätsmäßig einwandfreien Mietern und langfristigen Verträgen. Dies führt dazu, dass auch Standorte zweiter Wahl attraktiv werden und Immobilien mit höherem Risiko- und Betreuungsaufwand gekauft werden. Dazu gehören Sanierungsimmobilien mit Leerstand, durchmischte Innenstadtimmobilien mit Einzelhandel, Büro und Wohnraum und auch Renditeimmobilien in den weniger attraktiven Lagen der Stadt. Die Nachfrage ist vielschichtig, gerade die risikoorientierten Immobilien werden häufig von kleineren, inhabergeführten Immobilienunternehmen mit regionalem Hintergrund erworben, strukturiert und modernisiert und dann weiterverkauft. Regionaler Hintergrund heißt in diesem Fall Unternehmen schwerpunktmäßig aus dem Gebiet der Rheinschiene, aber auch aus den Büromarkt 2014 04 13,5 ⁄m² Spitzenmiete Durchschnittsmiete 9,20 4 ⁄m² 29.350 m² Büroumsatz 1. Halbjahr 2015 Büroumsatz 2014 Leerstand Büro Trendentwicklung 59.700 m² 3,9 % gleichbleibend anlagemarkt Duisburg 2015–2016 angrenzenden Regionen der Niederlande. Dabei ist die Bandbreite der erzielbaren Marktpreise groß. Wohnwirtschaftlich genutzte Immobilien bewegen sich zwischen dem 8-Fachen der nachhaltigen Jahresnettomiete und einem Quadratmeterpreis von rund 350 Euro in einfachen Lagen und Instandhaltungsstau bis hin zum 14-Fachen der nachhaltigen Jahresnettomiete mit einem Quadratmeterpreis von rund 1.200 Euro in den guten bis sehr guten Lagen bei entsprechend erstklassigem Modernisierungsstand des Gebäudes. Durchschnittliche Vervielfältiger bewegen sich bei rund dem 10,5-Fachen der Jahresnettomiete. Nach wie vor bewegen Verkäufe im Bestand den Markt, Neubauaktivitäten sind gering. Der Neubau von frei finanzierten Mietwohnungen ist selbst beim augenblicklichen Zinsniveau nicht attraktiv. Wohnungsmieten im Neubau von bis zu 9 Euro pro m² und entsprechend niedrigere Mieten in der Nachvermietung reichen nicht, um eine marktübliche Rendite darstellen zu können. Aber auch der Büroneubau stockt – zu wenige verwertbare größere Anfragen, kaum noch baureife Grundstücke in 1-A-Lagen, für einige Nutzer zu lange Wartezeiten bis zur Realisierung und abseits der Toplagen vergleichsweise niedrige Neuvermietungsmieten sind die Hauptgründe. 3. Büroumsatz Solide, ohne Euphorie Mit knapp 60.000 m² im Jahr 2014 und 29.000 m² im ersten Halbjahr 2015 ist der Duisburger Büromarkt solide auf dem Niveau der Vorjahre. Die erste Adresse im Bürobereich ist der Innenhafen. 2015 stehen endlich nach sehr langem Vorlauf auch Baukräne am Hauptbahnhof. Es entstehen zwei Hotelneubauten und die Verwaltung einer Landesbehörde. Die Erweiterung der Targo Bank ist fertiggestellt. Weitere Flächen stehen zur Verfügung, zum Beispiel ein attraktives Grundstück zwischen dem Sitz der Industrie- und Handelskammer und dem Hauptbahnhof. Die Bahnhofsplatte und die angrenzenden Gebiete am Hauptbahnhof haben das Potenzial, sich zu einer gefragten Bürolage zu entwickeln. Die Nachfrage nach Büroflächen ist in erster Linie regional und kleinteilig. Große Flächenanfragen über 2.000 m² sind zwar vorhanden, aber in der Regel durch die zeitlichen Vorgaben und die Preisvorgaben für eine Neuprojektierung nicht geeignet. Im Bürobestand können die Flächen häufig nicht angeboten werden. Bei einem weiter sehr niedrigen Leerstand von 3,9 % sind größere, zusammenhängende Flächen in Bürogebäuden jüngeren Baujahrs Mangelware. Flächenreserven, um größere Andave Duisburg Wohnen 2014 ach 8-f Vervielfältiger einfache Lage Einfache Lage 350 4 ⁄m² h fac 4 1 Vervielfältiger gute/sehr gute Lage Gute/sehr gute Lage 1.200 4 ⁄m² h fac 510, Durchschnittlicher Vervielfältiger 655 4 Durchschnittlicher Quadratmeterpreis Leerstand Wohnungen 5,7 % Trend Wohnungsleerstand leic h t ab neh men d anlagemarkt Duisburg 2015–2016 Transaktionsvolumen laut Gutachterausschuss 1.050 1.054,6 1.000 950 900 850 800 812 811 Gesamtumsatz Duisburg in Mio. 3 750 700 702 650 600 672 624 611 603 550 566 544 500 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 4.000 3.900 3.869 3.800 3.700 3.701 3.600 3.664 3.629 3.520 Stückzahl der Kaufverträge 3.500 3.447 3.400 3.492 3.300 3.280 3.200 3.211 3.160 3.100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 dave Duisburg fragen zu befriedigen, fehlen insbesondere im Süden und im Bereich der Innenstadt. Duisburg generiert den Büroumsatz in den letzten Jahren aus regionaler Nachfrage. Größere überregionale Anfragen für den Bürostandort sind eher selten, der Innenhafen als besonderes Alleinstellungsmerkmal hat sich abgenutzt, neue Standorte mit ähnlicher Qualität und Aufmerksamkeit sind zurzeit nicht vorhanden. Die großen Umsätze 2015 waren die Targobank mit 6.000 m² Fläche, eine Erweiterung der bestehenden Flächen, die Firma Krohne Messtechnik GmbH mit 6.500 m², ebenfalls eine Erweiterung auf eigenem Grundstück, und die Volksbank Rhein-Ruhr mit ihrem neuen Sitz am Duisburger Innenhafen mit 7.800 m², eine Verlagerung der bestehenden Räumlichkeiten der Duisburger Innenstadt an den Duisburger Innenhafen. Alle drei Großumsätze gehen auf bereits in Duisburg ansässige Unternehmen zurück. Alle drei Umsätze sind Erweiterungen oder Umsiedlungen im Eigentum oder in eigentumsähnlichen Umständen. 4. Gewerbe- und Industriegrundstücke In Zeiten guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sind die Duisburger Gewerbegebiete gut gefüllt. Flächen für Erweiterungen und Neuansiedlungen sind insgesamt knapp. Insbesondere im Süden und rund um die Innenstadt ist der Markt für bebaute und unbebaute Gewerbegrundstücke angespannt. Insbesondere Grundstücksflächen zwischen 800 m² und 5.000 m² sind gefragt. Die positive Entwicklung ist kein Selbstläufer. Die Sperrung und Teilsperrung der A-40-Brücke über den Rhein und der erschwerte Zugang über den Brückenzug zur Duisburger Halbinsel Ruhrort hat für viele Gewerbetreibende sehr deutlich gemacht, welchen Einfluss die bröckelnde Verkehrsinfrastruktur bei den anhaltenden Finanzproblemen von Stadt und Land haben kann. Einer der Pluspunkte von Duisburg im Standortwettbewerb mit Nachbarstädten ist die exzellente Verkehrsanbindung an Straße, Schiene und Wasserwege. Diesen Standortvorteil zu erhalten sollte hohe Priorität haben, zumal andere Städte und Kommunen mittlerweile auf anderem Gebiet punkten. Unter dem Druck der Haushaltskonsolidierung ist die Duisburger Gewerbesteuer und Grundsteuer auf Rekordniveau. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es „Steueroasen“ mit deutlich niedrigeren Hebesätzen. Zu guter Letzt lebt die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft in Duisburg von der Ausweisung neuer Flächen. Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen im Rahmen des neuen Flächennutzungsplanes Duisburg 2027 ist ein ständiger Wettkampf und Interessenausgleich zwischen Mittelstand, Industrie, Logistik, Wohnwirtschaft, Handel, Landwirtschaft, dem Bedarf nach Freizeit und Naturschutz. Neue Flächen sind in der Diskussion, auf dem Gelände der Aurelis im Duisburger Süden ist schon seit Längerem auch eine gewerbliche Nutzung angedacht, die großen Duisburger Industrieunternehmen werden mittelfristig nicht mehr betriebsnotwendige Flächen freigeben, aber bis zur Entwicklung baureifer Grundstücke ist es ein weiter Weg. anlagemarkt Duisburg 2015 – 2016 5. Ausblick und Trends Anhaltend niedrige Zinsen und wirtschaftlich positive Rahmendaten haben deutschlandweit bereits im dritten Jahr in Folge die Immobilienmärkte beflügelt. Dieser Schwung ist im Ruhrgebiet etwas gedämpft angekommen. Beim Verkauf von Bestandsimmobilien, Mehrfamilienhäusern, Geschäftshäusern, Gewerbeflächen und Einzelhandelsimmobilien werden Rekordumsätze erzielt. Bei der Neuentwicklung von Flächen ist das Interesse von Investoren eher verhalten. Eine hohe Arbeitslosigkeit, negative Schlagzeilen in der Presse und ein hoch verschuldeter städtischer Haushalt drücken auf die Stimmung der Investoren. Regionale Marktteilnehmer kennen die Vorteile des Marktes und sind aktiv, über- regionale Player müssen zurückgewonnen werden. Trotz vieler Probleme und Aufgaben sind die Marktaussichten insgesamt günstig. Als nördliches Ende der Rheinschiene Bonn /Köln /Düsseldorf profitiert Duisburg weiter von den engen und teuren Märkten in den Nachbarstädten. Der Duisburger Süden als „düsseldorfnahe Zone“ ist mittlerweile auch von Investoren stark angefragt, eine Nachfrage, die kaum befriedigt werden kann. Auch in der Stadt selber sind erste Zeichen erkennbar, dass insbesondere im Bereich der Innenstadt Bewegung in bislang stillstehende Projekte kommt. Armin Quester, Geschäftsführer dave Duisburg wird vertreten durch: Armin Quester Immobilien GmbH • Axel Quester Friedrich-Wilhelm-StraSSe 7 • 47051 Duisburg • Tel.: 02 03 / 28 28 70 • e-Mail: [email protected] www.quester.de
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