Korrekturzeichen und typische Fehler

Korrekturzeichen und typische Fehler
“ X + ” : X gut / vorbildlich.
“ (X) ” oder “ X ? ” : X, aber nicht so dramatisch; könnte X sein.
“ X !” : X (wichtig!)
“ ? ”: Sinn?
Y / Z: Könnte Y oder Z sein.
Formalia (F): Meist: Autor, Email usw. fehlt.
Titel (T): Meist: Titel fehlt. (“Peter Medawar über die Form wissenschaftlicher Paper”
oder dgl.)
Einleitung (E, ES): Meist: Ziel des Textes nicht klar. Ggf.: Einleitungssatz fehlt. Informationen fehlen (welcher Text? welche These?).
Literaturnachweise (N): Meist: Vollständiger Nachweis fehlt (besser als: “Im vorliegenden Aufsatz” u. dgl.). Fehlende Nachweise, insgesamt (bei mehr als drei Seiten
sind die hilfreich) oder nach nachweispflichtigen Stellen (Zitaten). Bisweilen: zu viele
Nachweise (nach jedem Satz oder Absatz statt nach Sinnabschnitten).
Bei Literaturnachweisen in Fußnoten: Punkt am Ende von Fußnote fehlt. Bei mehreren Fußnoten mit Verweisen auf das selbe Werk Wiederholung des Nachweises (‘Medawar 1990, S. 230.’) statt ‘Ebd., S. 230.’ – Bei Literaturverzeichnis: uneinheitlich.
Bisweilen: Nachweis zu grob (fehlende Seitenzahlen; “S. 230 ff.” statt “S. 230–233”).
Angaben unklar (Zeilen, Abschnitte).
Ausdruck, Argumentrekonstruktion, Anschlüsse (A): Meist: Wort unpassend oder
unklar; Fachbegriff falsch verwendet; Anschlüsse: Lesebericht statt logischer Analyse
(etwa: danach, zunächst, anfangs, abschließend statt daher, also, folglich; demgegenüber, hingegen, sie begründet dies folgendermaßen, usw.).
Vox propria (V) Falsches/untreffendes Wort. (Form von A.)
Terminologie (T): Fachbegriffe falsch gebraucht: 1. philosophische Fachbegriffe: Induktion, Empirismus usw. 2. Wortfeld Logik/Argumentation: behauptet, wendet ein, usw.;
fehlende Unterscheidung von ‘Beweis’ und ‘Beleg’, ‘zeigen’ und ‘plausibel machen’
usw.
Gliederung (G): Meist: Zu viele oder zu wenige Absätze (brauchbarer Richtwert: 2-4
Absätze/Seite, bei 300–400 Wörtern/Seite). Bisweilen: Absätze nicht auf Sinnabschnitte abgestimmt. Fehlende Gliederung (1., 2., 3.) oder ‘Vorgliederung’ (‘Der Text
hat 3 Abschnitte.’; ‘Ich werde zuerst . . . In einem zweiten Teil werde ich . . . Abschließend . . .).
Latinitas (L): Oft: Konjunktivgebrauch/Modusfehler. Falsche Idiomatik/Sprachgebrauch.
Interpunktion (Komma-Setzung: erweiterte Infinitivsätze fehlt; “englisches” Komma
nach Einleitungsphrase zu viel). Bisweilen: Bei Aufzählungen Punkt und Klammer
(“1.)”).
Inhaltlicher Fehler (I, i): Meist einfach: Trifft den Sinn des Originals nicht oder nicht
ganz richtig.
Definition (D): Meist: Definition von definitionsbedürftigem Ausdruck fehlt. (Brauchbares Kriterium: Ausdrücke, die Sie selbst nachschlagen mußten, sind defintionsbedürftig.)
Verständlichkeit (U): Meist: Ohne Originaltext kaum verständlich; fehlende Informationen. Ausdrücke/Begriffe nicht eingeführt oder nicht erläutert. Bisweilen: zu verkürzt.
Wertung (W): Meist: Fehlende Trennung von Wiedergabe und Wertung; in Argumentrekonstruktion: überhaupt Wertung. Oft: Falscher Modus (Indikativ oder Konjunktiv II
statt Konjunktiv I); bisweilen auch unpassendes Wort (‘Tatsche’ statt ‘Behauptung’
usw.).
Bezug (B): Inhaltlich: Meist: Bezug unklar. Oft: Detailinformationen, ohne daß klar ist,
warum man die wissen muß (überflüssige Information). – Sprachlich: Unklarer oder
mehrdeutiger Bezug.
Zitate (Z): Zitierfehler, meist: Zitat geändert; nicht in Satz eingebaut; doppelt ausgezeichnet (eigener Absatz und Anführungszeichen). Nicht korrekt in Satz eingebaut.
Änderungen nicht gekennzeichnet.