obe Neues Gl Theater » RÄUBER « von Friedrich Schiller Bearbeitung NEUES GLOBE THEATER Karl und Franz Moor sind Brüder. Franz, der jüngere, hasst Karl. Er neidet ihm das Erbe, das dem Erstgeborenen zusteht, neidet ihm seine Braut Amalia, die Liebe des Vaters, die alles verzeiht, auch, dass Karl in seinem Studienort über die Stränge schlägt. Franz, der alles entbehrt, will Herr sein. Das „Böse“ zu wollen, heißt sich Karls Welt gewaltsam anzueignen. Und es gelingt ihm, das Band zwischen dem Vater und Karl zu zerschneiden. Der alte Moor droht darüber zu sterben – Karl wird zum Räuber, zum Gesetzlosen. Mit aller Kraft will er diejenigen bekämpfen, die ihn willkürlich und voller Kälte schutzlos gemacht haben. Neben dem persönlichen Konflikt, der enttäuschten Liebe zwischen dem Vater und den Söhnen, zwischen Franz und Amalia, gibt es noch einen politischen Aspekt im Stück: Karl kehrt seiner bürgerlichen Welt den Rücken und zieht in einen Krieg gegen das Establishment, er radikalisiert sich, wird zum „Terroristen“. Franz etabliert auf seine eigene Art ebenfalls den Terror zum Herrschaftsprinzip, wendet sich radikal von Innen gegen das System, in dem er lebt. Wir erleben Outlaws, die, bis in die letzte Konsequenz hinein, alles um sich herum in ihren eigenen Abgrund ziehen und selbst verglühen. Zentrales Motiv der Figuren ist der Konflikt zwischen Verstand und Gefühl, und Ihr Verhältnis zu Gerechtigkeit, Gesetz, Moral und persönlicher Freiheit. NEUES GLOBE THEATER widmet sich nach DER GUTE MENSCH VON SEZUAN einem weiteren deutschen Klassiker, schlägt mit Schiller eine Brücke zwischen Shakespeare und Brecht, und zeigt, wie sich Sturm und Drang mit epischer Dramaturgie und dem Prinzip GLOBE, der Spielweise Shakespeares, vereinen lässt. REGIE Andreas Erfurth Ausstattung Ulrike Eisenreich Es Spielen Rike Joeinig Petra Wolf Sebastian Bischoff Till Artur Priebe Kai Frederic Schrickel PERCUSSION Toni Nissl PREMIERE Premiere am 23.10. 2015 im T-Werk, Potsdam Aufführungsdauer: 2 Std 30 Min, inkl. 1 Pause Kontakt, Buchung und Organisation: Andreas Erfurth, Sebastian Bischoff & Kai Frederic Schrickel Pressespiegel » OTHELLO « Dieses Spiel ist pure Kraft. Was die sechs Akteure der Berliner Schauspieltruppe Shakespeare und Partner am Freitagabend im ausverkauften T-Werk präsentieren, was so beginnt wie eine Theaterprobe unter Freunden, mit denen man, schon kostümiert, noch Smalltalk hält, während Jazzmusik aus einem Radio dudelt, ist eine »Othello«-Inszenierung in der Regie von Markus Weckesser ungewöhnlich direkter, ehrlicher und intensiver Machart. Es wird viel gelacht, denn über lange Strecken ist das Stück hinreißend komisch und frivol. Erst nach der Pause verändert sich die Stimmung spürbar, mündet das Stück in die vorgezeichnete Tragödie, sodass nun angespannte Stille wie eine Gewitterwolke über den Gästen liegt. Danach entlädt sich ein langer donnernder Applaus. Daniel Flügel, Potsdamer Neueste Nachrichten » KOMÖDIE DER IRRUNGEN « Mit spürbarerer Lust am Spiel und Genuss am Publikumskontakt lassen Shakespeare und Partner die Vorstellung beginnen, indem sie erst einmal die Programme verkaufen und dabei Späße treiben. Schon jetzt meint man einen Hauch von der Atmosphäre des legendären Londoner Globe Theatre zu spüren. Zu Beginn des Stücks bricht Kai Frederic Schrickel einige Male die Spiel-Ebenen, tritt aus der Handlung und Rolle heraus und kommentiert oder erklärt locker-witzig. So baut die Truppe von Anfang an einen intensiven, eingeschworenen Kontakt zum Publikum auf, der die ganze Vorführung über in dieser Intensität bestehen bleibt. Eine Truppe die Shakespeare lebt und atmet, und eine Inszenierung voller Witz und Tempo, die das Publikum begeistert. Und die ein Stück Globe Theatre nach Landsberg brachte. Bärbel Knill, Landsberger Tagblatt » DER GUTE MENSCH VON SEZUAN « Wenn Schauspieler, die Shakespeare lieben, Brecht spielen, wie geht das denn? Das Tournee-Theater Shakespeare und Partner stellte eine überraschende Umsetzung auf die Bühne. Das Publikum, darunter viele Jugendliche, ließ sich von dem mit schnellen Wendungen und skurrilen RegieEinfällen gespickten, fast dreistündigen Stück mitreißen. Regisseur Markus Weckesser verordnete dem intellektuellen Brecht-Duktus die Shakespearsche Spielleidenschaft. Diese Mixtur setzen die Schauspieler mit purer Spiellust um. Gaukler sind sie, allesamt. Alles Männer. Alle zeichnen die jeweiligen Charaktere von den Göttern über den Barbier bis zum Wasserverkäufer mit Tiefenschärfe, meißeln neben der Shakespearschen Theatralik den Brechtschen Humor nahezu gallig heraus und arbeiten sich durch Kartons aller Größen, die Räume, Regale, Verließe und das ganze seelenlose Sezuan symbolisieren. Heike Linde-Lembke, Norderstedter Zeitung Zum ersten Mal in seiner Geschichte spielt das Ensemble Brecht. Und es spielt ihn gut. Warum auch nicht, schließlich bediente sich Bertolt Brecht ja auch häufiger in Shakespeares Werken … Zu fünft spielen sie alle Rollen im Stück, am Bühnenrand wechseln sie die Kostüme. Das Bühnenbild besteht aus Pappkartons, »Quick cooking Noodles« und ein paar chinesische Schriftzeichen stehen auf einem Karton - genug Lokalkolorit. Der Fokus liegt auf dem Spiel. Und das ist gut so, die Schauspieler überzeugen durch die Bank. Auch die Idee, wie zu Shakespeares Zeiten einen Mann in die Frauenrolle zu stecken, geht auf. Sebastian Bischoff brilliert in seiner Doppelrolle … Es ist eben Brecht, was dort über die Bühne des Stadttheaters geht. Politisch links, laut, manchmal derb, manchmal lustig, offenes Ende. Die Umsetzung von Shakespeare und Partner hat tolle Einfälle - richtig gutes Theater, verdienter langer Applaus des Publikums. Jan Henning Rogge, Mindener Tageblatt » WIE ES EUCH GEFÄLLT « Kenner wissen es – bei Shakespeare und Partner werden oft auch die weiblichen Rollen von Männern gespielt, eine Reminiszenz an den großen Briten, der in diesem Jahr seinen 450. Geburtstag feiert, und an die Schauspieltradition des Elisabethanischen Theaters. Doch der Regisseur Andreas Erfurth setzt in seinem Spiel mit Gefühlen und Geschlechteridentitäten dem Ganzen noch eins drauf und besetzt die Männerrollen mit weiblichen Darstellerinnen. Rosalind wird von Saro Emirze gespielt, der sich anfangs mit behaarter Brust, roter Perücke und in langen seidenen Frauenkleidern gibt, dann als Rosalind vom Hof verstoßen wird und sich in MC Ganymed, einen sensible Jüngling in Bermudashorts und blauer Kapuzenjacke, verwandelt. Und – das ist der Höhepunkt des GeschlechteridentitätenVerwirrspiels -, der dann nahtlos hin- und herspringt zwischen seinen verschiedenen Identitäten, als er den jungen Orlando (grandios burschikos: Jillian Anthony) in seiner Liebe zu Rosalind auf die Probe stellt ... Der berührendste Moment der Inszenierung findet ganz am Ende statt. Drei glückliche Paare verbeugen sich zum Schlussapplaus, und der Darsteller der Rosalind, jetzt wieder im Kleid, aber ohne Perücke, steht neben Orlando, der ohne Hut deutlich als Frau erkennbar wird. Die Inszenierung von Andreas Erfurth hat so den großen und entscheidenden Vorteil, dass sie mit Leichtigkeit und Situationskomik ein Thema abhandelt, das in der Gesellschaft noch lange nicht vom Tisch ist. Gutenbergstraße 97 14467 Potsdam +49 (0) 177 3238570 [email protected] www.NeuesGlobeTheater.de NEUES GLOBE THEATER 2015 in Potsdam von Andreas Erfurth, Sebastian Bischoff und Kai Frederic Schrickel gegründet, hervorgegangen aus dem Ensemble von „SHAKESPEARE und PARTNER“ Berlin. Dort produzierten wir u.a. bereits in eigener Regie die ShakespeareDramen Othello, Komödie der Irrungen und Wie es Euch gefällt, sowie Der gute Mensch von Sezuan (Brecht). Diese erfolgreichen Stücke werden in den Spielplan übernommen. Neuinszenierungen: 2015 Hamlet (Shakespeare) und Räuber (Schiller) 2016 Sommernachtstraum (Shakespeare) Astrid Priebs-Tröger, Potsdamer Neueste Nachrichten Wenn Shakespeare und Partner ein Stück ankündigen, erwartet den Zuschauer alles andere als altbackene Bildungskost. So bleibt auch diesmal kein Auge trocken, als die Truppe mit WIE ES EUCH GEFÄLLT auf der Hayn Burg agierte. Sorgt Shakespeare als Komödienautor schon für Verwirrung, so setzen die Akteure noch eins drauf. Männer übernehmen Frauenrollen, Frauen spielen die Männer. Die Aufführung pendelt lustvoll zwischen Authentizität und interpretatorischer Freiheit und ist mit Slapstick, Kabarett und bunten musikalischen Beiträgen liebevoll gewürzt (Bettina Koch am E-Piano). Dierk Prawdzik leiht dem melancholischen Gentleman Jacky seine wohltönende Stimme, parodiert sowohl Popsänger, als auch Klassiker und verschmäht auch nicht das Volkslied. Das Publikum feierte die Truppe mit frenetischem Beifall. Eva Schumann, Offenbach-Post obe Neues Gl Theater
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