01.-14.03. fritz lang live: neue berlinale

01.-14.03. FRITZ LANG LIVE: NEUE BERLINALE-FASSUNG „DER MÜDE TOD“,
METROPOLIS, DR. MABUSE, NIBELUNGEN, SPIONE
VIER FILM-LIVE-KONZERTE „DER MÜDE TOD“ UND SECHS WEITERE KONZERTTERMINE
Am 1. März startet das Babylon die Stummfilmreihe „Fritz Lang live“, im Zentrum steht
die neu restaurierte und viragierte Berlinale-Fassung von „Der müde Tod“ aus dem Jahr
1921 (1./4./5.3. 20 Uhr, 6.3. 18 Uhr). Das mit expressionistischen Filmbildern
beeindruckende Werk begründete den Weltruhm von Fritz Lang (5.12.1890-2.8.1976)
und malt ein romantisches Bild der Figur des Todes. Dieser ist über seine nicht enden
wollende Arbeit müde geworden und gewährt deshalb einer jungen Frau drei Chancen,
ihren toten Geliebten wieder ins Leben zurückzuholen. Fritz Lang entführt seine
Zuschauer an drei zu seiner Zeit exotisch anmutende Schauplätze: nach Venedig zum
Karneval, nach Indien und China – und bietet damit großes Kino. Timothy Grossman,
Babylon Geschäftsführung: „Wir widmen die Aufführung des Films: Aylan Kurdi“.
Fritz Lang verriet in seinem Filmgespräch „Le dinosaure et le bébé“ mit Jean-Luc Godard
im Jahr 1967, dass er immer Filme für ein junges Publikum gemacht habe. Godard sagte
über Lang: „Er ist das Kino.“
An der Kinoorgel mit vielfältigen Soundeffekten interpretiert die Babylon Organistin Anna
Vavilkina alle fünf Lang-Weltfilmklassiker – neben „Der müde Tod“ auch „Metropolis“
(1927, ungekürzt; 2.3. 20 Uhr), „Dr. Mabuse, der Spieler“ (1921, 2 Teile; 7.+9.3. 19.30
Uhr), „Die Nibelungen“ (1924, 2 Teile; 10.+11.3. 19.30 Uhr) und „Spione“ (1927, 14.3.
19.30 Uhr).
Gleich nach „Der müde Tod“ fesselte Fritz Lang im selben Jahr 1921 mit dem spannenden
Gegenwartsstoff „Dr. Mabuse“. Als Inkarnation des Bösen beherrscht Mabuse skrupellos
die Welt von der Börse bis in das Privatleben Einzelner. Auch mit der Ausstattung der
Grafenvilla gelang Fritz Lang Besonderes: Expressionistische Kunstwerke und Möbel
kombiniert mit afrikanischen Skulpturen lassen die Kunststilrichtung bis heute filmisch
erleben.
Mit „Die Nibelungen“ adaptierte Lang erneut einen bedeutenden Literaturstoff, ebenso
monumental umgesetzt wie der Science Fiction Stoff „Metropolis“. Letzterer wurde als
erster Film ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Mit „Spione“ widmete
sich der Regisseur wieder der Gegenwart und kriminellen Parallelwelten.
Anna Vavilkina über den Regisseur und über „Der müde Tod“: „Das Faszinierende für
mich an Fritz Lang ist, dass er nicht nur in sehr unterschiedlichen Filmgenres gearbeitet
hat, sondern verschiedene Welten erschaffen hat. Für mich eine Herausforderung, für
jeden Film musikalisch eine eigene Welt zu entwickeln, eine andere musikalische
Sprache.
‚Der müde Tod’ ist ein sehr mystisch-symbolischer Film, stark in der romantischen
Tradition verwurzelt, weshalb ich mich der musikalischen Sprache der Romantik bedienen
werde. Bilder wie die Kapelle mit den vielen Kerzen, die menschliches Leben
symbolisieren, harmonieren sehr gut mit dem Klang der Pfeifenorgel. Da kann man die
Kinoorgel mal als Kirchenorgel klingen lassen!“
Vorankündigung: 2016, im Jahr des 50. Todestags von Fritz Lang, zeigt das Babylon vom
21.-27.05. den neuen Spielfilm „Fritz Lang“ mit Heino Ferch und das Meisterwerk „M“,
Langs genialer, erster Tonfilm, den nicht nur Wim Wenders bewundert.
---- Gern senden wir Ihnen Filmfotos zu. Für ein Interview steht Ihnen Anna Vavilkina zur
Verfügung.
Infos: http://www.babylonberlin.de/fritzlanglive.htm
Tickets: 12 Euro, Double Feature (Dr. Mabuse, Nibelungen) jeweils 15 Euro
Termine:
DER MÜDE TOD: 01./04./05.03. jeweils 20 Uhr und 06.03. 18 Uhr – Am Samstag, den
01.03. präsentiert von der Bertelsmann Stiftung!
METROPOLIS: 02.03. 20 Uhr
DR. MABUSE, DER SPIELER (Teil 1): 07.03. 19.30 Uhr
DR. MABUSE, DER SPIELER (Teil 2)09.03. 19.30 Uhr
DIE NIBELUNGEN (Siegfried)10.03. 19.30 Uhr
DIE NIBELUNGEN (Krimhilds Rache) 11.03. 19.30 Uhr
SPIONE 14.02. 19.30 Uhr
Anna Vavilkina studierte am Moskauer Konservatorium und an den Musikhochschulen in
Lübeck und Detmold. Sie wurde ausgezeichnet beim Internationalen Orgelwettbewerb in
Minsk und war Finalistin von internationalen Wettbewerben für Orgelimprovisation in
Deutschland und Österreich. Für sie ist die Kinoorgel ein unterschätztes und wenig
erforschtes Instrument, das seine Blütezeit zwar in den 1920er und 1930er Jahren
erlebte, deren Geschichte aber noch lange nicht zu Ende ist und die zum Experimentieren
einlädt. Mit ihrem Gefühl für das Spezifische der Kinoorgel gelingt es ihr, das breite
Klang- und Tonvolumen der Babylon Kinoorgel originell und adäquat einzusetzen.
Die PHILIPPS ORGEL im Babylon ist die einzige, noch erhaltene Kinoorgel Deutschlands
am originalen Standort. Sie hat viele Klangfarben und Soundeffekte, die die Zuschauer
durch Anna Vavilkina live entdecken: So z.B. Pferdegetrappel, Vogelgezwitscher, Sturm,
Regen, Brandung, Telefon oder Eisenbahn. Effekte wie Harfe, Cello, Saxophon, Trompete,
Triangel, Pauke oder Becken wiederum lassen durch das Spiel nur einer einzigen
Organistin ein ganzes Orchester ersetzen.
Der im großen Kinosaal links vorne stehende ORGELSPIELTISCH verfügt insgesamt über
zwei Manuale, ein Pedal, 100 Register, ein Tremolo, vier freie Kombinationen, acht
Pistons, ein Schwellwerk und vieles mehr.
Die eigentliche ORGELANLAGE, welche auf 2/3 Höhe links hinter der seitlichen
Holzverkleidung steht, hat 66 Pfeifenregister aus 913 Orgelpfeifen, davon 280
Zungenstimmen, sowie 137 Klangteile und 34 Effekte. Das sind vielseitigste Geräusche,
die zu einer Stummfilmbegleitung nötig sind. Die größte Orgelpfeife ist 3,10 m hoch, die
kleinste 10mm plus Fuß. Diese seinerzeit größte, deutsche Kinoorchesterorgel stammt
von der Firma Philipps aus Frankfurt am Main und wurde von der Fachwelt in hohen
Tönen gelobt: „Die neue Kino-Orchester-Orgel dürfte berufen sein, die ausländische
Konkurrenz … endlich aus dem Felde zu schlagen.“ (Deutsche Instrumentenbau-Zeitung,
1929)
Die Babylon Kinoorgel gäbe es nicht ohne den Pankower Kunsttischler und Orgelbauer
HANS JOACHIM EICHBERG (Jahrgang 1930), denn jahrelang war sie außer Betrieb.
1994 hat Eichberg den total verkommenen Spieltisch völlig generalüberholt. Von 2005 bis
2008 überholte, reparierte, reinigte und stimmte er die gesamte Orgelanlage in allen
Teilen. Seitdem wartet er sie regelmäßig und ehrenamtlich.
KONTAKT:
Barbara Löblein
Assistenz des Geschäftsführers Timothy Grossman/ Presse
Babylon/ Neue Babylon GmbH
Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin
Tel. 030/278 919 19
[email protected]
www.babylonberlin.de