160223 Einladungstext Maria

Gegen das Theater der Distanz: Ein Abend mit der ‘Magischer Realismus und Quantenphysik‘ Arbeitsgruppe
Alle anwesenden und abwesenden Personen, Nicht-Personen und Geister aus den ‘Ancient
Futures‘ (Sun Ra) können die Arbeitsgruppe sein. "To consent to not be a single being." (Glissant / Moten) - Die Arbeitsgruppe kommt zusammen, um
gemeinsam herauszufinden was es bedeuten könnte kein Individuum zu sein. Sie besteht für einen Abend. Das Theater der Distanz ist das Theater, das die Distanz aufführt. Und das Theater, das Distanz
aufführt.
‘Quantenphysik‘ ist seit ein paar Monaten immer wieder aufgetaucht in Gesprächen zwischen Amal
Alhaag, Anna Frei, Romy Rüegger und Maria Guggenbichler, als Platzhalter um Formen von
Verbundensein, in Verbindung sein, berühren und berührt sein, zu benennen. Vielleicht hat das mit
Quantenphysik nicht viel zu tun, aber das ist nicht wichtig.
Einen Abend lang benutzt die Arbeitsgruppe ‘Quantenphysik‘ als loosen Begriff, als noch
vorzustellende Wissenschaft. Um heraus zu finden, was wir nicht beschreiben können, aber meinen
und meinen könnten, wenn wir ‘Quantenphysik‘ sagen. Es ist ein Abend des gemeinsamen
Nachdenkens.
Quantenphysik als Berührung, Haptik, und unvermittelte Kommunikation und Synaesthesie, entgegen
der Distanz des Blicks und der Welt-als-Theater die der distanzierte Blick vor sich ausbreitet.
Quantenphysik als decoloniale Liebe.
Quantenphysik als der 2856928659284598456934te Versuch dem westlichen, männlichen, weissen,
rationalen und selbstbestimmten Individuum zu entkommen. Quantenphysik vielleicht als imaginiertes
Wissen des "Endes der Welt wie wir sie kennen." (Denise Ferreira da Silva) Quantenphysik als
queere und Black feminist science, fiction, und Science Fiction.
I feel you feeling me – Me in you feel myself felt – feel yourself being felt – and so on beyond the
reaches of grammar.
In der Tradition abergläubischer und spiritistischer Praktiken wird die Arbeitsgruppe in einer Séance
zusammen kommen. Quantenphysik als Berührung, Schwarm, als Slapstick Séance, als
Veränderung, jetzt. "All that you touch / you change. // All that you change / changes you." (Octavia
Butler)
Die Arbeit der Arbeitsgruppe findet statt in einem Gespräch, während dem sich alle Teilnehmer auf
die von ihnen bevorzugte Art berühren. Das Gespräch wird begleitet von einem Live Soundtrack der
Künstlerin Shenece Oretha.
Bevor die Arbeit beginnt gibt es Suppe und Bier.