Tipps rund um den Rollator 1 Wissenswertes über den Rollator Sicherheit, Unabhängigkeit und Mobilität Der Rollator oder Gehwagen unterstützt beim Gehen, sorgt für Sicherheit und reduziert die Sturzgefahr. Durch einen Rollator wird eine unabhängigere Gestaltung des Alltags wieder möglich. Moderne Rollatoren bieten zahlreiche Zusatzfunktionen und Einsatzmöglichkeiten. Moderne Rollatoren: Leicht, klappbar, flexibel Die in den letzten Jahren entwickelten Rollatoren der Markenhersteller sind in aller Regel klappbar, besitzen ein geringes Gewicht und verfügen über eine bequeme und stabile Sitzfläche. Ein moderner Rollator kann ganz leicht auch ohne Hilfe zusammengeklappt und transportiert werden. Durch die eingebaute bequeme Sitzfläche können Wartezeiten etwa beim Einkaufen oder bei Erledigungen zum Ausruhen genutzt werden. Der Aktionsradius erhöht sich durch die Sitzfunktion nochmals erheblich, da man nicht mehr auf das Vorhandensein von Sitzbänken, Wartestühlen o.ä. angewiesen ist. Auch länger dauernde Aktivitäten können so wieder selbständig unternommen werden. Rollator für mehr Sicherheit und Mobilität Stürze zählen zu den Hauptursachen für schwere Verletzungen bei Menschen über 60. Aufgrund der abnehmenden Knochendichte (Osteoporose) und der geringeren Beweglichkeit verletzen sich Senioren bei Stürzen häufig besonders schwer. So wird der gefürchtete Schenkelhalsbruch typischerweise durch einen eigentlich vermeidbaren Sturz verursacht. Die Verwendung eines Rollators erhöht die Stabilität, vermeidet gefährliche Situationen und erhält die Selbständigkeit im Alltag. Rollator als Einkaufshilfe Einen wichtigen Beitrag zur persönlichen Unabhängigkeit leistet der Rollator als Einkaufshilfe. Ein hochwertiger Rollator verfügt über einen integrierten Einkaufskorb, eine Einkaufstasche oder ein Einkaufsnetz. Das Tragen einer separaten Einkaufstasche entfällt damit bei Verwendung eines Rollators. Die Handtasche kann bei Bedarf auf der Sitzfläche abgestellt werden. Rollator für mehr Bewegung und Erhaltung der Fitness Durch den gestiegenen Bewegungsradius und die neuerlangte Unabhängigkeit sorgt die Verwendung eines Rollators erfahrungsgemäss für mehr Bewegung. Die Betroffenen profitieren von der erhöhten Mobilität daher auch in Hinsicht auf eine erhöhte Fitness. Die Beweglichkeit und körperliche Fitness steigen durch den Einsatz eines Rollators an, da wieder mehr Bewegung gemacht wird. Die Muskelkraft wird durch die zusätzliche Bewegung gestärkt. Der Einsatz 2 eines Rollators kann so den Gesamtzustand verbessern und zusätzliches gesundes Training für das Herz-Kreislaufsystem bringen. Richtig mit dem Rollator gehen Im Rollator stehen Der Nutzer steht aufrecht in der Mitte des Rollators. Für den sicheren Stand die Füsse leicht geöffnet zwischen die hinteren Räder stellen. Dabei sollte man sich an den Handgriffen festhalten, jedoch möglichst nicht abstützen. Der Kopf ist gerade, der Blick geradeaus und nicht auf die Vorderräder des Rollators gerichtet. Bei allen Übungen im Stehen ist die Feststellbremse arretiert. Sitzen auf dem Rollator Jeder Rollator hat eine Sitzfläche, auf der sich der Nutzer ausruhen kann, wenn er eine Pause machen möchte und keine andere Sitzgelegenheit vorhanden ist. Die Sitzfläche eignet sich auch für eine Reihe von gymnastischen Übungen. Für sehr unsichere Rollator-Nutzer gibt es einen Rückengurt zum Anlehnen. Es gibt zwei Möglichkeiten sich auf den Rollator zu setzen. 1. Der Rollator-Nutzer dreht sich im feststehenden Rollator Den Rollator abstellen und beide Bremshebel feststellen. Im Stand die rechte Hand lösen (bzw. die linke – individuell je nach Drehrichtung) und damit den linken (rechten) Handgriff anfassen Mit beiden Händen festhalten Mit kleinen Schritten soweit es geht drehen und kurz stehen bleiben Die linke (rechte) Hand lösen und damit den freien Griff anfassen Weiterdrehen, bis die Oberschenkel die Sitzfläche berühren Den Oberkörper leicht nach vorn beugen und sich langsam auf die Sitzfläche absetzen 3 2. Der Rollator-Nutzer dreht den Rollator Im Stand am Rollator beide Feststellbremsen lösen Den Rollator an eine Seite drehen Mit beiden Händen umgreifen Den Rollator bis hinter den Rücken weiterdrehen und die Feststellbremsen wieder feststellen. Kleine Schritte rückwärts, bis die Oberschenkel den Sitz berühren Den Oberkörper leicht nach vorn beugen und sich langsam auf die Sitzfläche absetzen Der Nutzer sollte mit aufrechtem Oberkörper (zur Entlastung der Wirbelsäule und Atmung) und mit beiden Füssen parallel und sicherem Bodenkontakt sitzen. Nach Möglichkeit sollten die Füsse ganz stehen (Dies ist immer von der Grösse des Nutzers und der Hohe des Sitzes abhängig). Aufstehen und Hinsetzen mit dem Rollator Weil der Rollator-Nutzer von einem Stuhl oder einer Parkbank aufsteht, sind einige Punkte zu beachten: Aus dem Sitz vom Stuhl (ohne Armlehne) bzw. Parkbank aufstehen: Den Rollator im Sitzen mittig vor den Stuhl rollen und so weit wie möglich heranziehen. Die Feststellbremse arretieren! Mit dem Gesäss auf dem Stuhl nach vorn rutschen. Beide Hände greifen so weit wie möglich nach vorn (fast hinter die Griffe/Bremse). Den Oberkörper vorbeugen – nach vorn Richtung Rollator-Sitzfläche – und das Gewicht nach vorn verlagern. Mithilfe der Beinkraft aufstehen, durch eine kleine Schrittstellung wird es leichter. 4 Achtung! – ist die Beinkraft nicht mehr ausreichend vorhanden, so droht die Gefahr, dass man den Rollator nur zu sich heranzieht und dieser kippt. Das muss anfangs mit Hilfestellung geübt werden. Hat der Stuhl Armlehnen, so stützt man sich auf den Armlehnen ab, druckt sich aus den Beinen hoch und fasst dann nacheinander die Handgriffe an. Sich auf einen Stuhl (ohne Armlehne) bzw. auf eine Parkbank setzen: Rückwärts vor dem Stuhl stehen, bis die Kniekehlen/Beine die Stuhlkante berühren. Den Rollator so weit wie möglich Richtung Stuhl zurückziehen. Die Feststellbremse arretieren. Sich mit beiden Händen an beiden Griffen so weit wie möglich nach vorn (fast hinter den Griffen/Bremsen) festhalten. Den Oberkörper leicht vorbeugen. Sich langsam weit mit dem Gesäss nach hinten auf den Stuhl absetzen. Busfahren mit dem Rollator Beim Einsteigen: Heben Sie die Vorderräder des Rollators leicht an und schieben Sie den Rollator gerade in den Bus .Achten Sie darauf, dass Sie ihn nicht mit zu vielen Einkäufen beladen (max. 5 Kg). Wenn Sie beim Einstieg Unterstützung benötigen, scheuen Sie sich nicht, andere Fahrgäste anzusprechen – man wird Ihnen sicher gerne helfen. Während der Fahrt: Mit dem Rollator bleiben Sie am besten direkt im Bereich, wo Sie auch eingestiegen sind. 5 Ideal sind Plätze, auf denen Sie sicher sitzen und den Rollator festhalten können. Bitten Sie gegebenenfalls andere Fahrgäste darum, den für Sie geeigneten Platz freizumachen. Die Feststellbremse verhindert, dass sich ihr Rollator während der Fahrt selbstständig macht. Sichern Sie den Rollator mit der Feststellbremse, damit er nicht umkippt oder andere Fahrgäste verletzt. Halten Sie den Rollator nach Möglichkeit fest. Beim Ausstieg: Auch als Nutzerinnen und Nutzer von Rollatoren gilt: Warten Sie bitte, bis der Bus wirklich an Ihrer Ausstiegshaltestelle stehengeblieben ist. Dann haben Sie genug Zeit zum Aussteigen. Mit dem Rollator ist es am sichersten, rückwärts auszusteigen. So vermeiden Sie es über den Rollator zu stolpern oder hängen zu bleiben. Steigen Sie zunächst ohne Rollator aus und nützen Sie dabei die Griffe an den Türen. Holen Sie den Rollator erst nach, wenn Sie fest mit den Füssen am Boden stehen. Sollten es Ihnen aufgrund von Schwindel oder körperlicher Einschränkungen nicht möglich sein, rückwärts aus dem Bus zu steigen, bitten Sie auf jeden Fall einen anderen Fahrgast oder den Busfahrer um Unterstützung. 6 Erarbeitet in Zusammenarbeit zwischen Weinberglistrasse 4 6005 Luzern 041 368 10 10 und Neuhaltenstrasse 1 6030 Ebikon 041 444 10 20 7
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