Der einzig wahre Weihnachtsmann

Krippenspiel
„Der einzig wahre
Weihnachtsmann“
Szene 1
unten, an der Tür
Maria und Josef wandern müde durch den Abend. Sie haben eine lange Reise hinter
sich.
JOSEF
Nun ist es nicht mehr weit, Maria. Wir sind schon in Bethlehem. Und irgendwo
werden wir bestimmt einen schönen Platz zum Schlafen finden.
MARIA
Ja. Ich bin müde, Josef.
JOSEF
Halte noch ein bisschen durch. Ich suche uns eine Herberge. Gott wird dafür
sorgen, dass wir gut unterkommen.
~ Musik: „Von guten Mächten wundervoll geborgen“ ~
Maria und Josef ziehen währenddessen weiter durch den Mittelgang.
JOSEF
(zu den Leuten)
Entschuldigen Sie, haben Sie vielleicht ein Plätzchen für meine Frau und mich
heute Nacht? Meine Frau bekommt ein Kind. Nein? Haben Sie vielleicht? Nein?
Schade. Sagen Sie... haben Sie vielleicht ein Zimmer, in dem wir heute
unterkommen können? Es wäre nur diese eine Nacht. Meine Frau bekommt bald
ein Kind und muss sich ausruhen...
© Julia Dibbern
Dieser Text kann gern benutzt werden, auch ohne zu fragen. Ich freue mich jedoch, wenn Ihr mich als Autorin nennt
und auf mich unter www.juliadibbern.de verweist.
(vorn angekommen)
Guten Abend. Habt Ihr einen Platz, wo wir heute Nacht bleiben können? Meine
Frau ist sehr müde, und sie bekommt bald ein Baby.
STIMME
(z.B. Pastor)
Viel Platz haben wir nicht mehr. Alle Zimmer sind voll belegt. Aber Ihr könnt im
Stall bleiben. Dort sind die Tiere, und dort ist es warm. Ich bringe euch einige
Decken, die könnt Ihr über das Stroh breiten.
~ Musik: „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ~
Szene 2
auf der Empore
Dunkelheit, Stille.
Kleines Licht auf der Empore.
ENGEL 1
(seufzt)
Liebe Kolleginnen, wieso geben wir uns eigentlich so viel Mühe mit dieser Musik?
Wenn ich mich so umgucke auf der Erde, dann ist von einer „stillen Nacht“ da
nicht mehr viel zu sehen. Und von einer „heiligen Nacht“ schon mal gar nicht.
ENGEL 2
(seufzt ebenfalls)
Jaja, liebe Kollegin, wem sagst du das? Es ist nicht einfach als Engel heutzutage.
Damals, als Jesus geboren wurde, war die Nacht dunkel und still. Die Menschen
haben geschlafen, auch die Hirten, die auf den Feldern um Bethlehem ihre Schafe
hüteten
Sterne standen am Himmel, Millionen von ihnen konnte man sehen. Und einer
schien ganz besonders hell. Er stand über dem Stall, in dem Maria ihr Kind
bekam, und er strahlte heller als alle anderen Sterne, um anzuzeigen, dass ein
Kind geboren wurde, dessen Licht noch Tausende von Jahren später sichtbar sein
würde.
ENGEL 1
Findest du, dass es noch sehr sichtbar ist?
© Julia Dibbern
Dieser Text kann gern benutzt werden, auch ohne zu fragen. Ich freue mich jedoch, wenn Ihr mich als Autorin nennt
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ENGEL 2
Ja. Ich finde schon. Überall, wo Menschen sich lieben, ist das Licht sichtbar.
Ganz besonders an Weihnachten, wo sich alle an die Geburt dieses besonderen
Kindes erinnern.
ENGEL 1
Hm... Ich bin mir nicht so sicher.
Schau dir doch allein das da unten mal an!
Szene 3
im Raum verteilt
WEIHNACHTSMANN 1
(poltert mit riesigem Sack an der Tür herum und bahnt sich schimpfend seinen Weg
durch die Menge)
Unglaublich. Mein Beruf ist auch nicht mehr das, was er mal war. Diese
nimmersatten Blagen heutzutage. Früher, ja früher habe ich Schaukelpferde
geschnitzt! Puppenhäuser gebaut! Da machte das Weihnachtsmannsein noch
Spaß!
(rumpelt mit seinem Sack weiter durch die Menge und muffelt vor sich hin)
Heute wollen die alle nur noch dieses fertige Zeugs. Ist langweilig geworden, mein
Job. Wenigstens hab ich Internet am Nordpol und kann mir den ganzen Krempel
gleich aus Hongkong und Taiwan schicken lassen. Nicht auszudenken, wenn ich
auch noch durch die Kaufhäuser ziehen müsste, um die Geschenke zu kaufen!
Nee nee.
Dabei haben die Kinder doch schon alles. Die Zimmer sind doch voll! Berge von
Plastik. Lego. Playmobil …
WEIHNACHTSMANN 2
(kommt schimpfend mit einem riesigen Sack unter der Empore hervor)
… Barbie. Nintendo. PlayStation. Gütiger Himmel, spielt denn keiner mehr
„Mensch ärgere dich nicht“?
WEIHNACHTSMANN 3
(rumpelt auf der Bühne mit riesigem Sack herum)
Von draus vom Walde komm ich her... Von wegen! Von famila komm ich her!
WEIHNACHTSMANN 1
© Julia Dibbern
Dieser Text kann gern benutzt werden, auch ohne zu fragen. Ich freue mich jedoch, wenn Ihr mich als Autorin nennt
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(zieht inzwischen seinen Sack rückwärts durch den Gang, schimpft vor sich hin, und
stößt zusammen mit...)
WEIHNACHTSMANN 2
(der in gleicher Manier unter der Empore hervor kommt)
Aua! Was machen Sie denn hier? Und wer sind Sie überhaupt?
WEIHNACHTSMANN 1
Selber aua! Und ich bin der Weihnachtsmann, das sieht man ja wohl.
WEIHNACHTSMANN 2
Frechheit! Ich bin der Weihnachtsmann!
Zeternd machen sich die beiden auf zur Bühne. Sie sind so in ihren Streit vertieft,
dass sie gar nicht merken, dass sie gegen WEIHNACHTSMANN 3 rennen.
WEIHNACHTSMANN 1 UND 2 ZUSAMMEN
Was machen Sie denn hier? Und wer sind Sie überhaupt?
WEIHNACHTSMANN 3
Ich bin der Weihnachtsmann, das sieht man ja wohl.
WEIHNACHTSMANN 1
Ha! Von wegen! Ich bin der Weihnachtsmann.
WEIHNACHTSMANN 2 UND 3
(brüllen durcheinander)
Ich! Ich bin der echte! Nein, ich! Ich reiß dir gleich den Bart runter! Ich bin der
echte!
WEIHNACHTSMANN 1
(unterbricht die anderen)
Nix da! Ich bin der Weihnachtsmann. Der einzig wahre Weihnachtsmann. Das
sieht man, schließlich habe ich den größten Sack.
Der wahre Grund für Weihnachten. Das bin ich. Jawohl.
~ Kurze Zwischenmusik ~
© Julia Dibbern
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Szene 4
auf der Empore
ENGEL 1
Hm. Ob die überhaupt wissen, was der wahre Grund für Weihnachten ist?
ENGEL 2
So richtig den Eindruck machen sie ja nicht, dass sie das wüssten. „Ich bin der
echte Weihnachtsmann.“
ENGEL 1
„Nein, ich. Nur ich bin der echte und einzige Weihnachtsmann.“
ENGEL 2
„Von famila komm ich her!“
Wird Zeit, dass die Leute da unten auf der Erde mal wieder daran denken, worum
es bei Weihnachten wirklich geht.
ENGEL 1
Genau. Nämlich nicht nur um kaufen, kaufen, kaufen.
ENGEL 2
Sollen wir es ihnen erzählen?
~ Musik: „Uns ist ein Kindlein heut geborn“ ~
Szene 5
unten
ENGEL 1
Hey, Ihr da! Weihnachtsmänner!
ENGEL 2
Wartet mal! Wir wollen euch was sagen!
DIE WEIHNACHTSMÄNNER
(drehen sich um und gucken den Engeln entgegen)
WEIHNACHTSMANN 1
© Julia Dibbern
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(zupft die anderen beiden an den Ärmeln)
Guckt mal! Engel! Echte Engel! Wie schön.
Was wollt Ihr uns denn sagen?
ENGEL 2
Ihr habt da was falsch verstanden.
DIE WEIHNACHTSMÄNNER
Was falsch verstanden???
ENGEL 2
Wisst Ihr, Ihr seid gar nicht der wahre Grund für Weihnachten.
WEIHNACHTSMANN 1
(nuschelt in seinen Bart)
Nee, die anderen nicht, das ist klar.
ENGEL 1
Ja, habt Ihr denn tatsächlich noch nie von dem Kind im Stall gehört?
DIE WEIHNACHTSMÄNNER
Von dem Kind im Stall???
ENGEL 2
Ja, von dem Kind im Stall.
Kommt mit auf eine Zeitreise. Stellt euch vor, Ihr würdet vor 2000 Jahren leben.
Vielleicht wäret Ihr Hirten, und Ihr würdet in den Feldern in der Nähe von
Bethlehem eure Schafe hüten.
ENGEL 1
Die Nacht ist dunkel. Und am Himmel steht ein Stern, der heller strahlt als die
anderen. Und Ihr wacht auf und seht den Stern, und Ihr wundert euch. Und Ihr
hört Engelchöre singen.
ENGEL 2
Ein Engel spricht zu euch: „Fürchtet euch nicht! Ich verkündige euch und große
Freude! Denn euch ist heute der Heiland geboren, der Christus. In Bethlehem in
einem Stall ist er geboren.“
ENGEL 1
© Julia Dibbern
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Und Ihr macht euch auf zum Stall von Bethlehem, in dem dieses ganz besondere
Kind geboren wurde, das die Herzen der Menschen öffnete.
~ Musik: „Kommet Ihr Hirten“ ~
Szene 6
Stall von Bethlehem
Maria hält das neugeborene Jesuskind im Arm.
JOSEF
Das Kind ist wunderschön, Maria. Es ist wirklich wunderschön. Was hat der
Engel in deinem Traum gesagt, wie es heißen soll?
MARIA
Jesus. Das Baby heißt Jesus.
JOSEF
(will gerade etwas sagen, als es an der Tür wummert)
Ja?
Herein kommen die Engel und Weihnachtsmänner.
WEIHNACHTSMANN 1
Guten Abend. Wir sind gekommen, um euch und euer Kind kennenzulernen und
ihm unsere Ehrfurcht zu erweisen.
JOSEF
Guten Abend. Kommt gern herein. Hier könnt Ihr euch aufwärmen und
ausruhen.
Wir wissen, wie wichtig das ist. Wir sind selbst viele Tage gereist.
Wer seid Ihr, und wo kommt Ihr her?
ENGEL 1
Sie kommen aus einer anderen Zeit, von einem anderen Ort. Wir haben sie
© Julia Dibbern
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hierher gebracht, damit die Menschen in ihrer Welt sich an euch und das
Jesuskind erinnern.
WEIHNHACHTSMANN 1
Wir haben leider euch leider kein Geschenk zur Geburt mitgebracht, denn in
unseren Säcken sind nicht viele Geschenke, die euch nutzen würden. Ich glaube
kaum, dass Ihr mit Lego und Playmobil etwas anfangen könnt.
WEIHNACHTSMANN 2
Oder mit Barbies. Oder Nintendos.
JOSEF
Ich verstehe nicht ganz, woher Ihr kommt.
Und ich weiß nicht, was das alles ist, von dem Ihr gesprochen habt.
Kann man das essen? Maria, meine Frau, hat nämlich großen Hunger.
Wie auch immer... Kommt einfach herein. Setzt euch zu uns.
Dann können wir zusammen feiern. Es ist wichtig, dass man irgendwo
willkommen geheißen wird, vor allem, wenn man so weit weg ist von zuhause wie
ihr.
WEIHNHACHTSMANN 1
Nein, zu essen habe ich leider nichts dabei.
WEIHNHACHTSMANN 2
Ich auch nicht.
WEIHNHACHTSMANN 3
Ich schon! Hier, Äpfel und Nüsse.
(holt Äpfel aus seinem Sack und verteilt sie)
MARIA
Danke.
ENGEL 3
(verteilt an alle Kerzen)
Alle zünden ihre Kerzen an.
ENGEL 2
So, jetzt wisst Ihr, worum es bei Weihnachten geht.
© Julia Dibbern
Dieser Text kann gern benutzt werden, auch ohne zu fragen. Ich freue mich jedoch, wenn Ihr mich als Autorin nennt
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Die Kerzen könnt Ihr mitnehmen zurück in eure Zeit. Damit es dort gerade heute
an Weihnachten noch ein bisschen heller wird.
Kerzen der Gemeinde anzünden?
*ENDE*
© Julia Dibbern
Dieser Text kann gern benutzt werden, auch ohne zu fragen. Ich freue mich jedoch, wenn Ihr mich als Autorin nennt
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