William Forsythe The Fact of Matter

Pressemitteilung, 15. Oktober 2015
William Forsythe
The Fact of Matter
17. Oktober 2015 – 31. Januar 2016 im MMK 1
William Forsythe (*1949 in New York) gilt als Erneuerer des Balletts und hat wie kaum ein anderer
nachfolgende Generationen von Tänzern geprägt. Nach Beendigung seiner Tätigkeit als
künstlerischer Direktor der Forsythe Company im Frühjahr 2015 beginnt ein neues Kapitel in der
Entwicklung seines choreografischen Werkes. Anlässlich dieses Neubeginns innerhalb seines
künstlerischen Schaffens widmet das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main dem
international gefeierten Künstler eine umfangreiche Werkschau. „Diese Ausstellung eröffnet ein
neues Kapitel im choreografischen Werk von William Forsythe und wirft einen programmatischen
Blick auf die vielfältigen Beziehungen zwischen bildender Kunst und Choreografie. Damit setzen
wir unseren inhaltlichen Fokus, die Grenzbereiche der Gegenwartskunst zu thematisieren, weiter
fort“ sagt Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK Museum für Moderne Kunst.
In den vergangenen Jahrzehnten hat Forsythe einen unvergleichlichen tänzerischen Kosmos
geschaffen: Er erarbeitete bahnbrechende Ballettchoreografien, experimentelle
Tanztheaterstücke, digitale Tanzpartituren und raumbezogene Installationen, die den Besucher
unerwartet selbst zum Akteur werden lassen.
Frankfurt am Main ist seit 30 Jahren mit dem Schaffen von William Forsythe verbunden. Hier
gründete er 1984 das Ballett Frankfurt und 2004 The Forsythe Company. Forsythe wurde mit
zahlreichen international renommierten Tanzpreisen ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2010 auf
der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die raumgreifenden Installationen Forsythes: Die interaktive
Videowand von City of Abstracts (2000) in der zentralen Halle des MMK bezieht die Besucher mit
ein, noch bevor sie den Ausstellungsraum betreten haben. Durch Ausprobieren erfassen sie sehr
schnell, wie sie ihr gemorphtes Spiegelbild auf der Videowand steuern können. Das Ergebnis ist
eine unvorhergesehene Choreografie, die durch Neugierde, nicht aus Absicht entsteht. In einem
anderen Raum navigieren schwingende Pendel die Besucher durch die Installation Nowhere and
Everywhere at the Same Time (2015), während sie bei dem Ringe-Parcours The Fact of Matter
(2009) die Künstleranweisung erhalten, den Raum ohne Berührung des Bodens zu durchqueren.
Ein Gefühl von Beengung kann die Installation A Volume in which it is not Possible for Certain
Actions to Arise (2015) auslösen, bei der die Besucher einen Raum von 70 cm Höhe durchqueren
sollen. Neben weiteren Rauminstallationen wie Additive Inverse (2007) oder der Neuproduktion
Aufwand (2015) sind auch einige Videoinstallationen wie das 2013 in Kooperation mit dem MMK
entstandene Stellenstellen Films, der Film Lectures from Improvisation Technologies (1994) oder
das mittlerweile legendäre Solo (1997) zu sehen.
Ein charakteristisches Merkmal aller gezeigten Arbeiten von William Forsythe ist die Organisation
von Bewegung. Die choreografischen Objekte erlauben es den Besuchern selbst zu Akteuren zu
werden, die mit den installativen Werken interagieren.
„Diese Schau ist eine performative Ausstellung, in der es eine choreografische Anordnung gibt,
eine Art Partitur, durch die sich das Publikum frei bewegen kann. Es entsteht ein temporäres
‚Museum in Motion’. Die Besucher werden dabei selbst zu Akteuren, die mit den installativen
Werken von William Forsythe interagieren“, sagt Dr. Mario Kramer, Sammlungsleiter und Kurator
der Ausstellung.
Forsythes performative und raumbezogene Choreographic Objects verbinden sich in der
Ausstellung sowohl mit der Museumsarchitektur von Hans Hollein als auch mit den Hauptwerken
aus der Sammlung des MMK von Florian Hecker, On Kawara, Teresa Margolles, Bruce Nauman,
Nam June Paik, Fred Sandback, Richard Serra, Santiago Sierra, Andreas Slominski, Rosemarie
Trockel, James Turrell oder Cy Twombly, Andy Warhol und vielen mehr. In enger Zusammenarbeit
mit William Forsythe ist die spezifische Auswahl von Werken nach inhaltlichen Korrespondenzen
und formalen Analogien entstanden. Linie, Bewegung, Klang, Kompositionsstrukturen und
performative Aspekte im Raum spielen bei all diesen Werken eine zentrale Rolle.
Nach Einzelpräsentationen im Lipsiusbau in Dresden 2014, im Essener Folkwang Museum 2013, im
Wexner Center for the Arts 2009 in Columbus, in der Tate Modern in London 2009 und der
Pinakothek der Moderne in München 2006 ist dies die erste Museumsausstellung, die das Werk
von William Forsythe in all seinen Facetten zusammen mit Hauptwerken der vergangen 20 Jahre
vorstellt.
Förderer der Ausstellung
Die Ausstellung wird ermöglicht durch:
Medienpartner:
Veranstaltungen zur Ausstellung:
MMK Talks
William Forsythe im Gespräch mit Mario Kramer
Mittwoch, 18. November, 19 Uhr im MMK 1
Das Gespräch über Tanz, Kunst, Raum und nicht zuletzt den Menschen, der stets im Zentrum von
Forsythes minimalistischen Arbeiten steht, führt Mario Kramer, Kurator der Ausstellung und
Sammlungsleiter im MMK.
In englischer Sprache
Eintritt frei
Führungen „Durch die Ausstellung mit…":
Tänzer der ehemaligen Forsythe Company führen Besucher durch die Ausstellung und geben dabei
Einblicke in Ihre Zusammenarbeit mit William Forsythe.
Durch die Ausstellung mit Tilman O' Donnell
29. November, 11 Uhr & 16 Uhr
31. Januar, 11 Uhr
Durch die Ausstellung mit Christopher Roman
17. Januar, 11 Uhr & 16 Uhr
Filmmaterial zur Ausstellung
Unseren Ausstellungsfilm und einen Trailer zur Ausstellung finden Sie auf unserer Internetseite:
http://mmk-frankfurt.de/de/ueber-uns/mmk-filme/
Dieses Filmmaterial können wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.
Pressefotos
Pressefotos finden Sie zum Download auf unserer Internetseite unter
www.mmk-frankfurt.de/de/presse/pressedownload
Pressekontakt:
Christina Henneke
Telefon +49 69 21237761
Daniela Denninger
Julia Haecker
Telefon +49 69 21240571
Fax +49 69 21237882
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