An die Medien Wir laden Sie ein auf Freitag, 29. Januar 2016, 11 Uhr, zum Rundgang durch die Ausstellungen Hans Arp William Tucker 30. Januar – 22. Mai 2016 2016 wird das Jubiläum “100 Jahre Kunstmuseum Winterthur” gefeiert. Auf die Ausstellung französischer und schweizerischer Zeichnungen, mit der das Jahr begann, folgen zwei Ausstellungen, die über die klassische Moderne in die Gegenwart führen. Sie gelten Hans Arp, einem der wichtigen Künstler der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur, und dem englischen Bildhauer William Tucker, dessen Skulpturen auf Arps Werke antworten. Ende Februar folgt mit Richard Tuttle ein zweiter Gegenwartskünstler, der in Dialog mit Hans Arp tritt. Hans Arp Hans Arp (1886–1966) ist eine der zentralen Figuren der klassischen Moderne, und im Kunstmuseum Winterthur ist er dank dem Legat Friedrich-Jezler breit vertreten. Darauf baut die Ausstellung auf, die in drei Kapitel gegliedert ist. Sie beginnt nicht beim Dada-Arp, sondern Ende der 1920er Jahre mit einer Gruppe von Bildreliefs des Künstlers. Damit hatte Arp eine neue Form erfunden, in der er die bildhafte Wirkung der Malerei, die räumliche Präsenz der Plastik, das Prinzip der Collage und den Automatismus der Zeichnung zu einer Synthese brachte. Das zweite Kapitel befasst sich mit Arps neuartigen skulpturalen Lösungen: Die 1930er Jahre waren das Jahrzehnt der Concrétions, abstrakten, sockellosen Skulpturen. Sie wirken wie Naturschöpfungen, als ob sie analog zur Schöpfung des Kosmos entstanden wären, festgehaltene Momente aus einem stetigen Fliessen und Werden. Am Ende der Ausstellung stehen Werke der Nachkriegszeit. In dieser Periode schlug Arp in der Bemalung der Reliefs eine überraschende Brücke vom Prinzip des Zufalls zum zeitgenössischen Informel. In den Skulpturen experimentierte er mit der Wirkung verschiedenster materieller Ausführungen. Obwohl nun bereits zum Klassiker der neueren Plastik avanciert, behielt Arp in seiner Arbeitsweise den Humor und die unbekümmerte Respektlosigkeit vor vermeintlich festen Werten bei, die ihn stets angeleitet hatte. Mit über siebzig Werken – Skulpturen, Reliefs und Zeichnungen – ist Arp in einer konzentrierten Schau zu erleben. William Tucker Der 1935 als Sohn eines englischen Offiziers in Aegypten geborene William Tucker ist einer der führenden Vertreter der englischen Skulptur nach Henry Moore. Tuckers Karriere nahm einen ungewöhnlichen Verlauf: In den 1960er Jahren etablierte er sich mit seinem abstrakten konstruktiven Werk in England erfolgreich als Bildhauer, und mit The Language of Sculpture verfasste er ein einflussreiches Werk zur Skulptur des 20. Jahrhunderts. Ende der 1970er Jahre siedelte Tucker in die Vereinigten Staaten über und baute sich erst in Brooklyn, dann an einem abgelegenen Ort im Staate New York ein neues Atelier auf. Der Neuanfang liess ihn zu den Grundlagen der Skulptur zurückkehren, und er begann, figürliche Formen zu modellieren. Es sind Werke, die von faustgrossen Lehmklumpen ausgehen und monumentale Dimensionen erreichen können. Sie bewahren in sich den heiklen Moment des Übergangs von der trägen, amorphen Masse, aus der sie geschaffen sind, zur lesbaren Figur. Ihre archaische Kraft evoziert Stationen der Skulptur von der Antike über Degas und Rodin bis zu Alberto Giacometti. Dieses beeindruckende Spätwerk, das in Europa noch zu entdecken ist, bildet ein authentisches Gegenstück zu Arps parallel dazu gezeigten modellierten Skulpturen. “Ich habe Jahre gebraucht, um Rodin schätzen zu lernen”, schrieb Tucker, “und seine Skulpturen wecken in mir immer noch ein Gefühl des Unbehagens, das ich bei Degas nie empfand. Heute verstehe ich es jedoch als Stärke, dieses Annehmen des Seltsamen, des Hässlichen und Missgestalteten als Folge des Modellierens, das in seiner reinsten Form eine direkte Energieübertragung aus dem menschlichen Körper in die Materie ist, ohne jede Vermittlung durch Werkzeuge, ohne Zensur durch das Auge oder Gehirn.” Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus den Bronzeskulpturen der letzten drei Jahrzehnte. Es erscheinen zu beiden Ausstellungen Kataloge. Da sie die Werke in der Ausstellung zeigen, folgen sie erst nach der Vernissage. Hans Arp: Sechs Interviews aus den Jahren 1954–1962 und Abbildungen der ausgestellten Werke. William Tucker: Texte von Julia Kelly, Dieter Schwarz und William Tucker und Abbildungen der ausgestellten Werke. Sponsor: Die Ausstellungen werden unterstützt von Credit Suisse – Partner Kunstmuseum Winterthur. Die Vernissage findet am Freitag, 29. Januar 2016, um 19 Uhr, statt. Es begrüsst Dr. Jürg Spiller, Präsident des Kunstvereins Winterthur. Zur Ausstellung spricht Dr. Dieter Schwarz. Fotos zu den beiden Ausstellungen stehen Ihnen auf unserer Webseite unter: http://www.kmw.ch/presse/aktuell mit Login zur Verfügung. November 2015
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