No.180: Oktober – Dezember 2015 STERBEN TO THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG : Jesus lebt, mit ihm auch ich : Sterben auf Raten : Hoffnung über den Tod hinaus : Das derzeitige Gespräch über „Sterbehilfe“ : Ganztod oder Unsterblichkeit der Seele : Die Begleitung Sterbender : Sterben als Lebensaufgabe : Als meine Großmutter starb EDITORIAL Liebe Freunde des Albrecht-Bengel-Hauses, 18 Ein gutes Ende finden. Sterben als Lebensaufgabe 20 Sterben auf Raten INHALT BIBLISCHE BESINNUNG AUS DEM ALBRECHT- BENGEL- HAUS 9 3Editorial 4 Neue Studienassistenten Christina Tonnier und Dr. Rouven Genz 5 Ein Bibelwort, das mir viel bedeutet: 2.Korinther 4,6 Pfarrerin Maike Sachs Mit dem ABH nach Israel. Kommen Sie mit! 6 Leben im ABH 7 Bauen für die Zukunft der Kirche 8 Die ABH-Gemeindeakademie. Seminare und Studientage 16 Programm TurmTreff am 23. Januar 2016 28 Mitten im Leben. Bengel in Kirche, Schule und Mission. Heute im Interview: Renate Klingler aus Renningen 29 Aufgelesen. Lesefrüchte und Buchempfehlungen aus dem ABH 32Herzliche Einladung... ...zum Theater im ABH ...zum Bengelhaus-Café ...zum TurmTreff am 23. Januar 2016 Jesus lebt, mit ihm auch ich (Johannes 5,24) D r. R o l f S o n s THEM A: STERBEN 11 14 18 20 23 26 27 Hoffnung über den Tod hinaus. Vom Umgang mit Sterben und Tod im alten Israel und im Alten Testament D r. U w e R e c h b e r g e r Wie tot bin ich, wenn ich tot bin? Ganztod oder Unsterblichkeit der Seele D r. C l e m e n s H ä g e l e Ein gutes Ende finden. Sterben als Lebensaufgabe D r. R o l f S o n s Sterben auf Raten. Aus meinen Erfahrungen mit Sterben und Tod D r. P a u l M u r d o c h Das derzeitige Gespräch über „Sterbehilfe“. Um was geht es eigentlich? D r. C l e m e n s H ä g e l e Die Begleitung Sterbender D r. R o l f S o n s Als meine Großmutter starb. Was mir Kraft gegeben hat Andreas Schmierer mit dieser neuen und letzten TO in diesem Jahr grüße ich Sie sehr herzlich. Danke für Ihr Interesse an unserer Zeitschrift und unserer Arbeit im Bengelhaus! Wir sind dankbar für die vielen Freunde im Land. Dankbar für alle Verbundenheit und Unterstützung. Das Thema, das wir für diese Nummer gewählt haben, passt nicht nur zur Jahreszeit und zum Ende des Kirchenjahres. Es trifft auch die gesellschaftliche Großwetterlage. Die Frage, wie wir heute sterben wollen, wird breit diskutiert. Eine groß angelegte EKD-Studie zeichnet den Wandel nach, der sich in der allgemeinen Einstellung zum Sterben vollzogen hat. 79% der Deutschen über 18 Jahren befürworten bei schweren, unheilbaren Krankheiten eine Beihilfe zur Selbsttötung. Eine große Rolle spielt dabei die Angst vor dem eigenen Sterben. Die Aussicht, dass man starke Schmerzen haben oder unter Atemnot leiden könnte, dass der Sterbeprozess lange dauern und man Angehörigen zur Last fallen könnte, lässt viele einen medizinisch herbeigeführten Tod befürworten. Die biblische Überzeugung, dass Gott dem Leben ein Ende setzt, spielt in der gegenwärtigen Debatte dagegen kaum eine Rolle. Dass wir im Sterben und im Tod nicht der Willkür des Schicksals ausgeliefert sind, sondern dass wir sterben, wann Gott es will, scheint nicht mehr bekannt zu sein. Was diese veränderte Einstellung zum Sterben bedeutet, ist offenkundig. Galt es früher als ein „schlechter Tod“, jäh aus dem Leben gerissen zu werden, und galt es als „guter Tod“, begleitet von der Familie und den Mitteln der Kirche, vorbereitet auf sein Sterben zuzugehen, so scheint dies heute umgekehrt zu sein. Zumindest gibt die Mehrheit der Deutschen bei Umfragen den Wunsch an, zu Hause, aber unvorbereitet sterben zu wollen. Wir können uns die Art und Weise unseres Todes nicht aussuchen. Am 17. August 2013 verstarb der bekannte Evangelist und Leiter des FackelträgerZentrums Tauernhof in Österreich Hans-Peter Royer. Beim Gleitschirmfliegen war er von einer Windböe erfasst worden und abgestürzt. Sein Tod kam plötzlich. Dennoch war Royer vorbereitet. Sein Beerdigungstext lautete: „Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Philipper 1,21). Wer Jesus kennt, lebt, auch wenn er stirbt. Mit dieser einzigartigen Hoffnung und diesem kräftigen Trost grüße ich Sie herzlich. Ihr IMPRESSUM Herausgegeben von Dr. Rolf Sons im Auftrag des Vereins Fotos: Titel 4X-image/istockphoto, abh/istockphoto.com Albrecht-Bengel-Haus e.V. Autorinnen- und Autorenportraits sowie alle anderen Fotos, Redaktion: Dr. Uwe Rechberger wo nichts anderes angegeben ist: privat. Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen Telefon 07071/7005-0 Fax 07071/7005-40 Die Theologische Orientierung des Albrecht-Bengel-Hauses E-Mail: [email protected] erscheint vierteljährlich. Nachdruck – auch auszugsweise – Internet: www.bengelhaus.de nur mit Einwilligung der jeweiligen Autoren und des Dr. Rolf Sons Rektor Herausgebers. Layout und Satz: agentur krauss GmbH, Herrenberg Der Bezug ist mit keinen Verpflichtungen verbunden. Druck: Zaiser, Nagold Wir freuen uns über jede Spende: Albrecht-Bengel-Haus e.V. Kontonummer: 419001 | BLZ 520 604 10 Evangelische Bank 2 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 IBAN: DE24 5206 0410 0000 4190 01 BIC: GENODEF1EK1 3 EIN BIBELWORT, DAS MIR VIEL BEDEUTET EN HERZLICH WILLKOMM EN UNSEREN BEIDEN NEU STUDIENASSISTENTENUND CHRISTINA TONNIER DR. ROUVEN GENZ Mitglieder aus dem ABH-Vorstand, -Ausschuss und -Mitarbeiterteam teilen mit uns einen für sie besonders kostbaren Bibelvers. „DENN GOTT, DER SPRACH: LICHT SOLL AUS DER FINSTERNIS HERVORLEUCHTEN, DER HAT EINEN HELLEN SCHEIN IN UNSRE HERZEN GEGEBEN, DASS DURCH UNS ENTSTÜNDE DIE ERLEUCHTUNG ZUR ERKENNTNIS DER HERRLICHKEIT GOTTES IN DEM ANGESICHT JESU CHRISTI.“ viert waren, wir als Kollegium nur zu Nach einem Jahr, in dem stenten wiet zwei neuen Studienassi freuen wir uns, jetzt mi nnier und r wünschen Christina To der komplett zu sein. Wi im ABH und en für ihren Dienst hier Rouven Genz Gottes Seg inden vor Ort. bei Ihnen in den Geme 2.Korinther 4,6 GESTATTEN: ROUVEN GENZ Ich stamme aus den frühen 80ern und aus Bretzfeld, war nach dem Abitur für ein Jahr in einem Waisenheim in Lateinamerika tätig und habe dann in Tübingen und Durham (England) Theologie studiert. Danach verschlug es mich für vier Jahre nach Osnabrück: Am dortigen Institut für Evangelische Theologie war ich im Bereich Neues Testament mit zuständig für die Ausbildung von Religionslehrern und habe eine Doktorarbeit zur Apostelgeschichte verfasst. Zuletzt war ich als Vikar in Sonnenbühl-Genkingen im Gemeindedienst. Als Studienassistent für Neues Testament bin ich besonders gespannt auf das gemeinsame Forschen in der Schrift und das geistliche Leben im Haus. Gerne möchte ich junge Menschen in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung begleiten, ihnen Lust auf Gemeinde machen und selbst von ihnen lernen. Ein Schwerpunkt wird dabei auch die Entwicklung und Reflexion von Gemeindemusik und Lobpreiskultur sein. Schon als Student habe ich mit meiner Frau Linda (Lehrerin für Englisch und Chemie in Elternzeit) den Schatz der Gemeinschaft im Bengelhaus erlebt. Mit unseren Söhnen Lennox (5) und Tomek (2) bewohnen wir nun das Stockwerk C4 und erwarten Anfang Dezember weiteren Nachwuchs. Wir freuen uns sehr auf die neuen Aufgaben und alle Begegnungen und sind für alle begleitenden Gebete dankbar. D r. R o u v e n G e n z Studienassistent LIEBE FREUNDE DES ABH, das Bengelhaus ist ein Ort, „wo Studium auf Leben trifft“. Nicht nur meine ABH-Kaffeetasse mit dem Motto erinnert mich daran. Auch aus meiner eigenen Studienzeit im ABH ist mir in guter Erinnerung, dass hier Glauben durchdenken und Glauben leben zusammengehören, dass hier studiert und gelebt wird! Das Leben im ABH bietet so vieles zwischen der morgendlichen Andacht und nächtlichen Gesprächen auf dem Balkon! Dass „Studium auf Leben trifft“ war aber nach der Zeit im ABH nicht vorbei: Nach meinem Examen habe ich ein Volontariat im Christus-Treff in der Jerusalemer Altstadt gemacht und gemerkt, wie schön es ist, wenn mein Studium auf das Leben anderer trifft und ich Entdeckungen und Erfahrungen, die ich im Studium machen durfte, weitergeben kann. Im Anschluss arbeitete ich in einem religionspädagogischen Projekt von Herrn Prof. Schweitzer. Besonders interessant waren auch die vergangenen eineinhalb Jahre im Referendariat, in denen ich meine Fächer Französisch und ev. Religion am Gymnasium Balingen unterrichtet habe: Auch hier trifft Studium auf Leben – auf die Lebenswelt der Schüler. Fragen und Themen wie „Woher kommt die Welt?“, „Wie kann Gott Leid zulassen?“ oder „Darf man beim Sterben nachhelfen?“ waren für mich spannende Herausforderungen, die Inhalte aus dem Studium für die Schüler in ihrer Lebenswelt aufzubereiten. Als Studienassistentin im ABH freue ich mich, nun selbst Studierende bei Studien- und Lebensfragen zu beraten und zu begleiten und in religionspädagogischen Seminaren die Möglichkeit zu bieten, sich auf das Zusammentreffen von Studium und Leben an der Schule vorzubereiten. Und nicht zuletzt freue ich mich, dass ich mit meinem Mann Yasin seit September wieder im ABH wohnen und Teil der Es ist ja immer ein guter Tag, wenn uns ein Licht aufgeht. Wie oft brauchen wir eine gute Idee! Aber dieses Pauluswort erinnert an etwas viel Gewaltigeres. Wörtlich heißt es: „Denn Gott sprach: Es werde Licht.“ Wenn also jemand versteht, wer Jesus ist, dann ist das so neu wie der erste Tag der Schöpfung. Warum mich das beeindruckt? Zum einen freue ich mich daran, dass ich für meinen Herrn so kostbar bin. So wie er mich einmal ins Leben gerufen hat, so schenkt er mir neues Leben. Das ist sein Wille und Werk. Zum anderen tröstet es mich, wenn ich mir sehnlich wünsche, dass Menschen Jesus erkennen. Nur bis zu einem gewissen Grad sind mein Gebet und mein Zeugnis eine Brücke. Den letzten und entscheidenden Schritt geht der Schöpfer selbst. Und doch gehört beides zusammen: Gott will Menschen neues Leben schenken. Dafür geht er über die Brücken, die wir bauen. „Den Glanz widerspiegeln“, so lautet der Titel eines spannenden Missionsbuches. Wenn's weiter nichts ist?! Maike Sachs Pf a rreri n i n G ä chi nge n u nd M i tgli ed i m Au sschu ss de s Verei ns Albrecht- Bengel- H a u s e . V. MIT DEM ABH NACH ISRAEL. KOMMEN SIE MIT! Vom 29. März bis zum 9. April 2016 bietet das ABH für Studierende und Freunde eine Israelreise an. Die Reiseleitung hat Dr. Rolf Sons. Als Reiseführer wird Prof. Dr. Rainer Riesner dabei sein. Als Neutestamentler und Autor verschiedener Veröffentlichungen zu Israels Geschichte und Archäologie ist er ein profunder Kenner des Landes und ein hervorragender Reiseführer, der manchen Geheimtipp jenseits aller üblichen Israelreisen zu bieten hat. Gemeinschaft sein darf! C h r i s t i n a To n n i e r Studienassistentin 4 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Weitere Informationen zur Reise sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf www.bengelhaus.de. Alternativ können Sie auch gerne im ABH einen Info-Flyer zur Reise anfordern: 07071/7005-0; [email protected]. 5 STAND NEUE MITGLIEDER IN AUSSCHUSS UND VOR N UFE DES VEREINS ALBRECHT-BENGEL-HAUS BER Daniel Ebinger in den Ausschuss des ABH gewählt. ann Kuttler und In der Mitgliederversammlung am 13. Juli 2015 wurden Dr. Friedem ndem sowie Andrea Baur auch dem Vorstand an. Nach 20 Jahren Friedemann Kuttler gehört zusammen mit Rainer Kiess als Vorsitze t Eißler sein Mandat ab. Wir danken ihm von Herzen für seine Mitgliedschaft im Ausschuss und teilweise auch im Vorstand gab Albrech Treue und sein großartiges Engagement für das ABH. Der ABH-Ausschuss mit zwei studentischen Vertretern und den Kollegiumsmitgliedern in einer Sitzungspause. Von rechts: Dr. Friedemann Kuttler; Dr. Uwe Rechberger; Matthias Riedel; Ralf Albrecht; Dr. Clemens Hägele; Maike Sachs; Friedemann Bader; Rainer Kiess; Johannes Elser; Andrea Baur; Christoph Kraft; Daniel Ebinger; Manuel Spohn; Theo Neuscheler; Dr. Paul Murdoch; Dr. Rolf Sons (nicht auf dem Bild: Ulrich Scheffbuch) BAUEN FÜR DIE ZUKUNFT DER KIRCHE Das Bengelhaus übernimmt Verantwortung für die Zukunft der Kirche! Seit beinahe 50 Jahren prägt das ABH angehende Pfarrerinnen und Pfarrer, Lehrerinnen und Lehrer und seit ein paar Jahren auch Studierende aus anderen Fakultäten. Unser Ziel ist es, dass unsere Absolventen und Absolventinnen das lebendige Zeugnis von Jesus Christus in Kirchengemeinden und Schulen hineintragen. Wie wichtig dies gerade im schulischen Bereich ist, zeigt die gegenwärtige Debatte um den Bildungsplan. 2015 1 C-Turm: • Austausch von Fenstern und Rollläden • Neue Lüftung auf den Stockwerken • Beseitigung Wasserschäden • Neue Wasserleitungen, Sanitärerneuerung FREIZEIT SEMESTERSTART Saia; Von rechts: Jonathan Schneider; Dominik Gablowski; Oliver hler Rentsc Anne Sr. ; Heidel as Benjamin Hummel; Babette und Andre NEU IM ABH Wenn Beng 6 , bleibt keine W el Fußball spielen iese grün. T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Herzlich willkommen! Wir wünschen euch Gottes Segen für euer Studium. fertiggestellt 2016 2 = bereits finanziert = weiterer Bedarf Am letzten Tag des Sommersemesters feierten wir mit unseren frisch Examinierten einen Dankgottesdienst. Wir freuen uns mit ihnen und wünschen ihnen, dass Gott sie segnet und zum Segen setzt. Damit diese Prägung von jungen Menschen weiterhin in guter Weise und verantwortlich wahrgenommen werden kann, brauchen wir Ihre Unterstützung. Die finanzielle Herausforderung, das ganze ABH-Gebäude zu sanieren, ist gewaltig. Doch sind wir der Überzeugung, dass es sich lohnt, an dieser Stelle anzupacken. Die Gebäude sollen auch für zukünftige Studentengenerationen attraktiv und zweckmäßig sein. Wir bauen für die Zukunft der Kirche. Bauen Sie mit?! Wie Sie der Grafik entnehmen können, konnte erst ein kleiner Teil renoviert werden. Vieles steht noch an. Im Vertrauen auf unseren Herrn gehen wir den Sanierungsweg weiter. Danke für Ihre Mithilfe! Ihr Dr. Rol f S ons 2014 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM BESTANDENEN EXAMEN Zukünftige Lehrer und Pfarrer sollen den biblischen Glauben in guter Weise in Schule, Kirche und Gesellschaft vertreten können. Gerade wo der Zeitgeist die Dinge anders sieht, braucht es Christen, die eine Auseinandersetzung wagen und dafür gerüstet sind. An dieser Stelle leistet das Bengelhaus einen unverzichtbaren Beitrag. Zu diesem Wintersemester sind 26 Neue ins Haus eingezogen. Wer die jungen Leute kennen lernt, spürt schnell, dass sie ein geistliches Anliegen haben. Mit großer Leidenschaft und ihren Gaben wollen sie das Evangelium von Jesus Christus in unsere Welt hineintragen. Ganz gezielt suchen sie dabei die Unterstützung des ABH. • A- und B-Turm: Austausch von Fenstern und Rollläden • Neue Lüftung auf den Stockwerken, Abdichtung Flachdach B-Turm 430.000 € 3 • Sanitärerneuerung im A- und B-Turm einschließlich sämtlicher Wandund Bodenfliesen, Einrichtungsgegenstände, WC- und Duschtüren etc. • Austausch der Fenster im EG, Bibliothek, UG, Eingangstüren 2017 4 • Umbau und Erneuerung der Küchen im A-, B- und C-Turm • Neugestaltung der Eingangsbereiche der Stockwerke einschließlich Bodenbeläge in sämtlichen Fluren • Neuer Aufzug zwischen dem A- und C-Turm (7 Stockwerke) 5 2018/2019 • Generalsanierung und Vergrößerung des Saals (einschließlich Dachsanierung), mit Änderungen an der Statik • Außenbereich • Erneuerung des Eingangs, Briefkastenund Klingelanlage, Schaffung eines barrierefreien Zugangs • Erneuerung der Wirtschaftsküche ca. 540.000 € ca. 750.000 € ca. 750.000 € Gesamtvolumen 2,8 Mio. € einde Wort wollen wir Gem s tte Go f au en au rtr Im Ve ss Sie uns Vielen vielen Dank , da für die Zukunf t bauen. em Weg unterstützen! und das ABH auf dies 7 ABH GEMEINDE AKADEMIE Biblische Lehre. Theologische Orientierung. Praktische Kompetenz. SEMINARE STUDIENTAGE 1) Intensivkurs Islam – Der Islam in Deutschland 1) D er Prophet Jesaja. Sein Buch und seine bis heute aktuelle Botschaft Dozent: Dr. Paul Murdoch Wintersemester 2015/16 Zeit: 10 Abende; jeweils dienstags um 20.00 – 21.30 Uhr Beginn: Dienstag, 13. Oktober 2015 um 20.00 Uhr Der Islam ist die herausragende kulturelle Herausforderung für Europa im 21. Jahrhundert. Was kommt auf uns zu? Können wir die Herausforderung auch als Chance sehen? Im Seminar soll auf die Bandbreite des Islams, wie er sich in Deutschland präsentiert, eingegangen werden und die inhaltliche Diskussion unter Muslimen anhand der islamischen Rechtsgelehrsamkeit erhellt werden. Die Möglichkeiten und Notwendigkeiten zur Auseinandersetzung mit dem Islam aus christlicher und säkularer Perspektive werden ausführlich beleuchtet. Was unsere eigenen Werte im Blick auf die freie Meinungsäußerung und die Religionsfreiheit an Einstellungen und Vorgehensweisen im Gespräch mit dem Islam ausmacht, und welche Reaktionen seitens des Islam diese einfordern, wird dargestellt. 2) Der Glaube der Christen Dozent: Dr. Clemens Hägele Sommersemester 2016 Zeit: 10 Abende; jeweils dienstags um 20.00 – 21.30 Uhr Beginn: Dienstag, 12. April 2016 um 20.00 Uhr Diese Veranstaltung versucht, den Hörerinnen und Hörern eine sogenannte „Laien-Dogmatik“ vorzustellen. In allgemeinverständlicher Sprache geht es um die Frage: Was glauben Christen eigentlich? Was ist ihr „Glaubensgut“? Dabei sollen die Unterschiede der christlichen Konfessionen keine große Rolle spielen. Es geht vielmehr um das, was allen Christen aller Zeiten gemeinsam war und ist. FÜR SIE VOR ORT: meinde: ch zu Ihnen in die Ge Gerne kommen wir au iterseminare, Bibelwochen, Mitarbe abende, u.a. rtbildungen, Themen sfo rat de ein m ge en Kirch us.de gelha 8 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG :eOk|tober Dez ember 2015 en ww–w.b [email protected] Tel. 07071/7005-0 | inf Dozent: Dr. Uwe Rechberger Termin: Samstag, 14. November 2015; 10.00 – 16.00 Uhr Jesaja zählt zu den bedeutendsten Propheten des Alten Testaments: Seine einzigartigen Heilsworte, seine Gerichtsansagen, der Verstockungsauftrag oder auch die bekannten Messiasverheißungen und Gottesknechtslieder erschließen uns Gottes Heilsgeschichte. Bis heute prägen seine Worte Menschenherzen und schenken neue Freude über Gott und seinen Messias Jesus Christus – gerade auch zur bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit. PonyWang/istockphoto „GUT ZU WISSEN“ DIE ABH GEMEINDEAKADEMIE JESUS LEBT, MIT IHM AUCH ICH „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ (JOHANNES 5,24) 2) Liturgische Kompetenz für sogenannte Laien Dozent: Dr. Clemens Hägele Termin: Samstag, 23. April 2016; 10.00 – 16.00 Uhr Viele übernehmen neben dem Pfarrer im Gottesdienst Aufgaben: Schriftlesung, Abkündigung, Fürbittengebet u.a.m. Und wer es macht, der merkt, dass es manchmal gar nicht so einfach ist: Wie lese ich gut vor? Wie stelle ich mich richtig hin? Wie schnell oder langsam soll ich sprechen? Der Studientag bietet ein bisschen Theorie und ganz viel Praxis. Die Freude an einem gut gestalteten Gottesdienst soll bei alledem im Vordergrund stehen. OrtAlbrecht-Bengel-Haus Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen Anfahrtsskizze: www.bengelhaus.de Kosten • Seminar: 75,– Euro • Studientag: 30,– Euro (inkl. Mittagessen und Kaffee) Anmeldung Zu den jeweiligen Veranstaltungen bitten wir um eine Anmeldung vorab (per Post, telefonisch oder per E-Mail). Telefon: 07071/7005-0 Email: [email protected] Zertifikat Die Teilnahme wird mit einem Fortbildungszertifikat bescheinigt. Biblische Besinnung PREDIGT; GEHALTEN AM 19. JANUAR 2005 IN ESCHBRONN „Wer mein Wort hört und glaubt an den, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben.“ Angelika war eine gute Freundin von mir. Ich lernte sie 1982 in Stuttgart kennen. Dort lernten wir im Sprachenkolleg zusammen Griechisch und Hebräisch. Angelika war an Leukämie erkrankt. Nach ihrer schriftlichen Abiturprüfung war die Krankheit ausgebrochen. Infolge einer Lungenentzündung lag sie in der Ulmer Universitätsklinik im Koma. Da ist ihr Jesus auf geheimnisvolle Weise während ihres Tiefschlafs begegnet. Am Ostersonntag des Jahres 1982 wachte sie auf. Sie hörte die Glocken des Ulmer Münsters, die zum Auferstehungsgottesdienst einluden. Angelika war geheilt. Ein Wunder. Mit großem Eifer und großem Glaubensfeuer begann sie nun Theologie zu studieren. Da habe ich sie kennengelernt. Gemeinsam mit anderen führten wir Straßenevangelisationen auf der Königstraße in Stuttgart durch. Zusammen meisterten wir auch die Sprachprüfungen. Danach ging es nach Tübingen ins Albrecht-BengelHaus. Angelika kam im Studium nicht so recht in Tritt. Eines Abends berichtete sie mir, dass die Blutwerte wieder sehr schlecht seien und sie die Befürchtung habe, die Leukämie sei wieder ausgebrochen. Wir konnten es beide nicht glauben. Ich versuchte, sie daran zu erinnern, dass Gott ein Wunder getan habe und sie doch gesund sei. Doch die Leidenszeit begann von neuem. Es folgte Lesedauer 5 – 10 min 9 BIBLISCHE BESINNUNG: JESUS LEBT, MIT IHM AUCH ICH 10 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Jesus aber wird zur Seite stehen. Ich trage seinen Namen. Ich stehe unter seinem persönlichen Schutz. Er spricht für mich im Gericht. – Welche Wohltat! Das ist das Evangelium. „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Er kennt mich mit Namen, und im Gericht wird er sich an meinen Namen erinnern. Was sonst hat Bestand im Gericht? Unsere Werke? Unsere Erfolge? Unsere Karriere? Unser Besitz? Unser Ansehen? Allein der Jesusname hat Bestand. Im Sturm des Gerichtes wird Jesus zu uns stehen. Wenn Jesus für mich spricht, muss mich das Gericht nicht mehr erschrecken. Das ist das Evangelium. „Der kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen….“ Normalerweise ist die Reihenfolge eine andere. Wir gehen vom Leben in den Tod. Hier aber heißt es, dass wir vom Tod ins Leben gehen. Die Reihenfolge kehrt sich um und damit auch die mit dem Sterben verbundene Perspektive. Was kommt also nach dem Tod? Nach dem Tod kommt das Leben! Jesus, der selbst das Leben ist, erwartet uns. Der Tod ist daher ein Durchgang hinein ins Leben, ein Heimkommen, ein nach Hause kommen. Nach dem Tod gehen wir ein in die bleibende Gemeinschaft und Verbundenheit mit Jesus. Angelika, von der ich oben berichtete, wusste auch, dass sie auf das Leben zuging. „Sie ging weiter, nur ein wenig weiter, um bei ihrem Herrn zu sein.“ Durch das Gericht hindurch ins Leben. Manchmal gehe ich über Friedhöfe und schaue mir die Grabsteine an. Ich lese die Inschriften und die Namen. Kindergräber sind darunter und Gräber von Menschen, die genauso alt sind wie ich. Auf manchen Grabsteinen finden sich auch Bibelverse oder Liedstrophen. Ein Grabstein in unserer Gemeinde gefiel mir besonders. Die eingravierten Worte lauteten: „Jesus lebt, mit ihm auch ich.“ Darunter stand der Name des Verstorbenen. Ich kannte diesen Mann gut. Er ist vorausgegangen. Jesus lebt, und mit ihm auch ich. Auch mein Name ist mit seinem Namen verbunden. Von ihm gekannt, von ihm geliebt, von ihm gerufen, von ihm heimgebracht. Amen. HOFFNUNG ÜBER DEN TOD HINAUS Vom Umgang mit Sterben und Tod im alten Israel und im Alten Testament HannesThirion/istockphoto ein Todeskampf, der über ein Jahr andauerte. Hochs und Tiefs. Verzweiflung und Hoffnung. Wir beteten viel für sie. Dann schrieb sie mir einen Brief, in dem sie mir mitteilte, dass wir nicht mehr auf Heilung hoffen sollten. Sie wisse nun, dass ihr Weg ein anderer sei. – Daraufhin bereitete sie ihre Beerdigung vor. Die Schriftlesung war aus Römer 8 entnommen: „Ich bin gewiss, dass mich nichts von der Liebe Gottes scheiden kann.“ Osterlieder wurden gesungen. Am Ende der Feier wurde ein Lied von Manfred Siebald eingespielt: „Ich gehe weiter, nur ein wenig weiter, nur ein wenig weiter, um bei meinem Herrn zu sein...“ – Angelika war an Ostern 1982 aus dem Koma zum Leben erwacht. Sie starb am 24. Dezember, am Heiligabend 1985. Die Beerdigung war ergreifend. Ihr Zeugnis bleibt uns. Sie wusste, wo sie hinging. Das ewige Leben war für Angelika nicht nur zukünftig. Sie hatte es bereits hier, mitten im Leiden, erfahren. Sie hatte Jesus und mit ihm das Leben. Ob ein Mensch einmal in den Himmel kommt, entscheidet sich nicht erst am Tage des Todes, sondern bereits dort, wo Jesus in ein Leben eintritt. Diesen Eintritt Jesu in das Leben eines Menschen habe ich während meines Gemeindedienstes in besonderer Weise in der Konfirmandenarbeit erlebt. Die Konfirmandenfreizeit war ein jährlicher Höhepunkt in unserem Gemeindeleben. Nicht nur wegen der langen Nächte. Nicht nur wegen des Spaßes. Nein, auch glaubensmäßig ging es zur Sache. Wir luden unsere Konfis ein, ein Leben mit Jesus zu beginnen. An eine Freizeit erinnere ich mich besonders gerne, weil auffallend viele einen Anfang mit Jesus machten. So schön die Erfahrung war, dass viele kamen, so schmerzlich war es auch, dass manche den Schritt nicht wagten. Entscheidungen fallen im Hier und Jetzt. Alle Konfirmanden hörten das Evangelium. Aber nicht alle glaubten. Beides ist wichtig: hören und glauben. Hören genügt nicht. Wer hört und glaubt, hat das Leben. „Der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht….“ – Es gibt ein Gericht. Wir denken dabei an den Staatsanwalt, den Richter und den Angeklagten. Wir alle werden uns einmal vor dem Gericht Gottes verantworten müssen. Was aber trägt dann? Wer spricht für mich? Wer spricht mich frei? Die Worte des Propheten Jesaja werden dann in einer ganz neuen Weise wahr und relevant sein: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, damit die Ströme dich nicht ersäufen. Wenn du durch das Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.“ (Jesaja 43,1f) Worte der Anklage mögen dann gegen mich stehen. Die Flut des im Leben Versäumten mag vor Augen stehen. Die Schuld der bösen Gedanken, Taten und Worte mag wider mich sprechen. IN 10 WORTEN: Staub vom Erdboden, Sünde, Trennung, Rückwärtsorientierung, Totenkult, Scheol, dynamische Macht, Carpe diem, Erstling, Auferstehung Als Christen hoffen wir auf eine Auferstehung der Toten kraft der Auferstehung Jesu Christi. Wie gingen die Israeliten zur Zeit des Alten Bundes mit dem Tod um? Was half ihnen weiter? Worauf hofften sie? – „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre“ (Psalm 90,10); doch was ist, wenn der Tod früher eintritt? Und gibt es nicht auch ein Leben, das eigentlich gar nicht als solches bezeichnet werden kann, sondern als Todeserfahrung mitten im Leben gedeutet werden muss? – Zu allen Zeiten und in allen Kulturen prägten Menschen Rituale zum Umgang mit dem Tod. Welche Rituale pflegten die Menschen damals? – Und schließlich: Weshalb gibt es den Tod überhaupt? Weshalb müssen Menschen sterben? Ist der Tod etwas, das seit jeher zu unserem Menschsein dazugehört? WESHALB MÜSSEN MENSCHEN STERBEN? Dr. Rolf Sons Re k to r Grundlegend ist sicher die Frage: Gehört der Tod seit jeher zum Menschsein oder ist er eine durch äußere Umstände nachträglich eingetretene Realität? Wegweisend sind vor allem zwei Hinweise in der biblischen Urgeschichte. Auf den ersten Blick scheinen sich die beiden zu widersprechen. Bei genauerem Hinsehen ergibt sich eine zwingende Logik: Aufschlussreich ist zunächst der Hinweis, dass Gott den Menschen aus „Staub vom Erdboden“ gebildet hat (1.Mose 2,7). Tatsächlich ist der Erdboden (hebräisch: Adamah) eine Metapher für den Lebensort des Menschen (hebräisch: Adam) und der Staub eine für seine Lebenszeit. Und diese ist – gemäß der Wortbedeutung von Staub – eine begrenzte, vergehende. So klagt Hiob ganz nachvollziehbar: „Bedenke doch, dass du mich wie Ton gestaltet hast! Und jetzt willst du mich zum Staub zurückkehren lassen!“ (Hiob 10,19). Klar ist auch Gottes Gerichtswort in 1.Mose 3,19: „Staub bist du und zum Staub wirst du zurückkehren.“ Aber ist damit auch tatsächlich ausgesagt, dass der Tod immer schon zum Menschsein dazugehörte und Gott das Leben seines Geschöpfes seit jeher mit dem Tod auch wieder beenden wollte? Dagegen spricht 1.Mose 2,16f, wenn Gott zum Menschen sagt: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ Mit Paulus lassen sich die beiden Verse zusammenfassen: „Der Sünde Sold ist der Tod“ (Römer 6,23). Zusammen bekommen wir meines Erachtens die beiden Linien auf folgende Weise: Gott schafft den Menschen „sehr gut“. Der Baum des Lebens hätte ihm jedoch eine noch höhere Form von Herrlichkeit geben sollen: ewiges Leben. Nach dem Sündenfall muss Gott dem Menschen dieses verwehren. Ewiges Leben ist nicht mehr möglich und ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott im Garten Eden auch nicht mehr. Dies bedeutet den Tod des Menschen, der als Tod in der Gottesferne ein endgültiger Tod sein wird. Lesedauer 10 – 15 min 11 HOFFNUNG ÜBER DEN TOD HINAUS Als Antwort auf unsere Frage können wir festhalten: Gott hat den Menschen mit der Möglichkeit zur Vergänglichkeit geschaffen – eben aus „Staub vom Erdboden“. Dass diese Möglichkeit aber eintrifft, war nie sein Wille. Im Gegenteil: Gott hat sich nichts mehr gewünscht, als dass der Mensch vom Baum des Lebens isst und ewig lebt. Nun hat er sich stattdessen auf die Sünde eingelassen, weshalb Gott den Menschen vom Baum des Lebens entfernen musste und damit vom Leben selbst. Fazit: Der Tod ist also eine theoretische Möglichkeit des Menschen, von Gott aber nie gewollt, sondern in seiner Realität erst eine Konsequenz der Sünde. DER TOD: TRENNUNG VOM LEBEN Mit dem Zwang, den Garten Eden und dessen Baum des Lebens zu verlassen, wurde der Tod von Anfang an als Trennung vom Leben verstanden. Und auch religionsgeschichtlich deuten die frühen Texte des Alten Testamentes bzw. der Rückblick des Alten Testamentes auf Israels Frühzeit den Tod als Auflösung des Körpers, der sozialen Bezüge und der Gemeinschaft mit Gott. An eine Hoffnung auf ewiges Leben ist nicht zu denken. Genau diese war dem Menschen ja auch mit dem Sündenfall und dem Verweis aus dem Garten Eden genommen worden. Bis in die Mitte des ersten Jahrtausends vor Christus leitete die Menschen in ihrem Umgang mit dem Tod keine nach vorne gerichtete Jenseitshoffnung, sondern eher eine Rückwärtsorientierung zum vergangenen Leben des Verstorbenen. DAS LEBEN FESTHALTEN Diese Rückwärtsorientierung zum diesseitigen Leben zeigte sich zum einen in unterschiedlichen Formen von Ahnengedächtnis, Totenkult und Nekromantie (Totenbeschwörung), und zum anderen in der für die Psalmen typischen Gebetsbitte um eine Rettung aus dem Tod – zurück ins Leben. TRAUERRITEN, TOTENKULT UND NEKROMANTIE Mit Hilfe einer Vielzahl von Trauerriten versuchten die Menschen, den Tod zu verarbeiten. Dazu gehörten vor allem sog. „Selbstminderungsriten“ mit Manipulationen an Körper und Kleidern: In der Erfahrung des Todes zerriss man sich die Kleidung (1.Mose 37,34; 2.Samuel 1,11 u.a.), legte sich ein grobes „Sack“-Gewand an (2.Samuel 3,31; Amos 8,10 u.a.), schor sich das Haupthaar (Hiob 1,20; Jeremia 16,6 u.a.), bestreute sein Haupt mit Asche oder Erde (Josua 7,6; Hesekiel 27,30 u.a.), schlug sich an Brust und Lenden (Jeremia 31,19), fastete (1.Samuel 31,13 u.a.), beweinte das Geschehene durch Klagefrauen (Jeremia 9,16.19; Hesekiel 32,16 u.a.) und stimmte selbst die Totenklage an (1.Mose 23,2 u.a.). Verschiedene alttestamentliche Texte erinnern daran, dass Ahnenverehrung und Totenkult, also eine beschwörende Kontaktaufnahme mit verstorbenen Ahnen, in Isra- 12 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Der Tod ist eine theoretische Möglichkeit des Menschen, von Gott aber nie gewollt, sondern in seiner Realität erst eine Konsequenz der Sünde. els Frühzeit üblich war – so sehr die alttestamentlichen Texte unter Androhung der Todesstrafe Nekromantie verbieten (3.Mose 19,31; 20,6.27; 5.Mose 18,11). Neben der Totenbeschwörerin von Endor (1.Samuel 28,3-25; 1.Chronik 10,13f; Sirach 46,20) erfahren wir von Nekromantie unter anderem unter König Manasse beziehungsweise dem unter Josia erfolgten Verbot (2.Könige 21,6; 23,24; 2.Chronik 33,6). Leitend für das Verbot solcher Praktiken war der sich zuspitzende Monotheismus, also das Bekenntnis, dass es außer JHWH keinen Gott gibt, geschweige denn andere Mächte verehrt werden dürfen. Dazu kam die Achtung vor dem göttlichen Wort und seiner lebensorientierenden Kraft (Jesaja 8,19f). JHWH-Glaube und Totenkult erweisen sich als unvereinbar. DAS TOTENREICH ALS DYNAMISCHE MACHT MITTEN IM LEBEN Für die Menschen im Alten Israel war der Tod bzw. das Totenreich (hebräisch: Scheol) kein statischer Raum, sondern eine dynamische Macht: Der Tod beendete ein Leben nicht nur, sondern widerfuhr einem im Leben. Durch Krankheit, Leid und Schuld in jeglicher Form griff der Tod – gleich einer Hand (vgl. Psalm 49,16) – in die Welt der Lebenden hinein. Alles, was dem Leben widerstrebte, wurde als Todeserfahrung gedeutet. RETTUNG AUS DEM TOD – ZURÜCK INS LEBEN Wenn die Psalmen vom Tod sprechen, dann beklagen sie genau diese Einsicht, dass der Mensch, wie in einer tiefen Grube, schon mitten im Leben vom Tod umfangen ist. Entsprechend bitten sie um Errettung aus dem Tod oder danken für die erfahrene Rettung zurück ins Leben. „Errette mich [...], dass mich die Flut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch des Brunnens sich nicht über mir schließe.“ (Psalm 69,15f) „Ich preise dich, Herr; denn du hast mich aus der Tiefe gezogen.“ (Psalm 30,2) In den Psalmen geht es – mit wenigen Ausnahmen, auf die wir noch kommen – um keine Rettung durch den Tod hindurch in ein zukünftiges Jenseits, sondern vielmehr um eine Rettung aus dem Tod zurück ins Diesseits der Welt und in die Gemeinschaft der Lebenden. DER PREDIGER SALOMO UND SEIN MOTTO: GENIESSE DEN TAG Die Skepsis des Buches Prediger ist radikal: „Ja, wer noch zu den Lebenden gehört, hat noch Hoffnung, denn ein lebendiger Hund ist besser als ein toter Löwe! Ja, die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten wissen überhaupt nichts mehr. Es gibt für sie keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. Sowohl ihr Lieben, als auch ihr Hassen, als auch ihr Eifern sind schon längst vergangen. Einen Anteil haben sie auf ewig nicht mehr an allem, was unter der Sonne geschieht“ (Prediger 9,4-6). Entsprechend könnte man das Lebensmotto des Predigers zusammenfassen: Carpe diem! Nutze den Tag! Genieße den Tag und genieße dein Leben, denn mit dem Tod ist alles aus. AUFERSTEHUNG VON DEN TOTEN UND EWIGES LEBEN Die Skepsis des Predigers hat nicht das letzte Wort. Die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes wird zur Schlüsselfrage, ob nicht doch eine Jenseitserwartung geradezu zwingend ist. HOFFNUNG ÜBER DEN TOD HINAUS – EINE FRAGE DER GERECHTIGKEIT Psalm 73 ringt darum, weshalb es den Gottlosen so gut geht und der Gerechte durch so schweres Leid muss. Wie kann Gott in seiner Gerechtigkeit solches zulassen? Ein Schlüssel für diese Frage nach der Gerechtigkeit Gottes ist die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Psalm 73 erkennt und bekennt: Sollte einem Menschen in diesem Leben Gerechtigkeit verwehrt bleiben, dann wird Gott diese jenseits des Todes herstellen: „[...] Nachher, in Herrlichkeit nimmst du mich auf. [...] Vergeht auch mein Fleisch und mein Herz, der Fels meines Herzens, mein Erbteil ist Gott für immer. Denn siehe, die fern sind von dir, gehen zugrunde“ (Psalm 73,24-27). Alles, was dem Leben widerstrebte, wurde als Todeserfahrung gedeutet. Ähnlich überzeugt ist Psalm 16,10f: „Denn mein Leben wirst du der Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“ Oder Psalm 49,16: „Gott wird loskaufen mein Leben aus der Hand der Scheol; denn er wird mich aufnehmen.“ Jene Psalmen zeugen von der Gewissheit, dass Gott den Beter, nachdem er den Tod erlitten hat, zu sich nehmen wird. Mit dieser Gewissheit verbinden sie die Erwartung eines Lebens bei Gott, das über den Tod hinaus Bestand hat. DER TOD DES TODES Der Prophet Jesaja wird noch deutlicher und sagt den Tod des Todes voraus: „Den Tod verschlingt er auf ewig, und der Herr JHWH wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht, und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegtun. Denn JHWH hat geredet.“ (Jesaja 25,8). Jesaja ist gewiss: Es wird einmal keinen Tod mehr geben. Und wenn es keinen Tod mehr gibt, gehört auch alles Leid der Vergangenheit an. TOTE WERDEN LEBENDIG Zur ersten Gewissheit eines Todes des Todes kommt die zweite: „Es werden leben, deine [sc. JHWHs] Toten, meine [sc. Israels] Leichen auferstehen. Es werden aufwachen und jubeln die Einwohner des Staubes!“ (Jesaja 26,19). AUFERSTEHUNG MIT DOPPELTEM AUSGANG Am deutlichsten und mit der größten Nähe zur Botschaft des Neuen Testamentes formuliert es Daniel: „Und viele von denen, die schlafen im Land des Staubes, werden aufwachen: die einen zu ewigem Leben und die anderen zur Schande, zu ewiger Abscheu. Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, leuchten wie die Sterne immer und ewig“ (Daniel 12,2f). Jesaja oder Daniel lebten mehrere Jahrhunderte vor Jesus Christus. Was sie vorausgesehen haben, hat Jesus Christus ermöglicht, als er den Tod tatsächlich besiegt hat. So konnte Jesus selbst ankündigen: „Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine [sc. des Menschensohns] Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 5,28f). Und dann ist Jesus Christus tatsächlich von den Toten auferstanden – mit den Worten des Apostels Paulus – „als der Erstling derer, die entschlafen sind“, „als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören“ (1.Korinther 15,20.23). Dr. Uwe Rechberger Stu di enlei ter 13 jtyler/istockphoto WIE TOT BIN ICH, WENN ICH TOT BIN? Bleibt von mir eine unsterbliche Seele oder bin ich „ganz“ tot, bis mich Gott von den Toten auferweckt? Ganztod oder Unsterblichkeit der Seele WORUM GEHT ES? Lesedauer 5 – 10 min 14 „Da habe ich das Fenster aufgemacht, damit die Seele rauskonnte.“ So erzählt eine Frau von den Momenten nach dem Tode ihrer Mutter. Dabei wird deutlich: Sie glaubt, dass es eine Seele gibt, dass sie unsterblich ist und dass die Seele sich im Augenblick des Todes vom Körper löst. (Noch dazu dachte sie sich die Seele als etwas, das Raum einnimmt; deswegen musste sie ihr das Fenster öffnen.) Der Glaube, dass es eine Seele gibt, dass diese unsterblich ist und sich nach dem Tod vom Körper löst, ist nicht nur Volksfrömmigkeit. In weiten Teilen des Christentums gehört diese Lehre bis heute zum offiziellen Glaubensgut. In Orthodoxie und Katholizismus ist sie kaum umstritten. Anders im Protestantismus. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bestreiten namhafte evangelische Theologen diese Lehre. Allein die Lehre von der Auferstehung von den Toten sei biblisch, diese aber mit der Lehre der Unsterblichkeit der Seele unvereinbar. Deswegen verwerfen manche Protestanten diese Lehre völlig und ersetzen sie durch die Lehre vom sogenannten „Ganztod“. Der Mensch als leiblich-seelische Einheit sterbe „ganz“, dem folge dann eine (durchaus verschieden gedachte) Auferstehung von den Toten. Nichts sei vom Tod ausgenommen, auch nicht eine Seele. Wie tot bin ich also, wenn ich tot bin? Bleibt von mir eine unsterbliche Seele oder bin ich „ganz“ tot, bis mich Gott von den Toten auferweckt? Der Streit um diese Frage ist so vielschichtig, dass dieser kurze Artikel nur eine Annäherung an ihn sein kann. Im Folgenden skizziere ich Vorwürfe gegen die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, deute aber gleichzeitig an, wie man sie gegen diese Vorwürfe verteidigen kann. HEIDNISCHE, GRIECHISCH-PHILOSOPHISCHE HERKUNFT? Der griechische Philosoph Platon (5. Jh. vor Christus) hat die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele nachdrücklich vertreten. Es gibt diese Lehre also bereits in vorchristlich-heidnischer Philosophie. Platon entfaltet diese Lehre nicht, um die Endgültigkeit des Todes abzuschwächen (das tut auch das Christentum nicht); er verfolgt mit ihr vielmehr eine moralische Absicht. Da sich im Diesseits Gerechtigkeit nie ganz durchsetzt, Rechnungen also offenbleiben, muss es im Menschen eine unsterbliche Seele geben, die sich im Jenseits einem gerechten Gericht über Gut und Böse zu stellen hat. Man hat christlichen Vertretern der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele nun vorgeworfen, dass diese eben aus solch heidnischem, griechisch-philosophischem Denken stamme und nicht der Bibel entnommen sei. Nun gilt dies vom „Ganztod“ allerdings genauso. Das Argument hebt sich also auf. Bereits der griechische Philosoph Epikur (3./4. Jh. vor T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Christus) hat den „Ganztod“ vertreten. Es ist ohnehin problematisch, eine Lehre durch Hinweis auf ihre Herkunft entkräften zu wollen. Der Hinweis auf die Herkunft sagt nur etwas über die Herkunft; über wahr und falsch ist damit noch nichts gesagt. Christen müssen nicht ausschließen, dass auch Gedanken mit heidnischen Wurzeln Glaubenswahrheiten hilfreich zum Ausdruck bringen können. ALLES DEM TOD UNTERWORFEN? Die Ganztod-Theorie geht davon aus, dass der Mensch im Ganzen, in seiner ganzen leib-seelischen Struktur, dem Tod unterworfen ist. Nur Gott sei demnach unsterblich. Hier entstehen allerdings Schwierigkeiten. Zum einen: Wenn ich ganz tot bin, dann aber auch wirklich ganz tot. Der Tod wäre also ein völliger Beziehungsabbruch, auch zwischen Mensch und Gott. Gäbe es noch eine Beziehung über den Tod hinaus, eben etwa zwischen Gott und unsterblicher Seele, dann wäre es kein Ganztod. Kann es aber, so die Rückfrage, einen Zustand geben, in dem ich völlig von Gott getrennt bin, also ganz tot? Wäre der Tod dann nicht mächtiger als Gott? Eine weitere Schwierigkeit ist die, dass zwischen meinem irdischen Sein und dem Sein nach der Auferweckung so keine Kontinuität mehr bestehen könnte. Auferweckung aber setzt Kontinuität voraus zwischen dem, der ich war und dem, der auferweckt wird – wer würde sonst IN 10 WORTEN: Tod, Ganztod, Unsterblichkeit der Seele, Auferweckung, Kontinuität, Schöpfung, griechische Philosophie, Paulus, Reformatoren, Rechtfertigung auferweckt? Die Auferweckung wäre, bliebe man folgerichtig bei der Ganztod-Theorie, eine Neu-Schöpfung aus dem Nichts. Das ist sie aber nach biblischem Zeugnis nicht (s.u.). So entstünden auch Probleme in der Lehre von der Person Jesu. Wenn Jesus ganz tot gewesen wäre, dann wäre zu fragen, wer denn dann am dritten Tag auferweckt wurde. Ebenso wäre zu fragen, ob die Dreieinigkeit dann nicht auseinanderbrechen müsste. WIDERSPRUCH ZWISCHEN UNSTERBLICHKEIT DER SEELE UND AUFERWECKUNG VON DEN TOTEN? Manche sagen, dass zwischen der Unsterblichkeit der Seele und der Auferstehung von den Toten ein Widerspruch bestünde, weil nur Gott das Leben in sich selber habe, nicht aber die Kreatur. Diese empfange allein von Gott das Leben. Dieses Argument wird gelegentlich untermauert mit einem Hinweis auf die Rechtfertigung des Menschen allein aus Gnade. So wie der Mensch nichts zu seiner Rechtfertigung beisteuern könne, so auch keine unsterbliche Seele in Bezug auf ein ewiges Leben. Es sollte uns allerdings stutzig machen, dass weder Paulus noch die Reformatoren einen Widerspruch zwischen einer unsterblichen Seele und der Auferweckung von den Toten gesehen haben. In 1Kor 15, dem großen Auferstehungskapitel, setzt Paulus immerhin eine Kontinuität zwischen dem Sterblichen und dem Auferweckten voraus und spricht von einer Verwandlung, nicht von einer Auferweckung im Sinne einer Schöpfung aus dem Nichts. Kann es einen Zustand geben, in dem ich völlig von Gott getrennt bin, also ganz tot? Wäre der Tod dann nicht mächtiger als Gott? WIE TOT BIN ICH, WENN ICH TOT BIN? Mein Leib ist tot und zerfällt, Gott aber erhält seinem ebenbildlichen Geschöpf ein Unsterbliches. Der Begriff „Seele“ ist dafür nicht der Schlechteste. Luther schreibt in einem späten Text von 1545, dass „die Seele des Menschen der unsterbliche, den Untergang des Körpers überlebende Geist ist [...] Unsterblich ist sie nämlich nicht aus sich selbst heraus, sondern durch Zueignung, will sagen, weil Gott denjenigen Teil der menschlichen Natur, in den er sein Ebenbild eingegossen hat, nicht sterblich sein, sondern nach dem Tod des Körpers bestehen bleiben lässt“ (Übersetzung U. Swarat). In der Auferweckung von den Toten wird sie umkleidet mit einem neuen Leib. Dr. Clemens Hägele Stu di enlei ter 15 narvikk/istockphoto EIN ABEND VON BENGELN FÜR: Dich, Deine Freunde, Deinen Jugendkreis, Deine Mitschüler, Deine Studienkollegen... 2016 SEMINARE NACHFOLGE Samstag, 23. Januar 2016 • Nachfolge in Ehe und Familie Dr. Rolf Sons • Was hat Jesus mit „nachfolgen“ gemeint und was bedeutet das für uns? Prof. Dr. Rainer Riesner • Stolpern auf dem Weg mit Jesus Christina Tonnier Empfang mit (Im)Biss 19.30 Uhr Seminare 20.30 Uhr Nachtgottesdienst Danach Bengel-Lounge mit Cocktails 18.30 Uhr Herzliche Einladung , mit uns darüber nachzudenken , was es heißt , Jesus Christus nachzufolgen . TURM TREFF Programm für alle Generationen Kaffeepause 11.00 Seminare 1. Seminarblock 12.00 Mittagspause Miteinander essen und einander begegnen 5. Jetzt wird’s praktisch: Nachfolge im Alltag leben Corry Böck & Na d j a Gr uh le r UNI . . KOMMEN. HOREN. ERLEBEN T TGAR STUT B27 Nachfolge – Worte auf den Weg Dr. Clemens Hägele of hnh ptba Hau P Lu dw i tr. f-S ap Kr g 16 4. Wenn Jesus folgen Folgen hat – Gedanken eines Märtyrers Ma tthias T ru mpp & Ch r i sti n a K oc h e r 6. Ist das Theologiestudium etwas für mich? Die Frage nach der Berufung und ganz praktische Infos zum Studium an der Uni und im ABH Chris tina T onnier un d D r . Uwe Re c h be r g e r T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 H AB B2 8 REU TLI NG EN g we Fuß DERENDINGEN B27 HECHINGEN Ende 2. Seminarblock RO TT EN BU RG 15.45 3. #epicfail – Wenn Nachfolger schlapp machen ... Andrea s Schmiere r kar Nec ger St endin Der Schlussakkord TÜBINGEN gber loss el Sch tunn 15.00 1. Hiob – Wenn Nachfolge zum Heulen ist Simon G önner & Na th a n a e l Ge r lof f Parallel zum Turmtreff bieten unsere Studenten ein Programm für Kinder an. 1) (A8 Infos aus dem Haus Kaffeepause 2. Ein Gott zum Fürchten? – Warum Ehrfurcht für die Nachfolge wichtig ist Andrea s Fis cher & B e n e d i k t J oos G ER NB RE RR HE 10.30 14.30 • In den Schuhen der ersten Nachfolger – Entdeckungen in der Apostelgeschichte! (11.00 Uhr) Dr. Rouven Genz 8 B2 Auftakt und Hauptreferat Seminare SEMINARE Die Freude der Nachfolge D r . Ro l f S o n s 9.30 13.30 • Zwischen Mitarbeiterlust und Mitarbeiterfrust. Von Jeremia lernen, wie Gott uns gebrauchen will Dr. Uwe Rechberger • Nachfolge einüben mit Liedern (13.30 Uhr) Dr. Rouven Genz Programm 13.00 • Jüngerschaft mit aller Konsequenz – Vom Ernst der Nachfolge Dr. Paul Murdoch r. • Nachfolge – mild? scharf? extra-scharf? Dr. Clemens Hägele Mehr Infos auf unserer Facebook-Seite und unter www.bengelhaus.de Ludwig-Krapf-Str. 5 72072 Tübingen Tel 07071 7005 0 E-Mail [email protected] www.bengelhaus.de 17 Lesedauer 5 – 10 min Es war an einem Heiligen Abend. In einer Stunde sollte der Familiengottesdienst beginnen. Da wurde ich zu einer sterbenden Frau gerufen. Ich kannte diese Frau bisher nicht und war zum ersten Mal in ihrem Haus. Ich gab mich ihr als der Gemeindepfarrer zu erkennen. Ihre Stimme war schwach. Doch ihr Geist war noch zugänglich. Unsere Unterhaltung war auf das Notwendigste reduziert. Gegen Ende unserer Begegnung fragte ich sie ganz offen: „Wissen Sie, wer auf der anderen Seite auf Sie wartet?“ – Sie nickte und hauchte die Worte eher, als dass sie diese vernehmlich sagen konnte: „Ja, Jesus wartet auf mich.“ Ich sang noch eine Liedstrophe und sprach den Segen. Dann ging ich. Zwei Stunden nach meinem Besuch war diese Frau zu Jesus heimgegangen. Mehrfaches zeigt uns diese kurze persönliche Begegnung am Sterbebett. IM STERBEN IST MAN ALLEIN Die Antwort auf meine Frage konnte die sterbenskranke Frau nur selbst geben. Kein anderer konnte sie vertreten. Kein anderer konnte ihr die Antwort vorsagen. Im Angesicht des Todes wird jeder allein sein und zwar allein in einem spezifischen Sinne. Er steht seinem ganz eigenen Tod gegenüber, den ihm niemand abnehmen kann. Auch wenn die 18 Seelsorgerin oder die Angehörigen stützend und stärkend zur Seite stehen, so bleibt der Sterbende doch für sich. Darauf müssen wir uns selbst und andere vorbereiten. Was damit gemeint ist, bringt Martin Luther auf den Punkt: „Wir sind alle zum Tod gefordert, und keiner wird für den andern sterben, sondern ein jeder muss in eigener Person für sich mit dem Tod kämpfen. Wir könnten wohl einander in die Ohren schreien [um uns zu trösten und zu ermutigen]. Aber jeder muss für sich selbst geschickt sein in der Zeit des Todes. [...] Jeder muss über die Hauptsache, die einen Christen angeht, recht Bescheid wissen und dafür gerüstet sein.“ Martin Luther hält diese Worte in seiner ersten Invocavitpredigt am 9. März 1522. Er war von der Einsamkeit der Wartburg nach Wittenberg zurückgekommen, wo seine Anhänger gewaltsam Kirchenreformen durchgeführt hatten. Dabei beriefen sie sich auf die christliche Freiheit. Luther hält ihnen entgegen, dass sie die christliche Freiheit mit Verantwortungslosigkeit und Lieblosigkeit verwechselt hätten. Wenn sie sich aber schon hier auf Erden für ihr Handeln verantworten müssten, um wie viel mehr dann in der Stunde ihres Todes? Luther konzentriert alles auf diese eine letzte Stunde. Dort müsse jeder Rechenschaft für sein Leben abgeben. Er sei auf sich alleine gestellt, T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 und niemand könne dann für ihn sprechen. Luther spricht davon, dass man dann „gerüstet“ sein müsse und deutet damit an, dass es in der letzten Stunde um einen Kampf gehe. Der Tod ist der Feind, dem wir als Menschen nur unterliegen können. Dann müsse man bereit sein und die „Parole“ kennen. Der Reformator weist auf die tiefste und letzte Auseinandersetzung hin, um die es im Tod geht. Nämlich um die Frage aller Fragen, ob unser menschliches Leben vor Gott bestehen kann. Die Antwort darauf lässt sich nicht mit Blick auf sich selbst oder andere finden, sondern allein im Glauben an Jesus Christus. Menschliche Nähe, so nötig diese auf der letzten Wegstrecke als Zeichen menschlicher Solidarität auch ist, reicht dann nicht aus. Dann braucht es den Erlöser, den Heiland. Es braucht das kräftige Wort, das bestreitet, dass der Tod das letzte Wort hat. Jede Lebensphase ist gleich unmittelbar zum Tod. mikkelwilliam/istockphoto EIN GUTES ENDE FINDEN. STERBEN ALS LEBENSAUFGABE IN 10 WORTEN: Todesstunde, Verantwortung, Lebensalter, Kinder, Lebensmitte, Alter, Nacht, Tag, Ziel, Seelsorge IM STERBEN ZEIGT SICH, WAS MAN IM LEBEN GLAUBT Der Tod ist an keine Altersstufe gebunden. Prinzipiell ist er in jeder Lebensphase unmittelbar. Genau deshalb hat die Todesstunde den Charakter einer Lebensaufgabe. Dies wurde in der oben geschilderten Begegnung deutlich. Die sterbende Frau war gerüstet. Sie wusste, auf wen sie sich nun verlassen konnte, und wer sie erwarten würde. Dieses Wissen aber war nur vorhanden, weil sie Jesus kannte und in ihrem Leben in einer Beziehung zu ihm stand. Oder mit einer Liedstrophe von Philipp Spitta ausgedrückt: „Denn der ist zum Sterben fertig, der sich lebend zu dir hält.“ (EG 406,4). Wer glaubt, sich erst im Alter mit den Grundfragen des Lebens, dem Sterben, Tod und Ewigkeit auseinandersetzen zu müssen, kann sich täuschen. In jeder Altersstufe muss die Auseinandersetzung jeweils neu und unter den jeweiligen Bedingungen dieser Altersstufe geleistet werden. Es ist daher nicht hilfreich, Kinder vom Sterbebett der Großeltern oder der Beerdigung fernzuhalten. Vielmehr können gerade Kinder in solchen Situationen lernen, dass der Tod Teil des Lebens ist, und wenn die Familie christlich orientiert ist, können sie erfahren, dass in der Sterbestunde der christliche Glaube Geborgenheit und Trost vermittelt. Doch nicht nur im Kindesalter werden erste Bausteine zur Auseinandersetzung mit dem Tod gelegt. Auch die Lebensmitte, in welcher der Tod häufig nur als Betriebsstörung bzw. als ungebetene Unterbrechung des getakteten Lebensrhythmus erscheint, zwingt zu dieser Auseinandersetzung. Der plötzliche Tod von Freunden oder Angehörigen kann an die Mahnung des Psalms erinnern: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf das wir klug werden.“ (Psalm 90,12). Im Alter schließlich, wenn die Kräfte abnehmen und erste Altersmahnungen einem die eigene Vergänglichkeit vor Augen führen, gilt es, sich ganz gezielt auf sein Ende vorzubereiten, indem man die notwendigen Dinge regelt, das Erbe ordnet und sich mit Gott und Menschen versöhnt. ging, schickte ihm ein Gemeindeglied einen einfachen Zettel ans Krankenlager und darauf stand der schlichte Satz aus Johannes 21,4: „Da es aber Morgen war, stand Jesus am anderen Ufer.“ Die letzte Nacht unseres Lebens ist anders, wenn ich weiß, dass mit Jesus ein neuer Tag anbricht, und die letzte Wegstrecke unseres Lebens ist anders, wenn ich weiß, dass sie nicht im Nichts endet. Jesus hat die Nacht des Todes durchschritten. Nun sterben wir Menschen nicht auf ein Ende hin, sondern auf ein Ziel. Es ist die Aufgabe christlicher Seelsorge und Verkündigung, von diesem Ziel zu reden. Nicht nur am Ende des Lebens, sondern in jeder Lebensphase. DIE STERBENDEN WERDEN VON CHRISTUS ERWARTET Als der Stuttgarter Prälat Karl Hartenstein 1952 seinem Ende entgegen- Dr. Rolf Sons Rek tor 19 STERBEN AUF RATEN epicurean/istockphoto IN 10 WORTEN: Tod, Trauer, Kindheit, Familie, Gefühle, Haustiere, Freunde, Dankbarkeit, Zuversicht, Hoffnungn Aus meinen Erfahrungen mit Sterben und Tod Lesedauer 10 – 15 min Der Tod gehört zum Leben dazu. Meine erste bewusste Berührung mit dem Tod war das Sterben einer ganzen Reihe von Haustieren, für deren Wohlergehen ich zuständig war. Ich weiß nicht, wie viele „Beerdigungen“ ich in unserem Garten abgehalten habe… Da war der Goldfisch, der mit dem Bauch nach oben im Aquarium lag. Diverse Hasen, Enten, Sittiche, Frösche und anderes mehr ist unter meiner „Pflege“ weggestorben. Anfangs habe ich das in meiner kindlichen Naivität gar nicht mit Vernachlässigung meinerseits in Verbindung gebracht, geschweige denn eine Schuld bei mir gesehen. Als ich dann aber mit zehn Jahren über Tage hinweg mein Pfirsichköpfchen (das sowieso nur in Paaren gehalten werden sollte) vergessen habe, hat mich eine tiefe Traurigkeit und Enttäuschung über mich selbst ereilt. Ich musste einsehen, dass ich – wenn auch unbewusst – getötet habe. Dass ich als Mensch im seltensten Fall wirklich die Verantwortung für Leben und Tod bei mir trage, sollte ich viel später in dramatischer Weise erfahren. Da war der LKW-Beifahrer in Pakistan, der mir direkt und sehenden Auges ins Auto gerannt ist. Wenn nicht gierige Pathanen am Straßenrand an ihm hätten verdienen wollen, wäre er mit einem einfachen Beinbruch davon Der Tod geht uns erst dann nach, wenn er etwas mit uns zu tun hat. 20 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 gekommen. Doch weil sie als „Verwandtschaft“ die Erstbehandlung im Missionskrankenhaus mangels Zahlung von drei Jahresverdiensten an „Schmerzensgeld“ verweigerten, bekam er eben kein Mittel gegen Thrombosen gespritzt und fiel – fröhlich im Krankenhausbett sitzend und sich unterhaltend – nach fünf Tagen tot um, als ein Blutgerinnsel sein Gehirn erreichte. Auch die zwei Rädelsführer unter meinen Entführern, ebenfalls Pathanen, die erschossen wurden, als sie einen Geländewagen zum Versteck, wo sie mich festhielten, bringen wollten, um mich nach Afghanistan zu schleppen, sind im weitesten Sinne meinetwegen – wenn auch nicht durch mein Verschulden – gestorben. Es ging mir besonders nach, als sechs Monate nach meiner eigenen Entführung mein Missionarskollege in Peshāwar, John Tarswell, entführt und ermordet wurde. Warum er und nicht ich? Der Tod geht uns erst dann nach, wenn er etwas mit uns zu tun hat. Die Trauer über die toten Haustiere war keine Trauer über den Verlust. So weit war ich noch gar nicht. Ich konnte das nicht überblicken, was die Unwiederbringlichkeit eines Lebewesens bedeutet. Auch nicht, als ich einmal meine Mutter weinend beim Telefon vorfand. Jemand am anderen Ende machte ihr klar, dass mein Großvater – ihr Vater – gestorben war. Als Missionarsfamilie wohnten wir so weit von den Großeltern weg, dass ich ihn nur zweimal in meinem noch kurzen Leben bewusst gesehen hatte. Beim Tod meines Großvaters bewegte mich eher die Trauer meiner Mutter. Ich schmiegte mich an sie und versuchte, sie zu trösten, als sie da am Telefon stand. Ich fühlte mich so hilflos. Es sind die Beziehungen, die durch den Tod unwiederbringlich beendet werden, welche die tiefe Sehnsucht der Trauer ausmachen. Über den Tod meines Großvaters väterlicherseits konnte ich nie Trauer verspüren. Er war bereits 1922 gestorben. Damals war mein eigener Vater erst sechs Jahre alt. Eher empfand ich ein Gefühl von Stolz bei seinem Andenken, war er doch als Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion in einer Gasfabrik umgekommen. Drei Bewusstlose konnte er die Treppe aus dem Keller herauftragen, bis er bei der Übergabe des letzten selbst vom giftigen Rauch bewusstlos wurde und rückwärts in seinen Tod fiel. Ganz anders war das, als mein elf Monate jüngerer Bruder David mit 25 Jahren tödlich verunglückte. Wir hatten die Kindheit miteinander geteilt. Es war eine Beziehung da, auch wenn sie nicht immer einfach oder glücklich verlaufen ist. Wie oft hatte ich ihn davongejagt, als er bei mir und meinen Kumpels mitmachen wollte. Selbst als Teenager war ich nicht in der Lage gewesen zu erkennen, dass seine Kontaktarmut etwas war, worunter er selbst gelitten hatte. Erst viele Jahre später ist mir im Rückblick klar geworden, dass sein Drogenmissbrauch und die immer wechselnden Beziehungen Ausdruck einer tiefen Beziehungsunfähigkeit gewesen sein mussten. Ich war im Vikariat, 26 Jahre alt, zuständig für zwei Gemeinden, als die Nachricht aus Kanada kam. Ich solle nicht hinfliegen – sein Leichnam sei im reißenden Fraser-Fluss noch nicht geortet worden. Und als das nach zehn Tagen 100 km stromabwärts gelang, musste die Beisetzung ganz schnell passieren. Sein Grabstein trägt in Anlehnung an Philipper 1,23 die Aufschrift: „Es ist weit besser beim Herrn zu sein“. Es sind die Beziehungen, die durch den Tod unwiederbringlich beendet werden, welche die tiefe Sehnsucht der Trauer ausmachen. Seine Zwillingsschwester hat ihn überlebt. Aber auch ihr Leben war ein angefochtenes. Damals gab es noch keinen Ultraschall. Die Ärzte hatten nicht erkannt, dass meine Mutter mit Zwillingen schwanger war. Als dann zehn Minuten nach der Entbindung die Nachgeburt immer noch nicht da war, haben sie nachgeschaut. Die Zwillingsschwester wurde entdeckt und geholt, aber erst nachdem der Sauerstoffmangel seinen Schaden angerichtet hatte. Eine Lernbehinderung und viele gesundheitliche Probleme prägten ihr Leben bis zu ihrem Tod im Alter von 54 Jahren. Beim Tod von beiden Geschwistern war ich sehr betroffen. Bei meinem Bruder war es das verwirkte Leben, die Sinnlosigkeit, die Tragik, dass er aus seinem Leben nichts hatte machen können, dass er sein Leben nicht mit der Ewigkeit als Perspektive und Ziel gelebt hatte. Auch damals schon musste ich fragen: „Warum er und nicht ich?“ 21 STERBEN AUF R ATEN Bei meiner Schwester war das ganz anders. Sie hatte gar nicht so viele Chancen und Möglichkeiten mit auf den Weg bekommen. Bei aller psychischer und physischer Not, die sie in ihrem Leben erlitten hat, hat sie das Vertrauen in Jesus Christus nicht aufgegeben. Sie hat sogar einen ebenfalls leicht behinderten Mann geheiratet und das Glück erfahren, von einem Menschen uneingeschränkt geliebt zu sein. Als sie an den Folgen ihrer langjährigen Erkrankungen starb, hat es mich in einer merkwürdigen Art und Weise berührt. Ich hatte die Gewissheit, dass alle ihre Not ein Ende und sie ihren ewigen Frieden gefunden hatte. Für meine Eltern war das ganz anders, zwei Kinder auf unterschiedlichen Wegen durch den Tod zu verlieren. In beide hatten meine Eltern sehr viel emotional investiert. Auch das auf unterschiedlichste Art und Weise. Für mich war es vorbildlich zu sehen, wie sie ihren Schmerz im Vertrauen auf Gottes Hilfe ertragen konnten. Genauer gesagt war es beim Tod meiner Schwester nur noch mein Vater, denn meine Mutter war schon fünf Jahre zuvor im Alter von 83 Jahren gestorben. Meine Mutter hatte über einen Zeitraum von gut zwei Jahren stetig abgebaut. Ihre letzten Monate hat sie als Pflegefall auf der geriatrischen Station verbracht. Geistig war sie die meiste Zeit klar, und es war mir persönlich eine große Hilfe, Dinge, die wie ein leichter Schatten auf der Beziehung zu meiner Mutter seit Jugendtagen gelegen hatten, in dieser Phase zu verarbeiten. Meine Mutter war eine starke Frau gewesen. Sie hat als Missionarsfrau uns sechs Kinder unter großen Entbehrungen großgezogen. Sie hatte jeden Pfennig mehrmals umgedreht, bevor sie ihn ausgab. Und sie hatte uns daher stets an einer kurzen Leine gehalten. Ich hatte meine Mutter als jemand erlebt, der mein Leben dirigieren möchte. Als sie hilflos in ihrem Krankenhausbett lag, fiel es mir wieder leicht, sie bedingungslos zu lieben. In ihrer Schwachheit hat sie es sich selbst zugestanden, ein Empfangender zu sein, auch was die Liebe betrifft. Das hat mir sehr geholfen. Am Ende ihres langen Lebens hat die Dankbarkeit für dieses Leben, das nun zu Ende gegangen war und mich in vielfältiger Weise geprägt hat, überwogen. Mein Vater ist erst zwölf Jahre später gestorben. Bei ihm gab es für mich nichts aufzuarbeiten. Er hatte mir stets die Gewissheit vermittelt, dass er stolz auf mich ist und volles Vertrauen in mich setzt. Beide Eltern hatten in besonders glaubwürdiger Weise ihren Glauben gelebt, bei meinem Vater ist mir aufgefallen, wie mit zunehmendem 22 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 DAS DERZEITIGE GESPRÄCH ÜBER „STERBEHILFE“ servetdemir2014/istockphoto Wie schön wäre es, wenn das Sterben immer so leicht wäre! Alter immer mehr vom Licht des Evangeliums in seinem Leben durchschien. Er ist milder, einfühlsamer, verständnisvoller geworden. Mit 88 Jahren heiratete er wieder. Seine zehn Jahre jüngere zweite Frau brachte ihn auf die Beine und aus dem Altenheim heraus. Die beiden haben zusammen „Altenbesuche“ in den Krankenhäusern und Altersheimen gemacht. Das machten sie regelmäßig bis zu seinem ersten Oberschenkelhalsbruch im Alter von 94 Jahren. Als er mit 96 starb, konnte ich gerne loslassen, ihn gerne seinem – und meinem – Heiland anvertrauen. Wie schön wäre es, wenn das Sterben immer so leicht wäre. Wie habe ich mit Gott gehadert, als er meinen Kollegen und Freund Peter Knop zu sich gerufen hatte! Wie kann sich Gott das leisten, einen so effektiven Hirten und Prediger seiner Familie und seiner Gemeinde in den besten Jahren zu entreißen? Gottes Handeln in so einem Fall können wir nicht verstehen. Auch der frühzeitige Tod des ersten Mannes meiner Frau mit nur 32 Jahren findet keine Erklärung. Zwar ist nichts im Leben sicherer als die Tatsache, dass wir sterben werden, aber die Umstände und die Folgen sind doch so unterschiedlich! Nur wenn wir das Gesamtbild von Gottes Führen in unserem Leben – inklusive aller anderen Aspekte – und das Ziel der Ewigkeit vor Augen behalten, können wir in solchen Fällen mit Gottes Führung versöhnt werden und das Vertrauen neu lernen. IN 10 WORTEN: Sterbehilfe, Suizid, Bundestag, Gesetzesentwurf, Beihilfe, Freiheit, aktiv, passiv, Selbstbestimmung, Selbstvernichtung Um was geht es eigentlich? Dr. Paul Murdoch St u d i e n le i te r Bei meiner Arbeit als Gemeindepfarrer, zu der eben auch die Trauerbegleitung und Bestattung der Verstorbenen – bis dato um die 300 – gehörte, ist mir als einer, der seine Hoffnung in Jesus Christus setzt, ein Spruch eines Kirchenvaters besonders wichtig geworden: „Wir sollen nicht trauern, dass wir die Toten verloren haben, sondern dankbar dafür sein, dass wir sie gehabt haben, ja auch jetzt noch besitzen: denn wer heimkehrt zum Herrn, bleibt in der Gemeinschaft der Gottesfamilie und ist nur vorausgegangen.“ (Hieronymus, 331-420 n.Chr.) Das derzeitige Gespräch innerhalb der deutschen Gesellschaft über „Sterbehilfe“ (so der vorherrschende Begriff in den Medien) ist unübersichtlich. Was ist mit diesem und ähnlichen Begriffen eigentlich gemeint? Im Folgenden versuche ich, das Gespräch übersichtlicher zu machen, indem ich nach den wesentlichen Begriffen frage. „SUIZIDBEIHILFE“ Am 2. Juli 2015 debattierten die Abgeordneten des Deutschen Bundestages über vier Gesetzesentwürfe, die alle eine (Neu-)Regelung bzgl. der Strafbarkeit von Beihilfe zum Suizid beinhalten. (Drei der Entwürfe führen den Begriff „Selbsttötung“ im Titel.) Was ist derzeit die Gesetzeslage in Deutschland? Beihilfe zum Suizid ist nicht strafbar. Wenn also ein Mensch sich selbst mit Hilfe eines anderen tötet, dann macht sich der Helfer in der Regel nicht strafbar. Strafbar ist allerdings die sogenannte „Tötung auf Verlangen“. Wenn also ein Mensch einen anderen auf dessen Verlangen hin tötet, dann macht er sich strafbar. Manch einem drängt sich nun die Frage auf, ob es „gerecht“ ist, dass etwa ein Schwerstkranker, der Suizid begehen möchte, dazu aber körperlich nicht mehr in der Lage ist, sich in Deutschland nicht auf sein Verlangen hin töten lassen kann. Die beiden Sachverhalte „Suizidbeihilfe“ und „aktive Sterbehilfe“ geraten so zumindest in gedankliche Nähe. Im Bundestag ging es nun um die (Neu-)Regelung der Beihilfe zum Suizid. Im Hintergrund stand u.a. die weitgehende Ablehnung geschäftsmäßig organisierter Suizidbeihilfe; eine solche gibt es in Deutschland schon. Ein Beispiel ist der Verein „Sterbehilfe Deutschland“ von Roger Kusch. Der Verein leistet an zahlenden Mitgliedern gegebenenfalls Beihilfe zum Suizid. Im Hintergrund stand auch bei manchen Abgeordneten die Absicht, Ärzten Rechtssicherheit in Bezug auf einen assistierten Suizid zu geben. Das ärztliche Standes- Lesedauer 10 – 15 min 23 DA S DER ZEITIGE GESPR ÄCH ÜBER „STERBEHILFE“ recht sieht hier nämlich in den einzelnen Bundesländern durchaus verschieden aus. Ein sehr weitgehender Entwurf (federführend: Peter Hintze [CDU] und Karl Lauterbach [SPD]) will deswegen den ärztlich assistierten Suizid grundsätzlich und eindeutig straffrei stellen: „Ein volljähriger und einwilligungsfähiger Patient, dessen unheilbare Erkrankung unumkehrbar zum Tod führt, kann zur Abwendung eines krankheitsbedingten Leidens die Hilfestellung eines Arztes bei der selbst vollzogenen Beendigung seines Lebens in Anspruch nehmen.“ „STERBEHILFE“ Jbssfelix/istockphoto Manche Medien bezeichneten die Bundestagsdebatte vom 2. Juli 2015 als „Sterbehilfe-Debatte“. Was aber ist „Sterbehilfe“? In der deutschen Rechtsprechung kommt dieser Terminus nicht vor. Der Begriff ist noch dazu vieldeutig. Der Ethiker R. Leuenberger schlägt für vier verschiedene Arten von „Sterbehilfe“ folgende Definitionen vor: 1.) Sterbehilfe als Hilfe während des Sterbens; man könnte sagen als Erleichterung des Lebens in der Phase des Sterbens. Es geht um die Pflege eines Sterbenden in körperlicher und seelischer Hinsicht, ohne dass dabei irgendwelche lebensverkürzenden Maßnahmen ergriffen würden. Ein Beispiel dieser Art von Sterbehilfe ist die häusliche Pflege oder die Hospizarbeit. 2.) Sterbehilfe als Erleichterung des Lebens während der Phase des Sterbens mit eventueller Lebensverkürzung als nicht beabsichtigter Nebenwirkung etwa schmerzstillender Mittel (Palliativmedizin). Wer glaubt, weiß, dass er sich in nichts sich selbst verdankt. 3.) Sterbehilfe als Verzicht auf medizinisch-technisch mögliche, lebensverlängernde Maßnahmen (etwa durch das „Abschalten“ eines medizinischen Gerätes). Man spricht hier auch von sogenannter „passiver“ Sterbehilfe. 4.) Sterbehilfe als Hilfe zum Sterben durch gezielte und direkte Lebensverkürzung (etwa durch die Beschaffung und Verabreichung bestimmter Medikamente für einen Sterbewilligen, die im Verbund tödlich wirken o.ä.). Hier spricht man von einer sogenannten „aktiven“ Sterbehilfe. In der Bundestagsdebatte ging es, wie gesagt, um Suizidbeihilfe, nicht um aktive Sterbehilfe. Die Frage ist jedoch, ob, da beides nahe beieinander liegen kann, damit der Weg zur Straffreiheit auch aktiver Sterbehilfe nicht mit vorbereitet wird. In den Niederlanden ist es für Ärzte seit dem 1. April 2002 unter bestimmten Bedingungen straffrei, einen Patienten auf dessen Verlangen hin zu töten. „EUTHANASIE“ In Zusammenhang mit der aktiven Sterbehilfe fällt gelegentlich der Begriff der „Euthanasie“, so etwa in Belgien im „Gesetz bezüglich der Euthanasie“ (loi de l‘euthanasie) von 2002. Belgien hat eine ähnlich liberale SterbehilfeRegelung wie die Niederlande. Was bedeutet „Euthanasie“? „Eu“ ist eine griechische Vorsilbe, die „gut“, „richtig“ oder „angenehm“ bedeutet. Der zweite Teil des Wortes stammt vom griechischen „thanatos“, was „Tod“ bedeutet. Es geht also um einen „guten Tod“ oder ein „gutes Sterben“. Im antiken Griechenland konnte darunter zweierlei verstanden werden: 1.) Das Sterben ohne lange vorausgehende Krankheit oder 2.) das vorbereitete Sterben, also nicht der „böse, schnelle Tod“, wie es etwa im Kirchenlied „Aus meines Herzens Grunde“ heißt. Im Sinne aktiver „Sterbehilfe“ wurde der Begriff „Euthanasie“ im antiken Griechenland wohl nicht verwendet. Über die Praxis kann man nichts Sicheres sagen. Im sogenannten hippokratischen Eid (den kein Arzt in Deutschland leistet) wird Euthanasie, verstanden in diesem Sinne, verboten: „Ich werde niemandem, nicht einmal auf ausdrückliches Verlangen, ein tödliches Medikament geben, und ich werde auch keinen entsprechenden Rat erteilen.“ Der Begriff „Euthanasie“ ist als solcher heute kaum mehr verwendbar, da er im Dritten Reich beschönigend für die Ermordung von Kranken und Behinderten verwendet wurde. Die Rede war etwa von der sogenannten „EuAktion“. Das „Eu“ stand für „Euthanasie“. Heute spricht man rückblickend von der T4-Aktion, nach der Adresse Tiergartenstraße 4 in Berlin, wo während des Dritten Reiches die Ermordung von Behinderten organisiert wurde. Ein Christ versteht sich als jemand, der empfangen hat und empfängt, nicht als jemand, der Regie führt vom Anfang bis zum Ende. „FREIHEIT“ UND „SELBSTBESTIMMUNG“ „Wer sein Leben in eigener Regie führt, möchte bis zum Schluss Regisseur bleiben.“ So steht es auf der Startseite des Internetauftritts des Vereins „Sterbehilfe Deutschland“. Dahinter das Gesicht eines älteren Mannes, in dem sich Nachdenklichkeit und Entschlusskraft zeigen. „Freiheit“ und „Selbstbestimmung“ sind prägende Begriffe aus Texten von Sterbehilfeorganisationen. Was ist dazu aus der Sicht des christlichen Glaubens zu sagen? „Freiheit“ ist auch ein Begriff des christlichen Glaubens. Er gebraucht ihn allerdings anders, als es Sterbehilfeorganisationen tun. Wer glaubt, versteht sich nicht in erster Linie als jemand, der Regie führt, sondern als jemand, der von Gott geschaffen und in Christus eine neue Schöpfung geworden ist. Alles das ist er nicht aus sich selbst geworden, sondern verdankt es seinem Gott. Wer glaubt, weiß, dass er sich in nichts sich selbst verdankt. „Was hast du, das du nicht empfangen hast?“ (1.Korinther 4,7). Gott ruft mich ins Leben. Gott stellt mich in einen geordneten Lebensraum. Gott gibt mir Gaben. Gott setzt mir Grenzen. Gott gibt mir Raum zum Handeln. Gott errettet mich von der Finsternis und versetzt mich ins Reich seines Sohnes. Alles, was ich bin und habe, ist mir gegeben und anvertraut. Ein Christ versteht sich deswegen als jemand, der empfangen hat und empfängt, nicht als jemand, der Regie führt vom Anfang bis zum Ende. Die Freiheit eines Christen besteht nun darin, das ihm anvertraute Gut zur Ehre Gottes zu gebrauchen, nicht darin, es irgendwann zu verneinen. Die Freiheit eines Christen besteht immer zusammen mit der Gabe, die er empfangen hat. Aus diesem Grund finden sich bei Christen immer Aussagen über Freiheit und Abhängigkeit. Paulus etwa, dem man ein Freiheitsbewusstsein schlecht absprechen kann, nannte sich selbst einen „Sklaven des Messias Jesus“ (Römer 1,1). Das bedeutet, dass ein Christ den Begriff der „Selbstbestimmung“ nur eingeschränkt auf sich anwenden kann. Kann er es im Blick auf die zeitliche Bestimmung seines eigenen Todes? Abgesehen davon, dass das Leben ein mir von Gott anvertrautes Gut ist, spricht die Bibel eindeutig davon, dass Gott der Herr ist über Leben und Tod, nicht der Mensch: „Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da, der aus meiner Hand errettet“ (5.Mose 32,39). Weiter heißt es in 1.Samuel 2,6: „Der Herr tötet und macht lebendig, führt hinab zu den Toten und wieder herauf.“ Kurz: Der Herr ist Herr über Leben und Tod. Wer sich zum Herrn über den eigenen Tod oder den eines anderen macht, der maßt sich an, was nur Gott zusteht. Weiter muss jemand, der einen assistierten Suizid oder aktive Sterbehilfe für sich begehrt, einen weiteren Menschen als Akteur mit einbinden. Es muss eben noch jemand da sein, der tötet oder wenigstens hilft, dass einer sich selbst töten kann. Das bedeutet, dass da jemand sein muss, der sich die Lebensverneinung eines Sterbewilligen zu eigen gemacht hat. Wer aber hat das Recht, sich den Wunsch eines anderen auf Selbstvernichtung zu eigen zu machen? Wer darf ein anderes Leben verneinen, selbst dann, wenn es sich selbst verneint? Der Herr ist Herr über Leben und Tod. Dr. Clemens Hägele Stu di enlei ter 24 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 25 IN 10 WORTEN: Nächstenliebe, Einsamkeit, Worte, Taten, Beten, Lieder, Präsenz, Segen, Vergebung, Barmherzigkeit DIE BEGLEITUNG STERBENDER ALS MEINE GROSSMUTTER STARB. WAS MIR KRAFT GEGEBEN HAT WIR LASSEN DEN STERBENDEN NICHT ALLEIN Der Weg eines Sterbenden führt ihn in immer tiefere Einsamkeit. Vielen Menschen fällt es schwer, das Sterben eines anderen mitanzusehen. Sie stellen ihre Besuche ein. Das Bett eines Sterbenden wird durch eine Wand abgeschirmt. Es wird einsamer um die Sterbenden. Manche sterben auch völlig unbemerkt und isoliert. Der Sterbende aber sehnt sich nach menschlicher Nähe und Geborgenheit. Für Sterbende ist Begleitung das Wichtigste, verlassen zu werden das Menschenunwürdigste. Begleitung geschieht durch Worte und Taten. Die meisten Menschen, auch wenn sie selbst noch nie einen Sterbenden begleitet haben, machen dieses auch intuitiv richtig. Sie sind einfach da. Sie reden nicht viel. Sie halten die Hände. Sie streicheln die Stirn. Sie zeigen Nähe. Solch nichtverbale Kommunikation ist jetzt wichtig. WIR BETEN MIT DEM STERBENDEN Die vornehmste Aufgabe für einen Menschen, der einen anderen zum Sterben begleitet, ist das Mitbeten. Bei der älteren Generation ist es keine Schwierigkeit, Lieder zu beten oder zu singen. Sie sind bekannt. Dennoch sollte man nicht nur bei Menschen, die einen festen Glauben haben, Lieder singen oder vorsagen. Gesungener Trost geht tiefer als nur mündlich vermittelter. Es gibt auch Situationen, in denen überhaupt nichts gesagt werden kann. Dann reduziert sich die Begleitung auf die stille Präsenz oder ein still gesprochenes Gebet. Für Sterbende ist Begleitung das Wichtigste, verlassen zu werden das Menschenunwürdigste. 26 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Barcin/istockphoto In einem mittelalterlichen Buch über heilsames Sterben heißt es: „Es ist kein Werk der Barmherzigkeit größer, als dass dem kranken Menschen in seinen letzten Nöten geistlich und sein Heil betreffend geholfen wird.“ – Sterbebegleitung ist ein Werk der Nächstenliebe. Als Christen sind wir einander diesen Dienst schuldig und sollten ihm nicht ausweichen. Auch wenn wir uns in dieser Aufgabe ohnmächtig, hilflos und überfordert fühlen, ist sie uns aufgetragen. Martin Luther sagt in seiner Schrift „Ob man vor dem Sterben fliehen möge“ (1527): „Wo nun das Sterben hinkommt, da sollen wir, die bleiben, uns rüsten und trösten, besonders die wir aneinander gebunden sind, so dass wir uns nicht verlassen noch voneinander fliehen können.“ Was können wir nun tun? WIR ERWEISEN DEN LETZTEN DIENST, WENN SICH DAS ENDE NAHT Worte haben am Sterbebett ihre Zeit. Gibt es etwas über die Worte hinaus? Es ist der Sterbesegen. Er lautet in seiner verkürzten Form: „Es segne dich Gott der Vater, der dich nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Es segne dich Gott der Sohn, der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Es segne dich Gott der Heilige Geist, der dich zu seinem Tempel bereitet und geheiligt hat. Der dreieinige Gott sei dir gnädig im Gericht und führe dich zum ewigen Leben. Amen.“ Wie wird der Abschiedssegen vollzogen? Wir kündigen ihn den Umstehenden an. Wir treten hinzu und legen dem Sterbenden die Hand spürbar auf das Haupt. Wir sprechen den Segen und bezeichnen während des letzten Satzes den Heimgehenden mit dem Zeichen des Kreuzes. WIR BEFEHLEN IHN UND UNS DER BARMHERZIGKEIT GOTTES AN Wenn ein Mensch gestorben ist, werden wir nicht gleich aktiv. Wir lassen nun diesen besonderen Augenblick auf uns wirken. Vielleicht beten wir das Vaterunser, einen Psalm oder aus freiem Herzen. Wir danken Gott für den Menschen und danken, dass er nun von seinem Leiden erlöst ist. Wir bitten um Vergebung, wo wir an ihm schuldig geworden sind. Wir vergeben auch ihm. Unsere Gefühle brauchen wir nicht zu unterdrücken. Wir falten dem Toten die Hände über der Brust und drücken ihm die Augen zu. Schließlich befehlen wir uns und auch ihn der Gnade Gottes an. Dr. Rolf Sons Re k to r Ende Januar 2015, abends bei der Tower Power, dem TurmTreff-Jugendabend: Während die Band mehrere Lobpreislieder im Nachtgottesdienst spielt, bekomme ich plötzlich den starken Eindruck, dass Gott mich gerade festhält. Gänsehaut am ganzen Körper: intensiv, nah, berührend. Ein bisschen überrascht mich das – oder sollte es doch einen besonderen Anlass dafür geben? Am nächsten Morgen mache ich einen Spaziergang im Schneetreiben durch Tübingen. Ich will meine Eltern anrufen, wie ihnen der Turmtreff gefallen hat. Soweit kommt es gar nicht: „Andreas, die Oma ist gestern Abend gestorben.“ Stille in der Leitung – und in meinem Kopf. Warum stirbt sie gerade jetzt? Kurz vor meiner Hebräischprüfung? Wie wird der kirchenferne Teil meiner Familie mit dem Verlust umgehen? Fragen über Fragen. Wir beenden das Telefongespräch schnell und ich laufe zurück zum Bengelhaus. Der kühle Wind des Wintermorgens weht mir eisig ins Gesicht. Einzelne, immer größer werdende Tränen rollen mir über die Wangen. Auf meinem Stockwerk hört gerade jemand eine RadioAndacht: „Gott mutet dir niemals mehr zu als du tragen kannst“, sagte der Sprecher. Sollte das mir gerade gelten? Jetzt verstehe ich, was beim Gottesdienst am Abend zuvor für mich noch undeutlich war: Zu diesem Zeitpunkt war meine Großmutter gerade gestorben und Gott ließ mich seine Gegenwart und Nähe erfahren. Ein Mitbewohner sieht mich und nimmt mich in den Arm. Eine ganze Zeit lang schweigen wir – so wie Hiobs Freude. Gute Ratschläge konnte ich zu diesem Zeitpunkt keine gebrauchen. Es dauert, bis ich realisiere, dass meine Großmutter nun gestorben ist. Ihre letzten Jahre verbrachte sie im Pflegeheim, demenzkrank. Zuletzt hatte ich sie vor fast zwei Jahren gesehen. Meine Großmutter war total verändert. Sie kannte nicht nur mich nicht – auch ich habe LITERATURTIPP sie damals nicht erkannt. Ich schämte mich damals. Und jetzt überkamen mich Schuldgefühle: Warum hatte ich sie in den Weihnachtsferien nicht mehr besucht? Ich bin ihr Liebe schuldig geblieben... In der Beichte habe ich das vor einem Studienleiter vor Gott gebracht und am Kreuz abgelegt. Die Vergebung zugesprochen zu bekommen war für mich noch nie so befreiend. Immer wieder kamen die Tränen in den Tagen danach. Und gleichzeitig war ich getragen vom Gebet vieler Mitstudenten im Haus und auch vom gemeinsamen Schweigen wie bei Hiob. Vor allem auch die Beerdigung hat mir geholfen, Abschied zu nehmen. Die kirchenferne Verwandtschaft hatte ihre Mühe mit der Trauerfeier, aber ich spürte, dass die Worte von der Auferstehung der Toten und vom Himmel sie doch berührten. Später habe ich die Gelegenheit, mit einem meiner Cousins zu reden. Er ist gerade im Teenageralter, wurde nie getauft und will von mir wissen, wie ich die Predigt des Pfarrers fand. Schnell kommen wir ins Gespräch und ich darf bezeugen, was ich mit Jesus schon erlebt habe, und ich ermutige ihn, nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Zum Abschied sagt er: „Lass uns in Kontakt bleiben, das ist spannend.“ Schließlich ist mir auch die Endlichkeit meines eigenen Lebens neu bewusst geworden (vgl. Psalm 90,12). Dabei gewinne ich aufs Neue den Blick fürs Wesentliche im Leben: die Beziehung zu Gott, die Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern, tiefe Gespräche mit lieben Menschen. Andreas Schmierer Stu dent Schmierer, Andreas: Gehalten und getragen, in: Diener, Michael (Hg.), Ich will euch trösten, SCM-Häussler, Holzgerlingen, S.129f. 27 Interview MITTEN IM LEBEN. BENGEL IN KIRCHE, SCHULE UND MISSION Heute im Interview: Renate Klingler aus Renningen Seit der Gründung des ABH vor 45 Jahren sind inzwischen 1100 ehemalige ABH-Studierende weltweit im Dienst – vor allem im Pfarramt und als Religionslehrer, aber auch als Missionare oder Dozenten und in einer Reihe von anderen spannenden Berufen und Aufgabenfeldern, in denen theologische Kompetenz gefragt ist. Beginnend mit dieser Ausgabe wollen wir Ihnen regelmäßig einen „Bengel“ oder eine „Bengelin“ vorstellen, die inzwischen hauptamtlich im Reich Gottes ihren Dienst tun. Sie dürfen gespannt sein, wie Gott unsere Bengel gebraucht. Renate Klingler kam aus Norddeutschland zum Studium nach Tübingen, und lernte dort – in der ersten Bengel-Generation – ihren Mann, Harald, kennen. Nahtlos schloss sich an ihr Theologiestudium die Familienphase an. Heute zählen zu dieser Familie vier Kinder, deren Partner und sieben Enkelkinder. Nach verschiedenen Gemeindestationen lebt sie seit Beginn des Ruhestandes ihres Mannes in Renningen. Seit 1989, nach der Sterbebegleitung ihres Vaters, engagiert sie sich in der Hospizarbeit. Uwe Rechberger: Renate Klingler, Sie engagieren sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit. Was ist unter einem Hospiz zu verstehen, was ist Ihre Aufgabe, und weshalb ist Ihnen diese Arbeit wichtig? Renate Klingler: Hospize waren ursprünglich Pilgerstationen. Und mancher Pilger wurde dort auf dem Weg ins ewige Zuhause versorgt und gepflegt. Daran knüpft die Hospizarbeit an, die heute vielfach im häuslichen Umfeld, in Pflegeheimen und eben auch in stationären Hospizen geschieht. Dort sind Ehrenamtliche bereit, für sterbende Menschen und ihre Angehörigen Zeit, ein offenes Ohr und ein offenes Herz zu haben. Sie sind da, wenn Angehörige erschöpft, überfordert oder gar nicht anwesend sind, wenn ein Sterbender die Hand eines Menschen braucht. Sie reden oder schweigen, sie singen oder beten, sie setzen sich fürsorglich für diesen Menschen ein oder halten auch „nur“ mit aus. Wir alle, die wir uns in diesen Dienst einbringen, machen immer wieder die Erfahrung, dass er sicher auch fordert, aber dass er unser Leben unfassbar reich macht. UR: Gibt es ein Erlebnis in Ihrem Dienst, das Sie besonders berührt hat? RK: Zwei Situationen erschüttern mich noch im Erinnern: Ich wurde in der Nacht zu einer kleinen alten Dame gerufen. Tief verängstigt traf ich sie an. In ihrer großen Unruhe erreichte ich sie schließlich, indem ich zu singen begann „Der Mond ist aufgegangen“. Lange sang ich. Mit großen Augen lauschte sie. „Wollst endlich sonder Grämen aus dieser Welt uns nehmen…“, wenig später war sie ruhig gestorben. Ein andermal begleiteten wir einen Herrn. An seinem Bett 28 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 war es irgendwie nicht möglich, ein Gebet zu sprechen. „Nein, Kirche und Glaube bedeuteten ihm nie etwas“, sagte uns seine Tochter. Also schwiegen wir. In den Morgenstunden seiner letzten Nacht lenkte er seinen Blick auf einmal eindringlich zwischen mir und seinen auf der Bettdecke gefalteten Händen hin und her. „Soll ich mit Ihnen beten?“ fragte ich und sein Nicken antwortete. Ich begann mit dem Vaterunser – als der Pfleger hereinkam. Kaum war dieser wieder draußen, sah er mich wieder erwartungsvoll an. Es war ein Geschenk, dieses Leben Gottes Erbarmen anvertrauen zu dürfen. Kurz darauf starb er. UR: Was würden Sie sich von unseren Gemeinden und Gemeindegliedern wünschen? RK: Es ist mir ein Anliegen, Menschen zu ermutigen, miteinander im Gespräch zu sein über die Fragen „wie möchte ich sterben?“, „was ist mir dann wichtig?“, „was ist stimmig für unsere Beziehung?“. In unseren Gemeinden wünschte ich mir mehr Menschen, die bereit wären, einen schwer kranken Menschen aufmerksam, sensibel zu besuchen, seinen Angehörigen eine Stunde Freizeit zu schenken, sich nicht erst zur Beerdigung Zeit zu nehmen. Die ersten Christen sind in ihrer Umwelt dadurch aufgefallen, wie sie mit ihren Sterbenden und Toten umgegangen sind. UR: Gibt es ein Bibelwort, das Sie besonders begleitet? RK: Ja, Epheser 4,15: „Lasset uns wahrhaftig sein in der Liebe….“ im Aufsehen auf Jesus Christus. UR: Herzlichen Dank. Wir wünschen Ihnen Gottes Segen, persönlich und für Ihren Dienst. AUFGELESEN gen aus dem ABH Lesefrüchte und Buchempfehlun Bücher, die uns begeistern: Gerne wollen wir Ihnen an unseren Lesefrü HEIDEMARIE FÜHRER, DIE FRAU, DIE IN KEIN SCHEMA PASST. CHRISTA VON VIEBAHN. DIE GRÜNDERIN DER AIDLINGER SCHWESTERNSCHAFT EINE EMPFEHLUNG VON ROLF SONS Manchmal lohnt sich ein Blick zurück. Schwester Heidemarie Führer aus Aidlingen wirft einen Blick zurück, wenn sie das Leben von Christa von Viebahn erzählt. Eindrücklich schildert sie das geistige und soziale Aufbruch-Klima des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in das die Gründerin der Aidlinger Schwesternschaft hineingeboren wird. Sie zeichnet den äußeren und inneren Weg einer jungen Frau nach Schritt für Schritt an ihre eigentliche Lebensberufung herangeführt wird. Sie erzählt die einzigartige Geschichte jenes Diakonissenmutterhauses im Herzen Württembergs, von dem bis in unsere Gegenwart prägende Kraft ausgeht. Von diesem Buch geht Kraft und Ermutigung für Morgen aus. Es macht Mut, auch heute Großes für Gott zu wagen. Weihnachten steht vor der Türe: Der Geburtstag Jesu Christi. Dafür will ich Ihnen heute ein Buch mit 25 Jesus-Geschichten empfehlen. Wohlbekannt. Meinen wir. Titus Müller erzählt sie neu. Er beginnt bei der Geburt im Stall und geht chronologisch weiter. Dafür nimmt er sich gewisse Freiheiten heraus. Diese verdecken den biblischen Text jedoch nicht, sondern erhellen ihn. Sein Anliegen: die Brisanz all dessen stark zu machen, was uns die Bibel von Jesus erzählt. Gründlich hat Titus Müller die Hintergründe der erzählten Begebenheiten recherchiert. Emotional packend entfaltet er sie. Und man hat das Gefühl, selbst hautnah dabei und mit dem unterwegs zu sein, der so umwälzend, unfassbar und zugleich heilvoll Geschichte geschrieben hat: Jesus Christus. C.S. LEWIS, DIENSTANWEISUNGEN FÜR EINEN UNTERTEUFEL EINE EMPFEHLUNG VON CLEMENS HÄGELE Schon wieder Lewis... Aber die „Dienstanweisungen“ gehören einfach zu den Büchern, die man, hat man sie einmal gelesen, immer und immer wieder liest und liest... Ein Oberteufel instruiert einen Unterteufel, wie er einen Engländer der 40er Jahre zuerst vom Glauben abhalten, und dann, als der doch Christ wurde, vom Glauben wieder abbringen soll. So erfährt man etwas von den Krankheiten des Glaubens, aber auch davon, wovor der Teufel selbst sich fürchtet. Heidemarie Führer, Die Frau, die in kein Schema passt. Christa von Viebahn. Die Gründerin der Aidlinger Schwesternschaft, Hrsg. von Diakonissenmutterhaus Aidlingen, SCM Hänssler: Holzgerlingen 2. Aufl. 2015, (288 Seiten; 16,95 €). TITUS MÜLLER, DER DEN STURM STILLT. BEGEGNUNGEN MIT JESUS. ERZÄHLUNGEN. EINE EMPFEHLUNG VON UWE RECHBERGER chten Anteil geben. Clive Staples Lewis, Dienstanweisung für einen Unterteufel, illustriert von H.E. Köhler, Verlag Herder (Herder spektrum Bd. 6815): Freiburg 2015, (239 Seiten; 9,99 €). SIR COLIN J. HUMPHREYS, DIE LETZTEN TAGE JESU UND DAS GEHEIMNIS DES ABENDMAHLS EINE EMPFEHLUNG VON PAUL MURDOCH Wer sich mit der Karwoche beschäftigt, kommt an diesem allgemeinverständlichen, aber tiefgründigen Buch nicht vorbei. Fundierte naturwissenschaftliche Untersuchungen führen zu erstaunlich aufschlussreichen Lösungen der scheinbaren Widersprüche in den Darstellungen der Ereignisse der Karwoche in den Evangelien. Howard Marshall sagt im Vorwort: „Es handelt sich [...] um ein Buch, das eine neue historische Rekonstruktion der Beweislage anbietet, die es verdient, ernst genommen zu werden… Ich möchte es dem an der Materie interessierten Leser daher wärmstens empfehlen.“ Colin J. Humphreys, Die letzten Tage Jesu und das Geheimnis des Abendmahls. Aus dem Englischen von Michael Stehle, mit Diagrammen und Schwarzweißabbildungen, Verlag Urachhaus: Stuttgart 2012, (331 Seiten; 29,90 €). Titus Müller, Der den Sturm stillt. Begegnungen mit Jesus. Erzählungen. Gerth Medien: Asslar 2015, (160 Seiten; 12,99 €). 29 Kreuzfahrten und Reisen 2016 Ü ber 25 J a hre Reisen und Meer Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen. MUSIKHAUS 25. August bis 8. September 2016 Große Sommerkreuzfahrt "Rund um Westeuropa" mit MS BERLIN – exklusiv gechartert Bremerhaven Auf der Themse London Saint Malo (Mont Saint Michel) Vigo (Santiago de Compostela) Leixões (Porto) Lissabon Cádiz (Sevilla) Málaga (Granada) Barcelona Nizza Wort an Bord: Dr. h.c. Erwin Teufel Ministerpräsident a.D. des Landes Baden-Württemberg Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule Kassel Beate Ling, Sängerin und Gesangscoach Pastor Eckard H. Krause Gründer des Missionarischen Zentrums Hanstedt Musik an Bord: Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher KMD Hans-Ulrich Nonnenmann, Landesposaunenwart und Leiter der Bordposaunen Doris und Dir. Wilfried Schulte, Missionswerk NEUES LEBEN Alfredstraße 2 72250 Freudenstadt 07441/8879-17 [email protected] www.rudert.de Wir bieten auf über 1000 qm alles, was man in Familie, Freizeit und Gemeinde zum musizieren braucht. Seit über 80 Jahren sind wir kompetenter Partner für alle Musikbegeisterten. € 30.- ab mtl. 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Für weitere Informationen und Anfragen wenden Sie sich bitte an: Uwe Rechberger [email protected] fon: 07071/7005-57 ALBRECHT BENGELHAUS BÜCHER AUS DEM BENGELHAUS Köln Koblenz Romantischer Rhein Rüdesheim Speyer Straßburg Basel Worms Köln Versandkostenfrei zu bestellen im ABH unter: email: [email protected] fon: 07071 7005-0 Wort an Bord: Ruth Heil Autorin und Referentin Held: unerschrocken, wortgeMartin Luther, für viele ein l auch stur. So kennen waltig und mutig, aber manchma r. Doch gibt es auch die andere wir den großen Reformato hlagene Mann, angefochtene Seite: Luther, der niedergesc traurige Vater. Christ, entmutigte Führer, Luthers machte ihn zu einem Gerade die verletzliche Seite n Seelsorger. Seine zahlreiche gefragten und vollmächtigen wie damals eine Quelle Briefe und Schriften sind heute denn hier entfaltet das Trostes, des und g der Ermutigun Reichtum. ganzen seinen m Evangeliu hBuch Luther auf unvergleic Dr. Rolf Sons lässt in diesem Er zeigt, wie Luthers seelliche Weise zu Wort kommen. gen, Krisen und menschsorgerlicher Rat in Anfechtun gut tut. lichen Nöten auch heute noch 1961, ist verheiratet DR. ROLF SONS, Jahrgang evangellischer Pfarrer und hat fünf Kinder. Er ist e und Rektor der württembergischen Landeskirch in Tübingen. Seine des Albrecht-Bengel-Hauses Seelsorge, Predigtlehre Schwerpunktthemen sind und Geistliches Leben. 14 www.scmedien.de 28. Juli bis 12. August 2016 30. Juli bis 19. August 2016 15. bis 30. Oktober 2016 Große Sommerkreuzfahrt auf der Donau West-Kanada-Reise mit Alaska-Kreuzfahrt Die große USA-Reise Kanadische Rocky Mountains und die Küste von Britisch Kolumbien Chicago Nationalparks des Westens Los Angeles San Francisco Kreuzfahrt Vancouver – Seward mit MS NORWEGIAN SUN Mit Gottesdienst-Besuch in Willow Creek und Saddleback Verlängerungsmöglichkeit New York City Schiffsreise durch 10 Länder bis ins Donaudelta am Schwarzen Meer mit MS ROUSSE PRESTIGE – exklusiv gechartert Wort an Bord: Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Leiter des Hauses der Besinnung Betberg und Direktor a.D. der Liebenzeller Mission Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Detschko Svilenov, Sofia Nachprogramm im Denali Nationalpark mit Mount McKinley Auch in Abschnitten buchbar. Musik an Bord: Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher Manfred Staiger, Pianist, Komponist, Musikredakteur Außerdem bei hand in hand tours: Nordkap, Mittelmeer, weitere Kreuzfahrten, 30 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2015 Israel und andere Länder der Bibel Wort an Bord: Doris und Dir. Wilfried Schulte, Missionswerk NEUES LEBEN Mit Arno und Hanna Backhaus Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0 Fax 07458 / 99 99-18 . [email protected] . www.handinhandtours.de €D 14,95|€A 15,40|CHF stenfrei Versandko 22.50 1-9 ISBN 978-3-7751-562 ROLF SONS Martin Luther als Seelsorger. Die Freiheit neu entdecken 286 Seiten, € 14,95 ISBN 978-3-7751-5621-9 Martin Luther, für viele ein Held: unerschrocken, wortgewaltig und mutig, aber manchmal auch stur. So kennen wir den großen Reformator. Doch gibt es auch die andere Seite: Luther, der niedergeschlagene Mann, angefochtene Christ, entmutigte Führer, traurige Vater. Gerade die verletzliche Seite Luthers machte ihn zu einem gefragten und vollmächtigen Seelsorger. Seine zahlreichen Briefe und Schriften sind heute wie damals eine Quelle der Ermutigung und des Trostes, denn hier entfaltet das Evangelium seinen ganzen Reichtum. R. Sons lässt in diesem Buch Luther auf unvergleichliche Weise zu Wort kommen. Er zeigt, wie Luthers seelsorgerlicher Rat in Anfechtungen, Krisen und menschlichen Nöten auch heute noch gut tut. stenfrei Versandko S. KERN / U. RECHBERGER Eine Taufe – Tausend Fragen. Wie wir ein Gottesgeschenk neu entdecken 107 Seiten, Taschenbuch, 12 x 18,8 cm, € 6,95 (D), ISBN 978-3-7751-4798-9 DAS BUCH FÜR ELTERN, KIRCHENGEMEINDE RÄTE UND MITARBEITER/INNEN Kaum ein Thema ist in der christlichen Gemeinde mit so vielen Emotionen und gegensätzlichen Positionen behaftet wie die Taufe. Wie legitim ist die Taufe von Säuglingen? Was ist von einer Kindersegnung zu halten? Wie hängen Taufe und Glaube zusammen? Wie ist eine Wiedertaufe zu beurteilen? Welche Verantwortung haben Eltern und Paten, welche die Gemeinde? Wie kann Tauf erinnerung gestaltet werden? Uwe Rechberger und Steffen Kern antworten in diesem Taschenbuch auf 40 ausgewählte Fragen, die in der Gemeinde immer wieder begegnen. Ihre Antworten sind kurz, prägnant und persönlich. 9 stenfrei Versandko UWE RECHBERGER Willkommen im Himmel. Was kommt nach dem Tod? 192 Seiten, Taschenbuch, 12 x 18,8 cm, € 9,95 (D), ISBN 978-3775151931 Willkommen im Himmel. Gottes Einladung gilt. Doch, wenn alles nur so einfach wäre. Wie kommt man in den Himmel? Warum müssen wir überhaupt sterben? Wie ist das mit dem „Jüngsten Gericht“? Gibt es einen „doppelten Ausgang“ dieses Gerichtes, also neben dem Himmel auch die Hölle, oder schenkt Gott einmal eine „Allversöhnung“? Was dürfen wir von der himmlischen Ewigkeit erwarten, außer dass sie zeitlos sein wird? Sehen wir in der Ewigkeit unsere Lieben wieder? Und wo sind unsere Toten jetzt? Uwe Rechberger verzichtet bewusst auf Spekulationen. Biblisch fundiert, humorvoll und mit geistlichem Tiefgang versteht er es, dieses Thema verständlich zu entfalten und so Dankbarkeit, Vorfreude und Hoffnung über den Tod hinaus zu wecken. ZKZ 10403 PVSt, Deutsche Post Albrecht-Bengel-Haus e.V., Ludwig-Krapf Str. 5, 72072 Tübingen Herzliche Einladung zum Theater im ABH „Arsen und Spitzenhäubchen“ eine Komödie von Joseph Kesselring - AUFGEFÜHRT VON STUDENTEN DES ABH - 5., 6., 9. und 10. Januar 2016 Abby und Martha Brewster sind zwei liebenswürdige alte Damen, die keiner Fliege etwas zuleide tun können. So denkt zumindest ihr Neffe Mortimer, bis er eines Tages eine entsetzliche Entdeckung macht: In der Wohnzimmertruhe liegt eine Leiche… Erleben Sie ein Meisterwerk des schwarzen Humors! Beginn: Am 5., 6., 9. Januar jeweils um 19:30 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) Am 10. Januar um 17:00 Uhr (Einlass 16:30 Uhr), Eintritt: 7€ (ermäßigt 4€) Der Erlös kommt dem ABH zugute. Wir freuen uns auf Sie! G HERZLICHE EINLADUN AFÉ ZUM BENGELHAUS-C S ABH, ZU EINEM KOMMEN SIE ZU UNS IN KAFFEE UND STÜCK KUCHEN, EINEM UNGEN. FRÖHLICHEN BEGEGN FINDET IN DIES EM DAS BENGELHAUS-CAFÉ JEDEM ZWEI TEN HERBST UN D WINTER AN TT SONNTAG IM MONAT STA : R) UH (14.30 - 17.30 8. NOVEMBER 13. DEZEMBER 10. JANUAR 14. FEBRUAR 2016 TURM TREFF NACHFOLGE Programm für alle Generationen Samstag, 23. Januar 2016 Albrecht-Bengel-Haus / 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr Ein inspirierender Tag mit Referaten und Seminaren rund um das Thema „Nachfolge“. Wertvolle Begegnungen, gemeinsames Essen, Singen und Beten runden den Tag mit seinen Impulsen ab. Ein Tag für alle Gemeindeglieder, Mitarbeiter und Freunde des Bengelhauses. Ein Tag für Sie! Für junge Leute, Jugendkreise und Theologieinteressierte Samstag, 23. Januar 2016 Albrecht-Bengel-Haus / 18.30 Uhr Ein Abend für Dich! Das ausführliche Programm finden Sie in diesem Heft auf Seite 16/17.
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