Juni 2015 · 26. Jahrgang 2015 Postvertriebsstück A 11 803 www.berliner-behindertenzeitung.de Zeitgeschehen Wie ist es, ein behindertes Kind zu bekommen? Ein Erfahrungsbericht. Seite 3 Berlin Flüchtlinge mit Behinderung: Wie ist die medizinische Versorgung in Berlin? Seite 4 Gesundheit BBZ-Serie „Heilkräuter und Gewürze: Die Wirkung von Johanniskraut. Seite 7 Kultur Wie möchte ich im Alter leben? Eine Erlebnisausstellung zum Leben im Alter. Seite 10 Verbandsleben Kurzurlaub am See: Der „Inklusive Sommer-Strandbad-Shuttle“ wird auch diesen Sommer angeboten. Seite 12 Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ Jahres-Abonnement: 15 EURO Das meinen wir! Nachrichten kompakt Taschenspielertricks Brandenburgs Sozialministerin, Diana Golze (Die Linke) hat gemeinsam mit dem Bundesland Thüringen einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, der angenommen wurde. Demnach soll der Bund dafür sorgen, dass die fünf Milliarden Euro, die er finanzschwachen Kommunen zur Verfügung stellen will, am Ende nicht bei der Reform der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen fehlen. Keine Arbeit mit Behinderung Von Christian Grothaus Umdenken erforderlich Dies untermauert eine aktuelle Pressemeldung vom Statistischen Bundesamt. Darin heißt es, dass 67 Prozent der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren erwerbstätig oder auf der Suche nach Arbeit seien. Demgegenüber stehen 88 Prozent der Nichtbehinderten. Mit einer Erwerbslosenquote von 5 Prozent zu 7 Prozent stehen Menschen ohne Behinderungen ebenfalls besser dar. Für eine Gesellschaft, die sich dem Inklusionsgedanken verschrieben hat, muss sich dies endlich ändern. Ich erhoffe mir daher eine Sensibilisierung der Arbeitgeber bezüglich ihres Einstellungsverhaltens. Auch ein Umdenken in der Politik ist dringend notwendig. Die alljährliche Vergabe eines Inklusionspreises allein reicht da nicht aus. Zehn Millionen © vege · fotolia Im März dieses Jahres hat die Monitoring-Stelle zur UN-BRK ihren Parallelbericht anlässlich der Prüfung des ersten Staatenberichts Deutschlands gemäß Artikel 35 der UN-Behindertenrechtskonvention eingereicht. Darin heißt es, dass trotz positiver Entwicklungen ein Paradigmenwechsel in der Politik hin zu mehr Selbstbestimmung und gleichberechtigter Teilhabe an vielen Stellen bislang ausgeblieben seien. Dies gilt auch für die Arbeitssituation für Menschen mit Behinderungen. Zwar gibt es zahlreiche arbeitsbegleitende Hilfen und Zuschüsse für Arbeitgeber, die behinderte Menschen beschäftigen, aber viele Unternehmen zahlen noch immer lieber die Ausgleichsabgabe als Betroffene einzustellen. Kritik an Deutschland Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen beenden Von Dominik Peter Der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat seine abschließenden Bemerkungen zum Staatenprüfungsverfahren Deutschlands veröffentlicht. Der Ausschuss formuliert darin klare und richtungsweisende Anforderungen, wie die UN-Behindertenrechtskonvention weiter umgesetzt werden soll. So kritisiert der Ausschuss die gesellschaftliche Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle meint hierzu: „Bund, Länder und Gemeinden haben aus Genf sehr viele Hausaufgaben bekommen. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland die Weichen für eine inklusive Gesellschaft stellt. Dabei ist nicht nur das Tempo zu erhöhen, sondern es müssen auch Strukturen geändert und gesellschaftliche und politische Widerstände gegen Inklusion überwunden werden“. Einige Kritikpunkte des Ausschuss waren: • Im Bereich Wohnen ist die sogenannte ‚Deinstitutionalisierung‘ voranzubringen. Das bedeutet, Menschen mit Behinderungen nicht mehr in gesonderten Wohnformen unterzubringen, sondern ihr Selbstbestimmungsrecht im Bereich Wohnen maßgeblich zu respektieren. • Der Ausschuss legt zudem nahe, die Zahl der Sonderschulen deutlich zu verrin- gern, sowie die Werkstätten zugunsten einer Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt abzuschaffen. • Der Ausschuss übte Kritik an der in Deutschland üblichen gesellschaftlichen Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen. Das Festhalten an Doppelstrukturen bei Wohnen, Bildung und Arbeit ist eindeutig konventionswidrig. • Der Ausschuss empfiehlt die Entwicklung von Rahmen für die inklusive, umfassende und transparente Partizipation von BehindertenOrganisationen. Außerdem empfiehlt er, Mittel bereitzustellen, um die Beteiligung der Organisationen, zu erleichtern. Anmerkung der Redaktion: Dies ist eine Forderung des Berliner Be- hindertenverbandes (BBV), die der BBV kürzlich auch Staatssekretär Dirk Gerstle vorgetragen hat. Der Ausschuss rügt, dass das Recht, mit angemessenem Lebensstandard in der Gemeinschaft zu leben, insoweit beeinträchtigt ist, als der Zugang zu Leistungen einer Bedürftigkeitsprüfung unterliegt und infolge nicht alle behinderungsbedingten Aufwendungen abgedeckt werden. Der Ausschuss empfiehlt (a) Schritte zu unternehmen, um durch erhöhte soziale Assistenzleistungen, Inklusion, Selbstbestimmung und die Entscheidung, in der Gemeinschaft zu leben, zu ermöglichen; (b) ausreichende Finanzmittel verfügbar zu machen, um die unabhängige Lebensführung zu fördern. Postvertriebsstück A 11 803 anzeige Berliner Behindertenverband e.V. · Jägerstraße 63 D · 10117 Berlin Berliner Behindertenverband e. V. Ihre Interessenvertretung in Berlin Inklusive Berichterstattung und Beratung Print · Radio · Fernsehen www.inclusio-media.de Nach neuen Angaben des Statistischen Bundesamtes leben in Deutschland 10,2 Mio. Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Im Durchschnitt war somit gut jeder achte Einwohner (13%) behindert. Der größte Teil, nämlich rund 7,5 Millionen Menschen, war schwerbehindert. 2,7 Mio. Menschen leben mit einer leichteren Behinderung. Gegenüber 2009 ist die Zahl der Menschen mit Behinderung um 7% beziehungsweise 673.000 Personen gestiegen. Schwere Versäumnisse Der Landesrechnungshof (LRH) wirft der Senatsverwaltung schwere Versäumnisse vor. Ein Großteil der Kosten für die Eingliederungshilfe fließt in die Bezahlung des Fachpersonals in den Einrichtungen. Die Verwaltung prüfe laut LRH keineswegs systematisch, ob das vereinbarte Personal in den Einrichtungen für Behinderte tatsächlich vorgehalten werde. In vielen Fällen wurde eine „erhebliche Unterschreitung der Personalausstattung“ festgestellt. Einheitliches Blindengeld Der Verwaltungsrat des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes fordert in einer Resolution ein einheitliches Blindengeld für Deutschland. Das Blindengeld wurde in den letzten Jahren erheblich gekürzt und wird je nach Bundesland in unterschiedlicher Höhe ausgezahlt. Dieses Ungleichgewicht soll im Rahmen eines Bundesteilhabegesetz abgeschafft werden. Juni 2015 BBZ Zeitgeschehen 2 Neues aus der Politik Bentele spricht Klartext: „Den Worten müssen nun auch Taten folgen.“ Einmal im Jahr trifft sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Vertretern der Behindertenbewegung, diesmal auf dem Jahresempfang der Bundesbehindertenbeauftragten Verena Bentele am 6. Mai 2015 in der Landesvertretung Baden-Württemberg. Statt „Bürgerdialog“ gab es vor rund 400 Gästen ein Kanzlerinnen-Grußwort, Beifall, Fotos mit Ihrer Beauftragten und Bundesministerin Nahles und ein anschließender netter Abend mit vielen Gesprächen ohne Kanzlerin. Von André Nowak Immerhin: Verena Bentele sprach in Gegenwart von Frau Merkel Klartext: „Die Erarbeitung des Bundesteilhabegesetzes ist die wichtigste Reform in der Sozialpolitik in dieser Legislatur… Ich möchte zwei Anliegen platzieren. Erstens muss Menschen mit Behinderung die Assistenz, d.h. die persönliche Unterstützung bedarfsdeckend und bundeseinheitlich ermöglicht werden und zwar vom Kindergarten bis zum Job... Zweitens: Wir brauchen den Wegfall der Einkommens- und Vermögensgrenze mindestens bei personenzentrierten Fachleistungen, denn es kann nicht sein, dass Menschen mit Behinderung über kein höheres Vermögen als 2600 Euro verfügen dürfen und ihre Partner gar nicht mehr als 614 Euro. Wohlgemerkt Vermögen - nicht Einkommen! Es ist nicht akzeptabel, dass es für manche Menschen, die einen Partner oder eine Partnerin mit Behinderung lieben, gleichsam bedeutet, in Armut zu leben. Merkel nimmt die Lupe Die Kanzlerin stellte in den Mittelpunkt ihres Grußwortes die Inklusion: „Es ist sehr wichtig, dass wir vor allen Dingen die Ratschläge und Erfahrungen von denen aufnehmen, die direkt betroffen sind. Deshalb ist die Forderung „Nichts über uns - ohne uns!“ mehr als berechtigt. Menschen mit Behinderungen sind aber allzu oft eher außen vor. Dass sie in Heimen für Behinderte wohnen, dass sie in Sonderschulen sind, dass sie in Werkstätten arbeiten – das ist sicherlich an vielen Stellen notwendig. Aber wenn das der ausschließliche Weg ist, dann ist es kein guter Weg. Wir sind vielmehr gefordert, überall, wo es nur möglich ist, geschützte Räume zu öffnen, sodass alle Teile des Lebens möglichst weit miteinander geteilt werden können. Inklusion kann nicht nur von oben verordnet werden, sondern es müssen Beispiele geschaffen werden. Dabei ist es natürlich ganz wichtig, dass alle – die Bundesregierung mit eingeschlossen – dabei mitmachen. Frau Bentele hat hierbei die Unterstützung der Ministerin, sie hat die Unterstützung aus dem Parlament und sie hat selbstverständlich – das kann ich nicht für jeden Einzelfall, aber im Grundsatz zusagen – auch die Unterstützung der Bundeskanzlerin… Bei dem Thema Eingliederungshilfe … müssen wir die Einkommens- und Vermögensanrechnung unter die Lupe nehmen. Ich finde, da besteht Handlungsbedarf. Ich verstehe, dass Frau Bentele hierbei eine klare und harte Forderung stellt... Nun machen wir uns keine Illusion – die Ausarbeitung des Bundesteilhabegesetzes ist sehr komplex. Wir haben auch durchaus sehr unterschiedliche Gegebenheiten in den einzelnen Bundesländern – und dazu noch unterschiedliche Zuständigkeiten.“ (Die vollständigen Reden stehen auf der Internetseite der Bundesbehindertenbeauftragten). Verena Bentele konstatierte danach: „Das Bundesteilhabegesetz … wird der Prüfstein sein, an dem sich zeigt, wie ernsthaft Inklusion in unserer Gesellschaft tatsächlich umgesetzt wird. Den Worten der Kanzlerin müssen deswegen nun dringend Taten folgen. Ich fordere ihren vollen Einsatz für ein Bundesteilhabegesetz, das den Namen auch wirklich verdient. Und sage auch ganz klar: Ohne die Abschaffung der Einkommens- und Vermögensanrechnung wird das nicht gehen.“ Schade war, dass der Sprecher des Deutschen Behindertenrates, Dr. Ilja Seifert, trotz vorheriger Anfrage nicht die Möglichkeit erhielt, als Vertreter der Behindertenverbände auf dem Empfang einige Worte an Frau Merkel und die anderen Gäste zu richten. Das Motto: „Nichts über uns ohne uns!“ gilt eben nicht überall. Gesundheitsversorgung für Behinderte Die Gesundheitsversorgung Behinderter muss nach Ansicht von Fachleuten besser auf die Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet werden. So seien viele Arzt- und Zahnarztpraxen nicht barrierefrei. Die Behinderten scheiterten dort nicht nur an baulichen Unzulänglichkeiten, sondern oft auch an den viel zu komplizierten Informationen, erklärten Sachverständige anlässlich einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestages über einen Antrag (18/3155) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Ein „Wünsch-Dir-was-Antrag“ Mit den Stimmen von CDU/ CSU und SPD wurde am 25. März im Bauausschuss des Bundestages der Antrag der Fraktion DIE LINKE „Programm zur Beseitigung von Barrieren auflegen“ (Drucksache 18/972) abgelehnt. Mit dem Antrag sollte die Bundesregierung u.a. aufgefordert werden, ein Sofortprogramm zur Beseitigung bestehender baulicher und kommunikativer Barrieren von jährlich 1 Milliarde Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren aufzulegen. In dem Ausschussbericht heißt es: „Die Fraktion der CDU/CSU konstatierte noch große Aufgaben, die noch zu lösen seien. Es handele sich um einen typischen Oppositi- onsantrag, der ein Ziel formuliere, bei dem bereits Einigkeit bestehe und verknüpfe dieses mit der Forderung nach mehr Geld. … Als Vorstufe zur Barrierefreiheit sei es schon wichtig, erst einmal eine Barrierearmut zu erreichen. Die Fraktion der SPD erklärte, der Antrag der Fraktion DIE LINKE sei wieder ein „Wünsch-Dir-was-Antrag“. Zwar sei das formulierte Ziel richtig, die Barrierefreiheit auf allen Ebenen anzustreben. Umsetzung in die Realität sei aber eben eine andere.“ Bundestag für Gehörlose Der Deutsche Bundestag wird künftig Plenardebatten in der sogenannten Kernzeit sowie Sonderveranstaltungen wie zum Beispiel Gedenkstunden in Gebärdensprache und mit Untertiteln im Internet übertragen. Das hat das Präsidium des Deutschen Bundestages beschlossen. Mit dem neuen Service, der bei den Übertragungen im Internet genutzt werden kann, soll probeweise noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Debatten werden live übertragen und auch zum späteren Abruf in der Internet-Mediathek des Bundestages bereitgestellt. Neues aus der Landespolitik in Kürze In seiner Antwort auf eine Anfrage des Abgeordnete Alexander Spieß (Piraten) „Unterstützungsleistungen für ehemalige Heimkinder mit Behinderungen“ teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) die Auffassung, dass die betroffenen zeitnah eine Entschädigung erhalten müssen. Was er dafür tun wird, blieb aber sein Geheimnis (Drs. 17/16087). anzeige © Henning Schacht Jahresempfang der Bundesbehindertenbeauftragten Erst nach der Grunderneuerung des Bahnhofs Ostkreuz kann die Schaffung der Barrierefreiheit am Bahnhof Nöldnerplatz in Angriff genommen werden, erfuhr der Abgeordnete Ole Kreins (SPD) auf seine Anfrage von Staatssekretär Gaebler (Drs. 17/15247). Es wird also noch einige Jahre dauern. In den Verkehrsausschuss wurde der Antrag der Piratenfraktion „Fernbusverkehr zukunftsfähig gestalten“ (Drs. 17/2212) am 23. April vom Abgeordnetenhaus überwiesen. Ebenso der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen „Barrierefreie Taxis in Berlin etablieren“ in der Plenarsitzung am 7. Mai (Drs. 17/2224. Gerade mal 4 Aufträge mit einem Gesamtwert von 6.422,43 Euro hatte die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen an Werkstätten für behinderte Menschen vergeben, erfuhr der Abgeordnete Martin Delius (Piraten) durch seine Anfrage (Drs. 17/15841). Auch in den anderen Jahren sieht die Bilanz nicht viel besser aus. Der Senat hat am 19. Mai dem 17. Rundfunkänderungsstaatsvertrag zugestimmt. Dabei geht es vor allem um eine veränderte Zusammensetzung der Aufsichtsgremien des ZDF. Immerhin: Im Unterschied zum Rundfunkrat des rbb soll, wenn das Gesetz am 1. Januar 2016 in Kraft tritt, auch ein Vertreter aus dem Bereich „Menschen mit Behinderungen“ aus dem Land Rheinland-Pfalz einen Platz bekommen. Abgeordnetenhaus live erleben Die Plenarsitzungen im Berliner Abgeordnetenhaus sind öffentlich. Für die Platzreservierung werden Rollstuhlfahrer gebeten, sich bei Interesse telefonisch an den Besucherdienst, Tel.: 2325 1064, zu wenden. Anmeldungen für den Besuch von Plenarsitzungen können mittels Formular auch über das Internet (www.berlin.de) bis zum Tag vor der Sitzung (bis spätestens 15.00 Uhr) erfolgen. Die nächsten Sitzungen sind am 11. und 25. Juni. Auf Forderung der Abgeordneten Elke Breitenbach stand in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses Gesundheit und Soziales am 27. April die aktuelle Situation und Erfahrungen von Integrationsfachdiensten für Menschen mit Behinderung auf der Tagesordnung. Ein Wortprotokoll soll demnächst auf der Internetseite stehen. Die kommenden öffentlichen Sitzungen dieses Ausschusses sind am 1. und 15. Juni. anzeige SELBSTBESTIMMT LEBEN.WIR UNTERSTÜTZEN SIE – ZUVERLÄSSIG. Das Pflegenetzwerk in Berlin-Spandau Mitten im Leben leben Wir helfen Menschen mit schweren körperlichen Einschränkungen den Alltag zu meistern. 24 Stunden/365 Tage im Jahr. Damit unsere Klienten das bekommen, was ihnen zusteht: Lebensqualität im eigenen Zuhause. Weitere Infos: www.futura-berlin.de Per E-Mail: [email protected] &;<IIL=<E*@<LEJ<@E=8:?8Eƹ Telefon œŖœƻƻŖŖŜŚśŚśœ Ambulanter Dienst der Fürst Donnersmarck-Stiftung Assistenz | Beratung | Pflege | Behandlungspflege | Hilfe im Haushalt Wir informieren Sie gern: Oraniendamm 10-6 | Aufgang A 13469 Berlin Tel. (030) 40 60 58 0 [email protected] www.fdst.de/ambulanter-dienst Anne Tismer + Theater Thikwa DER DISKRETE SCHWARM DER BOURGEOISIE „Ein großer, absurd komischer Erfolg“ – Tagesspiegel 19. + 20., 24. – 27. Juni | 20 Uhr 1. – 4. Juli | 20 Uhr Theater Thikwa | F40 - Theater in den Mühlenhaupthöfen Fidicinstraße 40 | 10965 Berlin-Kreuzberg Tickets: 030 - 61 20 26 20 oder 01805 - 700 733 www.thikwa.de Juni 2015 BBZ Seite 3 3 Selbsthilfe Einfach mal einen Tee miteinander trinken Eltern eines behinderten Kindes suchen Kontakte Wie ist es, ein behindertes Kind zu bekommen? Wie geht man mit der ersten Diagnose um? Wie einfach oder schwierig war es, kompetente Ansprechpartner zu finden: Professionelle Berater und gleich betroffene Eltern? Von Jane Morgenthal Wie es ist, ein behindertes Kind zu bekommen? Tja im ersten Moment ganz „normal“, würde ich sagen. Vor allem, wenn es das erste eigene Kind ist und die Schwangerschaft und Geburt ohne Komplikationen oder Hinweis darauf verlief. So war es bei uns. Es stellte sich erst Stück für Stück heraus, dass unser Sohn blind ist und später kam die Erkenntnis dazu, dass er eine geistige Behinderung hat. Auf jeden Fall ist wohl jede Familiengeschichte individuell – ob mit oder ohne behindertem Kind. Die erste Diagnose war furchtbar. Ich war alleine mit ihm zum VEP (Visuell evozierte Potentiale), mein Sohn war damals etwa sechs Monate alt und es hieß: „da kommt erst mal nichts hinten an...“ Was heißt das? Er sieht dann wohl nichts? Nie? Und keine Antworten auf die vielen Fragen. Man liest viel, auch Fachliteratur, unterhält sich mit vielen Menschen, stellt viele Fragen und langsam kommen auch Antworten. Manchmal durch die anderen Menschen, manchmal durch das Leben selbst. Dabei auch die Erfahrung, dass wir ein tolles Umfeld haben: Unsere Familien und Freunde waren ergriffen, aber immer bereit uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das ist viel Wert, denn ich habe auch erfahren, dass es viele gibt, bei denen es nicht so ist. Wenn wir nur zu dritt in unserer kleinen Familie sind, ist alles normal: Unser Sohn lacht, weint, ist wütend, bringt uns anzeige zum Lachen und zum „an die Decke gehen“ und er entwickelt sich, Stück für Stück. „Behindert“ wird er, oder wir ,meist im Kontakt mit den „anderen“ den „Normalen“. Da fällt sie auf, die „Andersartigkeit“: Dass er mit seinen sechs Jahren kaum mit jemand Fremden kommunizieren oder reden kann, streckenweise noch im Kinderwagen sitzt, nicht mit anderen Kindern spielt und hauptsächlich mit den Fingern isst. Der Austausch mit anderen über die eigenen Erfahrungen und Fragen war schwierig. Wie fördert man ihn am besten? Haben wir dieses oder jenes Problem aufgrund seiner Behinderung oder ist es bei jedem Kind so? Im Freundeskreis sind die Probleme anders gelagert, keiner hat dazu Erfahrung. Auf der Suche nach Ansprechpartner Allererste Informationen, auch zu rechtlichen und finanziellen Dingen, kamen über die Sehberatungsstelle. Viele emotionale Hinweise erhielten wir durch unsere tolle Frühförderung und später über andere Eltern, die auch ein blindes oder behindertes Kind haben. Kompetente Ansprechpartner sind nicht immer einfach zu finden, da man zunächst natürlich keine Ahnung hat, ob sie tatsächlich gut sind. Da war es ein wenig unser Glück, dass mein Mann und ich beide Ergotherapeuten sind und zumindest etwas über die normale kindliche Entwicklung wussten und was man bei bestimmten Entwicklungsverzögerungen oder Auffälligkeiten Familie Morgenthal: Anton (6 Jahre), Jane (32) und Hannes (36). tun und wie man unterstützen kann. Natürlich ist es noch einmal etwas ganz anderes, ein Kind nicht nur in der Therapie zu haben, sondern Eltern zu sein. So standen und stehen wir oft vor dem Problem, nicht die Therapeuten sondern in erster Linie Eltern unseres Kindes zu sein. Wir haben bestimmt vier Jahre gebraucht, um ein „Therapeuten- bzw. Unterstützungsteam“ zu finden, mit dem wir wirklich zufrieden waren und sind. Zum Thema Förderung kann ich mit meinem heutigen Wissensstand sagen, dass es wohl am wichtigsten ist, sein Kind gut zu beobachten und Geduld zu haben. Denn jedes Kind entdeckt immer wieder neue Dinge in seinem Leben und genau dort kann und muss man bei der Förderung ansetzen. Wenn ich meinem Kind immer wieder einen Blindenstock in die Hand drücke, obwohl es noch gar nicht so weit ist und noch allgemein kein Gebrauch von Werkzeug macht, dann kann ich ihm vielleicht dieses Verhalten antrainieren aber es wird für ihn vielleicht lebenslang negativ behaftet sein, den Stock zu gebrauchen. Natürlich muss man Dinge immer wieder anbieten und nur weil das Kind es in dem Augenblick nicht wollte, es damit nicht für immer in Ruhe lassen. Man muss aber trotzdem auch sehr genau darauf achten, was das Kind damit macht und zunächst auch einmal akzeptieren, dass es damit anders umgeht als wir möchten. Es sind oft unsere – elterlichen – Erwartungen, die das Lernen der Kinder beeinflussen. Das allerdings trifft wohl auf jedes Kind mit und ohne Behinderung zu. Ein tolles Team, das ich zu diesem Thema kennenund schätzen gelernt habe, war „Bewegung im Dialog“. Hier wird man von Therapeuten begleitet, die einem helfen, den individuellen Weg des eigenen Kindes zu sehen und es dabei zu unterstützen. Bei meiner Recherche und Weiterbildung bin ich dann auch auf die „blista“ gestoßen, die einen Workshop zum Thema „LPF bei blinden Kindern“ für Eltern angeboten hatte. Das war sehr gut. Sowohl die Inhalte als auch der Austausch mit anderen betroffenen Eltern und das Kennenlernen vom Verein „bebsk“. Zunächst war ich ein wenig skeptisch: Ein Verein – was habe ich davon? Aber nach dem ersten Familientreffen gab es diese Frage nicht mehr. Der Balsam für die Seele, wenn man auch unter anderen mit seinem Kind „normal“ ist, war einfach unbeschreiblich. Im Verein geht es eben immer um „dieses“ Thema und es gibt Eltern mit älteren Kindern, denen man nun endlich all die Fragen stellen konnte und es gab Antworten, die keine professionelle Beratungsstelle kennt. Und schlussendlich gab es auch die schöne Erfahrung, wie und dass sich die Kinder entwickeln und wie auch sie untereinander lernen: „Ich bin nicht allein, es gibt noch andere, die so sind wie ich.“ Fehlendes Gesamtpaket Nun ist der „bebsk“ ja eine bundesweite Elternvereinigung und so schön die Kontakte auch sind, die anderen Familien, gerade die, mit denen man sich so toll versteht, wohnen oft weit entfernt. Was ist denn in Berlin? Warum kenne ich kaum andere Familien, die ein blindes oder sehbehindertes Kind haben? Wo sind sie denn alle? Nun Berlin ist groß und bietet viel: zwei große Blindenvereine, einen Verein für Sehbehinderte, einen Elternverein, vier Frühfördereinrichtungen für blinde Kinder und noch mehr. Da sind die einen bei dem einen Verein, die anderen bei dem anderen und die nächsten brauchen oder möchten keine Anbindung. Das fand ich sehr schade, denn oft erfindet man dabei „das Rad immer wieder neu“. Was für Leistungen und Angebote gibt es für uns als Familie – wer kennt Ansprechpartner? Wie ist dies oder das in Berlin geregelt? Gibt es spezielle kulturelle Veranstaltungen, die ich in Berlin mit meinem blinden Kind besuchen kann? Viele Institutionen kennen bestimmt Antwort auf die eine oder andere Frage aber ein „Gesamtpaket“ erhält man kaum. Daher meine Idee, eine Vernetzung zu schaffen: Zunächst, alle, die mit den betroffenen Familien arbeiten und dann auch die Eltern selbst. Denn wer weiß, wie eine Führung z.B. im Zoo für blinde Kinder ist? Es sind die anderen Eltern, die schon dort waren und die von ihrer Erfahrung berichten können. Wer weiß, wie es ist, wenn andere Menschen auf der Straße fragen: „Ach ist er müde, der Kleine...?“ Andere Eltern, denen es auch passiert ist und mit denen man einen Tee trinken und sich darüber austauschen kann. Denn das ist aus meiner Sicht das Wichtigste: Reden und nachfragen und sich unterhalten. Von Mensch zu Mensch und nicht (ausschließlich) in Foren. Und immer wieder andere Familien und Geschichten kennenlernen und ihre Strategien, wie man mit der anderen Situation umgeht. Und zu sehen, dass es weiter geht, Stück für Stück, Tag für Tag, ein bisschen mehr mit all dem Glück, das jedes Kind mit sich bringt. Juni 2015 BBZ Zeitgeschehen 4 Berlin Zu wenig Beratungskapazitäten für Flüchtlinge mit Behinderung „Medizinische Versorgung“ in Berlin! Unter den vielen Flüchtlingen, die unter anderem auch in Berlin ankommen, befinden sich inzwischen bis zu 40 Prozent Menschen mit Behinderungen. Neben dem Bedarf nach entsprechenden Unterkünften, zeigen sich zunehmend große Probleme hinsichtlich der strukturellen Unterversorgung. Von Antje Szardning Das zeigt sich vor allem in der Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und Asylbewerber mit Behinderungen sowie Traumatisierung, also physische und seelische Beeinträchtigungen. Eine besondere Gruppe dabei bilden die Kinder. Für alle gilt in erster Linie das Asylbewerberleistungsgesetz; für die medizinische Versorgung der § 4 sowie Flüchtlinge mit Behinderungen der § 6: Sonstige Leistungen. Forderung der „AG Selbst Aktiv“ In Frage kommende Menschen müssen aber erst einmal identifiziert werden. Laut der EU-Richtlinie 2013/33/ EU zur Festlegung von Normen für die Aufnahme von Personen, die internationalen Schutz beantragen, zählen sie neben Flüchtlingen mit Traumatisierung zu den besonders schutzbedürftigen Gruppen. Sie können somit nach § 6 des Gesetzes, über die Leistungen zur Versorgung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände, Arznei- und Verbandsmitteln und eventuell Zahnersatz in Anspruch nehmen. Diese EU-Bestimmung soll durch eine Überarbeitung des Asylbewerberleistungsgesetzes (§§ 4, 6) vom Bund demnächst umgesetzt werden. Die Forderung der AG Selbst Aktiv (SPD) an den Landesparteitag (13.06.15) ist aber, die ‚KannBestimmung’ des § 6 (Leistun- gen über die medizinische Grundversorgung hinaus) in eine verpflichtende gesetzliche Grundlage umzuwandeln. Diese Entscheidung liegt nämlich bisher völlig im Ermessen der Verwaltungsmitarbeiter der länderspezifischen Leistungsstellen. Zur Verringerung umfangreicher und langandauernder Verwaltungstätigkeit wird der Senat von Berlin von der SPD auch aufgefordert, die Gesundheits-Chipkarte (ähnlich wie in Bremen und Hamburg) einzuführen. Problematik Erstaufnahmeland Bislang existieren also weder ein konkretes Verfahren zur Feststellung einer Behinderung, noch konkrete Bestimmungen zur gesundheitlicher Versorgung. In Berlin wurde das zum Beispiel durch das Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge (BNS) realisiert. Men- vollkommen unzureichend. Hier stellt sich die Frage, ob das mit der Behindertenrechtskonvention (BRK) vereinbar ist? Laut der Monitoring-Stelle des Deutschen Instituts für Menschenrechte hat die Staatenberichtsprüfung zum Umsetzungsstand der UN-BRK in Deutschland (03/2015 in Genf ) ergeben, dass behinderte Asylsuchende, beziehungsweise Flüchtlinge mit Barrieren beim Zugang zur Gesundheitsversorgung zu kämpfen haben. Deutschland wird aufgefordert, für eine bessere Zugänglichkeit zu sorgen. Die gegenwärtige Berliner Praxis sieht so aus: Betroffene Personen werden durch die Erstaufnahmewohnheime, beziehungsweise Zentrale Aufnahmeeinrichtungen, an entsprechende Hilfeanlaufstellen des „Berliner Netzwerkes für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge“ weitergeleitet. Hilfe bietet zum Beispiel das Berliner Zentrum für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (BZSL e.V.) - speziell durch ein Projekt, in welchem behinderte Flüchtlinge Beratung und Psychotherapie erhalten. Leider wird dieses wichtige Projekt seit Anfang 2015 nicht mehr finanziert. Zur Absicherung einer ausreichenden berlinweiten Beratung müsste diese Stelle aber sogar wesentlich mehr Kapazitäten erhalten. Deshalb sind es gegenwärtig eher Ärzte, die weiterleiten. Das sind jedoch nur ‚Zufallsentdeckungen’. Die Versorgung hängt vor allem vom Aufenthaltsstatus ab. Ist dieser ungeklärt, werden zum Beispiel notwendige Hilfsmittel viel zögerlicher bewilligt. Generell ist die Versorgung Tatsache, dass die vorgelegten Listen der bereits benannten AG-Vertreter unvollständig beziehungsweise falsch waren. Einstimmig einigte sich der Landesbeirat darauf, dass eine Art Klausurtagung stattfinden soll, auf der das Selbstver- ständnis und die Arbeitsaufgaben des Landesbeirates diskutiert werden sollen. schen mit Behinderung – und damit Flüchtlinge - sollten eigentlich auf internationaler Ebene besonderem Schutz (u.a. gegebenenfalls Abschiebungsverbot) unterliegen. Große Probleme treten aber auf, wenn die betroffenen Asylsuchenden in das Erstaufnahmeland, welches auch für das Asylverfahren zuständig ist (laut Dublin-Verordnung, zurückgeschickt werden, obwohl die spezielle gesundheitliche Versorgung dann nicht abgesichert ist. Behinderte Flüchtlinge ohne Asylbegehren können auch wegen der oft schlechten Gesundheitsversorgung nicht in das Heimatland zurückgeschickt werden. Beim Aufenthaltsrecht sowie dem Asylverfahren sollte deshalb immer die Behinderung mit berücksichtigt werden. Praxis in Berlin Anlaufstellen: Fachstelle für Flüchtlinge mit Behinderung e.V.). Gustav-Adolf-Str. 130 13086 Berlin-Weißensee Fachstelle für traumatisierte Flüchtlinge und Gewaltopfer (Zentrum Überleben) im Gesundheits- und Sozialzentrum Moabit, Turmstr. 21 10559 Berlin-Moabit. Berlin Neue Amtsperiode hat begonnen Konstituierende Sitzung des Landesbeirats Am 06. Mai fand die konstituierende Sitzung des Landesbeirates für Menschen mit Behinderung und die Wahl des Vorsitzes statt. Mit Senatsbeschluss vom 14. April wurden für die 4. Amtsperiode die Mitglieder in den Landesbeirat berufen. Die teilweise nicht ganz reibungslos verlaufende Sitzung zeigte vor allem große Unterschiede auf, wie mit der Benennung der Mitglieder und Vertreter für die zahlreichen diversen Arbeitsgruppen/Arbeitsgemeinschaften umge- gangen wird. Einige (neue) Beiratsmitglieder wünschten sich zunächst nähere Informationen zu den einzelnen AG´s. Diesem Wunsch wollte der Vorsitzende trotz mehrfacher Aufforderung einiger Mitglieder nicht nachkommen. Als man sich letztendlich darauf einigte, dennoch nähere Angaben zu den AG´s zu machen, wurde diesem Anliegen nur dürftigst nachgekommen. Erschwert wurde die Sitzung zudem durch die Stimmberechtigte Mitglieder: Kathrin Geyer, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft e.V., Zu stellvertretenden Mitgliedern wurden gewählt: Thomas Geißler, Gehörlosenverband Berlin e.V. Marion Rink, Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V. Gudrun Brendel, Schwerhörigen-Verein Berlin e.V. Gerlinde Bendzuck, Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V. Beate Ender, Dr. Bärbel Wohlleben, Rainer Tippel, Helga Nolte, Katja Bumann, Matthias Vernaldi, Sevgi Bozdag, Claudia Groth, Marianne Schumacher, Thomas Zander, Dietmar Polok, Dr. Peter Sdorra, Cornelia Federn-Ronacher, Stephanie Loos, Christian Huge. Von Christian Grothaus Ferner wurden als Vorsitzender des Landesbeirats Herr Berndt Maier und als stellvertretende Vorsitzende Frau Dörte Gregorschewski und Frau Sabine Schwarz wiedergewählt. anzeige Der Landesbeirat: Berndt Maier, Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e.V. Daniel Fischer, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. Dörte Gregorschewski, Netzwerk behinderter Frauen Berlin e. V. Elke Lehning-Fricke, Netzwerk Artikel 3 e.V. Renate Hoffmann, Spastikerhilfe Berlin e.V. Klaus Sprenger, Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg, Birgit Stenger, Arbeitsgemeinschaft für ein selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen ASL e.V. Jochen Gärtner, Sozialverband Deutschland e.V. Dominik Peter, Berliner Behindertenverband e.V. Reinhard Wojke, Berliner Organisation Psychatrie-Erfahrener und Psychatrie-Betroffener e.V. Weitere, allerdings nicht stimmberechtigte Mitglieder sind: Dr. Jürgen Schneider, Sabine Schwarz, Ulf Meyer-Golling, Stephan von Dassel, Jana Block, Reinald Purmann, Stefan Schenck, Daniel Kostetzko und Doris Nahawandi Die USE gGmbH bietet vielfältige berufliche Rehabilitationsmöglichkeiten für psychisch kranke und / oder behinderte Menschen. Ihre Perspektive können Sie aus 25 Berufsfeldern von Handwerk & Medien über Dienstleistungen bis hin zu Gastronomie & Tourismus wählen. i www.u-s-e.org Tel.: 030 / 49 77 84 - 0 Ein schützendes Dach und ein starker Partner BBZ Juni 2015 Zeitgeschehen 5 Berlin Machtvolle Demonstration für die Rechte behinderter Menschen Aktionen zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung behinderter Menschen © Florian Griep (6) „Aufzug statt Auszug“ war dieses Jahr das Motto am Protesttag am 05. Mai gewesen. Zum Protestmarsch waren zwischen 1.500 und 2.000 Teilnehmer gekommen. Zahlreiche Politiker und Aktivisten schlossen sich zudem der Demo an. Dies waren unter anderem: Verena Bentele (Bundesbehindertenbeauftragte), Manuela Schwesig (Stellv. SPD-Bundesvorsitzende), Sigrid Arnade (ISL), Hubert Hüppe (Bundesbehindertenbeauftragter a.D.), Elke Breitenbach (Die Linke), Jasenka Vilbrandt (Bündnis 90/Die Grünen) und Alexander Spies (Piraten). Weitere Bilder unter www.berliner-behindertenzeitung.de. © Siegurd Seifert (5) Wir reißen die Mauer der Vorurteile ein! Juni 2015 BBZ Zeitgeschehen 6 BERLIN Selbsthilfe-Tag 2015 Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen laden zum Mitmach-Fest ein Am 20. Juni 2015 ab 14.00 Uhr stehen am Rolandufer in der Nähe der Jannowitzbrücke die persönlichen Erfahrungen aus der Selbsthilfearbeit im Mittelpunkt. Wie lassen sich Krankheiten, Behinderungen, Süchte oder Schicksalsschläge besser mit Unterstützung der Selbsthilfe bewältigen? Dies können Berlinerinnen und Berliner an zahlreichen Gastgebertischen im Austausch mit Organisationen und Gruppen erfahren. Große und kleine Besucher können sich aktiv beteiligen, denn es finden vielfältige Mitmachaktionen statt: Spielerisch die Punktschrift für Sehbehinderte erkunden, an Malaktionen mit den Angehörigen psychisch Kranker oder der Lebenshilfe teilnehmen, den Alterssimulator der Rheuma-Liga oder einen RollstuhlParcours testen. Der Selbsthilfe-Tag richtet sich an die ganze Familie. Neben fachbezogenen Informationen für alle Generatio- nen sowie Angehörige oder medizinisches Fachpersonal, ist auch das Unterhaltungsprogramm bunt gemischt. Die kleinen Besucher können sich zum Beispiel an der Hüpfburg austoben, beim Kinderschminken verschönern lassen oder beim Puppentheater mitfiebern. Das Bühnenprogramm umfasst unter anderem eine afrikanische Musikgruppe, eine Trommlergruppe, serbische und türkische Tänze, einen Chor, eine Theatergruppe und eine Modenschau. Vor Ort erleben Sie neben Gastgebertischen, Informationsständen, einem attraktiven Bühnenprogramm und umfangreichen Mitmachaktionen auch eine bunte Verpflegung. Dabei bittet auch die Selbsthilfe zu Tisch: Einige Selbsthilfegruppen werden ihre Gäste mit Selbstgebackenem und anderen kleinen kulinarischen Köstlichkeiten begrüßen. Der Berliner Selbsthilfe-Tag wird weitgehend barrierefrei gestaltet. Organisiert wird der Berliner Selbsthilfe-Tag von der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V. in Kooperation mit SEKIS, der Landesstelle für Suchtfragen e.V. und Der Paritätische Berlin. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite: www.selbsthilfetag-berlin.de. Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2015 des Berliner Behindertenverbandes „Für Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (BBV) Liebe Mitglieder, namens des BBV-Vorstands lade ich Sie/Euch hiermit ganz herzlich zu unserer diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung ein: Datum: Zeit: Samstag, den 20.06.2015 11:00 bis 15:00 Uhr Ort: Bezirksamt Mitte BVV-Saal, 1. Etage Karl-Marx-Allee 31 10178 Berlin Tagesordnung: 1. Grußworte der behindertenpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen Folgende Mandatsträger haben ihr Kommen bereits zugesagt: Elke Breitanbach (DIE LINKE), Rainer-Michael Lehmann (SPD) und Alexander Spies (Piraten) 2. Impulsvortrag Lisa Reimann: Vorurteile, Mythen und Falschaussagen Gesellschaft 3. Bericht des Vorstands und der Kassenprüfer Handbuch Behindertenrechtskonvention 4. Diskussion der Berichte Teilhabe als Menschenrecht – Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe BBZ/DP Was sind die wesentlichen Inhalte der UN-Behindertenrechtskonvention? Worin besteht das neue Verständnis von Behinderung? Was bedeutet eigentlich „Inklusion“? Bei diesen und vielen anderen Fragen möchte das Handbuch Wegweiser sein, Grundlagenwissen vermitteln und durch Aufklärung Vorurteile abbauen. Text-Zusammenfassungen in Leichter Sprache und Gebärdensprache auf DVD sind ebenfalls erhältlich. Wie kaum eine andere Menschenrechtsquelle hat die UNBehindertenrechtskonvention den öffentlichen Diskurs über die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft geprägt und ihm neue Impulse verliehen. Gleichwohl sind in dieser neuen Ära der Behindertenpolitik noch viele Fragen offen: Worin besteht das andere Verständnis von Behinderung? Was sind die wesentlichen Inhalte der Konvention? Was bedeutet der in diesem Zusammenhang oft genannte Begriff „Inklusion“? Bei diesen und zahlreichen anderen Fragen soll das Handbuch Wegweiser sein, zur Aufklärung beitragen und die weitere Diskussion bereichern. Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen werden die Instanzen der innerstaatlichen Durchsetzung der Konvention vorgestellt und zentrale Themenfelder beleuchtet, wobei sich Fach- und Praxisbeiträge gegenseitig ergänzen. Damit möchte das Handbuch einen Beitrag dazu leisten, Vorurteile abzubauen, Vielfalt zu ermöglichen und die Inhalte der Konvention in der Mitte der Gesellschaft ankommen zu lassen. Die dem Band beigefügte DVD enthält neben der barrierefreien Version des Handbuchs als PDF (4 MB) die Zusammenfassungen aller Beiträge in Leichter Sprache und Gebärdensprache. - Pause 5. Wahlen des neuen Vorstandes 6. Verschiedenes Es erwartet Sie/Euch BBV-Vorsitzender So setzte sich der 2013 gewählte Vorstand zusammen (vordere Reihe, v.l.n.r.): Bärbel Reichelt (Schriftführerin), Uwe Hoppe (Schatzmeister), Dominik Peter (Vorsitzender), Marianne Kunert (Mitglied), Kurt Cassina (Mitglied); hintere Reihe (v.l.n.r.).: Sandy Krohn (Mitglied), Petra Mach (stellv. Vor-sitzende), Felix Tautz (Mitglied) und André Nowak (stellv. Vorsitzender). Für 2015 bahnt sich eine erhebliche „Verjüngung“ des Vorstandes an. Informationen: Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe (Bd. 1506), Preis: 4,50 Euro. anzeige Volkswagen Nutzfahrzeug Zentrum Weißensee + REHA Group Automotive GmbH - Ihr Ansprechpartner für den behindertengerechten Fahrzeugumbau Sie interessieren sich für einen behindertengerechten Umbau Ihres Fahrzeuges und möchten sich persönlich informieren? Vereinbaren Sie eine unverbindliche Probefahrt und lernen Sie die vielfältigen Möglichkeiten unserer Umbauten kennen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite: Niels Drescher Michael Kopitzki Verkaufsberater VW Nutzfahrzeuge Produktberater Fahrzeugumbau Tel.: Mail: Tel.: Mail: 030 962 762 362 [email protected] 030 325 98 46 86 [email protected] 6LHȕQGHQXQVDQIROJHQGHQ6WDQGRUWHQ 9RONVZDJHQ1XW]IDKU]HXJ=HQWUXP:HL¡HQVHH Ein Betrieb der Autohaus möbus GmbH Hansastraße 211 13051 Berlin - Weißensee moebus-gruppe.de 5(+$*URXS$XWRPRWLYH*PE+ Geschäftsstelle Berlin Scheveninger Straße 20 - 22 12359 Berlin Wissen BBZ Juni 2015 7 Gesundheitsserie Johanniskraut - Schon Paracelsus schätzte seine Heilkraft Die Wirkung von Johanniskraut Von Antje Szardning Um die Sommersonnenwende herum ist das goldgelb bis gelbbraun blühende Johanniskraut unter anderem an Wegrändern und trockenen Berghängen überall in Europa und Asien zu finden. Anbaugebiete befinden sich in Deutschland und Osteuropa. Es ist eine typische Mittsommerpflanze. Ihr Name soll an den Johannistag, den 24. Juni erinnern. Zum Sonnenwendfeuer wurde früher, geschmückt mit Johanniskrautkränzen, um das Feuer getanzt. Botanisch gesehen stammt die krautige Heilpflanze aus der Familie der Hartheugewächse. Das Kraut schmeckt bitter und leicht zusammenziehend. Die Heilwirkung entfalten eigentlich außer der Wurzel alle Pflanzenteile, besonders die Blätter und Blüten. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, tritt ein roter Saft hervor: Das Johanniskrautöl (Rotöl). Gut zu erkennen ist das gepunktetete Muster. Schon Paracelsus, berühmter Arzt, Astrologe und Philosoph im Mittelalter, sprach von der Heilwirkung des sonnengetränkten Johanniskrauts gegen depressive Gemüter. Seitdem galt das Kraut als Mittel gegen Melancholie und Angst; schützte vor Geistern und böser Zauberei; heilte Wunden, Gicht und Rheuma. Wichtige Inhaltsstoffe und deren Wirkung Die ätherischen Öle prägen den charakteristischen Geruch und Geschmack von Johanniskraut. Außerdem sind rote Farbstoffe enthalten, die das Öl färben. Johanniskrautöl ist wegen seiner entzündungs- hemmenden Eigenschaft ein bewährtes Hautpflegemittel – speziell für trockene und schuppige Haut. Das „Hypericin“, und außerdem Substanzen wie das so genannte „Hyperforin“ und Flavonoide, sind wahrscheinlich für die positive Wirkung auf das Nervensystem verantwortlich. Der Botenstoff Serotonin wird nämlich durch diese Stoffe verstärkt im Gehirn gebildet und sein Abbau verhindert. Resultat ist eine Stimmungsaufhellung; Serotonin übt demnach positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden aus; es wirkt antidepressiv. Wegen dieser Eigenschaft ist das Johanniskraut vor allem bekannt. Weitere Wirkungen auf das Nervensystem sind Verminderung von körperlicher Unruhe und Schlaflosigkeit. Andere Inhaltsstoffe (evtl. Gerbstoffe) hemmen das Wachstum von Bakterien – sie sind somit für die antibakterielle Wirkung verantwortlich. Wunden, wie zum Beispiel Verbrennungen, Geschwüre und Entzündungen, können schneller heilen. Weitere Anwendungsgebiete Das Johanniskraut wird außerdem für den Bereich der Atemwege, zum Beispiel bei Bronchitis, Hals- und Rachenentzündung, verwendet. Es hilft bei diversen Beschwerden des Verdauungsapparates, wie bei Verdauungsschwäche, Magenbeschwerden und Durch- fall; ebenfalls bei Beschwerden im Harnbereich, wie beispielsweise einer Blasenentzündung. Auch wird es angewendet bei Frauenleiden wie Wechseljahresbeschwerden sowie Beschwerden des Bewegungsapparates, zum Beispiel Rückenschmerzen und Muskelzerrungen. Nebenwirkungen und Anwendungsform Ein spezieller Wirkstoff (Hypericin) im Johanniskraut kann zu einer unangenehmen Nebenwirkung führen: Menschen mit heller und empfindlicher Haut Diese Artikelserie wird durch die AOK Nordost unterstützt. können eine Art ‚Sonnenbrand‘ bekommen. Deshalb sollten sie sich nicht zu lange in der Sonne aufhalten. Außerdem kann die Einnahme die Wirkung von verschiedenen Medikamenten zur Schwächung des körpereigenen Immunsystems (z.B. zur Behandlung von Krebs) herabsetzen. Das Heilkraut kann äußerlich oder innerlich angewendet werden – besonders in Form von Johannisöl; innerlich aber auch als Teezubereitung oder Kapsel. © Sonja Birkelbach · Fotolia Gesundheit Demenz in Deutschland Ein unterstützendes Netzwerk für Menschen mit Demenz Von Rainer Sanner Infolge der steigenden Lebenserwartung und der damit einhergehenden zunehmenden Zahl alter, ja, hochbetagter Menschen wird wohl auch die Zahl demenzkranker Menschen noch größer werden. Heute leben in Deutschland etwa 1.5 Millionen demenziell erkrankte Menschen. Wenn es bei der Vorbeugung und Behandlung von Demenzerkrankungen nicht zu deutlichen Fortschritten kommen sollte, könnte deren Zahl bis zum Jahr 2050 auf etwa 3 Millionen steigen. Dies bedarf der öffentlichen Aufmerksamkeit, da infolge krankheitsbedingter Verhaltensänderungen und hohen Betreuungsbedarfs die Betroffenen oft in soziale Isolation geraten und die Angehörigen allzu oft überlastet sind. Die Gründung der Allianz für Menschen mit Demenz Im September 2012 wurden die Kräfte all der Verantwortlichen, die bis dahin auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene Verantwortung für Menschen mit Demenz übernommen hatten, im Rahmen der so genannten Allianz für Menschen mit Demenz gebündelt. Deren Mitglieder haben sich den Aufbau eines Netzwerks auf Bundesebene zum Ziel gesetzt, das dazu beitragen soll, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ein möglichst gutes Leben inmitten der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Agenda der Allianz für Menschen mit Demenz Im September 2014 haben Bundesfamilienministerin Ma- nuela Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gemeinsam die Agenda der Allianz für Menschen mit Demenz unterzeichnet, die zum Grundstein für eine nationale Demenzstrategie werden soll. „Wir dürfen Demenzkranke und ihre Angehörigen nicht allein lassen. Sie sollen so lange wie möglich am sozialen Leben teilnehmen und im vertrauten Umfeld leben können. Zusammen mit 450 Mehrgenerationenhäusern und den 300 Anlaufstellen für ältere Menschen im Quartier unterstützen künftig 1250 lokale Anlaufstellen bundesweit Demenzkranke und ihre Familien,“ sagte die Bundesfamilienministerin damals. Bis 2017 werden vom Bundesfamilienministerium neben den Mehrgenerationenhäusern und den Anlaufstellen für Menschen mit Demenz mehr und mehr lokale Allianzen für Menschen mit Demenz gefördert, mit dem Ziel, lokale Netzwerkstrukturen für Demenzkranke und ihre Angehörigen aufund auszubauen. Die „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in Berlin Mitte“ Diese in Berlin, im St. HedwigKrankenhaus entstandene lokale Allianz will die Entwicklung und gleichzeitige Verstetigung einer lokalen Helfergemeinschaft für Demenzkranke in diesem Berliner Bezirk voranbringen. In dem Helfernetzwerk sollen die Erfahrungen und das Wissen von Betroffenen und Fachleuten miteinander vereint werden, sollen deshalb alle Beteiligten in einen konstruktiven Gedankenaustausch eingebunden werden. Angesprochen werden sollen an Demenz erkrankte Menschen, deren Angehörige und Freunde, Institutionen des öffentlichen Lebens, bereits bestehende Netzwerke, Fachkräfte des Gesundheits- und Sozialwesens und alle allgemein Interessierten. Zentrales Ziel ist es, die Lebensqualität demenziell Erkrankter zu verbessern, dies insbesondere dadurch, dass die autonome, die selbstständige Lebensführung im Hinblick auf den jeweiligen Lebenszusammenhang der Betroffenen möglichst lange gewährleistet bleiben soll. Ein anderes Ziel dieser lokalen Allianz besteht darin, die Sensibilisierung der Gesellschaft für das große Thema „Demenz“ voranzubringen: „Es muss ein tiefgreifendes Verständnis für die wirklichen Belange der Betroffenen im gesellschaftlichen Diskurs etabliert werden“, so ist auf deren Internetseite zu lesen. Informationen Die Internetseite www. lokale-allianzen.de informiert über die lokalen Allianzen und die Arbeit der Allianz für Menschen mit Demenz auf Bundesebene. Mit der Webseite zur Allianz für Menschen mit Demenz (www.allianz-fuer-demenz. de) und dem bereits seit 2010 laufenden Wegweiser Demenz (www.wegweiserdemenz.de) gibt es jetzt drei Internetseiten des Bundesfamilienministeriums zum Thema Demenz. Vor Ort, im Gespräch in einer lokalen Allianz lässt sich eventuell noch mehr erfahren. anzeige Am 4. und 5. Juli geht unser Rollstuhltanzfestival Dance Days Berlin in die dritte Runde! Unter dem Motto „In Berlin tanzt der Bär – auch auf Rädern!“ treffen sich Rollstuhlfahrer(innen) und Fußgänger(innen) aus ganz Deutschland, um gemeinsam zu Tanzen. Egal ob Einsteiger oder „alter Hase“, an diesem Wochenende erwarten euch interessante Workshops und Gespräche, sowie eine Abendveranstaltung mit buntem Programm. Auf www.dancedaysberlin.de findet ihr nähere Infos und das Anmeldeformular. Paketpreis 75,00 € pro Person (Workshops inkl. Mittagessen und Abendveranstaltung inkl. Buffet) Nur noch wenige Plätze verfügbar. Wir freuen uns auf euch! MIT MENSCH e.V. Müritzstraße 31 10318 Berlin Wissen 8 Juni 2015 BBZ Kultur Porträt Porträt einer Übergangsgesellschaft Keine Zeit nichts zu tun Umlauf-Karteigerät Typ KG II aus dem Besitz der Staatssicherheit der DDR, 1981 Ab dem Frühjahr 1991 werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes in den neuen Bundesländern auf eine vormalige Zusammenarbeit mit der DDR-Staatssicherheit überprüft. Diese Regelüberprüfungen erfolgen mit Hilfe der Personenkartei (F16) und der Vorgangskartei (F22) des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Bis 1995 werden durch die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen auf diese Weise über 1.389.000 Personen „gegauckt“. licht wie die Veränderungen in der Medienlandschaft und die deutsch-deutschen Wahrnehmungen in den ersten Jahren der Einheit. Licht- und Schattenseiten des neuen deutschen Nationalgefühls sowie der gesellschaftliche Umgang mit dem schwierigen Erbe der DDR-Staatssicherheit werden in den Blick genommen. Auch die Veränderungen in der politischen Kultur mit Blick auf die Erneuerung der Zivilgesellschaft und die lebendige alternative Kunst- und Kulturszene im vereinten Berlin mit ihrer enormen Ausstrahlung werden dokumentiert. © Sebastian Ahlers Zwei über vierzig Jahre getrennte Gesellschaften wachsen seit 1990 zusammen. Der politische Umbruch in der DDR im Herbst 1989 und die Öffnung der Berliner Mauer hatten die Vereinigung der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland möglich gemacht. Am 3. Oktober 1990 wurde die deutsche Einheit politisch und rechtlich vollzogen. Von den Menschen im Osten Deutschlands verlangte sie enorme Anpassungs- und Integrationsleistungen. In relativ kurzer Zeit mussten sie sich auf eine dramatische Veränderung ihres gesamten gesellschaftlichen Umfelds und ihrer individuellen Lebenswelt einstellen. Konflikte und tiefe soziale Einschnitte begleiteten den gesellschaftlichen Wandel. Nach Jahrzehnten der Teilung wurden soziale und kulturelle Unterschiede der zwei Gesellschaften deutlich. Bis heute prägen die damals entstandenen Bilder von den jeweils anderen das Zusammenwachsen von Ost und West. Die Ausstellung „Alltag Einheit. Porträt einer Übergangsgesellschaft“ thematisiert den Alltag der Vereinigung und die Erfahrungen der Menschen sowie den in seiner Dimension historisch einmaligen Wandel des gesamten politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Gefüges der Gesellschaft in der früheren DDR ebenso wie die damit einhergehende Veränderung der alten Bundesrepublik. Dabei wird kein geschlossenes Bild dieser deutschen Übergangsgesellschaft gezeigt, sondern sich ihr aus verschiedenen und bewusst unterschiedlichen Blickwinkeln genähert. Aspekte wie der Wandel der Arbeitswelt und die Fragen nach Geld, Konsum und Eigentum werden ebenso veranschau- anzeige Die Ausstellung bietet neben Texten in deutscher und englischer Sprache erstmals die Hauptinformationen auch in Braille, in Leichter Sprache sowie als Gebärdenvideo an. „Inklusive KommunikationsStationen“ laden Besucherinnen und Besucher zu einem partizipativen Einstieg in jeden Themenbereich ein. Deutsches Historisches Museum, Internet: www.dhm.de Colani-Fernseher, RFT AG Staßfurt, um 1998 Mit einem von Stardesigner Luigi Colani entworfenen Fernsehgerät versucht der ehemalige DDR-Vorzeigebetrieb sich in der Marktwirtschaft zu behaupten. 1998 wird er allerdings vom Unternehmen TechniSat übernommen. Von Hendrik Lüttschwager „Ein Tausendsassa? Was soll das sein?“ Das ausgerechnet Kevin Heumann diese Frage mit ruhiger, aber klarer Stimme stellt, verblüfft – scheint er doch genau ein solcher zu sein. Der 26-jährige, athletische Mann weiß viel mit seiner Zeit anzufangen. Unter der Woche arbeitet er im Fahrdienst der USE gGmbH am Standort in der Weddinger Koloniestraße. In dem Sozialunternehmen hat er einen Arbeitsplatz gefunden, der ihn interessiert und fordert. Dort ist er unter Anleitung von Arbeitsgruppenleiter Marco Frankenstein für Transporte im ganzen Stadtgebiet zuständig. Da er über keinen Führerschein verfügt, begleitet er die Fahrer und unterstützt sie bei den Lieferungen. Für einen Menschen mit diagnostizierter Lernbeeinträchtigung und Analphabetismus wahrlich keine Selbstverständlichkeit. „Aber auch kein Hindernis“ ergänzt der junge Mann lächelnd. „Natürlich ist es schwer, vielleicht auch schwerer als für andere, aber es gibt auch Vorteile“ berichtet Kevin Heumann selbstbewusst. Was er nicht explizit ausspricht aber meint, ist seine überdurchschnittlich ausgeprägte Merkfähigkeit. Zwangsläufig muss er sich Fahrtwege oder Einkaufslisten einprägen und trainiert das Gehirn dabei enorm. „Und wenn ich was nicht weiß, frag ich halt jemanden“ – man erahnt, dass der junge Mann damit keinerlei Probleme hat. Kevin Heumann ist einer von über 900 Menschen mit Behinderung, die bei der USE gGmbH einen Bildungs-, Beschäftigungs- oder Arbeitsplatz gefunden haben. An sieben Standorten in Berlin und Brandenburg und in vielen Außenarbeitsgruppen können sie aus 25 Berufsfeldern wählen. In allen Bereichen – vom Bootsbau über den Fahrdienst bis hin zur Tierpflege – orientiert sich die USE an den Ausbildungsrahmenplänen bundesweit anerkannter Berufe. So sichert sie berufliche Bildung und ebnet idealerweise den © Robin Karnstädt Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam Sportlich, ambitioniert und engagiert Weg auf den ersten Arbeitsmarkt. fen draußen. Ansonsten bin ich geschwommen.“ Sportlich engagiert. Ehrensache. Drei Goldmedaillen für den Schwimmer Neben der Arbeit ist Sport für Kevin Heumann von hoher Bedeutung. Das merkte er vor allem im vergangenen Jahr, als er nach einer Achillessehnenverletzung weder Fußball spielen noch vernünftig schwimmen konnte. „Und das“, sagt der Berliner „war das Schlimmste. Ich konnte ja gar nichts machen. Noch nicht mal mehr nachmittags“. Dazu muss man wissen, dass Kevin Heumann regelmäßig für den ASB-Rettungsdienst als Rettungsschwimmer im Einsatz ist. Ehrenamtlich. Ehrensache. In seinem Sportverein, dem Behinderten Sportverein Köpenick, wurde er im vergangenen Jahr als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Eine Ehrung, die ihn beim Erzählen sichtlich stolz macht – dennoch erwähnt er sie nur auf Nachfrage. Ein Grund für die Auszeichnung war mit Sicherheit auch seine Teilnahme am 24-Stunden-Schwimmen für den guten Zweck. „Ich war nur zum Essen und mal kurz Schla- Beim Schwimmen feierte Kevin Heumann auch seine bisher größten sportlichen Erfolge. Bei den vergangenen Special Olympics, den olympischen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung, gewann er sensationelle drei Goldmedaillen. In den Disziplinen 100m Freistil, 100m Brust und der Freistil-Staffel war er unschlagbar. „Das war schon verrückt. Eine Atmosphäre wie bei der Eröffnungsfeier im Fußballstadion in Düsseldorf habe ich noch nicht erlebt.“ Nur logisch, dass er die nächsten Nationalen Spiele in Hannover 2016 nicht verpassen will. Doch dies ist nur eines der Ziele, die Kevin Heumann fest im Blick hat. „Vor Allem steht die Gesundheit. Ich möchte noch lange körperlich fit bleiben und Sport treiben können.“ Ein weiteres, mittelfristiges Ziel ist der erste Arbeitsmarkt. Auf einem guten Weg ist er - Kevin Heumann – der Tausendsassa. anzeige MEDICAR Servicebetrieb für Körperbehinderte Reha-Technik für Behinderte tel 030 47411246 fax 030 47411247 Rollstuhlverleih- und Reparatur, Notdienst 13127 Berlin · Pankstraße 8-10 [email protected] · www.medicar.de Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung Verkauf | Bera tung | Ser vice Freizeit BBZ Juni 2015 9 Reisen Die Olympische Riviera Das Hotel Villa Sevasti bietet barrierefreien Urlaub An der olympischen Riviera kommen Sonnenanbeter und Kulturfreunde gleichermaßen auf ihre Kosten. Von Dominik Peter Man könnte meinen, das Flugzeug hätte einen im falschen Landstrich abgesetzt. Die leicht ge-wellte Landschaft mit ihren grünen Wiesen und den silbriggrünen Olivenhainen erinnert eher an die Toskana als an Griechenland. Die Informationen Anreise Die Anreise mit dem Flugzeug erfolgt über Thessaloniki. Von Deutschland nach Thessaloniki geht es unter anderem mit Air Berlin und Easyjet. Unterkunftstipp Villa Sevasti, www.villasevasti.com. Das kleine, privat geführte 4-Sterne Hotel bietet viel Atmosphäre und Gastfreundlichkeit. Preise: Ab 62 Euro p.P./DZ inkl. Halbpension. Zudem diverse Wochenpakete buchbar. Die Villa Sevasti ist Mitglied des „BBV-Partnerclub“. Daher können wir folgende Er-mäßigungen für Buchungen anbieten: BBV-Mitglieder: 6 Prozent, BBZ-Abonnenten & ABID- Mitglieder: 5 Prozent, Sonstige: 3 Prozent. Nähere Informationen zum „BBV-Partnerclub“ finden Sie auf der Internetseite des Berliner Behindertenverbandes (www.bbv-ev.de), Rubrik „BBV-Partnerclub“. Fahrt vom Flughafen ins zirka 45 Minuten entfernte Örtchen Sevasti macht Lust auf mehr und wir werden nicht enttäuscht. Im Hotel Villa Sevasti, das auf einem Hügel thront, angekommen, verschlägt es einem erstmal den Atem. Von der Terrasse - und auch von den liebevoll eingerichteten Zimmern - bietet sich ein grandioser Ausblick. Geradeaus streift der Blick über die Küste und das azurblaue Meer. In einiger Entfernung ist die Halbinsel Chalkidiki zu erkennen. Und rechterhand beherrscht der majestätische Olymp das phantastische Panorama. Gastfreundlichkeit wird groß geschrieben Auf diesem herrlichen Fleckchen Erde hat sich die Familie Chalkidis ihren ganz persönlichen Traum erfüllt: Ein kleines 4-Sterne Hotel. Die „Villa Sevasti“ ist kein unpersönlicher Bettenbunker, sondern ein sehr persönlich geführtes kleines Hotel. Das sichert jedem Gast soviel Aufmerksamkeit wie er möchte. Für das Wohl sorgt nicht nur die Familie Chalkidis, sondern auch einige ausnehmend herzliche Angestellte. Sprachprobleme gibt es keine. Sowohl die Besitzerfamilie, als auch die meisten Angestellten sprechen Deutsch. Abseits vom Rummel in den Ferienzentren, lässt sich hier der Abend angenehm entspannt verbringen. Wer tagsüber an den Strand will, wird auf Wunsch per Shuttle-Bus an einen nahegelegenen und barrierefreien Strand gefahren. Für Rollstuhlfahrer wurden eigens Wege angelegt, ein Strandrollstuhl wurde angeschafft und die Liegen können auf Wunsch höher gestellt werden. Selbst ein rolligerechtes Dixi-WC befindet sich am Strand. Badestrände mit feinem Sand Nicht weit vom Hotel entfernt liegt der Ferienort Paralia. Der feinsandige Strand ist dreieinhalb Kilometer lang und wegen seiner hervorragenden Wasserqualität mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Das Örtchen Paralia, das entlang des Strandes entstanden ist, ist ein klassisches Urlaubszentrum geworden. Im Mittelpunkt steht die Hauptstraße, die parallel zum Strand verläuft. Hier finden sich kleinere Hotels und Tavernen und auch alles weitere, was Urlauber benötigen. Hier, im Zentrum der Olympischen Riviera, spielt Tourismus zwar eine prägende Rolle, doch erfreulicherweise ist man noch weit von den Massen entfernt, die alljährlich in italienische Badeorte wie Rimini hereinfallen. Was wäre ein Urlaub in Makedonien ohne nicht auch an einigen Tagen den zahlreichen Sehens-würdigkeiten der Region einen Besuch abzu-statten. So schließen wir uns den Touren an, die von der Villa Sevasti mit einem barriere-freien Bus große Grabhügel zu einem unterirdischen Museum ausgebaut wurde. Zudem ist es nahezu komplett barrierefrei gestaltet worden. Nach unserem Urlaub in der Villa Sevasti steht eines schon fest: Wir werden wieder kommen. anzeige Großes Sommerfest in Blankenburg Albert Schweitzer Stiftung Wohnen & Betreuen Sie sind herzlich eingeladen zum SOMMERFEST am Samstag, 11. Juli von 15.00–19.00 Uhr Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen Bahnhofstraße 32 13129 Berlin Verkehrsanbindung: Direkt am S-Bahnhof Blankenburg oder Busse 150 u. 154 anzeige angeboten werden. Einen bleibenden Eindruck hinterließ vor allem die Begräbnis-stätte der makedonischen Könige. Heute kann man einige der Königsgräber besichtigen, so zum Beispiel das Grab von Philipp II, dem Vater von Alexander dem Großen. Was besonders ins Auge sticht, ist die Präsentation am Fundort, in dem der Seien Sie dabei, wenn sich unser Stiftungsgelände in einen RUMMELPLATZ mit vielen spannenden Attraktionen und bunten Marktständen verwandelt. Auf zwei Bühnen erwartet Sie ein unterhaltsames Programm mit Artistik, Zauberei und Musik. Ein Kettenkarussell, eine Hüpfburg, Büchsenwerfen und Ponyreiten versprechen zusätzlich viel Vergnügen! Wir freuen uns auf Sie! Der Eintritt ist frei. Improvisation für ALLE Improvisationstanz für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten Mit Hilfe klarer Aufgaben kommt hier Jede/r alleine und als Gruppe, nach seiner/ihrer Facon, mit Spaß, in Bewegung! Keine Vorkenntnisse erforderlich. Schnupperstunde jeder Zeit möglich. Leitung: Claudia Neumayer, Tanzpädagogin, Dance-Ability-Teacher Mittwochs 18-20 Uhr im Urbanraum, Urbanstr. 93, 1. HH, 2. Stock (Aufzug für RollifahrerInnen im 2. Hof vorhanden), Klingel: Impulso e.V. Nähe Hermannplatz. Um telefonische Voranmeldung wird gebeten. Telefon: 0163-4016293 www.jederkanntanzen.com www.ass-berlin.org Freizeit 10 Juni 2015 BBZ Kultur Ausstellung im Kleisthaus Wie möchte ich im Alter leben? Gundula Krause - Gel(i)ebtes Leben Eine Erlebnisausstellung zum Leben im Alter Von Rainer Sanner Bis zum 23. August 2015 wird im Museum für Kommunikation, in der Leipziger Straße 16, die Ausstellung „Dialog mit der Zeit. Die Erlebnisausstellung“ gezeigt: „Wie möchte ich im Alter leben? Was sind die Herausforderungen des Älterwerdens? Welche Möglichkeiten und Chancen eröffnen sich jetzt und in Zukunft? Dies sind die Fragen, denen diese Ausstellung auf ungewöhnliche Weise, über zwei unterschiedliche Annäherungsformen nachgeht. Die Möglichkeit zum generationsübergreifenden Austausch © Museumsstiftung Post und Telekommunikation In Begleitung von speziell geschulten Senior-Guides, also Ausstellungsführern im Seniorenalter, können sich die Besucherinnen und Besucher an fünf Themenstationen mit unterschiedlichen Aspekten des Alters oder des Altwerdens konfrontieren: - „Altern ist natürlich“, mit einem Videofilm über den Alterungsprozess von der Kindheit bis ins hohe Alter werden die Besucherinnen und Besucher auf den Rundgang eingestimmt; - „Altern ist individuell“, unter der Leitung eines Senior- Guides werden im Rahmen von verschiedenen Spielsituationen persönliche Vorstellungen, Erlebnisse und Erfahrungen zum Altern ermittelt und hinterfragt; - „Die Vielfalt des Alterns“, interaktive Situationen, also Situationen, in denen Menschen in einen Handlungszusammenhang versetzt werden, sollen verschiedene Aspekte des Älterwerdens beleuchten; dabei stehen körperliche Beeinträchtigungen oder Beeinträchtigungen der Sinne, der im Laufe des Lebens erworbenen Weisheit, der Lebenserfahrung oder auch möglichen Leidenschaften gegenüber; - „Die Zukunft des Alters“; auf dieser Station soll es darum gehen, dass eine älter werdende Gesellschaft auch ein neues Bild vom Alter braucht; gemeinsam mit dem SeniorGuide setzen sich die Gäste mit Fragen zum demographischen Wandel und den damit verbundenen Möglichkeiten auseinander; - „Es ist niemals zu spät“; abschließend werden auf dieser Station über interaktive Stationen Anregungen für ein gesundes und aktives Älterwerden gegeben. Auf diesen fünf Themenstationen können sich Besucher nicht nur mit dem eigenen, sondern auch mit dem Altern anderer sowie mit dem demographischen Wandel der Gesellschaft insgesamt auseinandersetzen. Die Möglichkeit zum interaktiven Selbstversuch „Interaktiver Selbstversuch“ heißt, dass den Besuchern auch die Möglichkeit geboten wird, auszuprobieren, wie sich das Treppensteigen im Alter anfühlt, welche Schwierigkeiten das Öffnen der Haustür mit zittriger Hand bietet und anderes. So können sie im spielerisch auferlegten „Ruhestand“ auch erfahren, was das Ausscheiden aus dem Berufsleben, der Eintritt in das Rentenalter für einen Einschnitt bedeuten kann. Neben diesen möglichen Einschränkungen werden den Besuchern aber auch positive und mit dem Altern verbundene Entwicklungen vor Augen geführt. Es wird ihnen gezeigt, welche Bereicherungen das Alter auch für uns bereithält. So kann für Besucher dieser Erlebnisausstellung ein differenziertes Bild vom Altern, vom Alt-Sein und von älteren Menschen entstehen, das neue Möglichkeiten öffnet, sich älteren Menschen geistig oder im persönlichen Kontakt anzunähern und wohl auch bestehende Vorurteile, vereinfachte sowie oberflächliche Bilder korrigieren kann. Das Museum für Kommunikation befindet sich in der Leipziger Straße 16, 10117 Berlin und ist am Dienstag von 9 – 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag von 9 - 17 Uhr und Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 - 18 Uhr geöffnet. Für den Eintritt sind 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, zu bezahlen. Die Ausstellung wird noch bis 23. August 2015 gezeigt. Bewegende Porträts von einzigartigen Persönlichkeiten Eine Ausstellung im Kleisthaus zeigt Arbeiten der Fotografin Gundula Krause, die ältere Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung porträtiert hat. Begleitet werden diese von Gemälden und Zeichnungen fünf Berliner Künstlerinnen und Künstler, die Teil der Fotoserie sind. nen die Werke, die voller Kraft und Eigendynamik stecken. Vorrangig Porträts und Landschaftsbilder zeigen eine persönliche Sicht auf die Dinge, die Interessen und die Phan- Während der vergangenen Jahrzehnte hat es nur wenige Seniorinnen und Senioren mit kognitiven Beeinträchtigungen in Deutschland gegeben. Im Zweiten Weltkrieg fielen mehr als 70.000 geistig und psychisch erkrankte Menschen dem „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten zum Opfer. Aufgrund ihrer Behinderung wurden sie ermordet, weil die damalige Rassenideologie sie als „lebensunwert“ klassifizierte. 70 Jahre später erlebt nun die erste durchgehende Generation von Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung ihren Ruhestand. Um dieser Generation ein Gesicht zu geben, hat die Fotografin Gundula Krause, 1967 in Leipzig geboren, Frauen und Männer im Alter von 50 bis 80 Jahren porträtiert. Menschen, die Teil unserer Gesellschaft sind., von denen die Mehrheit jedoch kaum Notiz nimmt. Sie und 62.000 weitere Seniorinnen und Senioren mit einer kognitiven Beeinträchtigung befinden sich in einem Lebensabschnitt, der alle Menschen - ob mit oder ohne Behinderung - vor neue Herausforderungen stellt. Menschen mit Behinderung fordert dies an vielen Stellen aber noch ein wenig mehr: Denn ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Teilhabe ist für einen Großteil häufig noch immer nicht selbstverständlich. Ein Auszug aus der Bildreihe Gundula Krauses ist vom Martin Weinert (2010), Foto: Gundula Krause. 22. Mai bis 3. Juli 2015 im Kleisthaus, dem Dienstsitz der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Gemälde und Zeichnungen von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die an der Fotoserie mitgewirkt haben: Rosel Fischer, Michael Klein, Dagmar Hoeber, Gabriele Sommer und Bärbel Pfitzner. Die Arbeiten zeugen vom Ideenreichtum und kreativen Potential jener Porträtierten, die sich eine besondere Ursprünglichkeit des Bildschaffens bewahrt haben. Leuchtende Farben und abstrahierte Formen kennzeich- tasie ihrer Schöpferinnen und Schöpfer, die Teil der Künstlergruppen Parchimer Allee und Koppelweg der Berliner Lebenshilfe sind. Informationen Gundula Krause Gel(i)ebtes Leben. Ausstellungsdauer: 22.5.-3.7.2015, Mo-Fr: 10-18 Uhr. Adresse: Kleisthaus, Mauerstraße 53, 10117 Berlin. Der Eintritt ist frei. anzeige Bionic-Aktionstag Berlin, 13. Juni 2015 Mit Sicherheit dynamisch gehen – für mehr Freiheit, Freude und Lebensqualität. Zu unserer gemeinsamen Veranstaltung am Samstag, den 13. Juni 2015 von 10.00 bis 14.00 Uhr laden wir, Ihre Gesundheitsprofis der OTB und Össur Sie herzlich ein. Lassen Sie sich überraschen, wie eindrucksvoll das Thema Bionic auch in der Welt der Prothesen Einzug hält. Dargestellt an Knie- und Beinprothesen von Össur. Wir werden darüber berichten, wie Bionic-Prothesensysteme von Össur (RHEO KNEE ® 3 & SYMBIONIC LEG ® 3) das Geh- und Laufempfinden ihrer Anwender positiv verändert. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Tag mit Ihnen. Ihre Gesundheitsprofis & Össur ung Anmeld0- 080 4 4 80 0 48 Mo –Fr r h 8 –18 U Veranstaltungsort: Musterwohnung Ermündigung / 6. OG Meeraner Straße 7 12681 Berlin-Marzahn Um Anmeldung bis zum 10. Juni 2015 wird gebeten. Rufen Sie an oder mailen Sie uns: akademie @ otb.info BBZ Juni 2015 Verbandsleben 11 Moskau grüßt Berlin Wir ändern das Leben zum Besseren! Rund 172 internationale Aussteller präsentierten über 4.000 Besuchern neueste Entwicklungen im Bereich Hilfsmittel im Alltag, Mobilität am Arbeitsplatz und im Haushalt. Den schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen in Russland zum Trotz, konnte die Veranstaltung einen Ausstellerund Besucherzuwachs verzeichnen. Die Integration.Life.Society.2015 spiegelte die Bemühungen des Landes, nicht nur den Bedarf an Lösungen für Alltagsprobleme von Menschen mit Handicap zu decken, sondern Ihnen auch eine weitgehende Selbstständigkeit zu ermöglichen. Die Stadt Moskau will bis 2020 barrierefrei sein . Von Jekaterina Zotova, Übersetzung Olga Rödel und André Nowak Als ich zur fünften Jubiläumsausstellung „Die Integration. Das Leben. Die Gesellschaft. 2015“ (Integrazia) gehen wollte, bewegte mich der Gedanke, ob die ökonomischen Probleme der letzten Monate die Arbeit der Ausstellung beeinflussen werden? Aber gleich nach dem Eintritt in den Messe-Pavillon „Forum“ des Hauptstadt-Expocenters am Ufer der Moskwa habe ich gesehen: es gibt kein Grund für Sorgen. Nach der Meinung vieler Teilnehmer von der Eröffnungsveranstaltung am 22. April ist der Prozess der Selbstversorgung von qualitativ hochwertigen technischen Mitteln der Rehabilitierung (ТСР) schon gestartet. Dabei würdigte der Abgeordnete der Staatsduma der Russischen Föderation und Vorsitzende des Allrussischen Behindertenverbandes (VOI) M.B.Terentjew auch die Hilfe von westlichen Partnern. „Solche Giganten wie Otto Bock sind schon russische Produzenten geworden.“ Damit meinte er offensichtlich das Einrichten der Montageproduktion und setzte fort: „Ich hoffe, dass die besten deutschen Technologien in der Russischen Föderation Wurzeln schlagen werden und das andere westlichen Firmen unseren riesigen Markt auch beachten werden. Und wir, die Abgeordneten der Staatsduma, werden alles tun, damit unsere Ministerien noch mehr Aufmerksamkeit den russischen Produzenten von Hilfsmittel und Geräte für Menschen mit Behinderungen widmen. Es gilt noch viele Aufgaben zu lösen, dies erfordert gemeinsame Bemühungen der Gesellschaft und des Staates.“ Stolz verwies der Präsidenten des Russischen Gehörlosenverbandes (VOG) V. N.Ruchledew auf den 1. Platz in der Nationenwertung bei den Winterspiele der Gehörlosen – den Deaflympics vom 28. März bis 5. April 2015 im westsibirischen Khanty Mansiysk. Auch dort zeigten Menschen mit Behinderung, was sie leisten können und bekräftigten ihren Anspruch auf ein gleichberechtigtes, vollwertiges Leben. Auch die Ausstellung ist wichtig bei der Schaffung einer barrierefreien Umgebung für Menschen mit Hörbehinderungen. Mit dabei war auch eine größere Delegation der Partnerstadt Düsseldorf unter Leitung ihres Oberbürgermeisters Thomas Geisel: „Vor allem möchte ich der Moskauer Stadtverwaltung für den war- men Empfang danken. Die Bildung der Gesellschaft „Messe Düsseldorf-Moskau“ vor 41 Jahren hat einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung unserer Beziehungen geleistet. Es ist erfreulich, dass die Fragen der Rehabilitierung und der Integration der Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft immer größere Bedeutung finden. Ich möchte, dass dieses Thema immer ein Schwerpunkt in den Beziehungen unserer Städtepartnerschaft bleibt, weil es ein untrennbarer Bestandteil der freundschaftlichen Beziehungen zwischen uns ist.“ Im Übrigen, die Worte des Oberbürgermeisters waren nur die Antwort auf die Replik des Ministers für Soziales der Moskauer Stadtverwaltung, Wladimir Petrosjan: „Wir sind der Stadtverwaltung Düsseldorfs dafür dankbar, dass sie uns geholfen haben, diese Ausstellung zu organisieren, die dieses Jahr schon zum fünften Mal durchgeführt wird! Mit jedem Jahr zieht die Ausstellung immer größere Zahl der Besucher an – die Behinderten, ihrer Verwandten und Freunde, sowie auch Menschen , die sich mit © Oksana Smidowitsch Eindrücke von der Messe INTEGRAZIA in Moskau Gut besucht war das Forum zu Fragen der Barrierefreiheit und des universellen Design. Berliner Erfahrungen präsentierten Thorsten Stellmacher (Mobidat), André Nowak (Berliner Behindertenverband) und Karin Oster als Moderatorin. der Produktion von ТСR (Technische Rehabilitationsmitteln) und die Fragen der Integration der Behinderten in die Gesellschaft beschäftigen. Die Regionen Russlands stellen auf diese Ausstellung die besten Integrationsprojekte vor.“ Ein richtiger Höhepunkt zwischen Neuheiten dieses Jahres war für mich der große Stand der Bewegung Abilympics. Der Berufswettbewerb für Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Behinderungen dient der besseren Motivation der Menschen zur Berufbeherrschung, Arbeitsbeschaffung und für soziale Aktivitäten. Russland hat sich 2014 Аbilympics International angeschlossen. Am Stand konnten sich die Messebesucher u.a. im Töpferhandwerk, Korbflechten und der Seidenmalerei versuchen. Ich danke den Organisatoren und freue mich auf die 6. Integrazia 2016. Interview Moskauer Behindertenverband auf vielen Gebieten aktiv BBZ-Interview von André Nowak mit der Vorsitzenden des Moskauer Behindertenverbandes, Nadeshda Lobanowa, Übersetzung Olga Rödel BBZ: Die Stadt Moskau hat ein sehr ehrgeiziges Programm zur Schaffung von Barrierefreiheit in der Stadt beschlossen. Wie ist der Stand der Umsetzung? Lobanowa: Am Programm zur Schaffung der Barrierefreiheit in der Stadt nimmt unser Verband (MGO VOI) aktiv teil. Jährlich stehen dafür mehr als 1,5 Milliarden Rubel (ca. 30 Millionen Euro) im Budget der Stadt Moskaus zur Verfügung. Im Jahre 2010 waren ungefähr die Hälfte der Objekte der städtischen Infrastruktur teilweise oder vollständig barrierefrei, 2014 waren es schon 80 Prozent und 2016 sollen es 85 Prozent sein. Das Departement für Sozialschutz hat eine öffentliche Inspektion der Behinderten gegründet. Mitglieder von MGO VOI, werden ausgebildet, bekommen ein Zertifikat und sind dann öffentliche Inspektoren. Zu ihren Aufgaben gehört die Kontrolle über die Einhaltung der gesetzlichen Normen und Regeln zur Schaffung einer barrierefreien Umgebung in allen städtischen Gebäuden. Außerdem wird unter Mitwirkung unserer Organisation das neue Projekt «Offene Daten» realisiert, in dessen Rahmen man auf dem Portal www.data. mos.ru über Objekte der städtischen Infrastruktur ausführliche Informationen zu Barrierefreiheit (für Rollstuhlfahrer und andere Körperbehinderte sowie für Hör- und Sehbehinderte) finden kann. Dabei kann jeder die Informationen prüfen und Korrekturen auf dem Portal vorschlagen. Unser Motto „Nichts über uns ohne uns“ hat seine Wirksamkeit schon bewiesen und die wichtigsten strategischen Fragen werden auf dem Behindertenrat beim Moskauer Bürgermeister entschieden. BBZ: Wie beging der Moskau- er Behindertenverband den 70. Jahrestag des Sieges am 9. Mai? Lobanova: Wie immer sehr fei- erlich. In diesem Jahr haben sich die Moskauer Behinderten an der Prozession «Das Unsterbliche Regiment» angeschlossen. Sie sind dorthin nicht organisiert, sondern - wie man in Russland sagt - nach dem Ruf des Herzens gekommen. An der Prozession nahmen ungefähr 500.000 Menschen teil. Sie trugen die Porträts der Verwandten - der Frontkämpfer des Grossen Vaterländischen Krieges. Ein Grund war auch der Protest gegen Versuche, den Sieg des sowjetischen Volkes in diesem Krieg und damit auch ihre umgekommenen Verwandten zu diskreditieren. Am 20. Mai hat unser Verband eine Ehrung der Veteranen organisiert. Aus allen Teilen der Hauptstadt kamen MGO VOI Mitglieder - die Teilnehmer des Grossen Vaterländischen Krieges waren. Die Feier begann mit der Niederlegung von Blumen am Denkmal auf der Allee der Veteranen, der Eröffnung einer Gemäldeausstellung von Walerij Juzkow in der Galerie des Zentrums „Philanthrop“, es folgte ein Konzert und anschließend überreichten wir den Veteranen Geschenke. BBZ: Welche Vorhaben und Schwerpunkte habt Ihr Euch für 2015 vorgenommen? Lobanova:In diesem Jahr pla- nen wir zusammen mit der Internationalen Akademie der Barrierefreiheit und des universellen Designs ein Autorennen „Niemand und nichts ist vergessen», gewidmet dem 70. Jahrestag des Sieges im Grossen Vaterländischen Krieg. Vor kurzem haben wir die Gemäldeausstellung im Kunstsalon MGO VOI durchgeführt und wir planen im Laufe dieses Jahres noch weitere Ausstellungen und Fotowettbewerbe. Unsere Organisation wirkt mit an der Umsetzung des Programms der Rehabilitierung der Behinderten. Und wir beteiligen uns an der Organisation der Sport-Festivals „Invasport“ am 23. Mai sowie im Herbst im Gorki-Park, an Veranstaltungen zum Tag der Schutz Kinder (am 1. Juni), dem Tag der Stadt (am 6. September) und der für uns wichtigsten Veranstaltung des Jahres - dem anzeige Auto-Mobilität für Menschen mit Behinderung ! Seit 25 Jahren Ihr Spezialist für den behinderten- und seniorengerechten Kfz-Umbau in Berlin & Brandenburg Tel. 030 - 615 10 14 www.reha-mobil.de REHA mobil Berlin Medczinski GmbH - Skalitzer Str. 127/128 - 10999 Berlin Internationalen Tag der Behinderten (3. Dezember), der Ende Dezember gefeiert wird. BBZ: Was nützt Euch die Zu- sammenarbeit mit dem Berliner Behindertenverband und in welcher Weise sollte sie sich weiter entwickeln? Lobanova: Bei unseren Treffen lernen wir die Errungenschaften Berlins im Bereich der Barrierefreiheit kennen. Auch ihre Erfahrungen bei der Integration der Menschen mit Behinderungen sind für uns sehr nützlich. Ein Schwerpunkt ist für uns, Wege für Lösung der Probleme mit der Arbeitsbeschaffung für behinderte Menschen zu finden. Uns interessieren die Berliner Erfahrungen dazu. Juni 2015 BBZ Verbandsleben 12 anzeige © helenos · fotolia.com Kurzurlaub am See BBV Inklusiver Sommer-Strandbad-Shuttle Der Berliner Behindertenverband e.V. wird auch diesen Sommer wieder in den Sommermonaten den Strandbad-Shuttle zwischen Berlin und dem komplett barrierefreien Strandbad Bötzsee anbieten. Das Strandbad liegt vor den Toren der Stadt Berlin in der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf. Seit der Renovierung des Strandbades gibt es einen barrierefreien Zugang zum Strandbad. Das Strandbad verfügt ferner über einen zugänglichen Holzsteg. Auf diesem Steg wurde ein Lifter installiert, mit dem auch mobilitätseingeschränkte Badegäste in den Genuss kommen, im See zu schwimmen. Ausgebildete Rettungsschwimmer bedienen den Lift und sind beim Einstieg ins Wasser behilflich. Ferner gibt es einen Strand, Restaurant und Umkleidekabinen. Kostenfaktor: Für Mitglieder des Berliner Behindertenverbandes ist die Hin- und Rückfahrt mit dem „Sommer-StrandbadShuttle“ zum Strandbad kostenlos. Für Nicht-Mitglieder wird ein Unkostenbeitrag von 3 Euro erhoben (zahlbar an der Abfahrtstation). Der Eintrittspreis zum Strandbad ist von jedem Teilnehmer selbst zu tragen. Eine Tageskarte kostet 3,50 Euro; Ermäßigt 2,00 Euro (für Schwerbehinderte). Begleitpersonen von Schwerbehinderten mit dem Merkzeichen „B“ im Ausweis sind von der Zahlung eines Entgeltes befreit (Stand 05/15). Anmeldungen: Eine unverbindliche Anmeldung kann nur telefonisch im BBV-Büro erfolgen (Tel.: 2043847). Hierfür benötigen wir folgende Angaben: -Name, Anschrift und Telefonnummer -Angabe über BBV-Mitgliedschaft -Angaben über Art der Behinderung -Fährt eine notwendige Assistenz mit -Angaben zur Art des Rollstuhls/Hilfsmittel (Rollator, ERollstuhl, handbetriebener/ faltbarer Rollstuhl, umsetzbar) Nach Eingang der Anmeldung bestätigen wir die Teilnahme. Jeder Teilnehmer kann sich nur einmal anmelden. Anmeldungen von BBV-Mitgliedern werden generell bevorzugt behandelt. Haftungsausschluß: Der BBV e.V. weist ausdrücklich darauf hin, dass jeder Teilnehmer für seine eigene Sicherheit während des gesamten Ausfluges (durch Assistenz, etc.) selbst Sorge zu tragen hat. Eine Haftung des BBV e.V. in Bezug auf Personen-und Sachschäden gegenüber den Teilnehmern ist insofern ausgeschlossen. (Während der Fahrt mit dem Bus trägt selbstverständlich das Transportunternehmen, welches im Übrigen jahrelange Erfahrung mit dem Transport behinderter Menschen hat, nach den für ihn geltenden Bestimmungen die Verantwortung für einen sicheren Transport). Während der Beförderung liegen alle Haftungsansprüche und Verpflichtungen beim Beförderungsunternehmen. Buchbare „SommerStrandbad-ShuttleTage sind: Termin: 01. August (Samstag); mit Picknick und Schlecht-Wetter-Variante. Hinweis: Diese Fahrt richtet sich in erster Linie an BBVMitglieder der Bezirksgruppe Berlin-Mitte. 1. Gruppe: Hinfahrt 9:00 Uhr, Rückfahrt 14:15 Uhr 2. Gruppe: Hinfahrt 11:30 Uhr, Rückfahrt 16:30 Uhr Termin: 09. August (Sonntag) 1. Gruppe: Hinfahrt 9:00 Uhr, Rückfahrt 14:30 Uhr 2. Gruppe: Hinfahrt 11:00 Uhr, Rückfahrt 16:30 Uhr Termin: 15. August (Samstag) 1. Gruppe: Hinfahrt 9:00 Uhr, Rückfahrt 14:15 Uhr 2. Gruppe: Hinfahrt 11:30 Uhr, Rückfahrt 16:30 Uhr Termin: 23. August (Sonntag) 1. Gruppe: Hinfahrt 9:00 Uhr, Rückfahrt 14:30 Uhr 2. Gruppe: Hinfahrt 11:00 Uhr, Rückfahrt 16:30 Uhr Früher gehörte der Ausflug am Wochenende nach „janz weit draussen“ zum Familienritual. Mit Kind und Kegel, einem Picknick-Korb und jeder Menge guter Laune ins Jrüne. Manche Traditionen sind eben nicht klein zu kriegen. Termin: 29. August (Samstag) 1. Gruppe: Hinfahrt 9:00 Uhr, Rückfahrt 14:15 Uhr 2. Gruppe: Hinfahrt 11:30 Uhr, Rückfahrt 16:30 Uhr Treffpunkt: Für alle Fahrten treffen wir uns in der Leipziger Str. 40, 10117 Berlin-Mitte. BBZ Juni 2015 Verbandsleben 13 anzeige Für ein selbstbestimmtes Leben LK32 – Persönliche Assistenz Wir beraten Sie gerne! www.phoenix-soziale-dienste.de Telefon 030 355 304 142 PHÖNIX Soziale Dienste – gemeinnützige GmbH DER MENSCH IM MITTELPUNKT • PFLEGEBASISKURS Vollzeit – 270 Std. „Persönliche Assistenz in der Begleitung von Menschen mit Behinderung – inkl. Pflegebasiskurs“ (270 Std.); Maßnahmenummer: 955/33/13 • PFLEGEBASISKURS UND BETREUUNGSASSISTENZ Pflegebasiskurs und Betreuungsassistenz gem. § 87b SGB XII (420 UE) Maßnahmenummer: 962/123/2015 Telefon: 030 355 304 – 182 030 355 304 – 181 E-Mail: [email protected] Unsere Standorte: Berlin-Wedding Reinickendorfer Str. 6 13347 Berlin Nahe U-Bhf. Wedding • FORT- UND WEITERBILDUNGEN Berlin-Spandau Grützmacherweg 18 13599 Berlin Nahe U-Bhf. Haselhorst Lernen für • COACHING FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE IM GESUNDHEITSUND SOZIALWESEN die Praxis So werden Sie Mitglied Ich möchte die Berliner Behindertenzeitung abonnieren Schicken Sie das Formular an den Berliner Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin oder die Angaben per E-Mail an [email protected] Mitgliedsart (Bitte ankreuzen) Zutreffendes bitte ankreuzen Name, Vorname: _______________________________ Straße, Hausnummer: _____________________________ PLZ, Ort: _______________________________ Geb.-Datum: _______________________________ Telefonnummer: _______________________________ E-Mail: _______________________________ Mitglied seit: _______________________________ A. Mitglied 4,00 EUR monatlicher Migliedsbeitrag zzgl. 4,00 EUR einmalige Aufnahmegebühr B. Fördermitglied 7,50 EUR monatlicher Mitgliedsbeitrag zzgl. 7,50 EUR einmalige Aufnahmegebühr IBAN __________________________________________________ Zahlung jährlich* *Zutreffendes bitte ankreuzen 50 EUR pro Jahr ______________ ______________________________________ Datum Unterschrift .............EUR pro Jahr Solidar-Abo für ALG II-Empfänger, Kleinrentner und Studenten - auf Anfrage möglich _________________________________________________________ _________________________ Anschrift Datum / Unterschrift Name, Vorname: _______________________________ Straße, Hausnummer: _____________________________ PLZ, Ort: Hiermit ermächtige ich den BBV widerruflich, die einmalige Aufnahmegebühr und den Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit durch Lastschrift einzuziehen. Zahlung halbjährlich* 15 EUR pro Jahr 25 EUR pro Jahr Sie möchten das Abo verschenken? _________________________________ Datum / Unterschrift Einzugsermächtigung Zahlung vierteljährlich* Abonnement für Förderabonnement für _______________________________ Einzugsermächtigung Bankverbindung (für Überweisung) IBAN: DE03 1009 0000 7083 7050 21 Empfänger: Berliner Behindertenverband Die BBZ erscheint 10 x im Jahr. Bitte senden Sie dieses Formular an IBAN __________________________________________________ Redaktion der BBZ c/o Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D 10117 Berlin ______________ ______________________________________ Datum Unterschrift Der Abo-Abschluss ist nur schriftlich möglich. Hiermit ermächtige ich den BBV widerruflich, die einmalige Aufnahmegebühr und den Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit durch Lastschrift einzuziehen. Juni 2015 BBZ Verbandsleben 14 Angebote des Berliner Behindertenverbandes Liebe BBZ-Leser, liebe Vereinsmitglieder, der Berliner Behindertenverband e.V. ist seit einiger Zeit darum bemüht, sein Freizeitangebot auszubauen. Doch Freizeitaktivitäten kosten mitunter Geld (Raummiete, Fahrt-kosten, etc.). Dank der finanziellen Unterstützung durch „Der Paritätische Berlin“ und die Aktion Mensch ist es uns möglich, unser Angebot aufrecht zu erhalten bzw. aus- zubauen. So wird dieses Jahr eine Tagesfahrt in den Spreewald angeboten. Die Resonanz daraufhin war enorm, so dass alle Plätze bereits ausgebucht sind. Zu den Angeboten diesen Sommer zählt aber auch wieder der „BBV Inklusive SommerStrandbad-Shuttle“. Details hierzu finden Sie auf der Seite 12. Hierfür kann sich ab sofort Freizeitangebote 1 2 Dominik Peter berät Behinderte zum Thema „Flugreisen für Mobilitätseingeschränkte“. Der nächste Beratungstermin ist am 31. Juli, 16.00 - 17.00 Uhr. Anmeldung ist erforderlich unter [email protected]. Treffpunkt: Geschäftsstelle des Berliner Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin (barrierefreier Zugang und Toilette). 2 Rechtsberatung Rechtsanwalt Felix Tautz steht für eine kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Die nächste Rechtsberatung findet am 7. Juli zwischen 11.30 und 13.00 Uhr statt. Wer Interesse an diesem Beratungstermin hat, wird gebeten, sich vorab telefonisch (Tel.: 030/204 38 47) anzumelden (zwingend notwendig). Wegen des großen Zuspruchs der Rechtsberatung, kann sie kostenfrei nur von Mitgliedern des Berliner Behindertenverbands e.V. wahrgenommen werden. Wichtig ist zudem, dass zu dem Beratungstermin alle notwendigen Unterlagen oder vorhandener Schriftverkehr mitgebracht werden. Der Beratungstermin findet in den BBV - Räumlichkeiten statt. Adresse: Jägerstraße 63 D 10117 Berlin (barrierefreier Zugang und Toilette). 3 Vorstandssprechstunde Vereinsangebote Schwerbehindertenausweis ist abgelaufen und Sie brauchen Hilfe bzw. Unterstützung? Kein Problem. Der Berliner Behindertenverband e.V. steht Ihnen gerne zur Seite. Dazu haben wir eigens eine Vorstandssprechstunde eingerichtet. Die nächste Vorstandssprechstunde findet am Freitag, den 31. Juli von 15.00 bis 16.00 Uhr statt. Jedes Mitglied des Berliner Behindertenverbands kann ohne Voranmeldung mit Dominik Peter (BBV-Vorsitzender) diskutieren oder sich dort Rat und Unterstützung einholen. Die Sprechstunde findet in den barrierefreien Büroräumen des BBV in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin statt. 4 Dominik Peter BBV-Vorsitzender Sonderfahrdienst In Berlin gibt es für Menschen mit Behinderung einen sogenannten Sonderfahrdienst (SFD), der für private Fahrten genutzt werden kann. Zudem wird auch eine Treppenhilfe angeboten. Wir erklären, wer den Fahrdienst nutzen kann, wie die Anmeldung dafür funktioniert, welchen Eigenbeitrag dieser Service kostet und viele weitere Fragen rund um diese Dienstleistung. Die nächste SFD-Beratung findet am Freitag, den 31. Juli von 14.00 bis 15.00 Uhr in den barrierefreien Büroräumen des BBV (Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin) statt und kann von jedem Berliner (unabhängig einer Vereinsmitgliedschaft) kostenfrei genutzt werden. Man kommt mit der Krankenkasse nicht klar oder der 1 Günstige Versicherungen Dank einer Kooperation mit der Ergo-Versicherung verfügt der BBV über einen Gruppenversicherungsvertrag. Im Rahmen dieser Kooperation können folgende Versicherungen preisgünstig und mit günstigen Vertragsbedingungen abgeschlossen werden. Sterbegeld-Vorsorge: Beitritt bis zum 80. Lebensjahr. Keine Gesundheitsfragen, lediglich Staffelung der Leistung in den ersten 18 Versicherungsmonaten. Im Übrigen keine Wartezeit. Unfall-Vorsorge: Beitritt bis zum 80. Lebensjahr. Versicherungsschutz „rund um die Uhr“, weltweit. Keine Gesundheitsfragen und keine gefahrenabhängige Beitragsstaffelung. Invaliditätsleistung bereits ab 1% Invalidität. Inkl. Reha-Plus und Unfall-Rente. Krankenhaustagegeld bei stationärer Behandlung bzw. ambulanten chirurgischen Operationen. Rechtsschutzversicherung: Sozial-Rechtsschutz vor Gerichten, Beratungsrechtsschutz für Vorsorgeverfügungen, Rechtsschutz für Betreuungsverfahren und KFZ-Rechtsschutz. Ferner inklusive: Erweiterte Telefonberatung. Wenn Sie weitere Informationen hierzu wünschen, melden Sie sich bitte per Email und mit Angabe Ihrer BBVMitgliedsnummer an [email protected] . 2 BBZ- Newsletter Seit geraumer Zeit haben wir auch einen BBZ-Newsletter im Angebot. Damit informieren wir per Email über Termine, Veranstaltungen und natürlich über aktuelle Diskussionen des BBV und der BBZ. Viele Berliner haben sich bereits bei diesem kostenlosen Service angemeldet. Wenn auch Sie sich eingetragen haben, aber noch keinen Newsletter erhalten haben, dann sollten sie mal in ihrem Spamfilter-Ordner nachschauen. Wenn Sie sich noch nicht angemeldet haben, können sie sich unter www.berlinerbehindertenzeitung.de kostenlos für den BBV-Newsletter an- oder abmelden. . 3 Treffen der Bezirksgruppen Treffen der BBV-Bezirksgruppe Lichtenberg - Selbsthilfe-gruppe von Betroffenen für Betroffene. Termin: FR. 31. Juli von 14.00 - 15.30 Uhr (Anmeldung erforderlich). Thema: Fit als Patient. Treffen der BBV-Bezirksgruppe Kreuzberg/Neukölln - Selbsthilfegruppe von Betroffenen für Betroffene. Termin: FR. 31. Juli von 15.30 - 17.00 Uhr (Anmeldung erforderlich). Thema: Fit als Patient. Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 030 - 2043847. Anmeldung erforderlich. Foto: Timo Klostermeier·pixelio.de Foto: : flown·pixelio Foto: Thorben Wengert·pixelio.de © Thorben Wengert·pixelio Ob im Rollstuhl oder mit Rollator - beim gemeinsamen Kegeln steht bei uns der Spaß im Vordergrund. Der BBV lädt nunmehr alle zwei Monate zu einer gemeinsamen Kegelrunde ein. Wir treffen uns dazu im barrierefreien Bürgerzentrum Neukölln (einem Haus der Parität). Die Adresse und Treffpunkt ist: Werbellinstraße 42, 12053 Berlin. Die nächste Kegelrunde findet am 24. Juli, von 16.00 bis 19.00 Uhr statt. Wir bitten Sie, sich für die Kegelrunde anzumelden, damit wir besser planen können. Zudem ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Ansprechpartner für die Kegelrunde ist Petra Mach. Anmeldungen nehmen wir jeweils montags, mittwochs und freitags zwischen 13.00 und 16.00 Uhr unter folgender Telefonnummer entgegen 030/2043847 (Geschäftsstelle des Berliner Behindertenverbands e.V.). Diese Freizeitaktivität wird durch „Der Paritätische Berlin“ unterstützt. Flugreisen Viel Spaß bei unseren Freizeitaktivitäten und beim Lesen der BBZ wünscht Ihnen © flown·pixelio I nklusives Kegeln Unter dem Motto „Lauter nette Leute“ findet der nächste Kaffeeklatsch am Dienstag, den 16. Juni statt. Gastgeberin ist Petra Mach. Jeder, der Lust und Zeit hat, ist hierzu herzlich eingeladen. In zwangloser Runde kann man Redakteure der Berliner Behindertenzeitung kennenlernen oder sich mit dem Vorstand des Berliner Behindertenverbands austauschen. Im Vordergrund steht jedoch das Kennenlernen anderer Behinderter und anderer BBV-Mitglieder. Offen ist die Runde für jedermann, unabhängig davon, ob man Mitglied beim Berliner Behindertenverband e.V. ist. Für all jene, die den Sonderfahrdienst nutzen, ist geplant, dass die Runde sich von 15.00 bis 17.30 Uhr trifft. Treffpunkt sind die barrierefreien Räume des Berliner Behindertenverbands e.V. in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin (Tel.: 030/2043847). 1 wird der BBV-Kulturkreis regelmäßig Aufführungen des Theater Thikwa besuchen. Hierfür werden wir Interessierten kostenlose Theaterkarten zur Verfügung stellen. Teilnehmer, die den Sonderfahrdienst hierfür nutzen werden, können beim BBV die Fahrtkosten des Sonderfahrdienstes einreichen, die wir dann erstatten werden. © Timo Klostermeier·pixelio 3 und 21. August. Auch hierfür kann sich bei Petra Mach in der BBV-Geschäftsstelle bereits angemeldet werden. Um am Grillfest teilnehmen zu können, müssen Sie kein BBV-Mitglied oder BBZ-Abonnement sein. Die Teilnehmerzahl ist jedoch begrenzt. Schon heute möchte ich ein weiteres Highlight ankündigen: Nach unserer Sommerpause Behinderte beraten Behinderte Kulturkreis Kaffeeklatsch Auf den Spuren Lauter nette des Themas „Be- Leute! hinderung“ in der Kultur Der „Kulturkreis“ trifft sich jeweils am ersten Dienstag eines Monats ab 16.00 Uhr. Der Kulturkreis beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Menschen mit Behinderung in der Literatur oder in Filmen spielen und wie sie dargestellt werden. Ferner auch, ob sich das Bild, das von Menschen mit Behinderung gezeichnet wird, heute wirklich grundlegend von den alten geringschätzigen, sensationslüsternen oder auch dämonisierenden Bildern gelöst hat. Es werden gemeinsam Bücher gelesen, Museen besucht oder Kinobesuche veranstaltet. Wer an diesem Angebot Interesse hat, der meldet sich bitte unter Tel.: 030/2043847 und hinterlässt dort bitte Namen und Telefonnummer (Anrufbeantworter). Um das Angebot nutzen zu können, muss man kein BBV-Mitglied sein. in der BBV-Geschäftsstelle angemeldet werden. Ferner bieten wir diesen Sommer zwei (kostenlose) Grillfeste an. Die Grillfeste finden auf der Dachterrasse des barrierefreien Bürgerzentrums Neukölln statt (einem Haus der Parität). Da ein Teil der Terrasse überdacht ist, sind wir dort auch etwas wetterunabhängig. Die Termine sind der 07. Berliner Behinderten Zeitung BBZ Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. Der BBZ-Veranstaltungskalender Mi. 3. Juni Anschrift der Redaktion: c/o BBV e.V. Jägerstraße 63D · 10117 Berlin Tel.: 030 / 204 38 47 Fax: 030 / 204 50 067 [email protected] Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Dominik Peter (BBZ/DPE), Siegurd Seifert (BBZ/SE) [email protected] Ständige Mitarbeit: Lutz Kaulfuß (BBZ/LK), André Nowak, Sven Przibilla, Rainer Sanner, Siegurd Seifert, Dr. Sylvia Sänger, Claudia Gerlach Lektorat: Claudia Gerlach, Lutz Kaulfuß Abonnentenanfragen: [email protected] Tel. 030 / 2 04 38 47 Anzeigenaufträge: [email protected] Tel.: 0170 / 26 01 765 Satz und Layout: Siegurd Seifert [email protected] Druck: v. Stern‘sche Druckerei GmbH & Co KG www.vonsternschedruckerei.de Die BBZ-Ausgabe Juli/August erscheint am: 02.07.2015 Redaktionsschluss: 16.06.2015 Anzeigenschluss: 18.06.2015 Die Berliner Behindertenzeitung erscheint monatlich, mindestens 10 x im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,00 Euro . Für Mitglieder des BBV ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. IBAN: DE03 1009 0000 7083 7050 21 BIC: BEVODEBB Berliner Volksbank eG Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu kürzen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung bzw. der Autoren. Auflage dieser Ausgabe: 10.000 16.30 – 19.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen mit Multipler Sklerose I (jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat) Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 18.00- 20.00 Uhr Handiclapped-Inklusion rockt! mit „AKONA“ und „unbekannt verzogen“ (Taschen-Rock, Liedermaching), Eintritt: 5 Euro, Assistenten kostenlos. Ort: Pfefferberg, Haus 13, Schönhauser Allee 176, U 2 Senefelderplatz, Tel.: 47486108 Do. 4. Juni 10.30 – 11.30 Uhr Sturzprävention – Sicher und aktiv im Alter (jeweils dienstags und donnerstags) Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870 Fr. 5. Juni 09.00 - 10.00 Uhr Nordic Walking (jeweils Freitags) Ort: Ernststraße 2, 13509 Berlin, Tel.: 0171-7773944 (Herr Steinke) 16.00 – 19.00 Uhr „Kroko“ – Film und Diskussion mit Anna-Lin Karl Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870 Sa. 6. Juni 11.00 – 12.00 Uhr Stärkung des Selbstbewusstseins (jeweils samstags) Frauensport und Kampfkunst e.V. Ort: Shuri Ryu Berlin, Amendestraße 79, 13409 Berlin, Tel.: 49 50 882 (Elena Wiele) 11.00 – 13.00 Uhr Bewegungsspiele in Gruppen (jeweils Samstag) Ort: Thomas- Mann- Oberschule, Königshorster Straße 8, 13439 Berlin, Tel.: 6000000 (Herr Heinrichs) So. 7. Juni 11.30 – 12.15 Uhr Gymnastik im Wasser (jeweils sonntags) Wasserfreunde Spandau 04 e.V. Ort: Forumbad, Hanns-BraunStraße, 14053 Berlin, Tel.: 53146818100 (Herr Michalak) Mo. 8. Juni Adressen & Sprechzeiten Berliner Behindertenzeitung c/o BBV Jägerstraße 63 D 10117 Berlin Tel.: 030 / 2 04 38 47 Fax: 030 / 20 45 00 67 Sprechzeiten: Mo., Mi. und Fr. 14.00-17.00 Uhr Internet: www.berliner-behindertenzeitung.de E-Mail: [email protected] Homepage des BBV e. V.: www.bbv-ev.de E-Mail: [email protected] Juni 2015 BBZ Termine 15 I M P R E S S U M 13.45 – 15.00 Uhr Herzsport (jeweils montags) Ort: Berliner Gesundheitssport e.V, Colditzstraße 33, 12009 Berlin Tel: 7035022 (Marion GlogowskyPreuß) 16.00 – 18.00 Uhr Kreative Schreibgruppe (jeweils montags) Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870 Di. 9. Juni 11.30 - 13.00 BBV-Rechtsberatung Rechtsanwalt Felix Tautz berät (nur für BBV-Mitglieder, Anmeldung zwingend erforderlich) Ort: Berliner Behindertenverband, Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin, Tel.: 2043847 18.30 bis 20.30 Uhr KopfÜber (jeden 2. Dienstag im Monat) Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 Do. 11. Juni 18.30 – 20.00 Uhr Gesprächskreis für Frauen mit Lernschwierigkeiten Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 Fr. 12. Juni 09.00 - 10.00 Uhr Nordic Walking (jeweils freitags) Ort: Berliner Gesundheitssport Netzwerk e.V, Ernststraße 2, 13509 Berlin, Tel.: 0171-7773944 (Herr Steinke) 16.00 - 18.00 Uhr Info-Cafe (jeden 2. Freitag im Monat), Kosten: 2 € Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 Sa. 13. Juni 11.00 – 12.00 Uhr 11.00 – 12.00 Uhr Stärkung des Selbstbewusstseins (jeweils samstags) Frauensport und Kampfkunst e.V. Ort: Shuri Ryu Berlin, Amendestraße 79, 13409 Berlin, Tel.: 4950882 (Elena Wiele) 11.00 – 13.00 Uhr Bewegungsspiele in Gruppen (jeweils samstags) Ort: Thomas- Mann- Oberschule, Königshorster Straße 8, 13439 Berlin, Tel.: 6000000 (Herr Heinrichs) So. 14. Juni 11.30 – 12.15 Uhr Gymnastik im Wasser (jeweils sonntags) Wasserfreunde Spandau 04 e.V., Ort: Forumbad, Hanns-BraunStraße, 14053 Berlin, Tel.: 53146818100 (Herr Michalak) Di. 16. Juni 10.30 – 11.30 Uhr Sturzprävention – Sicher und aktiv im Alter (jeweils dienstags und donnerstags) Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 84 71 87 – 0 18.30 bis 20.30 Uhr KopfÜber (jeden 2. Dienstag im Monat) Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 617 09 167 168 Mi. 17. Juni 10.00 - 14.00 Uhr Beratung für Frauen mit Beeinträchtigung (jeweils mittwochs) Ort: RuT - Rad und Tat - Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V., Schillerpromenade 1, 12049 Berlin, Tel.: 6214753 13.00 – 16.00 Uhr Allgemeine Sozialberatung (jeden 3. Mittwoch im Monat) Ort: LIBEZEM, Rhinstr. 9, 10315 Berlin, Tel.: 5229200 Do. 18. Juni 10.30 – 11.30 Uhr Sturzprävention – Sicher und aktiv im Alter (jeweils dienstags und donnerstags) Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870 Handiclapped-Inklusion rockt! mit „Guitarlovers“ und „Indijana & The Bandits“ (Blues) (Eintritt: 5 Euro, Assistenten kosten-los.) Ort: Alte Feuerwache Friedrichshain, Marchlewskistr. 6, U 5 Weberwiese, Tel.: 47486108 Fr. 19. Juni 09.00 - 10.00 Uhr Nordic Walking (jeweils Freitags) Ort: Berliner Gesundheitssport Netzwerk e.V, Ernststraße 2, 13509 Berlin, Tel.: 0171-7773944 (Herr Steinke) Sa. 20. Juni 11.00 – 12.00 Uhr Stärkung des Selbstbewusstseins (jeweils samstags) Frauensport und Kampfkunst e.V. Ort: Shuri Ryu Berlin, Amendestraße 79, 13409 Berlin, Tel.: 4950882 (Elena Wiele) 14.00 - 18.00 Uhr Selbsthilfe-Tag 2015 Wie lassen sich Krankheiten, Behinderungen, Süchte oder Schicksalsschläge besser mit Unterstützung der Selbsthilfe bewältigen? Dies können Berlinerinnen und Berliner an zahlreichen Gastgebertischen im Austausch mit Organisationen und Gruppen erfahren. Ort: Rolandufer in der Nähe der Jannowitzbrücke So. 21. Juni 11.30 – 12.15 Uhr Gymnastik im Wasser (jeweils sonntags) Wasserfreunde Spandau 04 e.V., Ort: Forumbad, Hanns-BraunStraße, 14053 Berlin, Tel.: 53146818100 (Herr Michalak) Di. 23. Juni 10.30 – 11.30 Uhr Sturzprävention – Sicher und aktiv im Alter (jeweils dienstags und donnerstags) Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870 15.00 – 18.00 Uhr Lauter nette Leute (jeden 3. Dienstag im Monat) Kaffeeklatsch des Berliner Behindertenverbandes (kostenlos). Gastgeberin: Petra Mach Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 2043847 Mi. 24. Juni 18.00 – 20.00 Uhr Gruppe für Frauen mit psychischen Gesundheitsproblemen (jeden 4. Mittwoch im Monat) Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 617 09 167 168 / 169 RambaZamba Allice auf Kaninchenjagt 09.06 – 11.06 (jeweils 17.00 Uhr) Do. 25. Juni 18.30 – 20.00 Uhr Gesprächskreis für Frauen mit Lernschwierigkeiten Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 Offene RambaZamba Werkstatt 10.06. (16.00 Uhr) Endspiel 20.06 – 25.06 (jeweils 19.00 Uhr) Thikwa Fr. 26. Juni DER DISKRETE SCHWARM DER BOURGEOISIE 14.00 - 15.00 Uhr Beratung Sonderfahrtdienst Wir erklären, wer den Fahrdienst nutzen kann, wie die An-meldung dafür funktioniert, welchen Eigenbeitrag man für diesen Service leisten muss und viele weitere Fragen rund um diese Dienstleistung. Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 2043847, Anmeldung erforderlich Fr. 19 Juni um 20 Uhr (Große Bühne) Sa. 20. Juni um 20 Uhr (Große Bühne) Mi. 24.06. – Fr. 27.06 um 20 Uhr (Große Bühne) 14.30 – 16.30 Uhr Sozialberatung: Schwerbehindert - Was muss ich wissen? Beratung zu den Themen Antragsverfahren Schwerbehindertenaus-weis, steuerliche Aspekte und Nachteilsausgleiche. Ort: Berliner Behindertenverband -Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 2043847 Anmeldung erforderlich 15.00 - 16.00 Uhr BBV-Vorstandssprechstunde Sie haben Fragen oder brauchen einen Rat? Kein Problem, hier versuchen wir ihnen zu helfen. Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 2043847, Anmeldung erforderlich 16.00 - 17.00 Uhr Beratung Flugreisen Flugreisen für Mobilitätseingeschränkte. Voranmeldung zwingend erforderlich Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 2043847, Anmeldung erforderlich 16.00 – 18.00 Uhr Literatur Kunst-Gruppe Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 Tickets: 16 € - ermäßigt 10 € Kinder bis 9 Jahre 5 € Sechs feine, elegante und sehr schöne Freunde verabreden sich immer wieder zum Essen. Dazu kommt es nie, sie werden jedes Mal unterbrochen. Die gesamte künstlerische Aktion orientiert sich an Luis Buñuels Film „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“. Charlottchen Kitschtango Eine Schauspielerin. Ein Musiker. Und Liebeliebeliebe. Fr. 05.06. u. Fr. 12.06. um 20.30 Uhr Eintritt: 12,00 € pro Person (ermäßigt: 9 €) Hans Marquardt singt Georg Kreisler Fr. 19.06. um 20.30 Uhr Eintritt: 12,00 € pro Person (ermäßigt: 9 €) Männer! – Und andere Abgründe Fr. 26.06. u. Sa. 27.06. um 20.30 Uhr Eintritt: 12,00 € pro Person (ermäßigt: 9 €) Selbsthilfegruppen Neugründung Gruppe für junge Frauen Junge Frauen mit Behinderung fühlen sich oft weder von den Strukturen der herkömmlichen Behindertenhilfe noch von den An-geboten „älterer“ Frauenprojekte angesprochen. Wir freuen uns auf Anmeldungen von Frauen zwischen circa 20 und Anfang 30. Ort: Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51, 12049 Berlin, Tel.: 61709167 Sa. 27. Juni 11.00 – 13.00 Uhr Bewegungsspiele in Gruppen (jeweils samstags) Ort: Thomas- Mann- Oberschule, Königshorster Straße 8, 13439 Berlin, Tel.: 6000000 (Herr Heinrichs) So. 28. Juni 11.30 – 12.15 Uhr Gymnastik im Wasser (jeweils sonntags) Wasserfreunde Spandau 04 e.V., Ort: Forumbad, Hanns-BraunStraße, 14053 Berlin, Tel.: 53146818100 (Herr Michalak) Neugründung Fibromyalgie – Selbsthilfegruppe (jeden 2. Mittwoch im Monat) FIBRO = Faser-Muskel-Schmerz. Das Fibromyalgie-Syndrom ist eine chronische, unheilbare und eigenständige Erkrankung. Die Selbsthilfegruppe wendet sich an Menschen, die Aufgeschlossen mit ihrer Erkrankung umgehen wollen und Unter-stützung von Gleichgesinnten suchen. Ort: KIS-Gruppenraum 1. OG im Stadtteilzentrum Pankow, Schönholzer Str. 10, 13187 Berlin Freizeit 16 Juni 2015 BBZ Es ist der 10. November 1989. In der Nacht davor war die Berliner Mauer-gefallen. Auf dem gesamten Kurfürstendamm und dem Tauentzien sind über-all fröhliche Menschen zu sehen, die sich ungläubig umschauen. Einer davon bin ich. Im meiner Geldbörse klimpern die „Alu-Chips“ - das DDR-Geld - neben der „harten Währung“ D-Mark. Ich hatte zwei Stunden zuvor mein „Begrüßungsgeld“ bekommen und fühlte mich reich. Ich blickte mich um, versuchte alles in mich aufzunehmen. Am Breitscheidplatz zog mich das Europacenter an. Hier wollte ich schon immer einmal rein. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl bis ganz nach oben zur Aussichtsplattform unter dem Mercedesstern. Dort schaute ich mich um. Erst in Richtung Ostberlin und auf der anderen Seite hinunter auf den Breitscheidplatz. Vor mir lagen rechts der Bahnhof Zoo, der Zoo-Palast und das lang gestreckte „Bikini-Haus“ an der Budapester Straße. In der Mitte die Gedächtniskirche und links davon konnte ich den Kurfürstendamm sehen. © Franz Brück · Bayrische Hausbau Ein- und Aussichten im Bikini-Haus Als ich dieses Panorama sah, wusste ich es. Es war kein Traum, ich war wirklich in „Westberlin“. Seitdem bin ich sehr oft unter den Kolonnaden des Bikini-Hauses entlang gegangen. Mein Ziel war meist der „Wohlthat“-Buchladen, wo ich immer etwas fand, was ich eigentlich nicht brauchte. Doch dann war Schluss, der Buchladen verschwand und das Haus wurde zu einer riesigen Baustelle wie das gesamte „Zentrum am Zoo“. Das 1957 eröffnete „BikiniHaus“ (Entwurf: Paul Schwebes und Hans Schoß-berger) wurde vollständig entkernt und bekam ein neues Innenleben. Die Außenfassade blieb bestehen, da das gesamte „Zentrum am Zoo“ unter Denkmalschutz steht. Von den Amerikanern mitfinanziert, wie es auf einer Ge- Hubbes normaler Alltagswahnsinn denktafel zu lesen ist, sollte dieses, für die damalige Zeit futuristisch aussehende Haus, das neue Zentrum der Berliner Modeindustrie werden, welche von der DDR-Regierung von ihrem alten Stammplatz am Spittelmarkt vertrieben worden war. Der Hingucker war das in der zweiten Etage befindliche „Luftgeschoss“, durch das man bis 1978 spazieren gehen konnte. Es trennte den öffentlichen Teil im Erd- und ersten Obergeschoss von den Produktions-stätten, die sich in der 3. - 5. Etage befanden. 700 Nähmaschinen ratterten hier um die Wette und stellten Damenoberbekleidung her. Daher kam auch der Name „Bikini-Haus“, den die Berliner sehr schnell an-nahmen. Mit viel Fantasie glich dieser Bau, dem damals in Mode kommenden Bikini. Der Berliner schmunzelte über die Namensgebung, er schwieg und dachte sich seinen Teil. Das Haus wurde, wie das gesamte „Zentrum am Zoo“, ein Wahrzeichen der „Frontstadt Berlin“. Die Modeindustrie zog aus und 1978 kam eine Kunsthalle dort hinein, wo einmal das „Luftgeschoss“ gewesen war. Im Laufe der Zeit wechselten auch die Läden. Die „guten“ Läden wurden immer weniger und in den 90-ziger Jahren durch Billigläden ersetzt. Das „Bikini-Haus“ verlor wie das gesamte Zentrum an Glanz und Glamour. Dann der Umbau und die Neueröffnung. Das war vor gut einem Jahr. Doch das „Bikini-Haus“ ist kein 08/15Shopping-Center, es ist eine so ge-nannte „Concept Mall“. Hier finden Sie nicht die üblichen Marken wie in den anderen Einkaufstempeln, sondern innovative, teure und - nennen wir sie ruhig - hippe Läden. 60 Stück an der Zahl auf 17000 qm. Darin liegt, nach meiner Meinung, auch die Schwäche dieser Mall, die relativ nüchtern und minimalistisch daherkommt. Irgendetwas fehlt dieser „Concept Mall“. Keine Ahnung was es ist. Mir hat sie jedenfalls nicht so richtig gefallen. Ganz schrecklich fand ich die Holzboutiquen, die sich im Erdgeschoß be-finden. Diese „Holzkisten“, Pop-Up Stores genannt, sind temporäre Läden für kleine und junge Unternehmen. Meist sehr hipp, sehr teuer und sehr trendy. Irgendwie passen diese „Holzbuden“ nicht in das Bild des sonst sehr funktionalen Baus. Da diese zudem auf Podesten stehen, sind sie zu-dem nicht barrierefrei berollbar. Der Minimalismus, der in den meisten Geschäften des „Bikini-Hauses“ vor-herrscht, also große Verkaufsflächen mit wenigen Artikeln, hat auch seinen Informationen Das Bikini-Haus Budapester Straße 38-50 10787 Berlin Anfahrt: U- Bahn: U2, U9 Station Zoologischer Garten U1 Kurfürstendamm S-Bahn: S5, S7, S7, S9, S75 Station Zoologischer Garten BUS: M45, M46, M49, X9,X10, X34, 100, 109, 110, 200, 204, 245, 249, N2, N5, N9, N10, N21, N26, N27, N29, N45, N46, N49 Station Zoologischer Garten Parkplätze sind in der Umgebung zu finden oder in Parkhäusern Bikini Berlin, Parkhaus am Zoo Parkhaus Europa Center, Öffnungszeiten: Bikini Berlin Shops & Boxes Mo - Sa. 10 - 20 Uhr Bikini Berlin Mall Mo - Sa. 9 - 21 Uhr So 12 - 18 Uhr Bikini Berlin Garden täglich geöffnet (auch an Sonntagen und Feiertagen) von 9 - 22 Uhr Internet: www.bikiniberlin.de Vorteil. Besonders im 2. Stock. Dort sind die großen Fenster nicht mit Regalen zugestellt. So haben Sie einen wundervollen Blick auf den Breitscheidplatz. Links das „Europacenter“ und rechts der „Hohle Zahn“ der Gedächtniskirche mit dem „Eiermann-Bau“ Einmalig ist die 7000 qm große Dachterrasse zum Zoo hin. Hier entfaltet das erneuerte „Bikini-Haus“ seinen ganzen Flair. Die Terrasse hat was und sie dürfte bald in allen Reiseführern stehen, als ein Ort, den man in Berlin unbedingt besucht haben muss. Der Blick in den Berliner Zoo hinein ist wirklich schön. Auch wenn mich das „BikiniHaus“ nicht begeistert, ist es einen Besuch wert. Einst eines der Symbole von „Westberlin“, wird es nun das der neu erwachenden „City-West“ sein. Na und wundern Sie sich nicht, wenn sie vom „Bikini-Haus“ auf den „Affenfelsen“ schauen. Die schauen nämlich zurück und fragen sich be-stimmt, was das für seltsame Wesen sind, die da oben von der Terrasse, in ihr Wohnzimmer blicken.
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