SeMa_2016_01_BadExtra_42_45 26.11.15 10:52 Seite 42 DIY FUSSBODENHEIZUNG Ein warmer Fußboden im Bad ist Komfort pur. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine Bodentemperierung oder eine Bodenheizung einbauen. Für warme Füße Höhe beachten Durch die niedrige Aufbauhöhe der von uns verwendeten Bodentemperierung Schlüter®Ditra-Heat-E (Entkopplungsmatte inkl. Heizkabel 5,5 mm hoch) ist diese für eine Nachrüstung sehr gut geeignet. Bei der Fußbodenheizung „Becotec-Therm“ (ebenfalls von Schlüter) in unserem Beispiel auf Seite 42 ist mit einer Aufbauhöhe von etwa 52 mm zu rechnen. Es gibt aber auch spezielle Im Gegensatz zu einer Fußbodenheizung funktioniert eine Temperierung mit Strom. Das ist ein Komfort-Extra fu ̈r warme Fu ̈ße, ersetzt aber keine vollwertige Heizung. Das System zur Bodentemperierung von Schlüter, das wir verwendet haben, kann auch an der Wand verbaut werden. Als Boden- oder Wandbelag müssen jedoch Keramikoder Natursteinfliesen verwendet werden. Diese wärmespeichernden Materialien können die aufgenommene Wärme nach und nach wieder abgeben. Wann die Flächen warm werden sollen, können Sie entweder einprogrammieren oder einfach ein- und abschalten. Renovierungssysteme desselben Herstellers mit Höhen ab 25 mm. Hinzu kommt dann noch der Bodenbelag. Das müssen Sie in jedem Fall vor dem Einbau bedenken, damit am Ende das Bodennivau im Bad nicht höher wird als im Flur. Außerdem sollte ein zweiter Heizkreis installiert werden, wenn nicht in allen Räumen eine Fußbodenheizung installiert wird, denn Wandheizkörper benötigen deutlich höhere Vorlauftemperaturen als eine Bodenheizung. Boden-Vorbereitung Bevor Sie mit dem Verlegen der Bodentemperierung loslegen können, sorgen Sie mit Spachtelmasse und Schleifer für einen ebenen Untergrund. 1 Der mit Ausgleichsmasse gespachtelte Boden braucht vor der Installation der Temperierung eine Grundierung mit Tiefengrund. 42 2 Stemmen Sie eine Aussparung in den Boden, um den Temperaturfu ̈hler der Bodentemperierung samt Kabel einzulegen. Die Schlu ̈ter®-Ditra-Heat (oben) ist eine Polypropylenbahn mit einer oberseitigen, hinterschnittenen Noppenstruktur, die ru ̈ckseitig mit einem Trägervlies versehen ist. Sie ist ein universeller Untergrund und gleichzeitig Entkopplungsschicht fu ̈r alle Fliesenbeläge und dient zur Aufnahme der elektrischen Heizkabel. Ditra-Heat-E wird ̈ uber einen Temperaturregler gesteuert. Damit können Sie den Boden genau dann erwärmen, wann Sie es brauchen, es sind bis zu neun Einschaltzeiten für jeden einzelnen Wochentag programmierbar. Der Regler zeigt bei Bedarf sogar den Energie verbrauch an. Die Installation des Reglers sollten Sie jedoch unbedingt einem Elektriker ̈ uberlassen. Fotos: Thomas Danebrock, Hersteller; Text: Bernhard Eder, Ulrich Wolf Produkt-Info SeMa_2016_01_BadExtra_42_45 26.11.15 10:53 Seite 43 Bodenaufbau Auf dem Boden ist Schichtarbeit angesagt: Er besteht aus einer Entkopplung, der Temperierung und einer Abdichtungsschicht, bevor die Fliesen die Oberfläche bilden. Das brauchen Sie Flexkleber und Fugenmaterial Damit werden die Entkopplungsmatten, die Abdichtungsbahnen und zum Schluss die Fliesen verklebt. Verfugen Sie wie üblich beim Fliesenverlegen. Den Boden ganz zu Beginn mit Tiefgrund behandeln. 1 Die Entkopplungsmatte kleben Sie mit Flexkleber auf den Boden. Die Zahnung des Spachtels liegt bei 4 mm. 3 Das Heizkabel fu ̈r die Bodentemperierung wird im Abstand von jeweils drei Noppen untereinander und zu den Rändern eingedru ̈ckt. Werkzeug Zahnkelle zum Auftragen des Klebers und ein Reibebrett (mit oder ohne Moosgummi) zum blasenfreien Andrücken der einzelnen Schichten 2 Dru ̈cken Sie die Mattenstu ̈cke vollflächig in das Kleberbett. An den Stößen auf einen parallelen Verlauf der Noppen achten. 4 5 Auf die Entkopplungsmatte mit dem Heizkabel kleben Sie direkt die Abdichtungsbahn, ebenfalls mit Flexkleber und einer 4er-Zahnung. Wichtig: Die Abdichtungsbahn mit dem Reibebrett vollflächig ins Kleberbett dru ̈cken. Es du ̈rfen keine Hohlräume oder Blasen entstehen. extra-tipp Übergänge ohne Silikon 6 Nach der Trocknung kleben Sie die Fliesen ohne Grundierung direkt auf die Abdichtungsbahn. An der langen Wand beginnen selber machen 1+2 | 2016 Zur Bodentemperierung von Schlu ̈ter gibt es auch die passenden Übergangsprofile „Dilex“, die Sie mit den beiden Kunststoffschenkeln in den frischen Fliesenkleber einarbeiten können. Die Profile können Sie fu ̈r gängige Fliesenstärken (6 bis 10 mm) einsetzen, die Gummilippe sorgt immer fu ̈r einen wasserdichten Abschluss. Sie sparen sich auf diese Art zwar das Ausspritzen der Fugen mit einem dauerelastischen Silikon, haben aber bei den Dichtprofilen nur wenig Farbauswahl, zwischen Grau-, Weiß, und Schwarztönen. Schlu ̈ter Systems; www.schlueter.de 43 SeMa_2016_01_BadExtra_42_45 26.11.15 10:53 Seite 44 DIY FUSSBODENHEIZUNG 1 Aufbau vor dem Estrich: Polystyrolisolierung unter der orangenen Noppenbahn mit den Heizschläuchen und den seitlichen Randdämmstreifen. Bodenheizung Wer sein altes Bad weitestgehend rausreißt, der kann die Chance nutzen und eine Fußbodenheizung einbauen. Zumal es du ̈nne Heizsysteme gibt, die fu ̈r eine Sanierung optimal sind. Hier können Selbermacher und Handwerker Hand in Hand arbeiten: Das Auslegen und Zuschneiden der Trittschalldämmung u ̈bernehmen Sie locker selbst, eben- 3 Auf den trockenen Estrich wird eine Schicht Fliesenkleber für die Entkopplungsmatte aufgezogen und diese aufgedrückt. 44 so das Aufstellen der Randdämmstreifen, nicht aber den Anschluss. Achten darauf, dass die Gesamtdicke des Aufbaus (inkl. Heizung und Fliesen) nicht u ̈ber dem Anschlussniveau zum Flur liegt. Die Mindestu ̈berdeckung der Noppen mit Estrich liegt bei 8 mm.Vor dem Begehen große Platten auslegen, damit der Estrich nicht bricht! 4 Die Stöße mit zum System gehörenden Kleber und ca. 10 cm breiten Dichtband überdecken. Danach kann verfliest werden. 2 Beim Verarbeiten des Estrichs ist Sorgfalt geboten, damit die Heizschleifen keinen Schaden nehmen und die Fläche eben wird. Der Estrich hat ̈ uber den Noppen eine Deckung von mindestens 8 mm. Das System „Bekotec-Therm“ von Schlu ̈ter ist eine komplette Fußbodenheizung, die besonders oft im Bereich der Sanierung zum Einsatz kommt. Sie besteht aus mit Folie überzogenen PolystyrolNoppenbahnen. Zwischen den Noppen werden die Heizschleifen verlegt und anschließend die EstrichSchicht aufgebracht. Eine auf dem Estrich verklebte Entkoppelungsmatte bildet den Abschluss, anschließend wird gefliest. Die geringe Stärke spart Gewicht, was besonders im Altbau wichtig ist. Die Noppenbahn ̈ ubernimmt die auftretenden Zugspannungen, so dass keine Estrichfugen notwendig sind. Das System bekommen Sie komplett beim Fachhändler, ein Händlerverzeichnis finden Sie auf www.bekotec-therm.de.
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