48 Elektro-Industrie Hausgeräte Foto: pixabay Große Absatzchancen von SmartHome-Anwendungen Smart-Home-Anwendungen, wie beispielsweise ferngesteuerte Rollläden oder Heizungsanlagen, besitzen bei deutschen Haus- und Wohnungsbesitzern ein hohes M arktpotenzial: Etwa die Hälfte von ihnen interessiert sich für die digitalen Energiedienstleistungen. Diese sind besonders für junge Wohneigentümer attraktiv. So liegt das persönliche Interesse in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen je nach Anwendung zwischen 55 und 78 Prozent, bei den 45- bis 54-Jährigen variiert es hingegen zwischen 34 und 50 Prozent. Am attraktivsten sind Anwendungen, welche die Sicherheit oder den Wohnkomfort erhöhen. So sind Bewegungsmelder und Videoüberwachung mit Benachrichtigungsfunktion auf mobile Endgeräte für 54 Prozent der Befragten interessant. Bei Assistenzsystemen für kranke und ältere Menschen trifft dies für 51 Prozent zu, ein Überblick über den Energieverbrauch auf dem PC oder Smartphone ist für die Hälfte der Zielgruppe (50 Prozent) attraktiv. Dies sind Ergebnisse der Studie „Absatzchancen von Energiedienstleistungen“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Für die Studie wurden zwischen September und Oktober 2015 insgesamt 1 016 Wohneigentümer (Haus- und Wohnungsbesitzer) repräsentativ befragt. Verwendung noch selten Zu den bekanntesten Anwendungen gehören dabei die Fernsteuerung von Rollläden (78 Prozent), von Lichtanlagen (77 Prozent) und von Heizkörpern beziehungsweise Thermostaten (76 Prozent). Trotz der mittlerweile großen Bekanntheit vieler Smart-Home-Anwendungen ist deren Verwendung weiterhin noch eine Seltenheit. Einzig die Nutzung vorprogrammierter Heizszenarien wird von mehr als jedem zehnten Befragten genutzt (13 Prozent). Die Nutzung aller weiteren in der Studie abgefragten Anwendungen rangiert bei Anteilen zwischen drei und sieben Prozent. Ein wichtiger Aspekt für die Kaufbereitschaft von Smart-HomeLösungen ist die Möglichkeit, diese zuvor testen zu können. Für fast zwei Drittel (65 Prozent) der Wohneigentümer ist dies sehr wichtig, für mehr als ein Viertel (26 Prozent) handelt es sich sogar um eine Grundvoraussetzung für die Anschaffung. Insgesamt wären die interessierten Befragten bereit zwischen 500 und 3 000 Euro in smarte Wohnanwendungen zu investieren. Weniger Vertrauen in Energieversorger Bei konkretem Interesse an einer Smart-Home-Anwendung würden sich Wohneigentümer derzeit am ehesten an Handwerksbetriebe ihres Vertrauens (31 Prozent) und spezialisierte Sicherheitsfirmen (24 Prozent) wenden. Der örtliche Energieversorger ist nur für sieben Prozent der Ansprechpartner der Wahl, größeren Energieversorgern, wie beispielsweise RWE, E.ON, EnBW oder Vattenfall, und Telekommunikationsanbietern, wie der Deutschen Telekom, Vodafone oder O2, würden jeweils nur fünf Prozent der Wohneigentümer am ehesten vertrauen, weniger noch als Technologieunternehmen wie beispielsweise Siemens (10 Prozent). Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sind SmartHome-Anwendungen für die Mehrheit der deutschen Befragten noch zu teuer. Rund 43 Prozent der deutschen Internetnutzer glauben, dass der Trend zum Smart Home in den nächsten Jahren den größten Einfluss auf ihr Leben haben wird. Laut einer internationalen GfK-Umfrage sehen die Verbraucher den Nutzen von Smart Home-Anwendungen vor allem in den Bereichen Sicherheit und Steuerung, Energie und Beleuchtung, Entertainment sowie bei Haushaltsgeräten. Die GfK-Umfrage zeigt, dass über alle Länder hinweg der Kostenfaktor bei der Anschaffung von Smart-Home-Technologie eine entscheidende Rolle spielt. Über ein Drittel aller Befragten sieht diesen Punkt als größtes Hindernis. Über die Studien Die Studie „Absatzchancen von Energiedienstleistungen“ beantwortet unter anderem Fragen zu Bekanntheit, Grundakzeptanz und Verbreitungsgrad von Energiedienstleistungen unter Wohneigentumsbesitzern sowie deren Anschaffungs-, Abschluss- und Zahlungsbereitschaft. Zudem informiert die Studie über die wichtigsten Barrieren und Treiber für deren Erwerb. Für die GfK-Online-Umfrage wurden international mehr als 1 000 Internetnutzer ab 16 Jahren befragt. Die Daten wurden entsprechend gewichtet, um ein repräsentatives Abbild der Online-Bevölkerung ab 16 Jahren zu schaffen. ElektroWirtschaft – Ausgabe 1/2016 ew_1_2016_Übersicht.indd 48 21.12.2015 11:40:02 SIE-15-
© Copyright 2025 ExpyDoc