Fotografien im kaiserlichen China Seite 1 von 1 Ab 1840 begann ein

Fotografien im kaiserlichen China
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Ab 1840 begann ein neues Kapitel in der Wahrnehmung von China im Ausland.
Durch Fotografien wurde das dortige Leben eingängiger dargestellt, als es die
Handels- und Reiseberichte mit den beigelegten Kupferstichen zuvor ermöglichten.
Die Entwicklung der Fotografie in China orientierte sich an der chinesischen Kultur.
Die Bilder zeigten den Übergang eines sehr traditionsbewussten Landes, hin zu einer
modernen Gesellschaft.
Während des Ersten Opiumkrieges (1839–1842) kamen Kameras nach China. Bis in
das Jahr 1900 beschränkten sich die zumeist europäischen Fotografen jedoch auf
die Vertragshäfen, die das Kaiserhaus den Europäern als Handelsplätze
zugestanden hatte.
Ab 1901 war es Ausländern erlaubt, sich frei in China bewegen zu dürfen. Dadurch
wurde die Vielfalt der Motive erheblich größer. Zu diesem Zeitpunkt gab es aber auch
bereits eine, wenn auch geringe, Anzahl chinesischer Fotografen. Sie hatten sich
außerhalb der Vertragshäfen angesiedelt. Das erste richtige Fotostudio in Beijing
eröffnete 1892.
Die Fotos aus dem 19. Jahrhundert zeigen vorrangig Porträts, das Land sowie
regionale Typen und Bräuche. Damit wurde illustriert, was in China lebende
Ausländer oder Besucher interessierte. Für Chinesen aus der sich entwickelnden
Finanz-Oberschicht hingegen, war die Fotografie ein Mittel der Selbstdarstellung.
Die hier ausgestellten Bilder stammen aus einem Album, das sich im Museum für
Völkerkunde in Hamburg befindet. Datiert auf das Jahr 1872 zeigt es vornehmlich die
in der Zeit üblichen Landschafts- und Gebäudeaufnahmen. Die fotografierten Orte
sind zum einen Stationen Ohlmers im Dienst der Seezollbehörde, wie Amoy
(Xiamen) und Shanghai. Zum anderen sind Orte wie Chang Chow (Zhangzhou),
direkt an der Küste der Provinz Fujian oder Suzhou (Provinz Jiansu in Südost-China)
abgebildet. Das bedeutet, dass Ohlmer offensichtlich auch durchs Land reisen
konnte.
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