Hamburger Gesundheitsbehörde legt Krankenhausplan bis 2020

Hamburger Gesundheitsbehörde legt Krankenhausplan bis 2020 vor – Neue Qualitätsvorgaben werden berücksichtigt - Stadt Hamburg
19.01.16 12:06
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Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Krankenhausplan
530 zusätzliche Krankenhausbetten
GESUNDHEITSBEHÖRDE LEGT KRANKENHAUSPLAN BIS 2020 VOR – NEUE
QUALITÄTSVORGABEN WERDEN BERÜCKSICHTIGT
22. Dezember 2015
Über 500 zusätzliche Betten in den Hamburger Krankenhäusern, der bedarfsgerechte Ausbau der Altersmedizin, der
Kinderheilkunde und der Psychiatrie sowie zusätzliche Angebote für Schlaganfallpatientinnen und -patienten – dies
sind die Eckpunkte des neuen Krankenhausplans 2020, den Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks heute
vorgelegt hat. Damit wird die Krankenhausversorgung für die Hamburger Bevölkerung und das Umland in den
kommenden Jahren bedarfsgerecht und qualitätsorientiert weiterentwickelt. Hamburg stärkt durch zusätzliche
Kapazitäten seine Funktion als Medizinmetropole mit hoher Anziehungskraft.
„Mit dem neuen Krankenhausplan bis 2020 wird die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser in Hamburg,
an einem der bedeutendsten Standorte der Gesundheitswirtschaft in Deutschland, weiter gestärkt. Bei der Fortschreibung
ziehen wir Konsequenzen aus der gestiegenen Inanspruchnahme und verankern Qualitätsvorgaben für mehr Sicherheit der
Patientinnen und Patienten“, so Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks. „Während fast überall in Deutschland
Krankenhauskapazitäten abgebaut werden, schafft Hamburg zusätzliche Betten in der Größe eines ganzen Krankenhauses.
2020 planen wir mit rund 12.350 Betten, also mit einem Plus von 530 Betten gegenüber heute. Dazu kommen 1.174
teilstationäre Behandlungsplätze. Insbesondere Zukunftsbereiche, wie etwa die Geriatrie, werden ausgebaut. In anderen
Bereichen, wie etwa der Psychiatrie, setzen wir hingegen verstärkt auf die ambulante Versorgung.“
Wenngleich die Verweildauer der Patientinnen und Patienten in Hamburger Krankenhäusern aufgrund des medizinischen
Fortschritts und des sehr guten ambulanten Angebotes in der Stadt immer kürzer wird, so verzeichnen die Kliniken der Stadt
auch eine höhere Inanspruchnahme durch Menschen aus dem Umland und aus anderen Bundesländern, die eine Erhöhung
der Bettenzahl notwendig macht. Insgesamt machen Patientinnen und Patienten von außerhalb der Stadtgrenzen rund 31
Prozent aus, etwa 28 Prozent kommen aus der Metropolregion. Diese Entwicklung wird voraussichtlich durch die
zunehmende Spezialisierung von Krankenhäusern noch zunehmen.
Schwerpunkte des Krankenhausplans 2020
Die Altersmedizin wird gestärkt durch die Schaffung der zwölften geriatrischen Abteilung mit Tagesklinik in Hamburg im
Asklepios Klinikum Harburg und den Ausbau der Geriatrie im Katholischen Marienkrankenhaus sowie im Agaplesion
Diakonieklinikum Hamburg.
Für beatmungsbedürftige Patientinnen und Patienten nach Schlaganfällen oder anderen schweren Erkrankungen wird sich die
Versorgungssituation durch den Ausbau der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation in der Schön Klinik Hamburg
Eilbek, der Asklepios Klinik Nord und im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand weiter verbessern. Zusätzliche Plätze in
der Tagesklinik des Marienkrankenhauses verbessern die Behandlung von Patentinnen und Patienten mit chronischen
Schmerzen.
Vorgesehen ist zudem der bedarfsgerechte Ausbau der Versorgung in der Kinderheilkunde, unter anderem durch das neue
Angebot einer pädiatrischen Tagesklinik in der Asklepios Klinik Nord-Heidberg und zusätzliche Betten für
beatmungsbedürftige Kinder und Jugendliche im Altonaer Kinder-krankenhaus. Mit dem Ausbau der kinderorthopädischen
Versorgung von behinderten Kindern und Jugendlichen im Altonaer Kinderkrankenhaus bleiben den betroffenen Familien
lange Wartezeiten und Aufenthalte außerhalb Hamburgs erspart.
Im Bereich der psychiatrischen Fachgebiete konzentriert sich der Krankenhausplan auf die bedarfsgerechte Sicherung der
regionalen Pflicht- und Akutversorgung. Für Patientinnen und Patienten aus Hamburg wird das Heinrich-SengelmannKrankenhaus der Stiftung Alsterdorf in der Hansestadt eine neue psychiatrische Tagesklinik schaffen. Die Versorgung
psychisch kranker Eltern und Kinder wird zudem mit dem Aufbau einer Eltern-Kind-Einheit im Asklepios Klinikum Harburg mit
insgesamt 20 Betten verbessert. Darüber hinaus sind die Krankenhäuser und Krankenkassen als Kostenträger aufgefordert,
gemeinsame Konzepte von Allgemeinpsychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Versorgung von Patientinnen und
Patienten im Alter zwischen 16 und 25 Jahren zu entwickeln. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Katholischen
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Kinderkrankenhauses Wilhelmstift wird zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychosomatischen Erkrankungen
durch den Aufbau von 15 Betten gestärkt. Die psychiatrischen Krankenhäuser sollen außerdem spezialisierte
Versorgungsangebote für Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund entwickeln. Zudem sollen durch
bedarfsgerechtere patientenindividuelle Behandlungskonzepte mehr Menschen in psychiatrischen Tageskliniken behandelt
werden. Deren Kapazitäten hatte die BGV schon 2014 deutlich aufgestockt.
In Krankenhausplan werden Vorgaben gemacht zu Personal, technischer Ausstattung und Behandlungsabläufen für folgende
medizinische Schwerpunkte:
Schlaganfallversorgung,
Behandlung von Herzinfarkten,
Geriatrie,
Versorgung von Frühgeborenen,
Neurologische Frührehabilitation,
Neurochirurgie,
Versorgung von Kindern im Krankenhaus,
Psychiatrie.
Dieser Prozess wird kontinuierlich fortgesetzt, die Gesundheitsbehörde vergibt ein Gutachten zu weiteren Qualitätsvorgaben
zur Stärkung der Patientensicherheit.
„Der Krankenhausplan gibt einen konkreten Rahmen vor. Aber wir werden den für die stationäre Versorgung notwendigen
Bedarf laufend beobachten und die Planung gegebenenfalls anpassen. Im Jahr 2017 wird auf Basis der Daten des Jahres
2016 beispielsweise eine Zwischenfortschreibung durchgeführt. Damit können wir eventuell erforderliche Korrekturen auf
Grund der zwischenzeitlichen Patientenströme, der Zuwanderung oder der weiteren Entwicklungen in den Fachgebieten
zeitnah vornehmen“, so Senatorin Prüfer-Storcks. „Dabei werden wir auch die Auswirkungen des zum 1. Januar 2016 in Kraft
tretenden Krankenhausstrukturgesetzes, insbesondere die dort vorgesehene qualitätsorientierte Krankenhausplanung,
berücksichtigen.“
Weitere Informationen zu den Krankenhäusern sowie zur Krankenhausplanung in Hamburg stehen unter
www.hamburg.de/krankenhaus (http://www.hamburg.de/krankenhaus/) zur Verfügung.
22. Dezember 2015
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Krankenhausplan 2020 »(PDF, 4 MB)
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