Renovation Gallusstrasse 39, Restaurant Facincani

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Renovation Gallusstrasse 39, Restaurant Facincani
Beiträge zur Denkmalpflege, Dezember 2015
Dokumentation Denkmalpflege
Das Gebäude des Restaurant Facincani an der
Gallusstrasse 39 ist Teil eines grösseren Gevierts
entlang der Gallus- und Wallstrasse. Es steht am
Rande der südlichen Altstadt in einem der wenigen
erhaltenen spätmittelalterlichen Strassenzüge. Die
Siedlungsentwicklung begann hier in der Nähe des
Klosters schon sehr früh. Die Kernsubstanz des
viergeschossigen, traufständigen Reihenhauses
stammt wohl aus spätgotischer Zeit, seine langgestreckte Fassadenfront weist aber klassizistische
Gestaltungselemente auf, was sich in der axialen
Gliederung und den beinahe quadratischen Fensteröffnungen zeigt. Das ausgebaute Sockelgeschoss ist
in vergrösserte Schaufenstereinheiten gegliedert, die
aber die vertikale Axialität nicht unterbrechen.
Schon seit 1905 beherbergt das Haus einen Restaurantbetrieb. Ab 1927 wurde es von der namensgebenden Familie Facincani geführt, die die
Geschäftsführung über mehrere Jahrzehnte lang
weitervererbte. In den 1980er Jahren übernahmen
die Brüder und langjährigen Mitarbeiter Egiziano und
Gian-Antonio Franzon den Betrieb.
Während das Haus nach dem Grossbrand im Jahre
1992 nur sanft renoviert wurde, beinhaltete der
aktuelle Umbau die Sanierung des Kellers, den Ersatz
des hofseitigen Anbaus aus den 1930er Jahren sowie
die Auffrischung des Restaurants im Parterre. Auf
Vorschlag der Architekten öffnete man das hofseitige,
zugemauerte Fenster und nahm den dunklen, baugeschichtlich nicht wertvollen, aber für das Restaurant
charakteristischen Täfer auf die Höhe des Brusttäfers
herunter, um dem Raum mehr Helligkeit zu geben.
Durch die neu eingebaute Schrankwand, die die
Gaststube vom Servicebereich trennt, sowie dem
neu gestalteten, um 90° gedrehten Buffet, wird der
hintere Teil des Restaurants als Raum aufgewertet.
Im neuen, mit gefalzten Kupferblechen überzogenen Hofanbau ist die erweiterte Küche
untergebracht.
Der hintere Teil der Gaststube wird durch das neu gestaltete Buffet und das gegen den
Hof wieder geöffnete Fenster aufgewertet. Die beleuchtete Schrankwand verleiht als
Raumteiler dem Restaurant neue Eleganz. Bild nach dem Umbau 2015.
Bauherrschaft
Das dunkle Täfer der Gaststube reichte früher bis unter die helle Decke;
für mehr Helligkeit wurde es auf Brusttäferhöhe beschränkt. Bild vor dem
Umbau 2015.
Das alte Buffet wurde zu Gunsten eines neuen, um 90° gedrehten Buffets
entfernt. Rechts im Bild das zugemauerte Fenster, das heute wieder offen
ist. Bild vor dem Umbau 2015.
Stadt St.Gallen, Vertreten durch das Hochbauamt, Saskia van Son
St. Gallen
Architekt
Archplan AG Architekten, Larissa Bissegger
Innere Malerarbeiten
Kostgeld Malergeschäft AG
Spenglerarbeiten
Brönnimann Beat GmbH
Schreinerarbeiten
Koster AG Holzwelten
Projektbegleitung
Katrin Eberhard, wissenschaftliche Mitarbeiterin Denkmalpflege
Text und Satz
Marina Spörri, Praktikantin
St. Gallen
St. Gallen
St. Gallen
St. Gallen
Dokumentation Denkmalpflege Stadt St.Gallen | N° 24 | Fotos: Jean-Claude Jossen, Claudio Bäggli, Denkmalpflege Stadt St. Gallen | Dezember 2015
Das heutige Facincani beherbergte
lange Zeit neben dem Restaurant auch
einen Lebensmittelladen. Foto 1977.