Region Mittwoch, 17. Juni 2015 15 LivEsEitE FErnsEhEn EntstEhung dEs LEbEns die wichtigsten termine des tages und ein comic von Seite 21 Rabenau dokumentationen, krimis, Spielfilme: das tV-programm Seite 20 des tages Geobiologe Joachim Reitner forscht für die Akamedie der Seite 22 wissenschaften 24-jähriger Dieb belästigt 79-Jährige Bad Lauterberg. Ein Einbre- cher ist im Mai in die Wohnung einer 79 Jahre alten Frau in Bad Lauterberg eingedrungen und hat die Seniorin nicht nur bestohlen, sondern danach die alte Dame auch noch sexuell genötigt. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft Göttingen den 24-Jährigen aus Herzberg jetzt in Untersuchungshaft genommen. Das teilte die Strafverfolgungsbehörde mit. Am 5. Juni habe das Amtsgericht Göttingen auf Antrag der Staatsanwaltschaft U-Haft angeordnet. Der Beschuldigte sitzt jetzt in der JVA Rosdorf ein. Die Tat hatte sich in der Nacht vom 2. zum 3. Mai ereignet. Der Dieb war in die Wohnung der 79-Jährigen eingedrungen, hatte die Frau zu Boden gestoßen und die Räume nach Geld und Wertgegenständen durchsucht, wobei er eine Börse mit Bargeld an sich nahm. Danach soll er die Geschädigte auch noch sexuell handgreiflich belästigt haben. ck Migranten in der Schule Göttingen. Wie können Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule vor allem sprachlich gefördert werden? Und was erwarten Eltern von Lehrern sowie Lehrer von Eltern, wenn es um die Betreuung und Förderung dieser Kinder geht? Um diese Fragen geht es an einem Informations- und Gesprächsabend mit dem Migranten-Eltern-Netzwerk am Mittwoch, 17. Juni, im Göttinger Kreishaus. Zur ersten Frage referiert die Fachberaterin für interkulturelle Bildung, Katrin Brand. Über die Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern wird anschließend offen diskutiert. Beginn ist um 18 Uhr im Rittersaal des Kreishauses, Bürgerstraße 64. Das Migranten-Eltern-Netzwerk ist ein Projekt vom Verein „amfn“ (Arbeitsgemeinschaft Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen) in Kooperation mit dem Integrationsrat der Stadt Göttingen und dem Landkreis Göttingen. us Taschendieb stiehlt Börse Moringen. Ein Taschendieb hat einer 72 Jahre alten Frau am Dienstagmorgen in einem Supermarkt am Fühlingsweg die Geldbörse mit 150 Euro und Scheckkarten gestohlen. Die Rentnerin hatte ihre Tasche mit dem Geld offen im Einkaufswagen abgelegt. Der Dieb hatte zugegriffen, als die Frau den Wagen kurz aus den Augen ließ. Hinweise zum Täter gibt es nicht. ck Kreise versprechen Kündigungsschutz „Durchbruch“ bei Tarifgesprächen mit Gewerkschaft zur Fusion der Landkreise Göttingen und Osterode Von ulRich SchubeRt Göttingen. Knapp eineinhalb Jahre vor der Fusion der Landkreise Göttingen und Osterode haben sich die Gewerkschaft Verdi und die Vereinigung der Arbeitgeber auf Eckpunkte für eine Tarifvereinbarung geeinigt. Sie soll die Beschäftigen unter anderem vor betriebsbedingten Kündigungen schützen, wenn Ämter zusammengelegt werden. Gewerkschafter und Göttingens Landrat Bernhard Reuter (SPD) werteten die Ergebnisse der zehnten Verhandlungsrunde als Durchbruch. Sie sollen in einen Fusionstarifvertrag einfließen. Fast eineinhalb Jahre hatten Verdi und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber in Niedersachsen hart miteinander gerungen. Die wichtigsten Ergebnisse: Bis Oktober 2021 gibt es keine betriebsbedingten Kündigun- gen. Bisherige Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis bleiben gewahrt, insbesondere die Gehaltsstufe. Der Landkreis erstattet für drei Jahre die zusätzlichen Fahrtkosten, wenn Mitarbeiter ihren Dienstort wechseln müssen: in den ersten beiden Jahren zu hundert Prozent, im dritten Jahr zu 50 Prozent. Gezahlt wird ein Kilometergeld in Höhe von 30 Cent, alternativ werden die Kosten eines Nahverkehrsabos übernommen. Zu- sätzlich bietet der Arbeitgeber bei einem Dienstortwechsel bis zu vier Jahre lang zwei Gesundheitskurse pro Jahr an. In den kommenden Wochen werden noch weitere, aber weniger strittige Punkte verhandelt. Dazu gehören nach Verdi-Angaben Qualifizierungsmaßnahmen bei einem Aufgabenwechsel und eine interne Jobbörse. „Für die Beschäftigten gibt es jetzt endlich die notwendige Klarheit, wenn sie versetzt wer- den“, kommentierte die Gewerkschaftssekretärin Frederike Güler das Ergebnis. Am Ende hätten sich beide Seiten an der Sache und an den Interessen der Beschäftigten orientiert, ergänzte Reuter auf Nachfrage. Die Kreise Göttingen und Osterode fusionieren zum 1. November 2016. Damit werden etwa 1000 Mitarbeiter der Göttinger und 550 Beschäftigte der Osteröder Kreisverwaltung Kollegen. Kathi kämpft Rücksichtslose Autofahrer und ein Umweg im Wald Von hAuke Rudolph Adelebsen. Kathi geht – und sie muss kämpfen. Denn ihr Vorhaben, mit einem sechswöchigen 280-Kilometer-Marsch Göttingen zu umrunden, um Spendengelder für eine Orthese zu akquirieren, wird für die 36-jährige inkomplett Querschnittsgelähmte immer mehr zur Belastungsprobe. Am Dienstag ging Kathi Kahrstedt mit Freundin Gabi Eikenberg von Uslar nach Adelebsen und war bei ihrer Ankunft ziemlich erschöpft. Rücksichtslose Autofahrer, ein fünf Kilometer langer Umweg im Wald sowie überdehnte Bänder: „Das reicht für heute“, sagte Kathi geschafft. Die Strecke Uslar – Offensen war für die beiden Frauen gar nicht angenehm. Sie legten sie auf der Landstraße zurück, wo sie aufgrund des Verkehrs hintereinander gehen mussten. Nicht alle, aber die meisten Autos brausten mit hoher Geschwindigkeit, noch dazu ohne großen Abstand, an den beiden vorbei. Kathi: „Rücksicht ist für die ein Fremdwort.“ Nachdem sie in Offensen eine Rast eingelegt hatten, ging es auf dem Radweg weiter – dachten die beiden Wanderinnen jedenfalls. „Auf einmal befanden wir uns im allertiefsten Wald“, berichtete Kathi, die schon mal vorsorglich ihr Pfefferspray rausholte: „Falls wir auf Wildschweine gestoßen wären, die haben nämlich gerade Frischlinge.“ Auf Wildschweine stießen die beiden Frauen zwar nicht, aber auf einen netten Förster namens Matthias. Der erklärte ihnen, dass sie zurückgehen und anschließend auf der anderen Seite der Landstraße weitergehen müssten. Der Radweg war dann schnell gefunden, auf dem Rest der Strecke gab es keine Probleme. Allerdings taten Kathi die Bänder weh – die hatte sie sich auf ihrem montäglichen Marsch von Lippoldsberg nach Uslar überdehnt, weil sie „total trottelig“ umgeknickt war. Mehr als ein Schulterzucken war ihr die Sache aber nicht wert. Und so zogen die beiden Frauen nach etwas mehr als fünf Stunden in Adelebsen ein, nach zurückgelegten 20 statt 15 Kilometern. Am Ziel, dem Bewegungspark, wurden sie von einer Delegation empfangen, der unter anderem Adelebsens Ortsbürgermeister Kurt Prutschke, Lödingsens Bürgermeister Norbert Hille sowie Vertreter des Seniorenbeirats angehörten. Kathi ließ sich auf eine Bank fallen und holte ihre Brotdose hervor. Radieschen, Gurken, Toastbrot, Eier, aber nichts Süßes. Ihr Fazit: „Ein harter Tag.“ Ihr Blick nach vorn: „Am Donnerstag geht´s weiter – es liegen noch mehr als 150 Kilometer vor mir.“ blog: gturl.de/kathi Kathi Kahrstedt (l.) mit ihrer Freundin Gabi Eikenberg auf dem Weg nach Adelebsen. HR Neo-Nazis: Northeims „ehrenhafte Männer“ Neuer Zusammenschluss auf Facebook namens „Natives Northeim“ / Polizei sieht keinen Grund zur Besorgnis Northeim. Die Neo-Naziszene in Northeim hat sich unter dem Namen „Natives Northeim“ neu formiert. „Mut, Stärke, Ehre und Treue. Alte Werte und Traditionen, auch in der heutigen Zeit verteidigen“, heißt es auf der Facebook-Seite. „Wir haben diese Gemeinschaft gegründet, um alte Werte und Traditionen am Leben zu erhalten. Um in dieser dunklen Zeit ein Lichtblick für aufrichtige Menschen zu sein. Sie zu beschützen und zu ermutigen. Wir kämpfen gemeinsam gegen den fortschreitenden Zerfall unserer Region.“ Über einem Bild eines deutschen Ordensritters steht: „Unsere Stadt braucht wieder ehrenhafte Männer, die den Schmutz aus den Straßen kehren.“ Als neuesten Beitrag auf der Facebookseite, die knapp 130 Personen gefällt, hat Natives Northeim ein Video des NPD-Funktionärs und ehemaligen Northeimers Thorsten Heise gepostet. „Die Kollegen sind sehr entspannt“ Die Basisdemokratische Linke Göttingen (BL) vermutet hinter der Seite einen direkten Nachfolger der AG Rhumetal, einer Nachfolgeorganisation der Ka- meradschaft Northeim, der einst auch Heise angehörte. So seien die personellen Überschneidungen bei Gefällt-Mir-Angaben auf Facebook für beide Seiten „entsprechend zahlreich“, sagte eine BL-Sprecherin. Für die Polizei in Northeim ist die Gründung dieser neuen Gruppe kein Grund zur Besorgnis. „Die Kollegen sind sehr entspannt“, sagte Polizeisprecher Jürgen Horst. Die Personen, die sich unter „Natives Northeim“ zusammengeschlossen hätten, seien allgemein bekannt und viele stünden seit langem unter Beobachtung. So wisse die Polizei, wo sie sich aufhielten und etwa dass ein Großteil von ihnen am vergangenen Wochenende am Eichsfeldtag der NPD in Leinefelde teilgenommen haben. Viele, etwa Pascal Z., Maurice B., Gianluca B. oder Fabian Z., seien auch aus der bereits aus der AG Rhumetal bekannt, sagte Horst. Horst Wessel und „Heldengedenken“ Über die AG heißt es im aktuellen niedersächsischen Verfassungsschutzbericht: „Angehörige der zur Neonaziszene Südniedersachsen zählenden AG Rhumetal aus der Region Nort- heim berichten in sozialen Netzwerken über die von ihnen durchgeführten Gedenkveranstaltungen, unter anderem aus Anlass des Geburtstages von Horst Wessel am 9. Oktober 2014 und des zum Heldengedenken verklärten Volkstrauertages am 16. November 2014.“ Für die Sprecherin der BL steht fest: „Egal unter welchem Namen: Nazistrukturen in Northeim wie auch sonstwo gehören aufgedeckt und bekämpft.“ Gegen „Northeimer Zustände“ müsse vorgegangen werden, viel zu oft würden Nazis im Raum Northeim von der Zivilgesellschaft toleriert. mib
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