Der Holzmarkt aus Sicht der Säge- und Holzindustrie: Perspektiven für Laub- und Nadelholz unter besonderer Berücksichtigung der Buche „20 Jahre Naturnahe Forstwirtschaft in MecklenburgVorpommern“ mit dem Themenschwerpunkt „Buchenwirtschaft“ (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Mecklenburg-Vorpommern) Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) Agenda: 1 Der DeSH: Kurzvorstellung ... 2 Perspektiven für Laub- und Nadelholz ...!? 3 Und der Weg dorthin ....? Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Säge- und Holzindustrie ... BWI III: Die altbekannte Diskussion ums Nadelholz setzt sich fort ... BWI III: Und was machen wir aus dem Starkholz? BWI III: Der langfristige Trend - oder wie „leistungsfähig“ sind unsere Wälder in Zukunft? Buchenrundholz: Wie ressourceneffizient und zielgerichtet ist Waldnaturschutz heute? 4 Fazit und Forderung ... Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) Mitglieder: bundesweit rd. 540 Betriebe mit rd. 13.500 Mitarbeitern, ca. 80% des deutschen Gesamteinschnittes M-V, z.B. Pollmeier, Ilim, EGGER rd. 85% der Betriebe verarbeiten Nadelholz (inkl. Mischbetriebe) Weiterverarbeitung (DeSH-Anteil in % an Produktion in DE): Quellen: DeStatis, DEPV, DBFZ, Holzkurier sowie eigene Erhebungen Der DeSH: Zahlen, Daten und Fakten ... Pellets ca. 33% KVH ca. 57% BSH ca. 21% Strom ca. 84% (aus fester Biomasse) Künftig: „Arbeitsgemeinschaft“ der nationalen Sägerverbände (Brüssel) Zusammenführung: VDS (ca. 160 Mitglieder) , BSHD (ca. 50 Mitglieder) und VHK Bayern ( < 400 Mitglieder, Tendenz sinkend) Plattform der Spitzenverbände: Dachverband der Deutschen Holzwirtschaft Der DeSH: Land, Bund und EU ... Konzentrierte Rohstoffpolitik: Papier/Zellstoff, Holzwerkstoff- und Sägeindustrie Agenda: 1 Der DeSH: Kurzvorstellung ... 2 Perspektiven für Laub- und Nadelholz ...!? 3 Und der Weg dorthin ....? Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Säge- und Holzindustrie ... BWI III: Die altbekannte Diskussion ums Nadelholz setzt sich fort ... BWI III: Und was machen wir aus dem Starkholz? BWI III: Der langfristige Trend - oder wie „leistungsfähig“ sind unsere Wälder in Zukunft? Wie ressourceneffizient und zielgerichtet ist Waldnaturschutz heute? 4 Fazit und Forderung ... Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) CO2-EMISSIONEN 36% GEBÄUDE 33% Industrie 17% Verkehr (Quelle: Nationaler Allokationsplan, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) Perspektive: Warum Holz ...? 8% der weltweiten Treibhausgasemissionen ... (Quelle: Michael Green: „Why we should build wooden skyscrapers“) Perspektive: Warum Holz ...? CO2-Bilanz Holz minus 105 Mio.to pro Jahr 13% der dt. CO2-Emissionen minus 75 Mio.to „stofflich“ minus 30 Mio.to „energetisch“ (Quelle: vTI Hamburg, CO2-Gesamtbilanz der Wald- und Holzwirtschaft in Deutschland) Perspektive: Warum Holz ...? 120 115 110 105 100 95 90 85 80 1990 1995 2000 2005 2010 Mehrfamilienhauswohnungen 2015 2020 2025 Rückständige Landesbauordnungen ... Musterbauordnung (Bund) gibt keine ausreichende „Antwort“ auf Marktentwicklung ... 2030 Eigenheimwohnungen Studie DHWR e.V.: Hemmnisse bei der Holzverwendung im Bauwesen Perspektive: Rahmenbedingungen für Holzbau ... Aktuelles Projekt: „Haus des Holzwirtschaft“ in Berlin Perspektive: Holzbau mit Laub- und Nadelholz ist die Zukunft ... Agenda: 1 Der DeSH: Kurzvorstellung ... 2 Perspektiven für Laub- und Nadelholz ...!? 3 Und der Weg dorthin ....? Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Säge- und Holzindustrie ... Die altbekannte Diskussion ums Laub- und Nadelholz setzt sich fort ... Und was machen wir aus dem (Nadel-)Starkholz? Der langfristige Trend - oder wie „leistungsfähig“ sind unsere Wälder in Zukunft? Wie ressourceneffizient und zielgerichtet ist Waldnaturschutz heute? 4 Fazit und Forderung ... Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) Aktuelle Situation Säge- und Holzindustrie ... in Worten: Leitpreis Fichte/Stammholz liegt in DE rund 50% über dem weltweiten Sägerundholzpreisindex. Schnittholzpreise hingegen weiterhin unter Druck (internationaler Wettbewerb) Rundholzversorgung für zunehmend schwierig: Dem Kapazitätsaufbau steht eine sinkende Verfügbarkeit gegenüber (Faktoren sind Waldumbau, Energetische Nutzung, Flächenstilllegung/Nutzungsverzicht... ) 2014: Milde Witterung verursacht vorgezogene Umsätze, SNP-Markt bricht ein, aktuell sinkende Nachfrage; Erneutes KRISENJAHR 2015: 1. Quartal schlecht, ab dem 2. Quartal Entspannung auf dem Rundholzmarkt; Schnittholz: Deutschland Nachfrage und Preis stabil, international problematisch ... Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... Aktuelle Situation Säge- und Holzindustrie ... in Worten: Ungelöstes Problem „Kleinstprivatwald“: EURO-Krise und Niedrigzinsen führen zum sinkenden Holzaufkommen Auch für Laubholzbetriebe wird die Versorgung regional zunehmend schwieriger ... bei insgesamt sinkendem Laubmassivholzverbrauch! Mittelfristig steigende Nachfrage (Schnittholz) im Ausland zu erwarten: Heimische Industrie aufgrund Rundholzpreisniveau aber nicht wettbewerbsfähig. Umsatz muss mit sehr niedrigen Margen „erkauft“ werden Wirtschaftliche Rahmenbedingungen benachteiligen heimische Industrie im internationalen Wettbewerb zusätzlich: Rundholztransport/Tonnagen, Energie-/Strompreis (inkl. Steuern und Umlagen), Lohnkosten ... Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... „Schnittholz“ ist ein globales Geschäft ... Keine noch so innovative Industrie kann bei ungleichen Einkaufskosten langfristige wettbewerbsfähig sein Rundholzpreise müssen sich daher an den Produktpreisen orientieren ... Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... Bedeutung der Sägenebenprodukte steigt ... Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... Wettbewerbsfähigkeit der dt. Forst- UND Holzwirtschaft ...? Transportkosten sind wesentlicher Faktor beim Rundholzeinkauf. Deutschland ist Schlusslicht in Europa ...! Quelle: DHWR e.V. Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... „zukunftsfähige“ Branche ...? 7% 14% 23% negativ leicht negativ ausgeglichen leicht positiv positiv 25% 31% Quelle: Einschätzung der wirtschaftliche Situation in der Sägeindustrie 2014 (eine Umfrage DeSH) Nur 1/3 der Betriebe schreibt „schwarze Zahlen“, lediglich 7% sind derzeit mittel- bis langfristig wettbewerbsfähig ... Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... (Über-)Kapazität in der Nadelsägeindustrie ...? Betriebe und Beschäftigte in der Säge- und Hobelindustrie erfasst sind Betriebe ab 20 Beschäftigte 440 420 435 19.509 428 18.738 20.000 19.261 18.521 17.876 403 18.000 391 380 370 16.000 360 14.000 Beschäftigte 340 Betriebe 12.000 320 300 10.000 2008 2009 2010 2011 Quelle: DeStatis, Jahresbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe Aktuelle Situation und Rahmenbedingungen ... 2012 2013 Anzahl Beschäftigte 404 400 Anzahl Betriebsteile 18.555 22.000 Agenda: 1 Der DeSH: Kurzvorstellung ... 2 Perspektiven für Laub- und Nadelholz ...!? 3 Und der Weg dorthin ....? Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Säge- und Holzindustrie ... Die altbekannte Diskussion ums Laub- und Nadelholz setzt sich fort ... Und was machen wir aus dem (Nadel-)Starkholz? Der langfristige Trend - oder wie „leistungsfähig“ sind unsere Wälder in Zukunft? Wie ressourceneffizient und zielgerichtet ist Waldnaturschutz heute? 4 Fazit und Forderung ... Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) Davon Gesamtholzverwendung im Baubereich: 26 Mio. fm Rohholzäquivalent ...! Laubholzprodukte im Holzbau... müssen wettbewerbsfähig sein, und können zudem volumenmäßig Nadelholz nicht ersetzen, ABER „oberhalb“ SINNVOLL ERGÄNZEN! künftiges Rohstoffangebot läuft am Bedarf vorbei ... Studie: Bestimmung des Holzverbrauchs nach Gewerken, Produkten, Baubereichen, Holzarten und Regionen (Mantau/Döring/Hiller, Kaiser/Mantau, 2013) Die Baumartenverteilung in Europa Der Fokus liegt in unseren „Wettbewerbsländern“ aktuell und in Zukunft auf Nadelholz. Nadelholz (Millionen m³) Slovakei 45,53% Lettland 56,25% Tsch. Republik 82,44% 17,69% 57,35% Norwegen 42,76% 23,71% 76,29% Österreich 79,74% Italien 36,42% Rumänien %-Laubholz 47,08% 43,75% Spanien %-Nadelholz 54,47% 52,92% Bulgarien Laubholz (Millionen m³) 30,00% 20,26% 63,58% 70,00% Polen 78,04% Ukraine 52,95% Finnland 21,96% 47,05% 80,22% Frankreich 36,26% 19,78% 63,74% Schweden 81,60% Deutschland 63,88% m³ 500 m³ 1.000 m³ 1.500 m³ 18,40% 36,12% 2.000 m³ Eigene Darstellung - Quelle: FAO, Global Forest Resource Assessment, Main Report; (Deutschland: BWI 2) Wir leben nicht auf einer „Insel“: Wettbewerb beachten ... 2.500 m³ 3.000 m³ 3.500 m³ Laubholz kann Nadelholz nicht ersetzen Wesentliche Hemmnisse stehen der Massennutzung von Laubholz im Bau entgegen. Technik Marktfähigkeit Rohstoffsicherung - Kostenintensive F&E und Marketing bei aktueller Ertragslage nicht leistbar ... - Laubhölzer sind schwieriger zu bearbeiten. - Hoffnungsträger: Projekt BauBuche von Pollmeier; aber erhebliches Investitions- und Marktrisiko - Erhebliche höhere Produktionskosten für aktuell bekannte Produkte (z. B. Buche-BSH). - Längere Umtriebszeiten von nutzbaren Laubhölzern bei geringerem Zuwachs. - Anteil Stammholz in Bezug zum Gesamtzuwachs geringer als bei Nadelholz. - Nutzungskonkurrenz „Kamin“ und „Naturschutz“ ... - Marktfähigkeit: Produkt muss Wettbewerb mit ImportNadelholzprodukt standhalten. künftiges Rohstoffangebot läuft am Bedarf vorbei ... Ausbeuteverluste durch geringere (Holz-)Qualitäten Höhere Einschnittkosten bei größeren Durchmessern Massenprodukte aus Starkholz nicht marktfähig ... Vorratsaufbau im Starkholz: Wohin damit ...? „Leistungsdaten“ unserer Baumarten aktuell... Quelle: BMEL (2014), Der Wald in Deutschland – Ausgewählte Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur, S. 34, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin Wie leistungsfähig sind unsere Wälder ...? Entwicklung Waldfläche nach Baumarten Rückblick: Entwicklung Fichtenfläche ... Zeitraum 1987 – 2002: -8%/219.000ha (alte Bundesländer) Zeitraum 2002 – 2012: -8%/242.000ha Quelle: BMEL (2014), Der Wald in Deutschland – Ausgewählte Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur, S. 34, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin Wie leistungsfähig sind unsere Wälder ...? TOP 9: aktuelle Fachthemen, Bundeswaldinventur III (LS) wird zu alt und zu dick... Demografisches „Problem“ – der Wald Rückgang Nadelholzfläche Zunahme alter Wälder Zunahme Vorrat vor allem im Starkholz Nadelholznutzung vor allem im Schwach- und Mittelholz Quelle: AGR e.V.; BMEL (2014) Der Wald in Deutschland – Ausgewählte Ergebnisse der BWI3 Alles im „grünen“ Bereich ...? Agenda: 1 Der DeSH: Kurzvorstellung ... 2 Perspektiven für Laub- und Nadelholz ...!? 3 Und der Weg dorthin ....? Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Säge- und Holzindustrie ... Die altbekannte Diskussion ums Laub- und Nadelholz setzt sich fort ... Und was machen wir aus dem (Nadel-)Starkholz? Der langfristige Trend - oder wie „leistungsfähig“ sind unsere Wälder in Zukunft? Wie ressourceneffizient und zielgerichtet ist Waldnaturschutz heute? 4 Fazit und Forderung ... Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) Nutzungsverzicht: 5%-Ziel – wo stehen wir? Biodiversitätsstrategie der Bundesrepublik: „Zum angestrebten Flächenanteil von Wäldern mit natürlicher Waldentwicklung tragen sowohl Schutzgebiete als auch Flächen außerhalb von Schutzgebieten bei.“ (Quelle: NWe5, Bilanz der bundesweiten Flächen mit natürlicher Waldentwicklung, BfN/BMU) Status quo ... Nutzungsverzicht: 5%-Ziel – erreicht, aber ... „unkoordinierter“ Nutzungsverzicht: Staatswald insbesondere Buche bessere Bonitäten wenige Waldgesellschaften ... Zielgerichteter Schutz...? Real nicht genutzte Wälder, beispielsweise: Nicht begehbare Waldflächen (185.000ha*) Steilhang > 60% (248.000ha*) Kleinprivatwald §30-Biotope Grenzwirtschaftswälder ... Dauerhafter Schutz...? (*Quelle: BWI II) Zielsetzung, Alternativen und Monitoring ...??? Agenda: 1 Der DeSH: Kurzvorstellung ... 2 Perspektiven für Laub- und Nadelholz ...!? 3 Und der Weg dorthin ....? Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Säge- und Holzindustrie ... Die altbekannte Diskussion ums Laub- und Nadelholz setzt sich fort ... Und was machen wir aus dem (Nadel-)Starkholz? Der langfristige Trend - oder wie „leistungsfähig“ sind unsere Wälder in Zukunft? Wie ressourceneffizient und zielgerichtet ist Waldnaturschutz heute? 4 Fazit und Forderung ... Lars Schmidt (Linstow, 07.10.2015) Wald / Rohstoff Waldumbau in Richtung Laubholz: (zu)künftiges Rohstoffangebot läuft langfristig am Bedarf vorbei ... Vorratsaufbau im Starkholz: Einschnitt-Technik, Ausbeute und Qualität? Waldnaturschutz vs. Ressourceneffizienz ...?! Regionaler Rundholzpreis vs. internationaler Marktpreis! Overheadkosten im Einkauf: wachsende Bedeutung des Nadelrundholzangebotes im (Klein-)Privatwald ... „Commodity-Falle“ vs. Wettbewerbsfähigkeit international: Absatzmärkte, (Neben-)Produkte und Dienstleistungen? Produkte / Markt Innovationsfelder und Herausforderungen ... 1. Stabile UND leistungsfähige Mischwälder mit Nadelholz: Bislang Diskussion über Nutzung, aber zwei Parameter: „...man darf nur soviel nutzen, wie zuwächst...“ Daher „Produktivität“ wieder stärker in den Fokus: „...es muss soviel nachwachsen, wie benötigt wird...“ 2. Zielgerichteter, ressourceneffizienter Waldnaturschutz anstatt „Pauschalstilllegung“: „Status quo“ ermitteln Zieldefinition und Prüfung der „Alternativen“ ... Monitoring! 3. Internationale Wettbewerbsfähigkeit des Cluster Forst & Holz sichern: bedarfsgerechte Rohstoffversorgung mit Blick auf Wettbewerb ... marktgerechte Preispolitik ... wirtschaftliche Rahmenbedingungen gemeinsam verbessern Fazit und Forderungen... Wettbewerbsfähigkeit durch Forschung und Entwicklung sichern ... Kontakt: [email protected] Tel. 0172 / 341 69 42 Vielen Dank ...
© Copyright 2025 ExpyDoc