Wieviel ist genug?

Fastenandacht zum Hungertuch 2015/2016
Wieviel ist genug?
Von Alfred Kick, Kemnath
Aktionsform:
Zielgruppe:
Vorbereitung:
Andacht in der Fastenzeit
Gemeinde
Großes Hungertuch, Meditationen zum Hungertuch und Bildblätter
zum Hungertuch, DVD zum Hungertuch, Beamer.
Alle Materialien zum Hungertuch können Sie hier bestellen:
[email protected]
Lied: Lass uns in deinen Namen Herr, GL 446 1/2
Begrüßung
Heute beten wir anstelle eines Kreuzweges eine Fastenandacht zum Hungertuch.
Dieses Bild ist ganz anders als die bisherigen MISEREOR-Hungertücher.
Es ist nicht leicht und nicht auf den ersten Blick zu verstehen.
Vielleicht irritiert oder provoziert das. Aber Irritation lässt auch innehalten und lädt
ein, nicht wegzuschauen, sondern sich weiter hinein zu sehen.
Gott und Gold – Wie viel ist genug?
Unter diesem Thema steht das Misereor-Hungertuch des chinesischen Künstlers
Dao Zi.
Wir können ergänzen: Wie viel ist genug… für ein gutes Leben?
Das Hungertuch lädt ein, in Verbindung mit der Misereor-Fastenaktion dazu
beizutragen, Visionen vom „Guten Leben für alle“ zu entwickeln und nach
zukunftsfähigen Modellen eines einfachen, solidarischen und genügsamen Lebens
zu suchen.
Das Hungertuch-Bild ist aus der Meditation heraus entstanden und ermöglicht ein
meditatives Annähern, das zunächst das Bild, dann den Text (Mt 6,19-24) und
schließlich beides zusammen in den Blick nimmt.
Fastenandacht zum Hungertuch 2015/2016
Gott und Gold – Wie viel ist genug?
Diese Frage und mit ihr das Hungertuch stehen heute im Mittelpunkt dieser
Fastenandacht. Schön, dass Sie gekommen sind. Die eine oder andere Anregung
wird Sie vielleicht durch die Fastenzeit begleiten.
Gott und Gold
Gott und Gold – was lösen diese beiden Worte in mir aus?
Wie sehe ich die Beziehung von Gott zu Geld?
Woran hängt mein Herz?
Wie viel ist genug?
Wie viel ist genug für mich?
Wie viel ist genug für meine Kinder, meine Eltern?
Wie viel ist genug für die Menschen in Brasilien und die Armen in Süd und Nord?
Bin ich zufrieden mit diesem „Genug“?
Wie viel Besitz ist notwendig für (m)ein glückliches und zufriedenes Leben?
Dem Hungertuch liegt folgender Text aus der Bergpredigt zu Grunde: Mt 6,19-24:
Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören
und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im
Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und
sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Niemand kann zwei
Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er
wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen,
Gott und dem Mammon.“
Ein Meditationsheft und ein Bild zum Hungertuch liegen in den Bänken oder am
Schriftenstand aus. Gerne dürfen Sie diese nach der Andacht mit nach Hause
nehmen.
Wir wollen nun Bild für Bild im Heft oder auf der Leinwand 1 / dem Hungertuch
betrachten (die Reihenfolge ist veränderbar):
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
1
Auf der DVD zum Arbeitsheft Hungertuch finden Sie Bilddateien des Hungertuches zum Beamen.
Fastenandacht zum Hungertuch 2015/2016
Bild 7
Die Leere
Nimm mir die Masken meines Selbst
die Requisiten meiner Gewissheiten
Nimm auch die Angst
Nimm mir
das Kostüm meiner Selbstzweifel
das Drehbuch meiner Selbstinszenierung
Nimm auch die Eitelkeit
Zuletzt nimm auch die Bühne stell mich nackt und bloß auf die Erde
damit ich empfange:
Das Geschenk deiner Fülle 2.
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
Bild 8
Alles ist eins
Im Neuen das Alte
im Schauen das Nichts
im Lachen das Weinen
im Dunkel das Licht
Im Zorn die Versöhnung
im Trauern das Glück
im Beten das Zweifeln
im Zufall Geschick
Das Eine in Allem
die Vielen sind Eins
im Tode das Leben:
Geheimnis des Seins 3.
Stille
2
Ricarda Moufang, in: Meditationen zum MISEREOR-Hungertuch 2015/2016, MVG Medienproduktion
Aachen.
3
Ebd.
Fastenandacht zum Hungertuch 2015/2016
Bild 5
Meditation:
Gott, so nah, so fern 4.
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
Bild 6
Meditation:
Rote Wunden - Rote Siegel
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
Bild 1 (Alles ist fremd)
Meditation: alles ist fremd
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
Bild 2
Meditation: Sein Gesicht
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
4
Diese und alle weiteren Meditationen finden Sie in: Meditationen zum MISEREOR-Hungertuch
2015/2016, MVG Medienproduktion Aachen. Dieses Material können Sie bestellen unter:
[email protected] .
Fastenandacht zum Hungertuch 2015/2016
Bild 3
Meditation: Aus dem Dunkel ins Licht
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
Bild 4
Meditation: Die Siebenzahl
Sieben kleine Goldflächen hat der Künstler in das Bild gesetzt. Sie sind farblich
verbunden mit der großen Goldfläche.
Die kleinen Goldflächen sind im unteren Teil des Bildes zu sehen, „auf der Erde“.
Es könnte das sein, was uns mit der Fülle Gottes verbindet. Es könnten die „Talente“
sein, die uns geschenkt und zur Verfügung gestellt wurden. Die Zahl Sieben gilt als
Zahl der Fülle.
Die kleinen Goldflächen können auch unsere „Drachmen“ aus dem biblischen Text
sein, der Schatz, der uns Leben ermöglicht auf der materiellen wie auf der geistigen
Ebene.
Diese Gaben sollen im Alltag genutzt werden und sich bewähren und sind
gleichzeitig ein Stück Glanz dessen, was schon beginnt, aber auch noch aussteht,
das Reich Gottes: Frieden und Gerechtigkeit für alle.
Jedem und jeder steht dieser Schatz in seiner Fülle zu. Und während viele Menschen
in Brasilien und anderswo in Afrika, Asien und Lateinamerika ihr Leben lang um
diesen Schatz ringen müssen, gehen wir manchmal nachlässig und
verschwenderisch damit um.
Stille
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude, GL 365
Segen
Gott, Vater aller Menschen,
segne unsere Hände und Füße, damit wir dort
hingehen und anpacken, wo es nötig ist,
segne unsere Augen und Ohren, damit wir hinschauen und zuhören, wo wir
gebraucht werden,
segne Kleine und Große, segne Schwarze und
Weiße, segne Frohe und Traurige.
Fastenandacht zum Hungertuch 2015/2016
Segne die Menschen in Afrika und Asien, in Australien, Amerika und Europa.
Segne alle Menschen, denn du bist unser aller
Gott, du,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied: Lass uns in deinen Namen Herr, GL 446 1/2