Donner Kleve – das tote Kliff ! Das südöstlich von St. Michaelisdonn gelegene Gebiet „Kleve“ (Kliff) ist Zeuge der eindrucksvollen nacheiszeitlichen Dithmarscher Landschaftsgeschichte. Es markiert den Verlauf der alten Küstenlinie der Nordsee, als das heute „tote Kliff“ noch dem Meer ausgesetzt war. Wind und Wellen der Nordsee trafen auf die hoch hinaufragende Altmoräne, die sich in der vorletzten Eiszeit (Saale-Vereisung) gebildet hatte. Der eindrucksvolle Höhenzug ragt heute bis zu 30 Meter aus der weiten Marschebene empor und zeichnet so markant die Nahtstelle zwischen Marsch und Geest nach. Die aus dem Hang hervorsprudelnden Quellen haben sogar Eingang in die Sagenwelt gefunden. Danach soll in einer der auch heute noch vorhandenen Quellen am Fuße des Klevs ein Goldschatz lagern, im „Goldsoot“. Der Sage nach kann dieser aber nur bei absolutem Schweigen geborgen werden. Und das ist noch keinem gelungen! Ob er dort wohl noch versteckt ist? Heute beherbergt der Klev eine Vielzahl von seltenen Tier- und Pflanzenarten.Weitflächig besteht ein Naturschutz- und europäisches FFH-Gebiet (Flora, Fauna, Habitat). Überwiegend mit Eichen-Mischwald bewachsen finden sich noch Heidereste. Früher war aufgrund intensiver Schafsbeweidung fast das ganze Gebiet von Heide bewachsen. Für viele Tierarten, die das Licht, die Wärme und die Trockenheit bevorzugen, sind die Trockenhänge Lebensraum. Bis zu 300 Insektenarten leben allein auf der Besenheide. Naturliebhaber finden hier z.B. Hummeln, Wildbienen, Grab- und Wegwespen, aber auch Blindschleichen und Zauneidechsen ebenso wie die seltene Schlingnatter. Zahlreiche „Kratteichen“ sind kulturhistorische Zeugen aus einer Zeit, als Eichen regelmäßig zur Brennholznutzung abgeholzt wurden und der Niederwald (Kratt) die Landschaft prägte.
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