Eine Rolex für Lisa Wunder

SAMSTAG/SONNTAG, 1./2. AUGUST 2015
Eine Rolex
für Lisa
Wunder
BIERFEST
Schwein der
Toilettenfrau
geknackt
Die 22-jährige Kulmbacherin
hat ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau
mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen. Dafür gab
es ein edles Geschenk.
BERUFSSCHULE
VON UNSEREM MITARBEITER
STEPHAN STÖCKEL
Kulmbach — „Die Arbeit mit
Schmuck und Uhren bereitet
mir sehr viel Freude. Überall auf
der Arbeit funkelt und glitzert
es. Die Ware, die ich verkaufe,
ist etwas ganz Besonderes und
sehr wertvoll“, schwärmte Lisa
Wunder. Seit gestern trägt die
frischgebackene Einzelhandelskauffrau auch etwas ganz Edles
an ihrem Arm – eine wertvolle
„Rolex“-Uhr. Diese hat sich die
22-jährige Kulmbacherin redlich verdient. Schließlich krönte
sie ihre Ausbildung mit der
Traumnote 1,0 an der Berufsschule.
Gründer in Kulmbach geboren
auch das Lernen will die Kulmbacherin nicht ad acta legen:
„Ich möchte mich fachlich weiterbilden, um meine Kunden
noch besser beraten zu können.“
Insgesamt wurden 347 Schüler verabschiedet. Lisa Wunder,
die auch die Schülerrede gehalten hatte, war nicht die einzige,
die an der Berufsschule mit der
Traumnote 1,0 glänzte. Neben
ihr gelang noch fünf weiteren
Schülern das Kunststück. „Bei
der Entscheidung, wer den Rolex-Preis erhält, wurden Alter,
Kammerergebnis, Vorbildung
und soziales Engagement berücksichtigt“, erläuterte Schulleiter Joachim Meier.
Der Pädagoge war zuvor in
die Rolle eines Schreiners geschlüpft. In einer kurzweiligen
und vor allem originellen Rede,
die dem pädagogischen Prinzip
der Anschaulichkeit folgte, verglich er die Zeit in der „Werkbank der beruflichen Erstausbildung“ mit der Arbeit an einer
Hobelbank: „Ihre Ausbilder und
Lehrer haben in dieser Zeit kräftig gehobelt, gebohrt, geraspelt,
gefeilt, geschliffen und poliert.
Das hat positive Spuren bei ihnen hinterlassen.“ Der Redner
ermunterte die Schüler zum lebenslangen Lernen, damit „aus
den gelungenen Gesellenstücken
einmal fertige Meisterstücke
werden.“
„Rolex“-Vertriebsleiter Joachim Mernyak gratulierte der „Rolex“-Preisträgerin Lisa Wunder aus Kulmbach
zu ihrer Traumnote 1,0. Zugleich schenkte er ihr eine Uhr der Schweizer Nobelmarke.
Fotos: Stephan Stöckel
In Erinnerung an den am 22.
März 1881 in Kulmbach geborenen Hans-Wilsdorf, dem Namensgeber der Kulmbacher Berufsschule und Gründer der
weltbekannten Rolex Uhren AG,
wird alljährlich der Rolex-Preis
verliehen.
347 Schüler verabschiedete gestern die Hans-Wilsdorf-Berufsschule. Unser Bild zeigt die Offiziellen mit den
Als Lisa Wunder vor drei JahSchulbesten.
ren gehört hat, dass an ihrer
Schule dem oder der Schulbesuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
ten eine kostbare Uhr verliehen
Die Preisträger
wird, war der Ehrgeiz geweckt.
„Ein Klassenkamerad und ich
scherzten, dass einer von uns
gel Gebäudetechnik GmbH
(1,0/Marktleugast/Industrieeinmal den Preis entgegen nehKulmbach), Simone Dehl (Krökauffrau/Recaro Child Safety
Rolex-Preis: Lisa Wunder
men würde. Seitdem haben wir
tenbruck-Hof/BauzeichneGmbH & Co. KG Marktleugast),
(1,0/Kulmbach/Kauffrau im Einuns gegenseitig motiviert und
rin/Architekturbüro Beyer DöhSven Etterichretz (1,0/Kronachzelhandel/Juwelier Schwahn)
versucht, immer unser Bestes zu
lau), Michael Dörfler (WonGlosberg/Brauer und MälMotivierter Nachwuchs
geben.“
sees/Tischler/Unternehmen Erzer/Kulmbacher Kommunbräu),
Staatspreis der Regierung
Ihrem Beruf wird Wunder Landrat Klaus Peter Söllner
win Wölfel Wonsees), Sandra
Ronny Grams (1,11/Berufskraftvon Oberfranken (alle Noweiterhin die Treue halten. Und würdigte das System der dualen
Fischer (Mainleus/Bürokauffahrer/Eichhorn Transport und
tendurchschnitt 1,0; jeweils
Ausbildung als „unschlagbar“
frau/Machalke PolsterwerkstätEntsorgungs-GmbH Eltmann),
75 Euro): Jana Ries (Serrund stellte den Absolventen ein
ten GmbH Hochstadt), Jens
Toni Partheymüller (1,14/Marktfeld/Fachkraft für Lebensmitteltolles Zeugnis aus: „Von NullGabriel (Goldkronach/Maingraitz/Fleischer/Metzgerei Partechnik/Maintal Obstindustrie,
Bock-Mentalität ist an dieser
leus/Firma Eberhard Pöhner
theymüller Marktgraitz)
Hassfurt), Franz Neumüll
Schule nichts zu spüren. AngeBayreuth), Manuel Gluth (Wei(Eckersdorf/Brauer und Mälsichts des Fachkräftemangels
ßenburg/Fachkraft für LebensBuchpreis für die Klassenzer/Kulmbacher Brauerei), Mebrauch wir motivierte junge
mitteltechnik/Brandenburger
besten: Patrick Bauer (Bad
lanie Schöps (BurgkunLeute, wie sie es sind.“ Worte
Urstromquelle), Kevin Meinel
Berneck/Mechatroniker für Kälstadt/Fachverkäuferin im Leder Besinnung fand Studienrat
(Marktleugast/Kaufmann für
tetechnik/Glen Dimplex Kulmbensmittelhandwerk – FleischeEinzelhandel/Kaufland MünchArmin Fritz, für den festlichen
bach), Mareike Bram (Hochrei/E-Center Burgkunstadt)
berg), Julia Ziegler (Pressmusikalischen Rahmen sorgte
stadt/Floristin/Gärtnerei
eck/Fleischerin/Frankenfarm
das
Blechbläserensemble
Ewald), Katja Degelmann
Preis des Landkreises
Klaus-Peter Söllner
stö.
Bayreuth)
„Quintessenz“.
(Kulmbach/Bürokauffrau/WieKulmbach: Kristina Fink
Landrat
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Persönlich erstellt für: SMV-Berufsschule (60016268)
14 KULMBACH STADT
Von Null-BockMentalität ist
an dieser Schule
nichts zu spüren.
Kulmbach — Insgesamt relativ
ruhig für die Polizeikräfte verlief der Donnerstag auf dem
Bierfestgelände. Gegen 23.30
Uhr schnappte sich ein 20-jähriger Bayreuther während eines
Toilettenbesuchs das Sparschwein der Reinigungsfrau,
zerschlug es auf dem Boden
und klaute das darin befindliche Bargeld. Durch aufmerksame Zeugen konnte er jedoch
gestellt werden. Er wird nun
wegen Sachbeschädigung und
Diebstahl angezeigt.
Ungefähr zur gleichen Zeit
betitelte ein 22-jähriger aus
Unterfranken eingesetzte Polizeibeamte mit unflätigen Ausdrücken. Noch während er aufgefordert wurde, dies zu unterlassen, beleidigte er die Polizisten weiter. Ebenfalls unangebracht verhielt sich ein 23-jähriger aus dem Kulmbacher
Landkreis kurz nach 1 Uhr.
Nachdem er sich bereits vorher
immer wieder in die Tätigkeiten von Sicherheitspersonal
und Polizei einmischte und er
deswegen bereits aufgefordert
worden war, den Festplatz zu
verlassen, zeigte er einem Polizeibeamten den ausgestreckten
Mittelfinger. Auch bei der anschließenden Personalienfeststellung fielen weitere Ausdrücke unter der Gürtellinie. Beide
jungen Männer erhalten eine
Anzeige wegen Beleidigung.
Alle angezeigten Personen
standen deutlich unter Alkoholeinfluss.
Mehrere andere Streitigkeiten unter Bierfestbesuchern
konnten dank des schnellen
Einschreitens von Sicherheitsdienst und Polizei geschlichtet
werden, so dass es zu keinen
Straftaten kam.
red
VERKAUF
Flohmarkt
im Tierheim
Kulmbach/Heinersreuth — Das
Tierheim Kulmbach veranstaltet am heutigen Samstag wieder
seinen monatlichen Flohmarkt.
Von Bücher über Kleidung,
Nippes, Haushaltsbedarf bis
Spielzeug ist alles vertreten.
Der Erlös kommt zu 100 Prozent den Tieren zugute. Einlass
ist ab 11 Uhr.
red
GERICHT
Falscher Professor muss arbeiten
VON UNSEREM MITARBEITER
STEPHAN HERBERT FUCHS
Kulmbach — Professor ist nicht
gleich Professor. Ein an der Universität Pristina erworbener
Professorentitel darf beispielsweise nicht so ohne weiteres in
Bayern geführt werden. Das jedenfalls sieht das Bayerische
Hochschulgesetz vor.
Ein 54-jähriger Mann aus
dem Landkreis hatte einen solchen Titel aus dem Kosovo. Weil
er hierzulande offensiv damit geworben hatte ohne Zusätze wie
„Prof. Dr. Uni. Pristina“ oder
den Ländercode „BIH“ für Bosnien-Herzegowina zu verwenden, hat ihn die Staatsanwaltschaft per Strafbefehl zu 80 Tagessätzen zu jeweils 60 Euro
(4800 Euro) verdonnert.
Dagegen legte der angebliche
Sportwissenschaftler Einspruch
ein. Mit Erfolg, denn vor dem
Kulmbacher Amtsgericht wurde
die Sache am Donnerstag eingestellt. Allerdings muss der vermeintliche Professor 100 Stunden gemeinnützige Arbeit als
Auflage leisten.
Der 54-Jährige hatte in der
Vergangenheit schon mal für
Schlagzeilen gesorgt. In Bad
Berneck hatte der Mann eine
ehemalige Bowling-Bahn ersteigert und wollte dort ein Rehabilitationszentrum eröffnen. Warum nichts daraus wurde, ist
nicht bekannt. Zuvor hatte der
„Diplom-Sport-Professor“ aus
Pristina von Neudrossenfeld aus
eine Vermittlungsagentur für
Ärzte und Pflegepersonal betrieben. Wiederum davor war er
nach eigenen Angaben als Dozent an der Universität Heidelberg tätig.
Was ihm Staatsanwalt Ludwig
Peer jetzt zum Vorwurf machte
ist, dass er 2014 seinen Professo-
rentitel bei einer Versteigerung
am Gericht in Bayreuth in amtlichen Papieren geführt und dass
er den Professorentitel auf seiner
(mittlerweile vom Netz genommenen) Internetseite verwendet
hatte. Für den Staatsanwalt war
das ganz klar ein Missbrauch von
Titeln und Berufsbezeichnungen.
Niemand habe ihm gesagt,
dass Zusätze sein müssen, sagte
der Mann vor Gericht. Erst bei
der Kriminalpolizei habe er erfahren, dass dies nicht erlaubt
sei.
Einen Freispruch nannte die
Richterin unter den gegebenen
Umständen eher unwahrscheinlich. Er fühle sich nicht schuldig,
„nicht einmal zu 0,01 Prozent“,
hielt der Angeklagte dagegen.
Der objektive Tatbestand des
Missbrauchs von Titel sei unzweifelhaft erfüllt, so wiederum
Amtsrichterin Tettmann.
Jetzt sind erst mal Ferien!
Kulmbach — Die 90 Kinder der Burghaiger Grundschule freuen sich schon auf ganz viel Zeit zum
Spielen, auf Freibadspaß und natürlich auf den großen Familienurlaub. Schulleiterin Petra Rauh
rät in Sachen Zeugnis zu Gelassenheit „Wenn wirklich einmal eine Note dabei ist, die nicht so
optimal ist, kann ich nur allen Eltern raten, ruhig und entspannt zu bleiben. Dann muss man eben
überlegen, wie man in kleinen Schritten an Verbesserungen arbeiten kann.“
Foto: Sonja Adam