Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T T R I E R D O N N E R S TA G , 1 8 . F E B R U A R 2 0 1 6 , N R . 4 1 U N A B H Ä N G I G 앫 Ü B E R PA R T E I L I C H 앫 G E G R Ü N D E T 1 8 7 5 EINZELPREIS 1,60 € Anzeige Anzeige NEUESTE ANGEBOTE 20. & 21 . Februar IHRER NR.1! 6 MESSEPARK TRIER, 10 –18 UHR EINTRITT FREI www.oeko-trier.de www.facebook.com/oeko.trier Bei Anschlag in Ankara sterben 28 Menschen Ü B ER B LI C K ................................................................................................................. Kohr gegen Klopp Großer Auftritt für Dominik Kohr: Heute spielt der Fußballer aus Trier mit dem FC Augsburg in der Zwischenrunde der Europa League gegen den FC Liverpool und dessen Trainer Jürgen Klopp. Auch Dortmund, Schalke und Leverkusen sind am Ball. SP ORT S E I TE 15 Bitburger investiert Neu, schnell, umweltschonend: Das verspricht sich die Bitburger Braugruppe von ihrer neuen Abfüllanlage. Dafür hat das Traditionsunternehmen aus der Eifel insgesamt 15 Millionen Euro investiert. GELD U N D M A R K T SE I TE 5 GEWINNZAHLEN ............................................................................................. Lotto: 24 - 26 - 32 - 35 - 38 - 39; Superzahl: 3 Super 6: 9 6 5 9 6 3 Spiel 77: 9 8 0 9 7 2 1 (ohne Gewähr) FÜR KINDER ............................................................................................. Auch heute gibt es im Trierischen Volksfreund wieder eine Nachricht extra für Kinder. Ihr findet sie diesmal auf der SEIT E 28 . WETTER ............................................................................................. 쐽 Merkels schwere Stunden Heute und am Freitag schlägt für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Stunde der Wahrheit in Bezug auf ihre Flüchtlingspolitik. Merkel will erneut versuchen, die Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel in Brüssel von ihrer Linie zu überzeugen. FOTO: DPA MEINUNG SEITE 2 T H E M E N D E S TA G E S S E I T E 2 Frust im Dienst: Polizisten tragen ihren Protest auf die Straße Gewerkschaft fordert dringend mehr Personal – Innenminister verweist auf Neueinstellungen Die Gewerkschaft der Polizei klagt über einen eklatanten Personalmangel in Rheinland-Pfalz. Die öffentliche Sicherheit sei nur auf Kosten der Gesundheit der überlasteten Polizisten zu gewährleisten. In Trier und Bitburg soll dagegen protestiert werden. Von unserem Redakteur Rainer Neubert Trier. Der Frust bei der Polizei ist groß. Die steigende Anschlagsgefahr, Demonstrationen, Karnevalsumzüge oder organisierte Einbrecherbanden fordern die Beamten mehr denn je. Hinzu kommt eine drastisch zunehmende Respektlosigkeit und Aggressivität vor allem junger Männer und Frauen. Davon berichten Polizisten aus der Region im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir haben keinerlei Reserven mehr“, schildert einer von ihnen. „Wir gewährleisten die Sicherheit, aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir noch wirklich erfolgreiche Polizeiarbeit leisten.“ Vor allem auf dem Land sei es kaum noch möglich, Streife zu fahren, um Präsenz zu zeigen und präventiv aktiv zu sein. „Wir sind inzwischen fast immer wegen eines konkreten Einsatzes unterwegs und müssen oft entscheiden, ob wir zuerst zu einem Unfall, einem häuslichen Konflikt oder einem gemeldeten Einbruch fahren.“ Für Dieter Engemann vom Landesvorstand der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sind das typische Schilderungen aus persönlichen Gesprächen oder Berichten von Vertrauensleuten in den Dienststellen. „Die Belastung für jeden Einzelnen ist enorm. Wir haben wegen der vielen Sondereinsätze bald niemanden mehr, der in den Dienststellen arbeitet.“ Die Zahl der Beamten reiche bei weitem nicht aus, um einen reibungslosen Tages- und Nachtbetrieb zu gewährleisten. 1,7 Millionen Überstunden aus den vergangenen Jahren nennt er dafür als Beleg. „1000 bis 1500 Überstunden sind im Einzelfall keine Seltenheit. Eine wirkliche Chance, diese abzubauen, gibt es nicht.“ Mindestens 10 000 Vollzeitstellen für Rheinland-Pfalz fordert die GdP, um auf Dauer die innere Sicherheit gewährleisten zu können. Um diese Notwendigkeit zu untermauern, gehen Polizisten unter dem Motto „Wir brauchen Verstärkung“ in Trier und Bitburg auf die Straße. Die Landesregierung weiß von der hohen Belastung. „Wegen der aktuellen Herausforderungen müssen in der Polizei Aufgaben priorisiert und Personal umgeschichtet werden“, sagt Innenminister Roger Lewentz. Er verweist auf den „Rekord bei Neueinstellungen“ von 475 Polizeianwärtern 2015 und weiteren 500 in diesem Jahr. 9357 Polizisten seien aktiv. Auf Vollzeit umgerechnet entspreche das 8985. Die CDU-Landtagsfraktion hält die Zahl der Neueinstellungen für zu gering. Das reiche nicht einmal aus, um die Abgänge bei der Polizei durch bevorstehende Pensionierungen zu kompensieren. Das deckt sich mit den Aussagen des GdP-Vorstands. Der betont, die aktuellen Aktionen seien nicht politisch geprägt. RUBRIKEN B ÖRSE NI CHT VE R PA SS E N ! F E RNS E H E N H ÄGA R SUD O K U SEITE 5 SEITE 22 SEITE 2 3 SEITE 2 3 SEITE 2 3 Trier. Die Pläne für einen zweiten Theaterstandort im Kürenzer Walzwerk sehen viele Bewohner des Stadtteils grundsätzlich positiv. Sorgen bereiten allerdings der zusätzliche Verkehr und die Parkplatznot. Zur Ortsbeiratssitzung waren 60 Besucher gekommen. red LO K AL ES S EI T E 1 1 Überraschendes Urteil im Totschlagprozess T H EM EN D ES TAG ES S EI T E 4 LO K AL ES S EI T E 7 Gysi als Wahlkämpfer gefragt Berlin. Vor Schulen und Kindergärten sollen zur Vermeidung von Unfällen künftig leichter Tempo-30-Zonen eingerichtet werden können – und zwar auch auf großen Straßen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will einen Rechtsrahmen schaffen, damit die Länder ohne Trier. Der ehemalige LinkenFraktionschef Gregor Gysi hat nach eigenen Angaben noch nicht über eine neuerliche Kandidatur für den Bundestag entschieden. „Die Entscheidung, ob ich im nächsten Jahr antrete, ist noch nicht gefallen“, sagt der 68-jährige Politiker am Mittwoch bei ei- TH E M E N DE S TAGE S S E I T E 4 Kürenzer begrüßen Theaterpläne nem Besuch in der TV-Redaktion. Gregor Gysi ist seit Herbst kein Fraktionschef der Linken mehr. Derzeit ist er besonders als Wahlkämpfer in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und SachsenAnhalt gefragt. sey T H EM EN D ES TAG ES S EI T E 3 Bund will mehr Tempo-30-Zonen größere bürokratische Hürden auch an Hauptverkehrsstraßen Tempo 30 anordnen können. Für mehr Sicherheit von Kindern ist zudem vorgesehen, dass Erwachsene sie beim Radeln auf Gehwegen dort auch auf dem Rad begleiten dürfen. dpa T H EM EN D ES TAG ES S EI T E 4 Trier. Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer 43-jährigen Obdachlosen in Trier hat das Landgericht Trier den 32jährigen Hauptangeklagten zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und acht Monaten wegen Totschlags verurteilt. Der Alkoholabhängige soll zudem eine Therapie in einer Entzugsklinik machen. Der mitangeklagte 44-Jährige muss nur ein Jahr und vier Monate ins Gefängnis wegen Diebstahls, Hausfriedensbruchs und Beleidigung. Denn vom Vorwurf der Beihilfe zum Totschlag sprach ihn die Kammer überraschend frei. Die Staatsanwaltschaft hatte fünfeinhalb Jahre Gefängnis gefordert. cus Die Vorhersage: S E I TE 14 ............................................................................................. Ankara. Bei einem Bombenanschlag auf einen Konvoi mit Bussen der Armee in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens 28 Menschen getötet worden. 61 Menschen seien bei der Detonation verletzt worden, sagte Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus. Noch sei unklar, wer für die Tat verantwortlich sei. Ziel des Anschlags am Mittwochabend im Regierungsviertel Cankaya waren nach Angaben der Armee Fahrzeuge, die Angehörige der Streitkräfte transportierten. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat nach dem Bombenanschlag seinen Besuch in Brüssel zu Gesprächen über die Flüchtlingskrise abgesagt. Anzeige K O N TA K T ............................................................................................. Anzeigen 0651/7199-999 Abo 0651/7199-998 Leserservice 0651/7199-0 Ticket-Hotline 0651/7199-996 [email protected] Internet: www.volksfreund.de www.facebook.com/ volksfreund www.twitter.com/ volksfreund PRODUKTION DIESER SEITE: FRANK GIARRA 4 194971 101609 40107 Im Schlafanzug aus der Klinik entlassen Trierer Krankenhaus schickt 83-Jährigen mitten in der Nacht mit Taxi nach Hause Nach Stunden in der Notaufnahme im Trierer Brüderkrankenhaus ist Ende Januar ein 83-Jähriger aus Bitburg von dort aus mitten in der Nacht nach Hause geschickt worden – im Schlafanzug mit dem Taxi. Die Klinik entschuldigt sich. Von unserem Redakteur Bernd Wientjes Trier/Bitburg. Johann Klein denkt noch mit Schrecken an die Nacht zum 29. Januar. Der 83Jährige aus Bitburg ist am Abend zuvor in seiner Wohnung bewusstlos geworden. Seine Frau hat den Notarzt gerufen, der den Mann nach Trier ins Brüderkrankenhaus gebracht hat. In der Klinik sei er wieder zu sich gekom- men und habe bemerkt, dass man ihn in der Notaufnahme an ein Überwachungsgerät angeschlossen habe, erzählt er dem Volksfreund. Irgendwann sei er mit dem Bett auf den Flur geschoben worden, wo nichts mehr passiert sei. Niemand habe mit ihm gesprochen: „Ich habe gedacht, die bringen mich auf ein Zimmer“, sagt Klein. Stattdessen sei gegen 1 Uhr in der Nacht ein Arzt oder Pfleger zu ihm gekommen und habe zu ihm gesagt, er könne nach Hause fahren. „Ich habe gesagt, dass ich aus Bitburg bin und niemanden habe, der mich abholen kann.“ Da habe er zur Antwort bekommen, das sei sein Problem. Man habe ihm ein Taxi bestellt, und er habe sich – im Schlafanzug, den er seit seiner Einlieferung getragen habe – nach Hause fahren lassen. „Das ist ein Unding“, ärgert sich Klein. Klinik-Sprecherin Anne Britten bestätigt die Ereignisse. Sie spricht von einer „unglücklichen Situation“ und von Kommunikationspannen. Es stimme, dass der Mann mehrere Stunden auf dem Flur gelegen habe. Die Ärzte hätten auf das Ergebnis einer Blutuntersuchung gewartet. Danach sei klar gewesen, dass keine Behandlung notwendig sei. Es sei aber auch kein Bett mehr frei gewesen. Mittlerweile habe man sich bei dem Mann entschuldigt, sagt Britten. Man nehme den Vorfall zum Anlass, die Abläufe in der Notaufnahme zu überprüfen. Traumhafte Kurzreise mit der Queen Mary 2 Entdecken Sie auf unserer Leserreise das schönste Kreuzfahrtschiff der Welt auf einer Reise von Southampton nach Hamburg. Inkl. Flug nach London und Rücktransfer von Hamburg nach Trier Termine: 25.05.–27.05.2016 13.07.–15.07.2016 Information und Buchung: Telefon 06 51/71 99-5 84 (Mo.–Fr. 8–17 Uhr) [email protected] schon ab 599 € p. P.
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