Einführung in die Wasseranalytik Wasserwerte ermitteln in natürlichen Gewässern, warum eigentlich und was kann man aus diesen Werten schließen? Für alle, die dies interessiert, hier eine kleine Einführung: Wasser und seine Bestandteile Reines Wasser ist eine chemische Verbindung von 2 Teilen Wasserstoff und einem Teil Sauerstoff. In dieser reinen Form kommt es nur als destilliertes Wasser in geschlossenem Gefäß vor. Wasser in der Natur, besteht aus der gleichen Verbindung, allerdings enthält dieses Wasser neben der erwähnten Verbindung viele gelöste Stoffe. Dies gilt für Flüsse, Bäche, Weiher etc., und, im Prinzip auch für unser Trinkwasser. Gelöste Stoffe im Wasser können sein: Mineralsalze − Gase − organische Verbindungen − Darüber hinaus enthält Wasser in der Natur mehr oder weniger ausgeprägt noch organische und anorganische Schwebstoffe, die je nach Gehalt das Wasser trüben können. Die Eigenschaften von Wasser Man unterscheidet zwischen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften. Im Folgenden sind die wichtigsten genannt: Physikalische Eigenschaften: Strömung, Temperatur, Dichte, Lichtdurchlässigkeit (Trübung), Siedepunkt, Gefrierpunkt Chemische Eigenschaften: Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Leitwert Biologische Eigenschaften: Stoffwechsel, Stickstoffkreislauf, alle Lebensvorgänge unter Wasser Reines Wasser ist immer biologisch totes Wasser! Die chemischen und physikalischen Eigenschaften lassen sich Prüfen. Hierzu gibt es unterschiedliche Prüfmethoden. Auf die wichtigsten Analysewerte und deren Bedeutung wird im Folgenden eingegangen. Sauerstoffgehalt Sauerstoff löst sich im Wasser durch Gasaustausch mit der umgebenden Luft an der Oberfläche und die Assimilation der Wasserpflanzen. Sauerstoff löst sich im Wasser in begrenzter Menge, vor allem abhängig von der Temperatur. Dieser physikalische Wert ist daher zur Messung auf jeden Fall mit zu erfassen, um Rückschlüsse zu erlauben. Sauerstoffgehalt wird gemessen in mg/l (Milligramm je Liter). Interessant wir dieser Wert durch die Erkenntnis, dass Leben in jeder Form Sauerstoff verbraucht. Unbelebtes, mit Sauerstoff gesättigtes Wasser enthält bei: 0° C = 14 mg/L, 10° C = 11 mg/l, 20° C = 9 mg/l; zunehmende Temperaturen bedeuten abnehmenden Sauerstoffgehalt. Diese Werte gelten nur für unbelebtes/unbelastetes Wasser. Belebtes Wasser zehrt, wie gesagt Sauerstoff. Das passiert durch die Atmung der Lebewesen, und den Abbau der Stoffwechselprodukte durch Mikroorganismen. In belebtem Wasser wird man daher immer weniger Sauerstoff messen, als die bei Sättigung angegebenen Werte. Fische brauchen zum Überleben in der Regel zwischen 3 und 5 mg/l Sauerstoff, Salmoniden wie Forellen benötigen idealerweise mindestens 7 mg/l. (Werte in diesem Bereich oder darüber sind unkritisch). Je mehr der Sauerstoffgehalt vom Sättigungswert abweicht, umso höher ist die biologische „Belastung“ des Wassers (Fische, Kleinlebewesen, Abbau organischer Verbindungen). Auch die Einleitung von z.B. Gülle/Mist (organischer Dünger) hat recht schnell starke Sauerstoffzehrung zur Folge. pH-Wert Wasser kann chemisch sehr unterschiedlich reagieren: sauer, neutral oder alkalisch. Maßstab hierfür ist der pH Wert. Der pH Wert wir in Werten von 1 bis 14 ausgedrückt. Es bedeuten: 1-------------------------7-------------------------14 sauer neutral basisch Unkritisch sind pH-Werte in unseren Gewässern zwischen 5,5 und 10,0, optimal sind Werte zwischen 6,0 und 8,0. Leitwert Der Leitwert (elektrische Leitfähigkeit) ist ein Summenmerkmal, dass die Menge der im Wasser gelösten Mineralsalze anzeigt. Er lässt keine Rückschlüsse auf die Art der gelösten Salze zu. Wohl aber lässt er Rückschlüsse auf die Härte (wird von den gelösten Salzen gebildet ) zu. Er wird meist in ys/cm (Mikrosiemens je Zentimeter) angegeben. Als Faustformel kann man sich merken, dass 33ys/cm ungefähr 1° dH oder 30 Milligramm je Liter Salzgehalt entsprechen. Unkritisch sind Werte zwischen 100 und 800 Mikrosiemens je Zentimeter. Bei Fischbesatz ist dieser Wert wichtig, da bei starken Abweichungen (Transportwasser Wert 150, Besatzwasser Wert 650) eine langsame Anpassung durch Vermischen des Wassers vor dem Besatz durchgeführt werden sollte, um Schäden bei den Fischen zu vermeiden. Ein plötzlicher starker Anstieg gegenüber den vorher ermittelten Werten im Fischwasser, ist meist auf die Einleitung von Mineralsalzen (z.B. Dünger) zurückzuführen. Solange diese ermittelten Werte im unkritischen Bereich sind, und keinerlei Fischsterben zu beobachten ist, kann man davon ausgehen, dass der natürliche Kreislauf grundsätzlich in Ordnung ist, und keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind.
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