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Spezial |
GYMlive 2/15
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Der Frühling ist da, das Stadion Natur lockt – auch zum Rad fahren
Für den Hintern muss es passen
Das Velo, welcher Typ und für welche Verwendung auch immer, ist ein fahrendes Fitnessstudio, für das Turner/-innen kein teures JahresAbo lösen müssen. Beim Rad fahren ist der
Körper unmittelbar mit fünf Punkten mit dem
«Fitnessgerät» verbunden: beide Hände mit
dem Lenker, zwei Füsse mit den Pedalen (mit
und ohne Klicker) – und das Gesäss mit dem
(richtigen) Sattel. Die letzte Verbindung, Gesäss/Sattel, soll nachfolgend etwas näher betrachtet werden (s. Kasten). Ob ambitionierter
Rennradfahrer, gemütlicher Sonntagsfahrer
oder Radfahrer/-in für den Wocheneinkauf, immerhin ruhen bei sitzender Veloposition rund
60 bis 70 Prozent vom Körpergewicht auf dem
Hintern respektive auf dem Sattel. Den Rest
fangen Arme und Beine auf.
Fach-Infos vom Fachmann
Die Suche nach dem richtigen Sattel ist nicht
immer eine einfache und kennen die Velofahrer/
-innen. Wer ein Velo kauft, sollte sich genügend
Zeit für die Sattelwahl nehmen. Entscheidend
ist die Art des «Drahtesels», dieser sollte dem/
Foto: www.swiss-image.ch
Die Ostertage 2015 waren wettermässig nicht über alle Zweifel erhaben. Gab es aber Aufhellungen und
Sonnenschein, und das gab es, waren sie sofort einzeln, in Gruppen und/oder im Familienverband auf Strassen
und Feldwegen zu sehen. Nicht die Osterhasen, nein: die Genuss-, Strassen-, Gelände- und Elektro-Radfahrer/
-innen. Alle schienen freudig unterwegs zu sein, da spielt der richtige Velosattel eine wichtige Rolle.
Für jeden Hintern den passenden Sattel – es gibt ihn.
der Käufer/-in sozusagen «auf den Leib» geschneidert sein. Für den Sattel gilt entsprechend: «auf den Hintern» geschneidert sein. Je
sportlicher es zu und her geht, desto schmaler
darf dieser sein. Dies wissen selbstverständlich
auch die Fachleute in Velo-Fachgeschäften im
Land, sie sind die Spezialisten, sie haben viel Erfahrung. Aus diesem Grund lohnen sich Kauf
und die Beratung im Fachgeschäft allemal. Gemäss einer GYMlive-Umfrage bieten alle die
Möglichkeit, diverse Sattelmodelle zu testen.
Kommt die richtige Verbindung von Hintern
und Sattel nicht zum Funktionieren, ist ein
Umtausch und somit eine Verbesserung möglich, das Angebot ist gross. Schmerzendes Sitzfleisch und Taubheitsgefühle sollen nicht aufkommen. «Wir bauen unter jeden Schweizer
Hintern das passende Velo», meinte einer der
bekannteren Bike-Anbieter zu GYMlive.
Peter Friedli
Infos zum Thema: Fachhandel, Fachliteratur, Internet
GYMlive-Tipps zum Sattelkauf
1. Radfahr-Typ bestimmen
Kurzstrecken-, Kurz-/Langstrecken- oder AusdauerRadfahrer.
2. Sitz-Typ bestimmen
Fahrposition berücksichtigen. Unterschiedliche Positionen erfordern unterschiedliche Satteltypen. –
Schambeinbelaster: Wer eine sportlich überhöhte
Sitzposition (Sattel höher als Lenker) bevorzugt oder
einen Rahmen mit zu langem Oberrohr oder Vorbau
fährt, belastet überwiegend den vorderen Teil des Sattels (Rennrad-, Mountainbike-, Fitnessbereich). – Sitzbeinbelaster: Zu der hauptsächlichen Belastung der
Sitzbeine (Gesässknochen) führt meistens eine aufrechte Haltung. Druckschmerzen an den Sitzhöckern
sind keine Seltenheit. Fahrradsättel mit Kanten und
Nähten im hinteren Sattelbereich meiden (Citybikes,
Damenräder).
tet. Dieser Satteltyp ist im Radsport weit verbreitet und
funktioniert für viele Radfahrer ausgezeichnet. –
Lochsattel: Lochsättel haben in der Mitte eine Aussparung. Dadurch wird der Dammbereich entlastet und
die Sitzknochen stärker belastet. So kann Durchblutungsstörungen vorgebeugt werden. Wichtig ist, dass
das Loch auf den Fahrer passt. Jeder Fahrer sitzt anders auf dem Rad. Ob ein Lochsattel passt oder nicht,
muss durch Testen herausgefunden werden. – Frauensattel: Viele Frauen kommen mit einem Unisex-Sattel gut klar. Es sollte nicht ausser Acht gelassen werden, dass Frauen eine andere Beckenform als Männer
haben. Die Beckenknochen sind stärker gewölbt als bei
Männern. – Mass-Sattel: Ein massgefertigter Sattel
ist die Allzweckwaffe gegen Sitzbeschwerden. Individuell auf die Anatomie und Sitzhaltung des Fahrers angepasst, bietet er maximale Ergonomie, Komfort und
Performance.
3. Satteltypen kennen
Klassischer Sattel: Ermöglicht eine gleichmässige
Druckverteilung, der Dammbereich wird nicht entlas-
4. Gesäss vermessen, optimale Sattelbreite
Weiss man, in welche Richtung die Sattelwahl geht,
gilt es, das Gesäss zu vermessen. Schliesslich ist der Al-
lerwerteste sehr individuell und der Abstand der Sitzknochen variiert nicht nur unter den Geschlechtern
stark. Im guten Rad-Fachhandel kann man schnell und
einfach den Abstand der Sitzknochen messen und damit die optimale Breite des Sattels ermitteln lassen. –
Sättel ausprobieren: Hat man sich für einen Stattel
entschieden, sollte der Händler diesen für eine Testphase von circa zwei bis drei Touren zur Verfügung
stellen. Bereits bei der ersten Auswahl verschiedene
Sattelmodelle testen.
Noch dies: Der Sattel sollte nicht zu weich sein, da
die Sitzhöcker sonst tief einsinken. Dadurch können
Sehnen gereizt werden. Eine Gel-Sattel-Einlage hat
sich bewährt und schmiegt sich gut an die belasteten
Stellen an. Die Sattelnase sollte weicher sein als die
Auflagefläche der Sitzhöcker. Bewährt hat sich der Stufensattel. Diesen gibt es in allen Breiten und Formen.
Beim Stufensattel wird der Schambereich entlastet. –
Wichtig: Der Sattel muss waagerecht (Wasserwaage)
montiert sein und die Sattelhöhe muss stimmen.
Zusammenstellung: Alexandra Herzog-Vetsch