Warum die kommende Finanzkrise anders wird, als alles zuvor

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Warum die kommende Finanzkrise anders wird, als alles
zuvor
07:00 Uhr | Steve St. Angelo
Sowohl in den Mainstreammedien als auch auf den alternativen Edelmetall-Seiten werden viele Spekulationen darüber
angestellt, wie es in Zukunft weitergeht. Unglücklicherweise sind 99,9% der Mainstream-Darstellungen vollkommen nutzlos.
Nichtsdestotrotz treffen auch Marktbeobachter aus dem Edelmetallsektor falsche Vorhersagen hinsichtlich der Wirtschaft und
der Finanzmärkte, weil ihre Annahmen zu den zukünftigen Entwicklungen nicht immer zutreffend sind.
Verstehen Sie mich nicht falsch – ich habe noch immer großen Respekt für die meisten Edelmetall-Analysten, immerhin sind sie
alle überzeugt davon, dass Gold und Silber die besten Wertanlagen sind, die man besitzen sollte, wenn die nächste
Finanz-Katastrophe über uns hereinbricht. Ich teile ihre Meinung nur deshalb in einigen Punkten nicht, weil sie nicht vollständig
erfasst haben, welchen Einfluss die Energiefrage auf den Edelmetallsektor, die Bergbauindustrie und die gesamte Wirtschaft
haben wird. Im Grunde sind wir uns einig, dass der Geldwert von Gold und Silber explodieren wird, nur eben aus
unterschiedlichen Gründen.
Die nächste Finanzkrise wird nicht nur die USA sondern die ganze Welt treffen, und sie wird anders sein, als alles, was wir
bisher erlebt haben. Der Grund dafür ist die enorme Höhe der Schulden und der Hebelwirkungen verglichen mit den
verbliebenen Reserven an billiger Energie, die wir benötigen, um die Wirtschaftsaktivität zu erzeugen, mit der wir diese
Schulden zurückzahlen können.
Die nächste große Finanzkrise wird unweigerlich kommen, ob uns das gefällt oder nicht.
Mir ist zwar bewusst, dass viele (selbst viele meiner Leser) nicht glauben, dass uns eine Energiekrise bevorsteht, aber ich
werde in diesem Artikel nicht auf die Einzelheiten eingehen. Meine Meinung dazu: Entweder Sie glauben es jetzt schon, oder
Sie warten einfach ein paar Jahre, bis die Realität von Peak Oil und dem fallenden Erntefaktor, der über die Effizienz eines
Kraftwerks oder der Ausbeutung einer Energiequelle Auskunft gibt, unübersehbar wird.
Ich muss sagen, es ist erstaunlich, wie viele E-Mails ich bekomme, in denen die Verfasser mir erklären, dass nicht Energie das
Problem ist, sondern die Elite...die Höheren Mächte. Mir ist klar, dass einige 'da oben' ihren Einfluss ausüben - aber das globale
Ölfördermaximum und die sinkende Effizienz der Energiegewinnung, wird die, die mehr Geld als Verstand haben, hart treffen.
Merken Sie sich meine Worte.
Gut, genug geschimpft. Kommen wir jetzt zu den eigentlichen Fakten.
Sind die steigenden Silbereinfuhren Indiens und der USA ein Zeichen für die bevorstehende Finanzkrise?
Es ist wirklich erstaunlich, welche Mengen an Silber Indien und die Vereinigten Staaten 2015 voraussichtlich importieren
werden. Die Zahlen und dieses Thema wurden zwar bereits ausführlich auf diversen Edelmetall-Webseiten diskutiert, aber erst
die im folgenden Chart dargestellten Daten machen deutlich, um wie viel es hier wirklich geht:
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24.09.2015
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Wie wir sehen, beliefen sich die gesamten Silberimporte der USA und Indiens 2014 auf 391 Mio. Unzen und machten damit
44% der weltweiten Minenproduktion aus, die im vergangenen Jahr 877 Mio. Unzen betrug. In diesem Jahr werden beide
Länder zusammen jedoch voraussichtlich 533 Mio. Unzen importieren und damit 63% des insgesamt geförderten Silbers
nachfragen. Allein der Nachfrageanstieg der beiden Staaten gegenüber dem letztem Jahr verschlingt damit fast ein Fünftel allen
weltweit gewonnenen Silbers.
Sie werden bemerken, dass die erwartete weltweite Fördermenge in diesem Jahr mit 850 Mio. Unzen niedriger ausfällt als als
im letzten Jahr, als es insgesamt 877 Mio. Unzen waren. Grund dafür ist die sinkende Produktion in Mexiko, Australien, Chile
und Kanada. Mehr dazu werde ich bald in kommenden Artikeln schreiben. Ich kann Ihnen jedoch sagen, dass die
Minenproduktion Australiens in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ganze 30% geringer ausfiel, als im gleichen Zeitraum
2014.
Die weltweit verfügbare Fördermenge sinkt also gleichzeitig mit dem Angebot an recyceltem Silber. Zusammen mit dem
enormen Anstieg der Nachfrage von Seiten der USA und Indiens setzt das den Großhandelsmarkt für Silber zunehmend unter
Druck. Was ist jedoch der eigentliche Grund dafür, dass Indien in diesem Jahr die gewaltige Menge von 340 Mio. Unzen Silber
kauft, während es im vergangenen Jahr noch 230 Mio. Unzen waren?
Das lässt mich vermuten, dass die Inder sich Silbervorräte anlegen, weil sie ein gutes Angebot erkennen, wenn sie eines sehen.
Und Silber für 14-15 US-Dollar je Unze ist wirklich ein guter Deal. Der Preis liegt sogar noch unter der Gewinnschwelle der
meisten primären Silberunternehmen, auch wenn die stümperhafte "Cash-Kosten-Analyse", die heute noch immer auch von
offizieller Seite aus durchgeführt wird, etwas anderes glauben machen möchte.
Das Vermögensverwaltungsunternehmen ETF Securities beispielsweise veröffentlicht jeden Monat seinen Newsletter Precious
Metals Monthly und schrieb in der Augustausgabe Folgendes:
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24.09.2015
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Im Verhältnis zu den Produktionskosten ist der Silberpreis auf seinem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Im August schloss
der Kurs nach Angabe der CPM Group mit der geringsten Differenz zu den Cashkosten seit 2005. Die Cashkosten
(grundsätzliche Produktionskosten je geförderter Einheit) für Silber liegen 2015 wahrscheinlich nur knapp unter 9 Dollar und im
August schloss der Kurs nicht einmal 6 Dollar über den Basis-Cashkosten. 2005 war der Silberpreis im Vergleich zu den
Cashkosten zum letzten Mal so niedrig gewesen, die Differenz betrug damals nur etwa 4 Dollar je Unze. Eine derart geringe
Gewinnspanne gegenüber den grundlegenden Produktionskosten deutet darauf hin, dass die meisten Silberunternehmen unter
diesen Bedingungen kein Plus verzeichnen können, was langfristig gesehen nicht nachhaltig ist. Einige Analysten erwarten für
2015 eine Verknappung des Silberangebots, da die Fördermenge nur sehr langsam wächst und das Angebot an
Recycling-Silber stark zurückgegangen ist.
ETF Securities veröffentlicht immer exzellente Daten, aber mit den ewigen Wiederholungen der wertlosen Angaben zu den
Cash-Kosten tragen sie nur zur Verwirrung der Investoren bezüglich der tatsächlichen Kosten im Silberbergbau bei. Was die
Sache noch schlimmer macht, ist dass sie die CPM Group zitieren, die von Jeff Christian geleitet wird. Mr. Christian tendiert
dazu, mit gespaltener Zunge zu sprechen, wenn es um Silber geht.
Wie dem auch sei, was Sie wirklich verstehen müssen, ist dass die Cash-Kosten für die Analyse vollkommen nutzlos sind, weil
darin die Beiprodukt-Gutschriften von den Produktionskosten für Silber abgezogen werden. Den Untersuchungen zufolge, die
ich für meine Top 12 der primären Silberunternehmen durchgeführt habe, machten die Beiprodukt-Gutschriften und Einnahmen
aus Goldverkäufen im Durchschnitt 44% des Gesamterlöses aus. Wenn ein Unternehmen seine Beiprodukt-Gutschriften
verrechnen darf, um niedrige Cashkosten vorweisen zu können, dann sagen diese nichts mehr über die Rentabilität der
Gesellschaft aus.
Die zwölf erwähnten Silberproduzenten verzeichneten 2014 zudem insgesamt einen Netto-Verlust in Höhe von 77 Mio.
US-Dollar. Der Wert ihrer Beiprodukt-Gutschriften und Goldverkäufe belief sich auf 1,5 Milliarden Dollar. Sagen wir mal, wir
ziehen davon jetzt etwa 300 Mio. für die Erlöse aus Goldverkäufen ab, dann bleiben noch Beiprodukt-Gutschriften in Höhe von
1,2 Milliarden Dollar. Und jetzt ziehen Sie diese Erlöse von den Gesamteinnahmen in Höhe von 3,4 Milliarden Dollar ab, die die
Unternehmen 2014 erwirtschaftet haben, und dann sagen Sie mir, wie erschreckend die Verluste in Wirklichkeit waren...
Das ist der Wahnsinn der Kommentatoren-Gemeinschaft. Sie verwenden weiterhin eine nutzlose Kennziffer, die den Investor
vorsätzlich in die Irre führt, indem sie ihm vorgaukelt, die Kosten der Silberproduktion seien niedriger, als das tatsächlich der
Fall ist.
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24.09.2015
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Fördermaximum der amerikanischen Schieferöl-Produktion: Der Kanarienvogel im Kohlebergwerk
Die US-Energiebehörde (EIA) hat gerade den aktuellen Bericht zur Schieferölproduktion herausgegeben, in dem sie schreibt,
dass diese im April 2015 ihr Maximum erreicht hat. Klicken Sie auf den Link und sehen Sie selbst. Ich habe mir die
Excel-Tabelle angesehen und mit den Daten den folgenden Chart erstellt:
Im Chart sehen Sie die vier größten Schieferölfelder der Vereinigten Staaten. Das Permian (in olivgrün dargestellt) verfügt zwar
über Schieferölquellen, doch die Hälfte der Produktion dieses Feldes stammt aus konventionellen (und gewinnbringenderen)
Bohrungen. Wie wir sehen erreichte die Produktion aller vier Schieferölfelder im April mit 5,35 Mio. Barrel am Tag ihr Maximum.
Bis Oktober wird die Produktionsleistung voraussichtlich auf 5 Mio. Barrel am Tag fallen.
Hinweis: Die Produktionszahlen beruhen auf Schätzungen.
Jetzt, da der Rohölpreis auf 40-45 Dollar gesunken ist, kann ich mir gut vorstellen, dass wir bis Ende 2015 und zu Beginn des
nächsten Jahres noch eine deutlichere Abnahme der Schieferölproduktion beobachten können. Zudem hat die EIA aktuelle
Daten veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Rohölproduktion der USA von ihrem Maximum von 9,6 Mio. Barrel am Tag,
das vor einigen Monaten erreicht wurde, um 500.000 Barrel auf 9,1 Mio. Barrel am Tag gesunken ist.
Um die Daten zur Produktionsleistung in der Vergangenheit und in der Zukunft ins Verhältnis zu setzen, müssen wir uns nur den
folgenden Chart ansehen:
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Im großen Chart ist die Rohölproduktion der USA seit 1920 dargestellt. Die roten Linien habe ich eingezeichnet, um zu
verdeutlichen, wie stark sie jeweils gefallen oder gestiegen ist. Wie Sie sehen, sind die Aufwärts- und die Abwärtsbewegung
zwischen 1920 und 1970 symmetrisch. Das ist natürlich nicht ganz exakt...aber schon sehr nah dran.
Betrachten Sie jetzt den Anstieg der Schieferölproduktion seit 2007. Die Kurve zeigt ein fast exponentielles Wachstum. Wenn
Sie wetten müssten, wie denken Sie wird wohl der Rückgang der Förderleistung aussehen, nachdem das Maximum erreicht
wurde? Den kleinen Chart habe ich oben mit eingefügt, um zu zeigen, dass der Peak tatsächlich schon überschritten wurde.
Wenn Sie auch zu den Träumern da draußen gehören, die glauben, dass in den USA noch große Mengen an billigem,
unerschlossenem Öl im Boden lagern, dann kenne ich da jemanden, der Ihnen gern US-Staatsanleihen und
Zins-Swap-Derivate verkaufen möchte, so viele Sie wollen...
Einige der besseren Analysten aus dem Energiesektor, deren Beiträge ich regelmäßig lese, sind der Ansicht, dass die
Rohölproduktion der Vereinigten Staaten bis 2020 wahrscheinlich um 33% und bis 2025 um 60-70% abnehmen wird. Wie sollen
die USA damit auskommen? Bedenken Sie dabei auch, dass sie in Zukunft viel weniger Öl importieren können, weil niemand
mehr bereit sein wird, Öl gegen wertlose Dollar oder Staatsanleihen zu tauschen.
Der Rückgang der Schieferölproduktion in den USA ist das erste Anzeichen der globalen Krise, die auf uns zukommt.
Kaufen Sie lieber echtes Gold und Silber, bevor die nächste Finanzkrise beginnt, denn sie wird anders sein, als alle, die die
Menschheit bislang erlebt hat. Zum weltweiten Rückgang des Energieangebots kommen diesmal noch der ungeheure
Schuldenberg und die enormen Hebelwirkungen im Finanzsystem - eine Kombination, die den Wert der meisten Papierassets
und anderen Anlageoptionen vollkommen vernichten wird.
Investoren, die davon ausgegangen waren, dass Immobilien immer ein guter Ort sind, um das eigene Vermögen anzulegen,
werden ein böses Erwachen erleben. Nur ganz bestimmte Immobilien und Grundstücke in ganz bestimmten Gegenden werden
ihren Wert behalten. Der Großteil der Immobilien in den Vorstädten und Wohnbezirken, sowie der industriellen und
gewerblichen Immobilien wird jedoch noch jahrzehntelang im Wert fallen.
Wie gesagt - der nächste Kollaps wird anders, als alles, was wir zuvor erlebt haben. Deswegen ist es ratsam, physisches Gold
und Silber zu besitzen. Wenn die Fed keine Silbermunition mehr hat, die sie verschießen kann, werden die Edelmetalle zu den
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© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 18. September 2015 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
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