Raucherentwöhnung - Fondation Cancer

Raucherentwöhnung:
Ein guter Vorsatz für 2016
Das neue Jahr steht vor der Tür. Und dies ist der
ideale Zeitpunkt, gute Vorsätze umzusetzen. Wie
wäre es denn, endlich dem alten Laster Rauchen
abzuschwören?
Für den Erfolg der Entwöhnung ist Ihre persönliche
Motivation von großer Bedeutung. Es gibt tausend
gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Finden
Sie Ihren persönlichen Grund, der Sie anspornt: Sie
wollen besser in Form sein? Sie haben es satt, nach
Tabak zu riechen? Stets das Restaurant zu verlassen, nur um zu rauchen? Oder werden Sie sogar
demnächst Eltern?
Obwohl es kein Wundermittel gibt, existieren mittlerweile zahlreiche Hilfsmittel für eine erfolgreiche
Raucherentwöhnung. Welche Methode Sie auch
immer zum Ausstieg wählen werden, Ihr Entschluss
allein, keine Zigarette mehr anzuzünden, ist die
beste Entscheidung, die Sie für sich und Ihre
Umgebung fällen können.
Sind Sie bereit, mit dem Rauchen aufzuhören? Hier
ein kurzer Überblick, wie Sie es schaffen können:
Entwöhnungshilfen:
Aus einer Laune heraus aufhören?
Mit Hilfe von Nikotin-Ersatztherapie aufhören?
Ja, das ist möglich. Um rauchfrei zu bleiben, ist allerdings eine
gute Vorbereitung von großem Vorteil. Besuchen Sie einfach
unsere Website. Unter www.info-tabac.lu finden Sie viele Tipps,
die Ihnen bei der Entwöhnung helfen. Aufhören zu rauchen
kann man lernen.
Diese Methode kann bei Rauchern mit starker
Nikotinabhängigkeit sinnvoll sein. Nikotin-Ersatzprodukte (NRT)
liefern Ihrem Körper Nikotin, und geben – im Gegensatz zur
Zigarette – dies langsam und auf kontinuierliche Weise ab.
Sie ermöglichen, dass Sie sich selbst nach und nach von Ihrer
Nikotinsucht befreien können. Diese Ersatzprodukte schwächen
die Entzugserscheinungen, d.h., jene lästigen Symptome, die Sie
beim Nikotinentzug spüren.
Auf der Website können Sie erfahren, dass kein Raucher
miteinander vergleichbar ist. Rauchen verursacht eine
Nikotinabhängigkeit und ein Suchtverhalten, die bei jedem
unterschiedlich ausgeprägt sind. Dies erklärt auch, wieso eine
Rauchstopp-Methode bei einem Raucher erfolgreich sein kann
und bei einem anderen nicht klappt. Tabak hat eine direkte
(Wirkung des Nikotins auf die nikotinischen AcetylcholinRezeptoren) und eine indirekte Wirkungsweise (Gesten,
Gewohnheiten) auf das Gehirn. Diese beiden Mechanismen
sind untrennbar miteinander verbunden.
Info Cancer 83 | 2015
Sie sollten diese Nikotin-Ersatzprodukte langsam absetzen, um
sie dann nach ein paar Wochen (dies kann bis zu sechs Monate
sein) vollständig zu stoppen. NRT können Sie rezeptfrei in der
Apotheken kaufen. Es gibt ganz unterschiedliche Präparate
wie zum Beispiel Pflaster, sogenannte „Patches“, die 16 oder
24 Stunden wirken, Kaugummis, in zwei Stärken (2 mg oder
4 mg Nikotin), Lutschtabletten (2 mg / 4 mg Nikotin) sowie ein
RAUCHEN
Spray (10 mg Nikotin). Jedes Präparat hat Vor- und Nachteile,
aber unabhängig vom Produkt ist vor allem die richtige Dosis
(weder zu viel noch zu wenig) wichtig. Sie können diesbezüglich
den Apotheker um Rat fragen. Die Nikotin-Ersatztherapie kann
auch von jungen Menschen, ab 15 Jahren, verwendet werden.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, wenn Sie gerade einen
Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten haben, sollten Sie
ärztlich überwacht werden.
Mit medikamentöser Unterstützung aufhören?
Bei der Raucherentwöhnung werden derzeit zwei Medikamente
eingesetzt: das LP Bupropion (Zyban*) und das Vareniclin
(Champix*).
Aufgrund ihrer Kontraindikationen und Nebenwirkungen sind
beiden Medikamente verschreibungspflichtig. Deshalb müssen
Sie Ihren Arzt aufsuchen, der Ihnen die Wirksamkeitsweise
und Einnahme dieser Medikamente erklärt. Diese Methode
kann nicht bei Schwangeren oder stillenden Müttern sowie
bei Personen unter 18 Jahren eingesetzt werden.
Dank alternativen Methoden aufhören?
Wenn Sie Hypnose, Akupunktur, Homöopathie und
Mesotherapie ausprobieren wollen, sollten Sie wissen, dass
die Wirksamkeit dieser Verfahren noch nicht wissenschaftlich
bewiesen ist. Diese Techniken werden jedoch von einigen
Rauchern als zusätzliche Hilfe geschätzt.
Achtung: Seien Sie auf der Hut vor unwissenschaftlichen und
oft teuren „Methoden". Diese entpuppen sich meist als echte
Betrügerei und sind reine Geldmacherei.
Wo finde ich Hilfe?
Sprechstunde Raucherentwöhnung
Hiesige Krankenhäuser, Ärzte und die „Ligue Médico-Sociale“
bieten spezielle Sprechstunden zur Raucherentwöhnung an.
Dank kognitiver Verhaltenstherapie aufhören?
Kognitive Verhaltenstherapien sind Psychotherapien, die
Menschen helfen, Verhaltensweisen oder Denkmuster zu ändern.
Ein Therapeut macht Ihnen durch Dialog und Übungen, das
eigene Rauchverhalten bewusst und verdeutlicht Ihnen, die
Funktionen, welche die Zigarette in Ihrem Leben übernommen
hat: Rauchen Sie aus Gewohnheit? Aus Reflex? Oder in
bestimmten Situationen, wenn Sie gestresst oder ängstlich sind?
Rauchen sie zum Vergnügen? Ein Therapeut kann Ihnen dabei
helfen, eine auf sie persönlich zugeschnittene „Taktik“ zu finden.
Er wird Sie dabei unterstützen, neue Verhaltensmuster (Ausweichund Ersatz-Strategien) zu entwickeln, damit Sie besser mit dem
Verlangen nach einer Zigarette umgehen können.
Forscher haben festgestellt, dass Einzelsitzungen kognitiver
Verhaltenstherapie die Chancen um etwa 50 Prozent erhöhen,
erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören. Dies ist eine der
wenigen nicht-medikamentösen Ansätze des Raucherstopps,
deren Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen ist. Darüber
hinaus kann sie auch mit Nikotin-Ersatztherapie und
Medikamenten kombiniert werden.
Kognitive Verhaltenstherapien können im Rahmen der RaucherEntwöhnungssprechstunden angesprochen werden.
Mit Hilfe der elektronischen Zigarette aufhören?
Die elektronische Zigarette hat sich derzeit als kein geeignetes
Mittel zum Rauchstopp herausgestellt. Darüber hinaus fehlt
es an wissenschaftlichen Langzeitstudien, um die negativen
Auswirkungen der E-Zigaretten auf die Gesundheit zu beweisen
oder zu entkräften. Die Fondation Cancer schließt sich jedoch
der Meinung der amerikanischen Onkologen an: Wenn alle
Stricke reißen, ist es besser, mit Hilfe der eletronischen Zigarette
mit dem Rauchen aufzuhören als weiter zu rauchen.
www.cancer.lu
Die Krankenhäuser:
Die Abteilung für Pneumologie des Centre
Hospitalier du Nord (Ettelbrück),
Tel.: 81 66 81 66. Es dauert eine Woche* um
einen Termin zu bekommen (Sprechstunde
mit einer Krankenschwester).
ie Abteilung für Pneumologie des Centre
D
Hospitalier de Luxemburg, Tel.: 44 11 64 63.
Hier gibt es derzeit eine Wartezeit von drei
Monaten*. Das Programm Raucherentwöhnung
umfasst eine Sprechstunde mit einem Arzt,
einer Krankenschwester und eine Begleitung
über acht Monate.
ie Abteilung für Pneumologie des Hôpital
D
Kirchberg, Tel.: 24 68 40 30. Hier ist ein Termin
innerhalb eines Monats* mit einem Arzt möglich.
Das ZithaGesondheetsZentrum der Zitha
Tel.: 28 88 63 63. Hier kann es momentan ein
bis zu zwei Wochen* dauern, bis ein Termin
für eine Beratung mit einem Psychologen und
einem Hypnotherapeuten frei wird.
Die psychiatrische Tagesklinik des Centre
Hospitalier Emile Mayrisch (Esch/
Alzette), Tel.: 57 11 76 100. Hier dauert
es derzeit zwei Wochen*, bis ein Termin bei
einer für Rauchentwöhnung ausgebildete
Krankenschwester frei wird.
*Diese Angaben beziehen sich auf Mitte Oktober.
Info Cancer 83 | 2015
Mit Hilfe von Apps via Smartphone oder Internet?
Die „Ligue Médico-Sociale“:
MS Ettelbruck, Tel.: 81 92 92 1.
C
Termin innerhalb von zwei Wochen* möglich,
Sprechstunde mit einem Arzt.
MS Luxemburg, Tel.: 48 83 33 1.
C
Termin innerhalb von ein bis zwei Wochen*
möglich, Sprechstunde mit einem Arzt.
MS Dudelange, Tel.: 51 62 62 1.
C
Termin innerhalb von ein bis zwei Wochen*
möglich, Sprechstunde mit einem Arzt.
*Diese Angaben beziehen sich auf Mitte Oktober.
Das Angebot als auch die Fristen zur Raucherentwöhnung hier
im Land sind aktuell von einem Anbieter zu einem anderen sehr
unterschiedlich.
Derzeit können Sie eine Vielzahl von Applikationen (Apps) auf
dem Smartphone herunterladen. Auch diese technischen Helfer
können Sie auf Ihrem Weg ins rauchfreie Leben unterstützen.
Die Kampagne „Ex-Raucher sind nicht aufzuhalten" von der
Europäischen Kommission wendet sich an Raucher, die zwischen
24 und 35 Jahre alt sind. Diese Aktion bietet kostenlose Hilfe
beim Rauchstopp durch einen sogenannten „iCoach“ an. Dieser
virtuelle Coach ist kostenlos, basiert auf wissenschaftlicher
Forschung und auf umfangreichen klinischen Erfahrungen
von Psychologen und Kommunikationsexperten. Diese Art des
virtuellen Trainings können Sie über das Internet oder als mobile
Anwendung für Apple- und Android-Geräte herunterladen.
Außerdem gibt es diese App in 23 Sprachen.
Mit Hilfe einer telefonische Beratung?
Die Fondation Cancer betreibt die Beratungslinie „Tabac-Stop“.
Unter der Nummer 45 30 331 informiert, berät und bereitet
dieser telefonischer Service Ihre Raucherentwöhnung vor.
Sie können sich auch auf unserer Website www.info-tabac.lu
(auf Französisch) informieren. Die Homepage gibt Ihnen zahlreiche
praktische Tipps, wie Sie mit dem Rauchen aufhören können.
Zudem können Sie sich auch unsere Broschüre „Rauchstopp“
(und auf Französisch „Tabac-Stop“) herunterladen.
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Weitere Informationen unter:
stopsmokingcoach.eu
Wie hoch sind die Kosten?
Weiter zu rauchen ist immer teurer als dem Laster Zigaretten
abzuschwören, auch wenn einige der Entwöhnungsmethoden
ihren Preis haben. Hierzulande besteht die Möglichkeit, einen
bestimmten Betrag der Gesamtkosten der Medikamente und
/ oder die Nikotin-Ersatztherapie zurückerstattet zu bekommen.
Dafür müssen Sie jedoch an einem achtmonatigen RaucherEntwöhnungsprogramm, welches das Gesundheitsministerium
und die Union der „Caisse de Maladie“ gemeinsam ins Leben
gerufen haben, teilnehmen.
Diese lange Liste der Raucher-Entwöhnungsmethoden
beweist, dass es keine hundertprozentige Methode gibt. Sie
sollten sich eine Methode auswählen, die zu Ihnen persönlich
passt. Und zögern Sie nicht, den Rat einer Sprechstunde zur
Raucherentwöhnung aufzusuchen.
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Seien und bleiben Sie motiviert: Rauchstopp ist das beste
Geschenk, das Sie sich selber machen können.
Info Cancer 83 | 2015