BIBERACH Donnerstag, 29. Dezember 2011 Der Dram besteht die Blut-Probe Zitat des Tages „Wir hatten mit dieser Produktion noch keine einzige Krise, was nicht selbstverständlich ist“, lobt Regisseurin Corinna Palm die Probenarbeiten zu „Wiener Blut“ mit dem Dramatischen Verein. ● DIESE SEITE Tipp des Tages ● Haberland-Krippe ist geöffnet KIRCHBERG (sz) - Die Krippe von Viktoria Haberland im Kirchberger Dorfhaus ist wieder zur Besichtigung geöffnet. Die Künstlerin hat in mehreren Bildern mit rund 100 Figuren Szenen aus der Heilsgeschichte gestaltet. Öffnungszeiten sind bis 2. Februar täglich von 13 bis 17 Uhr. Bei Voranmeldung ist eine Besichtigung auch zu anderen Zeiten möglich. Kontakt unter Telefon 07354/1457 oder 9489880. Heute im Lokalen ● Zum Abschluss des Jubiläumsjahres spielt der Verein die Operette „Wiener Blut“ Von Gerd Mägerle ● BIBERACH - Wenn dieser Tage ungefähr 100 Biberacher regelmäßig zur Blut-Probe müssen, so stehen sie nicht unter Dopingverdacht. Vielmehr handelt es sich um die Schauspieler, Sänger und Musiker des Dramatischen Vereins (Dram), der sich auf sein Silvesterstück „Wiener Blut“ vorbereitet. Die Operette von Johann Strauß soll den Glanzpunkt am Ende eines bewegten Jubiläumsjahres zum 325-jährigen Bestehen des Dram bilden. Unter der Regie von Corinna Palm, die im Frühjahr den „Wildschütz“ auf die Biberacher Bühne brachte, probt der Dram bereits seit September. Die Strauß-Operette hat Corinna Palm für die Silvesteraufführung kräftig entstaubt. Sie verlegt die Handlung, die im Original im Umfeld des Wiener Kongresses 1814/15 spielt, in die 1920er-Jahre, erzählt als Rückschau des Kammerdieners Josef und seiner angetrauten Pepi, die als älteres Ehepaar vor dem Scheidungsrichter stehen, und sich an den Beginn ihrer Liebe erinnern. Große Ballszenen in opulenten Vitrine vermittelt altes Wissen Premiere ist ausverkauft MITTELBIBERACH (sz) - Im Jahr 2010 hat das Kinderhaus Mittelbiberach 2000 Euro über die Adventskalenderaktion der Kreissparkasse erhalten. Davon haben die Verantwortlichen eine Weltwissen-Vitrine im Kinderhaus aufgebaut. Jetzt, ein Jahr später, läuft die Idee, die ein bisschen was von einer Zeitreise in Gedanken hat, sehr gut. ● RUND UM BIBERACH Die Premiere von „Wiener Blut“ an Silvester ist ausverkauft. Weitere Aufführungen sind am 7., 13., 14., 20. und 21. Januar, jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es unter anderem beim SZ-Ticketservice unter Telefon 0751/5691557. Kleidern sucht man vergebens, dafür kehrt Corinna Palm in ihrer Inszenierung die Laszivität und unterschwellige Erotik der Operette stärker heraus – so bringt das Wiener Blut das Biberacher in Wallung. „Ziel war, dass möglichst viele Dram-Mitglieder mitspielen können“, sagt Palm, „deswegen habe ich auch etliche Rollen dazu erfunden, Dialoge erweitert oder neu geschrieben.“ Die Gesangssoli der Operette sind aber so anspruchsvoll, dass sie professionelle Sänger verlangen. „Deshalb haben wir uns entschlossen, uns das im Jubiläumsjahr zu leisten und Profis dazu zu holen“, sagt Dram-Vorsitzender Günther Garlin. Mit Cornelia Lanz, Nastasja Dokalou und Ewald Bayerschmidt sind es Sänger, die alle einen Bezug zu Biberach oder der Region haben. Und mit Wolfgang Schmitt kommt ein Solist sogar aus den Reihen des Dram. „Das Pubikum wird sicher bei den Aufführungen noch einige Überraschungen erleben“, kündigt Corinna Palm an. Die Regisseurin ist von der Stimmung bei den Proben begeistert: „Die Leute gehen sehr professionell und mit viel Spaß an die Sache ran. Wir hatten mit dieser Produktion noch keine einzige Krise, was nicht selbstverständlich ist“, sagt Palm. Für die Musik sorgt das Sinfonieorchester des Musikvereins Biberach unter der Leitung von Andreas Winter, der mit Chorleiter Oliver Haux die Proben am Klavier begleitete. Weitere Eindrücke von den Proben gibt es im Internet unter www.schwäbische.de/biberach Probenatmosphäre mit Schminke und Lockenwicklern: Cornelia Lanz (l.), Petra Sontheimer und Ewald BayerSZ-FOTO: GERD MÄGERLE schmidt (vorne) feilen an der Biberacher Inszenierung von „Wiener Blut“. Polizei stellt Drogen sicher BAD BUCHAU (sz) - 108 Gramm Haschisch hat die Kriminalpolizei Biberach in der Wohnung eines 30-jährigen Bad Buchauers beschlagnahmt. Schon seit September hatte die Kriminalpolizei wegen illegalen Handels mit Betäubungsmitteln ermittelt und hatte mehrere Personen im Visier. Das Christkind heißt Felix EHINGEN (sz) – Der kleine Felix Patrick Guggemos hatte es ganz schön eilig: Statt am 5. Januar kam er schon an Heiligabend zur Welt. Doch damit hat er seinen Eltern das Christfest nicht vermiest: Sie ließen sich einfach einen kleinen Christbaum und Geschenke ins Krankenhaus bringen. ● ROTTUM - ILLER Guten Morgen! ● Verteuerung ist einkalkuliert Vieles wird im neuen Jahr teurer, bekanntlich auch Zigaretten. Doch auch Nichtraucher greifen offenbar ab und zu gerne mal tiefer in den Geldbeutel, sogar schon vor der Verteuerung. Ein gebürtiger Brandenburger, bei dem ich regelmäßig einkaufe, beteuerte mir schon vor Monaten, er sei weitgehend clean. Doch als ich, wie gestern wieder, mit meinem Auto auf den Geschäftshof fahre und meine Tür öffne, ist sein Geruchssinn voll geschärft. Zum dritten Mal bat er jetzt, nachdem das Geschäftliche erledigt war, um einen Glimmstängel. Nein, mein Gratisangebot wollte er partout nicht annehmen. 50 Cent war ihm das Paffen im Freien schon wert, eine Plauderei über die Wende und die verfehlte Verkleinerung der Bundesländer inbegriffen. Gar nicht in den falschen Hals bekam er meine Verabschiedung: Im neuen Jahr komme ich wieder. Wie soll ich seinen Zusatz „gerne“ denn nun deuten? Ich tue es selbstverständlich frei von schwäbischen Hintergedanken! (häm) Das „Correct“ schließt Anfang 2012 die Pforten Irina und Lukas Göppel wollen das Lokal als „KuKa“ im März wiedereröffnen BIBERACH (eis) - Im Café „Correct“ neben dem Biberacher Rathaus gehen die Lichter aus – zumindest vorübergehend. Am 7. Januar schließt das „Correct“ nach einer Abschiedsparty seine Pforten. 16 Jahre lang hat Besitzer Patrick Gessing das Lokal betrieben. Jetzt gibt er das Café in der Biberacher Altstadt in andere Hände. „Ein bisschen Wehmut ist schon dabei“, sagt Gessing. Aber er brauche einfach mal wieder neuen Input. „Ich komme hier einfach nicht mehr weiter“, sagt der 45-Jährige. Vor allem die Stadt mache es dem Gastronom schwer, weil sie „diese Art von Kultur“ einfach nicht fördere. Gessing gehört ebenfalls der „Club Sunflower“ auf dem Gigelberg, wie es damit weitergeht, kann er jetzt noch nicht sagen. „Das ,Sunflower’ wird erst mal weiter betrieben“, sagt Gessing. Aber vielleicht wird sich das Konzept ändern und die einstige Diskothek wird zum neuen „Café Correct“. „Aber dann würde sich auch der Name ,Sunflower‘ ändern“, sagt Gessing. Dass die Disco der Biberacher Jugend erhalten bleibt, ist aber noch nicht endgültig sicher. „Wenn ich einen Käufer für das ,Sunflower’ finde, gebe ich es auch ab“, sagt Gessing. Dann wolle der 45-Jährige Biberach gänzlich den Rücken zu kehren und nach Berlin gehen. Die neuen Eigentümer des „Correct“ hingegen stehen fest. Ab dem kommenden Jahr betreiben es Lukas und Irina Göppel. „Der Pachtvertrag ist bereits unterschrieben“, freut sich Irina Göppel. Die 29-Jährige träumt schon ihr halbes Leben von diesem Café. Jetzt bekommt sie es. Aus dem Café „Correct“ wird ab März die „KuKa“. SZ-FOTO: GEM „Ich war schon als 16-Jährige im ,Correct‘ und habe zu Patrick gesagt: Das möchte ich einmal haben.“ Und Irina Göppel hat große Pläne für das „Correct.“ Alles soll neu gemacht werden. „Es wird gestrichen, neu verputzt, wir wollen eine neue Bestuhlung und eine ganz neue Küche.“ Auch das Konzept wird sich grundlegend ändern. Derzeit seien im „Correct“ vor allem Jugendliche zu Gast, nach dem Umbau soll es vor allem die Über-20-Jährigen ansprechen. Auch der Name verschwindet. „Es soll dann ,KuKa‘ heißen, in Erinnerung an die ,Kupferkanne‘, wie das Lokal früher hieß“, sagt Irina Göppel. Die ,KuKa‘ soll eine Café-Bar mit kleiner Küche und einem Mittagstisch werden. „Wir wollen Flammkuchen und regionale Produkte anbieten“, sagt Irina Göppel. Derzeit sei das Paar in Verhandlungen mit den Handwerkern für den Umbau und schaue sich nach neuen Möbeln und der Küche um. „Wenn alles nach Plan läuft, können wir schon Ende Februar oder Anfang März eröffnen“, sagt Irina Göppel. Gehört, gesehen ● Der OB schlägt im Jahresrückblick kritische Töne an Von Gerd Mägerle ● Es hat schon eine gewisse Tradition – das Heftchen, das die Stadtverwaltung unter dem Titel „Jahreschronik“ immer kurz vor Weihnachten herausgibt. Es ist im Rathaus erhältlich, auf der städtischen Internetseite abrufbar und wird auch an gebürtige Biberacher in aller Welt versandt. ● Darin finden sich für gewöhnlich bunte Bildchen von wichtigen Ereignissen des Jahres, versehen mit kurzen Texten. In der Regel geht es dabei nicht um kontroverse politische Entscheidungen und schwere Themen, ● sondern um Positives wie Feste, Jubiläen, Eröffnungen, Spatenstiche und dergleichen mehr. So ist es auch in diesem Jahr – fast. ● Denn in seinem Vorwort schlägt Oberbürgermeister Thomas Fettback kritische Töne an, die auch über die Stadtgrenzen hinaushallen. Es gebe immer wieder Entscheidungen, „die den Blick auf das Große vermissen lassen, bei denen zu sehr nur lokal und kurzfristig gedacht und entscheiden wird“, schreibt Fettback. ● Der OB meint damit, manche ahnen es schon, die Entscheidung des Kreistags über die Zukunft der Kreisklini- ken. „Eine falsche Entscheidung“, so Fettback, weil die Kliniken schon jetzt nicht mehr kostendeckend arbeiten und die entsprechend teure Ausstattung und die Spezialisten vorhalten könnten. Er hoffe, dass das Jahr 2012 eine Korrektur dieser falschen Entscheidung bringen werde. ● Da werden einige Riedlinger und Laupheimer wohl gehörig schlucken müssen, so sie denn das Biberacher Jahresrückblicksheftle in die Finger bekommen. Zumal der OB und sein Finanzbürgermeister Roland Wersch in der Klinikfrage zuletzt in selten erlebter Einmütigkeit auf der gleichen Wellenlänge funken. Da bleibt den Befürwortern des Drei-Standort-Modells nur das schnelle Überblättern des OB-Vorworts und der Blick auf die vielen bunten, schönen Bildchen, die danach folgen. ● Ach so: Die Broschüre liegt für interessierte Bürger im Rathaus aus und kann unter www.biberach-riss.de in der Rubrik „Aktuelles“ abgerufen werden. Wer noch ehemalige Biberacher Bürger kennt, die den Rückblick künftig auch erhalten sollen, kann die Adresse der Stadtverwaltung mitteilen: [email protected]. Polizei erwischt Einbrecher auf frischer Tat BIBERACH (sz) - In ein Gebäude mit Geschäftsräumen der Suchtkrankenhilfe in der Rollinstraße in Biberach ist am Dienstagabend gegen 21 Uhr ein Einbrecher eingestiegen. Er gelangte über eine eingeschlagene Fensterscheibe auf der Rückseite des Gebäudes in die Räume der Geschäftsstelle. Im ersten Obergeschoss brach er danach zwei Türen auf, wovon eine zu einer dort befindlichen Wohnung gehört und die andere zu einem Büroraum der Geschäftsstelle. Aus der Wohnung entwendete er diverse geringwertige Gegenstände, aus dem Büro ein Laptop, das er im Flur zum Abtransport bereit legte. Eine Zeugin hatte jedoch das Einschlagen des Fensters gehört und verdächtiges Licht in den Räumen wahrgenommen. Sie verständigte sofort die Polizei, die daraufhin mit mehreren Streifenwagen anrückte. Bei der anschließenden Durchsuchung des Gebäudes erwischten die Beamten den Einbrecher in einem Abstellraum, wo er sich versteckt hatte. Er wurde vorläufig festgenommen. Bisherigen Erkenntnissen der Polizei zufolge kommt der Mann für einen weiteren Einbruch am Dienstagabend in Biberach in Frage. Betroffen war in diesem Fall ein Geschäft in der Waldseer Straße. Dort machte sich der Täter an einer Kellertür auf der Gebäuderückseite zu schaffen. Ob er danach im Gebäude war, steht noch nicht fest, auch wurde nichts entwendet. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 31-jährigen Mann aus dem Landkreis Biberach, der bereits wiederholt aufgrund von Straftaten mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Das Amtsgericht Biberach hat am Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg einen Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen beim Polizeirevier Biberach dauern an.
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