Workshop Medizinische Soziologie trifft Medizinische Pädagogik im Rahmen des von der DFG geförderten Netzwerks „Qualitative Gesundheitsforschung“ (NQG) am 18. und 19. Februar 2016 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Anmeldung für die Workshops bis zum 31.1.16 über:1 [email protected] Die theoretische Erörterung und empirische Untersuchung von Vermittlungs- und Aneignungsprozessen im Kontext von Gesundheit und Krankheit sind weder begrifflich noch disziplinspezifisch eindeutig verankert – sie sind sowohl in der Rehabilitationspädagogik, der Erwachsenenbildung, der Versorgungsforschung, der Pflegepädagogik, der Sozialwissenschaft und der Medizin zu finden. Ob und in welcher Weise das Leitmotiv einer Medizinischen Pädagogik eine Brücke zwischen den disziplinspezifischen Auseinandersetzungen mit pädagogischen Fragen im Kontext von Krankheit/Gesundheit zu schlagen vermag, ist ein Thema des Workshops. Dieses Leitmotiv aber wirft gleichzeitig die Frage auf, worin sich eine Medizinische Pädagogik von einer Rehabilitationspädagogik, einer Gesundheitspädagogik, einer Pflegepädagogik unterscheidet. Demgegenüber handelt es sich bei der Medizinischen Soziologie um eine etablierte Teildisziplin, die sich als Pflichtlehr- und Prüfungsfach im Medizinstudium wiederfindet. Jedoch hat die Medizinsoziologie als Bindestrichsoziologie nach ihrer Gründungsphase an Bedeutung verloren und führte lange Zeit zwischen Medizin, Sozialmedizin, Rehabilitation und Soziologie ein Schattendasein. Die Methodenvielfalt der empirischen Sozialforschung findet sich in dieser soziologischen Teildisziplin kaum wieder und die Akzeptanz qualitativ-interpretativer Forschung hat angesichts der Dominanz epidemiologischer und standardisierter evidenzbasierter Forschung länger gedauert bzw. hat diese ihre anfänglichen Erfolge nicht verstetigen können. Der Workshop möchte sich mit dem Stand, den Entwicklungsperspektiven und den Aussichten beider Forschungstraditionen befassen und die Leistungsfähigkeit der Ansätze zur Diskussion stellen. Die Teilbereiche – die Medizinische Pädagogik sowie die Medizinische Soziologie – eint in diesem Workshop, neben der jeweils disziplinären Sicht auf Phänomene von Gesundheit und Krankheit, dass sie den qualitativen Forschungsansätzen Raum einräumen werden. Quo Vadis Medizinische Soziologie und Medizinische Pädagogik? In einer Podiumsdiskussion, die sich der Arbeit in fokusspezifischen Arbeitsgruppen anschließt, werden Entwicklungslinien, zu nutzende Synergien und aktuelle Herausforderungen einer etablierten Medizinischen Soziologie und eines faktisch existierenden, aber nicht unter dem Label einer Medizinischen Pädagogik fusionierten Arbeitsbereichs kritisch konstruktiv beleuchtet. 1 Für die Tagungsanmeldung wird zum Zwecke der Vorplanung und Kalkulation darum gebeten, die beabsichtigte Teilnahme unter Angabe des gewünschten Workshops (medizinische Soziologie oder medizinische Pädagogik) bis 31.1.2016 an folgende Adresse anzumelden: [email protected]. Die Tagungsteilnahme ist kostenlos – für die Pausenverpflegung wird vor Ort ein Beitrag von 10.00 Euro erhoben. 1 Ablaufplan Donnerstag, den 18.2.2016 13.00–13.15 Uhr Begrüßung 13.15–14.00 Uhr Entwicklungslinien Medizinischer Soziologie und Medizinischer Pädagogik Prof. Dr. Heike Ohlbrecht und Jun.-Prof. Dr. Astrid Seltrecht 14.00–14.30 Uhr Kaffeepause Medizinische Soziologie Medizinische Pädagogik Ist Medizin-Soziologie noch zeitgemäß? Prof. Dr. Ernst von Kardorff, HumboldtUniversität zu Berlin Fall- und Systembezug in der medizinischen Ausbildung Prof. Dr. Bernt-Peter Robra, Dr. Anke Spura, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Arbeit oder Gesundheit? Eine qualitative Verlaufsstudie zu gesundheitsbedingten Brüchen in der Berufsbiografie Susanne Bartel Dipl.-Päd. (Rehab), Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke Von der "Theorie" in die "Praxis" Fallvignetten zur Entwicklung von Versorgungskompetenz für ÄrztInnen Dr. Philipp Stieger, Dr. Katrin Werwick, Dr. Anke Spura, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg 16.30–17.00 Uhr Kaffeepause Kaffeepause 17.00 – 19.00 Uhr Methamphetaminkonsum in Mitteldeutschland. Eine qualitative Studie zu Bedarf und Herausforderungen für die rehabilitative Versorgung. Prof. Dr. Matthias Richter, Martin-LutherUniversität Halle Medizinische Pädagogik oder Gesundheitspädagogik? Erziehungswissenschaftliche Betrachtungen. Jun.-Prof. Dr. Astrid Seltrecht, Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg Forschungswerkstatt: Experteninterviews im Bereich der rehabilitativen Versorgung Laura Hoffmann, M.A. Martin-Luther-Universität Halle Modi des Lernens. Narrations- und Argumentationsanalyse von Krankheitsdarstellungen Sina Gagelmann, M.Ed., Tobias Theil, M.A., Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 14.30–16.30 Uhr 2 Freitag, 19. Februar 2016 9.30–11.30 Uhr Medizinische Soziologie Medizinische Pädagogik Zum Ansatz der klinischen Soziologie Prof. Dr. i.R. Bruno Hildenbrand, Friedrich-Schiller-Universität Jena Medizinpädagogik – ein diffuser und obsoleter Begriff im Wandel der Zeit. Prof. Dr. Roswitha Ertl-Schmuck, TU Dresden Klinische Soziologie im Feld der Neurochirurgie – Handlungs- und Deutungsprobleme von Parkinsonpatienten und ihren Partnern bei der Therapie durch Tiefe Hirnstimulation Dr. Johannes Hätscher, Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn „… is‘ dort ne‘ Toilette oder is‘ dort keine Toilette …?“ Pflegedidaktische Fallarbeit vor dem Hintergrund von Handlungsverständnissen und Wissensformen. Jonas Hänel, M.Ed., TU Dresden 11.30–12.00 Uhr Kaffeepause 12.00–13.30 Uhr Podiumsdiskussion Quo Vadis Medizinische Soziologie und Medizinische Pädagogik? Prof. Dr. Roswitha Ertl-Schmuck, Prof. Dr. i.R. Bruno Hildenbrand, Prof. Dr. Ernst Kardorff, Prof. Dr. Bernt-Peter Robra 13.30-13.40 Uhr Ausklang und Verabschiedung der Workshop-Teilnehmer _________________________________________________________________________________ Anreise Die Einrichtungen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sind auf verschiedene innerstädtische Standorte verteilt. Der Workshop findet an folgendem Ort statt: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Fakultät für Humanwissenschaften (FHW) Zschokkestraße 32, Gebäude 40 Einen Lageplan finden Sie unter folgendem Link: LAGEPLAN 3
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