Geschichte an Stationen

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Lars Gellner, Matthias Gerhardt
Stationenlauf
Nationalsozialismus
9 Stationen mit Lösungen
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Stationenlauf
Nationalsozialismus
9 Stationen mit Lösungen
Dieser Download ist ein Auszug aus dem Originaltitel
Geschichte an Stationen Klasse 9/10
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Materialaufstellung und Hinweise
zu den einzelnen Stationen
Bei den folgenden Stationsarbeiten muss der Großteil der Aufgabenstellungen auf separaten Blättern
bearbeitet werden. Um eine lose Blattansammlung zu vermeiden, ist das Anlegen einer Mappe oder
eines Ordners zu empfehlen.
Nationalsozialismus
Gleichgeschaltete Volksgemeinschaft: evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereit­stellen
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Station 1
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Die Seiten sind in entsprechender Anzahl zu vervielfältigen und den Schülerinnen und Schülern
bereitzulegen. Als Möglichkeit zur Selbstkontrolle können Lösungsseiten erstellt werden. Textquellen sind zumeist an die neue Rechtschreibung angepasst. Dies soll zu einer flüssigen Lesbarkeit und einem besseren Verständnis führen.
2
Station 2
„Wenn das der Führer wüsste!“: Computer mit Internetzugang und evtl. Lexikon bereitstellen
Station 3
Ausgrenzung und Verfolgung: evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereitstellen
Station 4
Deutsche Karrieren: Computer mit Internetzugang bereitstellen
Station 5
Mythen und Legenden: evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereitstellen
Station 6
Weltanschauungskrieg im Osten: evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereitstellen
Station 7
Widerstand gegen Hitler: evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereitstellen
Station 8
Flucht und Vertreibung: Geschichtsatlas, evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereitstellen
Station 9
Stunde Null: Geschichtsatlas, evtl. Computer mit Internetzugang und Lexikon bereitstellen
Laufzettel
für Pflichtstationen
Stationsnummer
erledigt
kontrolliert
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Nummer r
Nummer Nummer Nummer Nummer Nummer Nummer Wahlstationen
Stationsnummer
erledigt
kontrolliert
Nummer Nummer Nummer Nummer Nummer 3
Station 1
Name:
Gleichgeschaltete
Volksgemeinschaft
Das Volk stand geschlossen als Rasse- und Weltanschauungsgemeinschaft hinter seinem Führer
Adolf Hitler. Durch die Gleichschaltung der öffentlichen Meinung und einer allgegenwärtigen
nationalsozialistischen Erziehung sollte die Volksgemeinschaft „wie ein Stahlblock zusammengeschweißt werden“, wie es Propagandaminister Joseph Goebbels formulierte.
Aufgabe 1
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Aufnahmen der Deutschen Wochenschau zeigten Adolf Hitler auf Großveranstaltungen der NSDAP
(z. B. Reichsparteitage in Nürnberg), wie er von Tausenden Menschen aus allen Teilen des Reiches
mit unendlichen Heilsrufen, vergleichbar mit einem heutigen Popstar, begeistert gefeiert wurde.
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Beschreibe, welche Eindrücke und Gefühle bei den Zuschauern durch die NS-Propaganda geweckt
bzw. verstärkt wurden.
Aufgabe 2
Anlässlich des Erntedankfestes auf dem Bückeberg in der Nähe von Hameln sprach Adolf Hitler
davon, dass das Volk eine „blutsmäßig bedingte Erscheinung“ sei. Während das Volk „bleibend“
sei, sei das Individuum „vergänglich“. Demnach zählte nur die Volksgemeinschaft und nicht der
einzelne Volksgenosse.
Setze dich mit der Frage auseinander, warum es für die nationalsozialistische Propaganda wichtig
war, dem Volk deutlich zu machen, dass das Individuum den Interessen der Volksgemeinschaft
(und des Führers) unterzuordnen sei.
§2
(2) Den öffentlichen Äußerungen stehen nichtöffentliche böswillige Äußerungen gleich, wenn
der Täter damit rechnet oder damit rechnen muss, dass die Äußerung in die Öffentlichkeit dringen werde.
„Heimtückegesetz“ vom 20.12.1934
Aufgabe 3
Beschreibe, welche Auswirkung das „Heimtückegesetz“ auf den Alltag und die sozialen Beziehungen
der Menschen genommen hat.
4
Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
(1) Wer öffentlich gehässige, hetzerische oder von niedriger Gesinnung zeugende Äußerungen
über leitende Persönlichkeiten des Staates oder der NSDAP, über ihre Anordnungen oder die von
ihnen geschaffenen Einrichtungen macht, die geeignet sind, das Vertrauen des Volkes zur politischen Führung zu untergraben, wird mit Gefängnis bestraft.
Station 2
Name:
„Wenn das der Führer
wüsste!“
„Deutschland ist Hitler, und Hitler ist Deutschland“
(NS-Propagandaparole, 1939)
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Joseph Goebbels, Propagandaminister der Nationalsozialisten, inszenierte die öffentlichen Auftritte Adolf
Hitlers medienwirksam. Mithilfe von Radio und Film
wurde der Mythos eines Führers geschaffen, der sich
unermüdlich für das Wohl Deutschlands einsetzte
und das unerschütterliche Vertrauen des Volkes besaß.
Ein wahrheitsgetreuer Stimmungsbericht kann auch nicht an der Tatsache vorbeigehen, dass das Vertrauen der Bevölkerung zu der Persönlichkeit des Führers z. Zt. eine Krise durchmacht. Man sagt, dem Führer
könne es doch nicht entgehen, wie sich die menschlichen Unzulänglichkeiten einer Reihe seiner Unterführer auswirkten; es könne ihm nicht entgehen, wie sich bald dieser bald jener eine große Villa baue, wie
einzelne seiner Mitarbeiter einen auf die Volksmasse geradezu aufreizend wirkenden Luxus treiben. Diese
Gespräche pflegen mit der Frage zu enden „Warum duldet der Führer das?“. Es kommt hinzu, dass der
Führer gerade auf dem letzten Parteitag seine Unterführer besonders gedeckt hat, was, wie nun in der Bevölkerung angenommen wird, von vielen Unterführern dazu missbraucht wird, an den bisherigen Missständen festzuhalten. In weiten Kreisen hat sich die Anschauung verbreitet, dass der Führer von einer unsichtbaren Mauer umgeben sei, durch die wahrheitsgemäße Berichte nicht mehr durchdringen könnten.
Gestapo Stimmungsbericht, 1936
Aufgabe 1
Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
Beschreibe anhand des Gestapoberichts, wie einige Parteimitglieder von der Bevölkerung wahrgenommen wurden. Wurde zwischen der Partei im Allgemeinen und der Person des Führers unterschieden?
Hans Frank, Generalgouverneur der besetzten polnischen Gebiete von 1939 bis 1945, in Nürnberg wegen
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt, beschrieb Adolf Hitler als
einen „Übermenschen“, an den er vorbehaltlos geglaubt hatte und von dem er annahm, dass er recht
hatte in allen seinen Entscheidungen.
Ein Fünftel der Bevölkerung kann sich sehr oder ziemlich gut vorstellen, „einen starken Führer zu haben,
der sich nicht um ein Parlament und um Wahlen kümmern muss“.
Wertewandel-Studie, Österreich 2008
Aufgabe 2
a) Suche nach Erklärungen für die allgemeine unkritische „Faszination Hitler“, für die „übermenschliche Größe des Führers und seines Werkes“.
b) Kommentiere das Ergebnis der Wertewandel-Studie. Beziehe die aktuelle gesellschaftliche und
politische Situation in deine Überlegungen mit ein.
5
Station 3a
Name:
Ausgrenzung und
Verfolgung
Am 1. April 1933 wurde die Bevölkerung im ganzen
Reichsgebiet zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen,
der Auftakt zur schrittweisen Ausgrenzung der deutschen
Juden aus der Gesellschaft. Ab dem Jahr 1933 wurden von
den Nationalsozialisten bis zu 2000 antijüdische Gesetze
und Verordnungen erlassen.
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Nach der von den Nationalsozialisten organisierten
„Reichskristallnacht“ vom 10. auf den 11. November 1938
wurden am 12. November auf Initiative Hermann Görings
„antijüdische Sühnemaßnahmen“ erlassen.
Die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk und Reich, die auch vor
feigen Mordtaten nicht zurückschreckt, erfordert entschiedene Abwehr und harte Sühne.
§ 1 Den Juden deutscher Staatsangehörigkeit in ihrer Gesamtheit wird die Zahlung einer Kontribution* von 1 000 000 000 Reichsmark an das Deutsche Reich auferlegt.
* Zwangserhebung
Verordnung über eine Sühneleistung der Juden deutscher Staatsangehörigkeit, 12.11.1938
§ 1 (1) Juden ist vom 1. Januar 1939 ab der Betrieb von Einzelhandelsverkaufsstellen, Versandgeschäften oder Bestellkontoren sowie der selbstständige Betrieb eines Handwerks untersagt.
(2) Ferner ist ihnen mit Wirkung vom gleichen Tage verboten, auf Märkten aller Art, Messen
oder Ausstellungen Waren oder gewerbliche Leistungen anzubieten, dafür zu werben oder Bestellungen darauf anzunehmen.
(3) Jüdische Gewerbebetriebe, die entgegen diesem Verbot geführt werden, sind polizeilich zu
schließen.
Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben, 12.11.1938
Aufgabe 1
Mit diesen Verordnungen verloren tausende jüdische Unternehmer und Gewerbetreibende von
heute auf morgen ihre Existenzgrundlage. Als letzter Schritt blieb ihnen meist nur der Verkauf des
Betriebs.
a) Erörtere die Verhandlungspositionen von Käufer und Verkäufer unter Berücksichtigung der beiden
Quellentexte.
b) Hättest du dich damals in die Reihe der „Schnäppchenjäger“ eingereiht? Beziehe Position.
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Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
Diese sogenannte „Judenvermögensabgabe“ mussten alle Juden mit einem Vermögen über 5 000 RM
bezahlen. Sie betrug 20 % des Vermögens und war in vier Raten innerhalb eines Jahres an das zuständige Finanzamt abzuführen.
Die Höhe der Vermögen wurde durch die „Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 26. April 1938 in Erfahrung gebracht.
Station 3b
Name:
Ausgrenzung und
Verfolgung
Ab dem 16. Oktober 1941 begannen die ersten Judendeportationen aus Deutschland und Österreich nach Polen. Den Grenzübertritt nutzten die Nationalsozialisten, um den Juden pauschal die
deutsche Staatsangehörigkeit abzuerkennen.
§ 1 Ein Jude, der seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, kann nicht deutscher Staatsangehöriger sein. Der gewöhnliche Aufenthalt im Ausland ist dann gegeben, wenn sich ein Jude im Ausland unter Umständen aufhält, die erkennen lassen, dass er dort nicht nur vorübergehend verweilt.
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§ 2 Ein Jude verliert die deutsche Staatsangehörigkeit
a) wenn er beim Inkrafttreten dieser Verordnung seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat,
mit dem Inkrafttreten der Verordnung,
b) wenn er seinen gewöhnlichen Aufenthalt später im Ausland nimmt, mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts im Ausland.
§ 3 (1) Das Vermögen des Juden, der die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grund dieser Verordnung
verliert, verfällt mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit dem Reich. Dem Reich verfällt ferner das
Vermögen der Juden, die bei dem Inkrafttreten dieser Verordnung staatenlos sind und zuletzt die
deutsche Staatsangehörigkeit besessen haben, wenn sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland
haben oder nehmen.
(2) Das verfallene Vermögen soll zur Förderung aller mit der Lösung der Judenfrage im Zusammenhang stehenden Zwecke dienen.
Elfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz, 25.11.1941
Aufgabe 2
Sind in der elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz schon die späteren Absichten der Nationalsozialisten erkennbar?
Notiere die Textstellen, die einen möglichen Hinweis darauf geben, und skizziere die weitere Entwicklung.
Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
Aufgabe 3
Ab 1947 wurde die Rückgabe jüdischen Eigentums in der amerikanischen Besatzungszone per Militärgesetz geregelt. Wenn keine Erbansprüche feststellbar waren und der Erwerber Eigentümer bleiben wollte, musste er nochmals für das ehemals jüdische Eigentum bezahlen. Der frühere Kaufpreis
wurde nur teilweise angerechnet. Während der Verfahren zur Restitution (Rückgabe) von Vermögenswerten stellten sich Betroffene teilweise als „Judengeschädigte“ dar oder gingen gar moralisch
in die Offensive: „Was hätte es den Juden geholfen, wenn sich ein Käufer aus moralischen Gründen
vom Kauf zurückgehalten hätte?“ Der häufig niedrige Kaufpreis, so argumentierten Interessenvertreter der „Rückerstattungsgeschädigten“ in einem Brief an den Bundesfinanzminister, sei gewissermaßen der moralische Ausgleich für die materielle Hilfe gewesen, die man den Juden durch den Kauf
ihres Eigentums habe angedeihen lassen.
Beschreibe, welchen Eindruck die Selbstdarstellung und Argumentation der „Rückerstatter“ bei dir
weckt.
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Name:
Station 4
Deutsche Karrieren
Schon in den Jugendorganisationen der NSDAP stellte die Partei Chancen in Aussicht, innerhalb der
nationalsozialistischen Hierarchie aufzusteigen.
Aufgabe 1
Nach Kriegsbeginn wurde in der Hitlerjugend von der
NSDAP verstärkt um Führungsnachwuchs für die Wehrmacht
geworben.
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Beachte, dass etwas ganz Wesentliches nicht dargestellt
wird.
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Welche Botschaft soll das Plakat vermitteln? (Tipp: Der Offizier
im Hintergrund ist mit sehr hohen Orden ausgezeichnet.)
Aufgabe 2
Bearbeite folgende Aufgaben.
a) Lies die drei Kurzbiografien aufmerksam durch.
b)Welche Gemeinsamkeiten werden deutlich?
Kurt Gerstein
Werner von Braun
Wilhelm Stuckart
Geb. 11.08.1905
Geb. 23.03.1912
Geb. 16.11.1902
NSDAP-Mitglied seit 1933
NSDAP-Mitglied seit 1938
NSDAP-Mitglied seit 1922
Medizinstudium 1936–?
Dr. phil. 1934
Dr. jur. 1928
Propaganda für die Bekennende
Kirche
Parteiausschluss 1936
Entwicklung eines RaketentriebMitarbeit an den Nürnberger
werks in Kummersdorf, 1935–1937 Gesetzen 1936
Eintritt in die SS 1941
Eintritt in die SS 1941
Eintritt in die SS 1941
Chef der Abteilung Gesundheitstechnik im Hygiene-Institut der
Waffen-SS
Beschaffung von Zyklon B 1942–
1945
Technischer Direktor der Heeresversuchsanstalt Peenemünde
1937–1945
Staatssekretär im Reichsministerium des Innern 1935–1945
Augenzeuge bei der Vergasung
von Juden; informierte London
über Massentötungen in den KZs
im Jahr 1942
Produktion der Vergeltungswaffen
V1 & V2 im KZ Mittelbau-Dora ab
1944; Tausende von Häftlingen
starben dabei
Teilnahme an der Wannseekonferenz 1942
Werner von Braun:
„Davon habe ich nichts gewusst!“
Stellte sich der frz. Armee; 1945
erhängt in seiner Zelle in Paris aufgefunden
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Stellvertretender Direktor der
NASA 1970–1972
Als Kriegsverbrecher verurteilt
1947; als Mitläufer entnazifiziert
1950
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© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
c) Worin bestehen für dich Widersprüche?
Name:
Station 5
Mythen und Legenden
Während der zwölf Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft entstand eine ganze Reihe von Gerüchten, die teilweise auch durch das Propagandaministerium in Umlauf gebracht wurden. Manche
sind auch heute noch ein Thema in der Öffentlichkeit.
Aufgabe 1
In der nachfolgenden Tabelle sind einige historische Ereignisse aufgelistet. Ordne die daraus entstandenen Legenden oder Mythen richtig zu.
Das Lösungswort ergibt ein für Propagandazwecke eingesetztes Medium.
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Daraus entstandener Mythos/Legende
1
Hitler stufte die Strecke Köln-Bonn zur Landstraße herab.
2
Schnelle Siege über Polen, Norwegen, Holland, Attentäter sind eine Clique
Belgien oder Frankreich
gewissenloser Verbrecher
N
3
Daily Express vom 24.3.1933:
„JUDEA DECLARES WAR ON GERMANY“
Frauen hatten es besser im
Dritten Reich.
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4
Titel der Roten Fahne, Februar 1930:
„SA-Führer aus Eifersucht umgelegt“
Hitler erfand die Autobahnen und
beseitigte die Massenarbeitslosigkeit.
R
5
1933 wurde der Muttertag ein offizieller
Feiertag in Deutschland.
Unbesiegbarkeit der deutschen
Wehrmacht
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6
Hitlers Stellvertreter flog 1941 nach Schottland Jüdische Kriegserklärung an
und wurde als Kriegsgefangener interniert.
Deutschland
N
7
Hitlers Rundfunkrede vom 20. Juli 1944 an
die deutsche Bevölkerung
Horst Wessel war ein „Blutzeuge
der Bewegung“.
D
8
Erfolgreicher Start einer Rakete in
Peenemünde
Geheime Friedensverhandlungen
mit England
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Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
Ereignis
1
2
3
4
5
Sieg durch Wunderwaffen
6
7
K
8
Lösungswort:
Aufgabe 2
Laut einer 2007 durchgeführten Umfrage eines Wochenmagazins sieht jeder vierte Deutsche auch
gute Seiten am Nationalsozialismus. Als Beispiel wird häufig genannt, dass Adolf Hitler die Autobahnen erfunden und die Massenarbeitslosigkeit beseitigt hätte.
Warum wird gerade an den Mythos „Autobahn“ gedacht, wenn es um die positiven Seiten des Nationalsozialismus geht? Liegt es vielleicht auch daran, dass mit diesem Mythos keine „Schuldfrage“
in Verbindung steht?
Beziehe Stellung und bringe beide Fragen miteinander in Verbindung.
9
Station 6a
Name:
Weltanschauungskrieg
im Osten
22. Juni 1941, Unternehmen Barbarossa, Überfall auf die Sowjetunion. Für die in Russland eingesetzten deutschen Truppen wurden drei weitreichende Befehle erlassen, die nachfolgend auszugsweise
im Originalwortlaut wiedergegeben werden.
Erlass über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet „Barbarossa“
und über besondere Maßnahmen der Truppe vom 13. Mai 1941
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Behandlung von Straftaten feindlicher Zivilpersonen
1.Straftaten feindlicher Zivilpersonen sind der Zuständigkeit der Kriegsgerichte und der Standgerichte bis auf Weiteres entzogen.
2. Freischärler sind durch die Truppe im Kampf oder auf der Flucht schonungslos zu erledigen.
3. Auch alle anderen Angriffe feindlicher Zivilpersonen gegen die Wehrmacht, ihre Angehörigen
und das Gefolge sind von der Truppe auf der Stelle mit den äußersten Mitteln bis zur Vernichtung des Angreifers niederzukämpfen.
4. Wo Maßnahmen dieser Art versäumt wurden oder zunächst nicht möglich waren, werden
tatverdächtige Elemente sogleich einem Offizier vorgeführt. Dieser entscheidet, ob sie zu
erschießen sind.
Gegen Ortschaften, aus denen die Wehrmacht hinterlistig oder heimtückisch angegriffen wurde,
werden unverzüglich auf Anordnung eines Offiziers in der Dienststellung mindestens eines Bataillons-usw.-Kommandeurs kollektive Gewaltmaßnahmen durchgeführt, wenn die Umstände
eine rasche Feststellung einzelner Täter nicht gestatten.
II.
1. Für Handlungen, die Angehörige der Wehrmacht und des Gefolges gegen feindliche Zivilpersonen begehen, besteht kein Verfolgungszwang, auch dann nicht, wenn die Tat zugleich ein
militärisches Verbrechen oder Vergehen ist.
Erlass über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet „Barbarossa“ und
über besondere Maßnahmen der Truppe, 13.5.1941
10
Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
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Behandlung der Straftaten von Angehörigen der Wehrmacht und
des Gefolges gegen Landeseinwohner
Station 6b
Name:
Weltanschauungskrieg
im Osten
Richtlinien für das Verhalten der Truppe in Russland des Oberkommandos
der Wehrmacht, 19. Mai 1941
1. Der Bolschewismus ist der Todfeind des nationalsozialistischen deutschen Volkes. Dieser zersetzenden
Weltanschauung und ihren Trägern gilt Deutschlands Kampf.
2. Dieser Kampf verlangt rücksichtsloses und energisches Durchgreifen gegen bolschewistische Hetzer,
Freischärler, Saboteure, Juden und restlose Beseitigung jeden aktiven oder passiven Widerstandes.
Richtlinien für das Verhalten der Truppe in Russland des Oberkommandos der Wehrmacht, 19.5.1941
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Der Kommissarbefehl vom 6. Juni 1941
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Im Kampf gegen den Bolschewismus ist mit einem Verhalten des Feindes nach den Grundsätzen der
Menschlichkeit oder des Völkerrechts nicht zu rechnen. Insbesondere ist von den politischen Kommissaren
aller Art als den eigentlichen Trägern des Widerstandes eine hasserfüllte, grausame und unmenschliche
Behandlung unserer Gefangenen zu erwarten.
Die Truppe muss sich bewusst sein:
1. In diesem Kampf ist Schonung und völkerrechtliche Rücksichtnahme diesen Elementen gegenüber
falsch. Sie sind eine Gefahr für die eigene Sicherheit und die schnelle Befriedung der eroberten Gebiete.
2. Die Urheber barbarisch asiatischer Kampfmethoden sind die politischen Kommissare. Gegen diese
muss daher sofort und ohne Weiteres mit aller Schärfe vorgegangen werden.
Sie sind daher, wenn im Kampf oder Widerstand ergriffen, grundsätzlich sofort mit der Waffe zu erledigen.
Kommissarbefehl, 6.6.1941
Aufgabe 1
Lies den sogenannten Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 13. Mai 1941 aufmerksam durch. Schreibe
die Textstellen heraus, die deiner Meinung nach Hinweise darauf geben, dass Angehörige des Ostheeres zu straffreien Kriegsverbrechen angehalten wurden.
Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage, Augsburg
Aufgabe 2
Überlege, mit welchen sprachlichen Mitteln das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) die Gesamtbevölkerung eines überfallenen Staates als „kollektiven Feind“ darstellte und demzufolge einen
nahezu rechtsfreien Handlungsspielraum schuf.
Aufgabe 3
Informiere dich über die beiden Wehrmachtsaustellungen aus den Jahren 1995–1999 und 2001–
2004. Suche nach Gründen, warum insbesondere die erste Ausstellung von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen so heftig kritisiert wurde. Wer war deren Meinung nach für die Verbrechen verantwortlich?
Aufgabe 4
Schreibe auf, welche Völkerrechte durch die o. g. Verordnungen, Erlasse und Befehle verletzt werden.
Aufgabe 5
In welcher Stadt in Europa befindet sich der Internationale Strafgerichtshof?
11
Name:
Station 7a
Widerstand gegen Hitler
Anlässlich der Filmpremiere von „Operation Walküre“ im Jahr 2009 gab es viele Interviews mit Historikern, in denen die „zwei Gesichter“ von Claus Schenk Graf von Stauffenberg bzw. den Verschwörern des 20. Juli 1944 gegenübergestellt und kritisch hinterfragt wurden.
In der öffentlichen Wahrnehmung werden Stauffenberg, Ludwig Beck, Henning von Tresckow
u. a. als Helden dargestellt:
• Sie hätten ihr Leben und das ihrer Familie riskiert.
• Ihr Ziel sei der Waffenstillstand und die Beendigung des Holocaust gewesen.
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•Ein gelungenes Attentat auf Hitler hätte allein auf deutscher Seite Millionen von Menschenleben gerettet.
In Fachkreisen werden aber auch die Schattenseiten der Verschwörer des 20. Juli 1944 diskutiert:
• die Zustimmung und Begeisterung für Hitlers frühe außenpolitische Erfolge
• keine demokratische Gesinnung der Mitglieder
• ein deutscher Führungsanspruch im europäischen Staatenbund als Zielsetzung
• stark ausgeprägte antibolschewistische Grundhaltung
•Kooperation mit Kriegsverbrechern (z. B. Arthur Nebe, SS-Gruppenführer, Kommandeur der
Einsatzgruppe B, verantwortlich für Massaker an russischen Juden und anderen Zivilisten)
Aufgabe 1
Am 20. Juli wird in der Bundesrepublik Deutschland öffentlich des Widerstands gegen Hitler gedacht.
Aufgabe 2
Welche Staatsform wäre von den Verschwörern deiner Meinung nach bei einem erfolgreichen Attentat auf Hitler installiert worden? Begründe.
Aufgabe 3
Sind die aufgeführten positiven Aspekte ausreichend für eine Heldenverehrung? Ist der Schreiner
Georg Elser der zweifelsfreiere Held, der eine größere Aufmerksamkeit verdient hätte? Setze dich
kritisch mit diesen Fragen auseinander.
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Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
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Welches Bild hattest du bisher von den Männern und Frauen des 20. Juli 1944? Beziehe dich in
deinen Äußerungen auf den Text.
Name:
Station 7b
Widerstand gegen Hitler
Am 1. Januar 1934 trat das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft. Dieses Gesetz
ermöglichte den Nationalsozialisten, durch Zwangssterilisation Rassenhygiene zu betreiben. Ende
1939 ermächtigte Adolf Hitler bestimmte Ärzte, unheilbar Kranke zu töten.
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Am 3. August 1941 verurteilte der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, in seiner
dritten regimekritischen Predigt das „Töten unproduktiver Volksgenossen“ durch die Nationalsozialisten. Mittels Flugblättern wurde die Predigt landesweit bekannt und führte zu Protesten. Das
Ermorden Behinderter („Aktion T4“) wurde daraufhin zumindest vorübergehend eingestellt.
Seit einigen Monaten hören wir Berichte, dass aus Heil- und Pflegeanstalten für Geisteskranke
auf Anordnung von Berlin Pfleglinge, die schon länger krank sind und vielleicht unheilbar erscheinen, zwangsweise abgeführt werden. Regelmäßig erhalten dann die Angehörigen nach
kurzer Zeit die Mitteilung, der Kranke sei verstorben, die Leiche sei verbrannt, die Asche könne
abgeliefert werden. Allgemein herrscht der an Sicherheit grenzende Verdacht, dass diese zahlreichen unerwarteten Todesfälle von Geisteskranken nicht von selbst eintreten, sondern absichtlich herbeigeführt werden, dass man dabei jener Lehre folgt, die behauptet, man dürfe sog.
„lebensunwertes Leben“ vernichten, also unschuldige Menschen töten, wenn man meint, ihr
Leben sei für Volk und Staat nichts mehr wert, eine furchtbare Lehre, die die Ermordung Unschuldiger rechtfertigen will, die die gewaltsame Tötung der nicht mehr arbeitsfähigen Invaliden, Krüppel, unheilbar Kranken, Altersschwachen grundsätzlich freigibt! [...]
Wenn man die unproduktiven Mitmenschen gewaltsam beseitigen darf, dann wehe unseren braven Soldaten, die als Schwerkriegsverletzte, als Krüppel, als Invaliden in die Heimat zurückkehren! Wenn einmal zugegeben wird, dass Menschen das Recht haben, „unproduktive“ Mitmenschen zu töten – und wenn es jetzt zunächst auch nur arme wehrlose Geisteskranke trifft –,
dann ist grundsätzlich der Mord an allen unproduktiven Menschen, also an den unheilbar Kranken, den arbeitsunfähigen Krüppeln, den Invaliden der Arbeit und des Krieges, dann ist der
Mord an uns allen, wenn wir alt und altersschwach und damit unproduktiv werden, freigegeben.
Gellner/Gerhardt: Geschichte an Stationen. Klasse 9/10
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Auszüge der Predigt Clemens August Graf von Galens vom 3.8.1941.
Aufgabe 4
Beschreibe, warum die Predigt von Clemens August Graf von Galen eine so große landesweite Beachtung fand. Bedenke auch: Deutschland befand sich zu diesem Zeitpunkt im Krieg und hatte gerade die Sowjetunion überfallen.
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Name:
Station 8
Flucht und Vertreibung
In der Folge des Zweiten Weltkriegs fand in Europa eine beispiellose Völkerwanderung statt. Millionen von Menschen waren aufgrund von Flucht und Vertreibung auf der Suche nach einer neuen
Heimat.
Aufgabe 1
Übertrage die folgenden Daten zu den vertriebenen Deutschen und Polen in die Kreise auf der Karte.
Ungarn (270 000), Rumänien (354 000), Memelland (220 000),
Pommern (1 828 000), Jugoslawien (432 000), Schlesien (3 694 600),
Polen und Danzig (1 246 800), Ostpreußen (2 283 000),
Sudetenland, Böhmen und Mähren (3 272 000), Ostbrandenburg (637 000)
Polen aus:
Ostpolen (1 530 000)
Aufgabe 2
Die Angaben in den einzelnen heutigen Bundesländern geben den Anteil der Vertriebenen an der
Gesamtbevölkerung in Prozent an (Stand 1950). So war in Bayern beispielsweise fast jeder Fünfte ein
Vertriebener.
Beschreibe, welche möglichen Probleme sich in dieser Situation ergeben.
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r
Deutsche aus:
Name:
Station 9a
Stunde Null
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg nach fünf Jahren und acht Monaten mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands – die offizielle „Stunde Null“.
Aufgabe 1
Jeder Zeitzeuge erlebte seine ganz persönliche „Stunde Null“. Die Erinnerungen an das Kriegsende
sehen entsprechend sehr unterschiedlich aus. Bei einer Umfrage vom November 1948 lautete eine
Frage:
„Wie waren – einmal ganz allgemein gesagt – Ihre Erfahrungen 1945 bei der Besatzung?“
wenig
gemerkt
angenehm
unangenehm
sehr
unangenehm
16 %
26 %
11 %
r
Deutsche, die die Besetzung durch …
47 %
amerikanische Truppen erlebten.
36 %
15 %
32 %
17 %
französische Truppen erlebten.
28 %
7%
35 %
30 %
4%
1%
24 %
71 %
32 %
12%
28 %
28 %
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britische Truppen erlebten.
russische Truppen erlebten.
Erwachsene Gesamtbevölkerung
im Bundesgebiet und West-Berlin
Nenne stichwortartig Gründe, warum die Besatzungstruppen der vier Siegermächte so unterschiedlich in Erinnerung geblieben sein könnten.
Aufgabe 2
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Die Alliierten führten neben der weiterhin gültigen Reichsmark die Alliierte Militärmark ein. Beide
Währungen verloren aber immer mehr an Wert, sodass bei Schwarzmarktgeschäften der Handelswert einer Zigarette als Vergleichswert für den Preis einer Ware diente.
Ware
Menge
Fleisch
Bohnenkaffee
Amerikanische Zigaretten
Ort
RM
1 kg
Baden-Baden
Wangen
120
20
1 kg
Baden-Baden
Friedberg
450–650
100
20 St.
„Man darf alles – man darf sich
nur nicht erwischen lassen.“
Berlin
Lindau
200
50
„Und ist der Handel noch so klein,
bringt er mehr als Arbeit ein.“
Werte die Tabelle und die Sprüche aus und beantworte folgende Fragen.
a) Welche Möglichkeiten bot der Schwarzmarkt allgemein?
b) Mit welchen Risiken war der Schwarzmarkthandel verbunden?
c) Durch welche Reform verlor die Zigarettenwährung ihre Bedeutung?
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Name:
Station 9b
Stunde Null
Aufgabe 3
Bei welchem Treffen der drei Hauptalliierten wurde die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen beschlossen? Kreuze an.
Konferenz von Jalta Konferenz von Teheran Konferenz von Potsdam
Aufgabe 4
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Französische Zone: Grün
Britische Zone: Gelb
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Amerikanische Zone: Blau
Sowjetische Zone:
Rot r
Zeichne in die Karte der heutigen Bundesrepublik Deutschland mit ihren Bundesländern die Lage
der ehemaligen Besatzungszonen ein.
Benutze für die einzelnen Zonen folgende Farben:
Lösungen
Station 1: Gleichgeschaltete Volksgemeinschaft
1. Durch Kundgebungen, Fackelzüge, Fahnenappelle, Massenaufmärsche und Feierstunden sowie durch
Jugendorganisationen wie HJ und BdM, aber auch durch entsprechende Gestaltung des Schulunterrichts,
gelang es der NSDAP, das verbreitete Bedürfnis nach Identität und sozialer Gemeinschaft zu bedienen und
für politische Zwecke zu instrumentalisieren.
2. Mit dem Begriff Volksgemeinschaft verbanden die Nationalsozialisten die Vorstellung von einer Opfergemeinschaft, in der jeder das Seine und notfalls das Leben für die Ziele der NS-Politik hinzugeben bereit sei. Durch
die Propaganda wurde dem Einzelnen zudem das Lebensgefühl vermittelt, dass seine Interessen mit den
Zielen der nationalsozialistischen Bewegung übereinstimmen – der Führer befiehlt und die Masse bewegt
sich mit Begeisterung, oder zumindest ohne öffentliche Kritik, in die gewünschte Richtung.
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3. Jeder Witz oder jede unbedachte Äußerung konnte zur Bestrafung führen. Dieses Gesetz schuf eine Atmosphäre des Misstrauens in der Bevölkerung. Alle versuchten, weder zu Hause noch in der Öffentlichkeit aufzufallen. Kritische politische Diskussionen wurden so weitgehend unterbunden.
Station 2: „Wenn das der Führer wüsste!“
1. Es wurde zwischen der Person Hitlers und den sogenannten Unterführern, die in Luxus lebten, unterschieden. Man nahm an, dass der Führer über die ausschweifende Lebensführung nicht im Bilde wäre, da er wie
hinter einer unsichtbaren Mauer nichts von den Vorgängen mitbekäme. Der Führer war in den Augen der
Volksgenossen entschuldigt, weil er sich ihrer Meinung nach um wichtigere Angelegenheiten kümmern
musste.
2. a) Durch die Darstellung der Person Hitlers in der Propaganda entstand in der Gesellschaft eine Art „HitlerMythos“, der eine permanente Präsenz in der deutschen Öffentlichkeit erforderte. Hitler wurde von Tausenden begeistert gefeiert und genoss anscheinend das bedingungslose Vertrauen der Menschen, das er
auch mit seinen „Taten“ bestätigte, zumindest in den Anfangsjahren. Er war der „richtige Mann“ zur
„richtigen Zeit“ am „richtigen Ort“ und in der „richtigen Position“, um die Sehnsüchte der Deutschen im
Hinblick auf eine gestärkte Rolle Deutschlands in Europa und der Welt zu befriedigen. Die Beeinflussung
der Menschen war derart stark, dass man bereits von einer Verblendung sprechen kann. So wurde das
deutsche Volk zu einem unkritischen Gefolge.
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b) Eine Erklärung für diese Aussagen könnte sein, dass die Menschen mit den immer schneller werdenden
Veränderungen der Gesellschaft überfordert waren / sind. Unsicherheit und Verängstigung fördern das
Bedürfnis nach einer starken Führung, die klar einen Kurs vorgibt. Es existiert ein weitverbreitetes Gefühl,
von der Politik allein gelassen und benachteiligt (z. B. gegenüber Asylbewerbern) zu werden. Die Suche
nach Sündenböcken ist oft eine Folge. In diesem Zusammenhang fällt sogar der Satz: „Das hätte es so
unter Hitler nicht gegeben!“. Hierbei handelt es sich um einen Versuch, der nationalsozialistischen Herrschaft etwas Positives abzugewinnen, und zwar mithilfe von naiven Erklärungsversuchen, die auf einem
verzerrten Geschichtsbewusstsein beruhen.
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Station 3: Ausgrenzung und Verfolgung
1.a) Mit diesen beiden Verordnungen wurden den Juden 20 % ihres Vermögens entzogen und gleichzeitig die
Verdienstmöglichkeit genommen. Wie lange die Nationalsozialisten an der Macht bleiben würden und
welche anderen Verordnungen in Kraft treten würden, war nicht absehbar. Die Juden mussten zu diesem
Zeitpunkt schon damit rechnen, bald vollkommen mittellos dazustehen.
In dieser Situation erlebten die Preise für Häuser, Autos und vieles mehr einen inflationären Kursrutsch.
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2. „Ein Jude, der seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, kann nicht deutscher Staatsangehöriger sein.
Der gewöhnliche Aufenthalt im Ausland ist dann gegeben, wenn sich ein Jude im Ausland unter Umständen
aufhält, die erkennen lassen, dass er dort nicht nur vorübergehend verweilt.“
(Juden kehren nicht mehr ins Reich zurück.)
„Das Vermögen des Juden, der die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grund dieser Verordnung verliert, verfällt mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit dem Reich.“
(Egal wo man sich länger aufhält, ist Geld notwendig.)
„Das verfallene Vermögen soll zur Förderung aller mit der Lösung der Judenfrage im Zusammenhang stehenden Zwecke dienen.“
(Wie die Lösung der Judenfrage aussieht, wird nicht ausgeführt.)
Die Juden wurden vor ihrer Ermordung vollständig ausgeplündert. In der Wannseekonferenz von 1942 wurden die „Lösung der Judenfrage“ beschlossen und die Zuständigkeiten beim Massenmord festgelegt.
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3. Die „Rückerstatter“ stellen sich als ungerecht behandelt dar. Warum für etwas bezahlen, für das man schon
einmal bezahlt hatte? Es war für sie einfacher, sich als „Opfer“ darzustellen, als sich einzugestehen, dass man
die Notsituation seiner Mitmenschen ausgenutzt hatte. „Moralische Bedenken hätten weder den Juden geholfen, noch mir als Käufer.“ Seltsame Doppelmoral!
Station 4: Deutsche Karrieren
1. Wer sich schon früh in den Organisationen einbrachte, konnte später zu höchstem Ruhm und höchsten
Ehren gelangen. „Immer im Gleichschritt bleiben und der Zukunft als hoch dekorierter Held steht nichts im
Wege.“ Vollkommen ausgeblendet wurde die Präsenz von Waffen und somit das Töten und das mögliche
Getötetwerden.
2. b) Es entsteht der Eindruck, dass man Mitglied der NSDAP und der SS sein musste, um in führende Positionen des Dritten Reiches zu gelangen. In Führungspositionen blieb eine Berührung mit den Verbrechen
der Nationalsozialisten nicht aus.
c)Wie können Männer als Mitläufer gelten, die hohe Funktionen ausgeübt haben? Hat sich Kurt Gerstein
selbst erhängt?
1.
1–R
7–N
Lösungswort:
2–U
8–K
3–N
4–D
1
2
3
4
5
6
7
8
R
U
N
D
F
U
N
K
5–F
6–U
2. Die Autobahnen lassen sich gut verwenden, da hier nur ein „Ideenraub“ vorliegt. Die Autobahn war aber
keine Erfindung Hitlers, wie damals behauptet wurde, um den Führerkult zu forcieren. Die „Straßen des Führers“ passen scheinbar in die Argumentation, die dem Nationalsozialismus wenigstens einen technischen,
wenn nicht damit verbundenen sozialen Modernisierungsschub gutschreiben will.
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Station 5: Mythen und Legenden
Station 6: Weltanschauungskrieg im Osten
1. „Für Handlungen, die Angehörige der Wehrmacht und des Gefolges gegen feindliche Zivilpersonen begehen, besteht kein Verfolgungszwang, auch dann nicht, wenn die Tat zugleich ein militärisches Verbrechen
oder Vergehen ist.“
2. Die allgemeinen Bezeichnungen wie „bolschewistische Hetzer, Freischärler, Saboteure, Juden“ konnten allgemeingültig auf alle Menschen der überfallenen Sowjetunion angewendet werden.
3. Die Ausstellung über Wehrmachtsverbrechen wird von der Öffentlichkeit häufig mit der Zerstörung der Legende von der „sauberen Wehrmacht“ in Verbindung gebracht.
Veterane der Wehrmacht haben verschiedene Abwehrmuster entwickelt, um das Bild einer ehrenvoll kämpfenden Truppe aufrechtzuhalten. Die einen verwiesen darauf, dass Verbrechen lediglich von einem geringen
Prozentsatz von Wehrmachtssoldaten, überwiegend jedoch von der SS begangen worden seien (Distanzierung von einem Weltanschauungskrieg). Andere stellten heraus, dass sie wichtige Entscheidungen Hitlers
missbilligt und gegen Kriegsverbrechen opponiert hätten. Wiederum andere hätten von angeblichen Verbrechen erst nach dem Krieg erfahren. So fand eine Abgrenzung der „sauber kämpfenden“ Wehrmacht von
den Einsatztruppen (SS/SD) im Rücken der Front statt.
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4. Genfer Konventionen, Haager Landkriegsordnung
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5. Den Haag
Station 7: Widerstand gegen Hitler
2. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Demokratie installiert worden wäre.
4. Die Ermordung Unschuldiger, die gewaltsame Tötung der nicht mehr arbeitsfähigen Invaliden, Krüppel, unheilbar Kranken, Altersschwachen und der Soldaten, die als Schwerkriegsverletzte, als Krüppel, als Invaliden in die
Heimat zurückkehrten, wurde von vielen als eine reale Bedrohung ihres Lebens und ihrer Familie empfunden.
Station 8: Flucht und Vertreibung
1.
220 000
1 828 000
2 283 000
1 246 800
637 000
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1 530 000
3 694 600
3 272 000
270 000
432 000
354 000
2. Spannungen aufgrund von Wohnungsnot, Versorgungsengpässen, unterschiedlichen Traditionen und Dialekten, Konkurrenzdenken in Bezug auf den Arbeitsmarkt
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Station 9: Stunde Null
1. Am 12. Januar 1945 wandte sich der russische Armeegeneral Tschernjachowski an seine Truppen mit den
Worten: „Gnade gibt es nicht – für niemanden, wie es auch keine Gnade für uns gegeben hat. […] Das Land
der Faschisten muss zur Wüste werden, wie auch unser Land, das sie verwüstet haben. Die Faschisten müssen sterben, wie auch unsere Soldaten gestorben sind.“
Im Zuge der Eroberung Deutschlands durch die Truppen der Sowjetunion kam es zu einer ganzen Reihe von
Kriegsverbrechen.
Amerikanischen und englischen Truppen wurde hingegen nahegelegt, nur Gewalt gegen Zivilpersonen anzuwenden, wenn andere Maßnahmen nicht greifen würden.
Vonseiten der französischen Truppen kam es zu einigen Übergriffen auf Zivilisten.
2. a) Riesige Gewinne konnten erzielt werden.
b) Bei Razzien konnte alles verloren gehen. Betrügereien waren an der Tagesordnung. Beispiel: In einer Stange amerikanischer Zigaretten waren oft nur die ersten Päckchen mit Zigaretten gefüllt.
c) Durch die Währungsreform
☒ Konferenz von Jalta
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4.
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3.
Quellenverzeichnis
Bildquellen
Foto: Parteitag NSDAP/Hitler begrüßt Anhänger
© picture-alliance/dpa, Nr. 3086821
Foto: NS-Mitglied mit Schild vor jüdischem Geschäft
© picture-alliance/dpa, Nr. 7940994
Plakat: Offiziere von morgen
Deutsches Historisches Museum Berlin, Inv. Nr.: P 62/1720
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Textquellen
Text: Auszüge aus der Predigt von Clemens August Graf von Galens vom 3.8.1941
Aus: Peter Löffler (Bearb.): Bischof Clemens August Graf von Galen. Akten, Briefe und Predigten
1933–1946. Bd. II: 1939–1946 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte,
­Reihe A: Quellen, Bd. 42), 2., erw. Auflage., Paderborn [u. a.] 1996, Nr. 341, 3.8.1941,
S. 874–883, hier S. 876 und 878
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Impressum
© 2015 Auer Verlag
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Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht.
Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für
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Autoren: Lars Gellner, Matthias Gerhardt
Illustrationen: Steffen Jähde
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