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Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz
10. STUDENTENWORKSHOP IN METZINGEN
„gestern Industrie, heute Denkmal – was nun?“ Neue Konzepte zur Revitalisierung
20. - 27. September 2015
Metzingen im Großraum Stuttgart am Fuß der Schwäbischen Alb wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und erlebte im 19. Jahrhundert eine rasante Industrialisierung. Heute ist
die Stadt überregional bekannt durch ihre Fabrikverkaufsstätten („Outlets“) und dadurch auch als
Standort der Textilindustrie. Außerdem gab und gibt es in Metzingen auch andere Industriezweige,
zu denen bis vor kurzem die Firma Henning Schmiedetechnik gehörte. Auf einem großen Areal
sind mehrere Fabrikgebäude dieses Unternehmens aus der Zeit zwischen 1870 und etwa 1940
vollständig erhalten, die aber nicht mehr genutzt werden. An ihnen kann man sehen, wie sich ein
expandierendes Unternehmen der Industrialisierung mit zunehmendem wirtschaftlichem Erfolg
schrittweise entwickelt hat. In den Spezialbauten sind noch einzelne historische Maschinen der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewahrt.
Die Fabrikanlage bietet eine besonders anschauliche Möglichkeit, die mit solch einem Ensemble
verbundenen Aufgaben der Denkmalpflege zu bearbeiten. Hier sind noch „alle Fragen offen“ und
die Studierenden können von der Inventarisation über die Bauforschung bis hin zur Entwicklung
geeigneter Nutzungskonzepte tätig werden.
Es sollen Überlegungen zu den künftigen Nutzungsszenarien angestellt wie nach Antworten zur
architektonischen Gestaltung und zur Einfügung in den städtebaulichen Kontext gesucht werden.
Das Objekt steht leer und kann als Anschauungsobjekt zugleich auch die geeigneten Arbeitsräume
bieten.
Themenschwerpunkte

Vermittlung eines weiträumigen technischen Kulturdenkmals

Erhaltung und Nutzung des Industrieareals im städtebaulichen Kontext und architektonische
Strategien

Nutzungskonzepte für die denkmalgeschützten Gebäude

Analyse und Bewertung der atmosphärischen Qualitäten – sowohl der Innenräume als auch
der Zwischen- und Außenräume

Integration der erhaltenen maschinellen Ausstattung in ein Nutzungskonzept
-2Lernziele und Methoden

Erfassung, Beschreibung und Begründung von denkmalwerten Bauten und schützenswerten Strukturen; Kriterien für die Eintragung als Baudenkmal; Anforderungen an Gutachten
der Inventarisation

Grundlagenermittlung, restauratorische und bauhistorische Untersuchung, Recherchen zur
Bau-, Planungs- und Nutzungsgeschichte

Analyse der baulichen Strukturen und erste Überlegungen zur Ertüchtigung vor dem Hintergrund möglicher Nutzungsszenarien

Analyse der Gestaltqualität der Freiräume innerhalb des Industrieareals sowie deren Übergang und Anbindung sowohl an den städtebaulichen Kontext Metzingens

Erarbeitung geeigneter Nutzungsmöglichkeiten und -szenarien, Entwicklung von Leitideen
und konzeptionellen Typologien

Erlernen denkmalpflegerischer Methoden und Handlungsmöglichkeiten

Erarbeitung von Vermittlungsstrategien
Der Workshop findet vor Ort in Metzingen statt. Unterkunft, Verpflegung und Arbeitsräume werden
zur Verfügung gestellt. Jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde. Für eine erfolgreiche Teilnahme
können von den betreuenden Hochschullehrern drei credit points bescheinigt werden. Die Arbeitsergebnisse sollen veröffentlicht werden.
Der Workshop beginnt mit der Begrüßung der Teilnehmer durch die Stadt am Sonntag, 20. September 2015 und endet in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung samt Präsentation und Ausstellung der Arbeitsergebnisse am Sonntag, 27. September 2015. Die Bearbeitungszeit sieht auch
den Besuch von Vergleichsbeispielen vor.
Betreut wird der 10. Studentenworkshop des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und die Universität
Stuttgart, Institut für Baukonstruktion und Entwerfen, Prof. Peter Cheret und Institut für Architekturgeschichte, Prof. Dr. Klaus Jan Philipp. Die Stadt Metzingen unterstützt den Workshop.
Bewerben können sich Studierende, die Interesse an Fragen der Denkmalpflege haben und eine
Woche miteinander in betreuten Kleingruppen interdisziplinär und praxisbezogen arbeiten möchten.
Der Workshop richtet sich vorwiegend an Studierende der Fächer Architektur, Denkmalpflege, Geschichte, Kunstgeschichte, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Industriearchäologie.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Die Kostenbeteiligung für die Studierenden
beträgt 100 Euro.
-3-
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 15. Juni 2015 mit einem kurzen Motivationsschreiben und einem Lebenslauf an:
Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz
Graurheindorfer Straße 198, 53117 Bonn
[email protected]
Informationen: www.dnk.de