Kritik an Rettungseinsätzen nach Erdbeben in Ecuador

Kritik an Rettungseinsätzen nach Erdbeben in Ecuador
20.04.2016
Nach
dem schweren
09:09 Uhr Erdbeben in Ecuador wächst die Kritik an den Behörden. Noch immer werden 1700
Menschen vermisst. Wartende Angehörige verlieren die Geduld.
Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador wächst die Kritik an den Behörden.
Noch immer werden 1700 Menschen vermisst. Wartende Angehörige verlieren
die Geduld.
Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador wächst die Kritik an der Reaktion der
Behörden. Am Dienstagabend wurden noch immer 1700 Menschen vermisst,
mindestens 480 Menschen kamen nach Behördenangaben ums Leben.
Wartende Angehörige verlieren die Geduld.
"Der Rettungseinsatz verläuft sehr langsam, wertvolle Menschenleben wurden verloren. Wir warten hier schon seit
Samstagabend", sagte Pedro Merro, dessen Cousin unter den Trümmern einer dreistöckigen Markthalle in der
253.000-Einwohner-Stadt Manta vermisst wird.
Der Hausbesitzer Luis Felipe Navarro war überzeugt, dass unter den Ruinen seines Hauses noch Menschen leben: "Ich
habe SMS auf meinem Handy bekommen. Darin steht, dass sie dort zu zehnt in einem Hohlraum sitzen", sagte er. "Aber
die Rettungskräfte hören mir gar nicht zu."
Mit rotgeweinten Augen steht Samantha Herrera vor den Trümmern eines Hotels in Manta. "Mein Bruder Irvin ist da
drunter", sagt die 27-Jährige. "Die Feuerwehrleute sind erst heute Morgen gekommen. Ecuador ist so einer Katastrophe
nicht gewachsen." Hunderte Helfer aus Kolumbien, Mexiko, El Salvador, Spanien und anderen Ländern sind inzwischen
in Ecuador im Einsatz.
Rettungskräfte und Angehörige suchten weiter nach Vermissten. Am Dienstagabend lief die Drei-Tages-Frist ab, nach
der Erfahrungen zufolge kaum noch Hoffnung besteht, noch Überlebende zu finden. Tausende Menschen verloren durch
das Beben ihr Zuhause und sind auf Hilfslieferungen angewiesen.
In der Stadt Pedernales nördlich von Manta diente ein Fußballplatz als improvisierte Leichenhalle, Krankenstation und
Hilfszentrum. Doch die Hilfe reichte nicht für alle: "Wir sind hierher gekommen, um Essen zu holen, aber sie hatten
schon alle Vorräte verteilt", klagte die dreifache Mutter Gema Guillén.
Das Beben der Stärke 7,8 hatte am Samstagabend weite Teile des Andenstaates erschüttert und große Zerstörungen
angerichtet. Dutzende Nachbeben folgten. Ecuadors Präsident Rafael Correa hatte am Montag bei einem Besuch in der
besonders betroffenen Stadt Pedernales gesagt, der Wiederaufbau der zerstörten Städte entlang der Pazifikküste werde
"Monate, Jahre" dauern und "hunderte Millionen, womöglich Milliarden Dollar" kosten.
US-Präsident Barack Obama sicherte Correa in einem Telefonat am Dienstag zu, die USA würden "alles tun, um
Ecuadors Wiederaufbau zu unterstützen".
Nach dem Erdbeben in Ecuador schwindet die Hoffnung auf weitere
Überlebende. Am Dienstagabend lief die Drei-Tages-Frist ab, nach der
Erfahrungen zufolge kaum noch Hoffnung besteht.
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Quito (AFP)
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