Tod, Vergehen, neues Leben – der Kreislauf der Natur Liebe Pfarrangehörige im Pfarrverband Grafenau Die Natur erinnert uns in diesen Tagen wieder daran: Der Tod gehört zum Leben. Die Blätter unserer Bäume verändern sich gerade wieder in die verschiedensten Farben, um dann abzufallen. Der Farbenfülle entkleidet warten dann die Laubbäume, bis dass der Schnee des kommenden Winters unsere Landschaft wieder zudecken wird. Die Vögel sind zwischenzeitlich schon in den warmen Süden gezogen, um der drohenden Kälte zu entfliehen. Die Tage werden kürzer. Das Licht schwindet immer mehr und die Dunkelheit der Herbst- und Wintertage fügt sich passend ein in die Beobachtung des Prozesses von Tod und Vergehen, der in die Natur eingeschrieben ist. Der November, mit seinen Totengedenktagen, erinnert uns daran, dass auch der Mensch ein Teil dieser Natur ist und damit dem Prozess von Tod und Vergehen ebenfalls ausgesetzt ist. Wenn wir auch das Jahr über den Gedanken an das eigene Sterben verdrängen, werden wir an Allerheiligen/Allerseelen an diese Wirklichkeit unseres Lebens unausweichlich erinnert. Doch dies darf uns keinesfalls in die Herbstdepression führen. Gilt es doch auch das Thema von Tod und Vergehen aus dem Licht des Glaubens zu betrachten: Zentrale Botschaft unseres Glaubens ist ja gerade der Tod des Gottessohnes, der im Tod den Tod überwunden hat; der Abstieg Christi in das Reich des Todes, um in diese bitterste Finsternis unserer Lebenswirklichkeit Licht hineinzubringen. Allerheiligen und Allerseelen mögen uns dabei selber Orientierung sein für unser Leben. Nicht die Dunkelheit, nicht Tod und Vergehen, haben das letzte Wort, sondern die Auferstehung der Toten. Wir können das wiederum an der Natur ablesen: So wie wir wissen, dass nach jedem Winter wieder ein Frühjahr kommt, so ist auch für uns Menschen der Tod die Pforte zum Leben. Beten wir für unsere lieben verstorbenen Angehörigen im persönlichen Gedenken, im Rosenkranzgebet, in der Feier der heiligen Messe: Gott möge ihnen das Leben schenken, dass er uns allen verheißen hat. Dr. Matthias Ambros Kaplan im Pfarrverband Grafenau
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