„Wer schläft, verliert“

Lokalsport
Dienstag, 22. September 2015
WR-Torjäger
Einwurf
Hart im
Nehmen
Von Manuel Kopp
Henrik Schilling
besiegt den Fluch
M
ountainbiker müssen
hart sein. Bei Wind
und Wetter sind sie in
der freien Natur. Ob es nun
kalt ist, regnet oder die Strecke matschig ist, davon lassen
sie sich nicht entmutigen.
Wie hart MountainbikeFahrer und auch -Fahrerinnen
wirklich sind, bewiesen sie am
Wochenende in Sontra-Weißenborn. Ein Rennen, das 24
Stunden dauert, das hört sich
allein schon wie ein Abenteuer an. Vor allem vor den SoloFahrern muss ich den Hut ziehen, die in den 24 Stunden
ohne große Pause im Sattel saßen, um so viele Runden wie
möglich herunterzuspulen.
336 Kilometer fuhr der Sieger
Jörg Lingelbach. Das ist schon
auf der Straße mit einem
Rennrad eine starke Leistung.
Aber mit einem Mountainbike
durch den Wald, auf Feldwegen und durch Trials. Und
dann bei Regen und durch die
kalte Nacht. Das ist schon unvorstellbar.
Die 24 Stunden von Sontra
machten deutlich, dass sie zu
den Höhepunkten im Kalender der Sportveranstaltungen
in diesem Jahr in unserer Region zählen.
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Das Rennen
in Zahlen
D
as Mountainbike-Spektakel in Sontra-Weißenborn lief 24 Stunden lang. Wir haben weitere
interessante Zahlen in dieser
Rubrik zusammengefasst.
2
Fahrerinnen trauten sich
die Solo-Kategorie zu. Mit
41 Runden gewann die aus Kassel stammende Janina Grothe.
Immer ein Lächeln auf den Lippen: Die Siegerin der Solofahrerinnen Janina Grothe und Organisator Tim Liehmann.
Foto: privat
Durch das Gelände: Günther Lahme zählte zu den mutigen Fahrern, die die 24 Stunden von Sontra alleine in Angriff nahmen.
„Wer schläft, verliert“
Fotos: Siebert
Top Fünf der 24 Stunden von Sontra: Spannende Entscheidung bei den Solofahrern
4.
VON MANUEL KOPP
SONTRA-WEISSENBORN. Es
ist 11 Uhr am Sonntagmorgen.
Für die Mountainbiker beginnt
die heiße Phase, denn das Rennen ist zwar schon 23 Stunden
alt, aber jetzt geht es noch einmal darum, so viele Runden
wie möglich zu schaffen. Wer
um 12 Uhr über die Ziellinie
kommt, darf seine Runde noch
zu Ende fahren.
Und so ist noch einmal
mächtig was los auf der Strecke und in der Wechselzone
im Start- und Zielbereich im
Ortskern von Sontra-Weißenborn. So wie die komplette
Zeit bei den 24 Stunden von
Sontra, die die MountainbikeFreunde Sontra ausrichten.
1.
Das Duell: Zu diesem Zeitpunkt ist die Königskategorie Solofahrer bereits entschieden. Denn um 10 Uhr einigen sich Jörg Lingelbach
(MTB Ronshausen) und Gerd
Prautzsch (Black-Bike Raubling) darauf, gemeinsam das
Rennen zu beenden. Zu diesem
Zeitpunkt hat Lingelbach 60
Runden absolviert und damit
336 Kilometer in den Beinen.
Eine Runde weniger hat
Prautzsch auf dem Konto. Beide Fahrer sind vom Start am
Samstag um 12 Uhr bis Sonntag um 10 Uhr durchgefahren
und haben damit 22 Stunden
im Sattel gesessen. Ganz nach
dem Motto „Wer schläft, verliert“ schenken sich die beiden
lange Zeit nichts.
Gute Laune vor dem Start: Ausgeruht gingen die Mountainbiker in
das Rennen.
Foto: Siebert
Der Vorsprung auf die Kontrahenten ist dann aber so
groß, dass sie trotz zwei Stunden Restfahrzeit nicht mehr
eingeholt werden können.
„Die Beine hätten noch lange
durchgehalten, aber die Oberarme und Handgelenke haben
weh getan“, lautete das Fazit
der beiden Spitzenfahrer.
2.
Starke Solofahrerin: Sie
fiel auf. Zum einen war Janina Grothe eine von nur zwei
Solofahrerinnen. Zum anderen
war sie immer mit einem Lächeln auf den Lippen unterwegs. Normalerweise macht
die 27-Jährige bei 24-StundenRennen keine Pause, aber diesmal war sie um 5.30 Uhr so
müde, dass sie sich eine Stunde
zum Schlafen hinlegte.
Dann fuhr die aus Kassel
stammende und mittlerweile
in Köln arbeitende Fahrerin
aber weiter und hatte nach 23
Stunden Fahrzeit 41 Runden
(229,6 Kilometer) absolviert.
Damit belegte sie den ersten
Platz bei den Solofahrerinnen.
„Außerdem ist sie die Siegerin
der Herzen des kompletten
Rennens“, sagte Organisator
Tim Liehmann.
3.
Die Teams: Hier war es
spannend
bis
zum
Schluss. „Die Teams liegen in
diesem Jahr eng beieinander.
Es sind sehr starke Teams“,
sagte Liehmann. Bei den Zweier-Teams
siegen
Stefan
Schmale und Lothar Lueking
vom Team Pro Cycling Breuna
mit 59 Runden (330,4 km).
Spannender war es bei den
Vierer-Teams. Hier entschied
eine Runde über den Sieg. Mit
83 Runden (464,8 km) gewann
Brotgarten-Team-FreilaufTrails. Der Ostwest-Express II
war mit 78 Runden (436,8 km)
bei den Sechser-Teams vorne.
Die Strecke: Die hielt bis
zum Schluss – auch
wenn sie ganz schön leiden
musste. Am Samstagabend hatte es zwei Stunden lang stark
geregnet. Zwar blieben die
Waldwege davon verschont,
aber die Feldwege waren aufgeweicht. Am Morgen waren
dann auch die Trials sehr holprig, womit die Fahrer zu kämpfen hatten. Gute Stimmung
herrschte vor allem im Startund Zielbereich. Am zentralen
Punkt des Events ging es einmal um das Lindenrund, bevor
es wieder auf die Strecke ging.
Daher stammt der Name des
Rennens „Rund um das Lindenrund“. Hier befand sich die
Wechselzone, in der auch in
der Nacht viel Betrieb war. Genau wie im Fahrerlager, wo
sich die Fahrer des Teamwettbewerbs frisch machten und
die Chance auf eine Massage
hatten.
5.
Die Organisatoren: „Der
Aufwand hat sich gelohnt. Es war absolut erfolgreich“, sagte Liehmann, der zusammen mit Felix Reimuth
und zehn weiteren Organisatoren für die tolle Veranstaltung
verantwortlich war. So bekamen die Organisatoren von
den Fahrern viel Lob für Verpflegung, Zeitnahme und das
Drumherum. Die Veranstalter
bedankten sich bei den Bewohnern von Weißenborn, die als
Zuschauer, beim Auf- und Abbau sowie bei der Logistik die
MTB-Freunde unterstützten.
4
Trials mussten die Fahrer
pro Runde bewältigen. So
mussten die Fahrer durch den
Krampf-Huppel, den HolsteinTrial, durch den Funksmärchenwald und den Raupentrial. Und das in jeder Runde. Da
kamen technisch starke Fahrer auf ihre Kosten.
5,6
Kilometer betrug eine
Runde, die mit vielen
Anstiegen und Abfahrten in
Sontra-Weißenborn und Umgebung sehr vielseitig war.
WR-TORJÄGER
Von dem Führungs-Quartett trafen drei Torjäger einmal. Weiterhin souverän auf dem ersten
Platz liegt Kai Simon vom Lichtenauer FV, der mittlerweile 16
Treffer erzielt hat und das nach
acht Spieltagen. Das goldene Tor
im Heimspiel gegen den FC Großalmerode zum 1:0-Endstand
für den SV Reichensachsen erzielte Maximilian Mummert. Mit
seinem bereits elften Saisontor
übernimmt er den zweiten Platz
von Sören Gonnermann, der
beim 0:6 des SV Adler Weidenhausen in Neuhof ohne Tor
blieb. Ebenfalls einmal erfolgreich war Maciej Goebel für den
TSG Fürstenhagen. Er hat nun
schon zehnmal getroffen.
WR-Torjäger
Name (Verein)
Tore
Kai Simon
Lichtenauer FV
16
M. Mummert
SV Reichensachsen
11
Sören Gonnermann
SVA Weidenhausen
10
Maciej Goebel
TSG Fürstenhagen
10
WR-TORJÄGER KREISLIGA
Mit einem Doppelpack entschied Lucas Harbich das Topspiel in der Kreisliga A. Mit 2:1
gewann die SG Frieda/Schwebda/Aue beim TSV Waldkappel.
Durch die zwei Treffer baute
Harbich auch seine Führung
beim WR-Torjäger Kreisliga aus.
Er kommt mittlerweile auf 16
Tore. Dahinter verteidigte Reinhold Gaber (RW Fürstenhagen)
mit einem erzielten Tor seinen
zweiten Platz. Richtig Druck hat
an diesem Spieltag Wilhelm
Schremser gemacht. Für die TSG
Bad Sooden-Allendorf II erzielte
der Torjäger vier Tore beim 9:0Erfolg gegen den SV Harmuthsachsen – darunter war auch ein
lupenreiner Hattrick. Damit
übernimmt er mit elf Toren den
dritten Rang und verdrängte Andre Schmidt auf Rang vier. (mko)
WR-Torjäger Kreisliga
Name (Verein)
8700
Höhenmeter legte der Sieger bei
den Solofahrern Jörg Lingelbach insgesamt zurück. Er war
22 Stunden unterwegs und
schaffte dabei 60 Runden (336
Kilometer). (mko)
Henrik Schilling hat den Heimfluch des TSV Wichmannshausen besiegt. Der Torjäger erzielte
für den Gruppenligisten das erste Heimtor in dieser Saison. Aber
trotz 1:0-Führung unterlag der
TSV am Ende mit 1:4. Damit
müssen die Wichmannshäuser
auch nach dem vierten Heimspiel weiter auf den ersten Sieg
warten. Für Schilling war es der
zweite Treffer in dieser Saison.
Immer dienstags veröffentlichen
wir den Stand in der klassenübergreifenden Torjägerliste der
Spieler aus dem Werra-MeißnerKreis. Dabei unterscheiden wir
zwischen dem WR-Torjäger
(Spieler aus der Verbands- bis
zur Kreisoberliga) und dem WRTorjäger Kreisliga (Spieler aus
der Kreisliga A bis C). Am Ende
der Serie erhalten die besten
Schützen eine Torjägerkanone
von der WR überreicht.
Auffälliges Outfit: Jan Neuber belegt bei den Solofahrern den dritten Platz.
Foto: Siebert
Mit Grubenlampe auf dem Helm: Christian Rau leuchtet sich den
Weg durch die Nacht.
Foto: privat
Tore
Lucas Harbich
SG FSA
16
Reinhold Gaber
RW Fürstenhagen
12
Wilhelm Schremser
TSG BSA II
11
Andre Schmidt
Hebenhausen
10