EMMA und ihre Brüder Ein themenzentrierter Unterrichtsentwurf für die 6. Jahrgangsstufe unter Verwendung von ObjectDraw und EOS OStR Martin Frenkler ArnoldGymnasium Neustadt bei Coburg martin.frenkler@arnoldgymnasium.de EMMA – Info 6 und die Schüler EMMA und ihre Brüder „EMMA“ als Leitmotiv Nach drei zum Teil (auch für die Schülerinnen und Schüler ) mühsamen Anfangsjahren erlebe ich in diesem Schuljahr zum ersten Mal, dass meine 6.Klässler – egal ob Mädchen oder Jungen – begeistert vor dem Computerraum stehen und fragen: Machen wir heute mit EMMA weiter? EMMA ist die DuploLok, die ich meinen Kindern enteignet habe, und die ich jede Woche mal auseinanderfallen lasse, mal zusammenbaue, um mit ihr einen anschaulichen Weg vom konkreten Objekt zu dessen Repräsentation im Computer zu gehen. Objektorientiertes Denken drängt sich so den Kindern geradezu auf. Objekt und Klassendiagramme entstehen mit nur wenig Aufwand fast aus den Kindern selbst heraus. Im Vergleich des realen Objekt mit dem Objekt in MSWORD, StarWriter oder StarDraw klärt sich der entscheidende Unterschied zwischen Computermodell und realem Objekt spätestens dann, wenn der Doppelklick auf den Baustein nichts bewirkt. Mit den Programmen ObjectDraw und EOS erschließt sich mühelos der Weg zur Punktnotation und zum Methodenkonzept. Und zu guter Letzt ermöglichen sie es, das Wesen von Pixel und Vektorgrafik auch computertechnisch anschaulich zu machen. EMMA als thematisches Leitmotiv sorgt dafür, dass alle Lerninhalte immer aufeinander bezogen bleiben. Dabei bleiben die Schülerinnen und Schüler als Kinder in ihrer Welt des Übergangs ernst genommen. Die DuploLokomotive EMMA verliert als zu modellierendes Objekt ihre Rolle als reines Kinderspielzeug und bleibt gleichzeitig spielerisch präsent, so dass der Weg vom Objekt zum Modell (und zum Programm) spielend gelingt. Zugleich ist EMMA als erkennbares Kinderspielzeug in dieser Altersstufe nicht mehr mit einem geschlechtsspezifischen Etikett versehen, wodurch sie Jungen wie Mädchen in gleicher Weise motivieren kann, sich auf die abstrakte Welt der Informatik einzulassen. In diesem Prozess werden die Kinder nicht nur auf ihrem Weg vom Kinderzimmer zur Arbeit am Computer begleitet, sondern auch zu einem Verständnis für diese neue Welt geführt, indem sie wesentliche Konzepte der modernen Erwachsenenwelt durchschauen. So lernen sie • die Welt als gestaltbare Objekte zu verstehen • die informatische Modellierung als Prinzip des Strukturierens und Gestaltens kennen und anzuwenden • in Ansätzen aus der Modellierung heraus zu programmieren • verschiedene StandardSoftware zum Strukturieren und Gestalten zu nutzen. Unterrichtsentwurf Daraus ergibt sich ein Unterrichtsentwurf, der nach einer grundsätzlichen Einführung in das Thema „Informatik und Informationsverarbeitung“ 1 exemplarisch in die verschiedenen Möglichkeiten der Informationsverarbeitung mit Standardsoftware einführt, ohne dabei in die reine Softwareschulung abzugleiten. So wird zunächst der Objektbegriff in der realen Welt geklärt. Als Darstellungsform wird die „grafische Standardbeschreibung“ mittels einfacher UMLElemente verwendet. Die Beobachtung, dass EMMA ein zusammengesetztes Objekt ist, führt zwanglos zum 1 Dieser Unterrichtsteil wird hier nicht weiter vorgestellt 3 EMMA – Info 6 und die Schüler Aspekt „Objekte und ihre Beziehungen“. Anschließend werden in einer ersten Abstraktion die Begriffe „Klasse“, „Attribut“ und „Attributwert“ eingeführt (EMMA hat einen Bruder / Geschwister). Der Weg vom RealObjekt zur computergestützten Modellierung läuft über den Abstraktionsschritt „PapierModell“, wobei EMMA mit einfachen geometrischen Formen aus Papier gestaltet wird. Im Vergleich mit dem RealObjekt (das DuploFahrgestell mit Achsen und Schubstange existiert ja nicht als einfache geometrische Form) wird das Gestaltungselement „Gruppe“ eingeführt. In diesem Zusammenhang kommt zum ersten Mal Standardsoftware zum Einsatz, indem das Papier Modell mit Hilfe von VektorgrafikElementen z.B. in der Textverarbeitung dargestellt wird. Die Verwendung der Software ObjectDraw und EOS ermöglicht die bruchlose Einführung der Punktnotation als eine andere Möglichkeit der Informationsdarstellung. Die Einführung des MethodenBegriffs erklärt den schon entdeckten Unterschied zwischen dem RealObjekt bzw. dem PapierModell auf der einen Seite und dem ComputerModell auf der anderen Seite: Während dort Änderungen nur durch den Ausstausch von Teilobjekten vorgenommen werden können, ändert das Teilobjekt im ComputerModell seine Attributwerte mittels der ihm eigenen Methoden selbst, ohne das Objekt austauschen zu müssen. Im Anschluss wird der Unterschied zwischen Vektorgrafik und Pixelgrafik erarbeitet: Mit dem Programm EOS wird ein PixelgrafikProgramm simuliert, in dem die Schüler selbst mit Hilfe von echten Methodenaufrufen einzelne „Pixel“ bzw. „Pixel“Gruppen manipulieren. Mit Hilfe dieser Beobachtungen werden die verschiedenen StandardWerkzeuge von PixelgrafikProgrammen leicht verstehbar und können dann von den Schülern sinnvoll eingesetzt werden. Relativ unabhängig davon lässt sich das Element der hierarchischen Informationsstrukturen und die damit verbundene Einführung in das Betriebssystem behandeln. Das sollte jedoch geschehen, bevor die Schüler ihre Programme auf dem Schulcomputer speichern und wieder aufrufen sollen, um dem mentalen Modell des anthropomorphen Computers entgegenzuwirken, der Texte und Bilder aus irgend welchen „eigenen Dateien“ auf den Bildschirm zaubert – oder eben nicht. In einem Ordnungsspiel mit vorgefertigten Bildkarten entdecken die Schüler, dass sie selbst für die Ordnung auf ihren Rechnern zuständig sind, bzw. die Ordnungsstruktur eines fremden Rechners erkennen können müssen. Der Vergleich zur Biologie macht deutlich, dass dort ebenfalls hierarchische Informationsstrukturen als Ordnungsstruktur verwendet werden. EMMA wird an diesen Grundunterricht anschließend frei als Geschichte, als Gedicht, als Bild oder als Bildergeschichte in Text, Grafik und Multimediadokumenten gestaltet und die entsprechenden Dateien werden in den vorhandenen bzw. angelegten Ordnungsstrukturen abgelegt. Dabei wird immer wieder das objektorientierte Prinzip reflektiert. In diesem Zusammenhang werden dann auch wichtige rechtliche Fragen wie z.B. das Copyright besprochen. 4 EMMA – Unterrichtsverlauf Unterrichtsverlauf Was tut „Informatik“ EMMA und ihre Brüder 1. UE – EMMA ist ein Objekt (Objektbegriff, Objekte in UML, Objekte und ihre Beziehungen ) 2. UE – EMMA hat einen Bruder (Objekte und Klassen) 3. UE – EMMAs Geschwister (Klassen, Objekte und ihre Attribute) 4. UE – EMMA wird modelliert I (PapierModell: Objekt und Gruppe) 5. UE – EMMA wird modelliert II ( PapierModell gegen Computermodell Textverarbeitung) 6. UE – EMMA wird modelliert III (Baumstruktur, Hierarchische Informationsstrukturen) 7. UE – Exkurs: Einführung in das Betriebssystem (Baum / Pfad) 8. UE – Exkurs: Sortieren mit Hilfe von Baumstrukturen (Ordnerbäume) 9. UE – EMMA wird modelliert IV (Methodenaufrufe) 10. UE – EMMA wird modelliert V (Methoden: Klassen und Objektdiagramm) 11. UE – EMMA wird programmiert (von der Punktnotation zum Programm) 12. UE – EMMA wird zum Bild (Pixel als Objekt) EMMA als Bild (Mit Grafikprogrammen gestalten) [mehrere Stunden] EMMA als Text (Umgang mit Textdokumenten) [mehrere Stunden] EMMA als Präsentation (Umgang mit Präsentationssoftware) [mehrere Stunden] 5 EMMA – Unterrichtsverlauf Emma und ihre Brüder 1. UE – EMMA ist ein Objekt (Objektbegriff, Objekte in UML, Objekte und ihre Beziehungen ) Fragestellung als TA „Was ist ein Objekt?“ / Schüler erschließen das Thema „Objekt“ über ihr Wissen aus dem Sprachenunterricht EMMA wird als konkretes Objekt vorgestellt und als einfache Darstellung in UML beschrieben (ohne den Begriff UML einzuführen) EMMA wird als Objekt erkannt, das aus verschiedenen Objekten besteht / einfachste Darstellung der Zusammengehörigkeit mit UML (Material: DuploLok) TA Mit Objekten arbeiten Was ist ein Objekt? Jeder Gegenstand der realen Welt ist ein Objekt. In der grafischen Darstellung (Diagramm) notieren wir Objekte als Rechtecke mit abgerundeten Ecken. z.B. ObjektDiagramm für EMMA Emma Zusammengesetzte Objekte Objekte können aus viele anderen Objekten bestehen. Jedes Einzelobjekt wird wieder als abgerundetes Rechteck dargestellt. Die Zusammengehörigkeit wird durch Linien deutlich gemacht. ObjektDiagramm Emma Führerhaus 6 Schlot Baustein Fahrgestell Schürze EMMA – Unterrichtsverlauf Mit den Schülern wird die Überlegung angestellt, was denn EMMA ist: Das Ganze – oder (EMMA wird zerlegt) die Einzelteile. Daran werden die „enthältBeziehung“ und die „istTeilvon Beziehung“ erschlossen. (Material: DuploLok) TA Objekte und ihre Beziehungen Je nach dem, welches Objekt wir betrachten, können wir sagen: thäl t < en Führerhaus n eil vo ist T Emma EMMA enthält ein Führerhaus > Das Führerhaus ist Teil von EMMA 7 EMMA – Unterrichtsverlauf 2. UE – EMMA hat einen Bruder (Objekte und Klassen) Neben EMMA wird eine zweite farblich abweichende DuploLok vorgestellt: zweimal der gleiche Aufbau, nur Unterschiede im Detail. Die Schüler erkennen, dass beide Objekte anhand ihres Namens unterschieden werden können. Die Schüler überlegen („faule Informatiker“), ob das nicht einfacher geht – ein Bauplan – zwei Objekte. Einführung des Begriffs „Klasse“. Erweiterung der Darstellung von Objekten. (Material: zwei DuploLoks) TA 1) EMMA hat einen Bruder Beachte: Jedes Objekt benötigt einen eindeutigen Namen. Deshalb bezeichnen wir EMMAs Bruder als „1“ Führer haus 1 Emma HilfsTA Schlot Baustein Fahr gestell Führer haus Schürze Schlot Baustein Fahr gestell Schürze TA 2) Objekt und Klasse Für gleichartige Objekte verwenden wir den gleichen Bauplan. Wir sagen: sie gehören zur gleichen Klasse von Objekten z.B.: Für EMMA und ihren Bruder verwenden wir den Bauplan „DuploLok“ d.h. sie gehören zur Klasse „DuploLok“. Klassen stellen wir mit Rechtecken dar Bei Objekten notieren wir, zu welcher Klasse sie gehören Emma: DUPLOLOK DUPLOLOK Klassendiagramm für zusammengesetzte Objekte Auch für Klassen zusammengesetzter Objekte lässt sich ein entsprechendes „KlassenDiagramm“ erstellen: DUPLOLOK FÜHRERHAUS 8 SCHLOT BAUSTEIN FAHRGESTELL SCHÜRZE EMMA – Unterrichtsverlauf 3. UE – EMMAs Geschwister (Klassen, Objekte und ihre Attribute) Mit weiteren Bausteinen werden weitere Objekte der Klasse DuploLok hergestellt. Dabei wird deutlich, dass sich die Loks farblich unterscheiden. Die Unterschiede werden in der UML Beschreibung des Objektes vermerkt und zunächst nur als „Eigenschaften“ benannt. Überlegung mit den Schülern: Wie können die Eigenschaften im Bauplan (KlassenDiagramm / ObjektDiagramm) berücksichtigt werden? Auftrennen der Eigenschaften in „Attribut“ und Attributwert“, wobei das Attribut bei der Klasse, der Attributwert beim Objekt vermerkt wird. (Material: zwei DuploLoks und verschiedenfarbige DuploSteine) HilfsTA 1 Emma Führer haus Schlot Baustein Fahr gestell Schürze rot/gelb rot/gelb gelb blau/rot/ gelb blau gelb grün ... Führer haus Schlot Baustein Fahr gestell Schürze blau/gelbrot/gelb rot blau/rot/ gelb blau gelb grün ... TA Objekte und ihre Eigenschaften Objekte können unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Sie können z.B. rot sein oder 4cm lang sein. Eigenschaften können wir unterteilen: Attribut Attributwert (z.B. Farbe oder Länge) (z.B. rot oder 4cm) Im KlassenDiagramm notieren wir, welche Attribute vorhanden sind. DUPLOBAUSTEIN Farbe Länge Im ObjektDiagramm notieren wir, welche Werte den Attributen zugewiesen werden EmmaStein: DUPLO_BAUSTEIN Farbe = rot Länge = 4cm 9 EMMA – Unterrichtsverlauf 4. UE – EMMA wird modelliert I (PapierModell: Objekt und Gruppe) Impuls: Wir wollen von der EMMA zur Darstellung der EMMA im Computer. Welche Teile der EMMA müssen wir berücksichtigen – Schüler machen Vorschläge und überlegen, ob das zu schaffen ist, was sie sich ausgedacht haben. Feststellung: Wir benötigen ein vereinfachtes Modell. Ein einfaches Modell wird mit Hilfe von einfachen geometrischen Formen aus Papier entworfen. (Material: einfache geometrischen Formen unterschiedlicher Größe und Farbe aus Papier) TA 1) Vom Objekt zum Programm Merke: Bevor wir ein Objekt als Computerprogramm darstellen, entwerfen wir davon ein vereinfachtes Modell. RealObjekt Modell Programm Durch den Vergleich von Papiermodell und realer EMMA wird deutlich, dass das PapierModell fest zusammen gefügte DuploElemente wie das Führerhaus oder das Fahrgestell nicht als solche darstellt. Die entsprechenden Teile werden mit Büroklammern bzw. Tesa zusammengefügt. Das Konzept „Gruppe“ wird damit eingeführt. HilfsTA EMMA TA 2) Die Gruppe Das Modell kennt die festgefügte Einheit „Führerhaus“ nicht. Deshalb müssen wir sie aus verschiedenen Teilen zusammenbauen und zu einer Gruppe zusammenfügen. Beachte: Das Führerhaus ist ein zusammengesetztes Objekt wie EMMA selbst! (Anmerkung: Die Folgerung für den „EMMABaum“ wird hier noch nicht gezogen) 10 EMMA – Unterrichtsverlauf 5. UE – EMMA wird modelliert II ( PapierModell gegen Computermodell Textverarbeitung) Die Schüler dürfen zum ersten Mal an den Computer, nachdem sie schon lange darauf gewartet haben und zeichnen nur mit der VektorgrafikFunktion eine eigene EMMA. Dabei wird deutlich, dass sie die Bausteine nicht ausbauen müssen, wenn sie sie verändern wollen, sondern nur ihre Attribute ändern müssen. Sie erkennen den ersten Unterschied zwischen Computermodell und Realmodell. Gruppierung ausprobieren. TA 1) Reale Welt und ComputerWelt Die Attributwerte eines realen Objektes können wir kaum ändern. Deshalb tauschen wir z.B. einen grünen Baustein durch einen blauen Baustein aus. ComputerObjekte ändern ihre Attributwerte dagegen selbst. (Anmerkungen: Die Schüler können in der Textverarbeitung mit den Elementen aus den Standardsymbolleisten arbeiten. Für Drehungen benötigen sie allerdings die Formateinstellungen aus dem Menu Format . Dabei brauchen sie noch nicht über Attribut und Attributwert nachdachdenken. Das geschieht erst im Rückblick, wenn die Schüler mit ObjectDraw gearbeitet haben. Das Dokument wird noch nicht gespeichert, um das Thema Baumstruktur nicht vorwegzunehmen) 11 EMMA – Unterrichtsverlauf 6. UE – EMMA wird modelliert III (Baumstruktur, Hierarchische Informationsstrukturen) Aus der Besprechung, weshalb das letzte Dokument noch nicht gespeichert wurde, wird erschlossen, dass man wissen muss, wohin man auf dem Computer etwas abspeichen kann und wie man es wieder findet. Dieses „Wie“ soll mit Hilfe der EMMA erschlossen werden. EMMA wird mit Hilfe von ObjectDraw Schritt für Schritt erzeugt. Parallel dazu wird ein Tafelprotokoll über die erstellten Einzelteile und Gruppen der EMMA geführt. Anhand des daraus gebildeten Objekt oder Klassenbaumes wird mit einer Präsentation „Baum“ die hierarchische Informationsstruktur erläutert (Ergbenis TA). (Material: ObjektDraw ) TA Bäume tragen Information Die Objekte der EMMA lassen sich aufreihen wie die Zweige eines Baumes, der auf dem Kopf steht. Deshalb sprechen wir auch vom ObjektBaum. Er hat eine Wurzel, Blätter und Äste. Die Abzweigungen nennen wir Knoten. Wenn wir einen Ast abschneiden bekommen wir einen Teilbaum. Emma Ast Führerhaus Schlot Wurzel Fahrgestell Schürze ... ... Führerstand Dach Schild Teilbaum 12 Baustein Achse Vorderrad Blätter ... EMMA – Unterrichtsverlauf 7. UE – Exkurs: Einführung in das Betriebssystem (Baum / Pfad) Zur Wiederholung wird EMMA mit Hilfe von ObjectDraw Stück für Stück wieder aufgebaut und dabei der Objektbaum beobachtet. Aufgrund der neuen Wurzel (Dokumentname) wird deutlich, dass die Zeichnung der EMMA Teil eines Dokumentes ist (Wiederholung „enthält“Beziehung). Dieses Dokument soll gespeichert werden. Dazu ist es nötig, den Dateibaum des Betriebssystems zu erkunden. Der Pfad zu einem Dokument wird erschlossen. Dabei wird erarbeitet, wie ein Dokument eindeutig identifiziert wird. Pfad+Blattname (Material: ObjectDraw / Schulrechner / Schulnetzwerk) TA Ordnung auf dem Computer Die Dateien auf unserem Computer sind in Baumstruktur abgelegt. In Windows hat die Wurzel für jedes Laufwerk einen LaufwerksBuchstaben (z.B. „C“ für das erste Festplattenlaufwerk) Der Weg von der Wurzel bis zu jedem Blatt (Datei) nennen wir Pfad. z.B. C\DuploLok\FührerhausBauteil\Haus.jpg Merke: Eine Datei wird eindeutig bestimmt, indem man ihren ganzen Pfad und ihre komplette Bezeichnung notiert. Dateien mit gleicher Bezeichnung aber unterschiedlichem Pfad Dateien mit gleichem Pfad, aber unterschiedlicher Bezeichnung sind zwei verschiedene Dateien. Vorsicht: Wenn du eine neue Datei anlegst, die den gleichen Pfad und die gleiche Bezeichnung besitzt, wie eine vorhandene Datei, dann überschreibst du die alte Datei und ersetzt sie mit der neuen Datei. Dateipfad unter Linux 13 EMMA – Unterrichtsverlauf 8. UE – Exkurs: Sortieren mit Hilfe von Baumstrukturen (Ordnerbäume) Die Schüler finden unterschiedlich Ordnungsstrukturen zu den gleichen Materialien Daran erkennen sie, dass Ordnungsstrukturen vom eigenen Denken abhängig sind Sie lernen die Struktur des Schulnetzwerkes kennen (Material: vorgefertigte Bildkarten /Schulrechner / Schulnetzwerk) Hier kann in einem weiteren Exkurs der Bezug zur Biologie hergestellt werden TA Ordnungsstrukturen Jeder ordnert seine Daten nach den Kriterien, die ihm wichtig sind. Wenn wir uns auf dem Computer eines anderen zurecht finden wollen, müssen wir dessen Ordnungsstruktur kennen. Ordnungsstrukturen im Computerraum des AG ... Arbeitsaufräge für die Gruppenphase Sortiert die Bildkarten in verschiedenen Gruppen und Untergruppen und gebt den Gruppen Namen. Stellt euch dabei vor, diese Karten wären Dateien, die ihr in verschiedenen noch zu erstellenden Ordnern speichern sollt. Notiert eine Begründung, weshalb ihr die Karten in dieser Weise sortiert habt. Plenumsphase Die verschiedenen Ergebnisse werden mit einander verglichen. Die Schüler überlegen, weshalb es zu diesen verschiedenen Ergebnissen kam. Ergebnis in TA sichern Partnerarbeitsphase Überlege nach welchen Kriterien die Ordnerbäume auf den S.68/69 aufgebaut sind 14 EMMA – Unterrichtsverlauf 9. UE – EMMA wird modelliert IV (Methodenaufrufe) Die in ObjectDraw programmierte EMMA (EMMA_Rad.odr) wird wie auf der Abbildung unten vorgestellt und besprochen. Dabei erkennen die Schüler das ObjektDiagramm zum Hinterrad wieder und können beschreiben, was mit diesem Objekt geschehen ist. Aufgrund dieser Beschreibung und im Rückblick auf die Ergebnisse der UE 5 können sie die Bedeutung der Methodenaufrufe selbst erschließen: Das Objekt bestimmt selbst, welche Attribute in welcher Weise verändert werden. Im Lehrervortrag und mit TA werden die Methodenaufrufe konkret erläutert. Dabei wird der Begriff „Botschaft“ eingeführt. Beim Versuch fehlerhafte Botschaften zu senden wie FüllFarbeSetzen(rund) wird geklärt, weshalb es sinnvoll ist, dass ObjectDraw diese Botschaft nicht zulassen will. (Material: ObjectDraw [EMMA_Rad.odr]) TA Methoden Objekte des Computermodells verändern die Werte ihrer eigenen Attribute selbst. Diese Handlungsmöglichkeit des Objektes nennen wir „Methode“. Das Objekt Hinterrad besitzt die Methode „FüllfarbeSetzen()“ Am aufrufenden Objekt „klebt“ mit einem Punkt die Methode(die den neuen Wert trägt) Hinterrad.FüllfarbeSetzen(dunkelrosa) Die Botschaft an das Objekt „Hinterrad“ „Hinterrad.FüllfarbeSetzen(dunkelrosa)“ bewirkt, dass es den Wert „dunkelrosa“ annimmt, wenn es den Wert annehmen kann. 15 EMMA – Unterrichtsverlauf 10. UE – EMMA wird modelliert V (Methoden: Klassen und Objektdiagramm) Die Schüler üben mit dem Programm ObjectDraw anhand von vorgegebenen Übungsprogrammen wie dem Programm EMMA_Rad.odr und manipulieren verschiedene Elemente sowohl mit der Maus wie mit direkten Methodenaufrufen und beobachten dabei die geschehenen Veränderungen im Objektdiagramm und bei den Methodenaufrufen im AnalysatorFenster. Zur Wiederholung wird das AnalysatorFenster auf die ObjektbaumAnsicht umgestellt. Dabei wird sichtbar, dass auch die Datei EMMA_Rad.odr ein Objekt ist. Sie enthält die Grafik „EMMA_Rad“. Anschließend wird von der Objektansicht auf die Klassenansicht gewechselt. Die Schüler vergleichen die beiden Diagramme mit den beobachteten Methodenaufrufen und lösen das Problem, weshalb wir im Objektdiagramm auf die Aufzählung der Methoden verzichten („Informatiker sind faul!“) (Material: ObjectDraw [EMMA_Rad.odr]) TA Grafisch notieren wir im Klassendiagramm, welche Methoden ein Objekt dieser Klasse besitzt. KREIS ... Füllfarbe ... ... FüllfarbeSetzen() ... 16 Im ObjektDiagramm notieren wir die Methoden nicht. Wir kennen sie ja aus dem Klassendiagramm. VRad: KREIS ... Füllfarbe = rot ... EMMA – Unterrichtsverlauf 11. UE – EMMA wird programmiert (von der Punktnotation zu Programm) Die in EOS programmierte VektorZeichnung der EMMA wird vorgestellt und der dazugehörige Programmcode. Im Code können die Schüler Bekanntes entdecken. So können sie z.B. erklären, dass „Achsen:Rechteck“ als Objekt „Achsen“ von der Klasse „Rechteck“ zu verstehen ist. Ebenso finden sie Methoden wie z.B. Achsen.eckenSetzen(). Das bewusst einfach und unvollständig geschriebene Beispiel EMMA.EOS ergänzen die Schüler nach einer kurzen Einführung in das Programm EOS auf spielerische Weise selbständig. (Material: Programm EOS / Anleitung für EOS / Computerraum) 17 EMMA – Unterrichtsverlauf 12. UE – EMMA wird zum Bild (Pixel als Objekt) Mit Hilfe des Programm EOS wird EMMA als „Pixelgrafik“ gestaltet über die Zoomfunktion EMMA.strecken(Wert) und dem Zeitaufwand der Programme wird das Wesen des Pixel erschlossen und der Unterschied zwischen VektorGrafik und PixelGrafik verdeutlicht. Die Schüler dürfen mit Hilfe von Methodenaufrufen diese Pixelgrafik selbst gestalten und speichern ihr Programm ab. So entdecken sie die Arbeitsweise von pixelgenauem Arbeiten bzw. Gruppenwerkzeugen, die sie später im Pixelgrafikprogramm kennen lernen werden. (Material: EOS [DuploLokPixel.eos / DuploLokFertig.eos] / Arbeitsblatt für die Planung der Pixelgrafik / Computerraum) TA Vektorgrafik und Pixelgrafik + Vektorgrafiken arbeiten mit einfachen geometrische Formen (wenig Speicherbedarf) man kann mit ihnen nur einfache Grafiken herstellen (nur wenige Details) + sie können beliebig vergrößert und verkleinert werden Pixelgrafiken setzen sich aus vielen kleinen Punkten (Pixel) zusammen (viel Speicherbedarf) um sie zu ändern, muss jeder Pixel geändert werden (viel Rechenaufwand) ++++ Bilder mit vielen Pixeln können viele verschieden Farben darstellen (sehr gut für Fotos) 18 EMMA – Unterrichtsverlauf EMMA als Bild (Mit Grafikprogrammen gestalten) [mehrere Stunden] Mit Hilfe eines Grafikprogrammes gestalten die Schüler selbst Bilder mit oder zur EMMA (oder auch zu biologischen Themen) und speichern ihre Ergebnisse, die sie später bei der Arbeit mit Textdokumenten und Präsentationen wieder verwenden können. (Material: Computerraum / Pixelmalprogramme) EMMA als Text (Umgang mit Textdokumenten) [mehrere Stunden] Mit Hilfe einer Textverarbeitung schreiben die Schüler Geschichten, Gedichte usw. z.B. zu EMMA (oder auch zu biologischen Themen). Sie lernen dabei ZeichenAttribute zu manipulieren. Sie erkennen das Wesen der Absätze z.B. einer Überschrift und wie über die AbsatzAttribute Zeichen Attribute mitgesetzt werden (EnthältBeziehung). Selbst gemachte Bilder werden eingefügt und als Teilelemente einer Seite bzw. eines Absatzes erkannt. Wiederholung: Klassendiagramm Seite Absatz Zeichen / Bild! In diesem Zusammenhang werden auch Aspekte wie Copyright besprochen. (Material: Computerraum / Textverarbeitungsprogramme) EMMA als Präsentation (Umgang mit Präsentationssoftware) [mehrere Stunden] Der Umgang mit der Präsentationssoftware setzt die Übungen mit Textverarbeitung und Grafikprogramm fort. Wiederholung: Klassendiagramm Folie // Bild / Textfeld – Zeichen / ... Grundkenntnisse eines sinnvolles Einsatzes der Präsentationssoftware werden erschlossen. (Material: Computerraum / Präentationsprogramme) 19 Materialien DateiAnhänge in der Datei „EMMA und ihre Brueder.zip“ EMMA_Rad.odr EMMA_fertigSchreiben.eos EMMA_fertig.eos EMMA_Pixel.eos Einfache Formen für UE 4 Bildkarten für UE 8 Sags mit Blumen! gebt Kindern eine Chance in FORM ieren Listing zu EMMA_fertigSchreiben.eos für UE 11 Listing zu EMMA_fertigSchreiben.eos // EOS 1.5 Programm //DuploDampflok// //Definition des Fahrgestells Achsen:RECHTECK Achsen.eckenSetzen(80,25,80,5) Achsen.füllfarbeSetzen(blau) VRad:KREIS VRad.mittelpunktSetzen(50,0) VRad.strecken(2) VRad.füllfarbeSetzen(rot) MRad:KREIS MRad.mittelpunktSetzen(0,0) MRad.strecken(2) MRad.füllfarbeSetzen(rot) HRad:KREIS HRad.mittelpunktSetzen(50,0) HRad.strecken(2) HRad.füllfarbeSetzen(rot) Schubstange:RECHTECK Schubstange.eckenSetzen(60,5,60,5) Schubstange.füllfarbeSetzen(gelb) Fahrgestell:GRUPPE Fahrgestell.schlucke(Achsen) Fahrgestell.schlucke(VRad) Fahrgestell.schlucke(MRad) Fahrgestell.schlucke(HRad) Fahrgestell.schlucke(Schubstange) // Führerstand:RECHTECK Dach:RECHTECK Fenster:RECHTECK Namenschild:ELLIPSE Führerhaus:GRUPPE // //ergänze hier die Methoden, um das Führerhaus einzurichten // Legobaustein:RECHTECK // //ergänze hier die Methoden, um den Baustein einzurichten // SchürzeStein:RECHTECK SchürzeVorne:DREIECK Schürze:GRUPPE // //ergänze hier die Methoden, um die Schürze einzurichten // SchlotKessel:RECHTECK SchlotAufsatz:DREIECK Schlot:GRUPPE // //ergänze hier die Methoden, um den Schlot einzurichten
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