Herzlichen Glückwunsch Salecina (woz)

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Herzlichen
Glückwunsch,
Salecina!
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enn,sagtSalecina-Stiftungsr
abernichtnur
istDiskussionsforum,
necht,Salecina
erzählen.
undeinHüttenwart
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HEUSSLER.
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AmSamstag,
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Da war einmal eine Pilzwoche
mit Max Lang - einem langjährigen
PdA-Mitglied. Er war Pilzkontrolleur
in Küsnacht. Wir machten ausgedehnte Wanderungen an 0rte, die
nur er kannte. Am Abend zurück in
Urmutter
Liebesnest
Kommunisten!|K
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Mit der revolufionären Praxis hapert es manchmal' Auch an dem
kieinen Ort hinter den sieben Bergen, wo sich Herbert Marcuse und
Ma-xFrisch gute Nacht sa$en und wo die Emanzipation des Menschen
im Allgemeinen und der Frauen insbesondere wenn nicht erfunden, so
doch massgeblich vorangetrieben worden war. Zwar war in den Massenlagern,in der Massendusche,in der Grosskücheund beim Grossputz Gender Mainsheaming die Regel, lange bevor das Ding so hiess.
Doch sobald man sich in die wiide Natur hinauswagte, war ein bisschen Regression und Zullucht bei bewährten Geschlechterrollen angesag. Zum Beispiel in der jährlichen Skitourenwoche. Bis in die achtziger Jahre war deren Führungsteam rein männlich; sprich
vertrauensv/ilrdig. Dann kam ich. Und wurde prompt in den Rang der
Grossgruppenmama erhoben, die bestimmt weiss, wo die geplagten Fiisse gepflastJrt werden müssen, wie viete Paar Handschuhe man einpacken soll und
was am besten in die Sandwiches passt. Lawinensihration uld Routenwatrl blieben Sache der werten Kollegen. Manche meinten, ich bilde mir den Sexismus
bloss ein: Sicher hätten mich die Leute einfach mit der Salecina-Hüttenwartin
ist das die Urmutter? - verwechselt, die sei nämlich auch blond.
hatmeinLebenverändert.
| - Salecina
habeich hiervor Jahren
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zwei erwachsene Kinder habe.
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Manches Paar hat sich hier gefunden.
Man lernt sich eben schnell und anders
kennen, wenn man zusammen kocht,
nutzt und nlant. Salecina ist schwierig
ehe'
LITTASUTER,
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zu erleben. mali
abereinfach
L" erklären,
Salecina,packte Lang jeweils sein Satecina-Hüttenwaft
KEL,Psychiaterin
jeweils
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dieAmtchen
Abends
werden
Mikroskopaus,das er extramitgeBefn,Seit1970MitTagverteilt.Jemandmuss
dennächsten
^iij,o)i- cotonino-pot brachthatte Wir habendamit die
litau lrtr raivet'u "ut
lesen- undklar: an einem
dieTageszeitungen
Pilze und auch sporen angeschaut
auchdie WoZ- und abendsdarDonnerstag
und klassifiziert. In Erinnerung geiiber informieren,wasin derWeltgeschieht.
blieben ist mir ein weisser Pilz' Parasol hiess
Salecinagehörtden Gästen.Sie können
der. Den haben wir in Butter geröstet. Den
laufendneu
dieRegelndesZusammenlebens
so
einen
konnte man gut wenden, weil er
defurieren.DiesesKcinzeptist in all den Jahbreiten Hut hatte. Beim Essen habe ich dann
habensichdieGäste.
Geändert
rengeblieben.
Max Lang angeschaut und gedacht: In KüsDie häuägsteFrage,die mir als Hüttenwart
nacht ein Kommunist ais Kontrolleur der Pil
gestellt
noch: <Wosind die
ist
immer
wird,
zel Das ist schon komisch, der könnte dortja
Putzsachen?z
alle vergiften.
#rät*
,nals$ni{4*l}5{i*s&'x!i{tt'cfiar[iat]i&:ri{trirt$#tilrrlilsti{ffii;ir}#'t1tfrffitB&*s;iaiü*sl
Interviewraum
Kampagnenbüro
Mir war die Verbindung Salecina-Graubi.inden stets ein Anliegen. Als der Kanton 1980 für die
0lympischen Winterspiele kandidieren wollte, trafen sich hier ein Dutzend Leute aus verschiedenen
Bündner Tälern. Es kannten sich nicht einmal alle. Nach einem tollen Wochenende hatten wir eine
fixfertige Gegenkampagne b eieinand er, die hervorragend funktionierte.
Daslst eine typische Salecina-Geschichte.Theo und Amalie Pinkus, Jürg Frischknecht und andere
haben einen Qrt mit einer Stimmung geschaffen, lvo Menschen sich treffen und daraus Projekte entstehen.
Mich haben in Salecina die Politprojekte interessiert, nicht die esoterischenKurse. Ich erinnere
mich an ein Streitgesprächin den achtziger Jahren. Es ging um die Frage, wer von Speicherwerken
im Berggebiet profitierte. Ein unbekannter Peter Bodenmann vertrat gegen den grossen Zürcher
StadtraiJürg Kaufmann die These, dass damit das Berggebiet die Stadt Züdch subventioniere. Es gab
HÄMMEBLE,
II//DREA
Sale'
)P-Nationalrat,
von einen klaren Sieger: den Unbekannten.
:ina-Stiffungsrat
t980-1995
Marx
Wa
Carlo
Salecina hatte anfdnglich einen
schlechten Ruf bei den Einheimischen. Auf dem Dach wehte die rote
Fahne, der Fahrlveg zum Haus war
als Via Carlo Marx beschildert, und
was von den Leuten herumerzählt
wurde, war wüst und verlockend zugleich. Salecina war ein GegenPol
zum pragmatischen Politisieren im
itLVA SEMADEII1,
,.
.,
,
.,1, ,- Kanton, die Seminare zur Enhvick'nsnentln
yfl Naruft
lung des Alpenraumes beispielsweise waren ganz entscheidend für
mich. Sie ermöglichten mir, die Alltagspolitik
nach einem umfassenderen Konzept auszurichten, Eines der wichtigsten Seminare allerdings habe ich verpasst, weil ich mit einer
internationalen Brigade nach Nicaragua gefahren war, Das war 1985, tnd in Salecina
wurdo klargestsut, wie das Berggsbiet mit
der billigen Wasserkraft die Zentren subventioniert. Und dass es zwischen den AKW-Geg'
nerlnnen in den Städten udd den Aktivistlnnen in den Alpen ein konkretes Interesse an
der Zusammenarbeit gab, nämlich den
Kampf gegen die geplanten Pumpspeicherwerke.
CßOSS,
ANDNEAS
SP-Nailonalrat
Einheitsdusche
Die Leute redeten viel. als Salecina
neu war. <Das sind Rote. Terroristen,
da wird die Revolution vorbereitet!
Und stell dir vor, Männer und Frauen
duschen gemeinsam und schlafen
alle im sehen Rauml> <ln einer Berghütte ist es auch nicht anders>, entgegnete ich. Dagegen konnten sie
nichts sagen. Das Misstrauen ver'
schwand, als der Schriftsteller Walter
Kauer auf die Idee kam, dass Salecina
nicht mehr im Engadin einkaufen
sollte, sondern bei den Metzgern,
Bäckern und Krämern im Bergell.
ANDNEAWAL.
GIAN
SekundarschulTHEB,
lehrer
imBergell,
der
Salecina-Freund
Stunde
ersten
PlötzLichwaren das <ganznormale
Leute>.Wasmir gehel,war die SuchenacheinemanderenLeben,nachFreiheit.Freiheitim
Denken,nichtnur unterder Dusch€!Intimität
ist zwar auchgut, abormit Linksseinhet d&s
nichtszu tun.
Heutewird Saleclnaeher ignoriert.Soine
Zeitungkommt nrar in jeden Haushaltund
von
aberdie Konfrontation
wird auchgelesen,
findet nicht wirklich statt.Den
Lebenswelten
aber
GästengefälltdieLandschaft,
städtischen
siediskutierenihre eigenenProbleme.
Es war währeryl des Studiums. Ich hatte schon einige Male an
einem der von Thäo Pinkus organisierten Seminare in Salecinateilgenommen. Aber als ich im Sommer 1976 in meinen schwarzen WVKäfer stieg, den Kassettenrekorder mit neu eingelegten Batterien im
Gepäck, hatte dies einen besonderen Grund. lch wtiirde einenjungen
deutschen Intellektuellen interviewen, der nach acht Jahren Unterbruch wieder die ersten tastenden Schritte zurück in die Öffentlichkeit tm wollte. Dies, nachdem er am 11. April 1968 von einem jungen, durch die Springer-Prcsse aufgehetzten Hilfsarbeiter in Berlin
niedergeschossenund schwer verletzt worden war Dann, es war ein
Freitag, ein strahlend schöner Tag, war es soweit. Wir setzten uns ein
Stück weit oberhah des Hauses ins Gras, ich schaltete das Tonband
ein und interviewte Rudi Dutschke. In den folgenden Jahren besuchte ich ihn
und seine Familie einige Male im dänischen Aarhus. Dort starb Dutschke 1979
an den Spätfolgen des Attentats. Er war ein herzlicher, offener Mensch, religiös motiviert und in dem Sinne Pazifist, dass er überzeugt war, in der politischen Auseinandersetzung müsse das Ziel in den angewandten Mitteln sehst
zum Ausdruck kommen.
Geschichtenspenderin
Salecina,das sind für mich vor allem die Geschichtsseminarean
Pfingsten. Mitte der achtziger Jahre nahm ich das erste Ma[ an einem
dieser von Theo Pinkus organisierten und geleiteten Seminare teil.
Seit Theos Tod fütrre ich sie zusammen mit Gisela Wenzel aus Berlin
weiter. Als ich das erste Mal nach Salecina fuhr, war die alternative Geschichtsschreibung am Entstehen. Das Seminar hatte den seltsamen
Titel <fuchiv aktiv - alternativ>, das heisst, Geschichte wurdo als etwas aufgefasst, das für die aktuellen Kämpfe nutzbar gemacht werden
konnte und nutzbar gemacht werden sollte. Aber es ging nicht nur
darum, die schriftlichen Quellen zum Sprechen zu bringen, ganz zentral war damais die Aufwertung der mündlichen Geschichte. Überall
gingenjunge Historiker und Historikerianen mit dem Tonband zu den
Leuten und befragten sie. Theo mit seinem gigantischen Wissen war
in Salecina natürlich ein Zugpferd gewesen, und er hatte den Toilneh-
WALZ.
BßIGITIE
Historlkerin,
nßHfEn,
Frankfuft
amMain
Heuteverbindenwir dieArbeitmit
mendeneil hartesProgrammabgefordert.
Ausflügenin die nähere und weitere Umgebung.Das Besondere'ein Gein Salecinazu machen,ist inzwischengeradedieseMischung
schichtsseminar
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