Lokales Mittwoch, 23. Dezember 2015 Kündigung: Stefan Meier soll gehen Grimmwelt feiert weiter Erfolge Mehr zum Thema: Seniorin lag 18 Monate tot in ihrer Wohnung Aus für den Leiter der Kreismusikschule 60 000 Besucher - Lob von Britischer Zeitung BAD HERSFELD. Dem Leiter der Musikschule des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, Stefan Meier (53), wurde nach lediglich zwei Jahren im Amt gekündigt. Dies bestätigte der Betriebsratsvorsitzende der Musikschule, Jürgen Sprenger, auf Stefan Meier Anfrage unserer Zeitung. Vonseiten des Landkreises wollte Personalchef Jörg Goßmann die Angelegenheit mit Hinweis auf das laufende Verfahren „weder bestätigen noch dementieren“. Nach Informationen unserer Zeitung hat es im Binnenverhältnis der Musikschule immer wieder Unstimmigkeiten gegeben, die zum Teil nicht ausgeräumt werden konnten. Meier, der im Oktober 2013 aus Coburg nach Bad Hersfeld gekommen war, pendelt an den Wochenenden nach wie vor zwischen seinem Wohnort und der Arbeitsstelle. Er war auf Wolfram Waldeck gefolgt, der die Musikschule gut 35 Jahre lang geleitet hatte. Die Kündigung Meiers erfolgte fristgerecht zum 31. März nächsten Jahres. Es wird erwartet, dass Meier arbeitsrechtlich dagegen vorgeht. (ks) Gemeinde trägt Bestattung KASSEL. Bereits dreieinhalb Monate nach ihrer Eröffnung wurden in der Grimmwelt 60 000 Besucher gezählt. Das Museum auf dem Kasseler Weinberg hatte eigentlich mit 80 000 Gästen innerhalb eines Jahres gerechnet – diese Prognose wurde inzwischen auf 100 000 Besucher angehoben. Zudem wurde die Grimmwelt jetzt von der britischen Tageszeitung The Guardian zu einem der zehn besten neuen Museen der Welt geadelt. Museumschefin Susanne Völker hat kurz vor Weihnachten gleich mehrere Gründe zum Feiern. „60 000 Besucher sind wirklich sehr erfreulich“, sagte Völker. Und auch der Artikel in der renommierten Zeitung The Guardian gibt weiteren Rückenwind: Dort steht die Kasseler Grimmwelt in einer Top-10-Liste mit neuen Museen in Rio de Janeiro, San Francisco, Kairo, New York, Beirut und Venedig. „Märchenfans werden das neue Museum lieben“, so die Autorin des Guardian. Kleiner Wermutstropfen: Sie schreibt Kassel mit zwei „l“. Wenn keine Angehörigen ermittelt werden, springt die Verwaltung ein Reparaturen abgeschlossen Springter-ICE hält nicht mehr in Kassel KASSEL. Die Deutsche Bahn will ihr besonders schnelles ICE-Sprinter-Netz ausbauen und verzichtet deshalb auf Halte in Kassel. So stoppt ein ICE auf der Strecke von Stuttgart über Frankfurt, Hannover und Hamburg nach Kiel nun nicht mehr am IC-Bahnhof Wilhelmshöhe, weil er den Ankunftsort so ein paar Minuten früher erreicht. Dieser ICE 974 hält seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember nur noch samstags in Kassel-Wilhelmshöhe. An den Wochentagen wird er durch den ICE-Sprinter 1094 ersetzt, der von Frankfurt ohne Stopp bis Hannover fährt – neben Kassel fährt er auch in Göttingen und Lüneburg durch. Dabei war der Zug vor allem bei den Feierabendpendlern zwischen Frankfurt und Kassel sehr beliebt. Der Zug startet um 16.58 Uhr in Frankfurt. Der Tod einer Bewohnerin blieb lange unentdeckt: Kürzlich wurde die skelettierte Leiche einer 87-jährigen Frau in ihrer Wohnung in dem Mehrfamilienhaus in Lohfelden entdeckt. Foto: Pflüger-Scherb VON ULRIKE PFLÜGER-SCHERB LOHFELDEN. Wenn bei einer verstorbenen Person keine Angehörigen zu ermitteln sind, dann übernehme die Gemeinde die Beerdigung, sagt Kai Hast, Leiter der Hauptverwaltung der Gemeinde Lohfelden. Da im Fall der 87-jährigen Frau, deren skelettierte Leiche Ende November in ihrer Wohnung entdeckt wurde, keine Verwandten gefunden worden seien, werde das Begräbnis von der Gemeinde auf eigene Kosten veranlasst. Wann die sterblichen Überreste der Seniorin bestattet werden, Kai stehe noch Hast nicht fest. Es gebe noch keinen Termin, so eine Mitarbeiterin der Friedhofsverwaltung. Die Beerdigung werde wohl aber erst nach Weihnachten stattfinden. Im Mai 2014 zuletzt gesehen Wie lange die Frau genau tot ist, kann die Polizei auch nur schätzen. „Wir gehen von 15 bis 18 Monaten aus“, sagt Kriminaloberkommissar Horst Cäsa. Das passe auch zu der Einschätzung des Rechtsmediziners. Cäsa sprach auch mit einem Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus. Der meinte, er habe die Seniorin, die im ersHorst ten ObergeCäsa schoss lebte, zuletzt im Mai 2014 gesehen. In dem Mehrfamilienhaus gebe es keinerlei Kontakt unter den Nachbarn, sagt Cäsa. „Ansonsten könnte so etwas nicht passieren.“ Da Miete und Nebenkosten regelmäßig von dem Konto der Frau abgebucht worden seien, habe wohl auch der Vermieter keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Bei welchem Kreditinstitut die Frau ihr Konto hatte, darüber gibt die Polizei aus Datenschutzgründen keine Auskunft. Nach Auskunft von Michael Krath, Sprecher der Kasseler Sparkasse, hängt es von dem persönlichen Kontakt zwischen dem Kunden und Berater ab, ob Unregelmäßigkeiten auffallen. Wenn ein Kunde nie persönlich in einer Ge- Archivfotos: nh Eine Röhre, die nicht heißläuft Klinikum Bad Hersfeld nimmt hochmodernen Computertomographen in Betrieb BAD HERSFELD. In der radiologischen Abteilung des Klinikums Bad Hersfeld ist jetzt ein neuer Computertomograph (CT) in Betrieb genommen worden. Das rund 500 000 Euro teure Gerät soll genauere Bilder bei weniger Strahlung liefern, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums. Das soll vielen Patienten Untersuchungen erleichtern und schnellere Ergebnisse liefern. Bei älteren Menschen, Kindern oder Schwerverletzten sei die Untersuchung nun weniger belastend, weil sie wesentlich kürzer ist und die Strahlenbelastung deutlich reduziert wird. Keine Wartezeiten Ein besonderes Augenmerk haben die Anwender auf die Elf Minuten schneller Auf Anfrage teilt die Bahn mit, dass es sich um eine Entscheidung „im Sinne der Mehrheit“ ihrer Kunden handele. Gerade zwischen Frankfurt und Hamburg gebe es einen Bedarf für diese schnelle Verbindung. „Neben der Reisezeitverkürzung von elf Minuten schätzen Sprinter-Kunden die besonders ruhige und entspannte Reiseatmosphäre“, so ein Bahnsprecher. Wegen der Reduzierung der Halte sind auch weniger Ansagen und Kontrollen nötig. Für die Berufspendler zwischen Frankfurt und Kassel empfiehlt die Deutsche Bahn, entweder um 17.13 Uhr in Frankfurt loszufahren (ICE 276) oder bereits um 16.13 Uhr (ICE 596). Bei beiden Verbindungen über Fulda beträgt die Fahrzeit ebenfalls etwa anderthalb Stunden. (bal) schäftsstelle erschienen sei und es regelmäßig Ein- und Ausgänge – wie in dem besagten Fall – auf dem Konto gebe, laufe das einfach so weiter. Viele ältere Menschen gingen ja seit Jahrzehnten regelmäßig zur Bank. Wenn solche Kunden plötzlich nicht mehr auftauchten, sei das natürlich etwas anderes, so Krath. Laut Cäsa kommt es schätzungsweise 20-mal pro Jahr vor, dass ein Mensch über mehrere Wochen tot in einer Wohnung liegt. In den meisten Fällen würden die Leichen aber im Verwesungszustand entdeckt. Meistens handele es sich um alleinstehende Männer, die völlig zurückgezogen lebten und die auch niemanden in ihre Wohnung ließen, weil diese oft verwahrlost sei. High-Tech im Klinikum. Über den neuen Computertomographen freuen sich (von links) Prokurist Sascha Sandow, Chefarzt Dr. Peter Schmidt und Oberärztin Dr. Nadja Treusch. Foto: nh Kühltechnik des hochmodernen Röntgengerätes gelegt, da sich die Röntgenröhre stark erhitzt. „Im klinischen Alltag bedeutet dies: keine Wartezeiten bei anspruchsvollen Untersuchungen, also keine Zwangspausen, weil die CTRöhre erst wieder abkühlen muss“, erläutert der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Bad Hersfeld, Dr. Peter Schmidt. Das kann erhebliche Konsequenzen etwa bei der Versorgung von Schwerverletzten haben, wo der Patient aufwendig von Kopf bis Fuß untersucht werden muss. Hier könne eine „Zwangspause“ mitten in der Untersuchung für den Patienten unter Umständen lebensgefährlich sein, weil die Diagnostik nicht schnell genug zu Ende geführt werden kann. Insbesondere bei Verkehrsunfällen kann dies große Bedeutung haben, wo oft mehrere Unfallopfer gleichzeitig in die Klinik eingeliefert werden und das CT dann „pausenlos“ gefordert ist. Dank des neuen Geräts werde die bildgebende Diagnostik am Klinikum Bad Hersfeld insbesondere für den Bereich Akutmedizin weiter verbessert. (red/kai) Auch bedingt durch den großen Gästeansturm waren in den vergangenen Wochen einige Ausstellungsgegenstände beschädigt worden. Die Reparaturen sind inzwischen allerdings weitestgehend abgeschlossen und fanden nur in den Abendstunden statt – nach Schließung der Grimmwelt. Bis Mitte Januar würden die letzten Arbeiten erledigt sein, teilte Susanne Völker auf Anfrage mit. (bal) Bombardier: Zulassung für neue Lok KASSEL. Die neue Lok aus Kasseler Produktion, die Traxx AC3 von Bombardier, hat eine wichtige Hürde genommen. Wie der weltgrößte Bahntechnik-Hersteller am Dienstag mitteilte, hat das EisenbahnBundesamt (EBA) die Betriebsgenehmigung für die Zugmaschine erteilt. Die Zulassung sei ein wichtiger Meilenstein für den Einsatz der Lok in Mitteleuropa. Die AC3 ist weltweit einzigartig. Sie verfügt nicht nur über einen regulären elektrischen Antrieb, sondern auch Das ist sie: die Traxx AC3. über eine leistungsstarke Batterie und ein kleines Dieselhilfsaggregat. Damit kann die Zugmaschine die Fracht auf den letzten, nicht elektrifizierten Kilometern (last mile) – etwa in großen Industrie-Anlagen, Häfen und weitläufigen Logistik-Komplexen – ziehen. Zeitraubende und teure Lokwechsel entfallen. 240 Loks dieses Typs hat Bombardier bereits fest in den Auftragsbüchern. Allein die Deutsche Bahn plant die Anschaffung von 450 Exemplaren. (jop)
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