Die Planeten Eine interaktive Reise durch den Weltraum Orchestre

11.12.
12.12.
2015 10:00 Schoulconcert
Vendredi / Freitag / Friday
Grand Auditorium
2015 11:00 Familles
Samedi / Samstag / Saturday
Grand Auditorium
Die Planeten
Eine interaktive Reise durch den Weltraum
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Christian Vásquez Leitung
Annalena Loretta Müller Schauspiel (Luna)
Anna Schneider, Isolde Motro, Caroline Everard,
Catherine Giuliani, Lina Peller Statisterie (Freunde Lunas)
Annechien Koerselman Konzeption, Text, Regie
Nina Ball Ausstattung
Urbi et Orbi Visualisierung
Frank Reinard Licht
Gilles Seyler, Jill Christophe Theaterpädagogik
Produktion Orchestre Philharmonique du Luxembourg
in Koproduktion mit Royal Stockholm Philharmonic Orchestra
In Zusammenarbeit mit dem Jugendclub
des Théâtre National du Luxembourg
Im Programm erklingt Musik aus:
Gustav Holst (1874–1934)
The Planets (Die Planeten) op. 32.
Suite for large orchestra (1914–1917)
in folgender Reihenfolge:
Neptune, the Mystic (Neptun, der Mystiker)
Uranus, the Magician (Uranus, der Magier)
Neptune, the Mystic (Neptun, der Mystiker)
Mercury, the Winged Messenger (Merkur, der geflügelte Bote)
Neptune, the Mystic (Neptun, der Mystiker)
Saturn, the Bringer of Old Age (Saturn der Bringer des Alters)
Mars, the Bringer of War (Mars, der Kriegsbringer)
Venus, the Bringer of Peace (Venus, die Friedensbringerin)
Jupiter, the Bringer of Jollity (Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit)
60’ ohne Pause
Die Planeten
Illustration: Urbi et Orbi
Interaktive Reise zu den Sternen
Über die Handlung der Produktion «Die Planeten»
Annechien Koerselman
Gestern hat Luna ein neues Spiel aus dem Internet heruntergeladen – von einer Webseite, die zu besuchen ihre Eltern ihr eigentlich verboten haben. Aber welches die richtigen Spiele für sie
sind, weiß sie ja wohl selbst am besten. Außerdem: ihre Gamefreunde sagen auch, dass das ein supercooles Spiel sei.
Also zündet Luna die Rakete im Spiel. Der Countdown läuft.
10, 9, 8… Plötzlich leuchtet ein störendes Bild auf – etwas mit
Spielbedingungen. So langweilig! Ohne die Bedingungen zu lesen, bestätigt Luna; und das Raumschiff fliegt los. Es landet in einer riesigen Achterbahn. Die beginnt mit einem steilen Abstieg
von 200 Metern. Aber dann fliegt das Raumschiff in etwas hinein, das man am besten als das Maul eines gigantischen Krokodils beschreiben kann: mit riesigen Zähnen unten und oben, die
einen jederzeit vernichten könnten. Luna versucht, durch die
Reihe der Zähne zu steuern, bis sie plötzlich ein helles Licht auf
sich zukommen sieht.
Ein Feuerball verschluckt Luna. Sie wird in die Luft geworfen
und wirbelt herum. In der Ferne werden dunkle Gestalten sichtbar. Sie kommen langsam auf das Mädchen zu. In den rauchenden Trümmern versucht Luna ängstlich, sich wieder auf die Beine
zu stellen. Dann erkennt sie die merkwürdigen, viereckigen Personen. Es sind ihre sechs Gamefreunde. Was machen die hier?
Es stellt sich heraus, dass das Spiel Wirklichkeit geworden ist.
Genau wie Luna haben auch ihre Freunde die Bedingungen
des Spiels nicht gelesen. Nun soll sie innerhalb von 24 Stun4
den durch das gesamte Sonnensystem fliegen. Und bevor sie zur
Erde zurückkehren darf, muss sie jeden Planeten auf die richtige
Weise zum Klingen bringen. Luna stockt der Atem. Hat sie dem
wirklich zugestimmt? Das Ganze ist doch ein Spiel, oder? Aber
ihre Freunde schütteln den Kopf.
Luna muss sich einen Raumanzug kaufen, und dann zeigt sich
leider auch noch, dass jeder Einkauf sie Spielzeit kostet. Die Zeit
drängt also. So schnell sie können, fliegen Luna und ihre Freunde ab. Zuerst landen sie auf dem schönen Planeten Uranus, der
völlig von Eis überdeckt ist. Dann folgt der windige Planet Merkur; Saturn mit seinem wunderbaren Ring, den er nur strahlen
lässt, wenn Luna die Glocken läutet; Mars, auf dem ein Vulkan
bezähmt werden muss, der donnert und blitzt. Und dann müssen auch noch der Liebesplanet Venus und der König der Milchstraße Jupiter besucht werden. Bleibt die Frage, ob Luna den
Besuch aller Planeten in der vorgegebenen Zeit bewältigt. Tatsächlich könnte sie etwas Hilfe brauchen. Bist Du bereit, sie ein
wenig zu unterstützen? Dann fliegt die Lunarakete jetzt ab:
10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1… Start!
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Musikalische Astrologie
in der Schule
Gustav Holst – Komponist und Lehrer
Als Gustav Holst seine Musik Die Planeten komponierte, war er
eigentlich in seinem Hauptberuf Musiklehrer. Er unterrichtete an
der Mädchenschule St Paul’s School for Girls im britischen Hammersmith. Diese Schulform war damals gar nicht so ungewöhnlich; sondern es war der Regelfall, dass Jungen und Mädchen in
getrennte Schulen gingen.
Dass gerade die musikalische Ausbildung in vielen Fällen an den
Mädchenschulen intensiver war, hatte damit zu tun, dass das
häusliche Musizieren ebenso wie die Fähigkeit, über Musik sprechen zu können, durchaus zu dem gehörte, was die Umwelt von
den so genannten «höheren Töchtern» erwartete. Dass Mädchen
komponierten und dirigierten, so wie Holsts eigene Tochter Imogen, war allerdings nicht der Regelfall.
Gustav Holst soll ein sehr leidenschaftlicher Musiklehrer gewesen sein. Und seine Schule schuf ihm auch ideale Arbeitsbedingungen: einen schalldichten Musikraum zum Beispiel, den er an
den Wochenenden und in den Ferien auch zum Komponieren
genutzt hat. Die Planeten sind also zumindest zu großen Teilen in
einer Schule entstanden, wenn auch in der Freizeit eines Lehrers.
Aus den Planeten, die zunächst in einer Fassung für zwei Klaviere geschrieben worden waren, spielte Gustav Holst seinen Schülerinnen oft am Klavier vor. In den Schulen wurde damals übrigens im Musikunterricht ausschließlich «live» musiziert. Denn
Tonträger – Schallplatten, CDs, Laptops… – gab es schließlich
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Der Komponist Gustav Holst.
nicht, erst recht nicht Musik, die man sich einfach so aus dem
Internet laden konnte.
1913 hatte Gustav Holst seiner Schule sogar ein Werk gewidmet:
Die St Paul’s Suite für Streichorchester, die sich auch heute noch
oft gerade in den Programmen von Jugend- und Nachwuchsorchestern findet.
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Inspiration Astrologie
Zu Gustav Holsts Die Planeten
Horoskope gelten heute oft als etwas Anrüchiges – vor allem,
wenn sie auf nichts weiter aufbauen, als auf dem Sternzeichen
des Geburtstages, das ja jeweils viele Millionen Menschen auf
der ganzen Welt gemeinsam haben. Das sind Horoskope, wie sie
sich in Tageszeitungen finden, und die die meisten Menschen
eher zur Unterhaltung lesen.
Zu Gustav Holsts Lebzeiten galt die Astrologie hingegen weitverbreitet als eine seriöse Wissenschaft ähnlich wie die Astronomie,
jene Forschungsrichtung, die unser heutiges Wissen über die Planeten, deren Beschaffenheit und Wechselwirkungen zutage förderte. Horoskope wurden auf sehr komplizierte Weise durch Experten erstellt. Insofern waren sie etwas für die feine Gesellschaft.
Denn sie waren nicht billig. Viele Faktoren wurden einbezogen,
um ein solches Horoskop zu entwickeln – von der genauen Geburtsstunde bis zum -ort. Die Frage, ob das Leben kosmischen
Gesetzen folge, beschäftigte die Menschen. Und auch Gustav
Holst war hier sehr neugierig.
Durch seinen Freund, den Astrologen Clifford Bax, ließ er sich
in die Grundlagen der Astrologie einführen. Er las astrologische
Bücher und wurde so zu seinem Werk Die Planeten inspiriert. So
wie die Horoskope jener Zeit versuchen, Menschen, die in einer
bestimmten astrologischen Konstellation geboren sind, ganz spezifische Charaktereigenschaften zuzuordnen, so malt der Komponist mit den Klangfarben der Instrumente Porträts von den
Planeten. Die Eigenschaften, die der Tondichter den Planeten zu-
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Übrigens: Weil die astronomische Forschung nach der Vollendung des Werkes durch Gustav Holst weitergegangen ist, gab
es im Jahr 2000 beim Hallé-Orchester im britischen Manchester den Plan, auch dem später entdeckten Planeten Pluto einen Satz zu widmen. Colin Matthews hat ihn geschrieben. Es
gab auch weitere Versuche, Holsts Sonnensystem musikalisch
zu ergänzen. Aber weil die künstlerische Wirkung nicht unbedingt an naturwissenschaftliche Genauigkeit gebunden ist, haben Die Planeten nach wie vor international in ihrer ursprünglichen siebensätzigen Fassung Erfolg. Außerdem: Vollständig waren Holsts Planetenporträts ohnehin nie; denn unser «blauer
Planet» fehlt schließlich auch.
schreibt, sind dabei vor allem jene der antiken Götter, nach denen sie benannt wurden.
Mit dieser Entstehungsgeschichte mag es auch zu tun haben,
dass die Planeten in der Musik anders angeordnet sind, als wir
sie in der Gegenwart aus dem Lehrbuch kennen.
Heute ist The Planets, das der Komponist ursprünglich für zwei
Klaviere geschrieben hatte, mit Abstand Gustav Holsts bekanntestes Werk.
Wie riesig die Abstände zwischen den Planeten sind, kann
man noch bis zum 17.01.2016 im Mudam neben der Philharmonie erleben: Teil der Ausstellung «Eppur si muove» ist ein maßstabsgetreues Sonnensystem mit Planetenmodellen in Stecknadelkopfgröße – das Modell ist größer als das Museum…
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Die Planeten
Illustration: Marylène Schenck
Mars – Ein Steckbrief
Er ist der unmittelbare «Nachbar» der Erde.
Er ist ein erdähnlicher Planet und – gemessen an seinem Durchmesser – etwa halb so groß wie unser «blauer Planet». Dafür beträgt seine Masse nur etwa ein Zehntel der Erdmasse. Mars ist
also ein Leichtgewicht!
Weil auf seiner Oberfläche Eisenoxidstaub verteilt ist, hat der Mars
eine rötliche Färbung und wird auch «roter Planet» genannt. Wir
kennen Eisenoxid übrigens auch als Rost auf Metallen.
Typisch für den Mars sind eine sehr dünne Atmosphäre und starke Temperaturschwankungen. Wirkliche Wasservorkommen gibt
es auf dem Planeten nicht – das ist ein Grund dafür, dass es wohl
auch die von vielen Menschen mit Leidenschaft gesuchten Marsmännchen nicht gibt.
Benannt ist der Planet Mars nach dem römischen Kriegsgott.
Der Planet Mars bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Mars, der Kriegsbringer – ist «willensstark und zuweilen zu
überschwänglich».
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Venus – Ein Steckbrief
Auch Venus ist ein «erdähnlicher» oder auch Gesteins-Planet.
Sie ist etwa genauso groß wie die Erde.
Auf ihrer Umlaufbahn kommt Venus der Erde am nächsten.
Verglichen mit den anderen Planeten ist Venus für uns auf der
Erde am besten zu sehen, denn sie leuchtet am hellsten. Auch
deshalb war sie Inspiration für besonders viele Künstler und
Orientierungspunkt für Seefahrer.
Weil sie ihrer Umlaufbahn wegen vor allem am Morgen und am
Abend zu sehen ist, wird sie – je nachdem – auch «Morgenstern»
bzw. «Abendstern» genannt.
Auf der Venus ist es permanent extrem heiß. Rege vulkanische
Tätigkeit wurde nachgewiesen.
Benannt ist der Planet nach der römischen Liebesgöttin.
Der Planet Venus bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Venus, die Friedensbringerin – verstärkt die «affektive und emotionale Seite der in ihrem Zeichen Geborenen und verleiht ihnen
so einen ausgeprägten Sinn für die Kunst und die Schönheit»
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Merkur – Ein Steckbrief
Auch er wird von den Astronomen seiner Größe und Zusammensetzung wegen zu den erdähnlichen Planeten gezählt.
Merkur ist der kleinste!
Es ist nicht auszuschließen, dass es auf dem Merkur Wasser gibt.
Von allen Planeten in unserem Sonnensystem gibt es auf dem
Merkur die größten Temperaturschwankungen. Am Tag können
dort bis zu 430 Grad Celsius herrschen, nachts bis zu 170 Grad
unter null.
Auch weil er ganz besonders weit von der Erde entfernt ist, gab
er der Forschung über Jahrtausende besonders viele Rätsel auf,
die zum Teil erst allmählich mit Hilfe von Raumsonden gelöst
werden.
Benannt ist der Planet nach dem römischen Götterboten – nicht
zuletzt, weil er aufgrund seiner Umlaufbahn (er steht am nächsten
zur Sonne) im Vergleich besonders schnell ist.
Der Planet Merkur bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Merkur, der geflügelte Bote – wer in seinem Zeichen geboren
ist, hat die «Fähigkeit, den Verstand auf verschiedene Arten
einzusetzen».
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Jupiter – Ein Steckbrief
Er ist mit einem Äquatordurchmesser von 143.000 Kilometer
mehr als zehn Mal so groß wie die Erde mit ihren knapp
12.800 Kilometern und damit auch der größte in unserem
Sonnensystem. Jupiter ist der größte!
Deshalb kannten ihn die Forscher auch schon sehr früh recht gut.
Er hat keine sichtbare feste Oberfläche, zählt zu den Gasplaneten.
Er ist dennoch der massereichste Planet. Seine Masse macht mehr
als das Doppelte der Masse aller anderen sieben Planeten aus.
Benannt ist der Planet nach dem obersten römischen Gott.
Der Planet Jupiter bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit – verströmt «Freude und
Lebenskraft im Überfluss […], Edelmut und Großherzigkeit».
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Die Planeten
Illustration: Urbi et Orbi
Saturn – Ein Steckbrief
Er ist der zweitgrößte Planet im Sonnensystem.
Seine Besonderheit: Er hat einen Ring, den man schon mit einem
ganz einfachen Fernrohr erkennen kann. Daher nennt man ihn
auch «Ringplanet». Die Ringe bestehen übrigens aus Wassereis
und Gesteinsbrocken.
Ansonsten ist auch Saturn ein Gasplanet.
Sein außerordentliches Erscheinungsbild hat die Menschen von
jeher dazu inspiriert, Legenden zu bilden.
Benannt ist der Planet nach dem römischen Gott des Ackerbaus.
Der Planet Saturn bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Saturn, der Bringer des Alters – wer in seinem Zeichen geboren
ist, hat die Fähigkeit zum «langsamen, doch stetigen Fortkommen im Leben».
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Uranus – Ein Steckbrief
Er ist ein sogenannter «Eisriese», genau wie Neptun. Diesen Beinamen trägt Uranus, weil sich in seinem Inneren große Eisvorkommen befinden.
Aber im Prinzip gilt Uranus als flüssiger Planet mit einer gasförmigen Außenschicht.
Er ist ungefähr viermal so groß wie die Erde und lässt sich von
ihr aus sehr gut beobachten, obwohl er nicht besonders hell
leuchtet.
Der Planet wurde überhaupt erst sehr spät entdeckt – nämlich
1781 durch den Astronomen Wilhelm Herschel.
Benannt ist der Planet nach dem ältesten Gott der römischen
Mythologie, dem Himmelsgott.
Der Planet Uranus bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Uranus, der Magier – die betroffenen Menschen haben einen
Hang zum «Metaphysischen und Okkulten, der exzentrische,
schwer verständliche und sprunghafte Reaktionen hervorruft».
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Die Planeten
Illustration: Urbi et Orbi
Neptun – Ein Steckbrief
Auch Neptun wurde sehr spät entdeckt – 1846 durch Johann
Gottlieb Galle. Damals war die Astronomie schon sehr weit fortgeschritten. Und die Bahnen der anderen Planeten ließen erahnen,
dass es da noch jemanden geben müsse.
Neptun hat eine fast kreisförmige Umlaufbahn um die Sonne.
Das ist vergleichsweise ungewöhnlich. Für einen solchen Sonnenumlauf benötigt er etwa 165 Jahre, also 165 Mal so lange wie
die Erde. Seit seiner Entdeckung ist das als vollständiges Ereignis
auch nur einmal beobachtet worden. Gemessen am Umlauf der
Sonne ist Neptun also eher langsam!
Genau wie auf der Erde gibt es auf dem Neptun Jahreszeiten, die
dauern aber seiner Umlaufzeit wegen jeweils gut 40 Erdjahre.
Dafür dreht sich Neptun – wie alle Gasplaneten – ziemlich
schnell um seine eigene Achse. Während die Erde 24 Stunden
für ihre Rotation braucht, schafft Neptun das in gut 15 Stunden.
Benannt ist der Planet nach dem römischen Gott der Meere.
Der Planet Neptun bei Gustav Holst
und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo
Neptun, der Mystiker – Menschen, die unter seinem Einfluss
stehen, sind psychisch sehr sensibel und neigen zu jenseitigen
Erfahrungen.
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Orchestre Philharmonique
du Luxembourg
Gustavo Gimeno
Directeur musical
Rhonda Wilkinson
Barbara Witzel
NN
Konzertmeister
Philippe Koch
Haoxing Liang
Premiers violons / Erste
Violinen
Fabian Perdichizzi
Nelly Guignard
NN
Michael Bouvet
Irène Chatzisavas
Yulia Fedorova
Andréa Garnier
Silja Geirhardsdottir
Jean-Emmanuel Grebet
Attila Keresztesi
Na Li
Darko Milowich
Angela Münchow-Rathjen
Damien Pardoen
Fabienne Welter
NN
Seconds violons / Zweite
Violinen
Osamu Yaguchi
Matthieu Handtschoewercker
NN
Mihajlo Dudar
Sébastien Grébille
Quentin Jaussaud
Marina Kalisky
Valeria Pasternak
Jun Qiang
Ko Taniguchi
Gisela Todd
Xavier Vander Linden
20
Altos / Bratschen
Ilan Schneider
Dagmar Ondracek
Kris Landsverk
Pascal Anciaux
Jean-Marc Apap
Olivier Coupé
Aram Diulgerian
Claire Foehr
Bernhard Kaiser
Olivier Kauffmann
Utz Koester
Petar Mladenovic
Violoncelles / Violoncelli
Aleksandr Khramouchin
Ilia Laporev
Niall Brown
Xavier Bacquart
Vincent Gérin
Sehee Kim
Katrin Reutlinger
Marie Sapey-Triomphe
Karoly Sütö
Laurence Vautrin
Esther Wohlgemuth
Contrebasses / Kontrabässe
Thierry Gavard
Choul-Won Pyun
Dariusz Wisniewski
Gilles Desmaris
Gabriela Fragner
André Kieffer
Benoît Legot
Isabelle Vienne
Flûtes / Flöten
Trompettes / Trompeten
Etienne Plasman
Markus Brönnimann
Hélène Boulègue
Christophe Nussbaumer
Adam Rixer
Simon Van Hoecke
Isabelle Marois
Niels Vind
Hautbois / Oboen
Trombones / Posaunen
Fabrice Mélinon
Philippe Gonzalez
Anne-Catherine Bouvet-Bitsch
Olivier Germani
Gilles Héritier
Léon Ni
Guillaume Lebowski
Clarinettes / Klarinetten
Olivier Dartevelle
Jean-Philippe Vivier
Bruno Guignard
Emmanuel Chaussade
Bassons / Fagotte
David Sattler
Etienne Buet
François Baptiste
Stéphane Gautier-Chevreux
Cors / Hörner
Miklós Nagy
Leo Halsdorf
Kerry Turner
Marc Bouchard
Patrick Coljon
Mark Olson
Trombone basse / Bassposaune
Vincent Debès
Tuba
Csaba Szalay
Timbales / Pauken
Simon Stierle
Benjamin Schäfer
Percussions / Schlagzeug
Béatrice Daudin
Benjamin Schäfer
Klaus Brettschneider
Harpe / Harfe
Catherine Beynon
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Interpreten
Biographien
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Gustavo Gimeno Chefdirigent
Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) verkörpert als Orchester des Großherzogtums einen sehr lebendigen
Teil der kulturellen Tradition seines Landes. Schon seit seinen
glanzvollen Anfängen 1933 bei Radio Luxemburg (RTL) ist das
1996 in staatliche Trägerschaft übernommene Orchester europaweit präsent. Seit der Eröffnung der Philharmonie Luxembourg 2005, mit der es seit Beginn 2012 eine gemeinsame Einheit bildet, ist das OPL in einem der herausragenden Konzerthäuser Europas beheimatet.
Die von den größten Orchestern, Dirigenten und Solisten der
Welt geschätzte Akustik seiner Residenz, die lange Verbundenheit mit zahlreichen renommierten Häusern und Festivals sowie
die intensive Zusammenarbeit mit herausragenden Musikerpersönlichkeiten haben zum Ruf einer besonders eleganten
Klangkultur des OPL beigetragen. Das bezeugt nicht zuletzt die
beeindruckende Liste der Auszeichnungen für die über 20 im
Laufe der letzten Jahre erschienenen CDs (Grand Prix Charles
Cros, Victoires de la musique classique, Orphée d’Or de l’Académie du Disque Lyrique, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Télérama ffff, Pizzicato Excellentia, IRR Outstanding, BBC
Music Choice sowie mehrfach Diapason d’Or, Choc du Monde
de la Musique, Pizzicato Supersonic, Classica R10 u.v.a.).
Die Saison 2015/16 ist geprägt durch den Beginn der Zusammenarbeit mit Gustavo Gimeno als achtem Chefdirigenten des
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Orchestre Philharmonique du Luxembourg
photo: Johann Sebastian Hänel
Orchesters (nach Henri Pensis, Carl Melles, Louis de Froment,
Leopold Hager, David Shallon, Bramwell Tovey und Emmanuel
Krivine). Über das große romantische und klassische Repertoire
hinaus setzt sich das OPL intensiv auch mit Musik des 20. und
21. Jahrhunderts auseinander, beispielsweise mit Werken von
Iannis Xenakis (Gesamteinspielung der Orchesterwerke), Olivier
Messiaen, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann, Luciano Berio,
Ivo Malec, Hugues Dufourt, Toshio Hosokawa, Klaus Huber,
Bernd Alois Zimmermann, Georges Lentz, Philip Glass, Michael
Jarrell, Arthur Honegger u.v.a.
Auch Konzertformate wie «Aventure+», regelmäßige Opernproduktionen am Grand Théâtre de Luxembourg, Filmkonzerte
wie «Live Cinema» mit der Cinémathèque de la Ville de Luxembourg, «Pops at the Phil» mit Stars wie Patti Austin, Kurt Elling,
Ute Lemper, Gregory Porter, Dionne Warwick, Maurane oder
Angélique Kidjo, Open-Air-Auftritte mit Jazzgruppen und Rockbands bei der Fête de la Musique u.v.a. zeigen die Vielseitigkeit
des OPL.
Zu den musikalischen Partnern in der Saison 2015/16 zählen
u.a. die Solisten Pierre-Laurent Aimard, Kit Amstrong, Alena
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Baeva, Cameron Carpenter, Stefan Dohr, Isabelle Faust, Gilberto
Gil, Anja Harteros, Leonidas Kavakos, Johannes Moser, Ann
Petersen, Mikhail Pletnev, Menahem Pressler, Vadim Repin,
Edicson Ruiz, Frank Peter Zimmermann und Jean-François Zygel
sowie die Dirigenten Pierre Cao, Carl Davis, Leopold Hager,
Timothy Henty, Eliahu Inbal, Richard Kaufman, Emmanuel
Krivine, Andris Nelsons, Emilio Pomàrico, Adrian Prabava, Jamie
Phillips, Roberto Rizzi Brignoli, Case Scaglione, Clemens Schuldt,
Lahav Shani, Alexander Shelley,Stefan Soltesz, Maxime Tortelier,
Juraj Valčuha, Christian Vásquez und Gast Waltzing.
Neben dem breit gefächerten Repertoire und Publikum sowie
der Wertschätzung durch hochkarätige Gastinterpreten gibt
es eine weitere Gemeinsamkeit des OPL und der Philharmonie Luxembourg: Innovative Musikvermittlung für Kinder
und Jugendliche sowie im Bereich der Erwachsenenbildung
nimmt einen hohen Stellenwert ein. Seit 2003 engagiert
sich das Orchester in Schul-, Kinder- und Familienkonzerten,
Workshops, DVD-Produktionen sowie Konzerten in Schulen
und Krankenhäusern, bereitet gemeinsam mit Schulklassen
Abonnementkonzerte vor und lädt im Zyklus «Dating:» mit bemerkenswerten Musikvermittlern wie Jean-François Zygel zur
Entdeckung der Orchestermusik.
Mit seiner Heimat, dem Großherzogtum Luxemburg, teilt das
OPL eine sehr europäische und weltoffene Haltung. Das Orchester mit seinen 98 Musikern aus rund 20 Nationen (zwei
Drittel stammen aus Luxemburg und seinen Nachbarländern
Frankreich, Deutschland und Belgien) ist mit zahlreichen Konzerten und Aktivitäten in der gesamten Großregion präsent.
Tourneen führen das OPL darüber hinaus in zahlreiche Musikzentren Europas sowie nach Asien und in die USA; 2015/16
stehen insbesondere Tourneen durch Frankreich, Deutschland
und die Niederlande auf dem Programm. Die Konzerte des OPL
werden regelmäßig vom luxemburgischen Radio 100,7 übertragen und über das Netzwerk der Europäischen Rundfunkunion
(EBU) international ausgestrahlt.
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Christian Vasquez
photo: Wolf Marloh
Das OPL wird subventioniert vom Kulturministerium des Großherzogtums und erhält weitere Unterstützung von der Stadt
Luxemburg. Partner des OPL sind BGL BNP Paribas, Banque
de Luxembourg, CACEIS, Mercedes Benz sowie POST Luxembourg. Seit Dezember 2012 stellt BGL BNP Paribas dem OPL
dankenswerterweise das Violoncello «Le Luxembourgeois» von
Matteo Goffriller (1659–1742) zur Verfügung.
Christian Vásquez Musikalische Leitung
Zum Beginn der Spielzeit 2013/14 wurde Christian Vásquez Chefdirigent des Stavanger Symphony Orchestra und eröffnete seine Amtszeit im August 2013 mit einer maßstabsetzenden Interpretation von Mahlers Zweiter Symphonie im neuen Konzertsaal des Orchesters. Außerdem ist er musikalischer Leiter des
Teresa Carreño Youth Orchestra of Venezuela, das er jüngst auf
dessen Europatournee dirigierte, die das Orchester nach Lon25
don, Lissabon, München, Stockholm und Istanbul führte. Nach
seinem Debüt mit dem Gävle Symfoniorkeste im Oktober 2009,
einem seiner ersten Auftritte in Europa, wurde er zu dessen
Principal Guest Conductor (2010–13) ernannt. Er arbeitete mit
dem Philharmonia Orchestra, dem Residentie Orkest, dem Orchestre de la Suisse Romande,der Vienna Radio Symphony, Camerata Salzburg, State Symphony of Russia, dem Tokyo Philharmonic und der Singapore Symphony.In Nordamerika leitete er
das National Arts Centre Orchestra (Ottawa) und Los Angeles
Philharmonic, letzteres im Rahmen seiner Teilnahme an dessen
Young Artist Fellowship-Programm. In der Saison 2013/14 realisierte Vásquez Projekte mit der Royal Northern Sinfonia, dem
Orchestre National du Capitole de Toulouse, der Galicia Symphony, dem Konzerthausorchester Berlin, der Prague Radio
Symphony, dem Warsaw Beethoven Festival and Turku Philharmonic. 2014/15 gab der Dirigent sein europäisches Operndebüt
an der Norwegian Opera mit Carmen und kehrte an die Pulte
von Arnhem Philharmonic, Helsinki Philharmonic sowie Turku Philharmonic zurück. Zusätzlich zu seinen regelmäßigen Verpflichtungen in Stavanger, absolviert der
Dirigent in der aktuellen Saison mit dem Teresa Carreño Youth
Orchestra of Venezuela eine Asientournee, steht am Pult des
Orchestre Philharmonique du Luxembourg, der Prague Radio
Symphony, von Arnhem Philharmonic und Poznan Philharmonic. In Caracas geboren, spielte Vásquez zunächst im Alter von
neun Jahren im San Sebastian de los Reyes Symphony Orchestra Geige. Seine Dirigierausbildung begann er 2006 bei José Antonio Abreu und wurde nur kurz darauf zum musikalischen Leiter des Aragua Juvenile Symphony Orchestra Jose Felix Ribas
ernannt.
Annalena Loretta Müller Schauspiel
Annalena Loretta Müller, im Juli 1987 als mittlere von drei Töchtern in Gießen geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Schauspiel (Diplom 2012) und nahm daraufhin ihr erstes Festengagement am
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Annalena Loretta Müller
Pfalztheater Kaiserslautern an. Erste Erfahrungen auf der Bühne sammelte sie während des Studiums u.a. am Staatstheater Kassel und am Schauspiel Frankfurt in der Produktion DNA,
die 2011 mit dem Günther-Rühle-Preis für eine herausragende
Ensemble- und Einzelleistung ausgezeichnet wurde. Bald darauf wurde sie am Pfalztheater in verschiedensten Rollen besetzt. In der Inszenierung Schafinsel (Regie: Philipp Preuss)
war sie als Protagonistin Nori auf der Bühne zu sehen, im Rahmen eines Gastspiels auch am Deutschen Theater Berlin zu den
Autorentheatertagen 2013. Sie spielte des Weiteren Elektra in
Die Orestie, Antonie in Buddenbrooks, Brooke Ashton (Vicki)
in Der nackte Wahnsinn und hat in einer Produktion, die sich
dem «physical theater» zurechnen ließe, mitgewirkt: Galaxy 21,
eine wortlose Performance des Schauspielensembles. Neben
der Bühnenarbeit hat sie zudem in diversen Filmprojekten mitgewirkt. Mittlerweile lebt und arbeitet Annalena Loretta Müller
in Berlin.
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photo: Monique Kooijmans
Annechien Koerselman
Annechien Koerselman Konzeption, Text, Regie
Die holländische Regisseurin Annechien Koerselman studierte
Regie an der Toneelacademie Maastricht. Sie inszeniert sowohl
im Bereich des Sprechtheaters als auch des Musiktheaters.
Musik zieht sich wie ein roter Faden durch alle ihre Produktionen. Sie kreierte u.a. die Musiktheaterproduktion Die Musikfabrik, für die sie mit dem «Junge Ohren-Preis 2012» ausgezeichnet wurde. Jüngst inszenierte sie z.B. die Jugendoper Kannst
du pfeifen, Johanna (Deutsche Oper Berlin, 2013), Gold (Theater Sonnevanck/Deutsche Oper Berlin, 2014), Tischlein deck
dich (Theater an der Rott Eggenfelden, 2015) und Was lauert
da im Labyrinth (Berliner Philharmoniker, Berlin, 2015). Für die
Philharmonie Luxembourg schrieb und inszenierte sie schon
Bout’chou – 4 Jahreszeiten (2014/2015) und die OPL Konzerte
Feiervillchen nach Stravinsky (2013) und Carmencita nach Bizet
(2015). In dieser Spielzeit kreiert Koerselman für die Philharmonie Luxembourg auch den Zyklus Bout’chou – 4 Elemente. Neben ihrer Arbeit als Regisseurin, schreibt sie auch Theatertexte
und fertigt regelmäßig Roman-Adaptionen für die Bühne an.
www.annechienkoerselman.nl
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Nina Ball
Nina Ball Ausstattung
Nina Ball wurde 1983 in Kufstein geboren. Sie studierte an der
Akademie der bildenden Künste Wien in der Meisterklasse für
Szenographie bei Erich Wonder und legte 2005 ihr Diplom mit
Auszeichnung ab. Während ihrer Ausbildung assistierte sie bei
zahlreichen Inszenierungen u.a. von Andrea Breth und Peter Zadek, in denen sie mit Bühnen- bzw. Kostümbildnern wie Bert
Neumann und Karl Kneidl zusammenarbeitete. Seit 2005 ist sie
als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin sowie Setdesignerin tätig. Ihre Ausstattung für Alma – A show biz ans Ende
im Kurhaus Semmering unter der Regie von Paulus Manker erhielt 2007 eine Nominierung für den Nestroy-Preis.
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Die Planeten
Illustration: Urbi et Orbi
Urbi et Orbi Visualisierung
Urbi et Orbi (Lateinisch für «der Stadt und dem Erdkreis») ist
ein in Rotterdam beheimatetes multidisziplinär arbeitendes Studio für audio-visuelles Design. Gegründet wurde es 2001 durch
Thomas Bouvy und Maaike Engels. Zu dieser Zeit noch Studenten (Bouvy studierte Architektur, Engels Animation), starteten
sie ihre professionellen Karrieren vor allem nachts als VJs in
Clubs, auf Partys und Festivals. Fasziniert durch die Wechselwirkung der Elemente Musik, visuelle und räumliche Gestaltung
haben sie über die Jahre audiovisuelle Projekte für ein breites
Spektrum an Auftraggebern mitgestaltet, das von Fernsehstationen, über Model-Labels, Theaterkompagnien bis hin zu Museen und unabhängigen Künstlern reicht. Ihr Ziel ist es, traditionelle Kunstformen mit den Neuen Medien zu verbinden und
sich immer wieder der Herausforderung zu stellen, zwei-dimensionale Bildgeschichten in drei-dimensionale Raumerfahrung zu
übersetzen. Neben der Zusammenarbeit tritt Thomas Bouvy als
unabhängiger DJ/Musiker in Erscheinung und Maaike Engels arbeitet als Photographin und Dokumentarfilmerin.
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