01 2016 | JAHRGANG 59 UNIVERSITÄTS NACHRICHTEN ILMENAU www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift UNI POLITIK UNI STUDIUM UNI FORSCHUNG Rahmenvereinbarung: Mittelzuwachs für die Hochschulen Studentenzahlen: Einschreibung im Aufwärtstrend Fahrzeugforschung: Start für EU-Graduiertenkolleg SEITE 06 SEITE 24 SEITE 32 DAS AUGE ALS FENSTER INS GEHIRN NEUE THERAPIE FÜR NEUROPSYCHIATRISCHE ERKRANKUNGEN S. 16 ENZ R E F N O K I T MUL ATIK M R O F N I S WIRTSCHAFT Platin-Sponsoren 09. - 11. MÄRZ Die Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) ist die größte deutschsprachige Konferenz auf dem Gebiet der Wirtschaftsinformatik. Wissenschaftler, Vertreter von namhaften Unternehmen und Studierende kommen zusammen, um gemeinsam aktuelle Entwicklungen von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie ihre Anwendungen im ökonomischen Umfeld zu diskutieren. Vom 09. bis zum 11. März 2016 findet die MKWI an der Technischen Universität Ilmenau statt, welche zu den TOP-Wirtschaftsinformatik-Standorten in Deutschland zählt. Freuen Sie sich auf Gold-Sponsoren Classic-Sponsoren 30 Teilkonferenzen, spannende Keynotes, Ÿ wissenschaftliche Fachvorträge und Panels, Ÿ mehr als 10 Tutorials und Workshops sowie Ÿ ein attraktives Rahmenprogramm mit Welcome Reception, Konferenzdinner, touristischen Ausflügen und Exkursionen. Ÿ Ÿ Wenn Sie Ihren Aufenthalt in Thüringen über die Konferenz hinaus verlängern wollen, bietet das „grüne Herz Deutschlands“ viele attraktive Ausflugsziele, z. B. die Wartburg in Eisenach, die Altstädte von Arnstadt, Erfurt und Weimar oder das Wintersportzentrum in Oberhof. Wir freuen uns sehr, Sie im März 2016 in Ilmenau begrüßen zu können. Weitere Informationen www.MKWI2016.de /mkwi2016 Förderer |2 UNI I 01 I 2016 2015 UNIEDITORIAL Foto: ari 2016 2017 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Studierende! Auch wenn das Jahr schon einige Wochen alt ist, möchte ich es nicht versäumen, Ihnen an dieser Stelle Gesundheit, persönliches Glück und Freude an Ihrem Arbeitsplatz zu wünschen. Gestatten Sie mir auch, in gewohnter Weise noch einmal einen Blick auf das vergangene Jahr zu werfen. Denn gerade 2015 ist an unserer Universität viel bewegt worden. Wir haben gemeinsam Herausforderungen gemeistert, um die Voraussetzungen zu schaffen, die es uns ermöglichen, als Universität weiter zu blühen und zu gedeihen. Die langen Verhandlungen mit dem Land um die neuen Grundlagen der Hochschulfinanzierung, die uns bis ins Jahr 2020 bringen wird, wurden zu einem guten Abschluss gebracht. Das freut mich sehr, weil wir damit für die Hochschulen im Rahmen der allgemein schlechten Finanzsituation des Landes sichere Bedingungen schaffen konnten! Was unsere Universität betrifft, haben wir es geschafft, unser Konzept für eine zukunftsfähige Universität auf den Weg zu bringen. Sicher bleibt hier noch viel zu tun, aber einige wesentliche Schritte sind wir bereits gemeinsam gegangen. Mit Stolz können wir wieder auf das Geleistete in Lehre und Forschung blicken. Aufgrund der guten Zwischenergebnisse wurde unser innovatives Konzept für einen verbesserten Einstieg in das Ingenieurstudium, die Basic Engineering School in Kombination mit dem Projekt BASICplus für die weitere Förderung ausgewählt. Auch unsere technologische und bauliche Ausstattung konnten wir weiter verbessern, ob mit neuen Geräten für die Mikro- und Nanotechnologien, ob mit der Inbetriebnahme des ThIMo-Hauptgebäu- des oder den umfassend modernisierten und um einen Hörsaalneubau erweiterten Faradaybau. Gut entwickelt haben sich auch unsere großen Projekte im Ausland: Das einjährige Bestehen des GRIAT in Kasan wurde mit all unseren Partnern gefeiert und es wächst und gedeiht weiter. Und auch die IULI in Indonesien hat nach intensiven Vorbereitungen den Lehrbetrieb aufgenommen. Gleichzeitig wird unser eigener Campus immer internationaler: Mit 26 Prozent aller Studienanfänger haben so viele ausländische junge Frauen und Männer wie noch nie ihr Studium in Ilmenau aufgenommen. Das freut mich sehr, zeugt dies doch von einer weltoffenen, international bekannten Universität und einer erfolgreichen Internationalisierungsstrategie. Leider erreichte uns Ende des Jahres die traurige Nachricht, dass unser langjähriger Vorsitzender des Hochschulrates Dr. Edgar Most verstorben ist. Wir sind tief betroffen, durften wird doch insgesamt über anderthalb Jahrzehnte von seinem reichen Erfahrungsschatz und Wissen, seinem Rat und kritischen Geist profitieren. Dafür sind wir Edgar Most zutiefst dankbar und wir werden ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten. Auch im neuen Jahr stehen uns wieder zahlreiche Aufgaben bevor. An erster Stelle steht die weitere Umsetzung der zukunftsfähigen Universität und die Bewältigung unserer nicht weniger werdenden Aufgaben in Forschung und Lehre. Als größte Veranstaltung des Jahres wirft die Lange Nacht der Technik ihre Schatten voraus. Die Vorbereitungen laufen seit Monaten auf Hochtouren, und ich bin sicher, dass die „Glanzlichter 2016“ weit hinaus strahlen werden. Ich freue mich schon sehr auf dieses Ereignis und bedanke mich ganz besonders dafür, dass Sie es trotz der enormen Anforderungen des Arbeitsalltags mit so großem Enthusiasmus und vielen Ideen umsetzen. Denn ich sehe wohl, dass die Herausforderungen, denen wir uns stellen wollen und auch müssen, uns allen viel abverlangen. Es macht mir Sorge, dass wir die hohe Arbeitsbelastung noch nicht gut genug eingrenzen konnten und sogar einige von uns - leider keine Einzelfälle - unter der Last zusammenbrechen. Das darf kein Dauerzustand bleiben, Arbeit darf nicht krank machen! Es ist deshalb eines meiner Ziele, muss eines unserer Ziele sein, diesen Zustand aktiv zu verändern. Und auch auf unserem zunehmend multikulturellen Campus müssen wir, wie unser Leitbild es sagt, noch mehr für gegenseitigen Respekt, Akzeptanz und ein friedliches Miteinander einstehen. Angesichts von immer mehr Konflikten, riesigen Flüchtlingsströmen und der zunehmenden Terrorismusgefahr in der Welt wäre das mein größter Wunsch. Ich wünsche uns allen für die vor uns liegenden Aufgaben viel Kraft, Ideen und Mut. Ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft alle Herausforderungen gemeinsam bewältigen und die Erfolgsgeschichte der TU Ilmenau weiter fortschreiben werden. Auf ein gutes Jahr 2016! Ihr Rektor Peter Scharff UNI I 01 I 2016 3| UNIINHALT UNIINHALT UNITITEL | SEITE 16 DAS AUGE ALS FENSTER INS GEHIRN Studentenzahlen: Einschreibung im Aufwärtstrend Neue Therapie für neuropsychiatrische Erkrankungen SEITE 24 UNIPOLITIK UNIRUBRIKEN 06 Neue Rahmenvereinbarung: Mittelzuwachs für die Thüringer Hochschulen 08 Eröffnung: Neues ThIMoForschungsgebäude 09 Modernste Ausstattung: Investitionen im ThZM 10 16 |4 UNI I 01 I 2016 UNISTUDIUM 24 Studentenzahlen: Einschreibung im Aufwärtstrend 25 Sanierung: Attraktives Wohnen auf dem Campus 26 Die Frage! Prüfungsstress: Welche Tipps hast du für Erstis? Jubiläum: 60 Jahre Fakultät für Maschinenbau 28 GRIAT: Erste Studierende aus Kasan an der TU Ilmenau UNITITEL 29 Förderung: Deutschlandstipendien an 47 Studierende Das Auge als Fenster ins Gehirn: Neue Therapie für neuropsychiatrische Erkrankungen 30 Qualitätsmanagement: Regelmäßige Studiengangevaluation www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift Fahrzeugforschung: Start für EU-Graduiertenkolleg Glanzlichter: Die Lange Nacht der Technik Jobbende Studierende: Studium und Arbeit verbinden SEITE 32 SEITE 42 SEITE 52 UNIFORSCHUNG 32 Fahrzeugforschung: Start für EU-Graduiertenkolleg 34 Effizienzrekord: Wasserstoff aus Sonnenlicht 35 iENA-Auszeichnung: Medaillenregen für Erfindergeist 35 Wahl in DFG: Vier TU-Vertreter in Fachkollegien UNIREPORTAGE 42 Glanzlichter: Vorbereitung auf die Lange Nacht der Technik UNIPORTRÄT 52 UNIMENSCHEN 44 Who‘s who? 45 Ehrungen und Auszeichnungen Jobbende Studierende: Studium und Arbeit verbinden UNIGALERIE 54 Kommen und Gehen: Feierliche Immatrikulation Absolventen 2015 48 Habilitationen, Promotionen 36 Projekte: Neubewilligungen im Umfang von 19 Millionen Euro 40 Gründerstudie: Maßnahmen für gründerfreundliche Region 49 Personalia 50 Nachrufe UNI I 01 I 2016 5| UNIPOLITIK Rahmenvereinbarung IV Planungssicherheit für die Hochschulen Seit Beginn dieses Jahres gilt die neue Rahmenvereinbarung zwischen dem Land und den Hochschulen Thüringens. Die bis Ende 2019 geltende Rahmenvereinbarung IV umfasst einen Mittelzuwachs von jährlich drei Prozent + einem Prozent Strategie- und Innovationsbudget. Die neue Rahmenvereinbarung sieht eine sukzessive Steigerung der Mittel von 382 Millionen Euro im Jahr 2015 auf gut 447 Millionen Euro im Jahr 2019 vor. Insgesamt stellt das Land in diesem Zeitraum 1,69 Milliarden Euro zur Verfügung. „Mit dem Haushalt 2016/2017 hat das Land einen Haushalt der Zukunftsinvestitionen verabschiedet, und die Hochschulfinanzierung ist ein wichtiger Baustein für diesen Kurs“, betonte der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow anlässlich der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung IV am 5. Januar. Die Rahmenvereinbarung sei eine verlässliche Grundlage für die weitere Hochschulfinanzierung und zugleich ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Entwicklung des Hochschulstandortes Thüringen und damit zur Zukunftssicherung und Profilbildung unseres Landes. An der TU Ilmenau wurde der Abschluss der neuen Rahmenvereinbarung begrüßt. »Auch wenn wir uns sicherlich alle noch mehr Geld wünschen würden, ist diese Zusage in Anbetracht der schwierigen finanziellen Gesamtlage ein beachtliches Zeichen der Landesregierung für Forschung und Bildung,« sagte der Rektor der TU Ilmenau und Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Professor Peter Scharff. Neben dem vereinbarten Mittelaufwuchs sei die Planungssicherheit für die Hochschulen wichtigste Grundlage für ihre strategische Weiterentwicklung. Leicht sei dies jedoch nicht, da die sich aus dem vereinbarten Finanzierungsrahmen ergebenden Spielräume unter Berücksichtigung der Tarif- und allgemeinen Kostensteigerungen begrenzt seien. Mit ihrem Konzept der zukunftsfähigen Universität sieht sich die TU Ilmenau aber auf dem richtigen Weg, die Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Der Mittelaufwuchs für die Hochschulen entspricht einer Erhöhung der Grundfinanzierung um jährlich drei Prozent für |6 UNI I 01 I 2016 RAHMENVEREINBARUNG IV | Laufzeit: 1.01.2016 – 31.12.2019 Thüringer Hochschulen (in Millionen Euro) 2016 2017 2018 2019 397, 7 413,6 430,1 447,4 TU Ilmenau: Vereinbarungsbugdet (100 %) / davon Grundbudget (90 %) 60,9 / 54,8 63,5 / 57,1 erwartete wissenschaftsspezifische Kosten- und Tarifsteigerungen. Hinzu kommt ein Strategie- und Innovationsbudget von einem Prozent für verbesserte Studienbedingungen, zusätzliche Forschungsaktivitäten und die gezielte Profilbildung der Hochschulen. „Mit der insgesamt vierprozentigen Steigerung der Hochschulausgaben über vier Jahre, dem höchsten Anstieg bundesweit, folgt das Land den Empfehlungen des Wissenschaftsrats“, so der Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Dies sei allerdings auch mit bestimmten Erwartungen an die Hochschulen verbunden. So sollen die Studierendenzahlen in den kommenden Jahren konstant bei rund 50.000 gehalten, die Profilbildung und Kooperation der Hochschulen verstärkt, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ausgebaut und die Nachwuchsförderung verbessert werden. Grundlage dafür bilden Ziel- und Leistungsvereinbarungen, die das Land mit den einzelnen Hochschulen abschließt. Sie enthalten die quantitativen und qualitativen Zielsetzungen in Forschung und Lehre, zur Umsetzung von effizienten Strukturen und zur Profilbildung. Die Unterzeichnung der Vereinbarungen erfolgte am 21. Januar. Neu geregelt wurde auch die Verteilung der Mittel. Mit der Rahmenvereinbarung IV erhalten die Hochschulen einen größeren Teil der Gelder als bisher direkt in 66,1 / 59,5 68,8 / 61,9 Form eines Globalhaushalts. Dieser setzt sich zu 90 Prozent aus einem Grundbudget und zu 10 Prozent aus einem Leistungsbudget zusammen, das an die Erfüllung von Indikatoren gebunden ist. Die Anzahl der Indikatoren soll zwischen acht und 15 betragen. Die TU Ilmenau hat sich für neun entschieden, davon sind vier verpflichtende Basisindikatoren und fünf frei gewählte Leistungsindikatoren. Die Basisindikatoren sind Studierende in der Regelstudienzeit, Bildungsausländerquote, Drittmittel und Frauenanteil bei der Neubesetzung von Professuren. Bei den frei gewählten Indikatoren will die TU Ilmenau mit der Anzahl von Promotionen und Habilitationen, dem Ausbau neuer Lehrmodelle wie der Basic Engineering School, des neu geschaffenen Graduation Centers und des Weiterbildungsangebotes sowie einer strategischen Personalentwicklung punkten. Zusätzlich zu den in der Rahmenvereinbarung IV geregelten Zuschüssen des Landes erhalten die Hochschulen Mittel aus dem Hochschulpakt 2020. Ein Teil dieser Mittel ist für die Abfederung des nach Rahmenvereinbarung III beschlossenen Personalabbaus und zur Unterstützung der Aktivitäten im Rahmen der Basic Engineering School zu verwenden. Der andere Teil soll im Laufe des Jahres auf der Basis aktualisierter Struktur- und Entwicklungspläne der Hochschulen verteilt werden. UNIPOLITIK 23. APRIL 2016 Tag der offenen Tür + Hochschulinformationstag zum Bachelor- und Masterstudium Campus der TU Ilmenau von 10:00 – 16:00 Uhr UNI I 01 I 2016 7| UNIPOLITIK Forschung für nachhaltige Mobilität Neues ThIMo-Forschungsgebäude Foto: Dr. Carsten Schauer Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und der Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen GmbH (LEG), Andreas Krey, haben gemeinsam mit der TU Ilmenau ein neues Forschungsgebäude des Thüringer Innovationszentrums Mobilität (ThIMo) eröffnet. Mit dem symbolischen Knopfdruck wurde der Neubau eröffnet. v.l.n.r.: Langewiesens Bürgermeister Horst Brandt, Unirektor Prof. Peter Scharff, Minister Wolfgang Tiefensee und LEGGeschäftsführer Andreas Krey. |8 UNI I 01 I 2016 2015 war bereits das ThIMo-Hauptgebäude in der Ehrenbergstraße am Campusrand eingeweiht worden. Auch der zweite Neubau entstand in unmittelbarer Uninähe am Robert-Bosch-Ring in Langewiesen. Er bietet auf zwei Geschossen Platz für 15, perspektivisch sogar für bis zu 25 Mitarbeiter. Neben den Büro- und Laborräumen sind vier Motoren- und Turbolader-Prüfstände untergebracht. Die Motorenprüfstände ermöglichen die Weiterentwicklung sowohl von konventionellen als auch von Hybridmotoren bis 500 PS Leistung. Um die Abgasenergie für Der Leiter des Fachgebietes Energieeffiziente Fahrzeugantriebe, Professor Werner Eißler, freut sich über die modernen Forschungsbedingungen, die seinem Team im neuen Gebäude zur Verfügung stehen. Fotos: Bettina Wegner „Mit dem ThIMo wollen wir die Thüringer Automobilzulieferer dabei unterstützen, neue, energie- und ressourcensparende Antriebe und Technologien zu entwickeln und sich rechtzeitig auf den Strukturwandel in der Automobilbranche einzustellen“, sagte der Minister bei der Einweihung des Neubaus am 13. Januar. In dem neuen Gebäude stehen Test- und Laborräume für die Entwicklung und Optimierung energieeffizienter Antriebe, insbesondere von Verbrennungsmotoren, zur Verfügung. Die LEG hat das Gebäude für eine Investitionssumme von drei Millionen Euro errichtet und vermietet es langfristig an die Universität. Geschäftsführer Andreas Krey zeigte sich mit der Entwicklung des ThIMo sehr zufrieden: „Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Innovationszentrum als wichtiger Impulsgeber für den Wandels der Automobil- und -zuliefererindustrie hin zu nachhaltiger Mobilität etabliert. In dem neuen Gebäude finden Wissenschaftler und ihre Industriepartner beste Voraussetzungen, um die Entwicklung nachhaltiger Antriebskonzepte weiter voranzutreiben.“ Besondere Anerkennung sprach er dem Initiator des ThIMo, Professor Klaus Augsburg, sowie allen weiteren an der Planung und Umsetzung des Projektes Beteiligten aus. Die Universität mit ihrem ThIMo ist Nutzer des Gebäudes. Rektor Professor Peter Scharff brachte zur Einweihung seine Freude über die erneute Verbesserung der Forschungsbedingungen zum Ausdruck, mit denen die Universität bedeutende Beiträge für effiziente, umweltfreundliche Fahrzeugtechnologien leisten will. UNIPOLITIK Modernste Ausstattung Auch im 2013 eröffneten Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) steht mittlerweile eine herausragende wissenschaftliche Ausstattung für kollaborative FuE-Projekte im Maschinenbau zur Verfügung. Dr. Bernd Ebersold weiht als Vertreter des Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministeriums den 3DRührreibschweiß-Roboter ein. höchster Brillanz und Leistung in Betrieb genommen. Besonderheit der Anlage ist ein Scannersystem, das mit dem Industrieroboter des Fachgebietes Fertigungstechnik der TU Ilmenau verknüpft ist. Den Forschern um Fachgebietsleiter Professor Jean-Pierre Bergmann ist es mit dieser Ausrüstung möglich, innovative Konzepte für die Strahlformung beim industriellen Laserstrahlschweißen zu entwickeln. Zum zweiten erfolgten Investitionen in eine Anlage zum 3D-Rührreibschweißen mit Robotern. Das System mit seiner hohen Spindeldrehzahl von bis zu 14.000 Umdrehungen pro Minute erlaubt in einzigartiger Weise Untersuchungen zur Optimierung des Schweißprozesses. Im Vorfeld der Einweihung der neuen Versuchsanlagen hatten die Gremien des ThZM über die künftige Ausrichtung des Maschinenbauzentrums zu beraten. Gesprächsgrundlage bildete der vom Prorektor Wissenschaft der TU Ilmenau, Professor Klaus Augsburg, vorgestellte Tätigkeitsbericht des Maschinenbauzentrums (siehe www.maschinenbauthueringen.de). Es wurden Strategien und Arbeitsschwerpunkte diskutiert, mit denen die fünf Zentrumspartner wichtige Beiträge zur Umsetzung der Regionalen Strategie für Intelligente Spezialisierung Thüringens RIS 3 leisten wollen. Der Leiter des Fachgebietes Fertigungstechnik, Prof. Jean-Pierre Bergmann, stellt die neuen Prüfstandsgeräte für die Rührreibschweiß-Technologie vor. Der Prorektor Wissenschaft, Prof. Klaus Augsburg, erläutert vor den Partnern aus Forschung und Industrie den Tätigkeitsbericht des ThZM. Allein an der TU Ilmenau wurden vom Land Thüringen bislang 1,4 Millionen Euro im Rahmen der ThZM-Grundausstattung investiert. Damit stehen modernste technologische Ausrüstungen zur Verfügung, die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten weit über den Stand der Technik hinaus und die Herausausbildung von Alleinstellungsmerkmalen ermöglichen. Jüngste Investition an der TU Ilmenau ist ein technologisches Versuchsfeld für die Fertigungstechnik, das im Beisein des Abteilungsleiters Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur im Thüringer Wissenschaftsministerium, Dr. Bernd Ebersold, eingeweiht wurde. Zum einen wurde eine 3D-Laserstrahlquelle von Fotos: ThZM Turbolader besser nutzen zu können, stehen Prüfstände zur Verfügung, die Abgastemperaturen von bis zu 1100 Grad Celsius erreichen können. Neben den Baukosten im Umfang von drei Millionen Euro sind weitere fünf Millionen Euro Landesmittel in die Ausstattung des Gebäudes geflossen. Genutzt werden die Anlagen von den Forschern um Prof. Werner Eißler, den Inhaber der von der IHI Charging Systems International gestifteten Forschungsprofessur Energieeffiziente Fahrzeugantriebe. Ziel der Wissenschaftler ist es, den Energieverbrauch und den Schadstoffausstoß von Motoren zu verringern sowie die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer moderner Turbolader zu steigern. Professor Eißler ist zuversichtlich, dass die Automobilindustrie auch dank der Thüringer Forschungsaktivitäten in zehn Jahren hocheffiziente Fahrzeugantriebe im Angebot haben wird, die mit nachhaltig erzeugten Kraftstoffen betrieben werden: „Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität wird einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“ ThIMo-Sprecher Professor Matthias Hein ergänzt: „Energieeffiziente Antriebe sind ein Schlüsselelement für die Mobilität der Zukunft. Die neue Forschungsinfrastruktur verleiht dem ThIMo noch mehr Innovationsstärke und Alleinstellung in Thüringen und weit darüber hinaus.“ Das ThIMo war 2011 an der TU Ilmenau angesiedelt worden, um die Forschung und Entwicklung im Bereich nachhaltiger Mobilität voranzutreiben. Die Forschungsschwerpunkte und Kernkompetenzen reichen von Elektromobilität, energieeffizienten Antrieben und Powertrain über Funk- und Informationstechnik bis hin zu Kunststofftechnik und Leichtbau. Mit einem Gesamtvolumen von 29 Millionen Euro ist das ThIMo das größte Einzelvorhaben an der TU Ilmenau. Das Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium fördert das Zentrum mit 22 Millionen Euro zur Finanzierung von Forschergruppen, Geräten und Ausstattungen. UNI I 01 I 2016 9| UNIPOLITIK 60 Jahre Fakultät für Maschinenbau Mit einem Festakt beging die Fakultät für Maschinenbau am 4. November ihr 60-jähriges Bestehen. Ehemalige und heutige Dekane, Professoren und Mitarbeiter feierten gemeinsam mit Absolventen und Partnern aus dem In- und Ausland das Jubiläum. I m Jahr 1955 wurde die Fakultät für Feinmechanik und Optik als vierte Fakultät der damaligen Hochschule für Elektrotechnik Ilmenau gegründet. Weltweit die erste ihrer Art, wurde sie Vorbild für zahlreiche in der Folge entstandene ähnliche Einrichtungen. Aus der damaligen Fakultät für Feinmechanik und Optik ging 1990 die Fakultät für Maschinenbau hervor, deren Lehre und Forschung heute hohe nationale und internationale Anerkennung genießen. Fast auf den Tag genau 60 Jahre nach der ersten Fakultätsratssitzung am 3. November 1955 beging die TU Ilmenau mit einem Festakt das Jubiläum. Herausragende Entwicklung Bei der Begrüßung der zahlreichen in- und ausländischen Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik konnten der Rektor, Professor Peter Scharff, und der Dekan, Professor Christian Weber, auf eine überaus erfolgreiche Entwicklung verweisen. Traditionell feinwerktechnisch-optischelektronisch geprägt, entstanden aus den interdisziplinären Verknüpfungen weitere, neue Schwerpunkte wie die Mechatronik, Mikro- und Nanotechnologien, Werkstoffwissenschaften, Kunststofftechnik, Biomechatronik und Fahrzeugtechnik/ Mobilität. „Die Fakultät für Maschinenbau ist heute in ausgewählten Bereichen weltweit führend“, würdigte der Rektor die herausragende Entwicklung. So wurden die Arbeiten im Sonderforschungsbereich 622 Nanopositionier- und Na- | 10 UNI I 01 I 2016 nomessmaschinen von den Gutachtern der Deutschen Forschungsgemeinschaft als den Weltstand bestimmend für dieses Gebiet bewertet. Ebenso kommt die genaueste Komperatorwaage aus Ilmenau. Weltweit einzigartig und auf höchstem Niveau sind auch die Arbeiten zur Lorentzkraft-Anemometrie, zu turbulenten Konvektionsströmungen und am Großgerät Ilmenauer Fass. Mit dem Thüringer Innovationszentrum für Mobilität wurde das budgetstärkste Forschungsprojekt in der Geschichte der TU Ilmenau angesiedelt. Auch das Thüringer Zentrum für Maschinenbau, an dem fünf Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligt sind, wird von der TU Ilmenau geleitet. Wie der Dekan Professor Weber betonte, hat die Fakultät maßgebliche Beiträge zur Profilierung der Forschung und internationalen Sichtbarkeit der TU Ilmenau geleistet. Niederschlag findet diese Leistungsfähigkeit in einer großen Zahl an Forschungsprojekten, Rekordwerten an Drittmitteln, zahlreichen Patenten, Veröffentlichungen und Promotionen. Mit den stetig gewachsenen Forschungskompetenzen wuchs auch die Breite des Lehrangebotes. Es umfasst heute neben dem Studiengang Maschinenbau auch die Studiengänge Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Optische Systemtechnik/ Optronik, zahlreiche Vertiefungen und Beteiligungen an weiteren Studiengängen - vom Wirtschaftsingenieurwesen über die Werkstoffwissenschaft bis hin zum hochschulübergreifenden polyvalenten Lehramtsstudium. Ausgezeichneter Ruf Regelmäßige Spitzenplatzierungen in den Rankings des Centrums für Hochschulentwicklung sowie der Zeitschrift WirtschaftsWoche zeugen von einem ausgezeichneten Ruf der Absolventen der Fakultät. Dass diese nicht selten selbst zu erfolgreichen Unternehmern werden, zeigte das Grußwort von Dr. Udo Henkel, der 1990 gemeinsam mit Mathias Roth eines der ersten von inzwischen 100 Unternehmen aus der Hochschule ausgründete. Heute beschäftigt die HENKEL + ROTH GmbH Ilmenau 40 Mitarbeiter und hat sich als SondermaschinenbauUnternehmen auf dem internationalen Markt fest etabliert. Prof. René Theska, Hauptorganisator der Jubiläumsveranstaltungen (links), und der Rektor nehmen das restaurierte Satellitenbeobachtungsgerät in Betrieb. 60 JAHRE Fotos: Max Gerard UNIPOLITIK Die hervorragende Entwicklung der Fakultät fand im Rahmen der Festveranstaltung Würdigung in den Grußworten von Partnern aus Universitäten der ganzen Welt. Vertreter europäischer, südamerikanischer und nordafrikanischer Partnerhochschulen blickten gemeinsam mit ehemaligen und heutigen Ilmenauer Protagonisten zurück auf die Anfänge und Entwicklung langjähriger erfolgreicher Kooperationen in Forschung und Lehre. Denn auch dies wurde zum Jubiläum besonders deutlich: Hinter all diesen Leistungen standen und stehen hoch engagierte Professoren und Mitarbeiter, Dekane und viele weitere Persönlichkeiten in den verschiedenen Leitungsebenen, Räten und Gremien der Hochschule. Und so rückten die Jubiläumsfeierlichkeiten mit ihren Veranstaltungen, Vorträgen, einer Festschrift und Ausstellung im Foyer des Humboldtbaus auch die Wurzeln dieser erfolgreichen Entwicklung in den Blick. Ehrung für Fakultätsbegründer Der Historiker Dr. Franz Rittig zeigte in seinem Festvortrag das Wirken des Fakultätsgründers Professor Werner Bischoff eindrucksvoll auf. Gründungsrektor Professor Hans Stamm hatte den zuvor als Hauptentwicklungsleiter bei ZEISS in Jena tätigen Ingenieur zum 1. November 1954 an die damalige Hochschule für Elektrotechnik berufen und mit dem Aufbau der Fakultät betraut. In sehr kurzer Zeit schuf Werner Bischoff das Konzept einer ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung und Forschung, das durch die Kombination von Feinmechanik und Optik weltweit einzigartig war. Er legte damit die Grundlage für eine äußerst erfolgreiche Entwicklung und die heutige breit aufgestellte Fakultät. Gemeinsam mit den Professoren Arthur Bock und Friedrich Hansen, beide ebenfalls von ZEISS stammend, begründete er die „Ilmenauer Schule der Konstruktionslehre“, die bis heute ein in der Fachwelt stehender Begriff ist. Dem wissenschaftlichen Gerätebau war der Vortrag „Der optisch-mechanische Planetariumsprojektor - das Wunder von Jena“ des Leiters des ZEISS-Geschäftsbereiches Planetarien Wilfried Lang gewidmet. Dem Physiker und Astronaut Dr. Ulf Merbold gelang es in seinem Vortrag „Wissenschaft im Weltraum“, den Saal buchstäblich mit auf die Reise in das All zu nehmen. In Würdigung des Fakultätsbegründers wurde im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten und im Beisein von Angehörigen Werner Bischoffs das Fakultätsgebäude Haus F als „Werner-Bischoff-Bau“ benannt. Zuvor wurde ein restauriertes Satellitenbeobachtungsgerät im Lichthof des Curiebaus an die Universität übergeben, das in seiner Zeit den Stand der Technik definierte und dessen Leistungsfähigkeit noch heute beeindruckend ist. Professor Manfred Steinbach, erster Promovend Professor Werner Bischoffs, hatte hierfür in Ilmenau und später bei ZEISS in Jena die maßgeblichen Arbeiten geleistet. Zum Abschluss der Festveranstaltung wurde erstmals der Gerhard-Bögelsack-Förderpreis verliehen (s. Seite 47). Festschrift zum Jubiläum Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Fakultät für Maschinenbau ist die Festschrift „60 Jahre Maschinen- und Gerätebau – von der Fakultät für Feinmechanik Optik an der Hochschule für Elektrotechnik zur Fakultät für Maschinenbau an der Technischen Universität Ilmenau“ erschienen. Der reich bebilderte Band stellt auf 533 Seiten die Geschichte, Entwicklung und die heutige Fakultät für Maschinenbau dar. Er wurde in Zusammenarbeit der TU Ilmenau mit dem Jenaer Verein Technikgeschichte in Jena e. V. erarbeitet und von den Professoren René Theska (Ilmenau) und Manfred Steinbach (Jena) herausgegeben. Die Festschrift ist über die Fakultät beziehbar. UNI I 01 I 2016 11 | UNIPOLITIK Der Personalrat informiert Urlaubsregelungen Insbesondere bei hohen Arbeitsbelastungen nimmt der Erholungsurlaub einen wichtigen Stellenwert zur Bewahrung des psychischen und physischen Wohlergehens der Beschäftigten ein. Gelegentlich kommt es bei der Urlaubsplanung zu Konflikten zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten bzw. bei konkurrierenden Urlaubswünschen auch zu Meinungsverschiedenheiten innerhalb eines Fachgebietes oder einer Struktureinheit. Um dies möglichst zu vermeiden, möchte der Personalrat in diesem Artikel über die wesentlichen gesetzlichen, tarifvertraglichen und universitätsinternen Bestimmungen informieren. Als übergeordnete Vorschrift gilt zunächst das Bundesurlaubsgesetz (BUrlG), das jedoch eine Öffnungsklausel für abweichende Regelungen in Tarifverträgen enthält. Bundesurlaubsgesetz (BUrlG): • Mindestanspruch auf 4 Wochen bezahlten Urlaub pro Jahr. • Die Urlaubswünsche des Arbeitnehmers sind zu berücksichtigen, es sei denn, dass ihrer Berücksichtigung dringende betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer, die unter sozialen Gesichtspunkten Vorrang haben, entgegenstehen. • Der Urlaub ist zusammenhängend zu gewähren, es sei denn, dass dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen oder der Beschäftigte aus persönlichen Gründen eine Teilung wünscht. • Kann der Urlaub nicht zusammenhängend gewährt werden, so muss ein Teil mindestens zwei Wochen umfassen. Ausschließlich bei dieser Regelung kann in Tarifverträgen auch zu Ungunsten des Arbeitnehmers abgewichen werden. • Im Fall der Übertragung muss der Urlaub in den ersten drei Monaten des folgenden Kalenderjahrs gewährt und genommen werden. Andernfalls verfällt der Urlaubsanspruch. • Bis auf den Mindesturlaubsanspruch können in Tarifverträgen abweichende Regelungen getroffen werden. 1 Tarifvertrag der Länder (TV-L): • Urlaubsanspruch 30 Arbeitstage bzw. 6 Wochen. • Der Erholungsurlaub kann auch in Teilen genommen werden. • Der Urlaub soll grundsätzlich zusammenhängend gewährt werden. Dabei soll ein Urlaubsteil von zwei Wochen Dauer angestrebt werden. • Sonderregelungen für Beschäftigte an Hochschulen: Im Falle der Übertragung von Urlaub ins Folgejahr muss dieser bis zum 30. September genommen sein. Andernfalls verfällt der Urlaubsanspruch. Hinweis1: Der Anspruch auf den gesetzlichen Mindesturlaub verfällt nicht, wenn ein Beschäftigter bis zum Ende des Übertragungszeitraums erkrankt und deshalb arbeitsunfähig ist. Bei der Regelung bezüglich der zwei Wochen zusammenhängenden Urlaubes wurde im TV-L vom BUrlG abgewichen und aus der Muss- wurde eine SollBestimmung. Soll-Bestimmungen sind ebenso verbindlich wie Muss-Bestimmungen, erlauben jedoch Ausnahmen in atypischen Fällen. Hinsichtlich der Übertragung von Urlaubsansprüchen weicht der TV-L zugunsten der Beschäftigten vom BUrlG ab, indem der Übertragungszeitraum auf das Sommersemester ausgedehnt wurde. Die dringenden betrieblichen Gründe für die Ablehnung eines Urlaubswunsches stellen einen unbestimmten Rechtsbegriff dar, bezüglich dessen Beschäftigte und Vorgesetzte häufig unterschiedlicher Auffassung sind. Dringende betriebliche Gründe liegen vor, wenn die vom Beschäftigten verrichtete Tätigkeit in der gewünschten Urlaubszeit unverzichtbar ist, um eine erhebliche Beeinträchtigung der betrieblichen Belange zu vermeiden2. Die Anforderungen an die Ablehnung eines Urlaubswunsches sind also recht hoch. Kommt es dennoch nicht zu einer einvernehmlichen Lösung, so räumt das Thüringer Personalvertretungsgesetz dem Personalrat ein Mitbestimmungsrecht ein. Thüringer Personalvertretungsgesetz (ThürPersVG): • Der Personalrat hat u. a. mitzubestimmen über die Festsetzung der zeitlichen Lage des Erholungsurlaubes für einzelne Beschäftigte, wenn zwischen Dienststellenleiter und den beteiligten Beschäftigten kein Einverständnis erzielt wird. Im Dialog mit der Dienststelle prüft der Personalrat in strittigen Fällen, ob tatsächlich dringende dienstliche Gründe dem Urlaubswunsch entgegenstehen oder ob bei konkurrierenden Urlaubswünschen eine nachvollziehbare und gerechte Auswahl hinsichtlich sozialer Gesichtspunkte getroffen wurde. Für Beschäftigte mit Lehraufgaben trifft außerdem das Thüringer Hochschulgesetz eine Einschränkung bezüglich der Lage des Urlaubes. EuGH-Urteil vom 20.01.2009 (C-350/06 - Schultz-Hoff), 2Sponer / Steinherr, Kommentar zum TV-L, R. v. Decker Verlag, 3Landesarbeitsgericht Düsseldorf, 3 Sa 89/70 | 12 UNI I 01 I 2016 Foto: Oliver Boehmer - bluedesign®/fotolia.com UNIPOLITIK Thüringer Hochschulgesetz (ThürHG): Allgemeine Dienstordnung der TU Ilmenau (ADO): • Hochschulpersonal mit Lehraufgaben nimmt den Erholungsurlaub in der vorlesungsfreien Zeit. Ausnahmen bedürfen der Genehmigung des Leiters der Hochschule. • Bis Ende März eines jeden Urlaubsjahres sollen in den zentralen Einrichtungen und der Zentralverwaltung sowie in den Fakultäten die Urlaubspläne aufgestellt werden. Abweichungen von diesem Plan sind regelmäßig nur in begründeten Fällen möglich und bedürfen der Abstimmung mit allen von der Änderung Betroffenen. • Der Urlaubsantritt setzt einen schriftlichen Antrag unter Verwendung des vorgeschriebenen Vordrucks und der Genehmigung durch den Vorgesetzten voraus. Die Umsetzung dieser Vorschrift ist in Mitteilung 08/2012 des Rektorates näher ausgestaltet. So kann z. B. im Ausnahmefall auch kurzzeitiger Urlaub bis zu 5 Tagen während der Vorlesungszeit gewährt werden. Bei mehr als 5 Tagen bedarf es der besonderen Begründung und der Genehmigung durch den Rektor. Die kurzfristige Beantragung von Urlaub kann problematisch sein, da sich unter Umständen die Vertretungsorganisation schwierig gestaltet. Die allgemeine Dienstordnung sieht daher vor, dass die Urlaubsplanung bis Ende März erfolgen soll. Beschäftigten davon ausgehen, dass der Urlaub dementsprechend festgelegt ist und nicht der erneuten Zustimmung bedarf. Als angemessene Frist gilt in der Praxis ein Zeitraum von einem Monat 3. Für verbeamte Kolleginnen und Kollegen sowie für Auszubildende gelten teilweise abweichende Verordnungen und Gesetze. Bei Fragen können Sie sich gerne vertrauensvoll an Mitglieder des Personalrates wenden. Marko Hennhöfer I Vorsitzender des Personalrates Wird der Urlaub beantragt und der Arbeitgeber widerspricht nicht innerhalb einer angemessen Frist, können die Die TU Ilmenau hat zum vierten Mal in Folge das TOTAL EQUALITY-Prädikat für Chancengleichheit erhalten. Das Prädikat gilt damit bis zum Jahr 2017. Die Universität wurde unter anderem dafür ausgezeichnet, dass sie mit einem neuen Gleichstellungskonzept Nachwuchsförderung, Personal- und Organisationsentwicklung gestärkt hat. In der Begründung der Jury für die Auszeichnung heißt es: „Maßnahmen zur aktiven Rekrutierung von Professorinnen stellen wichtige Neuerungen bei Stellenbesetzung/Personalbeschaffung dar. Die AG Personalentwicklung sowie neue Mentoringund Vernetzungsangebote bilden Erweiterungen der Karriere-/ Personalförderung.“ Weiter heißt es in der Begründung, dass die Gleichstellung an der Universität besser institutionalisiert worden sei: „Mit dem neuen Gleichstellungsplan und -konzept werden Fakultäten stärker in die Pflicht genommen und Gleichstellung besser in der Organisationsentwicklung verankert.“ Foto: TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V. TOTAL E-QUALITY-Prädikat bis 2017 Die Gleichstellungsbeauftragte, Prof. Edda Rädlein (links), und die Kanzlerin, Dr. Margot Bock, nahmen die TOTAL EQUALITY-Prädikatsurkunde für die TU Ilmenau entgegen. UNI I 01 I 2016 13 | UNIPOLITIK Kulturelle Institution beging Jubiläum Fotos: Christoph Gorke 30 Jahre Kammerchor der TU Ilmenau Mit einem Festkonzert feierte der Kammerchor der TU Ilmenau e. V. im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Aktive und ehemalige Sängerinnen und Sänger zeigten mit vier- bis achtstimmig vorgetragenen Werken von Hassler, Monteverdi, Elgar, Distler und Neske das hohe künstlerische Niveau, das der Chor unter der langjährigen Leitung von Arne Puschnerus heute erreicht hat. „Wo immer der Kammerchor auftritt, adelt er jede Veranstaltung“, würdigte der Rektor, Professor Peter Scharff, das Ensemble. Längst habe Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird der Kammerchor künstlerisch von Arne Puschnerus geleitet. | 14 UNI I 01 I 2016 sich der Chor weit über die Universität hinaus einen Namen gemacht, auf den die TU Ilmenau sehr stolz sei. Chorleiter Arne Puschnerus, dem Vereinsvorstand um die Vorsitzende Bettina Töpfer und allen Sängerinnen und Sängern sprach der Rektor für diese Leistung große Anerkennung aus. Seit den Anfängen im Herbst 1985, als sich sieben Sänger und eine Sängerinnen zu einem Doppelquartett zusammentaten, entwickelte sich in kontinuierlicher Probenarbeit der Kammerchor der TU Ilmenau, in dem neben Studierenden auch viele Mitarbeiter und Absolventen der Universität mitsingen. Über 200 Sängerinnen und Sänger haben seither aktiv im Ensemble mitgewirkt, manche nur ein Semester, andere über viele Jahre. Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens wechselten die Dirigenten des Chores, Studenten des Fachs Chorleitung an der Hochschule für Musik in Weimar, alle zwei Jahre. 1994 übernahm Arne Puschnerus die musikalische Leitung des Ensembles, der seitdem die künstlerische Entwicklung des Kammerchores entscheidend prägt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten inspiriert er die Sängerinnen und Sänger immer wieder mit neuen Ideen und musikalischen Herausforderungen. Auftritte bei vielfältigsten akademischen Anlässen, vor allem aber die großen Konzerte und CDAufnahmen zeigen die heute erreichte große Bandbreite und hohe musikalische Qualität. Basis, um sich auch Projekten wie dem musikalischen Märchen „Der Froschkönig“, der „Carmen“-Aufführung, dem Mozart-Requiem oder der SchubertMesse erfolgreich zuzuwenden. Verdienter Lohn sind ein begeistertes Publikum und zahlreiche Auszeichnungen von Wettbewerben auf Landes-, Bundes- und sogar auf internationaler Bühne. Darunter im Jahr 2014 der erste Preis in der Kategorie „Große gemischte Kammerchöre“ beim Internationalen Festival der Advents- und Weihnachtsmusik in Prag. Angesichts dieser Entwicklung ist dem Rektor um die Zukunft der kulturellen Institution Kammerchor nicht bange. „Ich bin mir sicher, dass der Chor eine große Anziehungskraft auf nachfolgende Generationen von musikbegeisterten Studierenden und Mitarbeitern ausübt und seine Entwicklung auch in den nächsten 30 Jahren gesichert ist.“ UNIPOLITIK +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ Umzug in Ausweichquartier Neuer Masterstudiengang Neues Kompetenzzentrum Ein Teil der Mitarbeiter der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien ist derzeit in Ausweichquartieren im Gebäude K+B untergebracht. Der Umzug aus dem Oeconomicum war notwendig geworden, da das Gebäude brandschutztechnisch ertüchtigt werden muss und die beiden oberen Etagen aufgrund nur eines Fluchtweges besonders gefährdet sind. Betroffen sind das Dekanat, der VT-Bereich und zwei Fachgebiete. Die Mittel für die Sanierung des Gebäudes wurden im Landeshaushalt 2016/17 eingestellt. Geplant sind rund drei Millionen Euro für Modernisierungen hinsichtlich Barrierefreiheit, Brandschutz, elektro- und IT-Anlagen sowie der Fassade. Der Senat der TU Ilmenau hat die Einführung des konsekutiven Masterstudienganges Biotechnische Chemie beschlossen. Damit will die TU Ilmenau Lehre und Forschung auf dem Zukunftsfeld Life Science weiter stärken. Die Einführung des neuen Masterstudienganges ist zum Wintersemester geplant. Die Universität will damit nicht zuletzt den eigenen Absolventen des gleichnamigen Bachelorstudienganges den nahtlosen Übergang in ein forschungsorientiertes Masterstudium ermöglichen. Darüber hinaus wird das Angebot Interessenten und Absolventen aus weiteren chemischnaturwissenschaftlichen oder biotechnologischen Studiengängen offen stehen. Die TU Ilmenau ist im bundesweiten Wettbewerb zur Förderinitative “Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ für ein künftiges Kompetenzentrum ausgewählt worden. Das Zentrum soll die Digitalisierung in der mittelständisch geprägten Thüringer Wirtschaft voranbringen und ihr weitere Wachstumschancen eröffnen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat dem Konsortium im Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) unter der Leitung der TU Ilmenau, Fachgebiet Fertigungstechnik (Professor Jean-Pierre Bergmann), den Zuschlag erteilt, einen Förderantrag für ein Kompetenzzentrum auszuarbeiten. Das Zentrum soll noch in diesem Jahr starten. Nach 13 Jahren Amtszeit hat Dr. Fred Roß den Staffelstab als „Beauftragter für die Belange Studierender mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung“ weiter gegeben. Der Anteil der Studierenden mit Handicaps, schweren körperlichen oder psychologischen Erkrankungen an allen Studierenden wird deutschlandweit auf 20 Prozent beziffert. In seinem Rechenschaftsbericht vor dem Senat konnte Dr. Roß auf eine beeindruckende Bilanz verweisen, die im Zusammenwirken mit vielen verantwortlichen Stellen und Gremien der Universität erreicht worden ist. So wurden in den Prüfungsordnungen ein Nachteilsausgleich und die Gleichbehandlung von behinderten und chronisch kranken Studierenden geregelt, Sonderstudienpläne eingeführt und viele technische und bauliche Barrierefreiheiten geschaffen. Mittlerweile genieße die TU Ilmenau einen hohen Bekanntheitsgrad und guten Ruf für ihre Aktivitäten auf zum Weg zur barrierefreien Universität. Dennoch sieht Fred Roß noch Verbes- Foto: Bettina Wegner Langjähriger Beauftragter verabschiedet serungsbedarf, vor allem mit Blick auf die Vereinheitlichung der Beratung und Anlaufstellen für die betroffenen Studierenden. Um diesen Anliegen gerecht zu werden, beschloss der Senat eine neue Ordnung, die unter anderem das Anwesenheitsrecht des Beauftragten bei Sitzungen der Prüfungsausschüsse, die strukturierte Einbindung in das Beratungskonzept der TU Ilmenau und die Verlängerung der Amtszeit um ein Jahr auf drei Jahre fixiert. Der Prorektor für Bildung, Professor Jürgen Petzoldt, und die Kanzlerin der TU Ilmenau, Dr. Margot Bock, dankten Dr. Roß für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz und würdigten sein enormes Engagement im Interesse der Studierenden. Als neue Beauftragte wurde Sandra Hild, die auch die psychologische Kontaktstelle der TU Ilmenau betreut, gewählt. Studienberaterin Irene Peter wird sie als Stellvertreterin unterstützen. UNI I 01 I 2016 15 | UNITITEL Neurologische und psychiatrische Erkrankungen wie Schlaganfall und Demenz, aber auch Depressionen, Epilepsie, Migräne, Multiple Sklerose oder Parkinson, haben eine Gemeinsamkeit: Allen liegt eine Veränderung der elektrischen Vorgänge im Gehirn zugrunde. Studien haben gezeigt, dass transkraniale Stromstimulationen (TSS) die Nervenaktivität beeinflussen können. Damit die noch junge Therapie aber wirksam ist, muss der Strom ganz bestimmte Areale des Gehirns treffen und die Dosis individuell auf den Patienten abgestimmt sein. Das ist bisher noch kaum möglich. Forschern der TU Ilmenau ist jetzt gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Medizin und Unternehmen gelungen, die TSS so zu optimieren, dass sie zielgenau eingesetzt werden kann und zugleich leicht handhabbar ist. Fotos: ari, CLIPAREA/fotolia.com, Santiago Cornejo/fotolia.com | 16 UNI I 01 I 2016 UNITITEL Das AUGE als FENSTER ins GEHIRN NEUE THERAPIE FÜR NEUROPSYCHIATRISCHE ERKRANKUNGEN Jährlich werden 260.000 Schlaganfälle in Deutschland gezählt, fast die Hälfte der Patienten erleiden dadurch mittelschwere bis schwere Funktionsstörungen. Ein Schlaganfall ist damit die häufigste Ursache für eine erworbene Behinderung im Erwachsenenalter. Noch dramatischer sind die Zahlen bei Alzheimererkrankungen. Allein in Deutschland sind 1,2 Millionen Menschen an Demenz erkrankt und Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen bis 2030 noch verdoppelt. „Diese häufigen Erkrankungen, aber auch viele weitere Erkrankungen wie Depressionen oder Parkinson führen zu Veränderungen der kortikalen Erregbarkeit und damit der Hirnfunktion“, sagt der Leiter des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik (BMTI) der TU Ilmenau, Professor Jens Haueisen. „Diese Veränderungen verringern die Leistungsfähigkeit der Patienten und können ihr gesamtes Leben enorm einschränken. Mit unserer immer älter werdenden Gesellschaft nehmen diese Erkrankungen stetig zu. Therapien, die die Gehirnfunktion oder die Rehabilitation positiv beeinflussen, gewinnen deshalb immer mehr an Bedeutung.“ THERAPIEPOTENZIAL LÄNGST NICHT AUSGESCHÖPFT Bei der Suche nach wirkungsvollen Behandlungsmethoden ist die transkra- niale Stromstimulation sowohl für die Grundlagenforschung als auch die Therapie in Kliniken und Praxen von großem Interesse. Bei der Methode werden auf der Kopfhaut Elektroden angebracht, die einen schwachen elektrischen Strom durch den Schädelknochen hindurch (transkranial) zum Gehirn leiten. Da die Stromstärke nur wenige Milliampere beträgt, ist die 20- bis 30-minütige Behandlung für den Patienten schmerzfrei. Mit dem früheren Schreckensszenarium einer Elektrokrampftherapie hat das heutige Verfahren also nichts mehr zu tun. Aber können so geringe Dosen elektrischer Energie auch eine Wirkung hervorrufen? Ja, bestätigen neueste Untersuchungen. Professor Haueisen: UNI I 01 I 2016 17 | UNITITEL Gelungene Mikro-Nano-Integration: Innovativer Ölzustandssensor für die Zustandsanalyse von Hydraulikölen. PROF. JENS HAUEISEN Leiter des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik der TU Ilmenau „Unsere Kooperationspartner vom Zentrum Neurologische Medizin in Göttingen konnten in klinischen Studien nachweisen, dass eine Stimulation des Kopfes mit schwachen Strömen die Erregbarkeit des Gehirns verändert und ein Effekt erzeugt werden kann, der mehrere Stunden anhält. Die Methode kann also helfen, die Leistungsfähigkeit der Patienten wieder zu verbessern.“ Allerdings sehen die Forscher das therapeutische Potenzial der Stromstimulation bei weitem nicht ausgeschöpft. „Bislang werden lediglich zwei großflächige Elektroden auf dem Kopf appliziert“, erläutert Professor Haueisen. „Damit sind mehr oder weniger nur ungezielte Stimulationen möglich. Die Methode kann ihre volle Wirkung aber nur entfalten, wenn es gelingt, abhängig von der jeweiligen Erkrankung und dem einzelnen Patienten eine Stimulation ganz bestimmter Regionen des Gehirns zu realisieren.“ Die Ilmenauer Wissenschaftler und ihre Partner machten es sich daher zur Aufgabe, die TSS-Therapie so zu verbessern, dass sie diesen Anspruch erfüllt. INNOVATIVER FORSCHUNGSANSATZ AUS DER TU ILMENAU In intensiver Forschungsarbeit ist es den Partnern nun gelungen, ein neues Verfahren zu entwickeln, mit dem weltweit erstmalig eine optimierte, patientenindividuelle und lokalisierte Behandlung möglich ist. Es fußt auf einem besonders breiten wissenschaftlichen Ansatz, bei dem die Arbeiten zur Neurophysiologie mit aktuellsten Ergebnissen aus der Ophthalmologie, also der Augenheilkunde, und der multimodalen Forschung, bei der aus einer Vielzahl von Daten dreidimensionale Modelle zur computergestützten Therapiesimulation berechnet werden, kombiniert wurden. Denn um den komplizierten Prozessen, die sich während der Stromeinprägung im Gehirn abspielen, | 18 UNI I 01 I 2016 auf den Grund zu gehen, mussten die Forscher neue Wege gehen und aktuellste Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen zusammenführen. Die Arbeiten wurden im Rahmen des InnoProfile-TransferProjekts „3D-Transkraniale Stromstimulation und Analyse der neurovaskulären Kopplung mittels retinaler Gefäßanalyse – EyeTSS“ (Förderkennzeichen 03IPT605A) über drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. DAS AUGE ALS DIAGNOSTISCHES FENSTER Ausgangspunkt bildete zunächst die Hypothese, dass Stimulationen mit Strom nicht nur signifikante Veränderungen der elektrischen Aktivität im Gehirn hervorrufen, sondern auch eine erhöhte Blutzirkulation. Dieser Vorgang spielt sich in winzigen Blutgefäßen mit einem Durchmesser unter 300 Mikrometern ab. Die Durchblutung und der Stoffaustausch in diesen kleinen Blutgefäßen wird als Mikrozirkulation bezeichnet. „Sowohl die Prozesse der neuronalen Aktivität als auch die der Mikrozirkulation werden durch die Stromstimulation beeinflusst“, sagt Matthias Klemm, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut BMTI und Kopf des EyeTSS-Teams. „Das heißt, aus der Veränderung der Mikrozirkulation in den Blutgefäßen lassen sich Rückschlüsse auf die Stromwirkung im Gehirn ziehen.“ Der genaue funktionelle Zusammenhang zwischen Gehirnaktivität und Mikrozirkulation, die sogenannte neurovaskuläre Kopplung, ist bisher noch ungeklärt. Die neurovaskuläre Kopplung (zusammengesetzt aus griechisch neuron = Nervenzelle und lateinisch vas = Gefäß) ist ein physiologischer Mechanismus zur Regulierung der Blutversorgung des Gehirns. Wenn Nervengewebe, etwa durch Bewegung oder kognitive Anstrengung, aktiviert wird, ist an der entsprechenden Stelle eine Steigerung des Blutflusses zu verzeichnen. Moderne bildgebende Verfahren wie die funktionelle Magnetresonanztomographie können die Blutversorgung darstellen, lassen aber nur einen bedingten Rückschluss auf die neuronale Aktivität im Gehirn zu. Die Forscher mussten also einen anderen Weg suchen, um mehr über neurovaskuläre Kopplung herauszufinden. Die Lösung UNITITEL Transkraniale Stromstimulation mittels textiler Stimulationshaube und spezieller Ringelektrode um das Auge während optischer Stimulation mit grünem Licht zur Gefäßanalyse an der Netzhaut. Fotos: ari Fotos: ari lautet Auge, denn, so Matthias Klemm: „Auch am Auge steigt die Mikrozirkulation an, wenn visueller Input verarbeitet werden muss. Und nur am Auge ist es möglich, Veränderungen in den Blutgefäßen nicht-invasiv zu beobachten. Wir nutzen deshalb das Auge als diagnostisches Fenster in den Körper, um zu detaillierten Kenntnissen über die neurovaskulären Kopplungsmechanismen zu gelangen.“ ERSTE STROMSTIMULATION DES AUGES Für ihre Messungen stimulierten die Forscher das Auge, genauer gesagt, die Retina, die Netzhaut, um zu sehen, wie die winzig kleinen Blutgefäße reagieren. Dies war zunächst nur optisch mittels unterschiedlichem Licht- und Farbeinfall möglich, da es eine derartige strominduzierte Stimulation des Auges bislang nicht gab. Mit hochaufgelöster Bildgebung machten sie die hervorgerufenen Regulationsvorgänge der Mikrozirkulation sichtbar. Die hierbei genutzte optische Stimulations- und Analysetechnik war zuvor im InnoProfile-Projekt „Multimodale Integration ophthalmologischer Diagno- setechnologien - MIntEye“ (Förderkennzeichen 03IP605) entwickelt worden. „Schon bei der optischen Stimulation zeigte sich, dass sich die Blutgefäße der Netzhaut bei gesteigerter neuronaler Aktivität um wenige Prozent weiten, um mehr Blut und Nährstoffe zu transportieren“, erläutert Matthias Klemm. Nun galt es herauszufinden, wie die Netzhaut reagiert, wenn sie nicht nur mit Licht, sondern auch mit elektrischem Strom, wie bei der TSS das Gehirn, stimuliert wird. Dafür entwickelten die Partner eine spezielle Haube und eine Ringelektrode, die um das Auge gelegt wird. Größe, Form und Position der Elektroden wurden solange angepasst, bis die optimale Versuchsanordnung erreicht war. In einer gemeinsam mit der OphthalmoInnovation GmbH durchgeführten Studie mit 100 Teilnehmern wurde die neue Technologie getestet. Um die Wirkweise und Dynamik des Verfahrens zu beurteilen, wurde die elektrische Reizung schrittweise variiert und die jeweiligen Auswirkungen auf die neuronale Aktivität der Netzhaut mit dem Elektroretinogramm aufgezeichnet. „So konnte beispielsweise der Einfluss bestimmter Signalformen, Stromintensitäten oder Frequenzen auf die Mikrozirkulation und die elektrische Aktivität der Netzhaut analysiert werden“, erläutert Matthias Klemm. „Letztlich konnten wir mit dieser Studie erstmals nachweisen, dass die elektrische Stimulation zu einer gesteigerten Gefäßreaktion am Augenhintergrund führt. Weiterhin konnten wir erstmalig zeigen, dass bei gleichzeitiger optischer und elektrischer Stimulation sich im Elektroretinogramm eine gesteigerte neuronale Aktivität der Netzhaut im Vergleich zur rein optisch hervorgerufenen Aktivität zeigte.“ Gemittelter Zeitverlauf des Gefäßdurchmessers von Arterien in der Netzhaut gesunder Probanden bei optischer und elektrischer Stimulation. UNI I 01 I 2016 19 | UNITITEL Foto: ari 3D-MODELL FÜR BEHANDLUNGSSIMULATION Um nun die Wirkung der Stromstimulation in Auge und Gehirn zu optimieren, wurde die Stromverteilung im biologischen Gewebe detailliert simuliert. Dabei wurden die gleichen Modellierungsansätze zur Nachbildung von Augen- und Kopfgewebe angewendet. Auch hier griffen die Ilmenauer Wissenschaftler auf langjährige Erfahrungen ihrer interdisziplinären Forschungsarbeit zurück, konkret auf die so genannte Volumenleitermodellierung. Dabei erstellen sie anhand von medizinischen Bilddaten aus der Magnetresonanz- und Computertomographie dreidimensionale Modelle, in denen unterschiedliche Gewebe und deren jeweilige elektrische Leitfähigkeit definiert werden. Auf diese Weise entsteht am Computer ein Modell, an dem Verteilungen elektrischer und magnetischer Felder im Schädel simuliert werden können. Wichtige beeinflussende Faktoren wie zum Beispiel die Leitfähigkeit des | 20 UNI I 01 I 2016 Schädels und des neuronalen Gewebes wurden dabei systematisch variiert und ihr Einfluss auf die Simulationsergebnisse untersucht. Hierzu wandten sie erstmals stochastische Sensitivitätsanalysen an, um alle signifikanten Leitfähigkeitsparameter zu charakterisieren. Zusätzlich entwickelten die Forscher ein physisches Modell eines realen menschlichen Schädels aus einem gipsartigem Material. Mit Hilfe dieses Modells ist es ihnen sogar gelungen, die Stromverteilung bei Stromstimulation innerhalb des Schädels so zu überprüfen als wenn es sich um einen echten Schädel handeln würde. So gingen die Wissenschaftler Schritt für Schritt der Dynamik, dem Verlauf und der exakten Ausprägung der strominduzierten biologischen Prozesse auf den Grund. Matthias Klemm: „Dabei konnten wir zeigen, dass eine patientenbezogene Modellierung der Leitfähigkeiten im Kopf Voraussetzung dafür ist, um die Stromverteilung exakt vorauszubestimmen und individuell angepasste Behandlungsschemata zu entwickeln.“ Volumenleitermodell vom menschlichen Kopf mit simuliertem Stromverlauf im Gehirn bei transkranialer Stromstimulation. Mit dem Modell können die Wissenschaftler den Verlauf von eingeprägten Strömen simulieren und so individuelle Behandlungsschemen entwickeln. DIE SICHT VON AUßEN Univ.-Prof. Dr. med. MICHAEL NITSCHE LEIBNIZ-INSTITUT FÜR ARBEITSFORSCHUNG AN DER TU DORTMUND Computersimulation und physisches Schädelmodell zur Optimierung und Validierung der transkranialen Stromstimulation. NEUARTIGE HAUBE ERSETZT AUFWÄNDIGE VERFAHREN Ziel dieser Behandlungsschemata ist es, eine therapeutische Wirkung des Stroms im Zielareal hervorzurufen, gleichzeitig aber die Strombelastung des übrigen Gewebes zu minimieren. Um die von K linikärzten und niedergelassenen Neurologen gewünschte Intensität der Stromdichte in den betroffenen Zielarealen zu realisieren, haben die Forscher der EyeTSS-Gruppe ein variabel kombinierbares Array mit bis zu 16 flächigen Elektroden zur Mehrkanalstimulation entwickelt. Die einzelnen Stimulationselektroden werden durch eine speziell angepasste, hochpräzise Elektronik des Kooperationspartners neuroConn GmbH aus Ilmenau angesteuert. „Je nach zu adressierendem Zielvolumen und den dort erwünschten lokalen Effekte werden die Elektroden unterschiedlich aktiviert“, erklärt Matthias Klemm das Verfahren. Die Vorteile gegenüber den bisherigen Stromstimulationen mit lediglich zwei großflächigen Stimulationselektroden aus Gummi, die manuell mit Hilfe von Fixierbändern oder adhäsiven Pasten am Kopf angebracht werden mussten, liegen auf der Hand: Das bisherige Vorgehen ist aufwändig, fehleranfällig und erfordert gut ausgebildetes Personal. Eine Mehrkanalstimulation, wie sie von der Ilmenauer Gruppe entwickelt wurde, kann so nicht reproduzierbar realisiert werden. Stattdessen arbeiten die Forscher an innovativen Haubenkonzepten auf Basis textiler Das Gehirn ist das wesentliche Organ, das unser Verhalten und Erleben determiniert. Neu entwickelte Technologien haben in den letzten Jahren wesentlich dazu beigetragen, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns besser zu verstehen. Wir wissen heute, dass die Nervenzellen des Gehirns elektrisch miteinander kommunizieren und dass Veränderungen der Effizienz dieser Kommunikation eine wesentliche Rolle für psychologische Prozesse, Verhalten und Motorik spielen. Störungen dieser Kommunikation sind an einer Vielzahl neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen beteiligt. Nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren wie die transkraniale Gleichstromstimulation sind in der Lage, in diese Kommunikation einzugreifen und Verhalten und Erleben zu verändern. Welche Parameter der Stimulation optimal für die Erzielung der Effekte geeignet sind, wurde bisher nicht systematisch untersucht, ist aber von entscheidender Bedeutung für den zukünftigen Einsatz der Methode in den Grundlagenwissenschaften und für die Behandlung von Patienten. Hier setzt das Projekt EyeTSS an. In diesem kooperativen Projekt werden auf der Grundlage eines Modells der neurovaskulären Kopplung optimierte Stimulationsprotokolle und Stimulationsgeräte entwickelt und hinsichtlich ihrer Effekte auf das menschliche Gehirn überprüft. Dieses ist ein wesentlicher Schritt, um eine weitere Verbreitung dieses Verfahrens zu gewährleisten und es in die Routine-Therapie von Erkrankungen des Nervensystems einzuführen. UNI I 02 I 2015 UNI I 01 I 2016 21 | 21 | Neuartige Haube mit trockenen Elektroden zur Aufzeichnung des Elektroenzephalogramms. UNITITEL DUALHAUBE ZUR ZIELGENAUEN ELEKTRISCHEN STIMULATION DES GEHIRNS UND GLEICHZEITIGEN MESSUNG DER HIRNAKTIVITÄT Doch noch geht das EyeTSS-Team einen Schritt weiter. Momentan sind die Forscher dabei, alle erarbeiteten Ergebnisse zum weltweit ersten System zusammenfügen, mit dem die elektrische Stimulation von Hirnaktivität durchgeführt und zusätzlich die Gehirnströme gemessen werden können. Das System besteht aus Stromstimulator, Biosignalverstärker zur Aufzeichnung von Hirnaktivität und einer nochmals verbesserten Haube, die gleichzeitig die Stromstimulation und eine Aufzeichnung des Elektroenzephalogramms (EEG) ermöglicht. Matthias Klemm: „Das Fotos: ari Gezielte transkraniale Stromstimulation des vorderen Hirnabschnitts mit textiler Haube. Elektroden, die ebenso zuverlässig wie leicht zu handhaben sind. Dabei konnten die Forscher der TU Ilmenau auf ihre gemeinsam mit dem Kooperationspartner warmX GmbH gesammelten Erfahrungen mit leitfähigen Fäden anknüpfen. Ergebnisse dieser früheren Arbeiten sind mittlerweile in ersten Produkten zum Beispiel zur Pulsüberwachung bei sportlicher Aktivität zu finden. Diese Ansätze entwickelten die Partner zu einer textilen Stimulationshaube mit eingearbeiteten Elektroden aus Silberfäden weiter. Dabei hatten sie erneut komplexe Herausforderungen zu lösen, von der bestmöglichen Positionierung von immer mehr Elektroden über die Frage, wie ein guter elektrischer Kontakt zwischen Kopf und Stimulationselektrode sichergestellt werden kann bis hin zur Problematik, woher das dafür notwendige Elektrolyt kommt. Ausgehend von ersten Stimulationshauben mit zwei textilen Elektroden gelang es über insgesamt fünf Generationen von Hauben, mehrkanalige Stimulationshauben mit acht gegeneinander isolierten Elektroden zu entwickeln. Die Elektrolytlösung wird dabei über ein in den Elektroden integriertes Reservoir bereitgestellt. Ein unkontrolliertes Austreten der Elektrolytlösung wird durch eine Einfassung der Elektroden verhindert. Für die gesamte Stimulationsdauer ist so eine kontrollierte Stromeinprägung sichergestellt. | 22 UNI I 01 I 2016 EEG dient dazu, den direkten Effekt der TSS auf die Hirnaktivität zu messen.“ Um beide Verfahren in einer einzigen Haube zu vereinen, haben die Forscher der TU Ilmenau auch eine innovative EEG-Haube zur Messung von Hirnaktivität entwickelt. Auch sie löst bisherige aufwändige Verfahren, bei denen einen Vielzahl an Elektroden einzeln am Kopf angebracht werden müssen, durch fest in die Haube integrierte, trockene Elektroden ab. Die Wissenschaftler arbeiten nun daran, die neuartige EEG-Haube und die innovative Haube zur mehrkanaligen Stromsimulation zu einer Haube zu kombinieren. Ist auch dieser Schritt geschafft, soll die Entwicklung möglichst schnell in marktfähige Produkte überführt werden. Weltweit erstmalig arbeitet die Ilmenauer Gruppe damit an einer Technologie, mit der eine individuell angepasste und zielgenaue Stromstimulation nach den Vorgaben der Simulationsergebnisse reproduzierbar realisiert werden kann. Für Millionen Menschen, die von neurologischen oder neuropsychiatrischen Erkrankungen betroffen sind, würde damit eine neue, nichtmedikamentöse und dennoch wirkungsvolle Behandlungsmethode zur Verfügung stehen. UNITITEL INTERVIEW MIT MATTHIAS KLEMM | Projektkoordinator EyeTSS UNI Was genau passiert im Gehirn während der Stromstimulation? MATTHIAS KLEMM: Die Stromstimulation ruft Veränderungen der Gehirnfunktionen hervor, indem das Ruhemembranpotenzial der Neuronen depolarisiert oder hyperpolarisiert wird. Ein positiver Stimulationsstrom, die anodale Stimulation, führt zu einer Depolarisation des Ruhemembranpotenzials, wodurch die neuronale Erregbarkeit erhöht wird und häufiger Aktionspotenziale ausgelöst werden können. Damit wird die Kommunikation der Nervenzellen untereinander verbessert. Ein negativer Stimulationsstrom, die kathodale Stimulation, führt zu einer Hyperpolarisation des Ruhemembranpotentials. Dadurch wird die Erregbarkeit der Neuronen verringert und es können weniger Aktionspotenziale ausgelöst werden. Das hat also eher eine hemmende Wirkung. Deshalb sind Stromrichtung und Stromstärke im Zielgebiet von so großer Bedeutung für einen Behandlungserfolg. UNI Die TSS-Therapie ist noch sehr jung. Wie kann ihre Akzeptanz bei Ärzten und Patienten gesteigert werden? Förderkennzeichen 03IPT605A Innoprofile-Transfer-Projekt EyeTSS FÖRDERUNG: LAUFZEIT: FÖRDERUMFANG: PARTNER: Bundesministerium für Bildung und Forschung 01/2013 bis 12/2015 2 Millionen Euro (Gesamtprojekt) TU Ilmenau: Professor Jens Haueisen, Matthias Klemm, Alexander Hunold, Stefanie Freitag, Patrique Fiedler, Sascha Klee, Daniel Strohmeier OphthalmoInnovation GmbH Jena neuroConn GmbH Ilmenau warmX GmbH Apolda Universitätsmedizin Göttingen MATTHIAS KLEMM: Die Akzeptanz wird verbessert, indem nachgewiesen werden kann, dass die Stromstimulation für den Patienten eine nachhaltige Steigerung der Lebensqualität erreicht und dabei schmerz- und nebenwirkungsfrei ist. Die Stromstimulationsverfahren sollten dabei gleichwertige oder sogar bessere Ergebnisse liefern als die aktuellen Behandlungsverfahren. Bei Depressionen ist dies beispielsweise der Fall, da teilweise bessere Behandlungserfolge als durch die Gabe von Medikamenten oder eine Psychotherapie erzielt werden konnten. Die Kosten spielen natürlich auch eine Rolle für die Akzeptanz eines neuen Verfahrens. Auch da kann die Stromstimulation aktuell schon preisgünstiger sein als Medikamente gegen Depressionen. UNI Welche weiteren Entwicklungen streben Sie für die Zukunft an? MATTHIAS KLEMM: In den nächsten Schritten wird das Haubensystem auf Basis von Erfahrungen bei den klinischen Studien weiter verbessert in Bezug auf Handhabung und Komfort für den Patienten. Die Vision bzw. das mittelfristige Ziel ist die Ermöglichung der Heimanwendung unserer neu entwickelten Technologien. Weiterhin muss die Dualhaube vom aktuellen Status des Prinzipnachweises in erste Studien überführt werden. Es gibt also noch viel zu tun. UNI UNII I01 01I I2016 2016 23 | UNISTUDIUM WS 2015 / 2016 1.469 Einschreibungen 385 Fotos: ari ausländische Studienanfänger Einschreibungen im Aufwärtstrend Mit 1469 Einschreibungen zum Studienjahresbeginn 2015/16 konnte die TU Ilmenau den Aufwärtstrend bei den Immatrikulationen fortsetzen. Wurden bereits 2014 etwas mehr Einschreibungen als 2013 gezählt, so sind es im Herbst 2015 sogar rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Ein attraktives Studienangebot, vordere Platzierungen in den einschlägigen Rankings und vielfältige Marketingaktivitäten zogen erneut viele Studieninteressenten aus Nah und Fern nach Ilmenau. „Mittlerweile kommt der größte Anteil unserer Studierenden aus ganz Deutschland und dem Ausland“, freut sich der Rektor, Professor Peter Scharff, über den guten Ruf und Bekanntheitsgrad der Universität. „Darauf können wir stolz sein, denn diese erfreuliche Entwicklung ist Ergebnis der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität. Dafür gilt Ihnen allen einmal mehr Anerkennung und Dank.“ Insgesamt sind an der TU Ilmenau derzeit 6612 Studierende eingeschrieben. Trotz der starken Abgangsjahrgänge blieb die Gesamtstudierendenzahl damit konstant auf hohem Niveau. Von allen Studienformen sind 3.978 Studierende in Bachelorstudiengängen und 1.865 in Masterstudiengängen eingeschrieben. 573 junge Wissenschaftler/innen absolvieren ein Promotionsstudium. Von allen Studierenden sind 1792 junge Frauen, das entspricht 27,1 Prozent und zugleich eine leichte Steigerung gegenüber den Vorjahren. Kaum Änderungen sind auch bezüglich der Beliebtheit der einzelnen Studiengänge zu verzeichnen. Auch in diesem Jahr verbuchen die (Angewandte) Medien- und Kommunikationswissenschaft mit 175 Einschreibungen in den Bachelor und 28 Immatrikulationen in den Masterstudiengang, aber auch Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau mit je 156 Einschreibungen, die Medienwirtschaft mit 134, die Fahrzeugtechnik mit 115, Informatik mit 110, die Biomedizinische Technik mit 108 und die Elektro- und Informationstechnik mit 100 Einschreibungen erneut Spitzenwerte. Auch in den kleineren Studiengängen wie Mathematik und die ingenieur-/naturwissenschaftlichen Fächer liegen die Einschreibungen ähnlich wie in den letzten Jahren im zweistelligen Bereich bis zu 50 Immatrikulationen. Schaut man die Herkunft der Studienanfänger/innen an, so verfestigen sich auch hier die Trends der letzten Jahren weiter: Wie seit Jahren schon, kommt auch im Wintersemester 2015/16 mit 640 Studienanfängern mehr als die Hälfte aller deutschen Erstsemester (1113) aus dem Westen der Republik. Die meisten stammen aus den Nachbarländern Bayern (222) und Hessen (99), zunehmend kommen Studienanfänger aber auch aus | 24 UNI I 01 I 2016 weiter entfernten Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen (92), Baden-Württemberg (88) oder Niedersachsen (72). Mit gut einem Drittel (382) kommen aber die meisten der deutschen Studienanfänger/innen aus Thüringen. Das sind nur neun Thüringer weniger als 2014, als die Zahl der Einschreibungen aus dem eigenen Bundesland nach demografisch bedingtem Rückgang in den Vorjahren erstmals wieder deutlich gestiegen war. Für die TU Ilmenau eine sehr erfreuliche Entwicklung, zeigt sie doch, dass sie sich auch im Wettbewerb mit Großstadtuniversitäten gut behauptet. Noch nie konnte die TU so viele ausländische Studienanfänger begrüßen wie zum Wintersemester 2015/16. Besonders stolz ist die Universität aber auch in diesem Jahr auf ihre große Anziehungskraft für ausländische Studieninteressenten. Mit 385 Einschreibungen stammen 26,2 Prozent aller Studienanfänger/innen aus dem Ausland - ein Wert, der den Rekord vom Vorjahr (22,5 %) nochmals deutlich übertrifft. Die Studierenden kommen zum größten Teil von Partnerhochschulen, um in Ilmenau ein Teilstudium zu absolvieren, einen Doppelabschluss zu erwerben oder um zu promovieren. Der Anteil ausländischer Studierender an der Gesamtstudierendenzahl stieg mit 1241 Studierenden gegenüber 2014/15 von 15,5 auf 18,8 Prozent. Die größten Gruppen kommen wie schon in den Vorjahren aus China (257), der Russischen Föderation (101), Indien (91), Brasilien (89), Syrien (81), Pakistan (58), Kamerun (47), dem Iran (31) und Peru (28). UNISTUDIUM Mit dem Wohnhaus N wird das letzte noch nicht grundlegend sanierte Studentenwohnhaus auf dem Ilmenauer Campus nun umfassend modernisiert. Das Modell zeigt, wie die Wohnanlage nach der Fertigstellung aussehen könnte. Modell: Studentenwerk Thüringen Attraktives Wohnen auf dem Campus Mit dem Bauauftakt am Studentenwohnhaus N auf dem Campus der TU Ilmenau startete das neue Thüringer Programm zur Sanierung von studentischen Wohnanlagen. tät, der Stadt, allen Bauverantwortlichen und den Planungsteams Stelzer & Kraft Ingenieure GbR Jena, baukonsult-knabe Erfurt und Baubüro Grage Ilmenau für die gute Zusammenarbeit und wünschte dem Vorhaben gutes Gelingen. Das Gebäude am Helmholtzring war im Jahre 1989 in Plattenbauweise errichtet worden. Mit der grundhaften Sanierung sollen nun 129 modern ausgestattete Einzelappartements und zwei 2er-Wohngemeinschaften entstehen. Um den notwendigen Platz für damit 50 Wohnplätze mehr als vorher zu schaffen, werden die ehemaligen Balkone und das bisher als Technikraum dienende Dachgeschoss zu Wohnflächen umgestaltet. Ein zweites Treppenhaus mit Fahrstuhl, unter dem zum offiziellen Bauauftakt der Grundstein gelegt wurde, ermöglicht Barrierefreiheit im gesamten Gebäude. Ein Appartement wird behindertengerecht ausgestattet. Bereits für den Beginn des Wintersemesters ist die Fertigstellung der Wohnanlage geplant. Auch der Prorektor für Bildung der Universität, Professor Jürgen Petzoldt, zeigte sich sehr erfreut, dass die guten Bedingungen auf dem Ilmenauer Campus weiter verbessert werden. „Wir freuen uns, unseren Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern, die aus der ganzen Welt nach Ilmenau kommen, modernste Lehrund Forschungsbedingungen und in enger Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk auch ein gutes soziales und Wohnumfeld anbieten zu können. Das ist ein wichtiger Faktor, um die Anziehungskraft und Attraktivität der TU Ilmenau weit über die Grenzen des Freistaates hinaus weiter zu stärken.“ Fotos: Bettina Wegner „Die Attraktivität Thüringens als Hochschulstandort hängt unmittelbar davon ab, ob wir den Studierenden zeitgemäßen Wohnraum zu bezahlbaren Preisen anbieten können“, sagte der Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee anlässlich des Baustarts an der Ilmenauer Wohnanlage. Das Wissenschaftsministerium habe deshalb ein Sanierungsprogramm für die Studentenwohnheime in Thüringen aufgelegt. Das Programm umfasst 15 Millionen Euro aus Mitteln des Hochschulpakts 2020 des Bundes und der Länder und aus frei werdenden BaföG-Mitteln. Bis 2019 sollen mit diesen Geldern insgesamt rund 1.000 moderne Wohnheimplätze geschaffen werden. In Ilmenau ist das Wohnhaus N die letzte studentische Wohnanlage, die noch nicht grundlegend saniert wurde. „Das kann nun dank des Sanierungsprogramms des Landes Thüringen nachgeholt werden“, so der Geschäftsführer des Studentenwerks Thüringen, Dr. Ralf Schmidt-Röh. Insgesamt 3,3 Millionen Euro werden in das Projekt investiert, davon stammt eine Million aus dem neuen Landesprogramm. „Mit der Fertigstellung von Haus N sind wir in Ilmenau einmal rum“, so Dr. Schmidt-Röh. „Das heißt, wir können in allen 13 Wohnanlagen, die wir am Standort mit insgesamt 1633 Wohnplätzen bewirtschaften, modernen Komfort anbieten.“ Allerdings, betonte er, sei nach der Sanierung vor der Sanierung und auch in Zukunft bestehe Modernisierungsbedarf an Wohnanlagen und Mensen und damit an Fördermitteln. Neben dem Dank an das Land für das Förderprogramm dankte er auch der Universi- Mit der Grundsteinlegung durch Minister Wolfgang Tiefensee, Studentenwerksgeschäftsführer Dr. Ralf Schmidt-Röh und TU-Prorektor Professor Jürgen Petzoldt wurde die Sanierung des Studentenwohnhauses N begonnen. UNI I 01 I 2016 25 | UNISTUDIUM Die Frage ! Irgendwann ist es auch für die Neulinge unter den Studenten so weit: Die ersten Prüfungen müssen geschrieben werden. Der Aufwand, den Prüfungen fordern, können Erstis oft noch schlecht einschätzen. Viele fangen zu spät an zu lernen oder gehen falsch an den Stoff heran. Kurz vor der Prüfung verfallen dann viele in Prüfungsstress. UNI hat unter den älteren Semestern einmal nachgefragt, wie man richtig lernt und was man gegen Prüfungsstress tun kann. Prüfungsstress: Ruth Schultheis (26) Hannes Koch (25) Franziska Baier (25) Bachelorstudium Medientechnologie Masterstudium Biomedizinische Technik Masterstudium Media and Communication Science Wie ich lerne, hängt erst davon ab, was für eine Prüfung ansteht. Wenn es sich nur um einen Schein handelt, lerne ich kurz vorher alles auswendig und versuche es nicht einmal unbedingt zu verstehen. So spare ich Zeit und Energie, um mich auf wichtigere Prüfungen vorzubereiten. Dafür sollte man immer zeitig anfangen und auch mit anderen zusammen lernen, weil das wirklich helfen kann, Details besser zu verstehen. Wenn ich durchgefallen bin, habe ich mich dann beim zweiten Versuch noch eher ans Lernen gesetzt. Dass ich durchgefallen bin, lag daran, dass ich schon beim Lernen nur das Ziel hatte zu bestehen. Generell sollte man sich nicht davon stressen lassen, wenn man mal durch eine Prüfung fällt. Das ist keine Schande und man hat meistens noch mehrere Chancen, es besser zu machen. Wenn jemand zum ersten Mal im Studium Prüfungen schreibt, sollte er sich klar machen, dass eine Prüfung an der Uni nicht das gleiche ist wie eine Klausur in der Schule. Bei vielen Fächern reicht es einfach nicht aus, sich einen Tag vorher mal schnell in den Stoff hineinzuarbeiten. Besonders bei denen nicht, wo Verständnis gefragt ist, wie Allgemeine Elektrotechnik oder Mathe. Bei Verständnisfächern ist es auch sehr hilfreich, in Gruppen zu lernen, weil man sich gegenseitig Zusammenhänge erklären kann oder auch eher mal bemerkt, wenn man etwas sogar falsch verstanden hat. Nicht jede Gruppe ist allerdings dafür geeignet. Wenn in der Gruppe nur eine Person den Stoff erklärt, dann ist das meiner Erfahrung nach war weniger interaktiv und dadurch auch weniger effizient. Für Prüfungen lerne ich am besten mit selbstgeschriebenen Zusammenfassungen der Skripte. Diese mache ich schon während des Semesters als Nachbereitung der Vorlesungen. Das hat den Vorteil, dass ich in der Prüfungszeit mehr Zeit für das Lernen habe und schon über eine größere Wissensbasis verfüge. Wenn es ums Auswendiglernen geht, gehe ich immer das gesamte Skript durch und wiederhole nicht ein Kapitel solange, bis ich es perfekt kann. So umgehe ich, dass ich über ein Kapital gar nichts weiß. Außerdem sollte jeder sich den Tagesablauf nach seinen persönlichen Höchstzeiten legen. Ich bin abends oft richtig effizient, aber das ist von Person zu Person unterschiedlich. Zum Ausgleich sollte man zwischendurch immer mal raus gehen und sich bewegen. | 26 UNI I 01 I 2016 UNISTUDIUM Text | Fotos: Susann Kohout Welche Tipps hast du für Erstis? Markus Rothmayer (24) Vanessa Havens (24) Arndt Brückner (27) Masterstudium Biomedizinische Technik Bachelorstudium Angewandte Medien- und Kommunikationswissenschaft Masterstudium Medientechnologie Eigentlich lerne ich schon seit Beginn meines Studiums vor allem gemeinsam mit anderen, meistens in einer Gruppe von vier Leuten, aber auch mal mit einem mehr oder weniger. Dabei verbringen wir im Prüfungszeitraum oft den gesamten Tag zusammen. Wir treffen uns morgens zum Lernen, kochen dann gemeinsam zu Mittag und lernen weiter. Zwischendrin machen wir dann meist noch eine Kaffeepause oder lenken uns auf andere Art ab. Lerngruppen sind für mich deswegen besonders effizient, weil man sich gegenseitig unterstützen, aber auch motivieren kann. Man kann sich zwischendurch mal ablenken und so den Kopf freikriegen. Es ist aber auch immer einer dabei, der die Gruppe anspornt und sagt, dass es Zeit wird, sich wieder an die Arbeit zu machen. Um Prüfungsstress zu vermeiden, ist es am Wichtigsten, rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen. Das habe ich zwar selbst viel zu selten gemacht, aber es beruhigt ungemein, wenn man in der Prüfung sitzt und weiß, dass man genug gemacht hat. Ich schreibe beim Lernen die wichtigsten Folien immer noch einmal handschriftlich ab, da es mir so leichter fällt, mich an den Inhalt zu erinnern. Im besten Fall bin ich ein bis zwei Tage vor der Prüfung schon mit dem Stoff durch, so dass noch genug Zeit zum Wiederholen bleibt. Wenn ich mich doch mal so richtig gestresst fühle, rufe ich meistens Freunde an oder treffe sie und rede mir meine Sorgen von der Seele. Das hilft bei mir total. Manchmal gründen wir auch eine Art Lerngruppe und gehen den Stoff noch einmal gemeinsam durch. Gerade in den ersten Semestern merkt man, dass einen bei Verständnisfragen selbst die Bücher oft nicht weiterhelfen. Von daher ist es immer am besten, sich mit anderen zusammenzuschließen und sich gegenseitig Sachverhalte zu erklären. In der Bibliothek gibt es Gruppenarbeitsräume. Der Vorteil gegenüber einer Wohnung ist, dass man nicht so viel Ablenkung hat. Trotzdem lerne ich auch oft zu Hause. Es kann Zeit sparen, wenn man nicht erst wohin muss und auch gleich was zu essen da hat. Wie ich dann lerne, hängt ganz von der Prüfung ab. Meistens versuche ich, etwa fünf Tage vorher anzufangen. Wenn zwischen zwei Prüfungen nicht viel Zeit liegt, ist es besser, parallel zu lernen als für eine Prüfung nur einen oder zwei Tage Zeit zu haben. UNI I 01 I 2016 27 | UNISTUDIUM Deutsch-Russische Universität Erste Studierende aus Kasan in Ilmenau Ein Jahr nach der Gründung des German Russian Institute of Advanced Technologies (GRIAT) in Kasan absolvieren die ersten russischen Studierenden ein Semester in Ilmenau. Foto: Galina Evdokimova Nachdem das GRIAT gut ein Jahr besteht, zogen die Partner eine sehr positive Bilanz. Es sei sehr schnell gelungen, ein gemeinsames Doppelabschluss-Programm zu erarbeiten und mit Leben zu erfüllen. Neben der Betreuung durch Projektmitarbeiter und der Ausbildung durch russische Partner, halten Dozenten der TU Ilmenau und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg regelmäßig Blockvorlesungen vor Ort. Das dritte Semester ihres Masterstudiums absolvieren die Studierenden an den deutschen Partneruniversitäten und bereiten sich so noch intensiver auf ihren deutsch-russischen Doppelabschluss vor. Die ersten 21 Studierenden des GRIAT in Kasan absolvieren derzeit ihr Austauschsemester an der TU Ilmenau. Gruppenbild mit den Ilmenauer Projektverantwortlichen bzw. Hochschullehrern Dr. Heiner Dintera, Marko Hennhöfer und Prof. Martin Haardt (1., 2. und 3. von links) und Professor Günter Schäfer (rechts). 21 Studierende verbringen derzeit ihr drittes Semester in den Studiengängen Research in Computer and Systems Engineering und Communications and Signal Processing an der TU Ilmenau. Die Studierenden hatten im Rahmen des deutsch-russischen Doppelmaster-Programms zuvor bereits zwei Semester am GRIAT, das an der renommierten TupolevUniversität in der Hauptstadt Tatarstans, Kasan, angesiedelt ist, absolviert. Für das Semester in Deutschland erhalten sie ein Stipendium der Republik Tatarstan. Mit finanzieller Unterstützung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst baut die TU Ilmenau als Konsortialführer der Kooperation gemeinsam mit Partnern wie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eine deutsch-russische Universität in Kasan auf. Die Republik Tatarstan fördert das Vorhaben in großem Umfang mit Stipendien und Infrastrukturmaßnahmen. So wurde für das GRIAT ein Neubau errichtet, der mit dem Start des Kooperationsvorhabens im September 2014 in Betrieb genommen wurde. Für den zweiten Jahrgang wurden aus insgesamt 250 Bewerbern 68 neue Studenten von gemeinsamen Kommissionen ausgewählt und am GRIAT immatrikuliert. Das Ausbildungsprogramm wurde von vier Studiengängen im ersten Jahr auf sechs im Studienjahr 2015/16 ausgebaut. Darüber hinaus wurde die TU Kaiserslautern gewonnen, das GRIAT-Konsortium zu verstärken. Sie wird ab Herbst 2016 weitere Studiengänge anbieten. Gespräche über eine Beteiligung gibt es darüber hinaus mit der TU Braunschweig. Auch Studierende von der Nationalen Forschungsuniversität Moskauer Energetisches Institut und der Staatlichen Elektrotechnischen Universität Sankt Petersburg verbingen im Rahmen der Doppelabschlussprogramme der TU Ilmenau diesen Partneruniversitäten derzeit ein Teilstudium in Ilmenau. 13 Studierende wurden von ihren Betreuern Prof. Hannes Töpfer, Dr. Alexander Fleischer (Koordinator der Partnerschaft) und Andriy Osadchuk (Tutor) an der Universität empfangen. Ihr Aufenthalt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert, eine Studentin erhielt ein Stipendium des Präsidenten der Russischen Föderation. | 28 UNI I 01 I 2016 Foto: Klau-Dieter Fritz Doppelabschluss-Studierende UNISTUDIUM Lehrpreis Deutschlandstipendien 47 Stipendiaten 2015/16 47 Studierende der TU Ilmenau erhalten im Studienjahr 2015/16 ein Deutschlandstipendium. Auch 2015 wurde der Lehrpreis der TU Ilmenau für hervorragende Leistungen in der akademischen Lehre verliehen. Der mit je 2000 Euro dotierte Preis wird auf Vorschlag der Fakultäten vergeben und traditionell im Rahmen der Immatrikulationsfeier überreicht. Die Lehrpreisträger 2015 sind: Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Dr. Sylvia Bräunig Dr. Thomas Stauden Fakultät für Informatik und Automatisierung Professor Johann Reger Dr. Martin Aumüller Foto: F. Theska Fakultät für Maschinenbau Professor Klaus Zimmermann Dr. Marion Braunschweig Gruppenbild aller Stifter und Stipendiaten nach der Verleihung der Deutschlandstipendien für das Studienjahr 2015/16. In dem 2011 gestarteten Bundesprogramm werden Studierende, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt, für ein Jahr mit einem Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat gefördert. Die Hälfte der Mittel kommt aus dem Bundeshaushalt, die andere Hälfte von privaten Geldgebern. Eine Besonderheit des Deutschlandstipendienprogramms an der TU Ilmenau ist das Stipendiaten-Stifter-Netzwerk, durch das die Studentinnen und Studenten auf ihrem persönlichen Bildungsweg zusätzlich begleitet und gefördert werden. Seit Bestehen des Programms wurden 214 Studierende der TU Ilmenau mit insgesamt 750.000 Euro unterstützt. Mehrere Unternehmen gehören von Beginn an ununterbrochen zum Kreis der Stifter. Ihnen und allen weiteren Förderern sprach der Rektor der Universität, Professor Peter Scharff, anlässlich der Übergabe der Stipendien für das aktuelle Studienjahr Dank und Anerkennung für ihr Engagement aus. Für die aktuelle Förderrunde hatten sich 165 Studierende der TU Ilmenau beworben, aus denen die Jury die 47 Stipendiaten ausgewählt hatte. Folgende 20 Unternehmen, Stiftungen, Institutionen und Privatpersonen beteiligen sich an den aktuellen Deutschlandstipendien für Ilmenauer Studierende: 4FriendyOnly Ilmenau, Atotech Deutschland GmbH Berlin, Berufsbildungswerk Philipp Jakob Wieland Ulm, Carl-ZeissStiftung Stuttgart, DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG Neumarkt in der Oberpfalz, Deutsche Kreditbank AG Suhl, Devoteam GmbH Weiterstadt/Erfurt, Ernst-Abbe-Stiftung Jena, Industrie- und Handelskammer Südthüringen Suhl, Inverso GmbH Ilmenau, Jana und Torsten Schmidt, Familie von Prof. Georg Schmidt, Direktor des Thüringischen Technikums, Jenoptik AG Jena, MAZeT GmbH Jena, Melexis GmbH Erfurt, Petkus GmbH Wutha-Farnroda, Robert Bosch GmbH Stuttgart und Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH, Prof. Rainer Souren, Leiter des Fachgebiets Nachhaltige Produktionswirtschaft und Logistik der TU Ilmenau, Thüringer Aufbaubank Erfurt, Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. Rudolstadt mit Tochter Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe GmbH. Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften Professor Jörg Kröger Dr. Eric Täuscher Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien Professor Gernot Brähler Dr. Christoph Kuhlmann Foto: Bettina Wegner UNI I 01 I 2016 29 | UNISTUDIUM NEUES AUS DEM QUALITÄTSMANAGEMENT Monitoring der Studiengänge Regelmäßige interne/externe Studiengangevaluation Das Konzept der Studiengangevaluation an der TU Ilmenau sichert den kontinuierlichen Blick der Studiengangkommissionen und Fakultäten auf die in ihrer Verantwortung stehenden Studiengänge sowie die Dokumentation und Bewertung von Auffälligkeiten und im Bedarfsfall das Ergreifen erforderlicher Steuerungsmaßnahmen. Die Qualitätsprüfung der Studiengänge der TU Ilmenau ist in der Verfahrensanweisung „Weiterentwicklung eines Studienganges“ beschrieben. Ihre wesentlichen Bestandteile und deren Verhältnis zueinander sind in Abbildung 1 dargestellt und werden nachfolgend kurz erläutert. Die Modulevaluation dient der inhaltlichen und formalen Einschätzung eines Moduls. Erstere bezieht sich auf die Abstimmung der Lehrveranstaltungen, die Lernergebnisse, die Lehr- und Lernformen, die Passfähigkeit, die Voraussetzungen sowie die studentische Arbeitsbelastung. Im Rahmen der formalen Einschätzung werden die Vollständigkeit und Qualität der Modulbeschreibung bezugnehmend auf die ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen geprüft. Die Modulevaluation folgt einer studiengangorientierten Sicht und berücksichtigt Aspekte, die einzelnen Lehrveranstaltungen übergeordnet sind. Sie wird im Vorfeld der regelmäßigen internen Studiengangevaluation durchgeführt. Im Mittelpunkt der Qualitätsüberprüfung eines Studienganges steht die regelmäßige interne Evaluation, in deren Rahmen jährlich (im November/Dezember) die Bewertung des Studienganges durch die zuständige Studiengangkommission (SGK) erfolgt. Die SGK nutzt alle zur Verfügung stehenden studiengangbezogenen Unterlagen und Informationen, um den Studiengang u. a. bezogen auf | 30 UNI I 01 I 2016 Abbildung 1: Bestandteile der Qualitätsüberprüfung eines Studienganges • die Einhaltung der „Rahmenvorgaben für Studium und Lehre“ • die Erfüllung der „Qualitätskriterien für den Bereich Studium und Lehre“ • die Studierbarkeit zu bewerten. Die „Rahmenvorgaben für Studium und Lehre“ fassen alle, insbesondere bei der Einführung und Weiterentwicklung von Studiengängen zu beachtenden Vorgaben zusammen. Sie wurden von der Stabsstelle Qualitätsmanagement des Rektorates zur Unterstützung der Arbeit der Studiengangverantwortlichen auf der Grundlage der in Abbildung 2 dargestellten externen Anforderungen erarbeitet und vom Senat bestätigt. Die Stabsstelle Qualitätsmanagement sichert darüber hinaus die regelmäßige Überprüfung und ggf. Aktualisierung der Rahmenvorgaben und stellt diese universitätsweit zur Verfügung. Die an der TU Ilmenau im Bereich Studium und Lehre angestrebten Qualitätsziele wurden aus dem Leitbild sowie den strategischen Zielen der TU Ilmenau abgeleitet und durch Qualitätskriterien operationalisiert. Sie werden jährlich in der Arbeitsgruppe Qualitätsmanagementbeauftragte (AG QMB) sowie im Studienausschuss diskutiert. Die im Ergebnis dieser Diskussion ggf. vorliegenden Änderungen werden dem Prorektor für Bildung (als Prozessverantwortlichen für das Studienangebot der TU Ilmenau) zur Anwendung empfohlen und finden Eingang in die nachfolgenden regelmäßigen internen/externen Studiengangevaluationen. Die Kriterien zur Beurteilung der Studierbarkeit, die ebenfalls im Rahmen der regelmäßigen internen Studiengangevaluation einzuschätzen sind, entsprechen den Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen des Akkreditierungsrates. Die Ergebnisse der regelmäßigen internen Evaluation geben auch Aufschluss über die ggf. festgestellten Probleme und die empfohlenen einzuleitenden Steuerungsmaßnahmen. Sie dienen als Grundlage für die regelmäßige externe Evaluation, die derzeit alle drei Jahre (das nächste Mal im Wintersemester 2016/17) durchgeführt wird. Sie soll vorrangig den Charakter einer Beratung haben und ist am Profil und den selbstgesetzten Qualifikationszielen des Studienganges orientiert. Die Ergebnisse der Studiengangevaluation sowie die ggf. empfohlenen Steuerungsmaßnahmen werden in der UNISTUDIUM In der nächsten UNI: Ordnung zum Qualitätsmanagement Standards und Leitlinien für die Qualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum (09/2006) Ländergemeinsame Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.10.2003 i.d.F. vom 04.02.2010) Regeln für die Akkreditierung von Studiengängen und für die Systemakkreditierung (Beschluss des Akkreditierungsrates vom 08.12.2009, zuletzt geändert am 20.02.2013) Deutscher Qualifikationsrahmen (verabschiedet vom Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) am 22.03.2011) Thüringer Hochschulgesetz (21.12.2006, i. d. F. vom 18.07.2014) Abbildung 2: Rahmenvorgaben für Studium und Lehre der TU Ilmenau Studienkommission (SK) der Fakultät vorgestellt, die im Fall fakultätsintern zu ergreifender Steuerungsmaßnahmen Beschlüsse für den Fakultätsrat vorbereitet. Im Fall fakultätsübergreifender Steuerungsmaßnahmen werden diese im Studienausschuss diskutiert. Die Ergebnisse der Studiengangevaluation werden im Fakultätsbericht dargestellt. Die fakultätsübergreifende AG QMB prüft, mit Unterstützung der Stabsstelle Qualitätsmanagement, die Ergebnisse aller Studiengangevaluationen. Sie kontrolliert für jeden Studiengang, ob die für eine angeordnete externe Evaluation festgelegten Indikatoren verletzt sind: a) studienplangerechter Erwerb von ca. 30 Leistungspunkten pro Fachsemester b) Abschluss in der Regelstudienzeit c) relativ geringe Schwundquote Gesetz zu dem Übereinkommen über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich in der europäischen Region (16. Mai 2007) d) Übereinstimmung mit den strategischen Zielen der TU Ilmenau e) Einigkeit innerhalb der Universität bzgl. • der Erfüllung der Qualitätskriterien • der Einhaltung der Rahmenvorgaben für den Bereich Studium und Lehre Die Durchführung einer angeordneten externen Evaluation schließt eine Folgeevaluation durch die externen Gutachter innerhalb eines festzulegenden und für den entsprechenden Sachverhalt als sinnvoll erachteten Zeitintervalls ein. Eine freiwillige externe Evaluation kann jederzeit durch die für den Studiengang zuständige Fakultät eingeleitet werden. Auch sie liefert eine Einschätzung externer Gutachter einschließlich ggf. empfohlener Steuerungsmaßnahmen. Das Ergebnis der freiwilligen externen Evaluation wird in der SK bzw. im Fakultätsrat der betreffenden Fakultät diskutiert und daraus resultierende Maßnahmen werden beschlossen. Eine freiwillige externe Evaluation kann sowohl die regelmäßige als auch die angeordnete externe Evaluation ersetzen, wenn die freiwillige Evaluation mit diesen vergleichbar ist, d. h. der zu betrachtende Evaluationsgegenstand und die genutzten Beurteilungskriterien sich in der freiwilligen Evaluation wiederfinden. Die AG QMB prüft die Vergleichbarkeit der Evaluationsverfahren auf Antrag der Fakultät. ANSPRECHPARTNERINNEN: Dr. Heike Schorcht und Britta Sattler [email protected] UNI I 01 I 2016 31 | Foto: Syda Productions/shutterstock.com UNIFORSCHUNG TU Ilmenau koordiniert EU-Graduiertenkolleg Forschung für Fahrzeuge der Zukunft Die TU Ilmenau leitet seit Jahresbeginn das erste Graduiertenkolleg Europas, das sich mit der Digitalisierung in Fahrzeugen beschäftigt. Das EU-Graduiertenkolleg „Interdisciplinary Training Network in Multi-Actuated Ground Vehicles“, kurz: ITEAM, wird bis 2019 mit 3,8 Millionen Euro gefördert. Es eröffnet 15 hochtalentierten Nachwuchsforschern eine Promotionsausbildung auf einem Schlüsselgebiet der Automobilforschung. Megatrend Digitalisierung Internationales Netzwerk Autos, LKW und andere mobile Maschinen wie zum Beispiel Transportroboter werden immer mehr zu komplexen Systemen, die mit ihrer Umwelt, der Infrastruktur und ihrem Benutzer durch zahlreiche Informationskanäle vernetzt sind. Diese Entwicklung erfordert immer mehr Steuergeräte, was Fahrzeughersteller mehr und mehr an die Machbachbarkeitsgrenzen bringt. Weltweit arbeiten Forscher und Entwickler daher daran, Hardwarekomponenten durch Softwaresysteme zu ersetzen und die Vielzahl der Funktionen in innovativen IT-Strukturen zusammenzuführen. Für diese neue Stufe der Digitalisierung von Fahrzeugen steht der Forschungsbegriff Multi-Aktuierte Fahrzeuge (MAGV). „Die Digitalisierung in Fahrzeugen ist weltweit eines der Schlüsselthemen auf dem Gebiet der Fahrzeugforschung und -entwicklung“, sagt der Leiter des EUGraduiertenkollegs Professor Klaus Augsburg von der TU Ilmenau. „Wir wollen eine starke europäische Forschungs- und Innovationsgruppe bilden, die als Netzwerk grundlegende Beiträge zu diesem Megatrend leistet. Unser Hauptziel sind umwelt- und benutzerfreundliche Fahrzeug- und Verkehrstechnologien für den Einsatz in konventionellen, elektrischen und autonomen Fahrzeugen der Zukunft.“ Dazu vereint das ITEAM-Konsortium 16 Partner aus neun europäischen Ländern, die gemeinsam an der Ausbildung von Doktoranden mit dem Schwerpunkt Multi-Aktuierte Kraftfahrzeuge arbeiten. Neben neun renommierten Forschungseinrichtungen gehören dem Netzwerk drei international führende Fahrzeughersteller und vier Entwicklungs- bzw. Zuliefererunternehmen an. Die Förderung des internationalen Kollegs erfolgt über die MarieSkłodowska-Curie-Maßnahme „Innovative Training Networks“ des neuen EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020. Koordiniert wird das organisatorisch im Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) angesiedelte Graduiertenkolleg im Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik der TU Ilmenau unter der Leitung von Professor Klaus Augsburg. ITEAM ist damit nicht nur das erste Graduiertenkolleg Europas, dass sich mit der MAGV beschäftigt, sondern auch das erste auf dem Gebiet Automotive, das unter deutscher Leitung steht. Darüber hinaus ist es das erste in Deutschland, das über eine Marie-SkłodowskaCurie-Maßnahme gefördert wird. Nur durchschnittlich fünf Prozent aller Anträge erhalten in diesem Programm den Zuschlag. Für den Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee | 32 UNI I 01 I 2016 ist die Bewilligung „ein weiterer Beleg für die hohe Forschungskompetenz im Freistaat im Bereich innovativer Antriebstechnologien und Fahrzeugkonzepte“. Das internationale Renommee der TU Ilmenau auf diesem Gebiet und die Existenz des ThIMo hätten den Ausschlag für die Vergabe der EU-Mittel gegeben. Innovative Assistenzsysteme Auf dem Weg zur kognitiven, halbautonomen und autonomen Mobilität, dem mit seiner Umwelt vernetzten, selbstfahrenden Auto, kommt den Fahrerassistenzsystemen eine besonders wichtige Rolle zu. Die 15 Doktoranden und die Partner im Konsortium wollen daher auch und vor allem auf diesem Gebiet einen großen Innovationsschub erreichen. „Dem Fahrzeugführer werden künftig mehr und besser miteinander vernetzte Assistenzsysteme als heute zur Verfügung stehen, die ihn beim Fahren wirkungsvoller unterstützen“, erläutert Professor Augsburg. „Das Fahrzeug passt sich automatisch seiner Umgebung an, erkennt zum Beispiel Staus, Anzeigen oder Hindernisse und reagiert darauf. Die Fahrweise wird optimiert, was zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führt. Gleichzeitig wird der Kraftstoffverbrauch reduziert und damit die Emission gesenkt.“ So will das EU-Graduiertenkolleg maßgeb- Foto: RioPatuca Images/fotolia.com UNIFORSCHUNG Fotos: Bettina Wegner Bis hin zum autonomen Fahren bearbeiten die Forscher im EU-Graduiertenkolleg ITEAM die komplexen Fragestellungen der Digitalisierung im Fahrzeug. Für die Arbeiten stehen an der TU Ilmenau modernste Ausrüstungen, Großprüfstände und eine Vielzahl an Forschungsfahrzeugen zur Verfügung. Marie Skłodowska-Curie Actions ITN Grant Agreement Nr. 675999 Zu den Forschungspartnern im EU-Graduiertenkolleg ITEAM gehört auch die TU Compiègne in der Region Picardie. Vor diesem Hintergrund besuchte der Präsident der Region Picardie, Claude Gewerc (links), im November die TU Ilmenau. ITEAM-Koordinator Prof. Klaus Augsburg (Mitte) erläutert der französischen Delegation beim Rundgang durch Labor- und Prüfeinrichtungen die Forschungsarbeiten. liche Fortschritte für sicherere und grüne Automobiltechnologien erzielen. Breiter Forschungsansatz Bei der Entwicklung der notwendigen neuen Methoden und Forschungsansätze bearbeiten die Doktoranden des Kollegs in individuellen Projekten eine Vielzahl von Themenstellungen. Das ITEAMKonzept zeichnet sich dabei durch eine besonders breite Aufstellung aus, die die Kompetenzen der Partner in drei interdisziplinär verknüpften Forschungsclustern vereint. Darin beschäftigen sich die Wissenschaftler neben der Entwicklung von Softwaresystemen für die teil- und vollautonome Fahrt, Fahrerassistenz- und Mensch-Maschine-Schnittstellen auch mit mechatronischen Systemen für die Fahrzeugsteuerung, energieeffizienten, emissionsarmen Antrieben und der Elektromobilität. Die Ergebnisse sollen in Zusammenarbeit mit den Partnern aus Entwicklungs- und Industrieunternehmen in innovative Systeme für künftige Fahrzeuggenerationen überführt werden. Ganz im Sinne der Grundidee des EUProgramms Horizon 2020 wird das ITEAMNetzwerk damit wesentlich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft beitragen. Gleichzeitig wird eine neue Generation an Forschungsexperten ausgebildet, die von der europäischen Automobiltechnikbranche stark nachgefragt sind und künftig ihrerseits für Nachhaltigkeit und die Sicherung unseres Wohlstands stehen werden. EU-Graduiertenkolleg ITEAM Förderung: EU-Programm Horizon 2020 Laufzeit: 2016 - 2019 Gesamtvolumen: 3,8 Millionen Euro Konsortium Leitung: Technische Universität, Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik, Prof. Klaus Augsburg Forschungseinrichtungen Coventry University Katholieke Universiteit Leuven TU Ilmenau Université de Technologie de Compiègne Flanders Make Università degli studi di Pavia Technische Universiteit Delft Czech Academy of Sciences The University of Liverpool Fahrzeughersteller Volvo, Skoda, Jaguar Land Rover Zulieferer und Entwickler AVL, Infineon, Virtual Vehicle, IPG Automotive UNI I 01 I 2016 33 | UNIFORSCHUNG Neuer Effizienzrekord bei der künstlichen Photosynthese Wasserstoff aus Sonnenlicht Die TU Ilmenau hat bei der Erforschung neuer regenerativer Energien einen aus wissenschaftlicher Sicht spektakulären Durchbruch erzielt. Ein internationales Forscherteam unter Leitung von Professor Thomas Hannappel steigerte den Wirkungsgrad bei der so genannten künstlichen Photosynthese von 12,4 auf 14 Prozent. Dieses Ergebnis, veröffentlicht in der führenden Fachzeitschrift Nature Communications, ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Lösung der weltweiten Energieprobleme. Solarenergie ist zwar weltweit reichlich verfügbar, aber leider nicht immer und überall. Eine besonders interessante Speicherlösung ist die künstliche Photosynthese: Was jedes Blatt kann, nämlich Sonnenlicht in chemische Energie umzuwandeln, das gelingt auch mit künstlichen Systemen auf Halbleiterbasis: Dabei spaltet die elektrische Leistung, die Sonnenlicht in einzelnen Halbleiterkomponenten erzeugt, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff auf. Wasserstoff besitzt eine hohe Energiedichte, ist vielseitig verwendbar und könnte fossile Brennstoffe ersetzen. Zudem wird bei der Verbrennung von Wasserstoff kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt, sondern nur Wasser. Bisher scheitert die Herstellung von „Sonnen-Wasserstoff“ auf industrieller Ebene jedoch an den Kosten. Denn der Wirkungsgrad der künstlichen Photosynthese, also der Energiegehalt des Wasserstoffs bezogen auf den des Lichtes, ist immer noch zu gering, um wirtschaftlich solar erzeugten Wasserstoff zu produzieren. Die wichtigsten Wissenschaftsstandorte der Welt forschen daher daran, die seit 17 Jahren vom National Renewable Energy Laboratory in den USA gehaltene Bestmarke für künstliche Photosynthese von 12,4 Prozent zu toppen. Das ist jetzt einem Team der TU Ilmenau, des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB), des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und des California Institute of Technology mit der Effizienzsteigerung auf 14 Prozent gelungen. Das Ergebnis, hervorgegangen aus der am Ilmenauer Fachgebiet Photovoltaik unter Leitung von Professor Thomas Hannappel und am HZB angefertigten ausgezeichneten Promotionsarbeit von Matthias May, wurde in Nature Communications* veröffentlicht. Die Grundbausteine der Entwicklung sind Tandemsolarzellen aus so genannten III-V-Halbleitern. Mit einem inzwischen patentierten photoelektrochemischen Verfahren ist es den Ilmenauer Wissenschaftlern gelungen, bestimmte Oberflächen dieser Halbleitersysteme so zu modifizieren, dass sie ihre Funktion bei der Wasserspaltung besser erfüllen. Auch bei der Langzeitstabilität wurden riesige Fortschritte erreicht. Anfänglich hielten die Proben nur wenige Sekunden durch, bevor ihre Leistung einbrach, nach rund einem Jahr Optimierung bleiben sie über 40 Stunden lang stabil. Weitere Schritte in Richtung Langzeitstabilität von 1000 Stunden sind schon in Vorbereitung. „Prognosen zeigen, dass die Erzeugung von Wasserstoff aus Sonnenlicht mit Hocheffizienz-Halbleitern ab einer Effizienz von 15 Prozent wirtschaftlich konkurrenzfähig zu fossilen Energieträgern werden könnte“, sagt Professor Hannappel. „Wenn es jetzt noch gelingt, die Ladungsträger-Verluste an den Grenzflächen etwas stärker zu reduzieren, könnten wir sogar über 17 Prozent erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energiequellen und nachhaltiger Energieerzeugung leisten.“ Mit modernster experimenteller Ausstattung hat sich die TU Ilmenau in den letzten Jahren eine einzigartige Expertise auf diesem Gebiet aufgebaut. Für ihren Ansatz gab es jüngst sogar Lob von Nobelpreisträger für Physik Herbert Krömer. Er schrieb aus dem US-amerikanischen Santa Barbara, er sei fasziniert, dass es der Gruppe gelungen sei, die Eigenschaften der Grenzfläche zwischen Silizium und den III-V-Halbleitern zu kontrollieren. Der Leiter des Fachgebietes Photovoltaik der TU Ilmenau, Prof. Thomas Hannappel, leitete die Arbeiten. Wasserstoffgas aus Sonnenlicht: Mit der innovativen Rekordzelle wird Wasser durch Lichteinstrahlung mit höchster Effizienz direkt in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Foto: Richter Fotos: Matthias May * May, M. M. et al. Efficient direct solar-to-hydrogen conversion by in situ interface transformation of a tandem structure. Nat. Commun. 6:8286 doi: 10.1038/ncomms9286 (2015) | 34 UNI I 01 I 2016 UNIFORSCHUNG UNIFORSCHUNG Erfindermesse iENA Medaillenregen für Erfindergeist Tumore frühzeitig aufspüren Eine Goldmedaille erhielten Prof. Matthias Hein und Dr. Ralf Stephan, Fachgebiet Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik für die „Detektion und Lokalisierung von mikrostimulierten Partikeln für technische und medizinische Anwendungen“. Die Entwicklung könnte in Zukunft helfen, Tumore wie Brustkrebs frühzeitig und für Schonendere Implantation Eine weitere Goldmedaille ging an das Team vom Fachgebiet Mechanismentechnik für die Entwicklung „Adaptiver Elektrodenträger, seine Verwendung und Verfahren zur Insertion eines CochleaImplantat-Elektrodenträgers“. Unter der Leitung von Prof. Lena Zentner haben Stefan Griebel, Silke Hügl, Thomas Rau und Clemens Wystup gemeinsam mit Forschungspartnern von der Medizinischen Hochschule Hannover den innovativen Elektrodenträger entwickelt. Er ermöglicht eine schonende Implantation des Elektrodenträgers in die Cochlea (Hörschnecke). Dabei wird das Resthörvermögen bestmöglich erhalten. Die weiteren Medaillen gingen an Teams des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik und die Fachgebiete Kraftfahrzeugtechnik, Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung sowie Fertigungstechnik. Foto: Jens Dahlems, Erinet den Patienten unbedenklich aufzuspüren. Dazu werden magnetische Nanoteilchen in den Blutkreislauf eingeschleust, wo sie sich in besonders wasserhaltigen Gewebestrukturen wie Tumoren merklich anreichern. Die Teilchen werden durch äußere Kräfte gezielt in eine Schwingungsbewegung versetzt und dadurch der Kontrast zwischen gut- und bösartigen Geweben vergrößert. So können Tumore möglichst genau lokalisiert werden. Nun muss die technische Umsetzung des Verfahrens verfeinert und die Methode anschließend klinisch erprobt werden. Hoher Besuch: Die Generalsekretärin des Französischen Erfinderverbandes Catherine Pouget-Cauchy mit dem Goldmedaillengewinner Professor Matthias Hein (links) und dem Leiter des PATON, Dr. Christoph Hoock. Foto: Andreas Heckel Auf der internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA 2015 in Nürnberg haben Wissenschaftler Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Prämierung der besten Erfindungen hervorragend abgeschnitten: Sie erhielten vier Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen. Die meisten Medaillen gingen mit zwei Mal Gold, drei Mal Silber und zwei Mal Bronze dabei an Teams der TU Ilmenau. Eine weitere Silbermedaille erhielten junge Wissenschaftler des TU-An-Instituts IMMS. Den siegreichen Forscherteams wurden die Medaillen traditionell im Dezember bei der feierlichen Auszeichnungsveranstaltung des Landespatentzentrums Thüringen PATON der TU Ilmenau überreicht. Dazu konnte das PATON, das mit seiner Verwertungsagentur die Erfindungen der Thüringer Wissenschaftler jedes Jahr auf der iENA präsentiert, auch die Generalsekretärin des Französischen Erfinderverbandes, Catherine Pouget-Cauchy, begrüßen. Henning Könicke, Projektleiter der iENA (links), überreicht den Mitgliedern des zweiten Goldgewinnerteams Silke Hügl und Stefan Griebel die Medaille. Wahl in DFG-Fachkollegien Mehr als 48.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Ende des letzten Jahres ihre Stimmen für die Besetzung der 48 Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) abgegeben. Die Fachkollegien spielen eine zentrale Rolle bei der Beurteilung der bei der DFG eingereichten Förderanträge. Auch Professoren der TU Ilmenau wurden wieder in die Fachkollegien gewählt. Die TU Ilmenau ist damit in folgenden vier Fachkollegien vertreten: • Fach Nr. 401-03 Füge-, Montage- und Trenntechnik: Professor Jean-Pierre Bergmann • Fach Nr. 406-04 Strukturierung und Funktionalisierung: Professor Peter Schaaf • Fach Nr. 408-02 Nachrichten- und Hochfrequenztechnik, Kommunikationstechnik und -netze, Theoretische Elektrotechnik: Professor Reiner Thomä • Fach Nr. 409-01 Theoretische Informatik: Professor Martin Dietzfelbinger Die Universität gratuliert ihren Vertretern herzlich zu dieser Wahl, die Ausweis für eine hohe Reputation Ilmenauer Wissenschaftler in der jeweiligen Fachcommunity ist und wünscht ihnen eine erfolgreiche Arbeit in den Fachkollegien. Nach der im Januar erfolgten Mitteilung des endgültigen Wahlergebnisses an den Senat der DFG konstituieren sich die neu besetzten Fachkollegien in ihren jeweiligen ersten Sitzungen im Frühjahr für ihre Amtsperiode von 2016 bis 2019. UNI I 01 I 2016 35 | UNIFORSCHUNG Neue Forschungsprojekte Seit der letzten UNI-Ausgabe hat die TU Ilmenau 68 öffentlich geförderte Forschungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 19 Millionen Euro eingeworben. Die Vorhaben ab einem Fördervolumen von 100.000 Euro sind in der folgenden Übersicht dargestellt: DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT IMN MacroNano®, Prof. Jens Müller SiCer-Technologie für HF-MEMS 394 T€ IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann HF-MEMS-Bauelemente, M-Systeme und Hybridintegration (TP C1) 394 T€ Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik, Prof. Andreas Bund In-situ Spectroscopic Investigations of High Energy LiS Batteries Based on New Carbon Cathodes 299 T€ Fachgebiet Biomedizinische Technik, Prof. Jens Haueisen Dynamische Aufnahme lateraler Verteilung biomagnetischer Felder mittels integrierter optischer Magnetometer (Magnetfeldkamera) 282 T€ IMN MacroNano , Prof. Matthias Hein HF-Frontend-Funktionsgruppen 281 T€ Fachgebiet Elektronische Medientechnik, Prof. Karlheinz Brandenburg Codierung räumlicher Schallfelder 265 T€ IMN MacroNano®, Prof. Matthias Hein Multiphysikalische Synthese und Integration komplexer Hochfrequenzschaltungen - MUSIK, Teilprojekt (TP) Koordinationsfonds 257 T€ IMN MacroNano®, Prof. Peter Schaaf Fluktuations-dominierte Materialien für neuartige photonische Strukturen 255 T€ Fachgebiet Fertigungs- und Präzisionsmesstechnik, Prof. Eberhard Manske Stabilisierte Zweiwellenlängen-Zweifrequenzlaser auf Nd:YAG-Basis für die brechzahlkorrogierte interferometrische Längenmessung 247 T€ Fachgebiet Konstruktionstechnik, Prof.Christian Weber Benutzer- und aufgabenorientiertes virtuelles Modell für die Produktentwicklung 241 T€ Fachgebiet Technische Physik, Prof. Jörg Kröger Supraleitung von Graphen auf Oberflächen 218 T€ Fachgebiet Fertigungs- und Präzisionsmesstechnik, Prof. Eberhard Manske Dynamische und hochgenaue Sensorpositionierung in großen Messvolumina mittels inversem Messkonzept 211 T€ Fachgebiet Prozessmesstechnik, Prof. Roland Füßl Dynamische und hochgenaue Sensorpositionierung in großen Messvolumina mittels inversem Messkonzept 209 T€ Fachgebiet Medienproduktion, Prof. Heidi Krömker Benutzer- und aufgabenorientiertes virtuelles Modell für die Produktentwicklung 204 T€ Fachgebiet Photovoltaik, Prof. Thomas Hannappel Elektronenmikroskopische Oberflächenuntersuchungen zum Verständnis der Heteroepitaxie von GaP auf Silizium 200 T€ Fachgebiet Technische Mechanik, Prof. Klaus Zimmermann Technische, nicht-visuelle Charakterisierung von Substratkontakten nach dem biologischen Vorbild carpaler Vibrissen 198 T€ Fachgebiet Multimodale Datenanalyse in der Biomedizintechnik, Prof. Daniel Baumgarten CoS-MRXI-Compressed sensing für die Magnetorelaxometrie-Bildgebung 193 T€ Fachgebiet Nachrichtentechnik, Prof. Martin Haardt Nutzung von Struktur im Compressed Sensing durch Nebenbedingungen 191 T€ Fachgebiet Technische Mechanik, Prof. Klaus Zimmermann Aktorsysteme auf der Basis steuerbarer Partikel-MatrixWechselwirkungen in magnetischen Hybridmaterialien mit Anwendungen für Lokomotion und Manipulation 187 T€ Fachgebiet Theoretische Physik I, Prof. Erich Runge Fluktuations-dominierte Materialien für neuartige photonische Strukturenn 185 T€ IMN MacroNano , Prof. Susanne Scheinert Organische Dünnschicht-Transistoren mit Grenzfrequenzen oberhalb von 1 MHz für Flexible Biomedizinische Systeme 181 T€ Fachgebiet Biomechatronik, Prof. Hartmut Witte Technische, nicht-visuelle Charakterisierung von Substratkontakten nach dem biologischen Vorbild carpaler Vibrissen 178 T€ IMN MacroNano , Fachgebiet Elektronische Schaltungen und Systeme, Prof. Ralf Sommer Modell- und Systementwurf, TP A2 156 T€ IMN MacroNano , Fachgebiet Hochfrequenzund Mikrowellentechnik, Prof. Matthias Hein Verkettung der Funktionsgruppen und HF-Systemintegration, TP C3 153 T€ | 36 UNI I 01 I 2016 Foto: ari UNIFORSCHUNG FORTSETZUNG SEITE 38 BUND IMN MacroNano®, Prof. Andreas Schober (Projektleiter) Assemblierung biologischen Materials mit Hilfe lithographischer Methoden zur Konstruktion dreidimensionaler biologischer Morphologie 1.757 T€ Zentrum für Energietechnik, Prof. Dirk Westermann Robuste Steuerung und Regelung von Verteilernetzen mit hohem Anteil regelfähiger Erzeuger und Lasten mit dem Ansatz Flexible AC Distribution Systems 1.240 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Klaus Augsburg Strömungssimulation und Anwendungstests 886 T€ Zentrum für Energietechnik, Prof. Dirk Westermann Ausbau herkömmlicher Übertragungsnetzleitwarten zu zukunftssicheren, dynamischen Leitwarten 879 T€ IMN MacroNano®, Prof. Thomas Hannappel Hocheffiziente III-V Mehrfachsolarzellen auf Silicium mit Wirkungsgraden >30% 692 T€ Fachgebiet Integrierte Kommunikationssysteme, Prof. Andreas Mitschele-Thiel fast wireless 563 T€ Fachgebiet Mechatronik, Prof. Thomas Sattel Schnelles und Strombegrenzendes Schaltgerät 503 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Michael Koch Antibakteriell modifizierte Kunststoffformteile auf Basis von Kiefernholz und Biokunststoffen 433 T€ Fachgebiet Neuroinformatik und Kognitive Robotik, Prof. Horst-Michael Groß Assistierendes und interaktiv lernfähiges Videoinspektionssystem für Oberflächenstrukturen am Beispiel von Straßenbelägen und Rohrleitungen 419 T€ IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann (Projektleiter) Miniaturisierte komplex integrierte Mikrosensorik in dreidimensionalen funktionalisierten LTCC-Modulen 416 T€ Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Prof. Klaus Augsburg Advanced Co-simulation Open System Architecture 352 T€ Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Prof. Jean-Pierre Bergmann Deformationsbasierte, prospektive Steuerung zum Ausgleich des thermisch bedingten Fokuslagenshifts bei scannerbasierten Materialbearbeitungsprozessen mit Laserquellen hoher Brillanz 285 T€ Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean-Pierre Bergmann Entwicklung von werkstoff- und geometriespezifischen Prozessen und Produktionsstrategien auf Basis eines modularen Extruders 251 T€ Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Prof. Jean-Pierre Bergmann Strategie zur Skalierung des Rührreibschweißens unter besonderer Berücksichtigung der Werkzeug/Werkstoff Wechselwirkung 218 T€ Fachgebiet Konstruktionstechnik, Dr. Torsten Brix Akustisch erweiterte Virtualisierung von Produkten und Produktionsprozessen 198 T€ IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann Hocheffiziente, prozesskompatible Nanostruktur-Absorber für Pyrometer 190 T€ IMN MacroNano®, Prof. Jens Müller Wissenschaftliche Begleitung der Weiterentwicklung des 3D-Druckes, Design und Optimierung von Teststrukturen zur Charakterisierung der Materialien sowie der finalen Demonstratoren, inklusive deren Messungen 175 T€ UNI I 01 I 2016 37 | UNIFORSCHUNG BUND IMN MacroNano®, Prof. Andreas Schober Adaptierung Reaktorsysteme für Tox der Leber 175 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Michael Koch Entwicklung einer modularen Werkzeugform aus hybriden Werkstoffen zur Herstellung von Polymerbetonsteinen (MoWePoly) 175 T€ Fachgebiet Biomedizinische Technik, Dr. Sascha Klee Innovative Netzhautgefäßanalyse 175 T€ Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik, Prof. Andreas Bund Verfahrenstechnische und elektrochemische Bewertung der Glanzverchromung von Metallteilen auf Basis von Chrom (III)-Elektrolyten 175 T€ Fachgebiet Mechatronik, Prof. Thomas Sattel (Projektleiter) Entwicklung einer piezoelektrischen Antriebseinheit zur Schwingungsüberlagerung an konventionellen Fräsmaschinen 173 T€ IMN MacroNano®, Prof. Andreas Schober Design und Charakterisierung der Bauteile von 3D-Mikrofluidik 172 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Tobias Reimann Erarbeitung der theoretischen Grundlagen auf Basis der Multiphysics-Simulation 139 T€ Fachgebiet Audiovisuelle Technik, Prof. Alexander Raake Speech Transmission End to End Monitoring - Modellbildung 136 T€ IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann Herstellung von mikromechanischen Schwingungselementen in Zerodur 114 T€ Fachgebiet Qualitätssicherung und industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni Wärmebild-3D Fachgebiet Qualitätssicherung und industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni Beitrag zur hyperspektralen 3D-Oberflächenerfassung und -verarbeitung für die industrielle Bildverarbeitung 100 T€ Fachgebiet Neuroinformatik und Kognitive Robotik, Prof. Horst-Michael Groß Hybride Verfahren zur 3D-Personenwahrnehmung für die soziale Assistenzrobotik in öffentlichen und häuslichen Einsatzszenarien 100 T€ 100 T€ EU Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Klaus Augsburg (Koordinator) Interdisciplinary Training Network in Multi-Actuated Ground Vehicles (EU-Graduiertenkolleg ITEAM) 498 T€ Fachgebiet Biomedizinische Technik, Prof. Jens Haueisen Breaking the Nonuniqueness Barrier in Electromagnetic Neuroimaging 443 T€ Fachgebiet Technische Physik II/Polymerphysik, Prof. Siegfried Stapf Improving Diagnosis by Fast Field-Cycling MRI 442 T€ IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann High(er)-Throughput-Charakterisierung von 3D-Zellkulturen mittels kombinierter Methoden auf der Basis der Lightsheetmikroskopie 210 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Klaus Augsburg Infrastruktur für Heißgas- und Motorenprüfstände 100 T€ LAND THÜRINGEN INDUSTRIEPROJEKTE Eingeworben wurden 91 Projekte im Gesamtvolumen von ca. 7,14 Mio € in den Fachgebieten/Forschergruppen von: Prof. Eberhard Manske (3,2 Mio €), Prof. Alexander Raake (590 T€), Prof. Klaus Augsburg (585 T€), Prof. Reiner S. Thomä (360 T€), Prof. Giovanni del Galdo (330 T€), Prof. Westermann (312 T€), Prof. Andreas Bund (291 T€), Prof. Lena Zentner (249 T€), Prof. Ronald de Puits (230 T€), Dr. Carsten Leu (172 T€), Prof. Jean Pierre Bergmann (146 T€) Prof. Gunther Notni (130 T€), Prof. Michael Rock (85 T€), Prof. Matthias Hein (81 T€), Prof. Thomas Fröhlich (60 T€), Prof. Andreas Möckel (52 T€), Prof. Johann Reger (50 T€), Prof. Heidi Krömker (42 T€), Prof. Thomas Sattel (34 T€), Prof. Karlheinz Brandenburg (25 T€), Prof. Werner Eißler (17 T€), Prof. Christian Karcher (14 T€), Prof. Klaus Zimmermann (13 T€), Prof. Edda Rädlein (11 T€) Alle eingeworbenen Projekte siehe: www.tu-ilmenau.de/fut | 38 UNI I 01 I 2016 UNIFORSCHUNG UNIFORSCHUNG Hochkarätiger Beitrag Höhere Förderung Publikationspreis 2015 Der 2015 eingerichtete und durch die Universitätsbibliothek betreute Open-Access-Publikationsfonds wird 2016 mit erhöhter finanzieller Ausstattung fortgeführt. Zur Verfügung stehen in diesem Jahr insgesamt 18.750 Euro, um die Publikationsgebühren für Veröffentlichungen in qualitätsgesicherten OpenAccess-Zeitschriften zu übernehmen. Mit 80 Prozent trägt einen Großteil des Fonds die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die den Folgeantrag zur weiteren Förderung uneingeschränkt positiv beschieden hat. Anerkannt hat die DFG dabei vor allem die klare Perspektive für eine nachhaltige finanzielle Absicherung des Publikationswegs Open Access an der TU Ilmenau. Dass Wissenschaftler der TU Ilmenau ihre Forschungsergebnisse zunehmend in Fachzeitschriften veröffentlichen, die sämtliche Beiträge gleich mit dem Erscheinen weltweit frei und kostenlos zugänglich machen, zeigt die gute Nutzung des Fonds gleich im ersten Jahr: Mit zwölf 2015 geförderten Artikeln überstieg die Nachfrage die Erwartungen. Weitere Informationen: www. tu-ilmenau.de/open-access Neu von Ilmenauer Wissenschaftlern Crowfunding in Europe Medienwissenschaftler der TU Ilmenau haben gemeinsam mit dem europäischen Branchennetzwerk für Crowdfunding und weiteren deutschsprachigen Forschern das Buch Crowdfunding in Europe - State of the Art in Theory and Practice“ herausgegeben. Der Leiter des Ilmenauer Fachgebietes Medien- und Kommunikationsmanagement, Professor Andreas Will, war Mitglied des Redaktionsbeirates. Dennis Brüntje, Wissenschaftler am Fachgebiet und Leiter der Wissenschaftlichen Arbeitsgruppe zu Crowdfunding im European Crowdfunding Network, ist MitHerausgeber des Bandes. Obwohl sich Crowdfunding in den letzten Jahren als alternative Form zur Finanzierung von Projekten und Unternehmen etablieren konnte, gab es bislang noch keine umfassende Übersicht über den aktuellen Stand von Crowdfunding. Der Sammelband ist der erste in einer Buchreihe des Springer-Verlags zu Themen aus der Gründungs- und Mittelstandsforschung. Er präsentiert nicht nur die Entwicklung von Crowdfunding, sondern auch dessen Perspektiven in der Zukunft. Neben Forschern kommen in dem Sammelband auch Praktiker Wort. Ihre Beiträge ergänzen die wissenschaftliche Perspektive und tragen zu einem besseren Verständnis von Crowdfunding bei. Foto: Bettina Wegner Open-Acces-Publizieren Die Preisträger Prof. Erich Runge (2. v. l.) und Dr. David Leipold mit den Prorektoren Prof. Klaus Augsburg (rechts) und Prof. Jürgen Petzoldt. Prof. Erich Runge und Dr. David Leipold sind mit dem mit 1.000 Euro dotierten Publikationspreis der TU Ilmenau geehrt worden. Der Leiter und der wissenschaftliche Mitarbeiter des Fachgebietes Theoretische Physik I erhielten die Auszeichnung in der Kategorie „Mathematik und Naturwissenschaften“ für ihre gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universitäten Oldenburg und Tokio verfasste Veröffentlichung „Observing the localization of light in space and time by ultrafast second-harmonic microscopy“, erschienen in Nature Photonics 6, 293–298 (2012). Die Wissenschaftler erklären in der Publikation die räumliche Konzentration (Lokalisierung) von Licht in Nanostrukturen. Im Rahmen dieser deutsch-japanischen Kooperation konnte erstmals die Dynamik des lokalisierten Lichtfelds in einer Nanostruktur orts- und zeitaufgelöst beobachtet werden. Dieser Beitrag zur Erforschung der Lokalisierung und Manipulation von Licht auf der Nanometerskala ist möglicherweise ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den Traum einer Datenverarbeitung auf kleinstem Raum mit der denkbar höchsten, nämlich der LichtGeschwindigkeit zu verwirklichen. Der Publikationspreis 2015 wurde im Rahmen der Senatssitzung am 3. November, feierlich überreicht. Der Prorektor für Wissenschaft, Prof. Klaus Augsburg, würdigte bei der Preisverleihung die Leistung der Ilmenauer Autoren: „Die Zeitschrift Nature Photonics gehört zu den renommiertesten internationalen Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Physik und Optik und nur Beiträge von höchstem wissenschaftlichen Niveau und Neuheitsgrad haben eine Chance auf positive Begutachtung. Die prämierte Veröffentlichung erfüllt diese Kriterien in eindrucksvoller Weise und zeugt von den Spitzenleistungen unserer Physiker in der Forschung, ihrer weltweiten Vernetzung und Reputation und damit verbunden den guten Forschungsbedingungen an der TU Ilmenau.“ Hochkarätige Publikationen sind Ausweis für exzellente Forschungsleistungen. Um sie zu würdigen und Leistungsanreize zu setzen, lobt die Universität jährlich neben einem Lehrpreis auch einen Publikationspreis aus. Die Preisträger werden auf Basis von Vorschlägen der Fakultäten vom Senatsausschuss Forschung ausgewählt. UNI I 01 I 2016 39 | Foto: auftakt. UNIFORSCHUNG Sven Müller, De nnis Brüntje, La rs Dittrich, Prof. Augsburg, Maxim ilian Rimbach, Bri tta Gossel Neuer Vereinsvorstand gewählt Das Gründerforum Ilmenau e.V. hat einen neuen Vorstand gewählt. Bislang haben Dennis Brüntje, Maximilian Rimbach und Sven Müller gemeinsam mit Professor Klaus Augsburg den Verein gelenkt. „Dem alten Vorstand ist es gelungen, auftakt. als Marke an und im Umfeld der TU Ilmenau zu etablieren. Das ist ein großartiges Ergebnis. Nun kann der erweiterte Vorstand darauf aufbauen und neue Akzente setzen“, so Maximilian Rimbach. „Ohne die unermüdliche Tätigkeit vieler Akteure gäbe es auftakt. heute nicht. „auftakt. Das Gründerforum Ilmenau zeigt eindrucksvoll, was durch ehrenamtliches Engage- ment Hand in Hand mit der Technischen Universität Ilmenau erreicht werden kann“ wertschätzt Professor Augsburg. Neue Gesichter, neue Ideen: In den Vorstand gewählt wurden Lars Dittrich (Vorstandsvorsitzender) und Britta Gossel (stellvertretende Vorsitzende). Lars Dittrich bringt vielfältige Erfahrungen als Mitgründer und Geschäftsführer der 5microns GmbH mit ein: „Als Unternehmer möchte ich mich dafür einsetzen, dass die aktuellen Gründungsinteressenten die Gelegenheit haben, mit den „alten Hasen“ ins Gespräch zu kommen, die vor vielen Jahren gegründet haben und heute erfahrene und erfolgreiche Unternehmer sind. Meine Vision ist, auftakt. weiter als „Dachmarke“ auszubauen, die generell für Erfahrungsaustausch, Vernetzung und den Abbau von Kleingliedrigkeit steht.“ Britta Gossel ist als Gründungsmitglied bereits seit 2011 für auftakt. aktiv. Sie forscht und lehrt im Bereich Entrepreneurship: „Für mich ist klar: Ohne Sensibilisierung von Studierenden und Mitarbeitern gibt es zu wenig Gründer. Mit meiner Wahl in den Vorstand möchte ich insbesondere die Sensibilisierung ausweiten und den Dialog mit den entsprechenden Bereichen der TU Ilmenau vorantreiben.“ Für eine gründerfreundliche Region Im September 2014 begannen die Arbeiten zur Gründerstudie an der TU Ilmenau (s. UNI 3/2014). Die vom Ilm-Kreis an die TU Ilmenau im Rahmen eines Dienstleistungsauftrags vergebene Studie zum Gründungsgeschehen in der TECHNOLOGIE REGION ILMENAU ARNSTADT (TRIA) wurde von auftakt. und dem Referat Forschungs- und Technologietransfer durchgeführt. Ziel war es, ein Konzept zu entwickeln, wie eine nachhaltige Förderung innovativer technologieorientierter Gründungen in der TRIA etabliert werden kann. Im Rahmen des Projektes wurden die relevanten Akteure im Bereich der Gründungsförderung sowie technologieorientierte Ausgründungen aus der TU Ilmenau und weitere innovative technologieorientierte Unternehmen in der TRIA identifiziert. Mit rund 100 dieser Akteure und Unternehmer wurden Gespräche zum Thema Gründungsunterstützung und zum Gründen in der Region geführt. Die Bereitschaft aller Gesprächspartner zur Mitwirkung bei der Beförderung innovativer technologieorientierter Gründungen aus der Region wurde erfasst. Auf Basis dieser Vorarbeiten wurde als Ergebnis das Konzept „TRIA Gründer- | 40 UNI I 01 I 2016 haus“ abgeleitet, das sich aus den vier Themenkomplexen gründerfreundliche Region, Sensibilisierung, Beratung und Netzwerk zusammensetzt. Um das oberste Ziel der gründerfreundlichen Region erreichen zu können, werden verschiedene Maßnahmen zur Sichtbarkeit von Gründungen und Unternehmertum in der TRIA vorgeschlagen, z. B. das öffentlichkeitswirksame Erzählen von erfolgreichen Gründergeschichten. Einige dieser Geschichten entstanden bereits während des Projektes. Sie sollen unter anderem auch in UNI erzählt werden. Als zentrale Maßnahmen zur Sensibilisierung werden insbesondere die breite Verankerung des Themas Gründen in der Lehre an der TU Ilmenau empfohlen, wobei vorhandene Formate wie das auftakt. Café, die auftakt.Rallye oder die Gründerwoche verstetigt werden sollen. Zur Beratung wird eine zentrale Anlaufstelle empfohlen – in Ilmenau wird dies auftakt. sein – um Ansprechpartner und Kompetenzen klar zu definieren und Doppelstrukturen zu vermeiden. Hinsichtlich eines aktiven Netzwerks zur Gründerunterstützung wird insbesondere die Etablierung eines Kernteams mit vier Akteuren aus IHK Südthüringen, TU Ilmenau, Landratsamt IlmKreis und TGZ Ilmenau empfohlen, das in regelmäßigen Abständen zusammentritt und alle Akteure von Erfurter Kreuz bis Rennsteig bündelt. Die einzelnen Maßnahmen zielen dabei nicht nur auf ein ganzheitliches Agieren aller Akteure, sondern auf eine breite Vernetzung in der Region und über verschiedene Bildungsstufen hinweg, von Schule über Ausbildung und Studium. Durch die Arbeit im Rahmen der Studie wurde die Relevanz des Themas Unternehmertum auf allen Ebenen der Region deutlich. Defizite, z. B. im Bereich der Stellenfinanzierung, gibt es zweifelsohne, doch Potenziale sind vorhanden, die es nun gilt, mit den geeigneten Mitteln zu nutzen, um eine gründerfreundliche Region zu etablieren. I Britta Gossel UNIFORSCHUNG +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ Foto: IMN MacroNano® UNIKOMPAKT Foto: Bettina Wegner +++ Foto: ari Alleinstellungsmerkmal: Stiftungsprofessur überführt DynaGridControlCenter: Forschung für die Energiewende Mikrosystemtechnik-Kongress: TU Ilmenau stark vertreten Vor fünf Jahren wurde an der TU Ilmenau die Stiftungsprofessur „Elektrochemie und Galvanotechnik“ eingerichtet. Der Zentralverband Oberflächentechnik (ZVO) und die Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik (DGO) hatten als Interessenvertretung einer überwiegend mittelständisch geprägten Branche damit ein Zeichen gesetzt, um dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel in der elektrochemischen Oberflächentechnik zu begegnen. Nach Ablauf des Stiftungszeitraums ging die Professur nun in die Haushaltsfinanzierung der Universität über. Im Rahmen eines feierlichen Aktes zogen Stifter, Initiatoren, darunter die ehemalige Fachgebietsleiterin Prof. Christine Jacob (rechts), und die Universität selbst eine sehr positive Bilanz über die Entwicklung des Fachgebiets. Mit der Elektrochemie und Galvanotechnik habe die TU Ilmenau Alleinstellungsmerkmale geprägt, die in der Fachwelt hohe Anerkennung genießen, betonte der Rektor. Fachgebietsleiter Professor Andreas Bund (2.v.l.) habe die Arbeiten sehr erfolgreich weitergeführt und ausgebaut. Unter anderem wurde der bundesweit einzigartige Masterstudiengang Elektrochemie und Galvanotechnik etabliert und das Fachgebiet national und international noch stärker vernetzt. An der Universität ist es in zahlreiche Forschungsvorhaben eingebunden und leistet wichtige Beiträge für die elektrochemische Oberflächentechnik und Energietechnik. Die TU Ilmenau ist am Aufbau eines einzigartigen bundesländerübergreifenden Versuchslabors beteiligt, in dem Wissenschaftler die Herausforderungen im Höchstspannungsnetz der Zukunft simulieren und erforschen können sowie Lösungen erprobt werden. Gemeinsam mit Partnern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Ruhr-Universität Bochum, der Siemens AG und von Fraunhofer Instituten in Ilmenau und Magdeburg erforschen die Wissenschaftler der TU Ilmenau unter Leitung von Professor Dirk Westermann in den nächsten drei Jahren neue Steuerungs- und Regelungstechnologien, die das deutsche StromTransportnetz in die Lage versetzen den Anforderungen der Energiewende zu entsprechen. Das Forschungsprojekt „DynaGridControlCenter - Dynamische Netzleitwarten“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund fünf Millionen Euro gefördert. Schwerpunkt der Arbeiten ist die Entwicklung neuer Funktionalitäten für die Netzführung, eine effizientere Leitwartenstruktur, sowie neue Kommunikationsstandards zwischen Leitwarte und Stationen im Transportnetz. An der TU Ilmenau wird im Rahmen des Projekts eine dynamische Netzleitwarte entstehen, die ein von den Magdeburger Partnern simuliertes Hochspannungsnetz aus der Ferne überwacht, steuert und das intelligente Datenmanagement übernimmt. Die Eröffnung des neuen Labors erfolgt im Frühjahr. Das Institut für Mikro- und Nanotechnologien MacroNano® der TU Ilmenau war beim Mikrosystemtechnik-Kongress 2015 in Karlsruhe mit elf wissenschaftlichen Beiträgen außerordentlich stark vertreten. Der Kongress ist das bedeutendste Forum für Mikrosystemtechnik in Deutschland und wird vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung alle zwei Jahre ausgerichtet. Die Ilmenauer Wissenschaftler stellten aktuelle Forschungsergebnisse vor, darunter das Technische Auge, ein komplexes optisches Mikrosystem, das seine Umwelt mit so genannten Sakkaden, kleinen Scanbewegungen, wie das menschliche Auge abtastet. Gleich drei neuartige Sensorkonzepte messen, integrieren und speichern ohne eine Batterie zu benötigen mechanische Stöße oder auch chemische Einflüsse, um dann erst später über ein so genanntes RFID-Lesegerät drahtlos ausgelesen werden zu können. Zusätzlich wurden viele weitere Exponate im Rahmen der Begleitausstellung am Stand des IMN MacroNano® präsentiert. Auf der Tagung war Thüringen damit gleich nach BadenWürttemberg das Bundesland mit den meisten wissenschaftlichen Beiträgen. Im Rahmen des Kongresses nahmen Studierende der TU Ilmenau auch erfolgreich am Mikrosystemwettbewerb COSIMA teil. Sie wurden für ein innovatives Sicherungssystem zum Schutz vor Taschendiebstählen ausgezeichnet (s. Seite 46). UNI I 01 I 2016 41 | Fotos: ari. Ingo Herzog UNIREPORTAGE VORBEREITUNG AUF HOCHTOUREN Die Lange Nacht der Technik Am 28. Mai erstrahlen sie wieder: Die Glanzlichter der Langen Nacht der Technik in Ilmenau. Die Vorbereitungen für die vierte Auflage dieses erfolgreichen Großevents sind in vollem Gange. Hunderte Telefonate und Sitzungen, reger Ideenaustausch, zahlreiche Vertragsverhandlungen, Sponsorensuche und vieles mehr. Die Organisation der Langen Nacht der Technik ist immer wieder eine Mammutaufgabe. Seit 2007 stemmt die TU Ilmenau diese Veranstaltung alle drei Jahre gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Stadt und Region. Auch die diesjährigen Glanzlichter sollen weit in die Öffentlichkeit strahlen und die Mühen der Vorbereitung wieder mit tausenden begeisterten Gästen belohnen. „Wir haben insgesamt rund 250 Programmpunkte in der Planung“, sagt Sabine Jackisch, Leiterin des Referats Marketing der Universität. In ihrem Referat laufen die Fäden der Organisation zusammen. Eine Herausforderung, die nicht nebenbei zu bewältigen ist. Eine Zuwendung über das Regionalbudget des Ilm-Kreises machte es möglich, für die Vorbereitung der Langen Nacht der Technik personelle Unterstützung zu | 42 UNI I 01 I 2016 finanzieren. Die 29-jährige Ilmenauer Absolventin der Medien- und Kommunikationswissenschaft, Theresia Lichtlein, ist mit dieser Aufgabe betraut. Ihre letzten Wochen und Monate waren randvoll mit Terminen und Absprachen rund um die Organisation der Glanzlichter 2016. „Ohne die Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen im Referat und die Hilfe der Stationsverantwortlichen wäre die Veranstaltung nicht möglich. Es ist schön zu sehen, mit welch großem Engagement hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uni und ihrer Partner bei der Sache sind.“ Den Besucherinnen und Besuchern wird entlang der Technologie-Meile viel geboten. Neben der Präsentation von Highlights aus der Forschung und einem umfangreichen kulturellen Rahmenprogramm werden spektakuläre Shows, Lichtinstallationen, Vorträge und Ausstellungen auf die Beine gestellt. Sogar international wird es zur Langen Nacht der Technik: Tom Noddy aus den USA, der bereits vor sechs Jahren das Publikum mit seiner Seifenblasenshow begeisterte, wird erneut anreisen. „Die Show war 2010 so beliebt, dass bei weitem nicht alle Interessenten Plätze bekommen haben“, berichtet Theresia Lichtlein. „Deswegen wird er dieses Mal zweimal im Audimax und einmal im Faraday-Hörsaal auftreten“. Die Fakultäten und Institute der Universität zeigen mit unterschiedlichsten Präsentationen, offenen Laboren und Experimenten aus Technik, Energie, Umwelt und Medien, wie spannend aktuellste Forschung sein kann. Die digitale Revolution beispielsweise wird von der Fakultät für Maschinenbau mit dem Thema Digitale Archäologie aufgegriffen. Modernste 3DTechnologie wird anhand verschiedener archäologischer Objekte live mit dem 3D-Scanner präsentiert. Die Lange Nacht der Technik ist für die ganze Familie geeignet. In diesem Jahr UNIREPORTAGE Georg-Schmidt-Technikum ße idt-Stra r-Schm Professo GoetheStadt Museum Informationstechnikzentrum Bund raße Fuß- und Radwegbrücke Schlachthofst Fried rich-E bert -Stra ße hloßmauer An der Sc Ernst-AbbeZentrum / IMMS Technologieund Gründerzentrum ThIMo Bahnhof UniSportzentrum Staudingerbau Kirchhoffbau ße Mensa Lang ewie sene r Str aße Fischerhütte Meitnerbau Humboldtbau Ehrenbergstra Leibnizbau Am Helmholtzring Eishalle Feynmanbau Fraunhofer IDMT Gustav-KirchhoffPlatz Newtonbau Helmholtzbau Zusebau Medienlabor Die Technologiemeile erstreckt sich vom Campus bis zum Technikum über insgesamt 23 Stationen. wird Christoph Biemann, bekannt aus der Sendung mit der Maus, zwei Shows für Kinder zeigen. Auch die Kinderuni ist mit zwei Vorträgen im Programm vertreten. Zahlreiche Mitmach-Angebote ermöglichen es den Besuchern, Technik buchstäblich hautnah zu erleben: Auf dem Parkplatz gegenüber der Mensa können sie im Simulator testen, wie es sich anfühlt, sich mit dem Auto zu überschlagen. Ein so genannter SpeedThron, ein innovatives Skateboard mit Elektroantrieb, und ein BMW i8, stehen für spannende Probefahrten bereit. Auch die Besucher, die Sport und Action erleben wollen, kommen auf ihre Kosten. Vom Räderparcours über eine LEDTrampolin-Show bis zum Zorb-FußballWettbewerb, bei dem die Spieler mit dem Oberkörper in riesigen Bällen stecken, gibt es viel zu sehen. Nicht fehlen darf natürlich auch der Publikumsmagnet zu späterer Stunde: Die Faustaufführung im Audimax mit dem Rektor und weiteren prominenten Mitspielern in den Hauptrollen soll zum letzten Mal stattfinden. Dieses Mal heißt der Titel „Faust - der letzte Vorhang“. Man darf gespannt sein, ob dieser tatsächlich fällt … Auch am städtischen Campus, dem Georg-Schmidt-Technikum, leuchten die Glanzlichter dieses Jahr besonders hell. „Nach der Fertigstellung des Faradaybaus und des angebauten neuen Hörsaales haben wir die Keimzelle unserer Universität noch stärker einbezogen“, so Theresia Lichtlein. Hier wird es neben den bewährten Veranstaltungen und MitmachAktionen der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften auch mehrere Wissenschaftsshows und sogar ein 5,50 Meter hohes Modell des Spaceshuttles Discovery zu bestaunen geben. Erstmalig dabei sind das GoetheStadtMuseum und das neu erbaute Hauptgebäude des Thüringer Innovationszentrums Mobilität mit seinen einzigartigen Großprüfständen. Damit gibt es 2016 insgesamt 23 Stationen, vornehmlich die Lehr- und Forschungsgebäude auf dem Campus, aber auch die Fischerhütte, das Technologie- und Gründerzentrum, die Eishalle, der Bahnhof und das Informationstechnikzentrum Bund sind wieder mit von der Partie. Insgesamt sieben Stunden füllt das Programm, bevor gegen Mitternacht ein fulminantes Feuerwerk das Finale setzt. Basis waren die vielen Ideen, die aus dem Kreis der Unimitarbeiter und Partner auf den Ideenaufruf eintrafen. So entstand Stück für Stück ein Programm, das die Faszination der Langen Nacht der Technik in Ilmenau einmal mehr erlebbar machen soll. „Nach insgesamt anderthalbjähriger Vorbereitung wächst bei uns Organisatoren die (An-)Spannung von Tag zu Tag. Wir freuen uns, dass uns bereits so viele positive Rückmeldungen, gerade auch von Alumni der TU, erreichen“, so Sabine Jackisch. „Auch für dieses Jahr wünschen wir uns wieder ein so großes Interesse aus nah und fern wie bei den letzten Veranstaltungen!“ UNI I 01 I 2016 43 | | 44 UNI I 01 I 2016 Foto: Marco Frezzella Übergabe der Ernennungsurkunde durch den Prorektor für Wissenschaft, Professor Klaus Augsburg. Foto: Richter Who´s Who? Neue Professoren an der TU UNIMENSCHEN Univ.-Prof. ALEXANDER RAAKE apl. Professorin SUSANNE SCHEINERT Alexander Raake ist zum Professor für das Fachgebiet Audiovisuelle Technik an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik berufen worden. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der RWTH Aachen und Aufenthalten in Paris (TELECOM ParisTech), einer Knowledgeware-Firma in den USA und an der EPFL in Lausanne promovierte er 2005 an der der Ruhr-Uni Bochum (Wiley: Speech Quality of VoIP). Nach einem Jahr als Post-Doc am LIMSI-CNRS in Frankreich begann er als Senior Scientist an den T-Labs (Telekom Innovation Labs, An-Institut der TU Berlin). Im Jahr 2009 wurde er als S-Juniorprofessor, 2013 als S-W2-Professor an die TU Berlin berufen. Die Arbeiten seines Teams befassen sich mit dem Zusammenhang zwischen technischen Eigenschaften von audiovisuellen Systemen oder Signalen und der menschlichen Wahrnehmung sowie dem Nutzerverhalten. Beispiele sind die Datenstromanalyse bei IP-basiertem Video, Modelle des Hörens mithilfe von Robotik (www.twoears.eu), die automatische Qualitätsbeurteilung von 4k- oder 3D-Video oder Multimedia-Konferenzsystemen. Viele der entwickelten Verfahren sind in internationale Standards der ITU-T, der UN-Standardisierungsorganisation für IuK-Technologien, eingeflossen, wo Alexander Raake eine Arbeitsgruppe leitet. Für seine Forschung ist er u. a. mit dem ITG- und dem Johann-Philipp-Reis-Preis ausgezeichnet worden. Die TU Ilmenau hat Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Susanne Scheinert zur außerplanmäßigen Professorin für das Wissenschaftsgebiet Festkörperelektronik an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik berufen. Die Universität würdigte die Wissenschaftlerin damit für ihre hohen Leistungen in Lehre und Forschung und ihre Verdienste als langjährige Leiterin des Fachgebietes Festkörperelektronik, dessen erfolgreiche Entwicklung sie in den letzten zwei Jahrzehnten prägte. Nach dem Studium der Elektrotechnik, Industrie- und Auslandstätigkeit promovierte und habilitierte Susanne Scheinert an der TU Ilmenau auf dem Gebiet der organischen Feldeffekttransistoren. 1995 übernahm sie die Fachgebietsleitung und profilierte seither Forschung und Lehre auf den Gebieten der organischen und anorganischen Elektronik kontinuierlich weiter. Ihre erfolgreiche wissenschaftliche und Leitungstätigkeit und ihr hohes Engagement im fakultätsübergreifenden Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien bildeten die Basis für den Aufbau von drei Forschergruppen und einer exzellenten Laborausstattung. Susanne Scheinert hat zehn DFG-Projekte erfolgreich bearbeitet oder geleitet, 60 Artikel in renommierten Zeitschriften und 100 Konferenzbeiträge publiziert. Ihre aktuelle Forschung findet stets auch Niederschlag in ihren Lehrveranstaltungen, was nicht zuletzt Bestnoten bei den regelmäßigen Lehrevaluationen bestätigen. EHRUNG für Ilmenauer Rektor Prof. mult. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Sommer ist zum Honorarprofessor für das Lehrgebiet „Metrologie in der Prozessmessund Sensortechnik“ an der Fakultät für Maschinenbau bestellt worden. Damit zeichnete die Universität sein Engagement in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Metrologie und die enge Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau aus. Professor Klaus-Dieter Sommer (Jg. 1951) kam nach dem Studium in Magdeburg an die damalige TH Ilmenau und schloss 1984 am Institut für Prozessmesstechnik die Promotion ab. Ab 1983 am hiesigen Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung tätig, wurde er 1990 zum Leiter des Laboratoriums Dichte der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig ernannt. 1994 übernahm er die Leitung des Thüringer Landesamtes für Mess- und Eichwesen, bevor ihm 2007 an der PTB die Leitung der Abteilung „Chemische Physik und Explosionsschutz“ übertragen wurde. Professor Sommer war sein gesamtes Berufsleben auf dem Gebieten der Metrologie und Messtechnik tätig und kann auf zahlreiche erfolgreich bearbeitete Forschungsprojekte und 120 einschlägige Publikationen verweisen. Besonders das Gebiet der Messunsicherheitsanalyse wurde von ihm stark geprägt. Darüber hinaus ist er in nationalen und internationalen Fachgremien engagiert und hält außer an der TU Ilmenau Vorlesungen an weiteren renommierten Universitäten. Der Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff (Mitte), ist von der Universität Ştefan cel Mare Suceava mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden. Die rumänische Partnerhochschule würdigte mit dieser Ehrung die Verdienste des Ilmenauer Rektors für den Auf- und Ausbau der Kooperationsbeziehungen zwischen den Partnern. Die Auszeichnung wurde Prof. Scharff durch seinen Amtskollegen, Präsident Prof. Adrian Graur, in Suceava überreicht. Die Universität Suceava gehört zu den renommiertesten Hochschulen Rumäniens. Im ersten von der Firma Kienbaum Management Consultants in Kooperation mit der Zeitschrift Capital durchgeführten rumänischen Hochschulranking belegt sie Rang 4 von insgesamt 84 Universitäten. Die Studie untersuchte die Zufriedenheit der Arbeitgeber mit Absolventen rumänischer Hochschulen. Seit 2010 besteht eine wissenschaftliche Kooperation zwischen der TU Ilmenau und der Universität Suceava. Die gute Zusammenarbeit schlug sich seither im Austausch von bereits sechs Promovenden, gemeinsamen Konferenzbeiträgen und einer regelmäßigen Beteiligung Ilmenauer Studierender am jährlich an der Partneruniversität ausgetragenen internationalen Wettbewerb „hard & soft“ nieder. Die Kooperation soll künftig insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaften weiter ausgebaut werden. EHRUNGEN AUSZEICHNUNGEN Honorarprofessor KLAUS SOMMER PREISE Foto: Marco Frezzella Foto: Universität Suceava UNIMENSCHEN UNI I 01 I 2016 45 | IHK-Preis 2015 Der Masterstudent der Werkstoffwissenschaft, Christian Schultz, ist mit dem Preis der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen für herausragende praxisorientierte Abschlussarbeiten geehrt worden. Der 24-jährige erhielt die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für seine Bachelorarbeit, die er unter Betreuung von Professorin Edda Rädlein am Fachgebiet Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe, Fakultät für Maschinenbau, angefertigt hat. Darin entwickelte er ein Verfahren, um den Werkstoff Kieselglas bei noch höheren Temperaturen einsetzen zu können. Christian Schultz untersuchte, wie durch eine Oberflächenmodifikation höhere Einsatztemperaturen ermöglicht werden können. So bleiben die im Prozess eingesetzten Rohre auch bei anspruchsvoller Belastung rund. Die Untersuchungen des Preisträgers leisten im Rahmen eines Industrieprojektes einen Beitrag zur Entwicklung neuer Produkte der Firma Quarzschmelze Ilmenau GmbH QSIL, die damit ihre Position als Lieferant hochwertiger Bauteile aus Kieselglas weiter stärken kann. Der Preis wurde durch Hartmuth Röser, IHK Südthüringen (rechts), überreicht. Die Ilmenauer Studentinnen und Studenten des Masterstudienganges Mechatronik Tommy Heckert, Svenja Hermann, Loïc Kautzmann und William Tasnadi sind im bundesweiten Mikrosystemtechnik Wettbewerb COSIMA 2015 in Karlsruhe für die Entwicklung eines mobilen elektronischen Diebstahlschutzsystems ausgezeichnet worden. „ProBag“ verhindert Taschendiebstähle, indem Sensoren, die in die Tasche integriert sind, erkennen, wenn sie gestohlen wird, und Alarm schlagen. Nun treten die siegreichen Studenten im Juni 2016 in Paris auf internationaler Bühne gegen die besten Teams aus ganz Europa an. Das innovative Diebstahlschutzsystem ProBag entstand in einem Projektseminar der vier Studenten am Fachgebiet Mikromechanische Systeme unter Leitung von Professor Martin Hoffmann. Besonderheit ist die Zusammensetzung des ProBagTeams mit zwei Ilmenauer und zwei französischen Studenten. Sie erwerben derzeit im binationalen Studiengang der Deutsch-Französischen Hochschule den Doppelmasterabschluss Mechatronik der TU Ilmenau und der französischen Elitehochschule „École nationale supérieure de mécanique et des microtechniques de Besançon“. Foto: Bettina Wegner Foto: VDI/VDE-IT/Lutz-Günter John | 46 UNI I 01 I 2016 PREISE COSIMA-Preis 2015 EHRUNGEN AUSZEICHNUNGEN UNIMENSCHEN UNIMENSCHEN Dissertationspreis 2015 Gerhard-Bögelsack-Preis Dr. Jianshu Zhang (33) ist für seine Dissertationsschrift mit dem mit 5.000 Euro dotierten Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft der TU Ilmenau – Freunde, Förderer, Alumni e. V. geehrt worden. Die mit summa cum laude bewertete Arbeit entstand am Fachgebiet Nachrichtentechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, unter der Betreuung von Professor Martin Haardt. Jianshu Zhang stellt darin ein neuartiges Signalverarbeitungsverfahren zur Steigerung der Leistungsfähigkeit drahtloser Kommunikationssysteme bei gleichzeitiger Kosteneinsparung vor. Der Preisträger entwickelte optimale und effiziente algebraische Lösungen, mit denen die Leistungsfähigkeit Relais-basierter drahtloser Netze maximiert werden kann. Auf höchstem theoretischen Niveau gibt die auch bereits international beachtete Arbeit damit Antworten auf hochaktuelle Fragestellungen, die in der Zukunft beispielsweise in Mobilfunksystemen der 5. Generation zahlreiche praktische Anwendungen eröffnen. Die Auszeichnung wurde durch den Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, übergeben. Im Rahmen der Festveranstaltung „60 Jahre Fakultät für Maschinenbau“ ist erstmals der „Gerhard-Bögelsack-Preis“ verliehen worden. Die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde von der Forschungsgemeinschaft Gerätetechnik e. V. im Andenken an den Ilmenauer Getriebetechniker Professor Gerhard Bögelsack (1932 – 2011) gestiftet. Er wird für hervorragende Leistungen in Lehre und Forschung und die Förderung der internationalen Wissenschaftskooperation verliehen. Geehrt wurde Dr. Felix Becker (links) für seine mit summa cum laude abgeschlossene Promotion „Zur Mechanik vibrationsgetriebener Roboter für terrestrische und aquatische Lokomotion“. Die Arbeit entstand am Fachgebiet Technische Mechanik unter der Betreuung von Professor Klaus Zimmermann sowie unter der Co-Betreuung von Professor V. T. Minchenya von der Weißrussischen Nationalen Technischen Universität Minsk. Überreicht wurde der Preis im Namen der Forschungsgemeinschaft durch Dr. Andreas Karguth, Mitglied der Geschäftsführung der TETRA GmbH. Albert-Keil-Preis Foto: Bettina Wegner Foto: Max Gerard Foto: Förderverein Kontakte und Schalter e.V. Der Leiter des Ilmenauer Fachgebietes Elektrische Geräte und Anlagen an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Professor Frank Berger (Mitte), ist mit dem Albert-Keil-Preis 2015 geehrt worden. Der Albert-Keil-Preis wird vom Förderverein Kontakte und Schalter e. V. (im VDE) an Persönlichkeiten verliehen, die Hervorragendes auf dem Gebiet der elektrischen Kontakte geleistet haben. Professor Berger wurde für seine hohen Verdienste in der Mitarbeit und Leitung des VDE-Fachbereiches bzw. -Fachausschusses „Kontaktverhalten und Schalten“ sowie für hervorragende Leistungen in der Forschung und Entwicklung und insbesondere sein Engagement für die Förderung und industriellen Nutzung moderner rechnergestützter Methoden geehrt. Der Preis wurde im Rahmen des AlbertKeil-Kontaktseminars 2015 in Karlsruhe durch den Vorsitzenden des Fördervereins Hubert Draxler (links) und Dr. Michael Anheuser, Siemens AG, überreicht. UNI I 01 I 2016 47 | UNIMENSCHEN Neu im Univerlag BERUFUNGEN I HABILITATIONEN I PROMOTIONEN www.tu-ilmenau.de/universitaetsverlag BERUFUNG • Jun.-Prof. Patrick Mäder, Fakultät IA HABILITATION • Dr.-Ing. Rudolf Zetik, Funkbasierte Lokalisierung PROMOTIONEN Methodische Arbeitsplatzund Prozessanalyse in der Akkordarbeit / Markus Röhrig. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XXIV, 217 S. Management von IT-Agilität: Entwicklung eines Kennzahlensystems zur Messung der Agilität von Anwendungslandschaften / Alexander von Rennenkampff. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XVIII, 369 S.- (Ilmenauer Schriften zur Wirtschaftsinformatik; 2) Ein Beitrag zur geometrischen Gestaltung und Optimierung prismatischer Festkörpergelenke in nachgiebigen Koppelmechanismen / Sebastian Linß. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - LI, 126 S. - (Berichte der Ilmenauer Mechanismentechnik; 4) Diversitäre Redundanz gemischter AC-HGÜ-Netze durch schnelle korrektive Maßnahmen / Florian Sass. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - xvii, 68 S. - (Ilmenauer Beiträge zur elektrischen Energiesysteme, Geräte und Anlagentechnik; 14) | 48 UNI I 01 I 2016 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Daniel Arndt, Kommunikationstechnik Martin Aumüller, Theoretische Informatik Matthias Birle, Hochspannungstechnik Pengpai Dang, Stromrichterregelung Christoph Dinh, Biomedizinische Technik Christian Döbel, Automatisierungstechnik Matthias Domke, Audiovisuelle Technik Dai Pham Duc, Automatisierungstechnik Thomas Fahrig, Wirtschaftspolitik Martin Fischer, Technische Akustik Elizaveta Gramstat, Hochleistungsenergieystemtechnik Fabian Grote, Material Physics Johannes Haff, Aerodynamik Tamás Harczos, Elektronische Medientechnik Imke Hoppe, Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation Martin Huschenbett, Theoretische Informatik Raed Jaberi, Theoretische Informatik Dieter William Joenssen, Quantitative Methoden der Wirtschaftswissenschaften Irina Kaiser, Technische Informatik David Kappel, Elektrische Maschinen Stefan Kittan, Automatisierungstechnik Johannes Klöckner, Technische Informatik Christoph Kubala, Elektrische Maschinen Stephan Lau, Biomedizinische Technik Sebastian Linß, Mechanismentechnik Birgit Lustermann, Optische Messtechnik Iyead Mayya, Leistungselektronik Roy Mennicke, Theoretische Informatik Nail Sabitov, Technische Optik André Puschmann, Technische Informatik Alexander von Rennenkampff, Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen Markus Röhrig, Arbeitsgestaltung Christian Saul, E-Learning Sebastian Schellenberg, Kommunikationsnetze Sebastian Schmidt, Steuerlehre/Prüfungswesen Andrea Seeck, Biomedizinische Technik Marco Seeland, Technische Physik Tilman Selig, Mathematik Philipp Sippel, Experimentalphysik Dejan Štrbac, Elektrische Maschinen Nikunjkumar Visaveliya, Nanomaterials Jens Voigt, Biomedizinische Technik Quoc Dong Vu, Automatisierungstechnik Stefan Weinberger, Mikrosystemtechnik Yong Yan, Werkstoffe der Energietechnik Xin Zhao, Mechatronik Stephan Zschäck, Automatisierungstechnik UNIMENSCHEN PERSONALIA IN MEMORIAM 25-JÄHRIGES DIENSTJUBILÄUM • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Dr. Arne Albrecht, Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien Ricarda Bonitz, PATON Stefan Buchelt, Fakultät EI Stephan Fischer, TU Ilmenau International School Ulrike Fronzek, Fakultät MB Dr. Uwe Gerhardt, Fakultät MB Dr. Konrad Hofmann, Universitätsrechenzentrum Dr. Siegbert Hopfgarten, Fakultät IA Uwe Hoppe, Fakultät MB Katrin Junghans, Dezernat für Personalangelegenheiten Matthias Menz, Fakultät MB Dr. Beate Mitschunas, Fakultät MB Dr. Torsten Pomierski, Akademisches Service Center Prof. Edda Rädlein, Fakultät MB Andreas Reise, Dezernat für Gebäude und Technik Dr. Fred Roß, Fakultät IA Monika Schoß, Referat Marketing Ina Schramm, Fakultät IA Dr. Ronald Schuder, Fakultät EI Dr. Frank Schwierz, Fakultät EI Prof. Rainer Souren, Fakultät WM Prof. Hartmut Witte, Fakultät MB Andreas Wolf, Universitätsrechenzentrum Sven Wolfram, Fakultät MB Harry Würtenberger, Dezernat für Gebäude und Technik 40-JÄHRIGES DIENSTJUBILÄUM • • • • • • • • • • Dr. Harry Dreffke, Dezernat für Personalangelegenheiten Volker Franke, Fakultät EI Toni Gutjahr, Universitätsrechenzentrum Silvia Herda, Fakultät EI Ute Leithold, Fakultät MN Gisela Reinhardt, Fakultät MN Jens Schawohl, Fakultät EI Margit Schilling, Dezernat für Planung und Haushalt Gabriele Teuke, Universitätsbibliothek Prof. Reiner Thomä, Fakultät EI ÜBERGANG IN DEN RUHESTAND • • • • • • PD Dr. Erhard Hexel, Fakultät MN Heinz-Jürgen Greiner, Fakultät EI Andreas Richter, Fakultät MN Martin Sauerbrey, Fakultät IA Prof. Hans-Peter Schade, Fakultät EI Prof. Mathias Weiß, Fakultät MB ABKÜRZUNGEN: Fakultät EI: Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Fakultät IA: Fakultät für Informatik und Automatisierung Fakultät MB: Fakultät für Maschinenbau Fakultät MN: Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften Fakultät WM: Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien Dr. Edgar Most Die Universität trauert um den Vorsitzenden ihres Hochschulrates, Dr. Edgar Most, der am 12. Dezember 2015 im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Edgar Most wurde 1940 im thüringischen Tiefenort geboren und begann mit 14 Jahren eine Banklehre. Nach einem Finanzwirtschafts-Fernstudium in Gotha wirkte er am Aufbau der Großraffinerie in Schwedt mit und wurde mit 26 Jahren jüngster Bankdirektor der DDR. 1974 begann er seine Tätigkeit in der Berliner Zentrale der Staatsbank der DDR als Sektoren- und Abteilungsleiter. Zuvor hatte er ein weiteres Fernstudium an der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst absolviert. 1990 war Edgar Most letzter Vizepräsident der Staatsbank der DDR und Mitgründer sowie Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kreditbank AG. Bis 2004 war er als Direktor der Deutschen Bank in Berlin und als Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank tätig. Von 1999 bis 2002 war er Vorstandsvorsitzender des Ostdeutschen Bankenverbandes. Aufgrund seiner Kompetenzen und Erfahrungen als Spitzenmanager in zwei Systemen, aber auch seines bekannt kritischen Geistes, wurde er 2003 in den Beraterkreis der Bundesregierung für den Aufbau Ost sowie den Gesprächskreis Ost berufen. Trotz seiner herausragenden und einzigartigen Karriere hat Edgar Most nie die Bodenhaftung verloren. Aus seiner Verbundenheit mit Thüringen resultierte auch sein großes Interesse und Engagement für die TU Ilmenau. Von 2001 bis 2008 war er Vorsitzender des Förder- und Freundeskreises der Universität, bevor er 2008 den Vorsitz des damals neu eingeführten Hochschulrates übernahm. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat Edgar Most sich stets in besonderem Maße für die Belange der Universität eingesetzt und sie umfassend unterstützt und begleitet. Mit seiner Persönlichkeit trug er dabei in hohem Maße zur weiteren Profilierung der TU Ilmenau in Lehre und Forschung und Stärkung ihres nationalen und internationalen Ansehens in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei. Wir haben Dr. Edgar Most viel zu verdanken und sind von seinem Tod tief betroffen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Wir werden sein Andenken stets in Ehren bewahren. UNI I 01 I 2016 49 | UNIMENSCHEN IN MEMORIAM Professor Manfred Riemann Prof. em. Dr.-Ing. habil. Manfred Riemann verstarb am 30. September 2015 im Alter von 85 Jahren in Ilmenau. Sein Tod hat alle ehemaligen Mitarbei- ter und Weggefährten sehr betroffen gemacht. Er hat sich während seines Wirkens an der TU Ilmenau um die Entwicklung der Sektion Physik und Technik elektronischer Bauelemente, deren Leiter er viele Jahre war, sehr verdient gemacht. Das Fachgebiet Lichttechnik, das nach der Wende zur Fakultät für Maschinenbau wechselte, hat er von 1969 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1995 durch viele Stürme hindurch sicher geleitet. Prof. Riemann hat bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst die solide wissenschaftliche Ausrichtung des Fachgebietes maßgeblich geprägt. Zunächst knüpfte er thematisch dort an, wo er vor seiner Universitätstätigkeit tätig war, nämlich bei der Lichtbogenforschung. Zahlreiche Arbeiten wurden auf dem Gebiet der Mehrkomponentenplasmen durchgeführt, welche die Entwicklung der Metallhalogen-Dampflampen maßgeblich prägten. Mit besonderem Vergnügen griff Prof. Riemann immer wieder messtechnische Fragestellungen auf. Dabei konnte er seine Erfahrungen, die er bei großartigen Lehrern bei der Fa. Carl Zeiss Jena sammeln konnte, immer wieder sinnvoll einbringen. Von seinen nie versiegenden Ideen konnten auch nach der Emeritierung die lichttechnischen Unternehmen im Raum Ilmenau großen Nutzen ziehen. Seine fundierte physikalische Ausbildung war für sein Wirken der beste Garant seiner schöpferischen Arbeit, wobei er immer Dr. Winfried Winkler Am 8. Oktober 2015 ist unser langjähriger Mitarbeiter Dr.-Ing. Winfried Winkler im Alter von 76 Jahren verstorben. Nach dem Studium in Ilmenau und einer zweijährigen Tätigkeit als Entwicklungsingenieur in Berlin begann er 1966 als wissenschaftlicher Assistent im Institut für Regelungstechnik der TH Ilmenau. 1973 schloss er bei Prof. Karl Reinisch erfolgreich die Promotion auf dem Gebiet der Automatischen Steuerung ab. In der Lehre hat er insbesondere als Labor- und Praktikumsverantwortlicher des Institutes für Automatisierungsund Systemtechnik mit großem Einsatz, fachlicher Kompetenz und Kollegialität gearbeitet. Mit der Wiedervereinigung hatte Winfried Winkler die schwierige Aufgabe, insbesondere die technische Basis der Labore in kurzer | 50 UNI I 01 I 2016 den Bezug zu der Anwendung im Auge hatte. Über 50 Zeitschriftenartikel, 26 Patente, 74 Vorträge auf nationalen und internationalen Veranstaltungen, 38 betreute Doktoranden und 11 Habilitationen sind Ausdruck seiner immensen wissenschaftlichen Wirksamkeit. Prof. Manfred Riemann hat durch sein bescheidenes Auftreten, seine humorvolle und stets menschliche Art bei Studenten, Mitarbeitern und Besuchern des Fachgebietes eine hohe Achtung erworben und damit ein sehr gedeihliches Klima geprägt. Damit hat er sich und uns das schönste und bleibende Andenken gesetzt. Professor Dietrich Gall Fakultät für Maschinenbau Renate Häring Zeit auf den notwendigen Stand in Deutschland anzuheben. Die methodischen Grundlagen waren vorhanden und wurden von ihm effizient genutzt. Auch in der Forschung stellte er sich immer wieder neuen Aufgaben. Erfolgreich präsentierte er national und international neue Ergebnisse zu rekursiven und iterativen Schätzverfahren und arbeitete an interdisziplinären Projekten zur Modellierung und Steuerung der Wasserqualität in Flüssen, Seen und Talsperren und der Entwicklung von Entscheidungshilfesystemen für die Stahl- und Keramikindustrie mit. Viele Diplomanden hat er mit seiner ruhigen und umsichtigen Art betreut und auch als Mitbetreuer von Promovenden war er kompetenter und kollegialer Ansprechpartner. Im Juli 2004 beendete Winfried Winkler seine erfolgreiche Arbeit an der Fakultät für Informatik und Automatisierung und trat in den wohlverdienten Ruhestand ein. Mit ihm ist ein geschätzter Kollege von uns gegangen. Sein Andenken werden wir in Ehren halten. Fakultät für Informatik und Automatisierung Wir trauen um unsere langjährige Mitarbeiterin Renate Häring, die am 13. September 2015 im Alter von 64 Jahren, leider viel zu früh, verstorben ist. Renate Häring war von 1989 bis 2005 an der TU Ilmenau für die Poststelle und zuletzt von 2011 bis zum Eintritt in den Ruhestand am 31.12.2014 für das Universitätsrechenzentrum in der Telefonzentrale tätig. Aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz und ihres zuvorkommenden Wesens war sie sehr anerkannt und geschätzt. Auch nach ihrem Ausscheiden in den Ruhestand pflegte sie weiter Kontakt zu ihren ehemaligen Kollegen und Kolleginnen. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie. Wir werden Renate Häring ein ehrendes Andenken bewahren. UNIMENSCHEN IN MEMORIAM Katrin Dünkel Wir trauern um unsere Kollegin und Mitarbeiterin Katrin Dünkel, die im Alter von nur 44 Jahren im Oktober 2015 verstorben ist. Katrin Dünkel begann ihre Tätigkeit an der TH Ilmenau nach der Ausbildung zur Industriekauffrau im Dezember 1989 als Sachbearbeiterin in der Abteilung Studienberatung. 1994 wechselte sie zur Fakultät für Informatik und Automatisierung und übernahm die Aufgaben einer Sekretärin im Institut für Praktische Informatik und Medieninformatik. Schnell arbeitete sie sich in die neuen Aufgaben ein und zeichnete sich durch ihre gründliche und umsichtige Arbeitsweise aus. Neben ihrer Tätigkeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Verwaltungsbetriebswirtin und schloss diese 2003 erfolgreich ab. Solchermaßen qualifiziert, als Sachbearbeiterin im Bereich Verwaltung und Technik auf. Die Arbeit bereitete ihr Freude und bald war sie bei Projektleitern, Kollegen und den Projektpartnern für ihre kompetente Arbeit anerkannt und geschätzt. Plötzlich und unerwartet schied sie aus dem Leben. Sie war eine kollegiale und fleißige Mitarbeiterin, die im Bereich Verwaltung und Technik unserer Fakultät eine große Lücke hinterlässt. Wir werden ihr Andenken in Ehren bewahren. Fakultät für Informatik und Automatisierung Martina Sieler Dr. Johannes Jarausch Wir trauern um Dr. Johannes Jarausch, der am 30. September 2015 im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Er war von 1959 bis 1994 und damit 35 Jahre an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften als Oberassistent und Referent des Dekans tätig. Nach dem Studium der Physik an der FSU Jena nahm er die Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ilmenauer Institut für Physik auf. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die Konzeption und der Aufbau von neuen Versuchen für das physikalische Praktikum. Er erarbeitete Versuchsanleitungen und führte Seminare und Übungen für das Fach Experimentalphysik durch. Seine Lehrveranstaltungen waren sowohl geprägt von einem hohen fachlichen Niveau als auch großen didaktischen Geschick. Grundlage war eine rege Forschungsarbeit auf den Gebieten der Licht- und Strahlungstechnik sowie der Physik der Gasentladungen, die er übernahm sie im Jahr 2004 eine neue Aufgabe als Verwaltungstechnische Leiterin im Zentrum für Mikro- und Nanotechnologie und ab 2005 als Sachgebietsleiterin im Dezernat für Haushaltsund Rechtsangelegenheiten. Mit großem Engagement und hohen Anforderungen an sich selbst und ihre Kollegen und Kolleginnen erfüllte sie die Arbeitsaufgaben. Krankheitsbedingt musste sie ihre Tätigkeit für die TU Ilmenau unterbrechen. Nach einer längeren Pause nahm sie 2011 ihre Tätigkeit wieder in der Fakultät für Informatik und Automatisierung bereits mit der 1965 abgeschlossenen Promotion verfolgte. Sein Wissen und seine menschliche Art des Umgangs brachte Dr. Jarausch auch ein in seine langjährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Sekretär des Direktors der damaligen Sektion Physik und Technik elektronischer Bauelemente und ab 1990 als Referent des Dekans der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften. Er wirkte damit an wichtiger Stelle am grundlegenden Erneuerungsprozess in Lehre, Forschung und der Hochschule insgesamt aktiv mit. Daneben beschäftigte er sich auch immer wieder mit der Geschichte der Ilmenauer Physikausbildung und -forschung und veröffentlichte unter anderem Beiträge über das Wirken von Robert Döpel. Er hat damit auch wichtige Beiträge zum Erhalt der Historie und Entwicklung der heutigen Fakultät geleistet. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass unsere langjährige Kollegin Martina Sieler am 30. November 2015 im Alter von 57 Jahren verstorben ist. Martina Sieler kam nach ihrer Ausbildung als Chemielaborantin und Beschäftigungen in den Betrieben Technisches Glas Ilmenau sowie Mikroelektronik Ilmenau 1988 an die Sektion Physik und Technik elektronischer Bauelemente der TH Ilmenau als Laborantin. 1994 wechselte sie in das Leiterplattenlabor der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik und be- treute seitdem die galvanischen Prozesse. Mit der Einweihung des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien und der dortigen Einrichtung eines Leiterplattenlabors verlagerte sich ihr Arbeitsmittelpunkt 2002 in den Feynmanbau. Verbunden mit diesem Umzug erweiterte sich auch das Spektrum ihrer Tätigkeiten. Martina Sieler führte das zentrale Gefahrstoffkataster des ZMN, betreute das Gefahrstofflager und übernahm weitere Aufgaben für das Fachgebiet Elektroniktechnologie in den Reinräumen des ZMN. Wir verlieren mit Martina Sieler nicht nur eine äußerst gewissenhafte und verlässliche Mitarbeiterin, sondern auch eine warmherzige Kollegin. Ihre offene Art und ihr ausgeglichenes Wesen werden uns fehlen. Professor Jens Müller Fachgebiet Elektroniktechnologie Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien UNI I 01 I 2016 51 | UNIPORTRÄT Jobbende Studierende: Studium und Arbeit verbinden Simon Merz Cathleen Weber Leben retten. Leidenschaftlich sportlich. Seinen Mitmenschen helfen zu können, ist für Simon Merz besonders wichtig. Dem Studenten der Technischen Kybernetik und Systemtheorie bereitet seine Arbeit als Erste-Hilfe-Ausbilder für Fahranfänger viel Freude. Die überwiegend jungen Teilnehmer versucht der 21-jährige aus dem hessischen Nidderau-Eichen, mit zahlreichen Spielen und Alltags-Szenarien für seine Erste-HilfeKurse zu begeistern, so dass lebensrettende Maßnahmen wie die stabile Seitenlage möglichst lange im Gedächtnis bleiben. Gleichzeitig will er den Teilnehmern den Ernst von Situationen verdeutlichen, in denen ihr Tun über Leben und Tod entscheiden kann. Seiner Tätigkeit geht Simon in der Regel am Wochenende nach, weshalb sie sich gut mit seinem Studium vereinbaren lässt. Doch das frühe Aufstehen und die zeitintensive Nachbereitung der Kurse lassen ihm oft wenig Zeit, um sich mit Freunden zu treffen oder auch mal die Studentenclubs zu besuchen. Daher freut er sich über ein freies Wochenende, obwohl er die Arbeit und die Kollegen längst ins Herz geschlossen hat. Auch dass er sein Studium nun etwa zur Hälfte selber finanzieren kann, motiviert ihn, seiner Tätigkeit weiter nachzugehen. Simon hat sich schon vor dem Studium für das Retten von Menschenleben begeistert. Als ausgebildeter Rettungssanitäter wollte er auch in Ilmenau etwas bewirken. Nach einiger Zeit ist er dann auf eine Anzeige seines heutigen Arbeitgebers gestoßen. Schon bald durfte er sein Wissen an die Teilnehmer seiner Kurse weitergeben. Der Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen ist für ihn eine große Bereicherung. „Ich habe dadurch an Selbstvertrauen gewonnen und gelernt, vor Publikum zu sprechen und wie man Inhalte möglichst gut vermittelt. Da ich später gern Dozent an der Universität werden möchte, kann ich von diesen Erfahrungen sehr profitieren.“ Der Klassiker, um Praxiserfahrungen zu sammeln und zugleich die Haushaltskasse etwas aufzubessern, sind Tätigkeiten als HiWi oder auf Vertragsbasis an der Universität selbst. Auch Cathleen Weber, Studentin der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft, unterstützt die TU Ilmenau mit ihrem Talent und Können. Die 24-jährige ist eine der sechs studentischen Übungsleiter des „Pausenexpress“ für die Unibeschäftigten. Der Pausenexpress erweitert seit letztem Jahr die Angebote der Campus-Familie zur Gesundheitsförderung. In kurzen 15-minütigen Einheiten führt die Studentin Übungen zur Kreislaufmobilisation und zum Muskelaufbau mit den Mitarbeitern durch. Auch Dehnung und Entspannungsübungen sind Bestandteil ihres Konzepts. Cathleen verbringt pro Woche etwa zwei Stunden mit verschiedenen Mitarbeitern der Universität. Da die Treffen nicht so viel Zeit beanspruchen, lässt sich die Tätigkeit gut mit ihrem Studium vereinbaren. Um ihr Studium zu finanzieren, engagiert sich die Suhlerin jedoch nicht nur beim Pausenexpress. Als Mitglied des studentischen Akrobatik- und Cheerleading-Vereins Ilm-Angels tritt sie auch zu Hochzeiten, Jubiläen und öffentlichen Veranstaltungen wie den Brasilianischen Nächten, Feuer- und Akrobatikshows auf. Insgesamt etwa zehn Stunden pro Woche widmet sie ihrem anspruchsvollem Sport. Dass sie ihre Leidenschaft auch den Mitarbeitern der Universität vermitteln kann, bereitet ihr viel Freude. „Auch wenn wir in 15 Minuten nur kleine Übungen durchführen können, hoffe ich, dass sie langfristig helfen, Haltung und Flexibilität von Muskeln und Wirbelsäule zu verbessern und einen Ausgleich zur Bildschirmarbeit zu schaffen. Ich freue mich deshalb sehr, dass der Pausenexpress so gut angenommen wird. Außerdem konnte ich viel neue Kontakte knüpfen und einen kleinen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche bekommen. Das sind Erfahrungen, von denen ich auch in anderen Bereichen profitieren kann.“ | 52 UNI I 01 I 2016 UNIPORTRÄT Text | Fotos: Leo Warnow Rund zwei Drittel aller Studierenden jobben, um ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise zu finanzieren. Auch an der TU Ilmenau gibt es viele Kommilitonen, die neben dem Studium arbeiten. Oft entscheiden sie sich dabei für Tätigkeiten, mit denen man nicht nur Geld verdienen, sondern auch wertvolle Erfahrungen für den späteren Beruf sammeln kann. UNI stellt vier von ihnen vor. Timotheus Fröbel Lorenz Betz Professionell produzieren. Der Forschung verschrieben. Schon vor Beginn seines Studiums an der TU Ilmenau hat Timotheus Fröbel (22) vor allem eines zum Arbeiten benötigt: seine Stimme. Nach dem Abitur absolviert der Thüringer aus Döschnitz ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einem Bürgerradio und kann dort sogar eine eigene Musiksendung etablieren. Die zufällige Bekanntschaft mit einem ehemaligen Studenten führt ihn schließlich an die TU Ilmenau zum Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft. Auch seinen Job bei der EasternGraphics GmbH verdankt er seinem ehrenamtlichen Engagement. Sein Video zu den Vorbereitungen der „Feel FREEdolin-Party“, des Sommerfestes der Bewohner der Studentenwohnanlage „Am Fridolin“, fiel einem Mitarbeiter aus dem Bereich Marketing der Firma auf, der Timotheus sofort als Praktikant für sein Team gewann. Während er zu dieser Zeit vor gut zwei Jahren vor allem mit dem Video-Schnitt beschäftigt war, konzipiert und produziert er inzwischen eine ganze Reihe an Image- und Tutorialvideos, die Produkte wie den pCon.planner vorstellen. Zu seinen künftigen Projekten gehört zudem ein Redesign der Firmenwebsite. Timotheus kann sein Studium heute weitestgehend eigenständig finanzieren, während ihm seine Eltern anfangs noch unter die Arme griffen. Den einzigen Nachteil seiner Tätigkeit sind die erhöhten Stromkosten für den Betrieb mehrerer Monitore, die er für seine Arbeit benötigt. Die kann er gut mit dem Studium verbinden. „Ich habe mit dieser Tätigkeit nicht nur die Möglichkeit, die im Studium erworbenen theoretische Grundlagen in der Praxis anzuwenden“, sagt er. „Auch mein Praktikum im fünften Semester konnte ich bei EasternGraphics absolvieren und so Job und Studium noch enger verknüpfen.“ Aber am meisten gefällt ihm aber die gute Arbeitsatmosphäre und die Anerkennung durch die Kollegen. Sogar Zeit, seiner alten Leidenschaft als Radiomacher nachzugehen, findet er noch: In der Praxiswerkstatt seines Studienganges und der Mitarbeit im Studentenradio hsf. Den eigenen Horizont zu erweitern, ist Ziel eines jeden Studenten. Genau das ist es, was das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie Lorenz Betz (26) ermöglicht. Während dem Bachelorstudium hat der heutige Masterstudent der Medientechnologie zum Institut gefunden, um dort sein Praktikum zu absolvieren. Seine Tätigkeit im Bereich Akustik hat ihm so gut gefallen, dass er die Chance ergriff, diese als HiWi fortzuführen. Lorenz ist in der Gruppe Elektroakustik und verbringt einen Großteil seiner Zeit am auf dem Campus der TU Ilmenau angesiedelten Institut mit der Erforschung von Schallwandlern. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern arbeitet er am „Lautsprecher der Zukunft“. Das Team, das je etwa zur Hälfte aus Studenten und Mitarbeitern besteht, hat sich das Ziel gesetzt, Lautsprecher kleiner und leichter zu gestalten, ohne dabei an Klangqualität einsparen zu müssen. Lorenz ist hierbei primär für Messungen und deren Auswertung zuständig. Doch auch der subjektive Eindruck von der Klangqualität fließt in Forschung und Entwicklung ein. Aktuell arbeitet er an einem Flachlautsprecher, der sich – ähnlich wie Flachbildfernseher – dezenter in seine Umgebung einpassen soll. Besonders Surround-Sound-Installationen sollen von dieser Platzeinsparung profitieren. Seine Arbeit kann der Masterstudent flexibel vor, zwischen und nach seinen Vorlesungen erledigen. Nur ab und zu gehen Deadlines vor das Studium. Doch das nimmt Lorenz gerne in Kauf für die vielseitigen Praxiserfahrungen, die er in freundlicher Atmosphäre mit seinen Kollegen sammeln kann. „Das betrifft nicht nur die Anwendung der im Studium erlangten Kentnisse und Fähigkeiten, sondern auch Erfahrungen wie Forschungsanträge zu stellen, Kontakte zu Industriekunden zu pflegen und Projekte im vorgegebenen Zeitplan zu einem Ergebnis zu führen“, erzählt er. Kompetenzen, die dem 26-jährigen aus dem fränkischen Wassertrüdingen für seine berufliche Zukunft von großem Nutzen sein werden. UNI I 01 I 2016 53 | UNIGALERIE Feierliche Immatrikulation Kommen ... Mit der traditionellen Immafeier begrüßte die TU Ilmenau ihre neuen Studierenden. Neben den Grußworten des Rektors und des Studierendenrates begeisterte Professor Martin Heisenberg mit dem Festvortrag „Freiheit der Universität und die Freude an der Forschung.“ Wegner Fotos: Bettina en .... und geh Absolventenfei ern Foto: Chris Liebold Fotos: Tobias Teic hmann ve ntinne n 1. 328 A bs ol letz te n Ja hr im t ben einen ha ha n au ne D ie TU Ilm en t. 768 von ih de ie ch ch lu ss bs ra ten ve n M as te ra bs und Absolven be n, 537 ei ne or ju ng e w er 91 s n us se hl hi na us sc hl os Ba ch el or ab sc er üb ab. ar n D . io D ip lo m bz w. Habilitat un d 23 ei n e Promotion di en nn r/i le Wissenschaft nten n Absolve ditionelle nte n e lv so In den tra b e n d ie A lt a rh a ka e ie fe ie rn n d en. D hlussurku gen n u lt a st ihre Absc F e st v e ra n n e tt. ch a is st dem er Mal des Jahr vi finden je | 54 UNI I 01 I 2016 Seit dem Jahr 20 02 gibt es die ze ntralen Absollventenfeiern. An den bisher 45 Ve rans taltungen haben insgesamt 21.643 Gäste te ilgenommen. 8.761 Absolvent innen und Abso lventen erhielten in diesem Ze l itraum ihre Absc hlussurkunden. UNIIMPRESSUM UNI | Universitätsnachrichten Ilmenau HERAUSGEBER: Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau VERANSTALTUNGEN HÖHEPUNKTE 2016 Foto: ari | ©iStockphoto.com/DNY59 REDAKTION: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Leitung: Marco Frezzella VERANTWORTLICHE REDAKTEURIN: Bettina Wegner E-Mail [email protected] Telefon 03677 69-2549 www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift Redaktionsanschrift: Max-Planck-Ring 14 98693 Ilmenau Postanschrift: Postfach 10 05 65 98684 Ilmenau SATZ / LAYOUT: Bettina Wegner, Torsten Weilepp Coverfoto: CLIPAREA/fotolia.com Hintergrundbild: tranac/fotolia.com Fotos S. 4: ari S. 5: Syda production/shutterstock.com, ari, Leo Warnow GESTALTUNGSKONZEPT: formplusraum+ | Büro für Gestaltung Torsten Weilepp Elisabethstraße 5 99096 Erfurt Telefon 0361 240 20189 E-Mail [email protected] ANZEIGEN UND DRUCK: VMK | Verlag für Marketing & Kommunikation GmbH & Co. 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Juni, Dies Academicus, Humboldtbau, ab 9.00 Uhr Zukunftswerkstatt: Personalentwicklung zwischen Hochschulstrategie, Herausforderungen und Möglichkeiten www.tu-ilmenau.de/mitarbeiter 26. November 2016 Uniball in der Festhalle Ilmenau UNI I 01 I 2016 55 | Lange Nacht der Technik 28. Mai 2016 Ilmenau | ab 17 Uhr www.tu-ilmenau.de/glanzlichter
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