Höxter Guten n Tag, B is Du betrunken?“ Scherzhaft wandte sich Wilhelm gestern an seinen Kollegen von gegenüber. Der hatte eine ganz ungewöhnliche Kennung eines von ihm gerade frisch geschriebenen Berichtes ins Leben gerufen. Wilhelm musste laut lachen, als FREITAG 26. FEBRUAR 2016 Höxter er das Ergebnis sah. Aber die Antwort seines Kollegen ließ Wilhelm noch mehr lachen: „Betrunken nicht – aber blöd“, entgegnete dieser, über sich selbst den Kopf schüttelnd.Wie war das mit der Einsicht und dem Weg der Besserung, schmunzelte Wilhelm DRTYdaV_UV_ Wác 7]áTYe]Z_XV ¥ Höxter (nw). Das koptisch-orthodoxe Kloster zusammen mit dem Malteser-Hilfsdienst und Pastor Willi Koch bedanken sich für die großzügigen Spenden für die Flüchtlinge und bitten weiterhin um Sachspenden. Benötigt werden Kinderwagen, Männerschuhe, Reisekoffer und Taschen, Winterkleidung und Gesellschaftsspiele. Diese Spenden können entweder direkt an der Pforte der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Borgentreich, Am Maihof 1, im Koptischen Kloster in Brenkhausen oder bei Pfarrer Willi Koch in Brakel abgegeben werden. ?RefcSZ]UVc Z^ 5`cWXV^VZ_dTYRWedYRfd ¥ Brenkhausen (nw). Der Kulturverein Brenkhausen öffnet wieder die Türen des Dorfgemeinschaftshauses Brenkhausen für alle Naturliebhaber. Am Mittwoch, 2. März, um 19 Uhr wird Frank Grawe, Mitarbeiter der Biologischen Station, den Zuhörern die Vielfalt auf Kalk in der Pflanzen- und Tierwelt im Kreis Höxter allgemein und insbesondere auf dem Räuschenberg näherbringen. Dabei kann sich das Publikum auch auf schöne Naturbilder aus dem Kreis Höxter freuen. 8]VZTY_Zd g`^ 7VZXV_SRf^ ¥ Höxter (nw). Das Gleichnis vom Feigenbaum steht im Mittelpunkt der nächsten Kinderkirche an diesem Sonntag, 28. Februar, in Höxter. Die Mädchen und Jungen versammeln sich zunächst um 10.30 Uhr zum Hochamt in der Nikolaikirche. Nach der Begrüßung der Gemeinde gehen sie zum eigenen Wortgottesdienst in die Dechanei. Der Kinderkirchenkreis Höxter des Pastoralverbunds Corvey freut sich auf viele kleine Gäste. <cVZÅdRR]WáYcf_X f_U DeZ]]g`cSVcVZef_X 8e^\Yfk\1 Das St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter lädt zu zwei Veranstaltungen ein ¥ Höxter (nw). Das geburtshilfliche Team des Klinikums Weser-Egge, Standort St.Ansgar-Krankenhaus in Höxter, lädt am Dienstag, 1. März, um 18 Uhr alle werdenden Eltern und Interessierten zu einem Informationsabend inklusive Führung durch die Abteilung ein. Dabei können der Kreißsaal und die Wochenstation besichtigt werden. Hebammen, Geburtshelfer und ein Kinderarzt stehen für Fragen zur Verfügung. Treffpunkt ist an der Pforte. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der nächste Stillvorbereitungskurs findet am Dienstag, 8. März, zwischen 18 und 19.30 Uhr statt. Für einen guten Start in eine zufriedene Stillbeziehung erhalten Schwangere und Paare Informationen von zertifizierten Still- und Laktationsberaterinnen. Der kostenfreie Abend findet im kleinen Konferenzraum hinter der Cafeteria des St.-Ansgar-Krankenhauses statt. Weitere Informationen unter Tel. (0 52 71) 66 33 24. =RUV_ VZ_+ Susanne Bornscheuer (Hebamme; hinten, v. l.) und Sigrid Nowka (Oberärztin, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin) sowie Marion Muhr (Hebamme) und Holm Teschner (Oberarzt, Frauenklinik; vorn). FOTO: KHWE ¥ Polizei und Ordnungsbehörden werden heute, 26. Februar, an der Landesstraße 828 bei Borlinghausen und an der Landestraße 828 bei Neuenheerse ihre Radargeräte aufstellen. Zudem müssen Autofahrer jederzeit an den Straßen des Kreises Höxter mit weiteren Blitzern rechnen. =ZVSVg`]]V 3VecVff_X+ Oberschwester Verena Griechen spricht mit Bewohnerin Sigrid Lücht. Während die stationären Plätze im Kreis Höxter in den kommenden Jahren ausreichen, muss vor allem die ambulante Versorgung von Pflegebedürftigen ausgebaut werden, heißt es im ersten Pflegebericht des Kreises Höxter. FOTO: JENS BÜTTNER/DPA 3VURcW R_ R^Sf]R_eVc AW]VXV deVZXe Gfc`k`b1 Kreisverwaltung legt ersten Pflegebericht für den Kreis Höxter vor. Experten warnen deutlich vor Vereinsamung im Alter und einem Mangel an Hausärzten sowie Pflegepersonal VON DAVID SCHELLENBERG ¥ Kreis Höxter. Es ist das Zukunftsthema des Kreises Höxter: Wie bereiten sich die hier lebenden Menschen und die Verwaltung auf die immer älter werdende Bevölkerung und den damit einhergehenden Pflegebedarf vor? Um konkret Handeln zu können, wollten die Kreistagspolitiker erst einmal den aktuellen Stand zu den Angeboten der ambulanten und stationären Pflege wissen. Jetzt hat die Kreisverwaltung die Zahlen im ersten Pflegebericht für den Kreis Höxter auf den Tisch gelegt. Sie zeigen: An vielen Stellen gibt es dringenden Handlungsbedarf. Die große Bedeutung des Themas macht Landrat Friedhelm Spieker schon im Vorwort deutlich: „Schon heute ist jeder fünfte Bewohner des Kreises Höxter älter als 65 Jahre.“ Tendenz steigend. AKTUELLE ZAHLEN Mit dem Alter steigt der Pflegebedarf: Insgesamt gab es 2013 im Kreis Höxter 5.479 Pflegebedürftige – die derzeit aktuellste verfügbare Zahl. Von ihnen wurden 1.322 in vollstationären Einrichtungen betreut und weitere 1.613 vor allem vom Pflegedienst zu Hause versorgt. Der größte Anteil der Pflegebedürftigen im Kreis Höxter, 2.544, wurden allein von Angehörigen betreut. NRW-weit, so zeigt eine weitere Studie aus dem Jahr 2011, ist der Kreis Höxter in der ambulanten Versorgung zu pflegender Menschen sogar Spitzenreiter. Auch der Bericht der Kreisverwaltung bescheinigt der Bevölkerung „ein vergleichsweise hohes Selbsthilfepotenzial“. AMBULANTE PFLEGE Zugleich warnt die Verwaltung, dass sich diese Situation in den nächsten Jahren deutlich ändern wird, weil die jüngeren Angehörigen seltener in der Nähe wohnen. Dennoch will die Kreisverwaltung den Vorrang der ambulanten vor der stationären Pflege stärken und optimieren, denn fast alle Pflegebedürftigen wollen so lange wie möglich zu Hause versorgt werden. „Hieraus resultiert eine vermehrte Inanspruchnahme ambulanter Leistungen. Daher sollte ver- MENSCHEN IN PFLEGESTUFEN IN STATIONÄREN EINRICHTUNGEN Stadt Bad Driburg Beverungen Borgentreich Brakel Höxter Marienmünster Nieheim Steinheim Warburg Willebadessen Kreis Höxter insgesamt 278 102 42 164 253 60 63 84 257 65 1.356 Stufe 0 13 3 0 6 12 0 3 3 7 3 50 Stufe I Stufe II Stufe III 117 34 12 70 96 18 29 35 89 25 525 107 38 25 55 99 17 16 37 82 27 503 41 27 5 33 46 25 15 9 67 9 277 Quelle: Pflegebericht Kreis Höxter 2015, Stand 31. 12. 2014 mehrt die Gründung von ambulanten und teilstationären Diensten unterstützt werden. Aber auch Angebote im Bereich der Freizeitgestaltung und Hilfestellungen im Alltag für Ältere müssen Beachtung finden, da nicht alle Älteren pflegebedürftig sind“, heißt es im Pflegebericht. PROGNOSE Für die Prognose bis 2030 hat das Statistische Landesamt zwei Varianten entwickelt – eine konstante Fortschreibung der Entwicklung und eine Trendvariante. Während bei Letzterer die Zahl der Pflegebedürftigen in 15 Jahren annähernd gleich bleiben soll, geht die konstante Entwicklung von etwa 6.300 Pflegebedürftigen aus. Die Kreisverwaltung rechnet mit der höheren Zahl zu Pflegender, wobei sie in ihrem Bericht zugleich darauf verweist, dass sie mit einem Rückgang der Pflegebedürftigen der Stufe eins um etwa vier Prozent erwartet. STATIONÄRE PFLEGE Zum Stichtag 31. Dezember 2015 waren im Kreis Höxter 23 Senioren- und Pflegeeinrichtungen mit 1.562 Betten vorhanden, von denen durchschnittlich 1.356 belegt waren. Die Auslastung der Heime sei auch in den vergangenen Jahren nie über 90 Prozent gestiegen. Fast 74 Prozent der Bewohner waren weiblich, so die Statistik. Der Anteil der Menschen mit der höchsten Pflegestufe in stationären Einrichtungen ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich auf über 20 Prozent gestiegen. Übrigens: Während Ende 2014 233 Menschen aus anderen Kreisen zwischen Steinheim und Warburg betreut worden sind, waren umgekehrt nur 83 Personen aus dem Kreis Höxter in Einrichtungen außerhalb der Region untergebracht. Laut Prognose des Kreises wird der Bedarf an stationären Pflegeeinrichtungen in den kommenden Jahren nicht das Härtefall – – – – – – – – 1 – 1 Grafik: Schultheiß Angebot übersteigen, obwohl die Zahl der Betten ab 2018 aufgrund neuer Vorschriften auf 1.555 sinken wird. Eine volle Auslastung hat die Verwaltung für 2022 errechnet, gleichwohl weist sie darauf hin, dass künftige Entwicklungen schwer zu prognostizieren seien. Neubauten seien nicht nötig. POLITISCHE DEBATTE Der 120-seitige Pflegebericht wird auf Kreisebene am Donnerstag, 3. März, im Ausschuss für Familie, Gesundheit und Soziales und im April im Kreisausschuss sowie Kreistag in öffentlicher Sitzung besprochen. Landrat Friedhelm Spieker hofft auf ein großes Interesse: „Um die in dem Pflegebericht herausgestellten Handlungsempfehlungen zu realisieren, bedarf es des Zusammenwirkens und der Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen und relevanten Akteure. Für die Gestaltung unserer Zukunft sind wir alle gefordert“, schreibt er im Vorwort. Mobilität und Versorgung ¥ Durch seine Größe und die 124 teils sehr kleinen Ortschaften ist eine flächendeckende Versorgung älterer Menschen schwierig, ebenso wie deren Teilhabe am öffentlichen Leben. Ihnen droht die Vereinsamung. „Eine Option zur Steigerung der Mobilität sind Ruf- oder Shuttlebusse. Besonders zu Veranstaltungen, die an Wochenenden stattfinden, fehlt Älteren die Möglichkeit an ihnen teilzunehmen. Aber auch im normalen Alltag sind Fahrdienste notwendig, um Menschen beispielsweise zum Arzt zu fahren“, heißt es im Pflegebericht. Neben einem Hausärztemangel, der mittelfristig eintreten wird, rechnet die Verwaltung bis 2030 mit einem Mangel von 945 Vollzeitstellen an Pflegekräften. Schon jetzt sei das Problem akut: Allein im April 2015 gab es im Kreis 29 unbesetzte Fachkraftstellen im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege und 27 freie Stellen in der Altenpflege. Aber: Nur 3,6 Prozent der Schulabgänger nahmen 2014 eine Pflegeausbildung auf. „Dies ist im Vergleich mit den anderen Kreisen und kreisfreien Städten im Regierungsbezirk Detmold der niedrigste Wert“, mahnt die Kreisverwaltung. (das) KOMMENTAR 9Z]WdSVcVZedTYRWe DAVID SCHELLENBERG D er Trend ist schon lange absehbar – nun liegen auch die Zahlen im ausführlichen ersten Pflegebericht auf dem Tisch. 120 wichtige Seiten, die nicht nur Kommunalpolitiker lesen sollten. Denn die Kreisverwaltung hat auch abseits der nackten Daten geschaut und auf wichtige Problemfelder aufmerksam gemacht, die alle zum Handeln auffordern. Nur ein Beispiel: Mangelnde Mobilität von älteren Menschen in den Dörfern führt zu eingeschränkter Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zur Vereinsamung. Hier sind kreative Lösungen nötig, über die in vielen Dorfwerkstätten längst nachgedacht wird. Auch in Kommunalpolitik und Verwaltung wird an dem Thema gearbeitet. Stichwort: Pflegekonferenz. Mit den Förderprojekten „Leader“ und „Landaufschwung“ wurden zudem Millionen-Gelder akquiriert, die auch für Ideen in diesem Bereich zur Verfügung stehen. Klar ist, dass sich auch diese Herausforderung nur mit großem sozialen Engagement aus der Bevölkerung lösen lässt. Dass es dafür Potenzial gibt, hat die große Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen im Kreis gezeigt. Diese haben auch Senioren verdient. david.schellenberg @nw.de
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