21 Donnerstag, 22. März 2012 Kultur Architekt und Mäzen Bruno Giacometti tot Im 105. Lebensjahr ist gestern der Architekt und Kunst-Mäzen Bruno Giacometti an seinem Wohnort in Zollikon gestorben. Dies teilten die Zürcher Kunstgesellschaft und die AlbertoGiacometti-Stiftung mit. Der jüngste Bruder des Bildhauers Alberto Giacometti kreierte zahlreiche öffentliche Bauten im In- und Ausland. Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Schweizer Pavillon an der Kunstbiennale Venedig. Der Bau in der Nähe des Eingangs zu den Giardini entstand 1952 und beherbergt seither die offiziellen Beiträge der Schweiz an der wichtigen Kunstausstellung. Mit seinem lich- Bruno Giacometti im Jahr 1968. (Ky) KinoSPliTTeR Allen gibt seiner RomKomödie neuen Titel hat für seinen ersten in Rom gedrehten Film einen neuen Titel gefunden. Der Streifen soll nun «To Rome with Love» heissen, berichtet «Variety». Vorher waren die Titel «Nero Fiddled» und «The Bop Decamaron» im Gespräch gewesen. In den USA soll die Rom-Hommage des New Yorker Regisseurs Mitte Juni in die Kinos kommen. Allens neue Komödie ist in vier Geschichten unterteilt, je zwei mit amerikanischen und italienischen Charakteren. Allen konnte Stars wie Alec Baldwin, Roberto Benigni, Penelope Cruz, Jesse Eisenberg und Ellen Page vor die Kamera holen. Ende Februar hatte der Regisseur für «Midnight in Paris» den Drehbuch- Oscar gewonnen. Der in Paris gedrehte Film spielte weltweit knapp 150 Millionen Dollar ein. Woody Allen Die Rubrik «Kinosplitter» erscheint jeweils donnerstags und beruht auf Meldungen der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA). Lasst die Spiele beginnen Bei der Verfilmung von Suzanne Collins Roman Trilogie «Die Tribute von Panem» erwartet die Branche einen ähnlichen Hype wie um die «Twilight»Filme. Und die Vorverkaufszahlen geben der Prognose recht. Von Nadine Hilzinger Collins Dystopie hat abgesehen von jugendlichen Protagonisten wenig mit der Enthaltsamkeitsfabel einer Stephenie Meyers gemein. Nichts mit verkitschter Romantik und unsterblich verliebten Vampiren. Die Blutsauger in den Tributen sind in ihrer unmenschlichen Grausamkeit eben allzu menschlich. Und wo in «Twilight» eine von romantischen Gefühlen geleitete, Protagonistin als Leidensgenossin und Identifikationsfigur dient, bieten «die Tribute von Panem» mit Katniss Aberdeen eine emanzipierte Heldin fern von Rollenklischees und passiven Liebesschmachten. Stattdessen sind Medienmanipulation, Totalitarismus und Ethik ein Thema. Unterhaltung für die Massen Amerika, irgendwann in ferner Zukunft: In den Ruinen der ehemals Vereinigten Staaten ist die Nation Panem entstanden. Bestehend aus dreizehn Distrikten wird sie von einer totalitären Regierung, dem Capitol verwaltet. Während das hochtechnisierte Capitol seine Dekadenz feiert, leben die Bewohner der Distrikte in ärmlichen Verhältnissen. Seit dem erfolgreich niedergeschlagenen Aufstand und der angeblichen Vernichtung des Jägerin statt Sammlerin: Katniss weiss mit Pfeil und Bogen umzugehen. 13. Distrikts, veranstaltet die Regierung alljährlich Hungerspiele. Zu diesem Zweck wird aus jedem Distrikt ein Mädchen und ein Junge zwischen zwölf und 18 Jahren ausgelost, die dann als sogenannte Tribute in einem medial inszenierten Spektakel um ihr Leben kämpfen müssen. Als die erst zwölfjährige Primrose Aberdeen für den 12. Distrikt gezogen wird, meldet sich ihre grosse Schwester Katniss freiwillig. Gemeinsam mit dem männlichen Tribut Peeta wird sie zur Vorbereitung in den Regierungsdistrikt gebracht, wo sie vor Spielbeginn dem Publikum vorgestellt werden und um die Gunst von Sponsoren buhlen sollen. Damit diese ihnen während des perversen Spiels auf Leben und Tod lebensnotwendige Geschenke ma- chen und so den Spielverlauf beeinflussen. Mithilfe von Mentor Haymitch (Woody Harrelson) und Stylist Cinna (Lenny Kravitz) erlangen Katniss und Peeta zwar die Sympathien des Publikums. Doch die Spielregeln besagen, dass nur einer die Hungerspiele überleben darf. Gladiatorenspiele und Reality-TV Wie schon in dem beklemmenden Drama «Winter’s Bone» verkörpert Jennifer Lawrence einen Teenager der erwachsener und verantwortungsbewusster handelt als all die Erwachsenen in ihrer Umgebung. Sie macht dies mit einer bewundernswerten Eindringlichkeit, die ihren Ruf als Hollywoods Nachwuchshoffnung bekräftigt. Die Mischung aus antiken Gladiatorenspielen und Reality-TV zielt, Rimini Autor und Fellini-Freund Guerra tot Der italienische Schriftsteller, Lyriker und Drehbuchautor Tonino Guerra ist tot. Der Freund von Regisseuren wie Federico Fellini und Michelangelo Antonioni starb gestern, fünf Tage nach seinem 92. Geburtstag. Das bestätigte ein Sprecher des Ortes der Deutschen Presse-Agentur dpa. Guerra war erst vor einiger Zeit in seinen Heimatort Santarcangelo die Romagna bei Rimini zurückgezogen, der ihn an seinem Geburtstag in der vergangenen Woche mit einer Ausstellung ehrte. Der legendäre Drehbuchautor war schon seit längerer Zeit krank gewesen, berichteten italienische Medien. Guerras enge Freundschaft zu Fellini führte unter anderem zu dem gemeinsamen Meisterwerk «Amarcord». Auch mit den Brüdern Taviani («Der schwebende Schritt des Storches») und Francesco Rosi («Chronik eines angekündigten Todes») arbeitete Guerra. Für den Film «Jenseits der Wolken» von 1995 kam er auch mit Wim Wenders zusammen. Drei seiner Drehbücher waren für den Oscar nominiert: «Casanova 70» von Mario Monicelli (1965), «Blow-Up» (1966) von Antonioni «Amarcord» (1973) von Fellini. 2002 wurde Guerra mit dem Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Für die Tonino Guerra erscheint zur Beerdigung des italienischen Regisseurs Michelangelo Antonioni in Ferrara am 2. August 2007. (Ky) «Reise nach Kythera» von Theo Angelopoulos – mit Bruno Ganz – erhielt Guerra 1984 in Cannes den Preis für das beste Drehbuch. Guerra schrieb oder arbeitete an mehr als 120 Filmen mit, darunter allein an fünf Werken seines Freundes Fellini. In einem deutschen Arbeitslager hatte der ausgebildete Lehrer im Zweiten Weltkrieg damit begonnen, Gedichte zu schreiben. Später in Rom wandte sich Guerra dem Film zu und setzte mit eher surrealen Geschichten Akzente gegen die damals vorherrschende neorealistische Kinokultur. Der bizarre MordFilm «Blow Up» ist ein Beispiel dafür. (sda) (zVg) wohl auch in Rücksicht auf die junge Leserschaft der Romane, auf eine moderate Altersfreigabe. Gary Ross, der Regisseur von Filmen wie dem Rennpferddrama «Seabiscuit» oder der Mediensatire «Pleasantville» entkräftet das Teenagergemetzel insofern, als dass die Kämpfe auf Leben und Tod mit bewegter Kamera und schnellen Schnitten zumindest visuell im Ungefähren bleiben. Die Brutalität der Szenerie wird so nicht zum visuellen Sensationsmoment. Und gerade wenn die Fiktion auf den Bildfundus der Vergangenheit rekurriert, erreichen die «Die Tribute von Panem» eine Qualität, die den Film von einer allein auf kommerziellen Erfolg ausgerichteten Teenie-Franchise abheben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ten Aussenraum und den grosszügigen Ausstellungsräumen bietet er den Künstlern vielfältige Möglichkeiten. Geboren wurde Bruno Giacometti am 24. August 1907 im Bergeller Ort Stampa als Sohn des Malers Giovanni Giacometti und dessen Frau Annetta. Er hatte eine Schwester, Ottilia, und zwei berühmte Brüder, den Bildhauer Alberto und den Möbeldesigner Diego. Anders als Alberto und Diego hatte Bruno ein klares Berufsziel: Architekt. 1926 bis 1930 studierte er an der ETH Zürich und suchte schon früh an Wettbewerben den Erfolg. Als Mitarbeiter im Architekturbüro K. Egender in Zürich beteiligte er sich unter anderem am Bau des Hallenstadions in Zürich-Oerlikon und an Bauten der Landesausstellung von 1939. Nebst Einfamilienhäusern und Wohnsiedlungen in den Kantonen Zürich und Graubünden erstellte Giacometti öffentliche Bauten: die Institute für Hygiene und Pharmakologie der Universität Zürich, die schweizerische EpilepsieKlinik in Zürich, das Stadthaus Uster, das Bezirksspital Dielsdorf oder das Bündner Naturmuseum in Chur. (sda) Filmbesprechung Theaterpädagogik Teater Giuven Grischun erhält Rellstab-Starthilfe Die «Rellstab Starthilfe für Theaterpädagogische Projekte» wird von der Stiftung Felix Rellstab für Theaterpädagogik ausgerichet. Von den dieses Jahr eingegangenen Bewerbungen hat der Fachverband Theaterpädagogik Schweiz, TPS, drei Projekte in die Endrunde ausgewählt. Von diesen wiederum hat der Stiftungsrat der Stiftung Felix Rellstab für Theaterpädagogik beschlossen, die Projektstarthilfe 2012 dem von dem Flimser Künstler Chris Hunter, dem SzenografieStudenten Corsin Zarn und dem Theaterschaffenden Roman Weishaupt am 1. Oktober 2011 gegründeten Verein Teater Giuven Grischun/Junges Theater Graubünden/ Giovane Teatro Grigioni zuzusprechen. Die Starthilfe wird jährlich vergeben und beträgt 5000 Franken. Anfang November 2011 startete das erste Theatertraining unter der Leitung der Bewegungs- und Rhythmikpädagogin Seraina Caminada und des Theaterpädagogen Roman Weishaupt. Am Training nehmen zur Zeit 18 Jugendliche aus dem ganzen Kanton Graubünden teil. Neben den Grundlagen des Schauspiels beschäftigen sie sich mit dem mythologischen Stoff «Parzival». Die Theaterproduktion Parzivals Projekt kommt am 12./13. April zur Aufführung in Chur, im «Marsöl»-Saal und am 3. Mai in Ilanz im Rathaussaal. Reservationen unter www.theaterchur.ch. (bt)
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