Editorial 1 Handel heißt Wandel Thomas Wätzel, Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes des Elektro-Großhandels (VEG) Wie immer bietet die VEG-Beiratssitzung im November Gelegenheit, Rückschau zu halten auf die Ereignisse und Errungenschaften des letzten Jahres. Für mich in diesem Jahr mehr denn je, da mit den jetzigen Neuwahlen meine vierjährige Amtszeit als Vorsitzender des VEG-Vorstands zu Ende geht. Auch 2015 konnte der Verband für seine Mitglieder wieder viel erreichen. Was noch Ende 2014 die Branche in Aufregung versetzte, stellte sich Anfang diesen Jahres als weit weniger bedrohlich heraus: das Kroatienbegleitgesetz. Nicht zuletzt durch die Bemühungen des VEG und des BGA konnte gemeinsam durchgesetzt werden, dass das sogenannte ReverseCharge-Verfahren durch die Einführung einer Bagatellgrenze und durch eine deutliche Reduzierung des Anwendungsbereichs im Elektrogroßhandel praktisch nicht zum Einsatz kommt. In Bezug auf die Insolvenzanfechtung brachten die letzten Monate eine deutliche Verbesserung für unsere Vertriebsstufe. Der neue Regierungsentwurf gewährt uns Großhändlern mehr Rechtssicherheit, indem der Anfechtungszeitraum in den relevanten Fällen der Vorsatzanfechtung auf vier Jahre verkürzt werden soll. Ratenzahlungsvereinbarungen sollen außerdem kein pauschales Indiz für eine anfechtbare Benachteiligung mehr sein. In der Unternehmensnachfolge hat sich unser ehemaliges Vorstandsmitglied Christof Bonn gemeinsam mit dem Steuerausschuss des BGA für eine mittelstandsfreundliche Reform der Erbschaftssteuer eingesetzt und bereits jetzt gute Ergebnisse erzielt. Einzig Ein- und Ausbaukosten erfordern derzeit unser ganzes Engagement. Neben Politik und Gesetzgebung befasste sich der VEG-Elektrogroßhandel in diesem Jahr vor allem mit dem wichtigen Branchenthema: der Digitalisierung. Nicht nur die Jahreshauptversammlung 2015 stand mit Gastredner Olaf Rotax, geschäftsführender Partner dgroup GmbH, im Zeichen der vernetzten Welt. Das diesjährige Forum ElektroWirtschaft vertiefte den Dialog mit Handwerk und Industrie und trug dieses zentrale Thema bis in unseren Dachverband BGA. Die Diskussion mit allen Beteiligten setzten wir im Rahmen der Beiratssitzung zielstrebig fort. Erste Erfolge können wir bereits vermelden. Unser Datenklassifizierung-Model ETIM, das den wechselseitigen Austausch von Produktdaten erleichtert, ist auf Expansionskurs: Im Juni beschloss der Verein ETIM Deutschland e.V., Hersteller und Großhändler aus dem Bereich Sanitär, Heizung, Klima und Lüftung als Mitglieder aufzunehmen und damit den Klassifikationsstandard Elektro in Deutschland zu erweitern. Was wollen wir mehr? Ich freue mich sehr, ein so positives Fazit der letzten Monate meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender ziehen zu können. Wir haben gemeinsam viel erreicht und nachhaltige Verbesserungen bewirkt. Die intensive, fordernde und spannende Arbeit der letzten vier Jahre hat mir viel Freude bereitet und einige außergewöhnliche Erinnerungen geschaffen. Die Erfolge waren jedoch nur durch die unermüdliche Unterstützung meiner Vorstandskollegen, des Beirats und der einzelnen Mitgliedsunternehmen möglich. Ich bedanke mich vor allem bei unserem scheidenden Schatzmeister Knut Beine, bei Christof Bonn für seinen wichtigen Dienst beim BGA und der EUEW und bei Oliver Spänhoff für seinen stets konstruktiven Einsatz im Vorstand. Gleichzeitig freue ich mich auf eine spannende Zeit mit dem neuen Vorstand unter dem Vorsitzenden Holger Heckle. Gerade im Bereich Digitalisierung gibt es für uns alle noch viel zu tun. Gehen wir die Herausforderungen gemeinsam an. In diesem Sinne: Auf weiterhin gute Zusammenarbeit! ElektroWirtschaft – Ausgabe 11/2015 ew_11_2015_Übersicht.indd 1 11.11.2015 10:26:54
© Copyright 2024 ExpyDoc