Proklamation von Prinz Stefan XVI und Prinzessin Marita XV vom

Proklamation von Prinz Stefan XVI und
Prinzessin Marita XV
vom hohen Berg der ZENTen GRAFschaft
Diese Proklamation ist maßgebend für alle
Bürger im Scheppenbachtal mit einer
Körpergröße von 50cm bis 200cm, für alle mit
Gehfrei oder Rollator und für alle mit
Kleidergröße von 36 bis
64. Ebenso für alle, die hochdeutsch sprechen,
alle die Platt reden, alle Dummschwätzer, alle
die ständig babbeln und alle die nichts zu
sagen haben.
§1
Das kleine 2-sitzige Cabriole meiner
Prinzessin, das auf ihren Wunsch hin auch
noch tiefer gelegt werden musste, ist nur für
sehr gelenkige Fahrgäste geeignet. Damit wir
aber auch in Zukunft noch viel Spaß mit
diesem Gefährt haben können, müssen wir
unseren Körper geschmeidig halten. Dies ist
nur durch viel Bewegung zu erreichen.
Deshalb ordne ich an, die Wege unserer
sonntäglichen Spaziergänge mit Münzen zu
streuen, damit wir diese aufheben und so
unsere Fitness erhalten bleibt.
§2
Unser Adjudant, der Martin vom heißen
Stuhl, ist seit einem Jahr stolzer Besitzer einer
1957er Harley. Mit dieser macht er auch an
sonnigen Tagen im Sommer gerne eine
Ausfahrt, -- wenn sie denn anspringt. Um
ihm dieses Vergnügen aber auf jeden Fall zu
ermöglichen, ist in 2014 von April bis
Oktober immer ein Mitglied des Narrenrats
abzustellen, der ihn im Notfall durch
Schubkraft auch über mehrere Kilometer auf
Tempo bringt. Die daraus resultierenden
kräftigen Oberschenkel ersparen zudem das
Fitnessstudio.
§3
Alle Ex-Prinzessinen haben mir, Prinzessin
Marita XV, in allen Fragen des
Prinzessinendaseins jederzeit, auch nachts zur
stillen Stunde, mit Rat und Tat zur Seite zu
stehen. Insbesondere zu solchen Fragen wie,
wie halte ich meinen Prinzen davon ab, nach
anderen, vermeintlich schönen Frauen
Ausschau zu halten. In schlimmen Fällen sind
Handschellen, vorzugsweise aus Stahl ohne
Rüschen, vorzuhalten, um die flinken
filigranen Finger meines Prinzen im Zaum zu
halten.
§4
Seit Beginn der Scheppenbachtaler Fastnacht
bin ich Prinz Stefan XVI bei
Fremdensitzungen auf der Bühne aktiv. In
Anbetracht der Tatsache, dass in den letzten
Jahren die Menge der Beiträge etwas
nachgelassen hat und ich in dieser Kampagne
nicht auftreten darf, muss jede Gruppe ihren
Beitrag dazu leisten. Mein Vorschlag für die
Ex-Prinzessinen: Eine Fortsetzung des Stückes
von Schneewittchen und die sieben Zwerge, in
dem die Ex-Prinzessinen als Bäume im Wind
wehten. Allerdings sollte diese Fortsetzung im
Herbst spielen, so dass die Bäume auch ihre
Blätter fallen lassen können.
§5
Seit Jahren sind die öffentlichen Kassen der
Kommunen und Staatshaushalte notorisch
klamm. Selbst so mancher alt eingesessener
Verein steht plötzlich mit einer leeren Kasse
da.
Da es natürlich vorkommen kann, dass die
leichten Geldscheine durch den Wind aus der
Kasse geweht werden, ordne ich,
Prinz Stefan XVI an, dass nur noch mit
Münzgeld bezahlt werden darf. Das hat zwar
den Nachteil, dass man eine größere Kasse
braucht die auch relativ schwer ist, auf der
anderen Seite ist es aber auch nicht Existenz
gefährdend, wenn mal jemand in die Kasse
greifen sollte. Aber der eigentliche
entscheidende Vorteil ist, dass man an den
herunter hängenden Hosen sofort sieht, wer
sich die Taschen voll gemacht hat.
§6
Seit vielen Jahren fahre ich, Prinz Stefan XVI,
nun schon mit dem Auto „0hne Führerschein“
auf unseren Straßen, das heißt, ich habe das
Kennzeichen OF für Offenbach, eine der
schönsten Städte Deutschlands. Quatsch,
natürlich ist Offenbach nicht die schönste
Stadt und keiner möchte das Kennzeichen OF
auf seinem Fahrzeug habe. Immer wenn ich
jemanden mit diesem Kennzeichen sehe,
denke ich, au, ne ganz arme Sau. Deshalb sind
während meiner Amtszeit alle Autofahrer mit
dem Kennzeichen OF mit einem freundlichen
Lächeln und Winken zu begrüßen, wenn sie
durch unser schönes Scheppenbachtal fahren,
damit sie wenigsten zwischendurch mal das
Gefühl haben, dass sie jemand mag.
§7
Für den modernen Mann im Scheppenbachtal
ist es heutzutage selbstverständlich, seine Frau
im Haushalt zu unterstützen. Das bedeutet,
wenn man was zu beißen haben möchte, muss
man auch einkaufen, vorzugsweise bei REWE
in Hilders, damit der Arbeitsplatz meiner
Prinzessin auch die nächsten Jahre noch sicher
ist. Sollte er auf süße Früchtchen stehen oder
lieber junges Gemüse bevorzugen, so kann er
sich vertrauensvoll an meine Prinzessin
wenden. Diese wird ihm dann die Lewitten
lesen, ich meine beraten und bei Bedarf den
nötigen Stoß, in Form von Vitaminen
verpassen.
§8
Spätestens seit Anfang des Jahres war das
Thema Steuerhinterziehung in aller Munde,
nachdem die Selbstanzeige des Präsidenten
eines sehr bekannten Sportvereins bekannt
wurde.
Auch bei uns im schönen Scheppenbachtal
sind die steuerfreien Zeiten seit dem Ende der
Amtszeit von Prinz Franz-Otto Fiskalius leider
vorbei, was einigen Unternehmern seitdem
schlaflose Nächte bereiten dürfte. Es ist davon
auszugehen, dass auch diese sich ebenfalls bei
der zuständigen Finanzverwaltung „selbst
anzeigen“ wollen. Den vorgenannten ist die
Alternative zu bieten, den fälligen
Steuernachtrag einschließlich der zu
erwartenden Steuerstrafe hiesiger
Prinzenfamilie in Form einer Spende
zukommen zu lassen, um somit der
Verarmung der Grafenfamilie „Zentgraf“
wirksam entgegen treten zu können.
Allerdings sollte nicht grundsätzlich
angenommen werden, dass alle Personen mit
dicken Augen oder einem müden
Gesichtsausdruck Steuerflüchtlinge sind.
§9
Unsere beiden Zentgräfinnen Gabriele und
Manuela gehen mehrmals die Woche über
Stock und Stein. Dabei ziehen sie mehrere
Kilometer mit ihren Walkingstöcken über
Wiesen und durch Wälder und verscheuchen
das arme Wild. Nur dadurch können sie ihre
traumhaften Figuren mit den Maßen 172- 133168, natürlich zusammen gerechnet, halten.
Aber auch der Verzicht auf Fleisch gehört
dazu. Da ihr Mund bei ihren Touren aber
ständig offen steht, ist es fast unmöglich, keine
Fleischeinlagen zu verschlucken. Deshalb
müssen ab jetzt in den Sommermonaten immer
2 Powerladies vor den Zentgräfinnen laufen
und mit Wedeln die Fliegen und Mücken
vertreiben, damit sich unsere Zentgräfinnen
auch weiterhin über das Dorfgeschehen
gegenseitig informieren können.
§ 10
So eine Kampagne ist schön aber auch sehr
anstrengend. Dennoch, schlapp machen gilt
nicht, weder für uns, noch für unseren
Hofstaat. Deshalb wird meine Prinzessin
immer ausreichend Vitamine zur Verfügung
stellen. Sollte wider erwarten doch der eine
oder andere von Müdigkeit heimgesucht
werden, so ist es für mich ein Vergnügen,
demjenigen dann mit einer kleinen
Ermunterung in Form einer kurzen
Defibrillation wieder zu neuer Energie zu
verhelfen.
§11
Jeden Tag bekommt man gesagt, dass man viel
trinken soll. Wenn man es aber dann
tatsächlich einmal macht, dann heißt es
wiederum „ musst du denn immer so viel
trinken“.
Sollte deshalb der eine oder andere mal einen
zuviel über den Durst getrunken haben, so
kann er sich vertrauensvoll an mich, Prinz
Stefan XVI wenden. Innerhalb kurzer Zeit
wird er dann wieder nach einer Dialyse in
einem unserer Zentren für weitere Getränke
aufnahmefähig sein. Das wäre zwar eine
so genannte IGEL-Leistung, die nicht von
der Krankenkasse übernommen wird,
allerdings würde pro Kümmerling an das
Prinzenpaar ein Rabatt von 10,-€ gewährt.
Sinnvoll wäre es, die Termine schon frühzeitig
abzustimmen, um längere Wartezeiten vorm
Bett zu verhindern.
Gegeben zu Liebhards, Anno 2013
Vom Bomberg bis ins ferne Rom, stehen die
Narren unter Strom