heft #3 November 2015 Die Schwarzen Seiten Magazin der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien – www.ju-sachsen.de Einigkeit und Recht und Freiheit. Established 1990 Kein Wind? Kein Problem! Manchmal braucht man Unterstützung, damit sich die Räder drehen. Das gilt auch für die Energieversorgung. Braunkohle kann flexibel eingesetzt werden, wenn die Versorgung durch die erneuerbaren Energien mal nicht ausreicht. www.vattenfall.de/flexible-erzeugung editorial inhalt 4 Gastbeitrag Dr. Wolfgang Schäuble MdB Erinnerungen an das glücklichste Jahr der neueren deutschen Geschichte Liebe Mitglieder und Freunde der 5 Gastbeitrag Stephan Krawczyk Jungen Union, 6 Gastbeitrag Torsten Pötzsch 25 Jahre Wiedervereinigung – Blühende das wiedervereinigte Deutschland hat in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag gefeiert. Dieses Jubiläum nehmen wir zum Anlass dankbar auf die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 zurückzublicken, die am 3. Oktober 1990 in der Vollendung der Einheit unseres Vaterlands mündeten. Für die allermeisten Deutschen ist das bis heute ein großer Freudentag! Landschaften im ländlichen Raum? 8 Gastbeitrag Steve Johannes Ittershagen MdL 25 Jahre demokratisch gewählter Landtag in Sachsen – ein Grund zum Feiern?! 25 Jahre deutsche Einheit stimmen jedoch auch nachdenklich. Die Jahre des Zusammenwachsens unseres Landes, waren geprägt von mutigen Entscheidungen, erfüllten Träumen, aber auch enttäuschten Erwartungen und Rückschlägen. Im Ergebnis ist Deutschland heute, allen Unkenrufen zum Trotz, eine, wenn nicht die, europäische Führungsmacht - ökonomisch stark, sozial engagiert und international ein angesehener und einflussreicher Akteur. Deutschland ist ein Land, das Herausforderungen annimmt. Ein Land, das Verantwortung übernimmt. Ein Land, das aus Krisen gestärkt hervorgeht. Das Geschenk eines Lebens in Frieden, Freiheit und Wohlstand ist gerade für uns als junge Generation gleichermaßen auch Verpflichtung. 10 Bilder sagen mehr als 1000 Worte 12 Porträt Stanislaw Tillich Der Kapitän 14 Gastbeitrag Dr. Hartmuth Zeiß Zurück zur Planwirtschaft? 16 Starfög Gründergipfel Sachsen braucht das dritte Unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss mit Leben erfüllt und gegen ihre Feinde verteidigt werden. Der gemeinsam erreichte Wohlstand verpflichtet uns zu Verantwortung, wenn wesentliche Teile der Welt in Flammen stehen und Staaten zerfallen. Internationale Verantwortung und humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Verantwortung, gegenüber deutschen Bürgern und Hilfesuchenden gleichermaßen, heißt aber genauso, Grenzen der Aufnahmefähigkeit zu artikulieren. Wenn wir wirksame Hilfe und Integration ermöglichen wollen, können wir nicht schicksalsergeben warten, bis der Strom von Flüchtlingen von alleine abreißt. Hier ist politische Führung gefragt! Der Rückblick auf die Herausforderungen, die wir bereits bewältigt haben, gibt uns Mut und Zuversicht, auch die nächsten Anstrengungen in Angriff zu nehmen und zu meistern. Wirtschaftswunder! 18 Junge Union Bautzen | Dresden | Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzegebirge Stadt & Land – Gemeinsam erfolgreich! 20 JUvor Ort Viele: Chemnitz, Dresden, Erzgebirge, Görlitz, Leipzig, Mittelsachsen, Zwickau 26 Vorstellung Redaktionsteam 27 Impressum MdB Kontakt Vielen Dank an alle Autoren, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben und uns Einblick in ihre Sicht auf 25 Jahre Deutsche Einheit gewähren. Ich wünsche Ihnen und Euch viel Freude beim Lesen. Herzliche Grüße, Alexander Dierks - Landesvorsitzender - 3 Die Schwarzen Seiten 25 Jahre Deutsche Einheit hr der neueren lichste Ja ck lü g s a d n a en g n u er Erinn deutschen Geschichte olfga Gastbeit rag von Dr. W ng Schäuble MdB – Bundesminister der Fin an zen Innenminister zu ver trags, die ich als nzKa er e nn Bo im il es im Kern um ein Mauer offen sei, saß ich ter- führen hatte, we Un r er wa üb g un Ich ech g. spr gin Be g reinheitlichun leramt bei einer R iedler aus Rechtsve DD ers Üb der itt der itr e Be lem den rob bringungsp Anfang an für kurzen Beratung von chland nach der DDR. Nach einer Bundesrepublik Deuts zur de fen lau ch no e s Grundgeein de t, 23 en Ar tikel wurde verabrede chen zu dem damalig bre ter un der allers lle age Wi est nd der h Bu Sitzung des setzes. Das war auc ete rdn geo inAb ige ein hen in der DDR, bee lassen. Dort stimmten fast meisten Mensc d un ien an fre ed dli ten an ers chl spontan das Deuts ckend bestätigt in der g mit. Die Sitzung dru 1990. das ganze Plenum san kammerwahl im März lks Alle stürmten Vo zt. set tge for ht nic wurde ndesreten. Ich schwankte nke war: Wir als Bu zu den Fernsehappara Freude Mein Geda er denn lich sie ub nn gla we un , an hen damals zw isc k bieten der DDR Beis ick lung fried- publi de tw en En ng die gu ob , din Be rge So und der beitreten will, die an t gu ch em no ein ch in mi Verhandlungen lich bliebe. Ich konnte d in tritts vorab über an fst rau Ve lks der Vo r wa s den Da 3, vereinbaren. den 17. Juni 195 Ungarn- Vertrag zu hen der nsc ch Me Au . die ern ss da nn eri n, der DDR, h zu verhinder und der Prager suc Westen überaufstand, der Mauerbau Osten sich einfach vom im cht dä Ge m ine me DDR ohne in t die hrlten. Wäre , für wie wa Frühling waren fes Gewalt nommen füh Wenn Sie mich fragen ne oh s en, so hätda ret eht die get „G re bei t. ag 80er Jah nis veranker den Einigungsvertr in ch mi scheinlich wir Ende der die ge, natürlich auch in ung Deutschlands ab?“ – das war eine Fra ten ihre Vertreter dann dem ch baldige Wiedervereinig na gen Ta d un esrat gesessen. Sie muss ich sagen: den ersten Stunden Bundestag und Bund gehalten haben, dann e. egt bew r seh wie 9 jeweils ein Viertel 0 Oktober 199 9. November 198 hätten dort aber nur Dass Deutschland im d hätten also bei , das hätte im Okder Stimmen gehabt un es ein ch der vereinigt sein würde mi des für g Ta dung über Regelungen Land geglaubt. Es Es begann an diesem Jahre jeder Entschei n ttober 1989 niemand im ste deu siv en den int bei ad un Sta achsens der Vereinigten der dichtesten Innen- Zusammenw waren tatsächlich die Als kön s. n rde ben Le we n en ste mt he sch tim frü liti ers gen am meines po schen Staaten üb len vie t ten, die diese Wandlun die ach für gem es dann aber erikaner waren minister war ich gleich e nen. So wie wir end art R vorausdachten. Die Am erw DD zu der der in die en hen , n die Mensc ehmung und ihr Fragen zuständig chen- haben, konnte damals in ihrer Wahrn en aus den Besucheransturm am ersten Wo mit den Westdeutsch gen he run hö lge gen sfo Au lus f au Sch d un uer politischen ten Ma ein der ver einem d sich auch schon ende nach der Öffnung über ihre Zukunft in sich andeutenden un - der innerdeutschen Grenze aus der DDR en. de rän mm Ve sti n tbe che mi d tis an oli rit an Deutschl Sp vollziehenden weltp biTra end üg von gen k rch die Politi aufwarf – von end Berungen vor allem du viele Fragen, die iter als wir den Tankstellen bis zu ausreich we l vie w ho tsc Es waren ungeheuer rba Go arSp d Michail un en nk Ba standen. Es ging um nie vergessen, wie grüßungsgeld bei den n- damals im Raum che Wo in Europa. Ich werde em Milliojen an h in auc 9 Frühjahr 198 sw irk lichkeit von 80 kassen, die dann sich Vernon Walters im nn kamen die Leben Da sagen, r . wi en sst fnen mu ha kön n tsc sei Bo ute r He en nische ende off nen Deutschen. die in R Bonn als neuer amerika heit DD Ein der d s rvereinigung un mir vorstellte – ich Millionen Menschen au und dass uns Wiede dte ter in Deutschland bei In Stä d. en sin sch gen eut Er un . std recht gut gel ter geworden grenznahen we g Das vor- insgesamt war gerade Innenminis t. lan gu bis f er lie es leid me all es d kä r Un wi eit . ner Amtsz Gemeinden Deutschland haben s au n che prophezeite mir, in sei as uts etw De te Geschich g. Ich habe diplo- herrschende Gefühl der nicht so oft erlebt, dass die Wiedervereinigun llionenfachen Begegn das wir uns mit mi den an in er as, st, ge We etw lan , d ist un wie t es t, Os aft freund- Glückh matisch zurückgefrag der e, ud Fre erinnern. Die Er . der it s rde rke da sten sein we nungen, war e und Dankba in Deutschland auf Po d der Zusam- Freud un e die gelungene hm für d ls fna un Au ma on da en uti s da vol lich be schaft Friedliche Re sagte: drei Jahre. Ich ha bilden zusammen . mengehörigkeit. Wiedervereinigung mehr als kühn gehalten lungen der glücklichsten Entw ick te ging es eine der na Mo er nig ber we vem r te. nu No ich des 9. Innerhalb hen Gesch Als dann am Abend des Einigungs- deutsc dass die Berliner dann um die Verhandlung m, ka ng ldu Me die 9 198 1990 3. Oktober 1990: Wiedervereinigung 4 eiD nezrawhcS netieS Gastbeitrag Stephan Krawczyk Stephan Krawczyk (* 31. Dezember 1955 in Weida) – Liedmacher, Schriftsteller, Kabarettist, Komponist, Dichter, Musiker, Sänger und ehemaliger DDR-Dissident. Als ich die DDR verlassen musste, habe ich das für immer getan. Damals war die Wiedervereinigung noch nicht in Sicht. Wer Anfang 1988 von dieser Möglichkeit geredet hat, wurde des Revanchismus verdächtigt. In dieser Richtung war der Gedankenkanal der bundesdeutschen Öffentlichkeit eng wie eine Harnröhre. Weil also mit einer Rückkehr zu meinen Fans nicht zu rechnen war, habe ich mir die real existierende Demokratie genauer angesehen. Und ich sage euch: Es war erschütternd. Zwar noch nicht so erschütternd wie heute, doch für einen engagierten Künstler, einen Widerstandskämpfer gegen das Falsche erschütternd genug, war ich doch Glaubens, vermittels der Demokratie könne dem Richtigen zum Durchbruch verholfen werden. Ich zettelte eine Bürgerinitiative für den sofortigen Produktionsstopp von FCKW an. Mitte 1990 bekam ich den Bundespostpreis, weil diese Initiative das meiste Porto von allen Bürgerinitiativen in der Geschichte der Bundesrepublik in die Kassen der Deutschen Bundespost gespült hat. Mittlerweile gab es die DDR nur noch auf dem Papier. Den Wechsel sah ich nüchternen Auges, traumlos. Ich wusste, was kommen musste. Die freie Marktwirtschaft braucht keine Alternative. Als ich mal nicht in das Salbadere über Freiheit, Demokratie und Fortschritt einstimmte und die Revolution einen Konsumputsch nannte, wurde ich bei Talkshows erst mal nicht mehr gesehen. Eine neue deutsche Zensur, die sogenannte political correctness, hatte schon Fuß gefasst. Die steht heute so sicher vor dem geschlossenen Tor zum freien Geist, dass niemand mehr durchkommt. Provokation ist nicht gewollt. Die Spaß-Gesellschaft hat jeden Humor verloren. Das bringt es mit sich, dass die Dinge nicht mehr beim Namen genannt werden, ein Umstand, den ich schon in der DDR nicht gutheißen konnte. Doch heute ist es dramatischer: Die Worte gehen uns verloren. Globalisiert, ohne globale Ethik und globales Gürtelmaß sitzen wir vor den Bildschirmen, sehen fern und meinen, politisch handlungsfähig zu sein. Dafür haben wir eine eigene Meinung. Weiß noch wer, was an dieser Meinung wirklich eigen ist? Mein Freund, der Feind Ich hatte einen bösen Feind, der hat es gut mit mir gemeint und ließ mich aufrecht gehen mein Feind war mir ein Augenfa ng, ich danke ich, daß er mich zwang, so geradeaus zu gehen. Mein Freund, der Feind ist tot, war nicht mehr zu ertragen nun fürchte ich das Morgengrauen und eignes Unbehagen. Ich fühlte seine Gegnerschaft und schmorte nie im eignen Saft, ein Sud aus Selbstzerfleischen ich tappte in die Fallen rein und wurde mit gestelltem Bein zum Meister im Entweichen. Mein Freund der Feind... Mein Feind, der hat mir nichts gesc henkt, hat mich nur von mir abgelenkt, ich werde ihn vermisse n ich war fast nie mit mir allein, so ließen mich die Innereien nur halbe Sachen wissen. Mein Freund, der Feind... Was fang ich morgen mit mir an, ich sitz’ nachdem der Tag begann wohl unter Trauerweiden und beiß ich selbst mir ins Genick, so werde ich mit steifem Blick sein Heckengrab beschneiden. Mein Freund, der Feind... 2015 5 Die Schwarzen Seiten Gastbeitrag Torsten Pötzsch 25 Jahre Wiedervereinigung – Blühende Landschaften im ländlichen Raum? Weißwasser/O.L. - eine Stadt zwischen den Welten Ein Gastbeitrag von Torsten Pötzsch – Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Weißwasser/O.L. 25 Jahre sind ein überschaubarer Zeitraum und doch waren die zurückliegenden 25 von einer tiefgreifenden Veränderung in meiner Heimatstadt Weißwasser in der Oberlausitz geprägt. Wenn ich in das Jahr 1990 zurückschaue und mich selbst sehe: von Januar bis April noch in der Armee an der noch mehr oder weniger vorhandenen Grenze in Berlin gedient, ab Mai als einer der ersten 10 Zivildienstleistenden in der Stadt und ab September Azubi in der örtlichen Sparkasse. Viele Biografien enden hier oder in den darauffolgenden Jahren in Weißwasser, da sie meist arbeitsbedingt abgewandert sind. Von 37.000 auf nunmehr 17.000 Einwohnerinnen und Einwohner schrumpfte unsere Stadt. Eingedenk dessen wurden fünf Kilometer fünfgeschossige Häuser zurück gebaut, um dem Leerstand entgegenzuwirken und die Wohnungsunternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Der Abbruch von Garagen, Gärten und nicht mehr benötigter Infrastruktur folgten; schmerzlich, und vielen wurde damit auch ein Stück Heimat genommen. Die Stadt verändert ihr Gesicht jeden Tag und es wurden auf der anderen Seite Wohnungen, Straßen, Schulen, Kindertagesstätten, Sportstätten, Erholungsbereiche, … neu errichtet oder saniert. kein Entrinnen gibt.“ Es wurde mehr als schwarz gemalt und unserer Stadt keine Zukunft bescheinigt: „Alle Akteure scheinen tendenziell überfordert.“ Vielleicht gerade deshalb haben viele Akteure in der Stadt zusammengearbeitet und sich den schwierigen Aufgaben gestellt. Stadtwerke, Wohnungsunternehmen, Stadtverwaltung und Bürger haben den Stadtumbau Hand in Hand gemeistert, eine lebenswerte Stadt gebaut und werden diese immer weiter bauen. Auf die im Artikel bescheinigten negativen Folgen speziell für den Immobilienmarkt, den Kommunalhaushalt und das Lebensgefühl muss widersprochen werden. Aktuell werden händeringend Baugrundstücke gesucht, unsere kommunale Wohnungsbaugesellschaft hat sich konsolidiert und der kommunale Stadthaushalt sah bis zur aktuellen Rückforderung von Gewerbesteuern in Millionenhöhe durch das Energieunternehmen Vattenfall - auf Grund des Atomausstieges und des niedrigen Strompreises an der Börse - gut aus. Einzelhandelsbrachen konnten gemeinsam mit den Eigentümern neu belebt werden. Brachen wurden erworben und abgerissen oder an anderen Stellen neuen Nutzungen zugeführt. Wir schreiben unsere eigene Geschichte. „Wo liegt der tiefste Punkt? Ankunft in der Katastrophe…“ titelte im Jahr 2004 die Süddeutsche Zeitung über Weißwasser als das Beispiel einer schrumpfenden Stadt. Es heißt darin: „Man kann hier den Teufelskreis studieren, eine Krisenspirale, aus der es Gäste, welche uns besuchen, nehmen Weißwasser sehr positiv wahr. Als saubere, grüne und funktionale Kleinstadt werden wir bezeichnet. Eher ein positives Lebensgefühl kennzeichnet das Leben der Menschen vor Ort. Davon zeugt eine vielfältige Vereinslandschaft auf vielen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens. Es gibt starkes Engagement auch im sozialen Bereich. Als hier Strukturen wegbrachen und Aufgabenträger sich aus der Stadt zurückzogen, mussten Alternativen gesucht und gefunden werden. Ein solches Alternativ-Beispiel ist das Soziale Netzwerk Lausitz (www.soziales-netzwerk-lausitz.de), was durch private Mittel und Projekte finanziert wird und sich z.B. um Senioren kümmert, einen Reiseclub für sie betreibt, Seniorennachmittage organisiert und der Vielzahl an Selbsthilfegruppen ein Dach gibt. Der “Tag der Sachsen“ 2005 oder die Veranstaltung und der damit verbundene Titelgewinn “Deutschlands aktivste Stadt“ 2012 6 eiD nezrawhcS netieS Gastbeitrag Torsten Pötzsch zeugten von sehr viel gutem Lebensgefühl und einen gewissen Stolz, eine Weißwasseranerin/ein Weißwasseraner zu sein. Neue Wege probieren und gehen - aus der Not eine Tugend machen. Da ist der bereits im Jahr 2003 gegründeten Stadtvereins (www. stadtverein-weisswasser.de). Der Verein ist für uns zu einem tragender Pfeiler bei der Bewältigung der Aufgaben geworden. Zu seinen Aufgaben zählen die Verbesserung des Ansehens von Weißwasser, die Steigerung der Anziehungskraft und die Förderung der Stadtentwicklung. Er betreibt unseren Vereinspavillon und die städtische Tourismusinformation (Touri) und fungiert als Projektbegleiter und Fördermittelantragsteller in vielfältiger Art und Weise. Die Organisation und Durchführung der jährlichen Stadtfeste, der Mai-Veranstaltung und des Weihnachtsmarktes liegen seit vielen Jahren in seinen Händen. Da ist der Mobile Jugendarbeit e.V., welcher sich mit Veranstaltungen an Jugendliche richtet und diese gemeinsam mit ihnen erdenkt, plant und durchführt. Damit werden den Menschen Räume zum Probieren gegeben, Erfahrungen können gemacht werden, Verantwortung wird übernommen und eine stärkere emotionale Bindung an die Stadt erzeugt. Auf der anderen Seite werden Veranstaltungen für ältere Generationen und Senioren durchgeführt. Der Verein betreibt außerdem seit zwei Jahren das städtische Naturbad - das Jahnbad (www.weisswasser.de/ node/1690). Mit neuen Ideen und der Einbindung weiterer Vereine und Unternehmen konnten die Wahrnehmung verbessert und die Besucherzahlen vervielfacht und somit auch der städtische Haushalt entlastet werden. Es sind immer wieder einzelne Menschen, die auch hier den Lauf der Dinge beeinflussen. Die Menschen auf diesen Wegen mitzunehmen und auch einmal scheitern können sind Parameter, die das Ringen um eine positive Wahrnehmung von innen heraus kennzeichnen. Eine durchgeführte >Kooperative Planungswerkstadt< und eine >Zukunftskonferenz< und die sich daraus ergebenen Aufgaben, Wünsche und Ziele waren Ausdruck dafür, die Menschen an den Prozessen zu beteiligen. Arbeitsgruppen haben sich gebildet, Vereine gegründet, um einzelne Ideen umzusetzen. Sicherlich arbeiten die Arbeitsgruppen unterschiedlich und einige sehr sporadisch oder auch nicht mehr, aber es ist wichtig, den Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit einzuräumen, mitzugestalten und Dinge selbst mitzubewegen. Im Januar nächsten Jahres wird es eine weitere Planungswerkstadt geben, um sich zu reflektieren und auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Menschen kommen mehr und mehr zurück in ihre Heimat. Seit ca. drei Jahren ist die verstärkte Rückwanderung von speziell jüngeren Menschen zu beobachten. Heimatverbundenheit, Familie und Freunde, aber auch neue berufliche Perspektiven und die Möglichkeit, sich gesellschaftlich intensiver einbringen zu können als an anderen Orten, sind hier als einige der Gründe anzuführen. Die Stadtverwaltung hat dazu speziell eine Telefonnummer (+49 3576 265-279) eingerichtet, über die sich Menschen erkundigen können, die zurückkommen oder neu nach Weißwasser ziehen möchten. Gemeinsam sind wir stärker. Dieser Gedanke wird speziell auch mit den Umlandgemeinden gelebt. Gemeinsame Themen werden regelmäßig in Bürgermeisterrunden besprochen und Lösungen diskutiert. Auch die Idee einer IGA (Internationalen Gartenausstellung) wurde hier betrachtet und in einer Studie einer Prüfung unterzogen (www. weisswasser.de/node/788). Am Ende stand ein touristisches Konzept. Der Tourismus nimmt regional mehr und mehr einen zentralen Stellenwert ein. Die besondere Landschaft des >Geopark Muskauer Faltenbogen< (www.muskauer-faltenbogen.de) beeindruckt durch seine Vielschichtigkeit; eine Landschaft, eingebettet zwischen aktiven Tagebauen, dem Bärwalder See (größter See Sachsens) und den historischen Parkanlagen von Bad Muskau und Kromlau. Die Waldeisenbahn (www.waldeisenbahn.de) verbindet Weißwasser mit den Parks und zukünftig auch mit dem Tagebau. Die zu sehenden versunkenden Bäume in bunten Seen beeindrucken jeden Besucher und auch mich immer wieder. Deshalb hat mich Weißwasser nie losgelassen und immer mehr in seinen Bann gezogen. Dies wird hoffentlich immer so bleiben - denn hier ist meine Heimat und mein zu Hause. □ 7 Die Schwarzen Seiten Gastbeitrag Steve Johannes Ittershagen MdL 25 Jahre demokratisch gewählter Landtag in Sachsen – ein Grund zum Feiern?! Gastbeitrag von Steve Johannes Ittershagen MdL Am 27. Oktober 1990 konstituierte sich der 1. Sächsische Landtag nach der Friedlichen Revolution von 1989. Dem vorgelagert, durchlebten vor allem die Bürgerinnen und Bürger im Osten Deutschlands und damit auch im späteren Sachsen ein Jahr voller Veränderungen, Ungewissheiten und neuen Entwicklungen. Mit den letzten und einzig demokratischen Wahlen zur Volkskammer der DDR im März 1990 schüttelten die Bürger der DDR endgültig die SED-Herrschaft ab. Mit der Wahl von Lothar de Maizière zum neuen Ministerpräsidenten gaben die Wählerinnen und Wähler die Richtung der politischen Entwicklung vor, welche unwiderruflich zur Wiedervereinigung Deutschlands führen sollte. Allen ganz unterschiedlichen Diskussionen über einen „Neustart“ der DDR oder eines „demokratischen Sozialismus“ wurde eine klare Absage erteilt. Die Forderung der Revolution – „Wir sind ein Volk“ - wurde erfüllt. Mit der staatlichen Wiedervereinigung ging zugleich die Wiedererrichtung des Freistaates Sachsen einher. Das war die Grundvoraussetzung, um dem Geltungsbereich des Grundgesetzes gemäß Artikels 23 beitreten zu können. Damit wurde auch der Startschuss zu einem demokratisch-parlamentarisch arbeitenden Staatswesen gegeben. Grundlage hierfür war die Wahl zum 1. Sächsischen Landtag. Mit beeindruckender Mehrheit (über 53%) entschieden sich die Sachsen damals für die CDU und ihren Kandidaten Kurt Biedenkopf – eine Verantwortung, die bis heute andauert! In der Verfassung des Freistaates wird dem Landtag eine zentrale Rolle im politischen Gesamtsystem Sachsens zugewiesen. Er ist gewissermaßen das Zentrum der Demokratie und nimmt eine ganze Reihe verschiedener Funktionen war. Besonders mit der Wahl des Ministerpräsidenten und der Möglichkeit seiner Abwahl, wird die direkte Abhängigkeit der Regierung von einer politischen Mehrheit im Landtag verdeutlicht. In seiner Funktion als Gesetzgeber ist besonders das Haushaltsrecht des Landtages beachtenswert. Wie kaum an einer anderen Stelle können der Landtag, und hier besonders die Regierungsfraktionen, die politische Macht gegenüber der Regierung verdeutlichen. Das zähe Ringen der Regierungsfraktionen mit den einzelnen Fachministerien um einen mit allen Interessen 8 eiD nezrawhcS netieS weitestgehend abgestimmten Haushalt ist damit die zentrale Aufgabe des Parlaments. Es entscheidet damit maßgeblich über die Handlungsmöglichkeiten der Regierung. Eine weitere wichtige Funktion ist die Wahrnehmung der parlamentarischen Kontrolle über das Regierungs- und Verwaltungshandeln. An dieser Stelle ist die Opposition besonders gefragt und verantwortlich. Mit Hilfe von kleinen und großen Anfragen - gekoppelt mit der medialen Darstellung der hierauf folgenden Antworten der Staatsregierung - übt sie im Wesentlichen das parlamentarische Kontrollrecht aus. Die Möglichkeit der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu einem bestimmten Thema ist das schärfste Schwert der Opposition. Hierzu reicht ein Fünftel aller Abgeordneten des Landtages. Um mögliches oder tatsächliches Fehlverhalten der Staatsregierung aufzudecken, besteht im Rahmen eines Untersuchungsausschusses die Möglichkeit, Zeugen zu vernehmen, Beweisanträge zu stellen und Akten einzusehen. All diese Funktionen und Aufgaben eines demokratischen Parlamentes wie des Sächsischen Landtages zeigen, wie wichtig es ist, seine Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten – auch in politisch schwierigen Zeiten. Dies gilt ganz besonders, wenn man beachtet, dass es in Sachsen schon zuvor Bestrebungen für einen demokratischen Parlamentarismus gab, die allesamt scheiterten. Ein kurzes Intermezzo war den demokratischen Bemühungen von 1848/49 beschert. In Sachsen, wie in den übrigen damaligen deutschen Ländern, kam es zu keinem wirksam arbeitenden demokratischen Parlamentarismus. Anfängliche Erfolge wurden nach kurzer Zeit durch die Herrscher mit Hilfe von Militär zunichte gemacht. Nur fünf Legislaturperioden – davon eine komplett – dauerte die demokratische Arbeit des Sächsischen Landtages in der Zeit der Weimarer Republik. Trotz vieler ernsthafter Bemühungen und überstandener politischer Krisen, wie etwa im Jahr 1923, war die parlamentarische Arbeit ein Spiegelbild der politischen Zerrissenheit der damaligen Zeit. Zwischen 1919 und 1933 erlebte Sachsen sieben Ministerpräsidenten. Drei Rücktritte, drei Misstrauensvoten und eine Amtsenthebung sprechen eine klare Gastbeitrag Steve Johannes Ittershagen MdL Sprache hinsichtlich der politischen Stabilität Sachsens. Eine einzige Regierung hatte in dieser Zeit eine eigene politische Mehrheit im Parlament. Der letzte Ministerpräsident vor der Machtergreifung 1933 (Walther Schieck – Deutsche Volkspartei) regierte, nach einem erfolgreichen Misstrauensvotum 1930, bis 1933 geschäftsführend weiter, da der Landtag nicht in der Lage war, einen neuen Ministerpräsidenten zu wählen. Als die Nationalsozialisten 1933 neben allen anderen Landesparlamenten auch den Sächsischen Landtag gleichschalteten, dessen politische Vertreter verfolgten und teilweise schwer misshandelten, kehrten sie nicht viel mehr als den Rest eines längst aufgegebenen demokratischen Parlamentarismus zusammen. Zerstrittene und verfeindete politische Lager lähmten den eigentlich dringend notwendigen parlamentarischen Entscheidungsprozess lange vor der Machtergreifung. Nach 12 Jahren nationalsozialistischer Herrschaft und nach einem verlorenen Krieg unternahm man 1945 in Sachsen den Versuch eines demokratischen Aufbaus. Dies war schon von Anbeginn an zum Scheitern verurteilt. Unter dem Schutz der sowjetischen Besatzungsmacht gerieten Politik und Verwaltung unter die Vorherrschaft der KPD und später SED. Auch wenn 1946 ein Sächsischer Landtag gewählt wurde, fand nie wirklich ein demokratischer Parlamentarismus statt. Die SED war zentraler politischer Akteur in Sachsen – alle anderen Parteien wurden als Blockparteien geduldet, ohne ihnen eine echte Mitsprache bei zentralen Entscheidungen einzuräumen. Diejenigen politischen Vertreter, die diesen Weg kritisierten oder nicht mittragen wollten, wurden immer mehr an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt, geächtet und verfolgt – das galt für die Blockparteien genau so, wie für frühere Sozialdemokraten innerhalb der SED. Es fehlte nicht an politisch aktiven Menschen und an ehrlichem Engagement für einen demokratischen Aufbau Sachsens – die Angst vor Verfolgung seitens der sowjetischen Besatzungsmacht und der SED ließen diese Akteure verstummen. Dem folgend ist es schon nahezu unerträglich, wie sich heute die geistigen Erben dieses menschenverachtenden und undemokratischen SED-Herrschaftssystems dieser Tage im Sächsischen Landtag darstellen. In der Aktuellen Debatte auf Antrag der Koalitionsfraktionen CDU und SPD: „In Freiheit und Selbstbestimmung – 25 Jahre Parlamentarismus in Sachsen“ sollten die Leistungen des Sächsischen Landtages und die Bedeutung von 25 Jahren demokratischen Parlamentarismus gewürdigt werden. Ohne zu erwarten, dass der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Rico Gebhardt, die Leistungen der sächsischen Union am Aufbau des Freistaates Sachsen besonders würdigt, war das, was im Plenum des Landtages geboten wurde, eine politische Unverschämtheit erster Ordnung. Er definierte 25 Jahre demokratischen Parlamentarismus zu einer „CDU-Alleinherrschaft“ um, setzte die Christdemokraten auf eine Stufe mit der SED, machte die CDU zur „wahren SED-Nachfolgepartei“ und mutierte gar zum Gralshüter sächsischer Demokratie. Das könnte man noch als polemische Rhetorik abtun. Der CDU jedoch Totalitarismus und Intoleranz zu unterstellen, ist schon eine Geschmacklosigkeit ohnegleichen. Wenn Gebbhardt meint, „…die wahren Heldinnen und Helden der friedlichen Revolution von 1989 sind auf die Straße gegangen, um das Einparteiensystem mit angeschlossenen willigen Erfüllungsgehilfen zu überwinden. Sie wollten Partizipation, Streitkultur und Meinungspluralismus und haben eine neue Staatspartei – eine SED hoch zwei – bekommen…“, dann verkennt er, dass in sechs Wahlen die Union demokratisch legitimiert wurde und einen klaren Regierungsauftrag erhielt. Es zeigt aber auch ganz deutlich, dass besonders die LINKEN mit demokratisch begründeten Entscheidungen – ja mit Demokratie als Ganzes - nichts anzufangen wissen, wenn die darauf basierenden Entscheidungen nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Diese Rede legt aber auch einen weiteren Sachverhalt mehr als deutlich offen. Sie zeigt, wie weit es mit dem Bekenntnis und der Aufarbeitung der eigenen Geschichte her ist. Wie hilflos steht doch die LINKE vor ihrer eigenen Geschichte, dass sie sich nicht anders zu helfen weiß, als die eigene Vergangenheit zu relativieren und rhetorisch umzudeuten. Dies offenzulegen, dies zu benennen und den Menschen deutlich zu machen – das ist eine unserer zentralen Aufgaben! 25 Jahre demokratisch verfasster Parlamentarismus sind eine günstige Gelegenheit, Bilanz zu ziehen, wie es um unsere Demokratie im Freistaat Sachsen bestellt ist. Was haben sich die Bürger 1989/90 versprochen und was konnte davon umgesetzt werden? Durchaus lassen sich bei realer Betrachtung gewisse „Ermüdungserscheinungen“ feststellen. Vom Schwung des Neubeginns ist nicht mehr viel übrig geblieben. Vielleicht sind wir alle aber auch nur auf dem „Normalmaß des politischen Alltages“ angekommen?! Menschen nehmen aktuell eine immer kritischere Haltung gegenüber der Politik, deren Institutionen und verantwortlichen Akteuren ein. Das zeigt sich in geringer Wahlbeteiligung und offenen Protesten. Entscheidungsprozesse sind oftmals langwierig und zu wenig transparent. Das führt zu zusätzlichem Unmut. Genau hier liegt die Herausforderung eines demokratischen Parlamentarismus! Das Parlament als Volksvertretung ist der „Transmissionsriemen“ zwischen Regierung und Verwaltung einerseits und den Menschen andererseits. Eine zentrale Aufgabe kommt dabei dem einzelnen Abgeordneten zu. Er ist der Vermittler zwischen „Volk und politischen Institutionen“ vor Ort. Gerade in dieser schweren Zeit kommt es besonders auf eine funktionierende Demokratie an. Das Parlament ist Garant einer bleibenden demokratischen Verfasstheit unseres Landes. Es stellt in seiner Funktion sicher, dass es das Zentrum der politischen Willensbildung bleibt. Die Geschichte des demokratischen Parlamentarismus in Sachsen war vom Scheitern geprägt. Innere und äußere Einflussfaktoren verhinderten seine effektive Wirksamkeit. Damit wird klar, dass die letzten 25 Jahre Demokratie einen Glücksfall in der sächsischen Geschichte darstellen. Dessen müssen wir uns - bei allem was wir tun - immer bewusst sein! □ 9 Die Schwarzen Seiten Bilder sagen mehr als 1000 Worte 10 eiD nezrawhcS netieS Bilder sagen mehr als 1000 Worte Die Schwarzen Seiten 11 Die Schwarzen Seiten Porträt Stanislaw Tillich Der Kapitän Von Urban Comploj – stellv. Chefredakteur Ein weißer Dampfer durchbricht das Wasser der Elbe. Die Blätter der Bäume am Ufer haben sich herbstlich verfärbt. Es ist später Nachmittag, Wolken rücken um die Sonne. Doch dem Ministerpräsidenten steht nicht der Sinn danach, den Ausblick aus dem Fenster zu genießen. Er sitzt am Arbeitstisch in seinem Büro und liest in einer Akte. Gleich hat er Zeit für ein Gespräch. Doch diese wichtige Angelegenheit muss noch erledigt werden. Zurzeit gibt es viele wichtige Angelegenheiten für Stanislaw Tillich. Es sind turbulente Zeiten für ihn und für das ganze Land. Eben hat er noch mit einem Landrat telefoniert und mit ihm über die Unterbringung von Flüchtlingen gesprochen. Parallel gehen die Vorbereitungen für die sächsische Demokratiekonferenz voran und 2019 läuft der Länderfinanzausgleich aus. Viel zu tun für den Landesvater. Viel zu tun für Sachsen. Schaffen wir das, Herr Ministerpräsident? „Wir Sachsen haben immer wieder angepackt und unsere Sachen in die Hand genommen.“ Aber der Protest, der sich überall im Land regt? Die Kritik von denen, die auf die Straße gehen? Stanislaw Tillich denkt einen Moment nach. Dann beugt er sich vor und sagt: „Die Sachsen haben immer mutig über die Heimat hinaus geblickt. Das müssen wir wieder stärker tun. Weltläufigkeit, auch das macht den Sachsen aus.“ Mut, Anstand, Werte. Das sind die Schlagworte, die Tillich im Gespräch immer wieder aufgreift. Eine Minderheit, die gegen den Anstand verstoße. Eine Mehrheit, deren Mut gefordert sei. Die westlichen Werte, nach denen wir lebten. Er beschreibt damit sein Sachsen. Die Begriffe passen aber auch gut zu ihm selbst, zu ihm, der immer noch und trotz allem der mit Abstand beliebteste Politiker Sachsens ist. Tillichs Karriere in der sächsischen Politik begann 1990, als er bei den letzten, dafür freien Wahlen der DDR in die Volkskammer einzog. „Jetzt hieß es: machen, nicht nur reden“, sagt Tillich über diese Zeit. Und er machte: Er verhandelte den Einigungsvertrag mit und war maßgeblich an der Gestaltung der Deutschen Einheit beteiligt. Und er machte noch mehr: Er wurde Europaabgeordneter, Staatsminister, Ministerpräsident. Sieben Jahre residiert er mittlerweile in der Staatskanzlei, das macht ihn zum dienstältesten Landes-Regierungschef in Deutschland. Zeit für einen Blick zurück: Wenn Sie auf die Wiedereinvereinigung blicken, was ist Ihrer Meinung nach besonders gut gelungen? „Stolz bin ich darauf, dass die Menschen in Sachsen die Chancen erkannt haben und wir uns mit einer gemeinsamen und anhaltenden Kraftanstrengung an den Wie- Lebenslauf von Stanislaw Tillich • Geboren am 10. April 1959 in Neudörfel (Sachsen) • 1979-1984 Studium an der TU Dresden • Von März bis Oktober 1990 Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR und von 1991 bis 1994 Beobachter im Europäischen Parlament • Von 1994 bis 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments • Anschließend beruft ihn Kurt Biedenkopf als Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten in sein Kabinett • 2002 ernennt ihn Georg Milbradt zum Chef der Staatskanzlei und 2004 zum Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft • Von September 2007 bis Mai 2008 Sächsischer Staatsminister der Finanzen • Seit 28. Mai 2008 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen • Seit 2008 Vorsitzender der Sächsischen Union • Stanislaw Tillich ist Sorbe römisch-katholischer Konfession. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder 12 eiD nezrawhcS netieS Porträt Stanislaw Tillich deraufbau unseres Landes gemacht haben.“ Und woran müssen wir noch arbeiten? „Ich denke, wir müssen noch mehr darauf achten, dass wir die Freiheit noch mehr würdigen, die Demokratie noch mehr stärken und die aktive Beteiligung an politischen Prozessen weiter voranbringen und auf breitere Schultern stellen.“ Deshalb, so Tillich, die Demokratiekonferenz im kommenden Jahr. In seinem eigenen Leben hat Politik immer eine Rolle gespielt. Die Sorben haben auch zu DDR-Zeiten ihre Belange vertreten und eingebracht. Einer Minderheit anzugehören, seine Rechte einzufordern, das hat den jungen Stanislaw Tillich politisiert und geprägt. Und die heutige Jugend? Welche Erfahrungen würde er an die jungen Menschen weitergeben, die sich politisch engagieren? „Schnell lernen, dass Politik nicht nur debattieren ist, sondern entscheiden“, sagt der Ministerpräsident. Und: „Nah am Menschen sein und immer im Dialog bleiben. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass unsere Ideen über Medien oder andere Kanäle ankommen, dass die Bürger schon verstehen werden, warum wir etwas machen. Wir müssen es immer wieder erklären, einordnen und schauen, ob es die Interessen und Herzensanliegen der Menschen trifft.“ Ein Politiker sein, der sich und seine Arbeit hinterfragt, der mit dem Ohr nahe an den Bürgern bleibt. Diesen Eindruck vermittelt Stanislaw Tillich auch selbst. Er wird als bescheiden wahrgenommen, als ein sachlicher, ruhiger Politiker. Er arbeitet lösungsorientiert, fragt sich, welche Politik möglich und nicht welche wünschenswert ist. Vielleicht spielen da auch seine Erfahrungen als ehemaliger Unternehmer eine Rolle. Nach der Einheit hatte er sich mit einem Partner selbständig gemacht, bevor er sich vollständig für die Politik entschied. Hielte er den anderen Weg, also ein politisch denkender Unternehmer zu sein, für ebenso richtig? „Ja, denn es ist gut, wenn man eine Parteizugehörigkeit hat, aber ganz bewusst in die Wirtschaft, die Kreativszene, in den sozialen Bereich für eine Karriere geht – auch das ist ein wichtiger Dienst für unsere Demokratie und unsere Politik.“ Auch Stanislaw Tillich leistet seinen Dienst. Er ist Dienstleister für die Sachsen. Doch nicht nur das – seit dem 1. November hat er eine zusätzliche Aufgabe: Er ist turnusmäßig Präsident des Bundesrates und bekleidet damit protokollarisch das vierthöchste Staatsamt in Deutschland. Das macht ihn noch mehr zum Botschafter des Freistaates, als er es ohnehin schon ist. Er kann dabei auf eine Erfolgsgeschichte verweisen: Sachsen ist wirtschaftlich auf einem guten Weg, selbstbewusst, hat solide Staatsfinanzen, eine stolze historische Tradition und beste Bildungsdaten. Aber Sachsens Ministerpräsident macht sich nichts vor. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise ist die größte Herausforderung seit der Deutschen Einheit. Natürlich müssen sich alle, die da sind, an Recht und Gesetz halten, sagt Tillich. Und wir könnten in Deutschland und Europa nicht alle Probleme der Welt lösen. Aber wen ließen die Bilder von den Menschen in den Schlauchbooten auf dem Mittelmeer kalt? Wer sorge sich, jetzt, kurz vor dem Wintereinbruch, nicht um die Menschen, die kein ordentliches Dach über den Kopf hätten? „Gehen wir nicht ängstlich, sondern mutig ans Werk“, wiederholt der Ministerpräsident, was er schon in seiner letzten Regierungserklärung ausrief: „Ich bin überzeugt, wir Sachsen meistern die Aufgaben, die vor uns liegen: Wenn wir zusammen anpacken, wenn wir gemeinsam handeln.“ Stanislaw Tillich muss weiter, zum nächsten Termin. Auf der Elbe ist der Dampfer längst verschwunden. Der Kapitän hat ihn sicher und ruhig durch das Gewässer geführt. Vor der Staatskanzlei knattert die Landesflagge im Wind. Zur Verabschiedung fällt dem Ministerpräsidenten noch etwas zur Frage ein, was einen Sachsen ausmache: „Heimatverbunden sind wir Sachsen auch, neugierig und fischelant.“ Und schon ist er durch die Tür verschwunden, der Landesvater, der sechs Sprachen fließend spricht. Die Ausgabe der „Schwarzen Seiten“, die ihm soeben überreicht wurde, hat er mitgenommen. Zum Lesen im Auto, wenn er Zeit dafür findet. Weltläufig, neugierig und fischelant, so ist er eben, der Sachse. □ Anzeige carsten-koerber.de Carsten Körber Für uns im Bundestag Mehr über mich, meine Ziele und Termine finden Sie hier: 13 Die Schwarzen Seiten Gastbeitrag Dr. Hartmuth Zeiß Zurück zur Planwirtschaft? Gedanken zur Reform des Strommarktes Ein Gastbeitrag von Dr. Hartmuth Zeiß – Vorsitzender des Vorstandes der Vattenfall Mining & Generation Die politische Überschrift der Debatte lautet: „Ein Strommarkt für die Energiewende“. Der deutsche Strommarkt soll der Energiewende dienen und bei weiter stark wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien dafür sorgen, dass unsere Versorgung weiterhin „zuverlässig, umweltverträglich und kosteneffizient“ bleibt. Und tatsächlich enthält der Entwurf eine Reihe von Aspekten, die in die richtige Richtung weisen. So erteilt das BMWi der Einführung eines Kapazitätsmarktes – ein anderer Name für staatliche Kraftwerkssubventionen - eine klare Absage und schlägt Maßnahmen zur Flexibilisierung sowie zur Stärkung der freien Preisbildung am Strommarkt vor. Dennoch ist Skepsis angezeigt, ob diese mit dem Begriff „Strommarkt 2.0“ verbundene Reform den Markt erfolgreich ertüchtigen und die dringend benötigte Planungs- und Rechtssicherheit schaffen kann. Der Blick zurück stimmt nachdenklich: Allein in den letzten zehn Jahren erfolgten nicht weniger als 29 Änderungen im Energierecht – das ist nicht gerade ein Beleg für stabile Rahmenbedingungen. Und auch diese Novelle wird bereits wieder von weiteren politischen Planungen und tatsächlichen Gesetzesvorschlägen flankiert, deren Auswirkungen auf den Strommarkt derzeit kaum absehbar sind. Daher muss leider befürchtet werden: Dies wird nicht der erhoffte große Reformwurf, sondern erneut nur ein Behelf auf Zeit. Das Hauptproblem scheint dabei nicht im Detail, sondern in der großen Linie zu liegen: Es fehlt offenbar ein allgemeines und zugleich für alle verbindlichen Verständnis über die Qualität des gewünschten Strommarktes. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat am 14. September seinen Entwurf zur Novellierung des Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) vorgelegt. Damit hat der offizielle Gesetzgebungsprozess zur viel diskutierten Reform des Strommarktes begonnen, der im November 2014 mit einem „Grünbuch“ und im Juli 2015 durch ein „Weißbuch“ vorbereitet wurde. 14 eiD nezrawhcS netieS Zwei Stromsysteme – zwei Subventionsfälle? Die Debatte wurde bislang unter der Überschrift geführt „Ein Strommarkt für die Energiewende“. Es wäre wünschenswert, wenn dies ein gemeinsames Ziel wäre, denn die Realität sieht leider anders aus. Deutschland verfügt immer weniger über einen geeinten Strommarkt, sondern über zwei auseinander driftende separate Stromsysteme. EEG-Strom und „Normal- Gastbeitrag Dr. Hartmuth Zeiß strom“ operieren unter völlig unterschiedlichen Einsatz- und Investitionsbedingungen. Der privilegiert EEG-Strom verschlechtert mit jeder Neuinvestition die Ertragslage für die Betreiber konventioneller Kraftwerke. Diese bleiben jedoch für die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit unserer Stromversorgung noch für Jahrzehnte unverzichtbar. Es wäre daher an der Zeit, beide Systeme auf einer marktwirtschaftlichen Grundlage zusammenzuführen. Dies scheint der – unausgesprochene – Grundkonflikt fast jeder Diskussion zum Strommarkt zu sein. Solange das EEG jedoch weiter de facto ungebremst die ungesteuerte Produktion fluktuierender Energien anreizt, nimmt die Versorgungssicherheit tendenziell ab, steigen die Kosten und gerät der Markt als Grundprinzip immer weiter ins Hintertreffen. Im schlimmsten Fall droht die gesamte deutsche Stromerzeugung zum Dauersubventionsfall zu werden. Gesucht: ein Markt für das Stromsystem Die Monopolkommission warnt in ihrem jüngsten Sondergutachten vor den Kosten und Risiken des bisherigen Kurses und fordert eine konsequente Ausrichtung auf Markt und Wettbewerb. Nun ist es eine bekannte Tatsache, dass wissenschaftliche Beratungsgremien und politische Entscheidungsträger unterschiedliche Rollen und Verantwortungen wahrzunehmen haben. Da wir uns in einem europäischen Markt bewegen, sind Abstimmung, Koordinierung und Kooperation unverzichtbar. Dies bedeutet in der Konsequenz aber auch: nationale Sonderwege müssen besonders kritisch überprüft werden. Was in der deutschen Debatte mitunter positiv als „Vorreiterrolle“ verstanden wird könnte in europäischen Nachbarländern auch als Eingriff in die eigene Energiepolitik oder sogar Bevormundung wahrgenommen werden. Gleichwohl wäre es ein Gebot der betriebswirtschaftlichen und der volkswirtschaftlichen Vernunft, den über viele Jahre hinweg zuverlässig funktionierenden Strommarkt wieder so zu stärken, dass Investitionen auch außerhalb subventionierten Technologien wieder möglich werden. Dazu ist es unerlässlich, alle EEGAnlagen umfassend, rasch und konsequent in den Strommarkt zu integrieren. Auch sollten wir nicht vergessen, dass Deutschland keine Insel ist. Unsere energiepolitischen Entscheidungen haben z.T. erhebliche Auswirkungen auf unsere Nachbarländer, mit denen wir im Wortsinne „vernetzt“ sind. Auch gut 18 Jahre nach der Liberalisierung des Strommarktes ist dieses europäische Projekt „Strombinnenmarkt“ noch nicht erfolgreich etabliert. Das Vertrauen in Markt und Wettbewerb erscheint nicht gefestigt. Regulierung und politische Intervention sind – nicht nur in Deutschland – zunehmend die Regel und nicht die Ausnahme. Es wäre wünschenswert, wenn mit der Reform des Energiewirtschaftsgesetzes Markt und Wettbewerb nachhaltig gestärkt würden. Die Alternative dazu ist uns im Osten der Republik noch gut bekannt: Staatliche Planwirtschaft. □ Anzeige Für Euch im Bundestag! Yvonne Magwas Bürgerbüro Vogtland Altmarkt 4 | 08209 Auerbach Tel. 03744-3649828 Büro Berlin Platz der Republik 1 11011 Berlin Tel. 030-227-75637 [email protected] www.facebook.com/YvonneMagwas www.magwas.de 15 Die Schwarzen Seiten Starfög Gründergipfel Sachsen braucht das dritte Wirtschaftswunder! Von Alexander Dierks MdL - Landesvorsitzender und Hans-Jürgen Rosch - Landespressesprecher „Erfolg hat drei Buchstaben: Tun!“ Recht hat er, der Johann Wolfgang von Goethe. Aber leider sehen sich vor allem junge Unternehmensgründer mit zu hohen Hürden konfrontiert. Trotz hoher Eigenmotivation und einer guten Idee kann nur der halbe Fokus auf die eigene Unternehmensgründung gelegt werden. Schließlich muss Miete bezahlt werden oder die Familienplanung stellt neue Herausforderungen. Die Sorge um die finanzielle Absicherung während der Anfangsphase ist groß und an geeignete Fördermittel ist auf unbürokratischem Wege nur schwer zu gelangen. Hinzu kommt eine risikoscheue Doktrin in den Köpfen der staatlichen Wirtschaftsförderer. Sie bezuschussen lieber "bewährte Unternehmen", als das sie innovativen Ideen eine Starthilfe geben. Meist lässt die sächsische Haushaltsordnung auch gar nichts anderes zu. Vor allem im Bereich „immaterieller Geschäftsideen“, wie der Software- und Games-Industrie, der Designwirtschaft oder dem Werbe- und Pressemarkt, sind junge Gründer auf sich allein gestellt. In Sachsen kommen wir mit unserem Innovationsbegriff noch zu oft von der Seite der Ingenieurwissenschaften. Davon müssen wir uns lösen. Auf dem Podium des 1. GRÜNDERGIPFELS saßen v.l.n.r. Sebastian Harmel (Wir gestalten Dresden e.V.), Alexander Dierks MdL (Landesvorsitzender Junge Union Sachsen), Frank Heidan MdL (Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag) und Andreas Winiarski (Unternehmenssprecher von Rocket Internet) Förderdschungel muss vereinfacht werden! Aktuelle Fördermittel sind u.a. aufwendig zu beantragende Mikrodarlehen, die Existenzgründern zu zinsgünstigen Darlehen (derzeit nominal 1,89%) mit einer Höchstsumme von 20.000 Euro verhelfen oder Stipendien für Technologiegründer die über ein Jahr lang 1000 bis 3000 Euro monatlich erhalten können. Diese Ansätze sind entweder sehr speziell und oder zu bürokratisch. Nicht jedes 16 eiD nezrawhcS netieS Geschäftsmodell ist technologie-getrieben und braucht große Labore oder Lagerhallen. Manche Jungunternehmer benötigen schlicht und einfach Zeit und Raum, um ihre Idee weiterverfolgen und zu einem tragfähigen Konzept zu kommen. Und das ohne sich ständig um die Finanzierung der Lebensunterhaltskosten Sorgen zu müssen. Es fehlt an unkomplizierten Förderprogrammen für junge Unternehmer. Außerdem steht die Frage im Raum, wie die Aufgeschlossenheit gegenüber unternehmerischer Tätigkeit erhöht werden kann. Deshalb haben im Frühjahr diesen Jahres die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Sachsen und die Junge Union ein Programm entwickelt, das diese Lücke schließen kann: Das „Starfög“! Wir brauchen das Starfög - und zwar jetzt! Angelehnt an das bekannte Konzept des BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) soll mit dem Starfög Existenzgründern die Möglichkeit gegeben werden, sich mittels eines zinslosen Darlehens über einen bestimmten Zeitraum voll und ganz ihrer Idee widmen zu können. Ziel ist es, das Anfangsrisiko für Gründungswillige zu verringern. Sie sollen ihre eigene Unternehmensidee entwickeln und umsetzen können und in dieser Zeit ihren Lebensunterhalt gesichert wissen. Die Höhe der Förderung soll sich am BAföG-Höchstsatz orientieren und würde damit aktuell bei 670 Euro monatlich liegen. Genau wie das BAföG, muss das Starfög nach Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden. Die Rückzahlungsmodalitäten können an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden und treiben niemanden in die Schuldenfalle. Hinzu kommt, dass eine Tilgungspflicht dazu führen wird, dass jeder Antragsteller im Vorhinein genau prüft, wie ernst er es mit seiner Idee meint. Die Motivation könnte zusätzlich erhöht werden, wenn der Darlehensbetrag auch steuerlich geltend gemacht werden kann. Das Geld soll schließlich nicht verschenkt werden und durch den ideellen Fördergedanken ist das Starfög soziale Marktwirtschaft in Reinform. Starfög als Startschuss für sächsische Gründeroffensive! Wir möchten kein Förderinstrumentarium schaffen, das im Anschluss nicht genutzt wird. Aus diesem Grund haben wir unsere Idee auf gleich mehreren Veranstaltungen vorgestellt und mit Existenzgründern, Studenten, Unternehmern, Verbandsvertretern und Mitarbeitern der Verwaltung diskutiert. Im Mai hat- Starfög Gründergipfel Knapp 30 Gäste aus Wirtschaft, Verbänden, Gründerszene, Verwaltung und Politik besuchten den 1. GRÜNDERGIPFEL der JU Sachsen ten wir dafür nach Chemnitz geladen. Das erste Feedback war überragend und hat uns gezeigt, dass wir mit dem Starfög auf dem richtigen Weg sind. Gleiches galt im August für unseren 1. GRÜNDERGIPFEL in Dresden. Doch damit nicht genug. Nach spannenden Diskussionen rund um das Thema Startup-Förderung waren sich alle Teilnehmer einig: Es wurde genug geredet. Nun braucht es eine Gründungsoffensive in Sachsen. Sonst verliert der Freistaat den Anschluss im Wettbewerb um innovative Unternehmen und kluge Köpfe. Das Starfög kann den Impuls geben, den es braucht, um eine Gründeroffensive zu starten. Startups und Mittelstand stehen nicht in Konkurrenz zueinander! Uns muss bewusst werden, dass neue Unternehmen nicht automatisch mehr Konkurrenz für bestehende Unternehmen bedeuten. Kein Startup wird binnen weniger Jahre bessere Motoren oder Karosserien bauen, als das Motorenwerk Chemnitz oder das Fahrzeugwerk Zwickau. Genauso wenig werden sächsische Existenzgründer die Computerchip-Riesen Infineon oder Globalfoundries aus Dresden verdrängen oder die neue Rezeptur eines Jungunternehmers die Bautz’ner Senf & Feinkost GmbH in die Knie zwingen. Viel eher werden sie den Markt mit ihren neuen Geschäftsmodellen bereichern und gemeinsam mit den etablierten Unternehmen dafür sorgen, dass unsere sächsische Wirtschaft sich auch die kommenden 25 Jahre positiv entwickelt. Wir werden erfolgreich sein, wenn wir mit modernen Produkten und Dienstleistungen international konkurrenzfähige neue Unternehmen schaffen und die bereits heute bestehenden Unternehmen bestärken und weiterentwickeln. Dabei geht es nicht nur um Industrie, sondern auch um Dienstleistungen, Handel und Handwerk. Die Anforderungen der Zukunftsmärkte sind Globalisierung und Vernetzung. Wenn es uns gelingt, traditionelle Industrie und florierende Digitalwirtschaft zu verbinden, erwartet uns ein drittes Wirtschaftswunder im Freistaat. Richtige Rahmenbedingungen für „Ideen made in Saxony“! Damit wir an den wirtschaftlichen Erfolg der vergangenen Jahre anknüpfen können, müssen wir uns die Frage stellen, welche Bedingungen die Politik schaffen muss, damit aus sächsischen Ideen auch starke sächsische Unternehmen wachsen. Wir müssen bereits in der Ausbildung ansetzen und in unseren Schulen Medienkompetenz und wirtschaftliches Grundwissen vermitteln. Parallel müssen wir weiterhin um die klügsten Köpfe weltweit werben. Das Nicht nur das Podium diskutierte! Auch aus dem Publikum kamen Anregungen für eine Gründeroffensive in Sachsen gelingt uns nur, wenn wir unsere Standortvorteile deutlich hervorheben und punktuell Anreize für Fachkräfte und Akademiker schaffen. Die Einführung eines „Starfög“ oder eines „freiwilligen unternehmerischen Jahres“ könnten solche Instrumente sein. Schließlich hat der Erfolg auch in der Politik drei Buchstaben und wir hoffen sehr, dass unser Tun die Unterstützung der Delegierten des Landesparteitages 2015 findet. Wir möchten unsere Ideen innerhalb der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags zur Diskussion bringen und schauen, wie Fördermittel effizient und zielgerichtet eingesetzt werden können. Für das Starfög, für eine Gründeroffensive im Freistaat und für das dritte Wirtschaftswunder in Sachsen! □ Anzeige BKS Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen e.V. Forum des Gedanken- und Erfahrungsaustausches im kommunalpolitischen Raum Kommunalpolitik aktuell – Workshops und Seminare Themenauswahl: Extremismus und Demokratie Sucht – Drogen – Prävention in der Kommune Innere Sicherheit in der Kommune Aktuelles unter: www.bks-sachsen.de Schulstraße 15 02977 Hoyerswerda [email protected] Tel.: 03571- 40 72 17 Fax: 03571- 40 72 19 17 Die Schwarzen Seiten Junge Union Bautzen | Dresden | Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzegebirge Stadt & Land – Gemeinsam erfolgreich! Von Christoph Wowtscherk - stellv. Chefredakteur Nahezu alle Kreisverbände der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien werden eine Beobachtung teilen, die uns in diesem Jahr ganz besonders beschäftigt hat: Die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen aus den Landkreisen in unsere Großstädte. Beinahe alle Regionen des sog. „ländlichen Raums“ sind davon betroffen. Die Abwanderung junger Engagierter bedroht jedoch die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaften in den Landkreisen. Wer soll in Zukunft Verantwortung in Vereinen oder der Lokalpolitik übernehmen, wenn die Kreativen und Mutigen weg sind? Natürlich ist es keinem jungen Menschen zu verdenken, wenn er oder sie zum Studium oder der Ausbildung in unsere pulsierenden sächsischen Großstädte zieht. Dies ist ein großes Kompliment für die Entwicklung unserer Hochschulstandorte! Doch Zugleich führt der enorme Bevölkerungszuwachs zu großen infrastrukturellen Herausforderung in den Großstädten. Wir haben uns mit Fachgesprächen und in langen Diskussionen mit diesem Thema beschäftigt und Ideen zur besseren Zusammenarbeit zwischen „Stadt“ und „Land“ entwickelt. Mit der Fokussierung auf die Kernthemen „Kultur“, „Innere Sicherheit“ und „Wirtschaft & Infrastruktur“ wurden dabei die wichtigsten Elemente menschlichen Zusammenlebens betrachtet. Kultur Um dieses Brechen mit hergebrachten Vorstellungswelten geht es gerade im Bereich des kulturellen Lebens. Denn die Annahme, nur in einer Großstadt lasse es sich gut leben, führt zu einer Selbst-Erfüllenden-Prophezeiung: Engagierte junge Menschen ziehen aus dem Landkreisraum in die Großstadt, weil die eigene Kleinstadt zu langweilig erscheint – und führen dadurch zu einem weiteren Rückgang kreativen Potentials. Na klar, in den Großstädten gibt es eine abwechslungsreichere Freizeitkultur. Im Landkreisraum finden sich jedoch ganz eigene Formen des Zeitvertreibs und kulturellen Austauschs. Das Ziel von Mittelzentren sollte also nicht sein, Großstädte mit ihrem breiten Angebot zu kopieren, sondern ihren kulturellen Wert hervor zu heben. Dies sollte sowohl von den Mittelzentren und Landkreisen selbst stärker initiiert und zugleich vom Freistaat befördert werden. Kultur sollte schwerpunktmäßig da gefördert werden, wo die meisten Menschen, die eigentlichen Träger der Kultur, leben. Wir plädieren für eine gleichrangige Behandlung von Großstädten und Mittelzentren. Dazu müssen auch die Landkreise beitra- 18 eiD nezrawhcS netieS gen und ihr Angebot stärker koordinieren. Kulturelle Diversität statt Konkurrenz sollte das Leitziel unserer Kommunen lauten. Das ehrenamtliche Engagement muss stärker honoriert werden! Dies geschieht nicht allein mit einer Ehrenamtskarte. Viel wichtiger ist, den Engagierten die Mittel für ihre erfolgreiche Ehrenamtsarbeit bereit zu stellen: Wasserwachten benötigen funktionstüchtige Boote, Freiwillige Feuerwehren moderne Brandfahrzeuge, jungen Bands Proberäume und Künstler Ateliers. Anerkennung von Ehrenamt erfolgt nicht durch das Überreichen von Blumensträußen, sondern in der Ausstattung der Vereine und Initiativen. Die Engagierten wollen sehen, dass ihre Arbeit etwas bewirkt und sich ihr Lebensumfeld dadurch verbessert. Die institutionelle Förderung, mit der im Rahmen des Kulturraumgesetzes Theater, Orchester usw. gefördert werden, ist für die Planungssicherheit und hochkulturelle Versorgung wichtig. Von großer Bedeutung für die Kultur im Landkreisraum ist jedoch ebenso die Förderung kleiner Vereine, Initiativen und Projekten. Wir plädieren daher dafür, dass neben der institutionellen Förderung ebenso mehr finanzielle Mittel für projektbezogene Angebote zur Verfügung zu stellen. Nicht Geld allein, sondern die Unterstützung und Einbindung in Entscheidungsprozesse von Politik ist letztlich die beste Form der Anerkennung. Wir benötigen dieses breite Engagement, um die Lebensqualität in den Mittelzentren und den Landkreisen zu erhalten. Infrastruktur und Wirtschaftsförderung Neben dem kulturellen Angebot sind es die unzeitgemäße Infrastruktur und der bessere Internetzugang, der die Menschen in die Städte ziehen lässt. Es muss jedoch das Ziel gelten, dass die Menschen problemlos in ihrer näheren Umgebung wohnen bleiben können. Eine gute Infrastruktur soll dafür sorgen, dass die Menschen in den Landkreisräumen die Vorteile ihrer Region nutzen können und gleichzeitig nicht von den Vorteilen des urbanen Raums abgeschnitten sind – und umgekehrt! Die Einbindung in transeuropäische Netze ist für moderne Mobilität im Industrie- und Transitland Sachsen von besonderer Bedeutung. Durch die Bundesautobahnen sind wir gut mit dem überregionalen Straßennetz verbunden. Dennoch gibt es innerhalb der Flächengebiete Gemeinden, die daran schlecht angebunden sind und deren schnelle Erreichbarkeit enorm darunter leidet. Um Lücken schließen zu können, müssen Verwaltung und Politik auf allen Ebenen zusammenarbeiten. Nur gemein- Junge Union Bautzen | Dresden | Meißen und Sächsische Schweiz/Osterzegebirge sam können sie die Hürden zur Aufnahme von Straßenprojekten in Landes- und Bundesverkehrswegeplan nehmen. Beim Schienenverkehr ist Sachsen bei weitem nicht zufriedenstellend aufgestellt. Betrachtet man das Potential, das eventuelle Hochgeschwindigkeitsverbindungen Hamburg-Berlin-DresdenPrag oder Nürnberg-Chemnitz-Dresden-Breslau bieten, ist es erschütternd zu sehen, wie sich der Betrieb dieser Strecken in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Ausreichend frequentierte, verlässliche und angemessen schnelle Anbindung ist ein nationaler und internationaler Wettbewerbsfaktor. Auch unsere Mittelzentren müssen an die Metropolen genauso gut angebunden sein! Das ÖPNV-Angebot – vor allem in den Landkreisen – ist lange noch nicht so weit, dass das eigene Auto dadurch ersetzt werden kann. Für die Attraktivität des ÖPNV muss Zusammenarbeit der Zweckverbände dringend intensiviert werden! Insbesondere in den Übergangsgebieten zwischen Verbänden herrscht Abstimmungsbedarf bei den Fahrplänen. Ziel sollte neben einer Minimierung der Fahrtzeit auch eine Reduzierung der notwendigen Umstiege auf maximal zwei Wechsel sein. Der Breitbandatlas für Sachsen zeigt bis auf Dresden, Leipzig und Chemnitz große Lücken auf dem Weg zum angestrebten Ziel der Landesregierung von flächendeckenden 50 Mbit/s bis zum Jahr 2018. Wer als Landrat seinem Landkreis nicht beim Aussterben zusehen möchte, sollte langfristig denken und bereits mehr als 50 Mbit/s anpeilen. Nur mit Breitbandanschluss kann es sächsischen Unternehmen sowohl in den Metropolen als auch in den Landkreisen gelingen, bei der Digitalisierung und Vernetzung ihrer Geschäftswelten auf dem globalen Markt mitzuhalten und gleichzeitig die notwendigen Fachkräfte in der Region zu halten. Die Einbindung bereits ausgebildeter Fachkräfte reicht für Unternehmen aber nicht aus. Junge Leute aus der Region müssen rechtzeitig über das mögliche Ausbildungsangebot der Arbeitgeber informiert werden. Nur so können sehr spezielle Bedarfe an Mitarbeitern gedeckt werden. Um die Ausbildung vor Ort zu unterstützen, die Jugendlichen auch während der Berufsschulzeiten nicht aus dem sozialen Umfeld oder ehrenamtlichen Aufgaben zu reißen und ihnen eine gute Erreichbarkeit der Bildungsstätten zu gewährleisten, sollte an der dezentralen Ausbildung festgehalten werden. Innere Sicherheit Die Präsenzstreife als „Polizei vor Ort“ vermittelt durch ihre bloße Anwesenheit ein Gefühl der Sicherheit und ist ein wichtiger Bestandteil gerade bei der Prävention von Straftaten. In Zeiten immer komplexer werdender Anforderungen für die Polizeikräfte liegt es auf der Hand, dass für solche ureigenen Aufgaben der Polizei die Ressourcen langfristig nicht ausreichen können. Als neues Aufgabengebiet ist die Absicherung von Flüchtlingsunterkünften hinzugetreten, was zu einer endgültigen Ausreizung aller Ressourcen führen dürfte. Die Landesregierung reagierte auf diese Anforderungen mit einem erhöhten Personalschlüssel im Bereich Polizeianwärter für die sächsische Polizei. Zudem wurde von der Landesregierung eine Expertenkommission zur Evaluierung der Personal- und Sachausstattung bei der sächsischen Polizei beauftragt. Diese Maßnahmen werden ausdrücklich begrüßt, eine Flexibilität zum Reagieren auf neue Phänomenbereiche muss aber weiterhin gegeben sein. Denn gerade in Zeiten von Globalisierung und demografischen Wandel bildet das Thema "Innere Sicherheit" ein wachsendes elementares Bedürfnis der Menschen. Die gefühlte Sicherheit wird damit zum Indikator von Akzeptanz gerade gegenüber schwierigen politischen Entscheidungen, vor denen Sachsen in den kommenden Jahren steht. Nur eine flexible Reaktion auf sich ändernde Kriminalitätsphänomene und die Transparenz bei der Bürgeraufklärung lassen die benötigte Akzeptanz erreichen. Ebenso müssen hierbei die unbestrittenen Erfolge der sächsischen Polizei zukünftig besser vermarktet werden, um das Sicherheitsgefühl auszubauen. Die sächsische Polizei sieht sich angesichts einer gestiegenen Kriminalitätsrate mit Unterschieden zwischen den drei Großstädten und dem grenznahen Landkreisraum mit unterschiedlichen Kriminalitätsdelikten konfrontiert. Auf diese unterschiedlichen Phänomene von Kriminalität wird unsere Polizei in Zukunft flexibler und konzentrierter reagieren müssen. Dies wird nur über eine personelle Reserve erreichbar sein. Neben dem derzeitigen Stopp des Stellenabbaus bei der Polizei bedarf es einer größeren Flexibilität im Budget und bei der Zahl der Einsatzkräfte, um auf die verschiedenen Formen von Kriminalität zu reagieren. Stellenausschreibungen, z.B. im Bereich der Internetkriminalität, müssen konkurrenzfähig mit denen der Wirtschaft sein. Der Ausbau der Zusammenarbeit mit den unmittelbaren Nachbarländern sollte beschleunigt und intensiviert werden. Denn nur als Verbund kann der Internationalisierung der verschiedenen Kriminalitätsphänomene Rechnung getragen werden. Neben der personellen und materiellen Ausstattung sollte auch über gesetzliche Anpassungen nachgedacht werden, um geltendes Recht konsequent umzusetzen und die Akzeptanz bei den Bürgern zu erhöhen. Als Beispiel kommen hier neue Grundlagen für eine schnellere Abschiebung von straffälligen Asylbewerbern oder eine Verschärfung des Strafrechts bei Angriffen gegen Polizisten in Betracht. Natürlich wird der Staat diese Aufgabe nicht alleine leisten können. Wo immer es möglich ist, sollten Partner einbezogen werden. Gerade im Bereich Prävention und Nachsorge bieten sich private Initiativen an. Der Staat sollte diese Initiativen finanziell unterstützen und in seine Sicherheitskonzeption involvieren. Wir wollen gleichwertige Lebensbedingungen sowohl in unseren Großstädten wie in unseren Landkreisen erhalten. Eine Konkurrenz der unterschiedlichen Lebensräume und eine zukünftige Förderung von Leuchttürmen stehen diesem Gedanken im Wege. Nur durch die Kooperation können bestmögliche und hochwertige Voraussetzungen für die Selbstentfaltungskräfte der Sachsen gelegt werden. Der doppelte Blick sowohl auf die Großstädte wie auf den Landkreisraum ist der Markenkern der CDU und Jungen Union. Wir müssen dabei den Anforderungen der Zeit flexibel begegnen können, um weiterhin in der Bevölkerung als der lösungsorientierte Ansprechpartner für die oben beschriebenen Herausforderungen wahrgenommen zu werden. □ 19 Die Schwarzen Seiten JU vor Ort Berichte aus den Kreisverbänden JU Chemnitz Auf den Spuren des jüdischen Lebens in Chemnitz Von Renzo Di Leo – KV Chemnitz jüdische Kaufhäuser prägen bis heute das Bild unserer Stadt: zum Einen „DAStietz“, welches bis zu den Novemberpogromen 1938 vom jüdischen Kaufmann Oscar Tietz als Kaufhaus betrieben wurde und heute die Stadtbibliothek, die Volkshochschule und das städtische Naturkundemuseum samt des versteinerten Waldes beherbergt, zum Anderen das Kaufhaus Schocken, das 1927 von dem bekannten jüdischen Architekten Erich Mendelsohn entworfen wurde. Seit Mai vergangenen Jahres beherbergt es das SMAC (Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz), welches jeden Besuch wert ist. Der Weg führte uns zudem an die Gedenkstele für die in der Reichspogromnacht zerstörte Alte Synagoge. Nachdem die Jüdische Gemeinde in Chemnitz bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten über 3.500 Mitglieder zählte, von denen nur acht den Zweiten Weltkrieg überlebten, macht es uns Hoffnung, dass die Gemeinde nunmehr auf über 800 Mitglieder angewachsen ist und seit kurzem wieder einen eigenen Rabbiner hat – den ersten seit 1938. Die Stadtführung endete im Restaurant Schalom, wo wir uns bei vorzüglicher koscherer Küche, SIMCHA Bier und Wein von den Golanhöhen über die gesammelten Eindrücke austauschten und den Abend ausklingen ließen. In der bereits fünften Auflage fand am 26. Oktober der Jüdische Abend in Chemnitz statt, organisiert von der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien in Zusammenarbeit mit dem Ring Politischer Jugend. Nachdem wir in den vergangenen Jahren die Synagoge auf dem Kappellenberg sowie den jüdischen Friedhof auf dem Kaß- 20 eiD nezrawhcS netieS berg besucht hatten, war in diesem Jahr eine Stadtführung auf den Spuren des Judentums unser Ziel. Mit Frau Aris von der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, die uns seit dem ersten Jüdischen Abend tatkräftig unterstützt, begaben wir uns durch 140 Jahre Judentum in Chemnitz. Zwei ehemalige Die Spurensuche jüdischen Lebens in Chemnitz ermöglichte einen ganz anderen Blick auf unsere Stadt und zeigte, welch lange Tradition das Judentum in Chemnitz hat und wie sehr es die Stadt prägte. Für die Junge Union Chemnitz gilt weiterhin, dass wir uns die Vergangenheit bewusst machen, um die Zukunft gestalten zu können. JU vor Ort JU Dresden Nachwuchs und viel frischer Wind statt Herbsttristesse in Dresden Von Alexander Seedorff – KV Dresden Unaufhaltsam überrollte die nass-graue Jahreszeit auf ihrem Vormarsch in den vergangenen Wochen den letzten goldenen Spätsommerausläufer. Anstatt angesichts dessen in einen Herbstblues zu verfallen, widmeten wir uns mit frischem Elan wichtigen Zukunftsfragen und sorgten für Nachwuchs in Dresden. Wer jetzt glaubt, er habe die die große JU-Flirtparty mit allen denkbaren Konsequenzen verpasst, ist auf dem Holzweg. Die Neuigkeit ist jedoch nicht minder heiß, denn nach jahrelanger Totenstille haben wir der Schüler Union Dresden wieder Leben eingehaucht. Durch ein einstimmiges Votum für die neu erarbeitete SU-Satzung räumte der JU-Kreisvorstand den Weg frei für die Revitalisierung der organisierten Interessenvertretung konservativer Schülerinteressen in Partei und Öffentlichkeit. ‚Der Nachwuchs‘ um seinen neuen Vorsitzenden Anton Mittring hat sich mit Themenkomplexen wie dem Schulhausbau, Schule und Asyl sowie der Novelle des Sächsischen Schulgesetzes auch gleich ordentliche Herausforderungen zur Brust genommen. Mit Zukunftsfragen ganz anderer Art beschäftigten wir uns bei dem kommunalpolitischen Bildungswochenende, das wir gemeinsam mit dem RPJ Mitte September ausrichteten. Abseits allen Trubels der Elbmetropole trafen wir uns am Stadtrand, um über nichts Geringeres als unsere Visionen für die Landeshauptstadt im Jahre 2030 nachzudenken. Was auf den ersten Blick wie eine utopische Spinnerei anmutet, war tatsächlich ein hochspannender Workshop unter Leitung von Norbert Rost, seines Zeichens Koordinator für das Projekt Zukunftsstadt in Dresden. Dieses vom Bund initiierte und geförderte Programm will die Ideen für nachhaltige urbane Entwicklungsperspektiven anhand konkreter ortsbezogener Beispiele anregen. Anfangs war es gar nicht so einfach, uns von unserer alltagsgeprägten Gedankenwelt zwischen Kompromissorientierung und pragmatischem Abwägen konkreter Umsetzungswege für jede Idee zu lösen. Dank der sehr guten Moderation des Projektkoordinators gelang uns dies im Verlauf des Nachmittags aber immer besser, sodass wir ihm zahlreiche Ideen für seine weitere Arbeit mit auf den Weg geben konnten. Inspiriert vom innovativen Geist dieses Wochenendes werden wir im nächsten halben Jahr mit so manch neuem Veranstaltungen zeigen, dass nicht nur Herbst und Winter für frischen Wind sorgen können. JU erzgebirge Vorstandswahlen der Jungen Union Erzgebirge: Tom Unger ist neugewählter Kreisvorsitzender Von Florian Kluge – KV Erzgebirge Marienberg. „Als größte parteipolitische Jugendorganisation im Erzgebirge wollen und werden wir auch in der kommenden Legislatur der JUgend im Erzgebirge eine starke Stimme verleihen und so dazu beitragen, unsere Heimat mit jungen Ideen stark zu machen.“ Mit diesen Worten und einem großen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen der anwesenden Mitglieder endete der frisch gewählte Kreisvorsitzende Tom Unger nach seiner Wahl zum Kreisvorsitzenden der Jungen Union Erzgebirge. Er folgt auf Stephan Weinrich, der nicht noch einmal zur Wahl antrat. Am Freitag, 23. Oktober 2015, trafen sich die Mitglieder der Jungen Union Erzgebirge sowie geladene Gäste, darunter Rico Anton MdL, um im Rahmen einer Mitgliederversammlung in Marienberg turnusgemäß den neuen Kreisvorstand zu wählen. Dem Verband steht nun Tom Unger als Kreisvorsitzender vor. Den geschäftsführenden Vorstand komplettieren die Stellvertretenden Vorsitzenden Florian Kluge – gleichzeitig als Pressesprecher im Amt bestätigt – Carsten Büttner und Raphael Jenatschke sowie Schatzmeister Frank Polten und Kreisgeschäftsführerin Jane Polten. Als Beisitzer wurden Markus Wiesehütter, Martin Petzold und Daniel Jenatschke gewählt. Der bisherige Kreisvorsitzende, Stephan Weinrich, hatte Tom Unger im Vorfeld als neuen Vorsitzenden vorgeschlagen. Weinrich wird dem Kreisvorstand der Jungen Union in Zukunft beratend zur Seite stehen. 21 Die Schwarzen Seiten JU vor Ort JU erzgebirge „Aufklärung ist die effektivste Form, um der Verbreitung von Crystal Meth entgegenzuwirken“: Junge Union Erzgebirge thematisiert die Drogenproblematik im Grenzgebiet Von Florian Kluge – KV Erzgebirge Marienberg. „Die Gefahr, die von Crystal Meth ausgeht, ist unbestritten. Daher muss es unser Ziel sein, weiter über die Auswirkungen und Risiken der Droge aufzuklären, denn dies ist die wohl effektivste Form der Bekämpfung.“ Mit diesem Fazit beendete der JU-Kreisvorsitzende Tom Unger das fünfte Generationenforum Erzgebirge in Marienberg. Am Freitag, 23. Oktober 2015, folgten mehr als 20 Gäste unserer Einladung zum nunmehr fünften Generationenforum Zukunft Erzgebirge, welches traditionell in Kooperation mit dem Ring Politischer Jugend Sachsen e.V. (RPJ) veranstaltet wird. Nach einer kurzen thematischen Einführung durch den Stellvertretenden Landesvorsitzenden der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien, Stephan Weinrich, zeigte die Suchtberaterin Sarah Berberich in ihrem Impulsreferat eindrucksvoll auf, welche Wirkungen und Risiken von der Droge Crystal Meth ausgehen. So konnten wir beispielsweise erfahren, dass schon der erstmalige Konsum der Droge in eine starke Abhängigkeit führen kann. In der anschließenden Diskussion wurde besonders über die Crystal Meth-Problematik in der deutsch-tschechischen Grenzregion gesprochen, denn gerade im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien stellt die Verbreitung von Crystal Meth und anderer Drogen eine große Herausforderung dar, die es zu bekämpfen gilt. Letztendlich waren sich dabei alle Anwesenden - darunter der Landtagsabgeordnete Rico Anton - einig, dass Prävention durch ein stetiges Aufklären über die Risiken der Drogen das wohl effektivste Mittel darstellt, um vor dem Konsum von Crystal Meth zu schützen. JU Görlitz Mittendrin in aktuell-politischen Herausforderungen auch im Landkreis Görlitz Von Tina Hentschel – KV Görlitz Die Mitglieder der Jungen Union Görlitz haben sich bereits in den vergangenen Monaten im Rahmen der Landrats- und Bürgermeisterwahlen vertieft damit auseinandergesetzt, wohin „die Reise“ für eine Zukunft junger Menschen im Landkreis Görlitz gehen soll. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Tradition und Gegenwart #Klartext kamen wir als Junge Union mit dem Europaabgeordneten Hermann Winkler, dem Landtagsabgeordneten Octavian Ursu und zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Gesellschaft zur Podiumsdiskussion „Grenzkontrollen verstärken?“ im September 2015 ins Gespräch. Nicht nur vor dem Hintergrund der hohen Zahlen der Grenzkriminalität, sondern auch den aktuellen Entwicklungen in der Asylpolitik ist diese aufgeworfene Frage aktueller denn je. 22 eiD nezrawhcS netieS Um diese Gedanken, mit Blick auf die aktuell-politischen Herausforderungen, weiter zu verfolgen, werden wir uns im November und Dezember 2015 mit den Themen der Asylpolitik und demographischen Entwicklung beschäftigen. Zu den geplanten Veranstaltungen “Träumst Du noch oder lebst Du schon?! - Unsere Heimat in zehn Jahren“ und "Oh Du selige Weihnachtszeit - Christlicher Glaube als Chance kommunaler Verantwortung in der Asylpolitik“ werden sich unsere JUMitglieder vor Ort mit vielen interessanten Gesprächspartnern einbringen und in diesen Handlungsfeldern unsere christlichdemokratische Politik im Zusammenhang aktueller Geschehnisse miteinander diskutieren. Wir wollen unter anderem dazu ins Gespräch kommen, wie der (christliche) Glaube einen kann; welche Werte sich auch auf den Umgang mit Asylbeantragenden übertragen lassen; wie das Christentum als Chance des Halts/ Miteinanders/ Glaube in der Gemeinschaft/ Integration verstanden werden kann. Zum Jahresausklang beginnen für die Junge Union Görlitz bereits jetzt die Planungen der Tour „Weihnachtslächeln“ durch die Kinderheime und Krankenhäuser des Landkreises. Diese findet seit nunmehr zehn Jahren statt und findet breiten Anklang in der Gesellschaft. Wir werden es auch in diesem Jahr nicht auslassen, Kinder in Asylheimen und Unterkünften eine kleine Freude in der Vorweihnachtszeit in Form des Weihnachtsmannes und Christkindes zu bringen. Es wird also auch in den kommenden Monaten zum Jahresabschluss noch einige interessante Aktionen im Landkreis Görlitz geben! JU vor Ort JU Leipzig Politik im „Kleinen“ und im „Großen“ – JU Leipzig kann beides Von João Kanda Bernardo und Rebecca Roesger – KV Leipzig Was wäre ein Sommer ohne die Grillmeisterschaft der Jungen Union? Genau: kein richtiger. Bereits zum sechsten Mal luden wir bei herrlichem Wetter 8 Teams zum gemeinsamen Wettgrillen ein. Unter dem Motto „Heimat Leipzig – Heimat Sachsen“ fanden sich über 150 Gäste im ClaraZetkin-Park ein. Sie konnten verfolgen wie die Teams zunächst gegeneinander im Grill-Aufbau antraten. Danach wedelten alle um die Wette, um die Kohlen zum Glühen zu bekommen. Bedeutete das viel Rauch um Nichts? Nein ganz im Gegenteil. Unter fachkundigen Blicken unserer Jury grillten alle leckere Menüs, von denen sich im Anschluss die Zuschauer auch selbst überzeugen konnten. Für die Jury konnten die Junge Union Leipzig einen ihrer Bundestagsabgeordneten, Dr. Thomas Feist, einen Landtagsabgeordneten, Holger Gasse und den Stadtrat Frank Tornau begeistern. Gerne haben die drei unter allen Teilnehmenden den Sieger heraus probiert. Aber auch weitere Mandatsträger fanden an dem Tag den Weg zu unserer Grillmeisterschaft und blieben auch lange nachdem der Sieger gekürt wurde, um mit uns zu plaudern und zu feiern. Das zeigt einmal mehr, dass Sommerpause für die Junge Union Leipzig nicht gilt und unsere Grillmeisterschaft mittlerweile zu einer festen Größe im Terminkalender aller JU’ler, CDU’ler und vieler anderer Vereine aus Leipzig geworden ist. (Rebecca Roesger) Keine drei Wochen danach folgte die Junge Union der Einladung von Hermann Winkler zu einem Besuch im Eu- ropäischen Parlament nach Straßburg. Zusammen mit einer kleinen Gruppe der „Senioren Union“ und der Polizei von Sachsen ging es los Richtung eines der Zentren von Europa. Direkt am ersten Tag gab es einen interessanten Vortag des Besucherdienstes zum Europäischen Parlament sowie ein intensives Anzeige Gespräch mit unserem Europaabgeordneten Hermann Winkler. Hier erfuhren wir spannende Details über den Ablauf des Parlaments und die Verfassung der Fraktionen. Selbstverständlich durfte ein Tribünenbesuch während einer Plenarsitzung nicht fehlen, bei der die europäischen Abgeordneten über Flüchtlinge debattierten. Als junger Politiker war es für mich persönlich ein Privileg, dieser großartigen Plenarsitzung beizuwohnen, da das Thema „Flüchtlinge“ momentan alle Gemüter erregt. Zurzeit haben alle Menschen ihre Augen auf Deutschland gerichtet, jenes Land, welches für die meisten Asylbewerber zum Ziel wurde, um humanitären Schutz gewährleistet zu bekommen. Man darf nicht zu vergessen, Deutschland verwaltet die FlüchtlingsThematik verantwortungsvoll. Die Entscheidung der uneingeschränkten Aufnahme von syrischen Asylanten, stellt von Bundeskanzlerin Merkel eine humanitäre und große Geste dar. Aufgrund dessen ist es negativ zu werten, diesen Akt der Menschlichkeit von Bundeskanzlerin Merkel auf diese Art und Weise zu kritisieren. Deutschland ist ein Land, das allen Menschen viele Chancen bietet, was jedoch nicht vergessen werden sollte ist, dass gewisse Limits eingehalten werden müssen. Man sollte keine Forderungen stellen, welche momentan nicht realisierbar sind, deswegen sollten auch andere EU-Mitgliedsstaaten verstehen, dass die deutsche Regierung, alles in ihrer Macht stehende tut. Jetzt ist der Moment gekommen, an welchem sich die anderen EU-Mitgliedsstaaten anschließen sollten, genauso, wie es die Genfer Flüchtlingskonvention vorgibt. Das Programm in Straßburg endete mit einer Besichtigung der Straßburger Innenstadt, wo wir auch das Privileg hatten das Rathaus von Straßburg zu besuchen. 23 Die Schwarzen Seiten JU vor Ort JU mittelsachsen 67 Runden für den guten Zweck Von Robert Frisch – KV Mittelsachsen Mit 67 Runden am 8. Mai 2015 beim "Lauf mit Herz" spendet die Junge Union Mittelsachsen insgesamt 268 Euro für krebskranke Kinder im Landkreis Mittelsachsen. 318 angetretene Teams liefen bei strahlendem Sonnenschein mit fast 1000 Sportlern im Döbelner Stadion für den guten Zweck. Erstes Beachvolleyball-Turnier der JU Mittelsachsen Von Robert Frisch – KV Mittelsachsen Mit über 30 Teilnehmern fand am 15. August das erste Beachvolleyball-Turnier der JU Mittelsachsen statt. Im Mittweidaer Freibad kämpften Firmen- und Freizeitteams aus dem ganzen Landkreis um den ausgeschriebenen Wanderpokal sowie die Reisen nach Berlin und Dresden. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann sponserte traditionell die Siegprämie. Die weiteren Gewinne wurden durch den CDU-Landtagsabgeordneten Sven Liebhauser gestiftet. "Ein voller Erfolg zum Auftakt einer neuen Tradition." freute sich Robert Frisch, Kreisvorsitzender der CDU-Jugendorganisation. Im kommenden Jahr soll es 24 eiD nezrawhcS netieS wieder zum gleichzeitig stattfindenden Altstadtfest in Mittweida die zweite Auflage des Turniers geben. "Die Kombination aus Sport, Abkühlung im Freibad sowie dem freien Eintritt zum Stadtfest, kam bei allen Teams sehr gut an und wird auch 2016 fortgeführt werden." so der JU-Chef weiter. Sieger des diesjährigen Wettkampfes wurde das Team "1. FC Brenner", gefolgt vom "Projekt S-VERA" und den "Zschopautalern". Wir danken der Stadt Mittweida, dem Gastro-Team vom Restaurant "Á LA CARTE", dem Freibad Mittweida sowie allen Preisstiftern für die tolle Unter- stützung und freuen uns auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr. JU vor Ort JU Zwickau Junge Union Zwickau mit neuem Vorstand Von Tronje Hagen – KV Zwickau Am 28. August 2015 wählte die Junge Union Zwickau im Beisein vieler Mandatsträger der CDU einen neuen Kreisvorstand. Zum neuen Kreisvorsitzenden wählten die Mitglieder Tronje Hagen aus Mülsen. Der 27-Jährige arbeitet als Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion Zwickau. Unser langjähriger Kreisvorsitzende, der 28-jährige Kreisrat Florian Gräßler aus Weidensdorf, kandidierte aus beruflichen Gründen nicht erneut für das Vorsitzendenamt. Wir danken Florian recht herzlichst für die Arbeit als Vorsitzender und freuen uns, dass er als Stellvertreter weiterhin aktiv die Junge Union Zwickau unterstützt. Den neuen Kreisvorstand komplettieren: Julien Reiter (17) aus Hohenstein-Ernstthal, Jan Schuster (18) aus Lichtenstein, Marcel Kruppa (28) aus Glauchau, Rebekka Renneberg (18) aus Hohenstein-Ernstthal, Sascha Riedel (23) aus Lichtentanne und Alexander Klier (26) aus Glauchau. Sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth zur Diskussion bei der Schüler Union Zwickau Von Tronje Hagen – KV Zwickau Am 11. September 2015 lud die Schüler Union Zwickau zu einem Diskussionsabend mit der sächsischen Kultusministerin Brunhild Kurth nach Glauchau ein. Über 40 Gäste, darunter viele Schüler und Lehrer, nahmen die Möglichkeit war, um mit der Ministerin ins Gespräch zu kommen. Nach einem einführenden Impulsreferat von Frau Kurth, in dem Sie aktuelle Themen Ihres Ressort anriss, gab es eine angenehme Diskussionsrunde mit der Ministerin. Die Themen reichten von der mangelnden Allgemeinbildung über feh- lendes politisches Interesse unter Schülern und Jugendlichen bis zum Thema Lehrermangel. So war die Veranstaltung nicht nur für die Gäste, sondern auch für Frau Kurth, welche nach eigenen Angaben viele Impulse und Ideen mitnehmen konnte, eine voller Erfolg. Anzeige 25 Die Schwarzen Seiten Vorstellung Redaktionsteam Tom Unger Im Redaktionsteam: seit Februar 2011 Kreisverband: Erzgebirge Alter: 29 Jahre Beruf: Verwaltungsfachwirt Interessen: Außen- und Sicherheitspolitik Motto: „It doesn’t matter where you came from. It only matters where you’re going.” teur Chefredak – Condoleezza Rice (66th United States Secretary of State and 20th United States National Security Advisor) Sandra Häberer Im Redaktionsteam: seit Januar 2015 Kreisverband: Leipzig Alter: 23 Jahre Beruf: Studentin Interessen: Familien- und Sicherheitspolitik Motto: "Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden." – Johann Wolfgang von Goethe Christoph Wowtscherk Im Redaktionsteam: seit Januar 2012 Kreisverband: Bautzen Alter: 29 Jahre Beruf: Historiker; Tätigkeit: Angestellter im öffentlichen Dienst stellv. Chefredakteur Christoph wird das Redaktionsteam auf eigenem Wunsch zum 01.01.2016 verlassen. Vielen Dank für dein großartiges Engagement für DSS. Andreas Sepp Müller Im Redaktionsteam: seit September 2015 Kreisverband: Chemnitz Alter: 25 Jahre Beruf: Student Interessen: Wirtschaft, Journalismus, Sport Motto: „Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun.“ Redakteurin r Redakteu – Johann Wolfgang von Goethe stellv. akteur Chefred 26 eiD nezrawhcS netieS Urban Comploj Im Redaktionsteam: seit Januar 2015 Kreisverband: Leipzig Alter: 28 Jahre Beruf: Referent im Sächsischen Staatsministerium der Justiz Lieblingszahl: 7 Bester Ort: Sächsische Schweiz im Herbst Christopher Geißler Im Redaktionsteam: Januar 2012 Kreisverband: Leipzig Alter: 26 Jahre gelernter Beruf: Historiker aktueller Beruf: Verkaufsberater (Förch) Interessen: deutsch-deutsche Geschichte, klassische Belletristik Motto: „Lebe um zu lernen, lerne um zu leben!“ Redakteur kontakt zum MdB impressum Die Schwarzen Seiten Herausgeber taktiker Werbeagentur GmbH Melanchthonstr. 7 | 01099 Dresden Im Auftrag von Junge Union Sachsen & Niederschlesien Fetscherstraße 32/34 | 01307 Dresden Mail: [email protected] Chefredakteur Tom Unger Mail: [email protected] Stellv. Chefredakteur Dr. Christoph Wowtscherk Urban Comploj Redaktionsteam Urban Comploj, Christopher Geißler, Sandra Häberer, Andreas Müller, Tom Unger und Dr. Christoph Wowtscherk Sitz der Redaktion Dresden Anzeigenleitung taktiker Werbeagentur GmbH Autoren dieser Ausgabe Dr. Wolfgang Schäuble, Stephan Krawczyk, Torsten Pötzsch, Steve Johannes Ittershagen, Dr. Hartmuth Zeiß, Alexander Dierks, Hans-Jürgen Rosch, Renzo Di Leo, Alexander Seedorff, Florian Kluge, Tina Hentschel, João Kanda Bernardo, Rebecca Roesger, Robert Frisch und Tronje Hagen Fotonachweis S. 4 Foto Dr. Wolfgang Schäuble: Bundesministerium der Finanzen, Foto: Ilja C. Hendel; S. 5 Fotos Stephan Krawczyk: http:// www.stephan-krawczyk.de - Nadja Klier; S. 12 Foto Portrait Tillich: Sächsische Staatskanzlei / Jürgen Jeibmann; S. 13 Foto Tillich und Comploj: Christian Blümel; S. 14-15 Vattenfall Europe Mining & Generation; restliche Fotos Autoren Vertrieb Print Junge Union Sachsen & Niederschlesien Vertrieb Digital Eigenvertrieb Druck Aussiger Druckereien GmbH Satz/Layout/Titellayout taktiker Werbeagentur GmbH Auflage 1.400 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Es wird keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos übernommen. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge sinnwahrend zu kürzen. Jeglicher Nachdruck von Fotos, Zeichnungen und Artikel, auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Die Urheberrechte für vom Herausgeber erstellte Anzeigenentwürfe bleiben bei „taktiker Werbeagentur“. 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