18. Ilmenauer Suchtgespräch „Sucht und Gefühle“ 04. Mai 2016

18. Ilmenauer Suchtgespräch
„Sucht und Gefühle“
04. Mai 2016
Mit Beiträgen von:
Pfarrer
Veikko Mynttinen
Dr. med. HansJoachim Maaz
Lutz
Fritsche
Veranstalter:
Kontext Ilmenau gGmbH
Friedrich-Hofmann-Str. 12 · 98693 Ilmenau
Telefon 03677 / 64110 · Fax 03677 / 641116
[email protected]
www.kontext-ilmenau.net
Herzlich Willkommen!
Liebe Gäste und liebe Freunde/-innen,
unser Anliegen ist die Betreuung von chronisch mehrfachbeeinträchtigten abhängigkeitskranken Menschen in
Achtung der Würde der Betroffenen mit dem Ziel: „Hilfe
zur Selbsthilfe“. Die Einbeziehung der Betroffenen in die
Betreuung als selbstbestimmte Personen und nicht deren
Bevormundung ist für den Erfolg unserer Arbeit entscheidend.
Die Kontext Ilmenau gGmbH ist eine gemeinnützige
Gesellschaft, die sozialtherapeutische Wohnheime für
chronisch mehrfachbeeinträchtigte abhängigkeitskranke
Menschen betreibt. In den Wohnheimen werden Personen
beiderlei Geschlechtes für einen unterschiedlich langen
Zeitraum betreut.
Wir sind bestrebt, Bewährtes fortzuführen und neue Wege
auf dem Gebiet der Betreuung chronisch mehrfachbeeinträchtigter abhängigkeitskranker Menschen zu beschreiten, welche auch über den Rahmen der Betreuung in
den Wohnheimen hinaus gehen können. Im Mittelpunkt
der Arbeit der Mitarbeiter steht die menschenwürdige
Betreuung suchtkranker Menschen, die oftmals durch langjährigen Suchtmittelgebrauch physisch sowie psychisch
geschädigt sind und ihre sozialen Kompetenzen weitestgehend verloren haben. Die achtende und wertschätzende
Einbeziehung der Bewohner, die Forderung zur Wahrnahme der Selbstverantwortung im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten und die professionelle Begleitung
auf ihrem Weg in ein möglichst suchtmittelfreies Leben
sind das Wesen des Angebotes von Hilfen seitens der
Mitarbeiter der Kontext Ilmenau gGmbH. Unser Ziel ist es,
den Betreuten optimale Bedingungen auf ihrem Weg in
ein Leben ohne Suchtmittel zu bereiten. Die Angebote in
den Einrichtungen sind auf den jeweiligen Hilfebedarf
der Bewohner abgestimmt.
Neben der Arbeit in den Wohnheimen bringt die Kontext
Ilmenau gGmbH sich in verschiedenen Fach- und Arbeitsgruppen auf dem Gebiet Sucht ein. Der Höhepunkt unserer Arbeit ist das jährlich stattfindende „Ilmenauer
Suchtgespräch“.
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Programm des 18. Ilmenauer Suchtgespräches am Mittwoch, den 04. Mai 2016
zum Thema: „Sucht und Gefühle“
14.00
Einlass im Hotel „Tanne“ Ilmenau
Musikstück durch Musikgruppe: „jazzy-duo“
14.30
Begrüßung durch die Geschäftsleitung
der Kontext Ilmenau gGmbH und Musikstück
durch Musikgruppe: „jazzy-duo“
15.00
„Sucht als Entfremdung von Gefühlen“
Pfarrer Veikko Mynttinen
Hochschul- und Studienpfarrer an der TU Ilmenau
sowie Seelsorger der evangelisch-lutherischen
Kirchgemeinde Ilmenau
15.45
Musikstück durch Musikgruppe: „jazzy-duo“
und anschließende Pause
16.00
„Sucht und Gefühle“
– aus Sicht eines Betroffenen
Lutz Fritsche
Geschäftsführender Gesellschafter
der Kontext Ilmenau gGmbH
16.45
Musikstück durch Musikgruppe: „jazzy-duo“
und anschließende Pause
17.00
„Sucht und Gefühle“
Dr. med. Hans-Joachim Maaz
Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie/Psychoanalyse sowie ehemaliger Chefarzt der Klinik für
Psychotherapie und Psychosomatik im Diakoniewerk Halle (PTA) und Vorsitzender des Choriner
Instituts für Tiefenpsychologie und psychosoziale
Prävention
18.00
Schlusswort durch die Geschäftsleitung
der Kontext Ilmenau gGmbH und musikalischer
Abschluss durch Musikgruppe: „jazzy-duo“
Veranstaltungsort:
Hotel „Tanne“, Lindenstraße 38, 98693 Ilmenau
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Pfarrer Veikko Mynttinen
Veikko Mynttinen wurde 1970 in
Passau geboren, ist verheiratet und hat
drei Kinder. Nach dem Abitur arbeitete
er ein halbes Jahr im Altenpflegeheim
und acht Monate auf einem Bauernhof.
Es schloss das Studium der evangelischen Theologie in Neuendettelsau,
Jena und Berlin ab. Die Diplomarbeit,
begleitet von Klaus-Peter Hertzsch,
beschäftigte sich mit dem Thema
„Verbale und nonverbale Elemente in
der seelsorgerlichen Kommunikation“. Nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Frankreich ging er als Vikar nach Ilmenau und
wurde im Jahr 2000 zum Pfarrer ordiniert. Danach blieb er 18
Monate bei den Kindern zu Hause. Von 2001 bis 2010 war er
Gemeindepfarrer in Langewiesen und umliegenden Orten.
Seit 2010 ist er als Schulpfarrer und seit 2012 als Hochschul- und
Studierendenpfarrer an der TU Ilmenau tätig. Veikko Mynttinen
arbeitet zudem freiberuflich als Supervisor und Coach
(www.doxa-supervision.de) und ist Mitglied der Deutschen
Gesellschaft für Supervision (DGSv) und der Deutschen
Gesellschaft für Pastoralpsychologie (DGfP). Schwerpunkte
seiner Arbeit in diesem Bereich sind Seelsorgeausbildung,
Beratung von Menschen in Non-Profit-Organisationen, sozialen
Einrichtungen und Führungskräftetrainings in Behörden und
Unternehmen.
15.00 Uhr: „Sucht als Entfremdung von Gefühlen“
Die Bibel erzählt von Menschen und ihren Bezügen zu Gott.
Anhand von biblischen Geschichten können heutige Menschen
Einsichten in die vielfältigen psychischen und sozialen
Dynamiken menschlichen Lebens gewinnen. Immer wieder
wird deutlich: Entfernt sich der Mensch von Gott, entfernt er sich
gleichzeitig von sich selbst. Er wird ein von sich und anderen
Entfremdeter und neigt dann dazu, destruktiv zu handeln. Wird
der Weg zurück zu sich selbst auf sich genommen, ist das kein
Rückschritt, sondern eine Richtungsänderung zu einem erfüllteren Leben. Einem Leben, das schwierige Phasen aushalten
kann und den damit verbundenen Gefühlen Raum geben kann.
In Begegnungen – sei es beruflich oder privat – wird mir immer
wieder deutlich, wie schwer sich viele Menschen damit tun, ihre
Gefühle auszudrücken. Sie denken, es gäbe sogenannte
„schlechte Gefühle“, die unterdrückt werden müssen. Dabei gilt
es gerade umgekehrt, Gefühlen konstruktiven Ausdruck zu
geben. Der Glaube kann helfen, dass ein Mensch Mut findet, sich
seinen Gefühlen zu stellen und so wieder zu sich selbst zu finden.
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Lutz Fritsche
Lutz Fritsche, Jahrgang 1944 ist Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) und
Geschäftsführender Gesellschafter der
Kontext Ilmenau gGmbH.
Als Alkoholiker lebt er seit 30 Jahren
abstinent. Er gründete im Jahre 1996 die
Kontext Ilmenau gGmbH und ist
Initiator der Ilmenauer Suchtgespräche.
Von 1985 war er in der Selbsthilfebewegung der Suchthilfe tätig und 1987
gründete er die erste Selbsthilfegruppe der „Anonymen Alkoholiker“ in Ilmenau. Für seine Leistung in der Suchtkrankenhilfe
erhielt er 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
16.00 Uhr: „Sucht und Gefühle“
– aus Sicht eines Betroffenen
Suchtkranke blockieren Ihre Gefühle und Empfindungen, weil
Sie nicht mit Ihren Gefühlen umgehen können. Deshalb
versuchen Betroffene diesen Emotionen auszuweichen und sind
gleichzeitig mit negativen Gefühlen gegen sich selbst und
andere ausgefüllt.
Der Referent möchte in seinem Vortrag darstellen, dass durch
Selbstüberschätzung und Selbsttäuschung der Betroffenen eine
Blockade in Ihren Empfindungen und Gefühlen entsteht. Das
akzeptieren der eigenen Gefühle und der positive Umgang mit
diesen Emotionen ist eine notwendige Voraussetzung für die
Abstinenz.
Durch Kapitulation und Demut ist der Suchtkranke in der Lage
mit seinen Gefühlen umzugehen und schafft somit Voraussetzung für ein suchtmittelfreis Leben.
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Dr. med. Hans-Joachim Maaz
Dr. med., FA für Psychiatrie und
Psychotherapie, FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Psychoanalytiker.
Von 1990 bis 2008 ehemaliger Chefarzt
im Diakonie-Krankenhaus Halle, Vorsitzender des „Choriner Instituts für
Tiefenpsychologie und psychosoziale
Prävention“ und Vorsitzender der „HansJoachim-Maaz-Stiftung Beziehungskultur“.
Zahlreiche Publikationen, u.a. „Der Gefühlsstau“, „Der LilithKomplex“, „Die narzisstische Gesellschaft“, „Hilfe! – Psychotherapie“.
17.00 Uhr: „Sucht und Gefühle“
Was macht uns Menschen süchtig?
... nicht die Drogen sind es!
Die Süchtigkeit des Menschen entsteht aus frühen Entwicklungsstörungen.
Es wird die Qualität an Mütterlichkeit und Väterlichkeit in ihrer
gesunden und pathogenen Bedeutung untersucht. Wenn
Beziehungsbedürfnisse des Menschen unerfüllt bleiben, sucht er
ein Leben lang nach Ersatz, der ablenken, beruhigen und trösten
soll. Das bleibt zwangsläufig eine Illusion.
Sucht ist die hilflose Suche nach dem verlorenen Glück – fast
alles kann zur Droge gemacht werden, um das tiefe Unglück
nicht mehr fühlen zu müssen.
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Eins steht fest ... Für Jazzy und Phil ist die Musik nicht
nur ein Hobby, sondern Lebensgefühl, Lebensqualität
und Lebensbereicherung. Mag das Leben mit diesem
Lebensgefühl nicht immer einfach sein, mag ein „normales“ Leben mit Musik auch nicht möglich sein.
Insgesamt 9 Jahre (2007 - 2016) sind Jazzy und Phil unter
dem Namen „jazzy-duo“ unterwegs, haben zwei Alben
(„Euphorisiert“ 2009 / „C´est la vie“ 2011) veröffentlicht
und können von Zeit zu Zeit immer mehr Fans für sich
gewinnen.
Zu ihren Referenzen gehören nicht nur die alljährliche
musikalische Ausgestaltung der Jugendweihen im IlmKreis und Umgebung, sondern eine Vielzahl von Benefizkonzerten und Wettbewerben („Herzklopfen Kostenlos“) und ebenfalls ein Auftritt im Norden Deutschlands
(„Kiels längste Nacht“). Diese Zeit bot viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Einflüsse, was sie nicht unwesentlich in ihrer musikalischen Entwicklung prägte.
So gelangten Jazzy und Phil vom ursprünglichen Jazz
(daher der Name: jazzy-duo), zu modernen Coversongs,
danach zum Songwriting und schließlich zu deutschem
Pop.
Derzeit sind die Beiden mit den neuen Songs ihres im
Dezember 2013 erschienenen Album „ZURÜCK ZU
MIR“ unterwegs.
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Chronologie der Ilmenauer
Suchtgespräche
1.
Ilmenauer Suchtgespräch am 23.06.1999
mit dem Thema: „Sucht und Gesellschaft“
Dr. med. Rüdiger Salloch-Vogel
2.
Ilmenauer Suchtgespräch am 11.05.2000
mit dem Thema: „Sucht und Spiritualität“
Dr. med. Rüdiger Salloch-Vogel
3.
Ilmenauer Suchtgespräch am 08.05.2001
mit dem Thema: „Das Angehörigenproblem“
Dr. med. Rüdiger Salloch-Vogel & Ines Frege
4.
Ilmenauer Suchtgespräch am 24.04.2002
mit dem Thema: „Sucht und Depression“
Dr. med. Nis Peter Jessen
5.
Ilmenauer Suchtgespräch am 07.05.2003
mit dem Thema: „Sucht und Scheitern“
Dr. med. Nis Peter Jessen
6.
Ilmenauer Suchtgespräch am 19.05.2004
mit dem Thema: „Sucht und Selbsthilfe“
Herbert Ziegler
7.
Ilmenauer Suchtgespräch am 18.05.2005
mit dem Thema: „Sucht und Macht“
Jürgen Leinemann
8.
Ilmenauer Suchtgespräch am 18.05.2006
mit dem Thema: „Sucht und Sehnsucht“
Pater Anselm Grün
9.
Ilmenauer Suchtgespräch am 11.05.2007
mit dem Thema: „Sucht und Hoffnung“
Dr. med. Klaus Richter
10.
Ilmenauer Suchtgespräch am 23.05.2008
mit dem Thema: „Sucht und Genesung“
Prof. Dr. med. Lothar Schmidt
8
11.
Ilmenauer Suchtgespräch am 22.06.2009
mit dem Thema: „Sucht und Liebe“
Pater Anselm Grün
12.
Ilmenauer Suchtgespräch am 20.05.2010
mit dem Thema: „Sucht und Sinn“
Dr. phil. Mathias Jung
13.
Ilmenauer Suchtgespräch am 18.05.2011
mit dem Thema: „Sucht und Gesundheit“
Dr. med. Ruediger Dahlke
14.
Ilmenauer Suchtgespräch am 23.05.2012
mit dem Thema: „Sucht und Schuld“
Dr. phil. Mathias Jung
15.
Ilmenauer Suchtgespräch am 02.05.2013
mit dem Thema: „Sucht und Krankheit“
Dr. med. Ruediger Dahlke
16.
Ilmenauer Suchtgespräch am 08.05.2014
mit dem Thema: „Sucht und Kindheit“
Dr. Jan-Uwe Rogge
17.
Ilmenauer Suchtgespräch am 06.05.2015
mit dem Thema: „Sucht und Glaube“
Dr. med. Eckart Grau
18.
Ilmenauer Suchtgespräch am 04.05.2016
mit dem Thema: „Sucht und Gefühle“
Dr. med. Hans-Joachim Maaz
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Einrichtungen der
Kontext Ilmenau gGmbH
Sozialtherapeutisches Centrum „Sturmheide“
Wohnheim Ilmenau
Haus 1-3/40 Plätze · Sturmheide 58-62 · 98693 Ilmenau
Sozialtherapeutisches Centrum „Sturmheide“
Wohnheim Ilmenau
Haus 4/12 Plätze · Marktstraße 17 · 98693 Ilmenau
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Sozialtherapeutisches Centrum „Sturmheide“
Wohnheim Ilmenau / Außenwohngruppe
Haus 5/6 Plätze · Oehrenstöcker Straße 28 · 98693 Ilmenau
Sozialtherapeutisches Centrum „Sturmheide“
Wohnheim Ernstthal · Haus 6/15 Plätze
Schulstraße 18 · 98724 Lauscha/OT Ernstthal
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Sozialtherapeutisches Centrum „Sturmheide“
Wohnheim Ernstthal · Haus 7/24 Plätze
Schulstraße 12 · 98724 Lauscha/OT Ernstthal
Sozialtherapeutisches Wohnheim „LebensWert“
Sangerhausen · 40 Plätze
Straße der Volkssolidarität 4 · 06526 Sangerhausen
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Notizen:
13
Notizen:
14
Notizen:
15
Veranstalter:
Kontext Ilmenau gGmbH
Friedrich-Hofmann-Str. 12
98693 Ilmenau
E-Mail: [email protected]
Telefon: 03677 / 64 11 0
Telefax: 03677 / 64 11 16
www.kontext-ilmenau.net
Veranstaltungsort:
Hotel „Tanne“ (Tiefgarage im Haus)
Lindenstraße 38, 98693 Ilmenau
Anmeldung/Information:
Geschäftsleitung der Kontext Ilmenau gGmbH
• Die Thüringer Landesärztekammer hat für diese Veranstaltung drei Fortbildungspunkte der Kategorie A
vergeben - interessierte Ärzte denken bitte an Ihr
Barcodeetikett.
• Teilnahmezertifikate werden auf Wunsch an der
Anmeldung im Eingangsbereich ausgestellt.
• Zur besseren Vorbereitung der Veranstaltung erbitten
wir bis spätestens 25. April 2016 eine Teilnahmebestätigung über eine der o.g. Möglichkeiten
(Telefon, Fax oder E-Mail) anzufordern.
• Alle organisatorischen Hinweise zur Veranstaltung
werden durch die Moderation bekanntgegeben.
• Die musikalische Umrahmung wird durch die
Geschwisterband: „jazzy-duo“ gestaltet.
• Am Veranstaltungsort ist ein Büchertisch vorhanden.
Zum 18. Ilmenauer Suchtgespräch am 04. Mai 2016
werden wir für die Teilnahme/Teilnehmer keine
Kostenpauschale erheben!