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Nr. 21 vom 26. Oktober 2015
15. Jahrgang / Seite 7
Wir kommen nun zum privaten Vermögensverwalter Loys AG aus Oldenburg, dessen Fonds unseren langjährigen Lesern sicherlich ein Begriff sind! Bereits mehrfach berichteten wir über die beiden global investierenden Aktienfonds, LOYS GLOBAL (WKN 926 229 ), für den sich Dr. Christoph Bruns hauptsächlich verantwortlich zeichnet, sowie LOYS GLOBAL SYSTEM ( WKN A1J 9LN ), der hauptsächlich in der Verantwortung von Ufuk
Boydak liegt. Beide investieren long only und zeichnen sich durch eine sehr gute Langfristperformance aus. Eine exzellente Qualität bietet dem Anleger auch das jüngste Aktien long only-Produkt, das am 01.12.2014 aufgelegte LOYS
EUROPA SYTEM (WKN HAF X68 ). Die Performance von +17,8% im laufenden Jahr lässt Anleger auch hier aufhorchen und dürfte dem aktuell mit rund 10 Mio. Euro Volumen kleinsten Loys-Baustein vermutlich recht bald weitere Mittel zufließen lassen. Doch das Loys-Management kann nicht nur long only. Der Spezialist für wertorientiertes
Aktienmanagement beherrscht auch eine weitere Strategie, die vor allem für weniger risikotolerante Investoren mehr
als nur einen Blick wert sein sollte.
Ein Vehikel, das sich seit April enormer Mittelzuflüsse erfreuen durfte, ist der LOYS GLOBAL
L/S (WKN A1JRB9)! Der von Ufuk Boydak gemanagte globale long/short Aktienfonds verfolgt eine
scheinbar ebenso simple wie erfolgreiche Strategie:
LOYS investiert in hochwertige Unternehmen, die
weniger kosten als sie wert sind! Der Fonds investiert als All-Cap-Produkt weltweit, sowohl in großkapitalisierte Unternehmen, wie auch in Mid- und
Small-Caps. Das Portfolio ist momentan überwiegend in Europa allokiert, kann jedoch auf globaler
Ebene positioniert werden. Einzige Ausnahme sind
die Emerging Markets. Hier werden für gewöhnlich
keine Allokationen vorgenommen. Stets auf der
Suche nach Hidden Champions, haben Boydak und
sein Analystenteam klare Vorstellungen von ihren Zieltiteln. Der von den Analysten ermittelte intrinsische Wert soll
30% über dem tatsächlichen Aktienkurs liegen. Die Unternehmen selbst sollten durch stetige Cashflows und stabile
Gewinne überzeugen und gleichzeitig nicht im Fokus der übrigen Marktteilnehmer stehen. Dies soll vermeiden, dass
die Titel von hysterischen Märkten erfasst werden und ins Schwanken geraten. Fraglich ist allerdings, ob er der klassischen Definition eines Long Short Fonds entspricht. Physisch werden nur Aktien auf der Long Seite gehalten,
geshortet werden hingegen ausschließlich Indizes, die momentum getrieben und prozyklisch sind. Dies soll das Beta
weitestgehend aus dem Fonds nehmen und Alpha extrahieren. Einzeltitel finden sich nicht auf der Short Seite. Demnach handelt es sich nicht um einen Long Short Fonds im engeren Sinne, sondern vielmehr um einen Long only Fonds,
der versucht durch das Shorten von Indizes das Marktrisiko bestmöglich zu eliminieren. Die Absolute Return Strategie
hat einen Zielertrag zwischen 3-6% per annum. Das Management agiert am liebsten antizyklisch. Markttiming spielt
keine Rolle. Vielmehr soll die Netto Aktien Quote stetig und nachhaltig, nicht sprunghaft geändert werden.
Die Suche nach den Hidden Champions!
Damit die Strategie aufgeht, bedarf es der
richtigen Titelauswahl. Diese sollen ja schließlich Alpha generieren, sich also besser entwickeln als die Indizes. Am Anfang steht stets
die Ideengenerierung. Mittels eines ScreeningProzesses der unter anderem nach Kennzahlen
filtert, werden Unternehmen mit dem gesuchten Anforderungsprofil ausfindig gemacht.
Wichtig ist, dass die Unternehmen den Rechnungslegungsstandards US-GAAP und IFRS
entsprechen. Die ausgewählten Titel schaffen
es anschließend in die nächste Analysephase,
in der die Unternehmen genauer evaluiert werden. Das Portfolio soll langfristig positioniert sein, demnach wird ein
enormer Wert auf Unterbewertung, Branchenstreuung und einen positiven Zukunftsausblick gelegt. Letztlich finden
sich zwischen 50-70 Titel im Portfolio wieder. Die Titel auf der Long Seite bilden circa 60%, die Short Seite etwa
30% des Portfolios ab. Die netto Aktien Quote liegt demnach bei rund 30%. Boydak, der selbst für seine klar strukturierten Modelle bekannt ist und diese unter anderem in seinen LOYS SYSTEM Produkten einsetzt, hält jedoch auch
Kassenbestände, um bei sich bietenden Opportunitäten zugreifen zu können.
Nr. 21 vom 26. Oktober 2015
15. Jahrgang / Seite 8
Das Fondsvolumen hat sich seit April 2015
beinahe verdreifacht! Woran lag das? Der Fonds
fristete bis zu Beginn des Jahres mehr oder weniger
ein Schattendasein. Dies lag zum einen daran, dass
die Aktienmärkte, aber auch die Zinsseite adäquate
Erträge abwarfen und alternative Produkte wie Long
Short Strategien weniger gefragt waren. Ein anderer
Grund war die Performance. Während die Indizes
und long only Aktienfonds nach oben schossen,
bewegte sich der Fonds stets analog seiner Zielvorgabe. Angesichts der rasanten Entwicklung nach
oben sah die Performance entsprechend unspektakulär aus. Jedoch ist die Generierung spektakulärer Renditen nicht
die Strategie des Fonds. Es handelt sich um ein Absolute Return Mandat, zudem um das defensivste Produkt von
LOYS. Knapp sechs Monate später steht der Fonds in einem völlig anderen Licht da. Das Volumen hat sich von 25
Mio auf über 71 Mio. EUR mehr als verdoppelt. Die aktuelle Null-Zins Situation hat die Nachfrage des Fonds stark
befeuert. Vom „Ladenhüter“ zum Verkaufsschlager in gerade einmal sechs Monaten. Viele der Neukunden wechselten
von anderen Defensivmandaten, oder schichteten ihr Kapital innerhalb der LOYS Fondsfamilie um und steckten es in
den globalen Long Short Fonds. Eine Entwicklung mit der das Haus sehr zufrieden sein dürfte!
Ein Blick auf die Performance lohnt sich! Im laufenden Jahr liegt der Fonds bei 7,12%, was für ein derart defensives
Mandat beachtlich ist und die eigenen Ziele bis jetzt um mehr als ein Prozent übertroffen hat. Gerade vor dem Hintergrund der hochvolatilen Marktentwicklung der letzten Monate erscheint die Performance überaus solide. Denkt man
an die schwierigsten Marktphasen des vergangenen Jahres fallen einem unweigerlich der Oktober 2014 sowie die volatilen Phasen des Jahres 2015 ein. Ein Blick auf die Charts offenbart einiges. Auf den ersten Blick lässt sich festhalten,
dass auch der Fonds die Abwärtsbewegungen mitgemacht hat. Bei genauer Betrachtung lässt sich dieses Ergebnis jedoch relativieren. Als die Aktienindizes im Oktober 2014 massiv am Boden verloren, blieb auch der Fonds nicht unberührt. Der Fonds verlor jedoch deutlich weniger als die Aktienindizes. Damit konnten selbst defensive Anleger gut
leben. Die starken Drawdowns in 2015 federte der Fonds gekonnt ab und konnte die Verluste innerhalb kurzer Zeit
wieder wettmachen. Boydak wusste demnach mit den jüngsten Drawdowns souverän umzugehen.
Für wen eignet sich der Fonds? Sollten Sie auf der Suche nach Fonds sein, die zweistellige Renditen versprechen,
dürfte dieses Produkt für Sie aus Renditeperspektive weniger attraktiv sein. Suchen Sie allerdings eine Strategie im
Aktienbereich, die eine ähnliche Risiko-Rendite-Relation wie klassische Rentenstrategien aufweist, könnte dieses Produkt einen Platz auf Ihrer persönlichen Watch List verdient haben. Wir jedenfalls halten die Strategie für zukunftsweisend sowie Erfolg versprechend und bleiben für Sie am Ball!
Mit den besten Wünschen für Ihren Anlageerfolg
„Man muss begreifen, dass man
manchmal Taube und manchmal Denkmal ist“
Richard Tauber
DER FONDS ANALYST ist ein zweimal monatlich erscheinender Informationsdienst für professionelle Investmentstrategien in internationalen Aktien-, Renten- und Spezial-Fonds! in Auftrag gegeben durch die Greiff capital
management AG, Investmentmanager und Analyst für fondsbasierte Anlagestrategien, Verantwortlicher Redakteur: Edgar Mitternacht (ViSdP), Vorstand und Portfoliomanager • weitere Redakteure: Volker Schilling, Vorstand und Portfoliomanager; Robert Habatsch, Portfoliomanager •Verlag: B-Inside International Media GmbH,
Christaweg 42, D-79114 Freiburg i.Br. • Geschäftsführer: Arno Ruesch, Walter Ruesch • HRB 270560 • USt.-Idt.-Nr.:
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